Drogenpolitik

Begonnen von Kuddel, 14:59:08 So. 09.Mai 2010

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Kuddel

Wat sind das nur für Zeiten!?! Selbst die Proteste sind kommerzialisiert.
Ich erinnere mich an Smoke-Ins in den 70er Jahren, da haben sich Spontis in die Fußgängerzone gesetzt, öffentlich Riesenjoints geraucht und manchmal auch Flugblätter dazu verteilt.

Heute gibt es reihenweise Hochglanzhanfmagazine voller Anzeigen der Branche, die auf den Markt drängt. Die Aktionen und Proteste scheinen auch weniger von Leuten zu kommen, die einfach Kiffen wollen oder die Idee der Legalisierung (nichtmal unbedingt für sich selbst) einfach richtig finden, sondern von den Headshops, Bongherstellern, etc..

Erinnert mich ein wenig an die Branche der Wind- und Sonnenenergiegewinnung, die auch nur noch eine stinknormale Wirtschaftslobby hervorgebracht hat.

Eivisskat

Wachstum, Wachstum, Wachstum!

Allerdings nicht der der Pflänzchen oder der des menschlichen Wohlbefindens, sondern  NUR der des  Bankkontos.

Sicher gehts auch bald an die Börse...

Kuddel

ZitatSicher gehts auch bald an die Börse...
;D

antonov



31. Dez 2013 | amerika21.de
Monsanto und die Marihuana-Legalisierung in Uruguay

Eine illegale Droge legalisiert man nicht mal so eben. Die Anwendung des neuen Marihuana-Gesetzes in Uruguay bringt viel Spielraum mit sich. In Nordamerika gibt es so manch einen, der diesen gerne für sich nutzen würde

---> weiter ...


Troll

Zitat... Denn obwohl Mujica ursprünglich gefordert hatte, auch den Anbau staatlich zu kontrollieren, soll dieser Bereich nun voraussichtlich an private Firme übergeben werden. Diese lassen nicht lang auf sich warten. ...

Fuck!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Danke antonov für den Link!

Harter Stoff!

Eivisskat


http://www.youtube.com/watch?v=oGp7MYuW7Rs#t=57

Unternehmer in Colorado entdecken Marihuana-Tourismus

Kuddel

Oder soll ich einen weiteren Thread zum Thema aufmachen?

Bei Drogen geht es nicht allein um das Machen von Profit. Sie gehören auch zu Herrschaftsstretegien. Es gab vor Jahren eine rege Diskussion über politische Zusammenhänge, doch die ist abgeflaut. Drogen werden schon seit Ewiggeiten genutzt um Soldaten aufzuputschen und ihren die Angst zu nehmen. Sie werden benutzt bei Verhören. Und sie werden eingesetzt zur Aufstandsbekämpfung. In den 60er Jahren wurden harte Drogen in aufständische Regionen und Szenen gepumpt. Dann hatten die Rebellen mehr mit sich selbst zu tun als mit ihren Gegnern. In den USA brachten Investoren Crack in die Stadtteile, in denen sie Widerstand der Mieter bei ihren Spekulationsprojekten fürchteten.

Auf der einen Seite werden Drogen verteufelt und die User füllen (private) Knäste (mit Zwangsarbeitsprogrammen), gleichzeitig gibt es Managerversammlungen großer Firmen, auf denen Koks gereicht wird. Der Konsum von Koks und anderen Partydrogen der Broker ist sowieso bekannt.

Es ist ein Buch des Suchtmediziners Roland Härtel-Petri über Crystal Meth erschienen.
Sachbuch "Crystal Meth" von Roland Härtel-Petri und Heiko Haupt, Münchner riva-Verlag. ISBN 978-3-86883-366-9

ZitatDie Wehrmacht verteilte den seit 1938 unter dem Namen Pervitin erhältlichen Stoff an ihre Soldaten.

Die Bundeswehr soll Pervitin noch bis in die 70er Jahre, die Nationale Volksarmee der DDR sogar bis 1988 in ihren Schränken gehabt haben.
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/sachbuch-crystal-meth-so-etwas-habe-ich-noch-bei-keiner-anderen-droge-erlebt-1.1866992


rebelflori

Zitat von: Kuddel am 13:31:22 Mi. 22.Januar 2014
Oder soll ich einen weiteren Thread zum Thema aufmachen?

Nöö das musst du nicht, außer ich darf hier auch nicht albert hofmann fixieren.  ;)


Dr. Albert Hofmann - An der tieferen Wirklichkeit gesunden

Kuddel

ZitatCoffee-Shops in Frankfurt
Legal kiffen

Die Grünen im Frankfurter Ortsbeirat 1 fordern die Einrichtung von ,,Coffee-Shops", in denen Cannabis legal verkauft wird. In dem Gremium soll es eine Mehrheit für den Antrag geben. Aus Grünen-Sicht ist die Legalisierung nur im Sinne von Anwohnern einschlägiger Straßen.


Im vergangenen November haben die Kreuzberger Grünen einen Antrag für einen ,,Coffee-Shop" durch das Bezirksparlament gebracht. Auch die Grünen im Frankfurter Ortsbezirk 1 sprechen sich nun für einen Modellversuch mit Cannabis aus: Sie wollen legale Verkaufsstellen für ,,Cannabisprodukte" einrichten lassen. Einen entsprechenden Antrag werden sie in die Sitzung des Stadtteilgremiums am nächsten Dienstag einbringen.

Dem Vernehmen nach wird der für Altstadt, Bahnhof, Europaviertel, Gallus, Gutleut und Innenstadt zuständige Ortsbeirat dem Antrag mehrheitlich zustimmen und den Magistrat mit der Prüfung beauftragen. Damit ein solches Projekt allerdings umgesetzt werden könnte, müsste auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zustimmen. Doch so weit ist es noch nicht.

",Drogentourismus' gibt es schon"

Die ,,kontrollierte Abgabe" von Cannabis ist seit einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 2000 zwar grundsätzlich möglich, unterliegt aber strengen Auflagen. So muss ein sogenannter öffentlicher Zweck bestehen, der die Abgabe rechtfertigt.

Aus Sicht des Grünen-Fraktionschefs im Ortsbeirat, Andreas Laeuen, ist eine Legalisierung nur im Sinne der Anwohner einschläger Straßen: ,,Es wird immer entgegnet, mit der Legalisierung von Cannabis fördere man den ,Drogentourismus'", sagt Laeuen. Tatsächlich gebe es diesen Tourismus auch so. ,,Schauen Sie sich doch einmal im Bahnhofsviertel oder an der Konstablerwache um. Dort werden Sie längst nicht nur Frankfurter Kennzeichen sehen."

Dass sein Vorhaben dennoch kein gewöhnliches ist, geht schon aus der Begründung des Antrags hervor: Sie ist knapp drei DIN- A4-Seiten lang. Laeuen und seine politischen Mitstreiter legen darin dar, weshalb es angemessen sei, sich einer Legalisierung zumindest anzunähern. Neben der wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs ist auch ein Runder Tisch mit Bürgerbeteiligung vorgesehen.

"Schwarzmarkt kontrollieren"

Laeuen will nicht falsch verstanden werden: ,,Dieser Antrag soll nicht für mehr Drogenkonsum werben oder Drogen einfacher verfügbar machen – im Gegenteil: Es geht darum, den im Moment ungezügelten Schwarzmarkt zu kontrollieren." Dies sei anders nicht zu erreichen.

Seine Parteikollegin, Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig, äußert sich zurückhaltend. Sie berichtet, dass das Drogenreferat bereits eine Fachtagung zum Thema Cannabis plane, die in diesem Jahr stattfinden solle. Erst nach der Tagung, so Heilig, werde der Magistrat dann Stellung nehmen.

Der Ortsbeirat 1 tagt am Dienstag, 18. Februar, 19 Uhr, in der Mensa der Paul-Hindemith-Schule, Schwalbacher Straße 71-77.

ManOfConstantSorrow

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 22:20:28 Di. 07.Januar 2014

Aber warum wird nicht weitergedacht und der notwendige nächste Schritt auch mal laut ausgesprochen?
Alle Drogen müssen legalisiert werden!
Auch die harten, die fiesen und die beschissenen. Ja, auch Heroin, Crack und Crystal Meth!
Zitat von: Troll am 12:28:55 Mi. 08.Januar 2014

ZitatEs wird Zeit die BEDINGUNGSLOSE LEGALISIERUNG DES DROGENGEBRAUCHS zu fordern!
Das hört sich nach "Heroin heute im Sonderangebot bei Aldi" an, daß wäre mir zuviel des Guten, aber eine "entkriminalisierte" Abgabe wäre sicher eine Verbesserung.

Ich möchte nocheinmal klarstellen, daß es mir nicht um eine besonders provokante These ging, sondern um einen ernsten Versuch aus der Katastrophe der bestehenden Drogenpolitik herauszukommen.

Die Dekriminalisierung von Cannabis ist zwar besser als gar nichts, doch ist der Gedanke nicht zuende gedacht.
"Heroin heute im Sonderangebot bei Aldi" ist nur ein Argument sich nicht mit einer entscheidenden Frage auseinandersetzen zu wollen.
Prohibitionspolitik hat noch nie zu einer Reduzierung des Drogenkonsums geführt, sondern oft zum Gegenteil.
Für die Ausgabe anderer Drogen gibt es Jugendschutzgesetze, Apotheken- oder Rezeptpflicht. Überall hat man gangbare Wege gefunden.


  • Wer die schwarzen Kassen der Geheimdienste und deren von Regierungen nicht kontrollierten Geheimoperationen nicht dulden will, muß deren Haupteinnahmequelle trockenlegen.

  • Wer gegen Ausbeutung ist, sollte zuallererst dafür sorgen, daß der brutalste und unkrontrollierbarste Sektor des Kaptialismus eine seiner wichtigsten Geschäftsfelder verliert.

  • Wem etwas am Leben und der Gesundheit der Drogenuser liegt, muß dafür sorgen, daß ihnen beim Drogengebrauch unbekannte Wirkstoffkonzentrationen und gefährliche, bisweilen tödliche Beimengungen oder Verunreinigungen erspart bleiben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Troll

Das Supermarktsdrogenangebot war von mir mehr ein Gedanke zum schmunzeln.

Meine Gedanken und Ansichten zu einem anderen Umgang mit Drogen hab ich schon öfters geäußert, wir sind da nicht auseinander.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDrogen in den USA
Drogenhölle Kleinstadt

In Amerika stirbt alle 19 Minuten ein Mensch an Drogen, die Anzahl der Heroinabhängigen hat sich in zehn Jahren verdoppelt. Nicht nur Großstädte sind betroffen, auch auf dem Land werden immer mehr Menschen süchtig.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/drogen-in-den-usa-drogenhoelle-kleinstadt-1.1886937

Es war bereits zu Prohibitionszeiten so: Noch  nie wurde soviel gesoffen, wie in den Zeiten, in denen es verboten war. Die Prohibition ließ die Profite und die Gewalt in der Branche hochschnellen.

Die USA haben ein unvorstellbar hartes Drogenstrafrecht. Die Knäste sind von mit Drogenusern. Noch nie wurden so viele Drogen konsumiert, wie heute.

rebelflori

Zitat

Cannabis in China
posted by Seshata on February 6th 2014

Jahrtausendelang war Cannabis ein integraler Bestandteil der chinesischen Wirtschaft und Medizin – den Quellen zufolge reicht der Cannabisgebrauch in keiner anderen Kultur so weit zurück. Heute ist er als Betäubungsmittel illegal, doch es gibt eine legale, florierende Hanfindustrie. Außerdem haben chinesische Unternehmen in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Eifer an den Tag gelegt, wenn es um den Erhalt von Cannabispatenten ging.
Geschichte des Cannabis in China

Cannabis wird seit mindestens 6.000 Jahren in China angebaut. Die Bauernsippen der frühen Jungsteinzeit haben ihn neben verschiedenen Hirsesorten, Bohnen und Reis als eine ihrer wichtigsten Feldfrüchte angebaut. Sie nutzten auch seine Samen und Fasern zur Herstellung von Nahrungsmitteln, Papier, Öl, Textilien, Seilen und Heilmitteln.

Im Laufe der Jahrhunderte fanden sich in verschiedenen, angesehenen chinesischen Arzneibüchern längere Abhandlungen über die vielen Vorzüge von Cannabis- und Hanfsamen sowie von den Blättern und Blüten der Pflanze. Der Legende nach entdeckte Kaiser Shen Nung (ca. 2700 v. Chr.) die medizinischen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis und vielen anderen Pflanzen; um 500 n.Chr. wurden diese alten Überlieferungen vereinigt und als Grundlage für das Pen T'sao Ching benutzt, ein frühes, sehr einflussreiches chinesisches Arzneibuch.

Seit der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 hat die Regierung den nach wie vor existierenden Anbau und Gebrauch von Cannabis in China intensiv erforscht. Über Jahrzehnte hinweg sind Hunderte von Studien über die Eigenschaften der Samen und der Fasersorten sowie über deren Potenzial in Industrie und Nahrungsmittelproduktion durchgeführt worden. Doch seit den 1990er-Jahren hat die Regierung in vielen ländlichen Gegenden Chinas auch Cannabisfelder vernichtet.
Kultureller Gebrauch von Cannabis

Reisende berichten, dass es inzwischen weniger Anbauflächen gebe und dass es schwerer geworden sei, Cannabis zu kaufen, seitdem die Regierung in den 1990er-Jahren begonnen habe, hart gegen den Anbau vorzugehen. Dennoch wird Cannabis in weiten Teilen des ländlichen China nach wie vor angebaut und auf traditionelle Weise genutzt. Seine Samen werden geröstet oder roh als Imbiss verzehrt – insbesondere in der Provinz Yunnan, einem traditionellen Hauptanbaugebiet -, und seine Fasern werden wie früher zu Textilien, Seilen und Papier verarbeitet.
Eine Frau vom Stamm der Miao beim Abwickeln von Hanffasern in Baxia Village, im Südosten der Provinz Guizhou (Minneapolis Institute of the Arts)

Eine Frau vom Stamm der Miao beim Abwickeln von Hanffasern in Baxia Village, im Südosten der Provinz Guizhou (Minneapolis Institute of the Arts)

Cannabis wird in China ma oder da ma ('großer' Hanf) genannt, während die weiblichen Blüten als ma fen (duftender Hanfzweig) und die Samen als ma zi oder huo ma ren bezeichnet werden.

Der medizinische Gebrauch von Cannabis ist in der konventionellen chinesischen Medizin nicht üblich, allerdings werden verschiedene pflanzliche Präparate angeboten, die gereinigte Samen verwenden – vor allem als Heilmittel gegen Bauchschmerzen und Verdauungstörungen. Die traditionelle Medizin macht weit mehr Gebrauch von Cannabis und pflanzlichen Medikamenten allgemein; in der Tat gilt Cannabis als eines der fünfzig grundlegenden Kräuter der chinesischen Pflanzenheilkunde.
Cannabisanbau in China

In vielen Gebieten Chinas wächst wilder Cannabis in der freien Natur. Zwar weisen die in den nördlichen Breiten gefundenen Pflanzen im Allgemeinen einen geringen Cannabinoidgehalt auf und sind zum Rauchen eher ungeeignet, doch die Pflanzen aus den südlichen Regionen können für Raucher durchaus interessant sein. In diesen Gebieten wird Cannabis in erster Linie für den persönlichen Konsum angebaut, aber man kann die Bauern oft überreden, sich von einem Teil ihrer Pflanzen zu trennen, wenn man die Umgangsformen beachtet.
Wild wachsender Cannabis im Vorgebirge des Mount Tai in der Provinz Shandong, im Nordosten Chinas (Televiseus)

Wild wachsender Cannabis im Vorgebirge des Mount Tai in der Provinz Shandong, im Nordosten Chinas (Televiseus)

Dali City in der südwestlichen Provinz Yunnan ist als Zentrum des Cannabisanbaus bekannt. Die gesamte Provinz Yunnan ist berühmt für ihren wild wachsenden Cannabis, der in Hülle und Fülle an Wegrändern, Hauswänden und in Gärten gedeiht. Zwar gibt es auch andere Regionen, in denen der Cannabisanbau weitverbreitet ist, doch der Name Dali City ist in ganz China vor allem mit dem kulturellen Gebrauch von Cannabis verknüpft.

In der Region Xinjiang ist der Cannabisanbau ebenfalls weitverbreitet. Interessanterweise wird berichtet, dass der Großteil des in Xinjiang erzeugten Cannabis zu Haschisch verarbeitet wird, eine Tradition des Volks der Uyghuren (ein Turkstamm, der in Zentral- und Ostasien heimisch ist), das rund 60 % der Bevölkerung der autonomen Uyghuren-Region Xinjiang ausmacht. In dieser überwiegend islamischen Region ist die Tradition der Haschischerzeugung offenbar darauf zurückzuführen, dass die betreffenden Techniken aus anderen Teilen der islamischen Welt exportiert wurden.
Cannabis als Genussmittel in China

Der Anbau von Cannabis als Genussmittel ist in China wegen des Fehlens hochwertiger Sorten und wegen der strengen Gesetze nicht sehr weitverbreitet. Doch in Yunnan und Xinjiang werden auch potentere Drogensorten angebaut und oft in Form gerollter Zigaretten verkauft.
Wilder Cannabis wächst in ganz China auf dem Land, und er wird vor allem wegen seiner Fasern und Samen angebaut, weniger wegen seiner psychotropen Effekte (Televiseus)

Wilder Cannabis wächst in ganz China auf dem Land, und er wird vor allem wegen seiner Fasern und Samen angebaut, weniger wegen seiner psychotropen Effekte (Televiseus)

Haschisch wird aus Afghanistan und Pakistan in Großstädte wie Peking und Shanghai eingeschmuggelt, und relativ häufig wird auch Gras geraucht, das aus Afrika, Kambodscha, Thailand und Vietnam importiert wird. Hochwertigeren Cannabis findet man außerdem bei burmesischen (Myanmar) Gemeinden, die in der Nähe der Grenze im Süden der Provinz Yunnan leben.
Erstes hartes Durchgreifen der Polizei gegen Cannabis

Cannabis ist immer noch die gebräuchlichste "Straßendroge" in China, obwohl sein Konsum von den Behörden in wachsendem Maße verteufelt wird. Berichten von Einheimischen zufolge ist der Cannabiskonsum erst in den letzten zwei oder drei Jahrzehnten zu einem Problem geworden, davor wurde er im Allgemeinen von den Polizeibeamten ignoriert. Entweder hatten sie noch nie von Cannabis gehört oder sie waren selbst begeisterte Raucher.

Heute sammelt die chinesische Polizei am jeweiligen Ort eifrig Informationen über Cannabisraucher und über die kleinen Netzwerke, die sich inzwischen gebildet haben. Viele Händler haben sich auf die chinesische Vorliebe für das Online-Shopping eingestellt und verkaufen Cannabis immer öfter in Internet-Nachrichtenbörsen und -Marktplätzen, die anonyme Transaktionen ermöglichen; allerdings werden nun auch diese Foren überwacht und somit ist es fraglich, ob sie wirklich sicherer sind.
Der moderne Cannabishandel

Chinas Bedeutung als globales Handelszentrum ist in den letzten dreißig Jahren ständig gestiegen, nachdem die Grenzen für den Außenhandel und den Tourismus in den 1980er-Jahren geöffnet worden waren. Dennoch sind Drogen wie Opium, MDMA, Methamphetamin und Kokain bei der städtischen Jugend – die Bevölkerungsgruppe mit der größten Nachfrage – wesentlich beliebter als Cannabis, dessen Konsum als altmodisches Freizeitvergnügen rückständiger Bauern gilt und somit eher verpönt ist.
Ein Hanffeld in der Inneren Mongolei, eine Region, die für die Entwicklung der Hanfindustrie bis 2020 vorgesehen ist (Greg Jordan)

Ein Hanffeld in der Inneren Mongolei, eine Region, die für die Entwicklung der Hanfindustrie bis 2020 vorgesehen ist (Greg Jordan)

Die Pflanze wird für gewöhnlich lediglich für den persönlichen Konsum oder für einen kleinen heimischen Kundenkreis angebaut. Auch die städtischen Händler beliefern nur kleine Gruppen von Auswanderern oder einheimische Raucher, oder sie stellen sich auf die Bedürfnisse der Touristen in den weniger überwachten Straßen ein. Die Produkte der "Straßen"-Händler sind jedoch zumeist minderwertig; es empfiehlt sich also, Freunde nach einer guten Adresse zu fragen, wenn man hochwertigere Ware kaufen möchte.

In den Städten gibt es zahlreiche ausländische Händler, die oftmals aus afrikanischen, arabischen oder südostasiatischen Ländern stammen. Besonders die Afrikaner sind dafür bekannt, dass sie sowohl als Straßendealer arbeiten als auch Cannabis und Haschisch nach China importieren; in den vergangenen Jahren fanden mehrere "Säuberungs"-Aktionen statt, verbunden mit einer oder zwei aufsehenerregenden Verhaftungen.
Verhaftungen & Strafen wegen Cannabis

Schon ab einem Besitz von fünf Kilogramm Cannabis kann man in China mit dem Tod bestraft werden. Man schätzt, dass die chinesische Justiz jedes Jahr Hunderte von Menschen hinrichtet – mehr als der Rest der Welt zusammen. Außerdem werden lange Freiheitsstrafen verhängt, von fünf Jahren bis hin zu lebenslänglicher Haft.

Es gibt durchaus eine – wenn auch im Vergleich zu anderen Drogen relativ geringe – Nachfrage nach Cannabis. Dies und der hohe Preis, den er in den größeren Städten erzielen kann, ist für einige Menschen Grund genug, Cannabis ins Land einzuschmuggeln. Im Jahr 2010 wurde ein Nigerianer am Pekinger Flughafen im Besitz von rund 87 kg Cannabis angetroffen und festgenommen – die größte Ausbeute bei einer einzelnen Verhaftung in diesem Jahr.

2009 wurde ein anderer Nigerianer wegen nur 6 kg Cannabis zum Tode verurteilt; diese Menge soll er angeblich den einheimischen Guangdong-Händlern geliefert haben. Vermutlich sitzt dieser Mann, Osonwa Okey Noberts, zurzeit in Untersuchungshaft und wartet auf seine Hinrichtung. Und im gleichen Jahr hat die Polizei sechs Tonnen Heroin, Opium und Hanf, die von Afghanistan und Pakistan aus über die Grenze geschmuggelt worden waren, in den westlichsten Gebieten der Provinz Xinjiang beschlagnahmt und vernichtet.
Kauf von Cannabis – die Do's und Don'ts

Gute Gelegenheiten zum Kauf von Cannabis werden Touristen oft in ländlichen Gegenden geboten. Am besten erkundigt man sich in Pensionen und Cafés, dann wird man letztlich fündig werden, vorausgesetzt, man geht diskret vor. Es handelt sich jedoch häufig um minderwertige Produkte, und dementsprechend niedrig sind die Preise (10 RMB/€ 1,22 für eine Handvoll bis hin zu einer Unze, abhängig von den jeweiligen Bedingungen). Ausländische Reisende sollten aufpassen, dass sie nicht abgezockt werden; allerdings dürften hohe Preise an Orten, die Käufern wenige Optionen bieten, unvermeidlich sein.

In Städten muss man häufiger mit Polizeikontrollen rechnen. Daher sollte man unbedingt Vorsicht walten lassen, da der unverhohlene, öffentliche Cannabiskonsum die Aufmerksamkeit der Ordnungshüter erregen könnte, und damit riskiert man eine Haftstrafe oder gar eine Deportation. Der öffentliche Cannabiskonsum ist jedoch erst in den letzten Jahren inakzeptabel geworden, denn die enorme Zunahme des Außenhandels und des Tourismus hat zu rasanten Veränderungen in den Städten geführt, sodass die Polizei nun um die Aufrechterhaltung der Ordnung kämpfen muss. Doch es gibt immer noch chinesische Städte, in denen Cannabisrauchen in der Öffentlichkeit mit keinerlei negativen Konsequenzen verbunden ist.

Berichten zufolge ist es zum Beispiel möglich, Cannabis oder Haschisch relativ problemlos in Großstädten wie Shanghai zu kaufen, entweder von ausgewanderten Rauchern oder von Straßen-"Anwerbern" von Massagesalons und anderen Touristenattraktionen. In den Städten ist Cannabis oft viel teurer als auf dem Land (10-100 RMB/€ 1,22- € 12,20 pro Gramm), aber man bekommt dafür auch eine entsprechend bessere Qualität, und zudem wird häufiger importiertes Haschisch und hochwertiger pflanzlicher Cannabis angeboten.
Die chinesische Hanfindustrie
Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas ist für ihren Reichtum an wild wachsendem Cannabis sowie für dessen kulturellen Gebrauch bekannt (Vitafluida)

Die Provinz Yunnan im Südwesten Chinas ist für ihren Reichtum an wild wachsendem Cannabis sowie für dessen kulturellen Gebrauch bekannt (Vitafluida)

Das Kernland der legalen Hanfindustrie ist unbestreitbar China. Mit Abstand der größte Hanfproduzent der Welt, exportiert es rohen Hanf und verarbeitete Hanfprodukte in die ganze Welt, insbesondere nach Europa und Nordamerika. Der Löwenanteil dieses Hanfs wird in den Provinzen Shandong und Yunnan angebaut.

Derzeit findet eine Kampagne zur Steigerung der Hanfanbauflächen statt, wobei die Abhängigkeit von der Baumwolle gesenkt und dringend benötigte Arbeitsplätze für die unterbeschäftigten ländlichen Erwerbstätigen geschaffen werden. Offizielle Vertreter der Kommunistischen Partei erklärten, dass diese Maßnahme bis zu drei Millionen Bauern von der Armut befreien und somit das durchschnittliche Jahreseinkommen von rund 2.000 RMB (€ 242,72) auf bis über 4.000 RMB (€ 485,44) verdoppeln könnte.
Dieser Hanfschuh aus der Zeit um 100 n. Chr. ist nur eines von Tausenden Hanfprodukte aus dem alten China, die in der heutigen Zeit entdeckt wurden (British Museum)

Dieser Hanfschuh aus der Zeit um 100 n. Chr. ist nur eines von Tausenden Hanfprodukte aus dem alten China, die in der heutigen Zeit entdeckt wurden (British Museum)

Im Jahr 2009 ist in der autonomen Dai-Präfektur im Süden von Yunnan eine neue Fabrik zur Verarbeitung von Hanffasern gebaut worden. Die Fabrik, die der China Hemp Industrial Holding Investment Co Ltd. gehört, hat eine Jahreskapazität von 2.000 Tonnen. Die chinesische Regierung verkündete, dass bis 2020 weitere Hanfverarbeitungsfabriken in den Provinzen Xinjiang, Innere Mongolei, Heilongjiang, Gansu und Anhui gebaut werden sollen.
Wie geht es mit Cannabis in China weiter?

Die folgende Nachricht hat weltweit Schlagzeilen gemacht: Chinesische Unternehmen besitzen 309 der 606 globalen Patente, die derzeit bei der World Intellectual Property Organisation (WIPO = Weltorganisation für das geistiges Eigentum) registriert sind. Verknüpft man diese Tatsache mit der anhaltenden Kampagne zur Modernisierung und Expansion der Hanfindustrie, dann kann man sich gut vorstellen, dass Chinas uralte Beziehung zu Cannabis noch längst nicht vorbei ist.

Es ist außerordentlich wichtig, die Geschichte und den gegenwärtigen Stand des anhaltenden Drogenkriegs in allen Ländern zu dokumentieren, in denen er abläuft—aus diesem Grund kommt Einrichtungen wie dem Hash Marijuana & Hemp Museum in Amsterdam eine entscheidende Bedeutung zu. Unternehmen sie doch den Versuch, Informationen aus diversen vertrauenswürdigen Quellen zu versammeln, um die genauesten, aktuellsten und objektivsten Auskünfte über die gegenwärtige Lage in der Welt geben zu können.
http://sensiseeds.com/de/blog/cannabis-china/

Ich finde denn Bericht eigentlich ein, ganz schönen ein Blick in die chinesische Drogenpolitik.

Kuddel

ZitatStrafe schützt nicht vor Sucht. Die jetzige Drogenpolitik gaukelt das aber vor; ohne wissenschaftliche Basis. Zeit umzudenken und Prävention und Behandlung zu fördern.

Deutschlands Drogenpolitik funktioniert seit Jahrzehnten wie ein Märchen, in der sich die Welt der Drogen in Gut und Böse teilen lässt. Der Grund allen Übels sind Rauschmittel wie Cannabis, Heroin und Kokain. Verfolgt und verboten, weil sie gefährlich für die Menschen sind. Auf der Seite der Rechtschaffenheit wurden Alkohol und Tabak platziert, akzeptiert und toleriert. Dabei steht nicht nur der Schaden, den Zigaretten, Bier, Wein und andere Spirituosen anrichten, längst außer Frage. Auch bewegen sich weiterhin Millionen von Menschen unbeeindruckt im Reich des Bösen. Trotz harter Sanktionen. Die Fabelwelt der Drogenpolitik zerbricht.

Strafrechtler und Forscher sind sich einig: Drogenverbote haben kaum Wirkung

Die repressive Drogenpolitik sei nicht haltbar, weil sie niemandem nützt und niemanden vom Konsum abhält, sagt der ehemalige Professor für Strafrecht und Kriminologie, Lorenz Böllinger. Er ist einer der Initiatoren der deutschen Resolution für ein radikal anderes Drogenstrafrecht. Im Gegenteil, die Drogenpolitik "richtet erhebliche Schäden an", sagt er.

http://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2014-04/drogenpolitik-deutschland-cannabis

rebelflori


Zitat
Ein Gramm für weniger als 70 Cent

Als erstes Land der Welt hatte Uruguay den Anbau und Verkauf von Marihuana legalisiert. Nun hat die Regierung Menge und Preis dieses Handels festgesetzt.
In Uruguay sind Einzelheiten zum legalen Handel mit Cannabis bekanntgegeben worden. Registrierte Kunden können demnach pro Woche zehn Gramm der Droge kaufen, wie der Chef des Nationalen Drogenrats, Diego Cánepa, erklärte. Der offizielle Preis sei auf 20 bis 22 Pesos (62 bis 69 Cent) pro Gramm festgesetzt worden.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/cannabis-in-uruguay-ein-gramm-fuer-weniger-als-cent-1.1949407
Das zeigt doch das es auch anderes gehen kann.

Troll

ZitatEin Gramm für weniger als 70 Cent

Schlagzeilenvergleich, and the winner is, amerika21, zumindest nach meinem empfinden für das Thema.

ZitatCannabis-Gesetz in Uruguay in Kraft

Jahresproduktion von 22 Tonnen für das Land erwartet. Anbau, Erwerb und Konsum werden reguliert. Preis pro Gramm beträgt rund 70 Eurocent

Montevideo. In Uruguay ist vor wenigen Tagen das Gesetz zum Umgang mit Marihuana in Kraft getreten. Reguliert wird damit die maximal erwerbbare Menge pro Person. Das Gesetz legt zudem fest, wie und wo der Erwerb, der Anbau sowie der Konsum gestattet sind.

Der Regelung zufolge kann jeder erwachsene Bürger des südamerikanischen Landes eine monatliche Menge von 40 Gramm und dementsprechend eine Jahreshöchstmenge von 480 Gramm zum Preis von 20 bis 22 Peso pro Gramm (rund 70 Eurocent) erwerben. Die Verkaufseinheiten sind auf zehn Gramm begrenzt. Der Konsum ist auf Lokale beschränkt, in denen Alkohol ausgeschenkt wird und geraucht werden darf.

Quelle: amerika21

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

rebelflori

Zitat von: Troll am 08:10:02 Di. 13.Mai 2014

Schlagzeilenvergleich, and the winner is, amerika21, zumindest nach meinem empfinden für das Thema.


Die Schlagzeile finde ich noch besser: Jetzt ab ins grüne, wir schlagen die Uruguay, mit denn Preis.  ;)


Troll

Zitat von: rebelflori am 21:35:29 Di. 13.Mai 2014
Die Schlagzeile finde ich noch besser: Jetzt ab ins grüne, wir schlagen die Uruguay, mit denn Preis.  ;)

Klar, gute Drogenpolitik muß gleich richtig in marktwirtschaftliches Denken integriert werden, schon mal Werbeblättchen für billiges Cannabis produzieren, dann klappt es auch mit einer marktkonformen Drogenpolitik.
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Dieter Hildebrandt
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rebelflori

Ich ich finde es ganz interessant, wenn man sich mal diese Statistik anguckt. Ich habe aus der Statistik was raus genommen, wenn man die ganze sehen will die steht auf der Seite 195.

http://www.dbdd.de/images/2013/reitox_report_2013_germany_dt.pdf

Tabelle 9.1 Erstkonsumenten von Crystal in Bayern
2012 Entw. in %

<14 Jahre 0 0 0 -
14-17 Jahre  + 433,3
18-20 Jahre  + 22,7
21-24 Jahre  + 48,3
25-29 Jahre  + 87,8
30-39 Jahre  + 168,0
über 40 Jahre +141,2


Was man alles macht, um zu arbeiten ist schon verrückt. Jeder der sich etwas mit Drogen auskennt, weis was ich meine.

Troll

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BGS

And life abandoned.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Troll

ZitatProhibition - Eine amerikanische Erfahrung (1/5)
Eine Nation von Säufern

Dienstag, 17. Juni um 20:15 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Mi, 25.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 8:50 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (2/5)
Gesetzesspötter

Dienstag, 17. Juni um 21:10 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Do, 26.06. um 15:15 Uhr und Sa, 28.06. um 9:40 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (3/5)
Mord und Totschlag

Dienstag, 17. Juni um 22:00 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Do, 26.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 10:35 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (4/5)
Eine Flut von Rum

Dienstag, 24. Juni um 20:15 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Fr, 27.06. um 15:15 Uhr und Sa, 28.06. um 11:30 Uhr


Prohibition - Eine amerikanische Erfahrung (5/5)
Eine Nation von Scheinheiligen

Dienstag, 24. Juni um 21:05 Uhr (53 Min.)
Wiederholungen: Fr, 27.06. um 16:10 Uhr und Sa, 28.06. um 12:25 Uhr

Quelle: Arte (link zur Artesuche)

Die  Geschichte eines Drogenverbots und ihre Auswirkungen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDa das FBI offenbar erhebliche Schwierigkeiten hat, genug IT-Fachkräfte für ihre Cybercrime-Abteilung zu finden, erwägt Comey, die strikten internen Bestimmungen zum Konsum von Marihuana seiner Mitarbeiter zu lockern. Comey sagte gemäß des Artikel ,,FBI-Direktor Comey: Wir können nicht genügend Programmierer aufgrund der Nulltoleranzregeln bei Marihuana finden" im Wall Street Journal bei einer Konferenz in New York: ,,Wir müssen exzellente Arbeitskräfte einstellen, um mit den Cyberkriminellen mithalten zu können, und manche dieser 'Kids' rauchen eben gerne Gras auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch."

Offenbar hat der Direktor des FBI erkannt, dass Kiffen nicht dumm macht, sondern, dass die Besten der Besten eben auch kiffen.
http://blogs.taz.de/drogerie/2014/05/25/fbi-die-besten-der-besten-kiffen/

Kuddel

Endlich Drogenkrieg auch in Europa.
Ich schätze mal, die holländischen Cannabisproduzenten haben den Befehl gegeben: Militärisches Vorgehen gegen die Albanische Billigkonkurrenz!

ZitatLazarat in Albanien
Europas ,,Cannabis-Hauptstadt" wird geräumt


Ein albanischer Polizist in einem Cannabis-Labor in Lazarat. (Cannabis Labor?!?!)

Die albanische Polizei belagert weiter Europas ,,Cannabis-Hauptstadt". Im Dorf Lazarat konnte sie bislang zehn Tonnen Marihuana beschlagnahmen. 900 Tonnen sollen dort jährlich produziert worden sein.


In dem als Europas ,,Cannabis-Hauptstadt" bekannten albanischen Dorf Lazarat hat die Polizei mehr als zehn Tonnen Marihuana beschlagnahmt und zerstört. Auch zehntausende Cannabispflanzen seien vernichtet worden, erklärte die Polizei am Mittwoch. Derweil wurde die Belagerung des südalbanischen Ortes durch rund 800 Sicherheitskräfte den dritten Tag in Folge fortgesetzt.

In mehreren Häusern im Zentrum von Lazarat verschanzten sich Drogenhändler und schossen mit Kalaschnikows auf die mit kugelsicheren Westen geschützten Polizisten. Eine Polizeisprecherin sagte, die Sicherheitskräfte hätten inzwischen einen guten Teil des Dorfes unter ihre Kontrolle gebracht.

Zeugen sagten der Nachrichtenagentur AFP, dass viele Dorfbewohner Cannabispflanzen verbrannt hätten, um Beweise zu vernichten, bevor sie den Ort am Mittwochmorgen verlassen hätten.

Am Montag hatte die Polizei vor schweren Waffen, Panzerfäusten und Granaten zurückweichen müssen. Danach rückte sie mit gepanzerten Fahrzeugen an, um Lazarat unter ihre Kontrolle zu bekommen.

Im 240 Kilometer südlich von Tirana gelegenen Lazarat werden der italienischen Polizei zufolge jährlich 900 Tonnen Cannabis im Wert von 4,5 Milliarden Euro produziert. Das entspricht fast der Hälfte des albanischen Bruttoinlandsprodukts.
http://www.fr-online.de/panorama/lazarat-in-albanien-europas--cannabis-hauptstadt--wird-geraeumt,1472782,27530608.html

Kuddel

ZitatDrogen. Der Bundestagsabgeordnete Michael Hartmann soll Crystal Meth konsumiert haben. Deutlich schlimmer als dieser Vorwurf sind aber die Reaktionen der Medien
http://www.freitag.de/autoren/axel-brueggemann/in-der-jungsteinzeit-war-es-der-wein

Der Leserbrief gefiel mir auch:
ZitatBigott hoch zehn. Jetzt hat es ihn also selbst erwischt. Laut diesem SPON-Artikel gehört der SPD-Politiker Michael Hartmann – dessen Parteizugehörigkeit der Artikel nobel verschweigt – zu denjenigen, die sich gegen die Legalisierung von Cannabis aussprechen. Hartmann hat also – wie die Mehrzahl seiner sich gern als Bieder- und Saubermann in Szene setzende und entsprechende Gesetze gegen den Pöbel beschliessende Zunft –Wasser gepredigt, heimlich selbst aber Wein getrunken (bzw. Drogen, für deren Illegalität er selbst agitierte, heimlich selbst verkonsumiert).

Was soll man sagen? Kein Mitleid. Und: Schön zu sehen, wenn ab und an einer der Oberen über die selbst angerichtete Politik zu Fall kommt. Ansonsten wirds schon nicht so schlimm kommen: Anders als die Opfer seiner Politik wird der arme Mann sicher kein Hartz beantragen müssen.

Kuddel

ZitatMit der Legalisierung von Marihuana geht Präsident Mujica neue Wege in der Drogenpolitik

Schon der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman hatte dargelegt, wie die Alkoholprohibition in den USA einen Al Capone hervorbrachte oder Massaker wie in Chicago zur Folge hatte. Genauso beschert uns die Drogenprohibition endlose Massaker in Mexiko und Gangs wie die Zetas. "Der Krieg der USA gegen Drogen richtet viel mehr Schaden an als das Marihuana", meint Huidobro. "Viel mehr Tote und mehr Unsicherheit. Das ist weit schlimmer für die Welt als jede Droge. Die Therapie ist schädlicher als die Krankheit."
...
Um den Drogenkartellen wirkungsvoll beizukommen, müsste der Staat weitergehen und auch den Markt für andere Drogen regulieren. Bei Substanzen wie Ecstasy oder Kokain käme ein kontrollierter Verkauf infrage; bei anderen, wie Heroin, eine Abgabe auf Rezept, wie sie schon erfolgreich in der Schweiz und auch in Deutschland erprobt wurde.

Mujicas Parteifreund Sabini, wichtigster Verfechter der Reformen im Parlament, ist der gleichen Meinung: Zwar sei die Zeit noch nicht reif, aber wenn es so weit sei, über andere Drogen zu reden, werde man "diesen Standpunkt auch öffentlich vertreten". Sabini gilt als wahrscheinlicher Nachfolger von Präsident Mujica und er hat eine mögliche Legalisierung von Kokain bereits angesprochen. Denn was wäre die Alternative? Weiter einen Krieg zu führen, der, wie Verteidigungsminister Huidobro sagt, "längst verloren ist"?

Solange Politiker das nicht einsehen, zahlen Leute wie die Mexikanerin Emma Veleta den Preis: Acht Mitglieder ihrer Familie sind verschwunden, und die lokalen Behörden stecken wahrscheinlich mit den Entführern unter einer Decke. David Simon, der Produzent der US-Fernsehserie "The Wire" (über den Drogenhandel in Baltimore), glaubt, dass sein Land den Krieg gegen die Drogen immer weiterführen will - "bis zum letzten Mexikaner".
http://www.monde-diplomatique.de/pm/2014/02/14/a0052.text

Kuddel

ZitatKeine Macht den Drogen

Hubert Wimber kämpft als Polizeipräsident von Münster für eine liberale Drogenpolitik. Dem Düsseldorfer Innenministerium passt das offenbar nicht




Sollte ein kritischer Polizeipräsident mundtot gemacht werden? Eigentlich hatte sich Hubert Wimber für diese Woche im Reichstag angesagt. Am Mittwoch wollte der Polizist mit grünem Parteibuch den interessierten Journalisten eine neue Organisation für eine liberale Drogenpolitik vorstellen: Polizisten, Kriminalisten und Richter schließen sich zusammen in der deutschen Sektion der internationalen Vereinigung Law Enforcement Against Prohibition, kurz LEAP. Doch der Termin wurde abgesagt. Das nordrhein-westfälische Innenministerium soll Wimber verboten haben, an der Veranstaltung teilzunehmen. Und Wimber sollte Vorsitzender der Organisation werden.

Der 65-Jährige ist nicht nur Polizeipräsident von Münster. Als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Polizeipräsidenten repräsentiert er alle Chef-Cops in Deutschland. Die LEAP-Initiatoren wollen auf ihn als Aushängeschild nicht verzichten, sie haben die Gründung der deutschen Sektion auf den kommenden Sommer verschoben. Dann wird Hubert Wimber schon im Ruhestand sein.

Bewährungsprobe: Atommülltransporte

Als der Mann im Jahr 1997 ins Amt kam, war er der erste grüne Polizeipräsident der Republik. ,,Kanther in Grün", schrieb der Focus damals. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hatte er eine harte Bewährungsprobe zu bestehen: Wimber musste Atommülltransporte ins Zwischenlager im münsterländischen Ahaus durchsetzen. Er erfüllte seine Pflicht zur vollsten Zufriedenheit – der rot-grünen Landesregierung, nicht der Demonstranten. Innerhalb der Grünen gehörte Wimber nie zum linken Flügel. Er ist kein gelernter Kriminalist, sondern erfahrener Bürokrat. In Bochum und Göttingen studierte er Volkswirtschaft und Sozialwissenschaften, brachte es anschließend bei der Bezirksregierung Münster bis zum Leiter des Dezernats für Landschafts- und Naturschutz. 1995 wurde er stellvertretender Polizeichef in Recklinghausen.

Seine Passion ist die Entkriminalisierung von Drogenabhängigen. ,,Der Umgang mit psychoaktiven Substanzen sollte ein Problem der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik oder der Strafverfolgung sein", sagt er immer wieder. ,,Wegsperren und Strafverfolgung sind nicht erfolgversprechend." Cannabiskonsumenten zu verfolgen bringe nichts – außer hohem Aufwand für die Polizei. Deshalb fordert er das Ende der Repression.

"Politisches Verbot"

Seit Jahren vertritt er diese Thesen immer wieder in der Öffentlichkeit, in offenen Briefen, bei Veranstaltungen oder zuletzt Mitte September auf der Fachtagung Kripo International in Leipzig. Bald auch bei LEAP? Dem Düsseldorfer Innenministerium ist das offenbar ein Dorn im Auge. Zwar heißt es aus der Behörde, Wimber sei die Teilnahme an der Gründung nicht aus dienstrechtlichen Gründen untersagt worden, sondern die Absage sei rein organisatorisch bedingt. Wimber selbst will sich dazu nicht äußern. Aber sein designierter LEAP-Vorstandskollege Frank Tempel findet klare Worte. ,,Das ist ein politisches Verbot", sagt er. Statt die Diskussion über eine Erneuerung der Drogenpolitik zu führen, werde die Zusammenarbeit von unliebsamen Fachleuten verhindert. ,,Dienstrechtlich ist gegen Hubert Wimbers Engagement absolut nichts einzuwenden."

Tempel ist Bundestagsabgeordneter der Linkspartei und selbst Kriminalbeamter. Der Thüringer hat auch in seiner Zeit als stellvertretender Leiter einer mobilen Rauschgiftbekämpfungstruppe öffentlich die Entkriminalisierung von Drogen gefordert. Mit seinem Dienstherrn im CDU-regierten Land hat er jedoch nie Schwierigkeiten bekommen. ,,Selbstverständlich müssen Polizisten im Dienst den Gesetzen folgen", sagt er. ,,Das heißt aber nicht, dass sie nicht in die politische Debatte eingreifen dürfen."

Manchmal spielt das Parteibuch sogar eine wichtige Rolle – wenn es um die Besetzung von Ämtern geht. Wimber sollte ursprünglich Ende August mit Vollendung des 65. Lebensjahrs in den Ruhestand gehen. Ein geeigneter Kandidat ist jedoch offenbar schwer zu finden, da sein Nachfolger wieder rot oder grün sein muss. Wimber bleibt deshalb noch bis Mitte nächsten Jahres im Amt.

Nicht nur Law-and-Order-Typen

Auch in den Chefetagen anderer Präsidien sitzen nicht nur verknöcherte Law-and-Order-Typen. Beim Marsch durch die Institutionen haben es neben Wimber auch manch andere Fortschrittliche in die oberen Positionen geschafft. Wolfgang Albers zum Beispiel hat Anfang der 80er Jahre die großen Bonner Friedensdemonstrationen mitorganisiert, heute ist er Polizeipräsident in Köln. Der Sozialdemokrat ist bestürzt, wenn er nach Nazi-Aufmärschen zu hören bekommt, seine Leute würden Faschisten schützen. Deshalb sucht er das Gespräch mit jungen Leuten, die gegen Nazis demonstrieren.

Auf seinen Münsteraner Kollegen Wimber allerdings sind Antifaschisten nicht besonders gut zu sprechen. Bei einem Nazi-Aufmarsch im März 2012 gingen die Polizisten hart gegen Gegendemonstranten vor. Der grüne Polizeipräsident wollte unbedingt Blockaden verhindern. Einer der Gegendemonstranten musste wegen heftiger Verletzungen auf die Intensivstation.

Den braven Bürgern ist so etwas egal. Sie regen sich auch nicht über Wimbers Ansichten zur Drogenpolitik auf. Empörung rufen vielmehr regelmäßig seine Vorschläge zur Entlastung der Polizei hervor: Bürger sollten nach Autounfällen ohne Personenschäden oder bei nächtlichen Ruhestörungen die Sache ohne die Polizei erledigen, meint Wimber. Das bringt etliche Bürger in Rage. In Westfalen wollten manche gar eine Bürgerwehr gründen, sollte es so weit kommen. Vielleicht sollten sie erst mal einen Joint rauchen.
Kommentar
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/keine-macht-den-drogen

rebelflori


Rudolf Rocker

Ja, die sind aber total scheiße die Spots! :o
Vielleicht hätten die mal jemanden fragen sollen, der sich mit sowas auskennt!

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