Der Paritätische: Armutsbericht

Begonnen von dagobert, 20:04:24 Di. 01.März 2016

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dagobert

Der Paritätische hat seinen neuen Armutsbericht vorgelegt.
http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/download-armutsbericht/

Hatte Sybilla auch schon drauf hingewiesen, aber in diesen Riesen-Posts geht sowas unter.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=9230.msg315276#msg315276
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Sunlight

Ja, ist untergegangen! Habe zu dem Armutsbericht auch noch was:

ZitatArmutsbericht 2016
Überschuldung als Ursache, Folge und Verschärfung von Armut
http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht/ueberschuldete/

ManOfConstantSorrow

ZitatArmutsbericht
Arm, ärmer, Migrant

Mehr Menschen in Deutschland sind armutsgefährdet – vor allem im Westen, zeigen neue Zahlen des Statistischen Bundesamts. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Für Einheimische hat sich wenig verändert.


Immer mehr Menschen sind hierzulande von Armut bedroht, lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des Statistischen Bundesamts. Eine überraschende Nachricht, kann doch die Wirtschaft in Deutschland derweil gute Zahlen aufweisen. Trotz der günstigen wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre ist die Armutsquote 2015 im Vergleich zum Vorjahr angestiegen - um 0,3 Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. Das ist der höchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung kommt in einer weiteren Studie allerdings zu dem Ergebnis, dass die jüngste Zunahme ausschließlich auf den Anstieg des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund zurückgeht. Bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund sei die Quote bei 12,5 Prozent konstant geblieben. Das Armutsrisiko dieser Gruppe liegt damit weiter unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung und hat sich seit 2011 praktisch nicht verändert. Erwartungen, wonach die Einwanderungswelle seit Sommer 2015 eine Verarmung der einheimischen Bevölkerung nach sich ziehen könnte, werden durch die Zahlen des Statistischen Bundesamts also widerlegt.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/armutsbericht-arm-aermer-migrant/14585794.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

Wieder mal meldet sich der Paritätische zu Wort, und wieder mal wird sich nichts ändern.
ZitatArmutsbericht 2017
Armutsquoten 2015
http://www.der-paritaetische.de/armutsbericht
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

ManOfConstantSorrow

Änderung kann man erst dann erhoffen, wenn es massiven Druck gibt.
Politischen Druck wird von SPD und DGB weiterhin nicht zu erwarten sein. Die stehen auf Seiten derjenigen, die die Verarmung vorantreiben.

Trotzdem ist es gut und wichtig, wenn der Paritätische Fakten zusammenträgt und die Wahrheit ausspricht.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Die Kampagne #IchBinArmutsbetroffen war der erste Schritt, die Armut und die eigene Armut zum Politikum zu machen.

Das ist kein Nebenthema.

Zitat Christoph Butterwegge über Sozialstatistik
,,Armut wird stark verharmlost"

Die offiziellen Zahlen des statistischen Bundesamts seien geschönt, sagt der Armutsforscher Christoph Butterwegge.
https://taz.de/Christoph-Butterwegge-ueber-Sozialstatistik/!5868260/

Zitat"Friere ich und esse genug? Oder friere ich nicht und verzichte auf Essen?"

Armut ist die schlimmste Form von Gewalt, findet Gerhard Trabert. Der Sozialmediziner kritisiert Finanzminister Lindner sowie Bundespräsident Steinmeier.
(Scheißschranke!)https://www.sueddeutsche.de/politik/gerhard-trabert-armut-hartz-iv-frank-walter-steinmeier-1.5646644?reduced=true


Nikita

Zitat von: Kuddel am 09:34:11 Mo. 29.August 2022
Zitat"Friere ich und esse genug? Oder friere ich nicht und verzichte auf Essen?"

Armut ist die schlimmste Form von Gewalt, findet Gerhard Trabert. Der Sozialmediziner kritisiert Finanzminister Lindner sowie Bundespräsident Steinmeier.
(Scheißschranke!)https://www.sueddeutsche.de/politik/gerhard-trabert-armut-hartz-iv-frank-walter-steinmeier-1.5646644?reduced=true

Fullquote:

Süddeutsche Zeitung, 29.08.2022, Ausgabe München, Nord, Bayern, Deutschland, S. 5 / Ressort: Politik


"Armut ist die schlimmste Form von Gewalt"

Sozialmediziner Gerhard Trabert warnt vor einem verheerenden Winter und übt Kritik an der Linken sowie an
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Montagsdemonstrationen, schlägt er vor, sollte man umbenennen


Gerhard Trabert, 66, kennt die Armut in Deutschland aus praktischer und wissenschaftlicher Perspektive. Mit seinem "Arztmobil", einem fahrenden Sprechzimmer, betreut der Notfallmediziner aus Mainz wohnungslose Menschen, auch wenn sie nicht krankenversichert sind. An der Hochschule Rhein-Main hat er eine Professur für Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie. Trabert ist nicht Mitglied der Linken, dennoch hat ihn die Partei zweimal als Kandidaten nominiert: für die Bundestagswahl 2021 und für die Wahl des Bundespräsidenten Anfang 2022. Beide Male wurde Trabert nicht gewählt. Im SZ-Interview fordert er nicht nur von der Bundesregierung, sondern auch von Frank-Walter Steinmeier und von den Linken mehr Entschiedenheit im Kampf gegen die Armut.

SZ: Herr Trabert, im letzten Jahr ist Butter etwa um die Hälfte teurer geworden, Milch und Eier um ein Viertel, Brot um 15 Prozent. Was bedeutet das für die Menschen, die zu Ihnen kommen?

Gerhard Trabert: Das hat gravierende Folgen. Viele von Armut betroffene Menschen haben neben ihren zunehmenden gesundheitlichen Problemen massive Schwierigkeiten, den Alltag überhaupt zu bewältigen. Sie können Medikamente nicht mehr bezahlen, auch die Finanzierung einer notwendigen Brille sprengt den Rahmen. Für eine gesunde Ernährung reicht das Geld nicht, auch nicht für notwendige Kleidungsstücke. Wir versuchen, die Menschen zu entsprechenden Unterstützungsstellen zu vermitteln, soweit es die überhaupt gibt. In unserer Poliklinik behandeln wir alle, ob mit Krankenversicherung oder ohne. Neulich war eine Frau bei uns mit der Diagnose Krebs im fortgeschrittenen Stadium. Sie wollte nicht ins Krankenhaus, weil sie Sorge hatte, ihren Kindern dann Schulden zu vererben.

Als Sozialmediziner haben Sie oft darauf hingewiesen: Wer wenig Geld hat, ist öfter krank. Verschärft sich das Problem gerade?

Das wird sich verschärfen. Die Menschen werden in diesem Winter kränker werden. Aufgrund der steigenden Kosten werden sich manche entscheiden müssen: Friere ich und esse genug? Oder friere ich nicht und verzichte auf Essen? Das geht an die Existenz der Menschen, auch an die psychische. Schon jetzt sterben arme Frauen etwa viereinhalb und arme Männer etwa neun Jahre früher als reiche. Diese Dimension ist noch immer nicht bei den Entscheidungsträgern angekommen. Und diese Ignoranz der Politik hat schon was Gewalttätiges.

Wie meinen Sie das?

Mahatma Gandhi hat mal gesagt: "Armut ist die schlimmste Form von Gewalt." Wir haben das Geld, wir sind ein reiches Land, wir können handeln. Wenn wir es trotzdem nicht tun, dann ist das auch eine Form von struktureller Gewalt. In unserer Gesellschaft gibt es nicht nur Rassismus und Sexismus, es herrscht auch eine Art Klassismus. Menschen aus den unteren Schichten werden systematisch benachteiligt.

Einmalzahlungen, Kinderboni, Steuererleichterungen: Die Bundesregierung hat durchaus einige Entlastungen auf den Weg gebracht, auch für Menschen mit wenig Geld. Gerade arbeitet sie an einem dritten Paket. Reicht das nicht?

Das reicht bei Weitem nicht. Die 200 Euro, die Hartz-IV-Empfänger einmalig bekommen haben, gleichen nicht einmal die Inflation aus. Von den etwa fünf Euro, die der Hartz-IV-Satz für tägliche Lebensmittel enthält, kann sich niemand gesund ernähren. Ich bin fassungslos, dass die Politik noch nicht nachgebessert hat. Natürlich hilft auch die Senkung der Mehrwertsteuer, aber davon profitiert jeder, also auch Leute wie ich, denen es gut geht und die darauf gar nicht angewiesen sind. Stattdessen muss man den besonders von Armut Gefährdeten oder davon Betroffenen zielgerichtet helfen: Der Hartz-IV-Satz müsste so schnell wie möglich um 200 Euro monatlich angehoben werden. Es müsste Hilfen für Schulmaterial geben, Studierende müssen finanziell unterstützt werden. Mieten müssen gedeckelt und die Menschen vor Räumungsklagen geschützt werden. Altersarmut muss verhindert werden.

Wenn man Finanzminister Christian Lindner richtig versteht, kann der Staat das nicht alles bezahlen.

Das ist Nonsens. Es ist genug Geld da, und außerdem gibt es Instrumente wie die Übergewinn-, die Vermögen- und die Erbschaftsteuer. Viele andere Länder nutzen sie. Wenn Herr Lindner stattdessen von Gratismentalität spricht, wie jetzt beim Neun-Euro-Ticket, dann diffamiert er Menschen mit weniger Geld. Sie konnten jetzt wieder für ein paar Monate mobil sein und stärker am öffentlichen Leben teilnehmen. In Gesprächen mit ärmeren Menschen höre ich immer wieder, dass sie sich von solchen Aussagen stigmatisiert fühlen. Überhaupt, bei der Gratismentalität denke ich eher an Steuervorteile wie das Dienstwagenprivileg. Da sollte die Politik mal rangehen. Aber ich habe das Gefühl, dass die Entscheidungsträger gerade sehr weit weg von der Lebensrealität vieler Menschen sind.

Im Moment ist viel von einem "Wutwinter" die Rede. Glauben Sie, dass es dazu kommt?

Ich würde das nicht Wutwinter nennen wollen, wenn Menschen aufstehen, um etwas gegen soziale Ungerechtigkeit zu tun. Das wird passieren, wenn jetzt nichts kommt, was den Menschen wirklich hilft. Wenn die Menschen nichts mehr zu verlieren haben, und viele sind genau an diesem Punkt, dann werden sie auf die Straße gehen.

Sind Sie dafür, dass sich die Linkspartei an die Spitze dieser Bewegung setzt und zu Protesten aufruft?

Ja, natürlich. Es sollte zum Selbstverständnis einer linken Partei gehören, in solch einer Situation auf die Straße zu gehen. Aber die Partei sollte sich verbünden mit NGOs, mit Armutskonferenzen, mit Betroffeneninitiativen. Und man darf auf diesen Demos natürlich keinen Platz lassen für die AfD, für Querdenker und für Leute, die letztlich die Demokratie abschaffen wollen.

Wie soll diese Abgrenzung praktisch ablaufen?

Das wird schwierig, da habe ich auch keine hundertprozentige Lösung. Aber dass so etwas überhaupt droht, ist nicht die Schuld der Linkspartei, sondern das Ergebnis einer verfehlten Politik der Bundesregierung.

Was halten die davon, dass einige bei den Linken jetzt zu Montagsdemonstrationen aufrufen?

Das ist ein ganz heikles Thema. Ich tue mich da ein bisschen schwer, weil das Wort Montagsdemo positiv und negativ besetzt ist. Auf der einen Seite waren die Montagsdemonstrationen in der DDR natürlich eine Rebellion gegen eine Diktatur, eine demokratische Bewegung. Inzwischen wird der Begriff aber immer mehr instrumentalisiert von Rechten, Querdenkern und Demokratiefeinden. Vielleicht muss man kreativ sein und sagen, wir machen Mittwochsdemonstrationen. Weil die Armut in die Mitte der Gesellschaft hineinreicht. Weil wir aus der Mitte der Gesellschaft demonstrieren wollen.

Das Thema soziale Gerechtigkeit ist gerade so präsent wie lange nicht. Wie erklären Sie sich, dass die Linke ausgerechnet jetzt bei fünf Prozent herumkrebst?

Natürlich hat das etwas mit inneren Machtkämpfen der Partei zu tun und mit ihrer Außendarstellung und Außenwahrnehmung. Ich habe es ja auch auf dem Parteitag gesagt: Es gibt hier keinen Platz für Narzissmus. Die Linke muss zusammenfinden, sie muss solidarisch sein, denn es geht nicht um sie. Nicht um einzelne Personen. Es geht um eine gesellschaftliche Entwicklung, die fatal ist und die Demokratie bedroht. Die soziale Gerechtigkeit ist die Bewährungsprobe einer Demokratie. Und diese Gerechtigkeit muss die Linke einheitlich einfordern.

Haben die Armen in Deutschland eine politische Stimme?

Nicht wirklich. Die Linke müsste die politische Stimme der Armen in Deutschland sein, wird dem aber derzeit leider nicht gerecht. Von SPD und Grünen bin ich in dieser Hinsicht schon lange enttäuscht, und über CDU und FDP brauchen wir gar nicht zu reden. 

Eine dieser Stimmen könnte eine übergeordnete Figur wie der Bundespräsident sein. Sie haben sich, sozusagen unter ehemaligen Bundespräsidentschaftskandidaten, zuletzt mehrfach mit Frank-Walter Steinmeier getroffen. Er hat versprochen, die soziale Ungerechtigkeit auf die Tagesordnung zu setzen. Hat Steinmeier das schon eingelöst?

Teilweise. Auf der einen Seite finde ich es gut, dass er ganz klar von Lücken im Versorgungssystem spricht. Aber ich würde mir schon wünschen, dass sich ein Bundespräsident jetzt in dieser Situation noch lautstärker zu Wort meldet.

Was sollte er denn sagen?

Er hat in einem Sommerinterview zum Beispiel gesagt, dass er dem Bundesfinanzminister nicht vorschreiben könne, wie dieser Politik zu machen habe. Da würde ich sagen: doch! Das muss man einem Finanzminister schon sagen, wenn der eine Politik macht, die 15 Millionen Menschen und wahrscheinlich noch mehr in die Armut und die Ausgrenzung führt. Ich würde das jedenfalls tun, denn der Bundespräsident ist der Vertreter der gesamten Bevölkerung. Er könnte zum Beispiel einen Armutsbekämpfungsgipfel initiieren. Ich finde gut, was Frank-Walter Steinmeier in Ansätzen bislang getan hat, aber ich würde mir noch mehr konkrete Haltung wünschen. Gerade von einem Bundespräsidenten. Jetzt ist die Zeit, um ganz klar Stellung zu beziehen. Vielleicht kommt's ja noch.

"Manche werden entscheiden
müssen: Friere ich und esse
genug? Oder friere ich nicht
und verzichte auf Essen?"

"Der Bundespräsident könnte
zum Beispiel einen Gipfel
zur Armutsbekämpfung
einberufen"

INTERVIEW: BORIS HERRMANN
UND BENEDIKT PETERS

Onkel Tom

Interesannter Artikel. Danke  :)

Lindner sollte mal ein Jahr auf Hartz 4 - Einkommen degradiert werden
und Steinmeier ? Der hat schon mit dem unschuldigen Murat, der in
Guantanamo saß, Mist gebaut. Murat durfte länger in US-Millitärhaft
sitzen, weil Steinmeier meinte, das Murat da bleiben sollte wo er ist.
(In Guantanamo..)

Gut, das die Linke in Hamburg wahltechnich nicht abgekackt ist und im
Bezug Soziales mitgeredet werden kann, was die Linke in HH auch tut.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

ZitatArmut deutlich größer als angenommen: Paritätischer legt überarbeitete Neuauflage seines Armutsberichts 2022 vor
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Nicht 16,6 Prozent, sondern 16,9 Prozent betrug die Armutsquote in Deutschland im Jahr 2021. Der Paritätische korrigiert damit seinen im letzten Juni veröffentlichten Armutsbericht. Von Armut betroffen waren damit nicht 13,8 Millionen Menschen, sondern 14,1 Millionen Menschen.

Unter Rückgriff auf Daten des Statistischen Bundesamtes legte der Paritätische Wohlfahrtsverband heute eine aktualisierte Neuauflage seines Armutsberichts 2022 (Berichtsjahr 2021) vor. Notwendig geworden war die Überarbeitung, da das Bundesamt nach bereits im letzten Jahr veröffentlichten Erstergebnissen zu den Armutsquoten jetzt Endergebnisse für das Berichtsjahr 2021 mit zum Teil gravierenden Abweichungen vorlegte. So betrug die Kinderarmut nicht, wie zuerst berechnet, 20,8 Prozent, sondern sogar 21,3 Prozent. Die Armutsquote von Alleinerziehenden stieg auf 42,3 statt auf 41,6 Prozent.

Der Verband fordert die Ampel-Koalition zu rigiden und wirkungsvollen Maßnahmen gegen die rapide steigende Armut in Deutschland auf. Schneider: "Angesichts der Entwicklungen des vergangenen Jahres ist erst recht keine Zeit zu verlieren, um die wachsende Not zu lindern. Die Armut wird nicht nur immer größer, sondern mit den explodierenden Preisen auch immer tiefer. Von zentraler Bedeutung sind eine spürbare Anhebung der Regelsätze in Hartz IV und Altersgrundsicherung von jetzt 502 auf 725 Euro, eine existenzsichernde Anhebung des BAföG  und die zügige Einführung der Kindergrundsicherung."

Zum Armutsbericht: https://t1p.de/0zbd6

(Anmerkung: vielleicht sollte die 40. Kammer des SG Düsseldorf den mal intensiv lesen)

Quelle: https://harald-thome.de/newsletter/archiv/thome-newsletter-10-2023-vom-19-03-2023.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Der Armutsbericht für das Berichtsjahr 2022 wird richtig übel ...
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Hartzhetzer

ZitatDer Armutsbericht für das Berichtsjahr 2022 wird richtig übel ...
Stimmt und die Menschen die selber nicht von Armut betroffen sind wird es größtenteils einen alten scheiß Interessieren.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Kuddel

@Hartzhetzer, du bist nicht dumm.
Deine Beiträge gehen mir jedoch zunehmend auf die Nerven. Ich gebe dir ja recht, daß die herrschenden Zustände eine Katastrophe sind. Ich sehe auch, daß der Kapitalismus auf bestem Wege ist, einen Großteil der Menschheit auszurotten.

Ich sehe bei dir nicht den geringsten Versuch, nach Lösungen zu suchen und eine Gegenwehr aufzubauen. Die Herrschende Klasse kocht auch nur mit Wasser und der Kapitalismus funktioniert nur, weil die Menschen glauben, daß sie da mitmachen müssen und weil sie keine Alternative sehen.

Du machst niemandem Mut, sich endlich zu wehren, um die herrschenden Verhältnisse ins Wanken zu bringen. Du suchst nicht nach Alternativen zur herrschenden "Normalität".

Du predigst nur die Allmacht der Kapitalisten und die Dummheit der Bevölkerung. Das ist so öde und in etwa das Selbe, was die Herrschenden verbreiten.

Du behauptest, Rassismus würde sich von selbst verbreiten, weil die Leute so gern rassistisch sind, FFF will den Atomkrieg und niemand interessiert sich für soziale Ungerechtigkeit. Das ist mir echt zu blöd.

Hartzhetzer

ZitatIch sehe bei dir nicht den geringsten Versuch, nach Lösungen zu suchen und eine Gegenwehr aufzubauen.
Wie soll ich als Einzelperson den Gegenwehr aufbauen. Ich bin als Kind in einem lieblosen Elternhaus groß geworden und war darauf aufbauend in meiner Jungend und Schulzeit ein Außenseiter der mehr oder weniger der Schuhabtreter war. Immer wenn ich mich gewehrt hatte und so sein wollte wie ich bin wurde ich bestraft.
Jetzt als Erwachsener fällt es mir verdammt schwer mich überhaupt in Menschengruppen zu integrieren, geschweige denn mich dort zu behaupten.
Ich erzähle das nicht weil ich Mitleid will sondern um dir klarzumachen das ich nicht der charismatisch, tolle Anführer Typ bin der andere Menschen für seine Ideen gewinnen und ohne weiteres aufstände anzetteln kann.
Als bedeutungsloser, vereinzelter niemand mit einer sozial vermeidender Persönlichkeit wäre es einfach nur psychotisch Narzisstischer Wahnsinn daran zu glauben das man die Welt verändern kann, insbesondere wenn man nach realistischer Überprüfung der Realität feststellt das die Mehrheit der Menschen die Welt so wie sie ist ganz gut findet.
Selbst die Mehrzahl der Menschen die politisch irgendwie auf der gleichen Seite stehen, wollen nur ein in Watte gepacktes, altruistischeres, solidarischeres weiter so.
ZitatDu machst niemandem Mut, sich endlich zu wehren, um die herrschenden Verhältnisse ins Wanken zu bringen.
Wenn die offiziellen Linken Kräfte wie Luisa Neubauer, Olaf Scholz, Bodo Ramelow, Annalena Baerbock und die ganzen anderen die es da sonst noch so gibt ständig an den Herrschenden Verhältnissen partizipieren und versuchen über faule Kompromisse das beste für sich herauszuholen und die Mehrheit von deren Anhängern damit zufrieden ist und das sogar hier im Forum als praktische Politik entschuldigt wird, dann liegt das Problem nicht darin das ich zu wenig oder keinen Mut mache.
Denn ich als Niemand kann den Menschen gar nicht soviel Mut machen, wie diese öffentlichkeitswirksamen mit gesellschaftlicher Macht ausgestatteten Linken in der Lage sind im gleichen Atemzug den Menschen mit ihren Kapitalismuskonformen Opportunismus den Mut zum Widerstand zu nehmen.
ZitatDu predigst nur die Allmacht der Kapitalisten und die Dummheit der Bevölkerung. Das ist so öde und in etwa das Selbe, was die Herrschenden verbreiten.
Auch wenn das was ich sage Öde ist, ist es die Realität, wer sagt das die Realität angenehm, schön und positiv unterhaltsam sein muss. Veränderungen kann man nur erreichen wenn man die Realität so wie sie ist anerkennt und nicht ständig schön redet. Denn nur ein Handeln das sich vom Standpunkt der Realität ableitet kann ein sinnvolles Handeln sein.
Nehmen wir an ein schwächlicher Mann der sich nie geprügelt hat, hat immer wieder stress mit anderen Männern. Dieser Mann redet sich die ganze Zeit als Realität ein das er der wiedergeborene Arnhold Schwarzenegger ist der jeden platt macht. Mit dieser Realität im Kopf geht er in Konflikt mit anderen Männern die durchtrainiert sind und Kampfsporterfahrung haben.
Würde er den Kampf gewinnen weil er sich eine Realität eingeredet hat die für ihn schön ist und ihm Mut macht?
Oder wäre er erfolgreicher wenn er die wirkliche Realität sieht und erstmal anfängt Kraftsport und Kampfsport  zu machen um eine stärkere Ausgangsposition in Konflikten zu haben?
ZitatDu behauptest, Rassismus würde sich von selbst verbreiten, weil die Leute so gern rassistisch sind, FFF will den Atomkrieg und niemand interessiert sich für soziale Ungerechtigkeit.
Klar verbreitet sich Rassismus von selbst, die meisten Menschen genießen den Gedanken etwas besseres zu sein wie die anderen Menschen. Der Liberalismus als solches erzieht die Menschen doch schon von Kind an zu diesem wir gegen die, ich bin besser weil, halte dich für eine große Nummer, verkaufe dich nicht unter Wert, lass dich von Konkurrenten nicht unterbuttern. Wer das nicht auf Kapitalistischer, Karrieremäßiger Eigentums Basis schafft der versucht es auf Nationalistischer, Klassistischer, Körperlicher, Geschlechtermäßigen Ebene zu schaffen.
Ziel davon ist es nicht Juden, Ausländer, Transgender, weiche Männer, Frauen oder andere Staaten zu hassen - diese Dinge sind je nach öffentlicher Stimmung und Feindbild austauschbar. Ziel ist es sich selber erhöhen zu können. Sagen zu können das man im Unterschied zu den anderen was besseres ist, fleißiger ist, stärker ist, moralisch edler ist, auf der richtigen Seite steht. Mit dieser Rechtfertigung im Kopf zieht man dann los um den Gegner fertig zu  machen was gleichzeitig ein ideales Mittel ist seine eigenen Misserfolge in der täglichen Konkurrenz durch Rache und Vernichtung am anderen zu kompensieren.
Daher ist das Hauptproblem nicht der Faschismus, sondern der Liberalismus der mit seinem Konkurrenz und Wettbewerbsnarrativ vom Homo Oeconomicus die Menschen die den Mist glauben wollen allein schon dadurch zu verdeckten Faschisten macht.
Wenn diese Menschen dann offene Faschisten werden ist es die platzende Hassblase basierend auf Wirtschaftlichem Misserfolg die im jahrelangen Kampf gegen andere Konkurrenten gefüttert wurde.
Wenn man also Faschismus bekämpfen will, muss man den Liberalismus und seine Menschenverachtung, seine Verachtung allem schwachen gegenüber bekämpfen und nicht wie die offizielle Linke es macht, an ihm partizipieren, ihn für was gutes halten und mit ihm zusammenarbeiten.
ZitatFFF will den Atomkrieg
Man muss wahrscheinlich überall Ironie drunter schreiben wenn man es so meint. Nein die wollen keinen Atomkrieg, nehmen aber die Gefahr billigend in Kauf, genauso wie den Ökozid in der Ukraine basierend auf der Hoffnung das sie dann ein Stein im Brett der Machthaber haben. Es ist genau die gleiche Strategie die die Gewerkschaften, allen voran die SPD im ersten Weltkrieg gefahren haben. Sich den Kapitalisten mit Aussagen: "Wie unsere Genossen sind Kampfbereit fürs Vaterland" Die Arbeiter stehen hinter dem Kaiser und Deutschem Sieg." anzubiedern um zeigen das man doch auf der richtigen Seite steht und eigentlich ein verlässlicher Partner ist von dem keine Gefahr ausgeht. Natürlich geknüpft an die Hoffnung das man dann auch mal eine eigene Forderung im parlamentarischen Zirkus umgesetzt bekommt.
Zitatniemand interessiert sich für soziale Ungerechtigkeit.
Zumindest die, die die Macht haben in dieser Gesellschaft etwas zu ändern interessieren sich eine alte Scheiße dafür, denn Liberale verachten alles was schwach ist. Daher ist es verschwendete Zeit immer wieder an diese Leute zu appellieren und sich einzureden das die gerade bloß keine Zeit haben sich zu kümmern oder nur nicht richtig über den ernst der Lage informiert wären.
Anstatt also immer wieder den gleichen Zirkus zu veranstalten wäre der Paritätische Wohlfahrtsverband besser beraten wenn er die Bevölkerung mal zum Landesweiten Generalstreik aufrufen würden, anstatt jedes Jahr mit einen Jammerbericht in der Hand die Regierenden um eine Besserstellung der Armen anzubetteln.
(Das wäre eine Verbesserung, die mir Mut machen würde.)

ZitatDie Herrschende Klasse kocht auch nur mit Wasser und der Kapitalismus funktioniert nur, weil die Menschen glauben, daß sie da mitmachen müssen und weil sie keine Alternative sehen.
Du kannst ja mal nach Sachsen kommen und dich mit den verschiedensten Menschen unterhalten, die Quintessenz der Gespräche wird zu 99% die sein das die Gesellschaft, allen voran die Wirtschaft so ist, weil das in unserer menschlichen Natur liegt. Die finden tausende Beweise angefangen von der Steinzeitsippe bis hin zu eigenen Beobachtungen aus ihrem Alltag, das Menschen nun einmal so sind wie der Kapitalismus.
Daher betrachten sie das mitmachen müssen nicht als mitmachen müssen, sondern als tägliches überleben, täglichen Überlebenskampf der völlig normal ist und zum Leben halt wie Pissen und Scheißen dazugehört.
Daher ist für diese Menschen eine Abschaffung des Kapitalismus gleichbedeuten damit das man ihnen vorschreiben will wie sie ihr Überleben organisieren müssen, wo sie Kämpfen und wie sie gestallten dürfen.

Genau darum laufen die Menschen zur AfD und werden Rassistisch, zugegeben das ist eine öde Realität die auch mir nicht gefällt. Mir wäre es persönlich auch lieber wenn man den Menschen nur mal erklären müsste inwiefern der Kapitalist Mehrwert aus der Arbeit zieht, warum Erwerbsarbeit daher Ausbeutung ist und die Menschen daraufhin sagen: "Danke für die Info, das habe ich noch gar nicht gewusst, also ich mache den Scheiß künftig auch nicht mehr mit, da ich ja jetzt Bescheid weiß."
Die Realität besteht aber darin das die Menschen dir Antworten: "Was soll mir die Information und Diskussion bringen, letztendlich brauche ich Geld zum Leben und das bekomme ich durch Erwerbsarbeit." Im Gegenteil die Menschen wollen gar nicht darüber Informiert werden, da ihnen das nur die Kraft und den Sinn am täglichen arbeiten raubt. Das ist Realität die es nicht im geringsten interessiert das sie Öde ist und keinen Mut macht.
ZitatDu suchst nicht nach Alternativen zur herrschenden "Normalität".
Ich habe in diesem Forum schon genug Ideen für Alternativen genannt, aktuell hier:
https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=331529.msg383719#msg383719
Ich arbeite Ehrenamtlichen in einem Repair Caffè und verhindere dadurch das sinnlose wegschmeißen von Geräten jeglicher Art, damit tue ich mehr gegen die Kapitalistische Umweltverschmutzung als die Sprecherin einer Deutschen Klimaschutzbewegung die sich offen für Umweltverschmutzung in Form von Krieg ausspricht.

In erster Linie geht es aber gar nicht um das alles hier, sondern darum das du mich aufgrund meiner Ansichten unsympathisch findest @Kuddel und der Meinung bist das ich im Gegensatz zu dir das Politik und Weltverständnis einer trüben Tasse habe. Du bist bestimmt von Anfang an hier im Forum dabei und hast vielleicht schon ein paar Lebensjahre mehr auf dem Buckel wie ich und bist bestimmt schon von früher Jugend an im realen Leben aktiv in Linken Gruppen/ mit ihnen unterwegs.
Daher hast du für dich auch die Gewissheit das deine Sicht richtiger wie mein Sicht ist. Auch hier haben wir im Kern der Sache die Gegebenheit das du mehr und der bessere Linke sein willst wie ich.
Das meine ich nicht als bösen Angriff, sondern Wertfrei als Benennung einer zwischenmenschlichen Konkurrenzsituation. Ich lasse dich gerne gewähren denn ich habe die Vorstellung das ein linkes Politikforum dazu da ist seine Meinung zu äußern und seinen Standpunkt darzulegen und nicht dafür Bewunderer zu finden und anderen Menschen mit seiner Meinung zu gefallen.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

Kuddel

Zitat von: Hartzhetzer am 10:50:34 Di. 21.März 2023In erster Linie geht es aber gar nicht um das alles hier, sondern darum das du mich aufgrund meiner Ansichten unsympathisch findest @Kuddel und der Meinung bist das ich im Gegensatz zu dir das Politik und Weltverständnis einer trüben Tasse habe.

Nana, da siehst du einiges falsch. Ich halte dich für alles andere als unsympathisch. Du hast einerseits ein gutes Verständnis von politischen Zusammenhängen, gleichzeitig vernebelt dir deine tiefe Frustration den Blick auf diese Wirklichkeit, die zwar bitter, doch voller Widersprüche und Brüche ist.

An mir geht diese Wirklichkeit und ihre Verschissenheit auch nicht spurlos vorbei. Es ist nicht auszuhalten und manchmal fragt man sich, warum man aufstehen und sich durch den Tag hangeln soll.

Aber gerade weil vieles so bitter ist, halte ich es für sinnvoll, nach Auswegen, bzw. nach Angriffspunkten zu suchen. Wir sollten nicht vergessen, auch unter extremsten Verhältnissen gekämpft wurde und wird. Es gab Widerstand im KZ Ausschwitz und die Aufständischen haben mehrere Öfen gesprengt und auch im nordirischen Hochsicherheitsgefängnis Maze Prison ("H-Blocks") haben die IRA Gefangenen massiven Widerstand geleistet. Auch in Repressiven Systemen oder einer Welt, in der es scheinbar keinen Widerstand gibt, explodieren Rebellionen, die niemand hat kommen sehen. In China gab es Massenproteste, in denen die Bullen in die Flucht geschlagen wurden. Es würden Polizeistationen und Rathäuser angegriffen. Im klerikalfaschistischen Iran entstand eine Massenbewegung, die man nicht mundtot gekriegt hat. In Frankreich hat bei den Wahlen etwa jeder 3. die Faschos gewählt, doch jetzt haben wir eine Welle an militanten Klassenkämpfen und die französichen Straßen brennen.

Alles was ich sagen möchte: Daß die herrschenden Verhältnisse finster und deprimierend sind, ist klar. Daß das unabänderlich ist, ist das, was die Herrschenden uns glauben machen wollen. Das sollten wir nicht nochmal mit eigenen Worten bestätigen.

Wir sollten auch keine Rosa Brille aufsetzen, sondern unter Anerkennung der finsteren Zustände nach Ansätzen suchen, wie man diese Verhältnisse ins Wanken bringt.

counselor

ZitatDaher betrachten sie das mitmachen müssen nicht als mitmachen müssen, sondern als tägliches überleben, täglichen Überlebenskampf der völlig normal ist und zum Leben halt wie Pissen und Scheißen dazugehört.macht.

Arbeit sehe ich auch als Bestandteil des Lebens und als Teil des Überlebenskampfes. Für mich ist Arbeit ein notwendiges Übel, das ich mache, um die Mittel zum Leben und Konsumieren zu erhalten. Arbeit gehört daher auf das Minimum begrenzt, das mir ein bescheidenes Leben ermöglicht.

ZitatDaher ist für diese Menschen eine Abschaffung des Kapitalismus gleichbedeuten damit das man ihnen vorschreiben will wie sie ihr Überleben organisieren müssen, wo sie Kämpfen und wie sie gestallten dürfen.

Das wird den Menschen durch die Mainstreampresse täglich eingeredet. Antikommunismus ist in Deutschland Staatsreligion und alles kommunistische wird als Gewaltherrschaft hingestellt. Wobei die autoritären Herrschaftssysteme vor 1989 Steilvorlagen für solche Hetze liefern.

ZitatGenau darum laufen die Menschen zur AfD und werden Rassistisch, zugegeben das ist eine öde Realität die auch mir nicht gefällt. Mir wäre es persönlich auch lieber wenn man den Menschen nur mal erklären müsste inwiefern der Kapitalist Mehrwert aus der Arbeit zieht, warum Erwerbsarbeit daher Ausbeutung ist und die Menschen daraufhin sagen: "Danke für die Info, das habe ich noch gar nicht gewusst, also ich mache den Scheiß künftig auch nicht mehr mit, da ich ja jetzt Bescheid weiß."
Die Realität besteht aber darin das die Menschen dir Antworten: "Was soll mir die Information und Diskussion bringen, letztendlich brauche ich Geld zum Leben und das bekomme ich durch Erwerbsarbeit." Im Gegenteil die Menschen wollen gar nicht darüber Informiert werden, da ihnen das nur die Kraft und den Sinn am täglichen arbeiten raubt. Das ist Realität die es nicht im geringsten interessiert das sie Öde ist und keinen Mut macht.

Wir sind weit davon entfernt, dass die normalen Arbeiter ihre Klassenlage begriffen haben und eine Revolution machen. Das erlebe ich ja selbst täglich im Betrieb. Die Leute haben aber Sorgen und Nöte (zu wenig Lohn, sie spüren die Umweltkatastrophe und ahnen die Gefahr eines Atomkriegs), an denen linke Aktivisten ansetzen können, um die Leute dazu zu bringen zu sagen: "So kann es nicht weiter gehen!". Bei mir war dieser Punkt 2004 mit der Einführung der Hartz - Gesetze erreicht und habe begonnen, gegen die Regierung im Rahmen der Montagsdemonstrationen zu demonstrieren.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Counselor schrieb:
ZitatBei mir war dieser Punkt 2004 mit der Einführung der Hartz - Gesetze erreicht und habe begonnen, gegen die Regierung im Rahmen der Montagsdemonstrationen zu demonstrieren.
👏 kann man nichts sagen. Ehrlich? Knapp zwanzig Jahre lang? Und immer in Nürnberch?  Die zieht sich aber, die Revolution...

Aber um ein sichtbares Zeichen zu setzen ist es sicherlich gut.




counselor

Die Revolution ist ein langer politischer Prozess (genauer: ein krisenhafter Transformationsprozess) mit Höhen und Tiefen.

Wir sind zur Zeit in einer Phase der relativen Ruhe im Klassenkampf. Wie man in Frankreich sieht, kann sich das aber auch ändern.

Auch die russische Oktoberrevolution war ein jahrzehntelanger Prozess, der dann 1917 in einen Umsturz mündete. Nach Jahrzehnten der Vorarbeit.

ZitatAber um ein sichtbares Zeichen zu setzen ist es sicherlich gut.

Mehr kann man im Moment (relative Ruhe im Klassenkampf) auch nicht tun, als die Leute ein wenig gegen ihre Bosse und die Regierung aufzurütteln

Aber ich weiß: Wenn die Linkspartei an die Regierung kommt und @Frauenpower Bundeskanzlerin wird, dann lösen sich die Probleme des Kapitalismus und der Menschheit in Butter auf.


https://youtu.be/vROqEpTWWMs
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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