Stromchaos - Riesengewinne, aber kein Schadensersatz

Begonnen von Carsten König, 18:43:58 Mo. 28.November 2005

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Carsten König

so sind unsere Energieversorgungsunternehmen, EVUs:

ZitatRWE lehnt Schadenersatz strikt ab    Noch immer harren Zigtausende Menschen im Münsterland ohne Strom aus. RWE hofft, die Zahl der Elektrizitätslosen bis zum Abend auf 25.000 zu reduzieren. Inzwischen stellt sich jedoch auch die Frage nach der Verantwortung des Energieriesen.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,387295,00.html

Zitatdass die Betroffenen kaum auf die Regulierung etwaiger Schäden hoffen können. Der Stromversorger RWE, dessen geborstene Masten und Leitungen zu dem folgenschwersten Stromausfall in der deutschen Nachkriegsgeschichte geführt hatten, will für die Schäden nicht aufkommen. Es handele sich um höhere Gewalt, sagte RWE-Sprecher Klaus Schultebraucks.

Klar, aber die Gewinne werde dankbar angenommen.

ZitatDer Versorgungskonzern RWE hat im bisherigen Jahresverlauf kräftig verdient und plant zum Jahreswechsel die nächste Strompreiserhöhung. Über die Höhe der Anpassung machte der Essener Konzern keine Angaben.

Quelle: http://de.biz.yahoo.com/051116/3/4rmx7.html

Also Tatsache ist:

1. RWE macht milliardenschwere Gewinne
2. RWE plant Preiserhöhungen
3. RWE schließt Schadensersatz für einen mindestens dreitägigen Stromausfall aus.

Wie kann man solch ein Verhalten qualifizieren? Ich finde das asozial im tiefsten Sinne des Wortes. Man möge sich folgendes überlegen:

Zitat(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.  
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.  
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

Grundgesetz der BRD


Wilddieb Stuelpner

Das Verhalten RWEs entspricht doch ganz genau der Imperialismusdefinition Lenins:

W. I. Lenin: Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus, Januar-Juni 1916

Imperialismus

»Höchstes Entwicklungsstadium der kapitalistischen Gesellschaftsformation. Das bestimmende Merkmal des Imperialismus ist die unumschränkte ökonomische und politische Herrschaft der Monopole, weshalb er auch kurz als: Monopolkapitalismus bezeichnet wird. Seiner historischen Stellung nach ist der Imperialismus faulender, parasitärer und absterbender Kapitalismus und bildet somit den Vorabend der proletarischen Revolution.«

Zur Erinnerung:

Home Company: Deutsche Energiekonzerne schließen Stromausfall wie in USA aus

2003-08-15 11:42:32

Berlin (dpa) - Deutsche Energie-Konzerne schließen einen vergleichbar großen Stromausfall wie in Nordamerika für die Bundesrepublik aus. Der Chef des baden-württembergischen Unternehmens EnBW, Utz Claassen, sagte am 15. August im ARD-«Morgenmagazin», das US-Stromnetz sei weitläufiger. Zudem sei Deutschland bei der Prävention und Technik weltweit führend.

«Von daher sind wir zuversichtlich, das so etwas hier nicht passieren wird.» Auch nach Angaben des schleswig-holsteinischen Energieunternehmens Schleswag kann ein Fehler oder Unglück allein in einem Kraftwerk hier zu Lande nicht gleich eine ganze Region lahm legen.

"... Umweltschützer warnten allerdings, in Folge der Liberalisierung des Strommarktes könnte ein weiträumiger Stromausfall auch in Deutschland passieren. Derzeit habe man zwar noch große Überkapazitäten, sagte der energiepolitische Sprecher des Bundes Umwelt und Naturschutz Deutschland, Klaus Traube, im Deutschlandfunk. Langfristig fehlten aber möglicherweise wie in den USA die nötigen Investitionen in Kraftwerke. ...

Von dem größten Energieausfall in der Geschichte Nordamerikas waren nach Medienangaben zeitweise bis zu 50 Millionen Menschen in den USA und Kanada betroffen. Die Ursache des Zusammenbruchs war am Freitag zunächst weiter unklar. ..."

© 2001 Deutsche Presse Agentur (dpa)

Süddeutsche Zeitung: Stromausfall - In Deutschland herrscht eine andere Sicherheits-Philosophie

"... Hauptgrund sei, dass die Stromnetze, anders als in den USA, in engmaschigen Verbünden miteinander verwoben seien – bundes- und europaweit. Die großen deutschen Energiekonzerne, Eon, RWE, EnBW und Vattenfall Europe, halten stets eine Leistungsreserve vor, die binnen Sekunden in das Verbundnetz eingespeist werden kann.

Verbundsnetz sorgt für Sicherheit

Dies ist für den Fall gedacht, dass ein Kraftwerk ausfällt, oder die Stromversorgung aus anderen Gründen kurzfristig einbricht. Zusätzlich ist Deutschland an ein westeuropäisches Verbundnetz angekoppelt. Im Rahmen der europäischen Vereinigung der Übertragungs-Netzbetreiber UCTE haben sich alle beteiligten Energieversorger dazu verpflichtet, binnen kürzester Zeit bis zu 3000 Megawatt elektrischer Leistung zur Verfügung zu stellen, falls es zu Ausfällen oder Einbrüchen in dem Gesamtnetz kommt. Das entspricht in etwa dem Strombedarf einer Stadt mit drei Millionen Einwohnern.

,,Dabei ist jeder Verbundnetzbetreiber verpflichtet, entsprechend seiner Größe jederzeit einen Anteil zuzuliefern", sagt Buchholz. Und die genannte Zahl sei nur die Primärreserve, also jene Leistung, die unmittelbar abrufbar sei. Sollte weiterer Bedarf entstehen, so können jederzeit zusätzliche Kraftwerke und Stromerzeuger angeschaltet werden. ...

Ein in sich geschlossener Regelkreis

Die von den jüngsten Ausfällen betroffene Region im Nordosten der USA sei ein ,,in sich geschlossener Regelkreis." Der Rest der USA sei gar nicht in der Lage, auf einen dortigen Ausfall zu reagieren und kurzfristig Strom in das schwächelnde Netz zu pumpen.

,,Im höchsten Maße unwahrscheinlich" sei es, so auch der Münchner Eon-Sprecher Alexander Land, dass es in Deutschland zu einem Ausfall wie in den USA komme. Plötzliche Spannungseinbrüche könnten dank der Verbundnetze binnen Sekunden ausgeglichen werden. In Deutschland seien die Netze zudem eher überdimensioniert, sagt Wolfgang Pfaffenberger, Leiter des Energie-Instituts an der Universität Bremen.

Sogar im Winter 2001, als Deutschland mit 78,2 Milliarden Watt den bislang höchsten Leistungsverbrauch seiner Geschichte erreichte, standen von Seiten der Energieerzeuger noch 105Milliarden Watt zur Verfügung. ,,Eine durchgehende Systemphilosophie fehlt in den USA", sagt Siemens Experte Buchholz.

In den dortigen Anlagen seien oft technische Bauteile unterschiedlichen Alters und von verschiedenen Herstellern zusammengepackt. ,,Ein Beispiel: Wenn in Deutschland von der Leitzentrale aus ein Schalter im Netz angesteuert wird, so gilt der erst als umgeschaltet, wenn eine Rückmeldung kommt. In den USA gilt oft ein Schalter als umgeschaltet, wenn nur der Knopf in der Zentrale gedrückt wird." Wenn ein elektronischer Steuerbefehl unterwegs verloren gehe, könne ein falscher Schalter zu fatalen Kurzschlüssen im Netz führen.

Zehn Minuten pro Verbraucher im Jahr

Im Schnitt falle der Strom in der Bundesrepublik pro Jahr und pro Verbraucher nur rund zehn Minuten lang aus: ,,Das ist Weltspitze", sagt Buchholz. Das seien unvorhersehbare Unfälle, ,,zum Beispiel der berühmte Bagger, der ein unterirdisches Kabel kappt". Die schlechteste Bilanz in Europa weist Irland mit 600Minuten Ausfallzeit pro Einwohner auf.

Die kurzzeitigen Ausfälle in Deutschland merke man oft gar nicht, sagt Buchholz, höchstens am Elektrowecker. Im übrigen seien hiesige Ortsnetze meist von zwei Seiten aus an das Stromnetz angeschlossen, sodass sich lokale Lücken schnell überbrücken ließen. Größere Fabriken haben sicherheitshalber mindestens zwei Stromzuleitungen."

Umweltjournal.de: US-Energiepolitik begünstigt Stromausfall

"... In den USA hat der zwischen den Energiekonzernen herrschende Wettbewerb zu einem völlig maroden Stromnetz geführt. Stromnetze zu unterhalten ist kostspielig. Und deshalb hat sich in den letzten Jahren niemand um die Instandsetzung dieser Netze gekümmert.

Darüber hinaus haben die US-Amerikaner einen ungelaublich hohen Stromverbrauch. Während ein Europäer pro Kopf pro Jahr 6.000 Kilowattstunden verbraucht, benötigt ein Amerikaner etwa doppelt so viel. Dabei verbrauchen wir Europäer schon viel. Bei dem hohen Strombedarf der US-Amerikaner läuft das System auf Hochtouren. Und deshalb muss man sich auch nicht wundern, dass dieses System irgendwann einmal zusammenbricht oder in die Knie geht.

Die Amerikaner sollten in diesen Stunden mal darüber nachdenken, wieviel Energie sie denn noch verbrauchen wollen und wo diese Energie überhaupt noch herkommen soll. Es wird Zeit, dass die Amerikaner den umgekehrten Weg gehen und anfangen Energie einzusparen. .."

Wilddieb Stuelpner

RBB, Sendung Kontraste: Profit geht vor Sicherheit – die Geschäftspolitik der Stromkonzerne

Sendung vom 28. Oktober 2004, Autor: Chris Humbs

Ohne Elektrizität läuft gar nichts. Strom ist die Lebensader der modernen Welt. Fällt er aus, verliert die Wirtschaft in Sekunden Millionen. Doch die Energie-Multis geben das Geld, das in den Erhalt und in die Modernisierung der Stromnetze fließen soll, für ihre weltweiten Expansionsgelüste aus. Milliarden wurden auf diese Weise in andere Kanäle umgeleitet. Die Betriebstechnik leidet unter der Geschäftspolitik. Das deutsche Stromnetz ist so anfällig wie nie zuvor. Die undurchsichtigen Geschäfte der Energiekonzerne durchleuchtet Chris Humbs.

Unsere Stromversorgung, die lassen wir uns was kosten. Dafür erwarten wir natürlich, dass der Strom fließt und zwar immer. Ein Blackout, wie etwa in den USA, kann uns nicht treffen. Dachten wir. Chris Humbs zeigt Ihnen, wie schnell auch bei uns die Lichter ausgehen können. Denn die Energie-Multis investieren gerne, aber nicht unbedingt in die Sicherheit der Netze. Geld, Macht und Energie? Dieser Power kann sich auch eine rot-grüne Regierung kaum entziehen.

New York im Sommer 2003. Menschen irren durch U-Bahn-Schächte, Verletzte werden geborgen. Ein Stromausfall erschüttert vor einem Jahr Teile der USA und Kanadas. Chaos mach sich breit. Es herrscht Ausnahmezustand!

Einhellige Reaktionen in Deutschland :

,,Energieversorger: Stromausfall wie in USA in Deutschland unmöglich"
,,Deutsche Versorger sehen keine Blackout-Gefahr"
,,Versorger beruhigen Kunden"

Doch dann – ein Jahr später in unserem Nachbarland Luxemburg

TV Moderatorin

,,Guten Abend, liebe Zuschauer, Blackout in Luxemburg. Von 16 Uhr 51 bis 17 Uhr 24, das heißt 33 Minuten lang war ganz Luxemburg ohne Strom."

Erneut Chaos durch Stromausfall. Auch auf dem Rummel. Alles steht still. Diese Mädchen werden erst nach einer halben Stunde befreit.

Mädchen

,,Der Strom ist ausgefallen, hingen fest! Und dann sind wir in Panik geraten."

Die Behörden sind ratlos. Sie können nichts machen. Denn sie beziehen den Strom aus Deutschland. Von RWE, dem Essener Großkonzern.

Was war geschehen? Diese RWE-Leitung nach Luxemburg bricht wegen eines Kurzschlusses zusammen. Andere Leitungen sollen den Stromfluss übernehmen. Aber auch sie kollabieren. Eine Kettenreaktion. Die Folge: auch in Rheinland-Pfalz sind jetzt eine halbe Millionen Menschen betroffen.

Durcheinander auf den Straßen. Läden schließen, in den Stahlwerken gehen die Öfen aus. Die Wirtschaft steht still.

Der Katastrophenschutz hat mit allem gerechnet – nur nicht mit einem solchen Blackout.

Gunnar Schwarting, Städtetag Rheinland-Pfalz

,,Die Stromversorger haben uns in Deutschland immer erklärt, dass es Ereignisse, wie wir sie aus anderen Ländern kennen, nicht eintreten können. Insofern waren wir von der Dauer des Ausfalls und vom Umfang des betroffenen Gebietes völlig überrascht."

Deutschland hat mit das teuerste Stromnetz der Welt. Die Konzerne kassieren jährlich Milliarden von den Stromverbrauchern für den Unterhalt. Was kaum jemand weiß:

Von jedem Euro, den wir an die Energieriesen überweisen, entfallen lediglich 20% für die eigentliche Stromerzeugung, die Kraftwerke. 40% kassiert der Staat in Form von Steuern und Abgaben. Die restlichen 40% behält der Netzbetreiber für Sicherheit, Investition und Wartung - angeblich.

Wie konnte es dennoch zu dem großflächigen Stromausfall kommen?

Der Sprecher des Global Players in Erklärungsnot:

Sprecher RWE

,,Es kam zu zwei unvorhergesehenen Happenings"

KONTRASTE

,,Was genau da kaputt ging – wissen sie nicht?"

Sprecher RWE

,,Wir ermitteln derzeit noch die Ursache."

Wir stellen noch viele Fragen – Blackout beim RWE Sprecher:

Sprecher RWE

,,Tut mir leid, hierzu kann ich heute keine Angabe machen."
,,Tut mir leid, auch dazu muss ich heute passen."

Man verweist auf Ermittlungen der Polizei. Denn RWE stellt Strafanzeige gegen unbekannt. Terroristen könnten einen Kurzschluss an der ersten Leitung verursacht haben. Doch die Spurensuche bleibt ohne Erfolg.

Klar ist nur: die Hauptleitung fiel wegen eines Kurzschlusses aus. Für RWE ganz unerklärlich. Die zweite Leitung kollabierte wegen eines defekten Schutzschalters. Der war fast 30 Jahre alt. In einem RWE-Schreiben wird die Schwäche im System zugegeben. Darin wird lapidar festgehalten: Es kann ...

,,...nicht ausgeschlossen werden, dass sich eingestellte Schwellwerte verändern und zu einer sogenannten Überfunktion führen."

Natürlich gibt es moderne, weit weniger anfällige Schutzschalter. Aber das Geld wollte RWE dafür offensichtlich nicht ausgeben.

Die Konzerne verlangen von den Kunden Unsummen für die Netzsicherheit – aber in sichere Technik investieren sie zu wenig. In den letzten sechs Jahren klafft zwischen Einnahmen und Ausgaben für Investitionen ins Netz eine Lücke von Sage und Schreibe 10 Milliarden Euro.

Aribert Peters, Verband der Energieverbraucher

,,Das Geld wird einfach kassiert und in andere Verwendungen gesteckt. Was bleibt ist, der Kunde wird betrogen. Der Kunde bezahlt für die Netzsicherheit, aber er bekommt dafür keine Sicherheit. Das alles ist schlicht weg Betrug."

Wohin die Gelder tatsächlich fließen, verschweigen die Stromversorger in der Öffentlichkeit. Auffällig ist, dass die großen Konzerne seit Jahren expandieren und vor allem im Ausland in andere lukrative Projekte investieren.

Und zu Hause fehlen die dringend notwendigen Investitionen in das längst veraltete Stromnetz. Es wurde aufgebaut nach dem Krieg, da war die Welt noch in Ordnung.

Aribert Peters, Verband der Energieverbraucher

,,Schockierenderweise gehen in Deutschland jetzt auch die Lichter aus und sie gehen über Stunden nicht wieder an – wie wir es in Rheinland-Pfalz erlebt haben. Ein Desaster für die deutsche Wirtschaft, wenn sich das ausbreitet. Und wir haben die Sorge, dass in Zukunft die Versorgungssicherheit eher noch abnimmt, weil der Stromverbrauch steigt und die Netze noch stärker belastet werden."

Im Bundeswirtschaftsministerium feilte man an einem neuen Energiewirtschaftsgesetz. Der Entwurf dazu wurde heute im Bundestag diskutiert. Experten jedoch bezweifeln, dass sich an der Investitionspraxis etwas ändert.

Aribert Peters, Verband der Energieverbraucher

,,Auch die neuen Gesetze, die jetzt aus dem Wirtschaftsministerium kommen tragen ganz deutlich die Handschrift der Versorgungswirtschaft, was hier passiert ist, dass man den bisherigen Betrug einfach in die Zukunft fortschreibt. Das darf nicht sein"

Das Ministerium will uns kein Interview zu diesem Thema geben. Zwei Staatssekretäre waren für den Gesetzentwurf verantwortlich:

Alfred Tacke. Doch der arbeitet seit kurzem beim Stromversorger Steag – große Anteile an der Steag hält - die RWE .

Und sein Nachfolger:

Georg Adamowitsch. Er war vorher zuständig für Bundesangelegenheiten bei der VEW – der Konzern hat sich vor einigen Jahren in RWE umbenannt.

Die Beratungen im Parlament werden wenig ändern: Milliarden für die Konzerne und ein wachsendes Risiko für die Konsumenten. Bleibt es bei dem Gesetzentwurf, so müssen die Netzbetreiber selbst bei fahrlässigem Handeln auch weiterhin keinen Schadenersatz bezahlen.

Aribert Peters, Verband der Energieverbraucher

"Wenn es einen Schaden gibt durch Spannungsausfall kann der Verbraucher den Schaden nicht ersetzt bekommen, weil diese Stromversorger von der Haftung freigestellt worden sein. Und der Verbraucher kann auch nicht das Netz wechseln, weil das Netz ja ein absolutes Monopol ist."

Wilddieb Stuelpner

Merkt man jetzt endlich wo die Reise hingeht mit der Großen Desasterkoalition?

Eine von der Wirtschaft und Banken geschmierte Regierung hat fürs Volk überall nur Haushaltlöcher und Baustellen in der Lohnpolitik, im Arbeits- und Sozialrecht, in der Arbeitslosenversorgung, im Rentenrecht, im Gesundheitswesen, in der Energiewirtschaft u.a.m. parat.

Es ist eine Flickschusterregierung wie ihr Vorgänger, die nichts zuwege bringen wird als nur Pfusch.

klaus72

Aufruf an die mündige Stromkunden:
Abmarsch zur Verbraucherzentrale, und einen Termin anberaumen, das Volk zum Termin keine fällige Stromrechnung an die gierige Stromversorger zahlt.
 
ZitatWenn Strom wech ist, kann man nicht mehr dem Chef duzen!

Wilddieb Stuelpner

Einen Aufruf, die Stromkosten generell nicht zu zahlen, kann ich nicht unterstützen. Den Aufwand für erbrachte Leistungen muß man schon bezahlen. Es sollten die Selbstkosten samt einem "angemessenen" Unternehmensgewinn vergütet werden, wenn Letzterer für Neu- und Ersatzinvestionen verwendet wird.

Allerdings sollte man diesen 4 Energiemonopolisten Eon, RWE, EnBW und Vattenfall Europe wie auch der Bahn AG, der Post AG und anderenUnternehmen ordentlich auf die Füße treten, wenn sie gleichzeitig
  • ihre Belegschaften entlassen,
  • den eigenen Betrieb auf Verschleiß fahren,
  • Preise stetig erhöhen, um Extraprofite für Dividenten einzukassieren,
  • Firmenzukäufe im In- und Ausland tätigen,
oder Fördermittel, Subventionen, Steuer- und Beitragsgeschenke und Lohnzuschüsse einkassieren.

besorgter bürger

ZitatKONTRASTE

,,Was genau da kaputt ging – wissen sie nicht?"

Sprecher RWE

,,Wir ermitteln derzeit noch die Ursache."

ich glaube die ursache wurde gefunden:

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Spätlese

Mit "Betrieb auf Verschleiss" fahren, allen Ernstes jetzt mal, hat das nichts zu tun, ganz einfach höhere Gewalt ist das, wenn das ca. 40fache des Normalgewichts (oder ähnlich) in Form von Eis da pappen bleibt - da bricht alles zusammen - eine rein physikalische Grundsätzlichkeit.

(Oder, wen wollte man etwa auf Schadenersatz verklagen, wo es kürzlich die fatalen Hochwasser in Bayern und Österreich - oder damals in Sachsen gab? Verklagt man da den nächstliegenden Wasser- und Talsperrenverband - oder doch eher "Petrus"? Oder, wen verklagt man demnächst auf Schadenersatz, wenn man sich in der toilettenfreien Straßenbahn in die Hose schifft? Die typisch deutsche Klagementalität. Erst klagen, dann nachdenken - ob das überhaupt Sinn macht.)

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Kritisieren muss man jedoch - angesichts der gepfefferten Energiepreise - die Reaktionsgeschwindigkeit und das Krisenmanagement z. B. eines RWE-Konzerns. Mit dem Abkassieren oder Sperren sind die ja flott dabei, aber Material und Personal vorhalten - Fehlanzeige. Etliche Subunternehmen, die u. U. auch noch Personal anheuern müssen, müssen erst einmal aktiviert und gebrieft werden - das dauert natürlich Tage + Wochen, bevor der Apparat in Bewegung kommt.

(Fatal natürlich auch, dass man im Laufe der Jahrzehnte immer mehr geeignetes THW-, BW- und Feuerwehrmaterial und -personal wegrationalisiert hat, bzw. nicht mehr vorhält - auch das lässt verschärft die Lage im Ernstfall bzw. führt zur Eskalation.)

Personal wird - wie beschrieben - abgebaut, bei Ersatzteil- bzw. Materialnachbeschaffung wird vernachlässigt, man verlässt man sich darauf, dass die Hersteller gem. Ihrer "Lieferanten-DIN-ISO-9000-9004-Zertifizierung" schnell alles "just in time in 12 Stunden" bei Bedarf nachliefern.
Müsste ich ja als Hersteller ganz schön beknackt sein, wenn ich mir auf Verdacht "mal eben" 500 gängige Stromgittermasten und -querausleger auf Lager vorfinanziere, produziere und hoffe, dass die Stromversorger mir die irgendwann mal abkaufen.

Preiserhöhungen:
Drauf wetten kann ich schon heute, dass die jetzt in Norddeutschland erforderlichen Neuinstallationen bzw. Reparaturen in Form einer SONDERPREISERHÖHUNGSRUNDE an den Verbraucher weitergegeben werden - nach Konzernspielregeln, dürfen sich nämlich sogenannte "außerordentliche Auwändungen" nicht verlustbringend bzw. gewinnschmälernd auf das Betriebsergebnis bzw. den -gewinn auswirken ...

Besonders RWE- und e-on-Kunden (offenbar weil sie möglicherweise lesebehindert und in ihrer Auffassungsgabe behindert sind, haben sowieso schon mit ihrer übereilten (???) Unterschrift auf den Vertrag, den Preiserhöhungen Tür und Tor geöffnet, aber was soll´s - es ist ja bei diesen Unternehmen der Strom "so billig + ich bin so ON" - da muss ich nichts durchlesen, schnell unterschreiben...)

---

Andere politische Systeme - DDR - bekamen ja Winterkatastrophen und damit verbundene Energiekrisen, Zusammenbrüche der Verkehrsnetze genau so schwerlich in den Griff ...

... und schon vergessen:
- moderne und billige Atomkraft WILL JA HIER KEINER - lieber fett löhnen, und Atomstrom aus Russland, Skandinavien, Tschechien, Frankreich und England teuer einkaufen und uns hier noch teurer verkaufen lassen.

- oder auf die Braunkohle-Dreckschleuder-Kraftwerke setzen, die gigantische Summen für Modernisierung verschlungen haben, trotzdem unwirtschaftlich sind - zumal es auch das Feuermaterial Braunkohle ist.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Carpe Noctem

ZitatOriginal von Spätlese
Oder, wen verklagt man demnächst auf Schadenersatz, wenn man sich in der toilettenfreien Straßenbahn in die Hose schifft?

Zu dieser Frage sollte man ggf. einen US-Anwalt zu Rate ziehen :D

ZitatPreiserhöhungen:
Drauf wetten kann ich schon heute, dass die jetzt in Norddeutschland erforderlichen Neuinstallationen bzw. Reparaturen in Form einer SONDERPREISERHÖHUNGSRUNDE an den Verbraucher weitergegeben werden - nach Konzernspielregeln, dürfen sich nämlich sogenannte "außerordentliche Auwändungen" nicht verlustbringend bzw. gewinnschmälernd auf das Betriebsergebnis bzw. den -gewinn auswirken ...

Genau das wird auch planmässig abgespult werden:

ZitatOriginal von Junge Welt heute

"Die Aktie des Energiekonzerns kletterte am Montag vormittag zu einem neuen Allzeithoch. Mehr ist zu tagelangen Stromabschaltungen für einige zehntausend Menschen nicht zu sagen. Schadensersatz wird nicht geleistet, da kommt Leben in die Börse. 50 Hochspannungsmasten sollen durch Eis und Schnee im Münsterland geknickt worden sein, also muß allerhand investiert werden, was wiederum ebenso wie der Einnahmeausfall wegen Abschaltung eine Preiserhöhung bei den Stromtarifen rechtfertigt. Die Kunden werden bei der nächsten Schneeflocke dann erneut nicht beliefert, womit eine weitere Preiserhöhung sich rechtfertigen läßt usw."

Weiter lesen...

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Carsten König

ZitatPrivatisierung muß sich lohnen, z. B. durch flächendeckende Stromabschaltungen, Preiserhöhungen und Verzicht auf Investitionen. Erst wenn jeder seinen eigenen Dynamo betreibt und dennoch an RWE zahlt, sind Freiheit, Markt und kalte Wohnung gewährleistet.

Wenn das das Resultat des Denkens ist, das die Privatisierungsorgien als Allheilmittel preist, dann hat es sich in jeder Hinsicht ordentlich und gründlich diskreditiert.

Der Kapitalismus erinnert an die neuen Kleider des Kaisers: Ach, wie schön, schmeicheln die Speichellecker, allein der Kaiser ist nackt.

Welcher Kopernikus wird uns mal schnell aus diesem Alptraum erwecken?

Carpe Noctem

ZitatOriginal von Carsten König
Der Kapitalismus erinnert an die neuen Kleider des Kaisers: Ach, wie schön, schmeicheln die Speichellecker, allein der Kaiser ist nackt.

Wenn die Wasserversorgung bald nach gleichem Modell privatisiert wird, kann sich der peinsame Nackedei nicht mal mehr sicher sein, dass er sich täglich waschen kann - besonders unangenehm fällt sowas am Morgen vor einem wichtigen Geschäftstermin ins Gewicht :D

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

besorgter bürger

aber ein gutes hat das ganze:

die menschen können mal einige tage die glotze aus lassen und etwas über politik und wirtschaft nachdenken.

p.s. ob auch hier wieder eine delle in der geburtenkurve zu verzeichnen ist?  :D
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Regenwurm

ZitatIn Supermärkten sind während des Stromausfalls Tiefkühlwaren vergammelt, Bauern mußten ihr Vieh notschlachten lassen. Der Gesamtschaden geht in die Millionen. Wer kommt dafür auf?

Aus Sicht des Bundes der Energieverbraucher muß der Verursacher für die Schäden haften – und das ist niemand anders als RWE. Der Konzern hat sich das Stromnetz ja schließlich jahrelang von den Verbrauchern bezahlen lassen – es kann doch nicht angehen, daß er sich jetzt davor drücken will, für selbstverschuldete Schäden zu zahlen. RWE hat im vergangenen Jahr 5,7 Millarden Euro Gewinn gemacht, E.on hatte ein Plus von 4,3 Milliarden Euro. In diesem Zeitraum hat die gesamte deutsche Stromwirtschaft aber nur zwei Milliarden in die Netze investiert – während die Verbraucher insgesamt mit 18 Milliarden Euro zur Kasse gebeten wurden

Auszug aus der "jungen Welt" das ganze Interview hier
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Wilddieb Stuelpner

Auch wenn Energiekonzerne schadenersatzpflichtig werden sollten:

Die Schadensumme wird einfach auf den Strompreis umgelegt und dann zahlen die Stromkunden diese Zeche. So einfach ist das.

Habt ihr vergessen, daß diese konzerne die Offenlegung ihrer Preiskalkulationen verweigern?

Das hat seinen Grund, weil sich so besser der Preis für den Endverbraucher manipulieren läßt.

Carsten König

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Auch wenn Energiekonzerne schadenersatzpflichtig werden sollten:

Die Schadensumme wird einfach auf den Strompreis umgelegt und dann zahlen die Stromkunden diese Zeche. So einfach ist das.
...

Deshalb Sozialisierung der Großunternehmen. Ruck zuck fließt das Geld nicht mehr in private Taschen.

LinksDenker

Auch die Turbokapitalistische Propaganda und Volksverarschungspresse muß ab und zu mal die Wahrheit Schreiben:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,388269,00.html

ZitatDenn offenbar hat RWE der Bevölkerung über Jahre hinweg verschwiegen, dass in ihrem 12 000 Kilometer langen Stromnetz gravierende Sicherheitsprobleme lauern und deshalb unzählige Menschen in der gesamten Republik möglicherweise Risiken für Leib und Leben ausgesetzt wurden. Diesen schwerwiegenden Verdacht zumindest nähren keine Öko-Querulanten, sondern interne RWE-Unterlagen aus dem Jahr 2003, die dem SPIEGEL vorliegen. Aus den brisanten Papieren ergibt sich, dass


rund 60 Prozent aller Hochspannungsmasten im RWE-Versorgungsgebiet einen schwerwiegenden Materialfehler aufweisen und möglicherweise akut einsturzgefährdet sind;


viele Masten nicht einmal mehr 40 Prozent der normalen Zuglast standhalten, wobei die gesetzlich vorgeschriebene Norm deutlich unterschritten wird;


der erste Mann im Unternehmen seit Ende 2003 über die Zustände informiert ist: Konzernchef Harry Roels.


Also haben die Kapitalisteausbeuter und BWLer wieder zu geschlagen.
Normalerweise sollte  es jetzt bei Harry Roels und seiner Familie Einschlagen, aber nicht zu knapp...

bsw: Mich wundert das die masten überhaupt wieder Aufgebaut werden. Wiederspricht doch der gegenwärtigen Ausbeuterstrategie, nur noch die fettesten Ausbeutungsgründe ab zu grassen.
Na ja, aber vieleicht kommt ja dann 2006 eine nette kleine Strompreisverdopplung unter dem Schlachwort "Sturmsschäden", die man dann direkt in die Renditeerhöhung stecken kann...


Nachtrag: ps: Oder der Aufbau und Unterhalt von Strominfrastruktur wird als "Gemeinnützig" erklärt, und durch EEJ durchgeführt. Dann Reichen eventuell die Profite für das nächste 1/4 Jahr.

Wilddieb Stuelpner

Wohin führt privatkapitalistische Wirtschaft, wo nur die Profitgier regiert?

Ins sicherheitstechnische Chaos! Warum verwenden die nicht gleich den uralten Puddelstahl aus England zu Zeiten der industriellen Revolution, wenn man EN-, DIN- und Baunormen sowieso als unnützen Ballast betrachtet.

Das beste wäre gewesen, sie hätten die Masten nach der sowjetischen GOST-Norm bauen lassen. Da wäre jeder Mast aus dem Ganzen gefeilt worden und hätte auch einem Bombeneinschlag widerstanden. **grins**

"Kapital", sagt der Quarterly Reviewer, "flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur.
Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel."

(P. J. Dunning, zitiert aus Karl Marx, Das Kapital, Band I, S. 801, Dietz-Verlag Berlin, 1961)

Im Spiegelartikel wird auf die Sprödigkeit von Thomasstählen verwiesen, aus dem die Masten bestehen.

Zum Thomaskonverterstahlverfahren

LinksDenker

Alternativ könnte man die Leitungen ja von EEJ halten lassen, das bischen Strom... X(

Nachtrag:

Das man in den Gründerjahren der BRD mit Mangelwirtschaft zu tun hatte, und deshalb (Oder aus dem damaligen Stand der Technik) heute Probleme bekommt, ist keine neuere Erkentniss und kann passieren.
Wie bei vielen anderen Sachen auch, gibt es Lebensdauerenzyklen, und es macht schon Sinn, das man z.B eine E-Lok für 20/40 mit "Runderneuerung" Jahre Projektiert. Wenn dann aber die BWler kommen, und diesen Zyklus nicht beachten, ist wird es gefährlich. Ansich sollten diese Leute bis zur Verwandschaft 4.Grades in Vollhaftung genommen werden. Sie machen es bei uns ja auch nicht anders.

Wenn du das System Beseitigen willst, ist es am besten, die Schwachstellen des System zu nutzen. Und die Haftung ist eine dieser eingebauten Schwachstellen.

Wilddieb Stuelpner

Videotexttafel 118, MDR, So.04.12.05 16:07:54

RWE gibt Mastenproblem teilweise zu

Der Energiekonzern RWE soll schon vor Jahren von vielen schadhaften Strommasten gewusst haben.

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" hatten zeitweise bis zu 60 Prozent der Masten schwerwiegende Materialfehler. Dieses Problem sei schon seit dem Jahr 2000 bekannt. In einer Analyse hätten RWE-Manager vor Jahren sogar strafrechtliche Folgen bei Personenschäden kalkuliert.

RWE bestätigte, dass aus so genanntem Thomasstahl gebaute Masten eine potenzielle "Versprödungstendenz" aufweisen. Anzeichen auf flächendeckende Sicherheitsmängel gebe es aber nicht.

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Bleibt abzuwarten, was diese Gammelmastenaffäre bei E.on, EnBW, Vattenfall zu Tage bringen würde. Neben Gammelfleisch jetzt Gammelmasten. Tolle Republik!!!

Carsten König

"Rendite darf nicht über alles gehen"

Verbraucherschützer Holger Krawinkel über den Stromausfall im Münsterland


ZitatSie meinen: RWE und Co. haben mehr den Aktienkurs als die Sicherheit im Blick?    
Wäre ein größerer Teil der Gewinne in die Sanierung der Netze geflossen, hätte das Chaos im Münsterland möglicherweise vermieden werden können. Und zwar, ohne dass die Strompreise gestiegen wären.    
RWE hat eingeräumt, dass ein Großteil seiner Leitungsmasten bruchgefährdet ist, weil Stahl verwendet wurde, dessen Festigkeit nicht mehr gesichert ist. Was ist mit den Netzen der anderen drei Konzerne?    
Hier laufen offenbar auch Untersuchungen. Das Netz von Vattenfall im Osten wurde im Wesentlichen nach der Wiedervereinigung aufgebaut und soll daher in Ordnung sein.

Quelle: http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?sid=&cnt=766101

Regenwurm

Die Macht der Energiekonzerne

Beim Strompreis scheint mittlerweile nur eines sicher: Er steigt rasant und offenbar unaufhaltsam.
Doch warum das so ist, kann niemand so recht sagen. Die großen Anbieter verweisen auf den hohen Marktpreis, der an der Leipziger Strombörse festgelegt wird. Allerdings wohl nicht ganz ohne ihr Zutun: Die Stromriesen E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW beherrschen rund 80 Prozent des Marktes - und damit auch den Preis, sagen Experten.

ZitatSchon seit geraumer Zeit leiden private Verbraucher wie Firmen unter den hohen Stromkosten.
Quelle und mehr:

Riesen-Fette-Gewinne...Du bist RWE

so sieht die Zukunft aus:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Carpe Noctem

ZitatOriginal von regenwurm
so sieht die Zukunft aus:

Sieht nach Gemeinschaft aus. Daran glaube ich eher nicht.

Grüsse - CN
Art. 1 GG: "Die Menschenwürde steht unter Finanzierungsvorbehalt"

Wilddieb Stuelpner

Angeblich soll die Ölpreisbindung an der Gaspreisentwicklung der Verursacher für Gaspreiserhöhungen sein.

Wann kommt die Energiewirtschaft auf die Idee, den Strompreis auch an den Ölpreis zu binden?

besorgter bürger

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

klaus72

Wenn alle Mitbewohner im ganzen Wohnhaus / Hochhaus die Stromrechnung nicht zahlen, weiss der Stromabdreher bestimmt nicht mehr, bei wen er zuerst den Strom abdrehen soll.

Wäre ja soooo schön, wenn die Bürger den Zitat "Wir sind das Volk" wieder im Sinn haben.

Ich zahle keine Stromrechnung, da ich dieses Geld für die Weihnachtsgeschenke und gutes Essen zum Fest brauche.

Regenwurm

so sieht er aus:

das ist der "neue"
quasi die "Notlösung"
was ist er ?
ein "Mobiles Notstromaggregat mit Brennstoffzelle"
was kann er?
Das für Innenräume geeignete Gerät soll bei Stromausfällen beispielsweise den Betrieb wichtiger Rechen- oder Telefonanlagen sicherstellen.
wie immer zu letzt, was kostet der Spaß?
so ca. 6000 US-Dollar (mit Quittung und Garantie).

Fazit:
Ein Notstromaggregat für Privathaushalte und als mobile Stromquelle für Handwerker und Kleinbetriebe !

ohh sorry, bevor ich "Verklagt" werde schnell die Quelle anchgeliefert
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

klaus72


Carsten König

ZitatDie Stromriesen E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW beherrschen rund 80 Prozent des Marktes - und damit auch den Preis, sagen Experten.

Und haben genug politische Freunde, die die europarechtlich geforderte Regulierungsbehörde lange genug verschleppt haben, so dass es keine Kontrolle der Netzgebühren gab. Und auch jetzt bloß nachgelagerte Kontrollen... hahaha.

Carsten König

ZitatKaum aber sind die Schäden provisorisch behoben, sieht sich der Energiekonzern heftigen Vorwürfen ausgesetzt. So wächst der Verdacht, dass RWE-Vorstandschef Harry Roels längst über Werkstoffmängel in einem Teil seiner etwa 45000 Strommasten alarmiert gewesen sei, dass der Konzern deren Beseitigung verschleppt und damit das Unglück im Münsterland geradezu provoziert habe. Überdies soll das RWE Investitionen jahrelang verzögert und sich auf Kosten der Verbraucher bereichert haben.

Quelle: http://www.zeit.de/2005/50/Strommasten

ZitatBetriebsmittel wie Transformatoren und Schaltanlagen seien auf eine mittlere Betriebsdauer von 40 Jahren ausgelegt. Vor der Liberalisierung wurden sie zu diesem Zeitpunkt routinemäßig ausgetauscht. Konservativ gerechnet – also um lediglich eine gleichbleibende Qualität des Netzes zu sichern –, mussten die Netzbetreiber jährlich ungefähr 2,5 Milliarden Euro reinvestieren. Was sie offensichtlich seit dem Ausbruch der großen Freiheit auf dem Strommarkt nicht mehr taten.

Aber immer das Allheilmittel Privatisierung predigen - klar: für die Geldsäcke der Aktionäre.

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Carsten König
... Aber immer das Allheilmittel Privatisierung predigen - klar: für die Geldsäcke der Aktionäre.

und für eine eigene, prall gefüllte Kriegskasse gegen Konkurrenz, gegen Politiker und Verbraucher sorgen. Haben diese Konzerne durch us-amerikanisch, vorbildhaft kopierte Privatisierung sich die politische und ökonomische Macht unter den Nagel gerissen, gehen sie aus Prifitgründen auch über Leichen. Das trifft für jedes kapitalistisch geführte Unternehmen ohne Ausnahme zu.

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