[HDW] KN 11.2.03

Begonnen von Kalle, 18:56:56 Di. 11.Februar 2003

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Kalle

Tag der Wahrheit für HDW: Wie viele müssen gehen?

Werftchef Burmester präsentiert Strukturkonzept - Flaute im Handelsschiffbau
 
 
 
 
Kiel - Hunderte von Jobs gehen verloren, Aus für den Handelsschiffbau - in der Gerüchteküche brodelt es seit Monaten. Nun soll es Klarheit geben: Heute will der HDW-Vorstand unter Führung von Helmut Burmester (63) den Wirtschaftsausschuss des Unternehmens über ein Strukturkonzept informieren, mit dem die Werft der Auftragsflaute im Handelsschiffbau dauerhaft begegnen will. Konkrete Maßnahmen drangen zwar bis gestern nicht an die Öffentlichkeit, doch soviel ist klar: Mit Kurzarbeit für ein paar Hundert Mitarbeiter ist es nicht getan. Nur ein dreiviertel Jahr nach dem jüngsten Personalabbau stehen bei der Howaldtswerke-Deutsche Werft AG erneut Arbeitsplätze auf der Kippe.

Nichts Gutes für die Zukunft von HDW als Universalwerft schwant Wolfgang Mädel, dem ersten Bevollmächtigten der IG Metall Kiel: "Ich befürchte, dass unter dem Deckmantel der Personalanpassung ein Konzept präsentiert wird, das mit seinen Einschnitten den Einstieg in das Sterben des Handelsschiffbaus in Kiel bedeutet."

Fest steht nach Informationen der Kieler Nachrichten allerdings, dass Burmester nicht das Aus für den Bau von Fähren oder Kreuzfahrtschiffen an der Förde verkünden wird. Ein solcher Schritt wäre auch nicht ratsam: Seit jeher profitiert die Werft mit ihren konzernweit mehr als 5000 Stellen (davon knapp 3400 in Kiel) davon, dass sie beides kann: Überwasserschiffe bauen und U-Boote. So können im Idealfall Nachfragelücken in einem durch Aufträge im anderen Segment ausgeglichen werden. Das Problem ist nur: Während der Bau von U-Booten dem Unternehmen Milliarden einbringt, erwirtschaftet der Handelsschiffbau rote Zahlen. Entnervt von dem Millionen-Debakel mit den griechischen "Superfast"-Fähren gab deshalb bereits Ex-Werftchef Klaus Lederer die Losung aus: Handelsschiffbau ja, aber in einem deutlich verringerten Umfang. Und Neuaufträge sollte die Werft nur noch zu Konditionen hereinnehmen, die Verluste in engen Grenzen halten. Doch solche Aufträge scheinen gegenwärtig nicht in Sicht. Die Schere zwischen Nachfrage und Angebot klafft immer dramatischer auseinander, und auch die aggressive Konkurrenz aus Südkorea macht die Preise kaputt.

Doch Mädel warnt den Vorstand davor, sich mit den Argumenten Kostendruck und Marktschwäche aus der Affäre zu ziehen: "Natürlich bewegt sich HDW in rauer See. Das darf aber nicht dazu führen, erneut an der Personalschraube zu drehen." Mit dem Abbau von mehr als 200 Mitarbeitern im vergangenen Jahr habe die Werft bereits die Untergrenze dessen erreicht, was für einen eigenständigen Handelsschiffbau nötig sei. Der Verdacht des Gewerkschafters, der auch Mitglied des HDW-Aufsichtsrats ist: Dem Management fehle es am nötigen Ehrgeiz beim Akquirieren von Aufträgen im Handelsschiffbau: "Warum schafft ausgerechnet HDW nicht das, was anderen deutschen Werften gelingt: Aufträge zu Kosten deckenden Preisen hereinzuholen?" Den Handelsschiffbau weiter zu verkleinern - etwa Teile des Stahlbaus in Billiglohnländer zu verlagern - hieße für Mädel, entscheidendes Know-how unwiederbringlich zu verlieren. Dass der Vorstand nicht einfach zusehen kann, wie die ehemals stolze Gewinne schreibende Werft in die Verlustzone rutscht, sieht auch Mädel ein. "Was wir brauchen, ist eine Überwinterungsstrategie, die uns erlaubt, flexibel zu reagieren, wenn die Auftragslage sich wieder bessert." Eine Reduzierung der Arbeitszeit könne eine Alternative sein. Auch einen finanziellen Beitrag der Beschäftigten schließt Mädel nicht aus. "Der aber macht nur dann Sinn, wenn die Weichen neu gestellt werden." Schließlich hätten die Mitarbeiter in der Vergangenheit bereits Arbeitsstunden ohne Bezahlung geleistet, ohne dass sich die Situation verbessert habe. Dabei seien bereits erhebliche Produktivitätsfortschritte erreicht worden. Mädel ist sicher: "Was diese Werft braucht, ist ein Auftrag, um zu beweisen wie gut sie ist."

Für Werftchef Burmester ist die Bewältigung der Flaute im Handelsschiffbau beileibe nicht die einzige Herausforderung. Nach Kiel geholt hatte die HDW-Mutter OEP den Ex-Chef von VAW Aluminium offenbar auch, um die Eigentümerstruktur der Werft neu zu ordnen. Und das könnte bedeuten: Verkauf von HDW an den ThyssenKrupp-Konzern mit seinen Werften Blohm+Voss (Hamburg) und Thyssen-Nordseewerke (Emden). Man betrachte HDW als "langfristige Investition" heißt es dazu bei OEP, der Investmentochter der amerikanischen Bank One. Bei der Suche nach einem Käufer stehe man nicht unter Zeitdruck

Kalle

Schock für Kiel!
HDW baut 750 Stellen ab - Handelsschiffbau soll bleiben
Kiel - Die größte deutsche Werft HDW reagiert mit einem drastischem Personalabbau auf die asiatische Billigkonkurrenz. Die Zahl der Mitarbeiter solle bis Mai 2004 um 750 auf 2650 sinken, sagte Werftchef Helmut Burmester am Dienstag. Er begründete den Personalabbau um 22 Prozent mit dramatisch verschlechterten Wettbewerbsbedingungen im Handelsschiffbau, aber auch in Teilen des Marineschiffbaus. Die Kieler HDW hat derzeit rund 3400 Mitarbeiter, ist im Marine-Schiffbau gut ausgelastet und wird auch nach dem Stellenabbau noch größte deutsche Werft bleiben.

Vor der Werftenkrise der 70-er Jahre beschäftigte HDW allein in Kiel mehr als 10000 Mitarbeiter. Ab April kommenden Jahres sollen es noch 2650 sein. Der Abbau sei schmerzhaft, räumt Burmester ein. Doch Emotionen will sich der Mann, der die HDW-Führung im Oktober 2002 übernommen hatte, nicht hingeben: "Es gibt keine Alternative." Einzelheiten würden nun mit dem Betriebsrat besprochen. Rund 30 Millionen Euro habe das Unternehmen eingeplant, um die Schrumpfkur möglichst sozialverträglich umzusetzen. Die jährliche Einsparung beziffert Burmester auf 50 Millionen Euro.

2650 Mitarbeiter: Ist das das Ende der Fahnenstange? Burmester zögert. "Ich kann keine Garantie dafür abgeben, dass diese Arbeitsplätze in alle Ewigkeit erhalten bleiben. Ich kann aber sagen, das die neue Struktur der Werft belastbar und auf einen längeren Zeitraum gesehen das richtige Konzept ist."

HDW: Die größte deutsche Werft
Die Howaldtswerke-Deutsche Werft AG ist Deutschlands größter Schiffbauer. Noch bauen rund 3400 Beschäftigte bauen am Kieler Ostufer Marine- und Handelsschiffe. HDW produziert Hochtechnologie - etwa für nichtnukleare U-Boote mit Wasserstoffbrennstoffzelle. Die erste Tarnkappen-Korvette der Welt stammt von der schwedischen HDW-Tochter Kockums. Zusammen mit ihren Töchtern beschäftigt die HDW-Gruppe rund 6500 Mitarbeiter in Deutschland, Griechenland und Schweden. Der Sitz der Gruppe ist Kiel mit Haupt-Aktivitäten in Kiel, Karlskrona und Malmö (Schweden), Rendsburg und Skaramanga (Griechenland). Die Aktienmehrheit an HDW hält One Equity Partners (USA). Im Geschäftsjahr 2000/2001 betrug der Umsatz 461 Millionen Euro, der Auftragsbestand wurde zuletzt mit 4,544 Milliarden Euro angegeben.

Sparky

Jetzt ist das Geschrei groß. Die IG Metall wird aufeinmal kämpferisch und will um jeden Arbeitsplatz kämpfen.

Die Situation kommt aber garnicht so überraschend, wie es aussieht. Wer sich dafür interessiert hat ahnte soetwas schon seit dem HDW Verkauf.

Die Belegschaft ist eingeschüchtert und weiß nichtmehr wie ein richtiger Arbeitskampf aussieht.

Serhat

Der Kriegsschiffbau ist gut ausgelastet. Krieg hat Konjunktur.

Man muß fast schon froh sein, daß der Handelsschiffbau nicht eingestellt wird. Vor 20 Jahren wurde viel politisch diskutiert. Über Boykott von Waren aus Südafrika. Leute sind mit booten zur Werft gefahren und haben ein U-Boot besetzt und ein Transparent rangehängt. Gegen Waffenexport.

Da haben sich einige Kollegen Gedanken gemacht. Als das "Traumschiff"(Ein Luxusliner für Südafrika) gebaut wurde gingen einige Baupläne in Flammen auf und viele Kabel wurden durchschnitten. Auch bei Kriegsschiffen gab es Sabotage.

Heute wird wenig diskutiert.

KN 1.3.03:

 "Ich verspreche Ihnen ein offenes Ohr"
Vorstand zeigt Gesprächsbereitschaft - "Zum Handeln gezwungen"
 
"Gereizte Stimmung: Rund 3000 Mitarbeiter demonstrierten auf dem Werftgelände für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Nach jetzigem stand will der HDW-Vorstand bis Mai kommenden Jahres 742 Stellen abbauen. "


Demonstrieren auf dem Werftgelände? Warum nicht gleich im eigenen Wohnzimmer?

Kalle

HDW-Aufsichtsrat Hickel fürchtet Verkauf an französischen Thales-Konzern
 
Der Großwerft HDW droht nach Einschätzung ihres Aufsichtsratsmitgliedes Prof. Rudolf Hickel die Zerschlagung. "Ich sehe die ganz konkrete Gefahr, dass der jetzige Eigentümer OEP den profitablen U-Boot-Bau an den französischen Rüstungskonzern Thales verkauft", sagte der Bremer Ökonom und Schiffbauexperte gestern den Kieler Nachrichten. Ein solcher Schritt würde massive Risiken für den Standort Kiel bedeuten, zumal der defizitäre Handelsschiffbau - an dem ein Großteil der 3400 Arbeitsplätze hängt - ohne die Gewinne aus dem Bau von U-Booten, Fregatten und Korvetten nicht überlebensfähig ist.

Thales Naval ist einer der weltweit größten Anbieter elektronischer Systeme für Marineschiffe. Noch besitzt der Konzern zwar keine Werft. Geplant ist jedoch die Übernahme der französischen Staatswerft DCN und damit des bedeutendsten Konkurrenten von HDW im U-Boot-Bau. DCN selber hatte sich bereits mehrfach als Interessent für HDW zu verstehen gegeben. Die Chancen für einen deutschen Werftenverbund sind hingegen gesunken. Zwar hat ThyssenKrupp ein Angebot im mittleren dreistelligen Millionen-Bereich vorgelegt. Das jedoch genügt offenbar bei Weitem nicht den Vorstellungen des HDW-Eigentümers. Der US-Finanzinvestor One Equity Partners will sich von seinem Engagement im Schiffbau trennen, da die Bundesregierung sich hartnäckig weigert, den lukrativen Verkauf von U-Booten nach Taiwan zu genehmigen.


Aus den Kieler Nachrichten vom 24.07.2003

KN

ZitatHDW: Doch Großauftrag? Montag entscheiden die Beschäftigten über Kompromiss
 
Kiel – Neue Hoffnung bei HDW: Die Kieler Werft hat nun doch gute Chancen, den schon verlorenen geglaubten Großauftrag zum Bau von vier Containerschiffen für die Hamburger Reeder MPC an Land zu ziehen. Unternehmensführung, Betriebsrat und IG Metall haben sich nach fast dreiwöchigen Gesprächen auf einen Beschäftigungspakt verständigt, der befristet auf zwei Jahre unentgeltliche Mehrarbeit sowie zum Teil deutliche Einschnitte bei Weihnachts- und Urlaubsgeld vorsieht. Im Gegenzug verzichtet das Unternehmen für drei Jahre auf weitere betriebsbedingte Kündigungen in der Fertigung.


Am Montag sollen die Gewerkschaftsmitglieder unter den rund 3200 HDW-Beschäftigten über den Kompromiss abstimmen. Die Zustimmung des amerikanischen HDW-Eigners One Equity Partners sowie des Aufsichtsrates gilt als wahrscheinlich. Doch auch der Kunde MPC muss noch grünes Licht geben, da sich die ursprünglich vereinbarten Ablieferungstermine verzögern könnten.

Die zum Verkauf stehende Werft ist dringend auf Aufträge im Handelsschiffbau angewiesen. Über den Bau der vier 212 Meter langen Schiffe im geschätzten Gesamtwert von 120 Millionen Euro hatte HDW Ende Juni mit MPC eine Absichtserklärung unterzeichnet. Knapp einen Monat später platzte das Vorhaben wie berichtet, da Vorstand und Gewerkschaft sich nicht über finanzielle Opfer der Belegschaft einigen konnten.

Gestern Vormittag informierte der HDW-Betriebsratsvorsitzende Ernst Kiel die Belegschaft: "Es wird uns viel abverlangt. Dennoch bitte ich Euch um Zustimmung."

Konkret sieht der Beschäftigungspakt vor: Die Arbeitszeit wird für zwei Jahre um insgesamt 276 Stunden je Mitarbeiter ohne Lohnausgleich verlängert. Weihnachts- und Urlaubsgeld schrumpfen auf einheitliche Beträge von 1100 beziehungsweise 1050 Euro. Der durchschnittliche HDW-Arbeiter erhält derzeit 1870 Euro Urlaubs- und 1485 Euro Weihnachtsgeld. Während der Laufzeit des Vertrages (1. September 2003 bis 31. August 2006) sind in der Fertigung betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Dies ändert allerdings nichts an dem bereits angekündigten Abbau von 742 Stellen. Mitarbeiter, die davon betroffen sind, werden von den Kürzungen ebenso ausgenommen wie Auszubildende.

Kiels IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel sprach von einem für die Gewerkschaft sehr "ungewöhnlichen Weg", den man aber gehen müsse, um der Werft wieder eine Zukunft zu geben. Man habe den Gesprächsfaden zu keinem Zeitpunkt abreißen lassen. Ursprünglich hatte der Vorstand einen unbefristeten Lohnverzicht von zehn Prozent sowie für zwei Jahre drei Stunden unbezahlter Mehrarbeit pro Woche verlangt.


Aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2003


Welch Farce!
Seit Jahren hat der Betriebsrat die Belegschaft dazu gekriegt "den Gürtel enger zu schnallen" wenn es den Betrieb "schlecht" ging. In Zeiten hoher Profite profitierte die Belegschaft jedoch nie.

Und jetzt wieder: Mehr Arbeit und weniger Geld!
"Dies ändert allerdings nichts an dem bereits angekündigten Abbau von 742 Stellen." Und unlängst werden wieder Leiharbeiter auf der Werft eingesetzt. Urkomisch, nicht wahr?

KN

Na, großartig:

ZitatMehrheit der Gewerkschaftsmitglieder bei HDW für Beschäftigungspakt

Kiel (dpa/lno) - Eine große Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder bei der größten deutschen Werft HDW hat sich am Montag für den Beschäftigungspakt ausgesprochen, der am vergangenen Freitag zwischen der IG Metall und dem HDW-Vorstand ausgehandelt worden war. Wie die IG Metall mitteilte, stimmten 77,8 Prozent der Mitglieder für die Vereinbarung; 22,2 Prozent erklärten sich dagegen. Die Vereinbarung sieht befristet auf zwei Jahre 276 Stunden unentgeltliche Mehrarbeit und sowie Einschnitte bei Weihnachts- und Urlaubsgeld vor.

dpa/regioline vom 25.08.2003

ManOfConstantSorrow

Man muß sich das mal vorstellen, die Auftragsbücher von HDW sind für die nächsten Jahre voll, jede Menge Leiharbeiter werden zusätzlich auf die Werft geholt, Internationale Investoren zeigen großes Interesse an der High-Tech-Werft und die Arbeiter sammeln für ihren armen Konzern.

Jeder Arbeiter spendet pro Jahr ca. 2500 EURO von seinem Lohn der Werft!

Dieses absurde Spektakel nennt sich sogar BESCHÄFTIGUNGSPAKT und das bedeutet, daß die Entlassungen widerstandslos hingenommen werden. Von Gewerkschaftsvertretungen ist man soetwas ja fast schon gewohnt. Aber daß die Belegschaft dazu noch JA & AMEN sagt stimmt einen nur noch fassungslos.

Es zeigt welche Folgen es hat wenn in der Gesellschaft politische Diskussionen durch Nachbeten von Mediengeschwafel ersetzt werden. Politiker werden eigentlich schon überflüssig. Eine Gummipuppe mit dem "Steuersong" reicht schon, dann noch den BILD-Aufkleber vom Bizeps-Bundesadler und fertig ist das Steuergeschenk für die Reichen und der Griff in die Taschen die Armen. Und die applaudieren noch!
Dieter Bohlen for Kanzler!  
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ZitatHDW überholt Megayacht des Öl-Milliardärs Abramowitsch

Kiel (dpa/lno) - Die größte deutsche Werft HDW hat einen prestigeträchtigen Auftrag an Land gezogen. In Kiel wird in den nächsten vier Monaten die Megayacht "Le Grand Bleu" des russischen Öl-Milliardärs und Besitzers des britischen Fußballclubs FC Chelsea, Roman Abramowitsch, überholt. Das 100-Meter-Schiff lief am Mittwoch in Kiel ein. Über das Volumen des Auftrags machte die Howaldtswerke- Deutsche Werft AG (HDW) keine Angaben. "Er bringt aber Beschäftigung und Reputation für die Werft", sagte ein Sprecher.

dpa/regioline vom 01.10.2003

ZitatHDW erhält doch noch Auftrag zum Bau von vier MPC-Containerschiffen

 
Kiel (dpa) - Die größte deutsche Werft HDW hat sich doch noch einen Großauftrag zum Bau von vier Containerschiffen gesichert. Nach Unstimmigkeiten über die Bezahlung der Arbeiter haben die Kieler Howaldtswerke-Deutsche Werft AG und die IG Metall nach dpa- Informationen eine notwendige Tarifvereinbarung erzielt. Ende Juli hatte der Vorstand das Projekt abgelehnt, weil die Gewerkschaft und die betriebliche Tarifkommission einem Lohnverzicht für den Auftrag der Münchmeyer Petersen Steamship (MPC) nicht zugestimmt hatten.

dpa/regioline vom 02.10.2003

Sicherheit für Werften bis 2005 - Rohwer sagt volle Wettbewerbshilfe zu

Kiel - Die Werften in Kiel und Flensburg bekommen die volle Wettbewerbshilfe für alle Aufträge. Diese Zusage gab Finanzminister Bernd Rohwer vor dem Nautischen Verein zu Kiel. Damit ist die Finanzierung für bis zu elf Neubauten bei HDW, Lindenau und der FSG in Flensburg gesichert. Diese Aufträge sichern die Auslastung der Werften mit zusammen rund 4000 Mitarbeitern bis in das Jahr 2005 hinein. Rund neun Millionen Euro hat das Land im Haushalt 2004 als Wettbewerbshilfe bereitgestellt. Mit diesen Mitteln wird in Kiel bei HDW der Bau von vier Containerschiffen sowie bei Lindenau der Bau von vier Doppelhüllentankern gefördert. "Damit wird die Wettbewerbshilfe voll realisiert, das gilt auch rückwirkend für die Neubauten bei Lindenau", so Rohwer. Damit ist der Weg für die von der EU bewilligte Wettbewerbshilfe von sechs Prozent des Auftragswertes frei. Sie wird zu zwei Dritteln vom Land und einem Drittel vom Bund gezahlt. Für HDW war diese Zusage der Förderung eine "wertvolle und wichtige Hilfe" für die Akquirierung der vier MPC-Containerschiffe.

In dem Zusammenhang griff Rohwer auch die Ministerpräsidenten Peer Steinbrück und Roland Koch an, die nach seinen Informationen auch die Wettbewerbshilfe sowie die Förderung für die westdeutschen Häfen streichen wollen. Den Vorstoß des Duos bezeichnete Rohwer als inakzeptabel: "Ich finde es nicht so gut wenn unsere maritime Wirtschaft durch nicht so gut informierte Subventionsabbauer kaputt gemacht werden". Das gelte auch für die Tonnagesteuer und den Lohnsteuereinbehalt für deutsche Seeleute.

Bei den langfristigen Rahmenbedingungen malte der Wirtschaftsminister ein düsteres Bild. Die Erwartungen auf eine Lösung der Wettbewerbsverzerrungen zwischen Europa und Asien am Verhandlungstisch zu erzielen, sehe er "bei Null" liegen. "Wir werden im Conatinerwettbewerb mit der asiatischen Konkurrenz langfristig nicht mitkommen", so Rohwer weiter.

In dem Zusammenhang forderte er die Werften auf, sich noch intensiver für die Zukunft zu rüsten und "eigene Anstrengungen unternehmen". Dazu zählte er weitere Steigerungen der Produktivität. Eine Aufgabe, für die Rohwer besonders das Management der Werften ansprach. Dauerhaft sei die Branche nur durch den Bau von Spezialschiffen und straffere Kostenstrukturen zu erhalten.



nordClick/kn vom 24.10.2003

Auftragsboom für deutsche Werften

 
Dank eines kräftigen Auftragsbooms ist die Beschäftigung auf den deutschen Werften für rund zwei bis drei Jahre gesichert.

 
Hamburg (dpa) - Der deutsche Schiffbau erlebt einen kräftigen Auftragsboom. Im laufenden Jahr seien bereits Aufträge für 51 Schiffe im Wert von 2,1 Milliarden Euro hereingekommen, sagte Werner Schöttelndreyer, der Vorsitzende des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), der dpa in Hamburg. Bis zum Ende des Jahres seien weitere 50 Schiffe im Wert von 1,5 Milliarden Euro als neue Aufträge zu erwarten. Die Beschäftigung auf den deutschen Werften sei damit für rund zwei bis drei Jahre gesichert.

dpa/regioline vom 01.11.2003

ManOfConstantSorrow

Aha! Großes Jammern und Entlassungsdrohungen. Dann den warmen Regen aus öffentlichen Töpfen (die doch stets leer sind, wenn´s um "soziales" geht!). Und plötzlich gibt´s wieder Aufträge.

Glaubt etwa irgendjemand, es hätte nur einen Auftrag weniger gegeben ohne den Griff in öffentliche Kassen?
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von spiegel-online

FUSIONSPLÄNE

Manager schmieden deutschen Werften-Koloss

Die Werft-Giganten Blohm + Voss und HDW sprechen über eine Fusion und machen dabei große Fortschritte. Ein Abschluss könnte der erste Schritt zur Schaffung einer europäischen Superwerft sein - sie soll der asiatischen Billig-Konkurrenz Paroli bieten.



Blohm+Voss-Werft im Hafen Hamburg: Auch die Gewerkschaft spielt mit
Hamburg - Der Zusammenschluss der beiden norddeutschen Werften solle in den kommenden Monaten vollzogen werden. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, sind die Verhandlungen schon weit fortgeschritten.

Die Mutterkonzerne ThyssenKrupp (Blohm + Voss) und One Equity Partners (HDW) sollen demnach die Bewertung bereits abgeschlossen haben. Eine Sprecherin der zuständigen ThyssenKrupp-Sparte Technologies bestätigte auf Nachfrage entsprechende Verhandlungen. Den in der "FAZ" genannten Termin für einen Abschluss wollte sie nicht kommentieren.

Mit Widerstand der IG Metall gegen das Zusammengehen ist nicht zu rechnen. "Wir sehen darin eine der wenigen Chancen, um die Standorte in Norddeutschland zu erhalten", erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der Gewerkschaft.

ThyssenKrupp will die Mehrheit

HDW und Blohm + Voss sind beide im Segment des militärischen Schiffbaus erfolgreich. Im zivilen Bereich hingegen stehen die Unternehmen mit den übermächtigen asiatischen Werften im Wettbewerb. Die IG Metall hofft, dass durch eine Fusion die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Betriebe beim Bau von Handelsschiffen steigt.

ThyssenKrupp dürfte sich die Konrolle über den neu entstandenen Werftenkoloss sichern. Die Sprecherin sagte weiter, dass der Düsseldorfer Konzern auf jeden Fall eine Mehrheit anstrebt. One Equity hingegen dürfte an einer schnellen Verwertung des Investments gelegen sein. Die Amerikaner hatten HDW vor zwei Jahren von der TUI und dem mittlerweile insolventen Industriekonzern Babcock Borsig übernommen.

Den damals gezahlten Preis von 814 Millionen Euro hatten Beobachter als zu hoch eingestuft. Der schnelle Weiterverkauf an einen US-Rüstungskonzern scheiterte später am Widerstand der Bundesregierung.

"Jeder redet mit jedem"

Der Zusammenschluss der deutschen Schiffbauer könnte der Auftakt zu einer europäischen Werftenlösung nach dem Vorbild des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns EADS sein. In Frankreich sollen sich die staatliche Werft DCN und der Rüstungskonzern Thales bis 2005 zu einem neue Marinekonzern zusammenschließen. Weitergehende Fusionen mit den deutschen Konzernen sind im Gespräch. "Jeder redet mit jedem", heißt es dazu bei ThyssenKrupp.

Eine deutsch-französische Superwerft allerdings bereitet der IG Metall mehr Sorge als das nationale Fusionsprojekt. "Bei den Franzosen redet der Staat mit, bei den Deutschen nur die Privatwirtschaft", warnt Gewerkschaftler Friedrich. Bei möglichen Verhandlungen muss demnach die Bundesregierung wachsam sein, um negative Folgen für die deutschen Standorte zu verhindern.

Ach, es ist langsam langweilig, wie all das eintrifft, was damals die Kommunisten fast gebetsmühlenartig prophezeiht haben, das große Fusionieren, das Schlucken der Kleinen durch die großen Konzerne. Es ist dabei schon fast makaber zu sehen, wie im HDW-Betriebsrat ex-Kommunisten sitzen, die diese Pläne befürworten, genauso wie das gegeneinander Auspielen von Werftarbeitern ("Wir" gegen "die Koreaner", das große Standort-Argument!).

Ich kann garnicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von KN 13.8.04

Wieder Sorge um HDW

Kiel/Essen – Endgültig entschieden ist noch nichts, doch die Angst um Arbeitsplätze bei HDW wächst. Der Grund: Die Konstruktion eines deutschen Werftenverbundes unter Führung des ThyssenKrupp-Konzerns könnte das Aus für den Überwasserschiffbau bei HDW in Kiel bedeuten.

Nach Angaben des HDW-Betriebsratsvorsitzenden Ernst-August Kiel planen die Eigner des künftigen Schiffbauverbundes – also ThyssenKrupp und die amerikanische HDW-Mutter One Equity Partners – eine "Fokussierung auf Produkte". Das heißt: Um den neuen Werftgiganten so schlagkräftig wie möglich zu machen, sollen sich nach einer Empfehlung der Unternehmensberater die Hauptstandorte Kiel, Hamburg und Emden ganz auf ihre Stärken konzentrieren. Im Fall von HDW wäre dies der U-Boot-Bau. "Ein solcher Schritt würde in Kiel eine große Zahl von Arbeitsplätzen gefährden", sagte der Betriebsratsvorsitzende den Kieler Nachrichten gestern nach einer Sitzung der so genannten "Begleitkommission" in Essen, dem Sitz der ThyssenKrupp Industries AG. Das mit Vertretern von Gewerkschaften, Betriebsräten und Arbeitgebern besetzte Gremium soll den seit Mai laufenden Fusionsprozess beobachten.

Fertigung und Konstruktion im Überwasserschiffbau sichern derzeit rund 800 der insgesamt 3050 Arbeitsplätze bei HDW in Kiel. Der defizitäre Bau von Handelsschiffen leidet extrem unter dem Preisverfall auf dem Weltmarkt und auch im militärischen Überwasserschiffbau ist die Auftragslage aufgrund von Kürzungen in den Verteidigungsetats alles andere als rosig. Die Beschäftigung im Überwasserschiffbau ist durch den Bau von vier Containerschiffen lediglich bis ins kommende Jahr hinein ausgelastet.

Konkretere Informationen über die Zukunft der Werft innerhalb eines deutschen Schiffbauverbundes erhofft sich Kiel heute von einem Gespräch mit dem HDW-Vorstand. "Was wir derzeit wissen, weckt zwar Befürchtungen, ist aber noch sehr unkonkret." Auch über das
Ausmaß eines möglichen Stellenabbaus gebe es keinerlei Hinweise.

Offenbar gestalteten sich die Verhandlungen über die Werftenfusion zäher als erwartet. Ursprünglich sollte es bereits Ende Juli unterschriftsreife Verträge geben, doch nun heißt es, die Gespräche könnten sich noch bis Ende des Jahres hinziehen. Offen ist unter anderem, ob der Sitz des Verbundes Hamburg oder Kiel wird.

Die geplante Unternehmensgruppe (HDW, Blohm+Voss/Hamburg und Nordseewerke/Emden), an der TK Technologies 75 Prozent und OEP 25 Prozent halten sollen, kommt auf insgesamt 9300 Mitarbeiter und einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro.

Von Ulrich Metschies

Hier dachte ich noch, es sei nur ein weiterer Betrieb, der dem Siemens- und Daimler-Chrysler-Beispiel folgt: erst mit dem Abzug von Arbeitplätzen drohen, dann arbeitbedingungen verschlechtern...

ZitatOriginal von KN 14.8.04


Entschieden: HDW baut künftig nur noch U-Boote

Für HDW wird der letzte Trumpf entscheidend: das Know-How beim U-Boot-Bau

Kiel/Essen - Jetzt ist es offiziell: Der Bau von Containerschiffen, Fregatten, Korvetten und Megayachten bei HDW in Kiel steht vor dem Aus. Geplant ist, im Zuge der Verschmelzung mit den ThyssenKrupp-Werften den gesamten Überwasserschiffbau von Kiel nach Hamburg und Emden zu verlagern. Im Gegenzug sollen sämtliche U-Boot-Aktivitäten des Werftenverbundes in Kiel gebündelt werden. Dies ist der Kern eines "industriellen Konzeptes" für den neuen Schiffbau-Giganten (Arbeitstitel: European Marine Systems), das die ThyssenKruppTechnologies AG (Essen) gestern veröffentlichte.


Danach sollen die Standorte Kiel, Hamburg und Emden zu "Kompetenzzentren mit klar definierter Produktverantwortung" entwickelt werden. "Dies ist die Voraussetzung für eine nachhaltige Standortsicherung und eine ausgewogene Entwicklungsalternative", sagte Olaf Berlien, Vorstandschef von TK Technologies. Während Kiel sich auf den U-Boot-Bau spezialisieren soll, konzentriert sich Blohm+Voss in Hamburg auf Überwasser-Marineschiffe, Megayachten und Reparaturen.

Die Nordseewerke in Emden verlieren den U-Boot-Bau und liefern künftig nur noch Überwasser-Marine- und Handelsschiffe. Völlig offen ist, was diese Weichenstellung für die Zahl der Arbeitsplätze an den einzelnen Standorten bedeutet. "Es gibt noch keine Kapazitäts- und Personalplanung", sagte eine Sprecherin von TK Technologies den Kieler Nachrichten. Am Überwasserschiffbau in Kiel hängen rund 800 der insgesamt 3050 Arbeitsplätze, bei den Nordseewerken sind rund 1500 Mitarbeiter beschäftigt, davon 900 in der Fertigung. Blohm+Voss in Hamburg kommt auf knapp 1100 Beschäftigte im Neubau plus 460 im Reparaturbereich.

Mit dem Umbau von HDW zu einer reinen U-Boot-Werft will sich die Landesregierung allerdings nicht abfinden: "Wir halten es nach wie vor für notwendig, neben dem U-Boot-Bau auch den Bau von Überwasserschiffen in Kiel zu ermöglichen", sagte Ministerpräsidentin Heide Simonis. Auch die IG Metall Küste kritisierte die geplante Arbeitsteilung: "Eine nicht-staatliche Werft kann mit rein militärischem Schiffbau nicht überleben." Der Kieler Bundestagsabgeordnete Hans-Peter Bartels (SPD) bezeichnete den Überwasserschiffbau bei HDW als "Geschäftsgrundlage" für das Vorziehen des Marine-Auftrages zum Bau von vier Fregatten des Typs F 125. "Da kann HDW nicht draußen vor bleiben." Kiels Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz hingegen begrüßte die Pläne: "Die Konzentration des U-Bootbaues in Kiel wird den Standort und das Unternehmen mittel- und langfristig stärken."

Von Ulrich Metschies

Naja, von unserer dämlichen Bürgermeisterin haben wir kaum was anderes erwartet. Es sieht aber ernst aus.

In besseren Zeiten hätten die Arbeiter der verschieden Werften einfach die Arbeit niedergelegt um diese Pläne zu stoppen. Die Gewerkschaften haben aber jahrelang das beschissene Standort-Argument hochgehalten (nichts weiter als offene Konkurenz  gegen Kollegen anderer Orte) und so steht jeder für sich da. Und jetzt gibt es die Drohung der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitiger Verarmung der Erwerbslosen. Sollen sich jetzt kieler Werftarbeiter darüber freuen, wenn anderswo in der Welt einfache Menschen für Wirtschaftsinteressen aufeinander gehetzt werden, weil das ja gut für den eigenen Arbeitsplatz ist?
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ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 469

 Verfasst am: 26.08.04 um 11:33    Titel:    

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kn-online hat folgendes geschrieben::
Widerstand bei Arbeitnehmern gegen Konzept zur Werftenfusion wächst

Hamburg/Kiel (dpa/lno) - Bei Arbeitnehmern und Gewerkschaften wächst der Widerstand gegen das industrielle Konzept zur geplanten Fusion der Kieler Werft HDW mit den ThyssenKrupp-Werften. Die IG Metall kündigte am Mittwoch in Hamburg an, sie werde kein Konzept mittragen, das "Massenentlassungen und Teilbetriebsschließungen zur Folge hat". Nach Angaben der Gewerkschaft und des HDW-Betriebsrates steht etwa in Kiel fast die Hälfte der Fläche zur Disposition. Hunderte Arbeitsplätze seien dort gefährdet.

dpa/regioline vom 25.08.2004

 

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ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 469

 Verfasst am: 04.09.04 um 16:11    Titel:    

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kn-online hat folgendes geschrieben::

Zunehmende Sorge um Arbeitsplätze bei HDW

Kiel (dpa) - Bei den Beschäftigten der Kieler Werft HDW wächst angesichts der geplanten Fusion mit den ThyssenKrupp-Werften die Sorge um die Arbeitsplätze. Nach Einschätzung der IG Metall drohten an den drei Standorten Kiel, Hamburg und Emden der Verlust von weit mehr als 1000 Stellen.

Das waren die Zahlen, die bisher in der "Gerüchteküche" genannt wurden. Das favorisierte Konzept führe zu einer stärkeren Abhängigkeit nur vom militärischen Schiffbau, sagte der Kieler IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Folge wären verringerte zivile Aktivitäten und Stellenabbau.

Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass die Werften letztlich im zivilen Schiffbau ein zu schmales Marktsegment haben werden. Deshalb fordern sie jeweils zwei "Standbeine" für alle Standorte. Nach den Plänen des Managements könnten beispielsweise in Kiel künftig nur noch U-Boote gebaut werden. Viele hundert Arbeitsplätze gelten deshalb als gefährdet. Bisher hat HDW in Kiel 3200 Beschäftigte.


dpa/online vom 04.09.2004

 

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ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 469

 Verfasst am: 07.09.04 um 18:20    Titel:    

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Nun gab´s die Meldung, daß der Werftenverbund mit der geplanten Arbeitsteilung zu Massenentlassungen in Kiel führen kann. Reduzierung auf reinen U-Bootbau in Kiel und über 1000 Werftarbeiter können ihren Job verlieren und vielleicht doppelt soviele in den Zulieferbetrieben.

Einigkeit macht stark!

Mit einer solchen Stärke ließen sich solche Pläne vielleicht stoppen. Doch genau diese Einigkeit fehlt. Die IG Metall unterstützte die Uneinigkeit zwischen Europäischen und Südostasiatischen Werftarbeitern. Traurige Tatsache ist auch die Spaltung unter Kieler Werftarbeitern zwischen Leuten mit Fest- und Zeitvertrag, zwischen Stammbelegschaft und Leuten aus Fremdfirmen und Leiharbeitern.

Und jetzt gibt es noch die Spaltung zwischen Arbeitern aus dem U-Bootbau und Leuten aus dem zivilen Schiffbau. Viele aus dem U-Bootbau haben kein Interesse sich an Protesten gegen die Entlassung ihrer Kollegen zu beteiligen, ihre Jobs sind ja im Moment sicher.

Mit einer solchen Haltung werden nach und nach alle auf der Strecke bleiben.
 

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ManOfConstantSorrow



Anmeldungsdatum: 17.01.2003
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 Verfasst am: 23.09.04 um 11:25    Titel:    

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Behält HDW sein zweites Standbein?

Kiel - Der zivile Überwasserschiffbau bei HDW in Kiel hat wieder eine Perspektive: Der ThyssenKrupp-Konzern bietet Betriebsräten und Gewerkschaft ein neues Konzept an, das für alle drei Standorte des geplanten Werftenverbundes ein Standbein im zivilen Schiffbau vorsieht. Bedingung: Der Überwasserschiffbau bei HDW wird in eine rechtlich selbstständige GmbH ausgegliedert, um die Kosten zu drücken. Das geht aus einer "Werften-Info" hervor, die Gewerkschaft und Betriebsräte heute an die Belegschaften von HDW, Blohm+Voss und Nordseewerken verteilen.[/B]

Dem veränderten Konzept zufolge soll der Containerschiffbau im neuen Verbund deutlich ausgeweitet werden. Für HDW stellt ThyssenKrupp nach Angaben von Kiels IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel im Zeitraum 2006/2007 neue Aufträge im zivilen Schiffbau in Aussicht. Dennoch fürchtet die Gewerkschaft für den Standort Kiel einen erheblichen Stellenabbau. Mädel: "Wir gehen davon aus, dass auch so mehr als 750 Stellen in Gefahr geraten." Denn vorgesehen ist, lediglich die Fertigung von Handelsschiffen in Kiel zu halten, die Konstruktion jedoch nach Hamburg zu verlagern. Die komplette Einstellung des Überwasserschiffbaus hätte nach Berechnungen der IG Metall weit mehr als 1000 Arbeitsplätze bei HDW gekostet.

Mädel wertet das modifizierte Konzept für den Werftenverbund zwar als "kleinen Schritt in die richtige Richtung". Keinesfalls hinnehmen wollen Betriebsräte und Gewerkschaft jedoch die geplante Ausgliederung des Kieler Überwasserschiffbaus in eine eigene Gesellschaft: "Dies würde bedeuten, bei HDW Arbeitnehmer erster und zweiter Klasse zu schaffen." Zudem wecke die Verlagerung der Konstruktion den Eindruck, Kiel solle zu einer "verlängerten Werkbank" herabgestuft werden, deren Arbeit jederzeit auch wieder beendet werden könne. Die Aufspaltung von U-Boot- und Überwasserschiffbau ergebe keinen Sinn, sondern berge die Gefahr, dass dieses Modell auf andere Standorte übertragen werde.

Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer wertet das neue Konzept als "Zwischenerfolg" im Ringen um den Erhalt des Überwasser-Schiffbaus: "Der Kampf um die Arbeitsplätze bei HDW ist nicht zu Ende." Die Landesregierung werde weiter auf eine Lösung drängen, die den Erhalt der HDW-Kompetenzen auch im Handelsschiff- und Yachtbau sicherstelle.

Der geplante norddeutsche Werftenverbund unter Führung von ThyssenKrupp soll mit rund 9000 Mitarbeitern und mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz Anfang 2005 an den Start gehen.

Von Ulrich Metschies


Aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2004
 

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Anmeldungsdatum: 17.01.2003
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 Verfasst am: 27.09.04 um 13:56    Titel:    

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welt.de hat folgendes geschrieben::
Protest gegen Werften-Fusion im Norden
5000 HDW-Mitarbeiter demonstrieren in Kiel - Gewerkschaft will über Kosten verhandeln
 

Kiel/Hamburg - Rund 5000 Mitarbeiter der Howaldtwerke Deutsche Werft AG (HDW) haben am Sonnabend für den Erhalt der Kieler Universalwerft demonstriert. Sie wollen sich dagegen wehren, dass sie im Zuge der Fusion mit ThyssenKrupp-Werften auf den Bereich U-Boot-Bau reduziert wird. Landes-Politiker von SPD und CDU wie Vertreter der IG Metall sprachen sich für den Fortbestand der Werft in ihrer bisherigen Form aus. Unterdessen berichtete der "Spiegel", der Pleite gegangene Babcock-Borsig-Konzern fordere 524 Millionen Euro von HDW.

Das Nachrichtenmagazin schrieb, der Insolvenzverwalter des Maschinenbaukonzerns Babcock Borsig, Helmut Schmitz, verlange von der ehemaligen Tochter HDW eine gute halbe Milliarde Euro. Grundlage sei ein Rechtsgutachten, wonach sich HDW "beim Verkauf der 50-prozentigen Babcock-Anteile an den US-Finanzinvestor OEP in unzulässiger Weise selbst bezahlt hat", berichtete der "Spiegel".

HDW wies dagegen am Sonntag in Kiel die Forderungen des Insolvenzverwalters als "juristisch völlig unbegründet" zurück. "Einen gleich hohen Betrag hatte sich die Babcock bereits im Rahmen ihres früheren ,Cash Clearing' aus Mitteln ihrer ehemaligen Tochtergesellschaft HDW zufließen lassen", hieß es in einer Pressemitteilung der Werft. Das von Babcock Borsig genannte Gutachten sei "unvollständig und längst widerlegt".

ThyssenKrupp will vom US-Finanzinvestor One Equity Partners die Werft HDW in Kiel übernehmen. Zusammen mit Blohm + Voss in Hamburg und den Nordseewerken in Emden - die beiden gehörten schon Thyssen - soll der Verbund entstehen. Die Amerikaner bekommen 25 Prozent am neuen Unternehmen und 240 Millionen Euro. Die Führung hat Thyssen. Bisher war die Arbeit an Militärprojekten auf verschiedene Standorte verteilt. So wurden U-Boote vom selben Typ in Kiel und in Emden gebaut. Der Konzern erhofft sich von der neuen Struktur Einsparungen. Bei der Demonstration plädierte der Kieler IG-Metall-Chef Wolfgang Mädel eindringlich dafür, auf der Werft künftig sowohl militärische wie zivile Schiffe bauen zu können. Die Gewerkschaft sei bereit, über die Produktivitätssteigerung und die Kostensituation bei HDW zu verhandeln. AP


Artikel erschienen am Mon, 27. September 2004



Hier gibt´s mehrere Fotosseiten: http://www2.igmetall.de/homepages/kiel/bildergalerien/hdw-demo-2004-09-25/demozug01.html

Zitat:
Die Gewerkschaft sei bereit, über die Produktivitätssteigerung und die Kostensituation bei HDW zu verhandeln.

*seufz*
 

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Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 469

 Verfasst am: 08.10.04 um 14:06    Titel:    

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HDW muss 440 Stellen abbauen - Aber Handelsschiffbau bleibt in Kiel
Kiel - Der Werftenverbund Kiel-Hamburg-Emden steht: Heute sollen nach Informationen der Kieler Nachrichten die Verträge zwischen ThyssenKrupp und dem HDW-Eigner OEP in der Schweiz unterschrieben werden. Für HDW in Kiel bedeutet die Einigung, dass bis zu 440 der noch 2850 Arbeitsplätze noch abgebaut werden. Diese Zahl geht aus einem "Werften-Info" der IG Metall hervor, das gestern veröffentlicht wurde.



Das sind zwar weniger Stellen als befürchtet. Aber Kiel trägt damit eindeutig die Hauptlast der Fusion. Nach den ursprünglichen Planungen der Unternehmen wären nach Berechnungen der IG Metall an allen drei Standorten rund 1300 Stellen weggefallen, jetzt sind es etwa 560. Emden verliert 90 Arbeitsplätze, Hamburg nur 30.

Die 440 Stellen in Kiel setzen sich aus 350 in der Fertigung, 30 in der Konstruktion sowie 60 in übergeordneten Bereichen wie Verwaltung. Sitz des neuen Verbundes soll wie erwartet Hamburg werden.
Vorgestern Abend wurde der Weg für den neuen Schiffbaukonzern frei gemacht. In der sechsten Sitzung der so genannten Begleitkommission, in der Arbeitnehmervertreter und Arbeitgeber über die Bedingungen der Fusion verhandelten, einigten sich beide Seiten in zentralen Bereichen. Noch offen ist die Frage des Überwasserschiffbaus in Kiel. Kiel soll neben dem U-Bootbau als zweites Standbein den Handelsschiffbau behalten sowie als "Ausweichstandort" im Yachtbau dienen und sich auch nicht komplett aus dem Bereich Überwasser-Marineschiffe (Fregatten, Korvetten) zurückziehen.

Aber das Unternehmen besteht darauf, dass in Kiel eine eigene "Überwasser-GmbH" ausgegliedert wird. Betriebsrat und IG Metall wollten das verhindern und den Bereich unter dem Dach von HDW belassen. Da sich das Unternehmen in diesem Punkt nicht kompromissbereit zeigte, akzeptierten sie diesen Vorschlag, stellten aber Bedingungen: So sollen in beiden Unternehmen gleiche tarifliche Standards gelten, in Kiel soll es nur einen Betriebsrat geben und Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität in diesem Segment sollen vereinbart werden. Darüber muss nun in den kommenden Monaten verhandelt werden, ebenso über Bedingungen und Zeitpunkt des Stellenabbaus an den einzelnen Standorten.

Von Jörn Genoux

Aus den Kieler Nachrichten 8.10.04
 

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Anmeldungsdatum: 17.01.2003
Beiträge: 469

 Verfasst am: 12.11.04 um 18:56    Titel:    

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Vor einigen Tagen erschien in den KN ein Luftbild von HDW mit vollen Docks und darunter stand etwas wie "Erinnert an alte Zeiten".

Gut gemacht: Volle Auftragsbücher, volle Docks, vorher noch staatliche Hilfen abgegriffen, die Löhne gesenkt, Arbeitshetze gesteigert, Werftarbeiter entlassen und durch Leiharbeiter ersetzt!

Und heute gab die IGM folgende Erklärung heraus:

Zitat:
Wettbewerbshilfe kann Arbeit auf den Werften bis in 2008 hinein sichern

Pressemitteilung Nr. 21, Kiel, den 12.11. 2004

mit einem Dringlichkeitsbrief an die Fraktionsvorsitzenden der SPD und der Grünen hat der Kieler IG Metall-Chef Wolfgang Mädel die erforderlich 2-Drittel Kofinanzierung des Bundesanteils zur Wettbewerbshilfe angemahnt.


Vollständiger Text unter:
http://www2.igmetall.de/homepages/kiel/pressemitteilungen.html

Ja, Ihr habt ja recht! Es muß Druck gemacht werden, daß das Geld, daß der Staat bei den Erwerbslosen eingespart hat endlich auf die Konten der Aktionäre überwiesen wird.
 

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Man geht scheinbar zurecht davon aus, daß die Menschen bestenfalls ein Kurzzeitgedächtnis haben.

Es ist immerwieder die selbe Geschichte: Erst gibt´s das große Gejammer, dann klaut man der Belegschaft Lohn und sackt zusätzlich staatliche Hilfen ein und wie aus heiterem Himmel gibt es wieder lukrative Aufträge von denen die Arbeiter nie profitieren. Daß es bei den nächsten Lohnverhandlungen wieder ein Auftragsloch gibt ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

ZitatHDW zieht neuen Großauftrag an Land


Kiel – Der Bau von Frachtschiffen in Kiel hat eine neue Perspektive: HDW sicherte sich bei der Hamburger Reederei MPC den Zuschlag für zwei weitere Neubauten, die bei einer Länge von gut 200 Metern 2500 Standard-Container aufnehmen können. Kurz vor dem Abschluss steht zudem der Vertrag über zwei weitere Frachter für einen anderen Auftraggeber. "Damit wäre die Beschäftigung im zivilen Schiffbau bis in das Jahr 2007 hinein gesichert", sagte der HDW-Betriebsratsvorsitzende Ernst Kiel gestern den Kieler Nachrichten. Mit dem Bau der beiden MPC-Schiffe soll Anfang Juni begonnen werden; die Ablieferung ist für Juni und Dezember 2006 geplant.


Und noch eine gute Nachricht: Der bei HDW im Zusammenhang mit der norddeutschen Werftenfusion geplante Stellenabbau fällt wahrscheinlich deutlich geringer aus als bislang befürchtet. Bei der ersten Belegschaftsversammlung nach der Fusion kündigte das Unternehmen an, in Kiel würden nicht mehr als 100 Mitarbeiter als Folge der Verschmelzung von HDW, Blohm+Voss und Nordseewerken ihren Arbeitsplatz verlieren, Hinzu kommen allerdings noch 283 Entlassungen aus dem Sozialplan 2003, die aufgrund starken Arbeitsaufkommens lediglich aufgeschoben waren.

Bis vor kurzem war noch von insgesamt 445 abzubauenden Stellen die Rede. Der Personalabbau infolge der Werftenfusion trifft nach Angaben des Betriebsrates ausschließlich Verwaltung und andere Zentralbereiche, deren Funktionen nach Hamburg – dem Sitz der Dachgesellschaft ThyssenKrupp Marine Systems AG – verlagert werden. Die Produktion und fertigungsnahe Bereiche sind nicht betroffen. Betriebsratschef Kiel: "Jeder Arbeitsplatzverlust tut weh. Aber heute kann man sagen: Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen."

Nach zähem Ringen um einen Beschäftigungspakt bei HDW hatte MPC bereits 2003 vier Containerschiffe in Kiel bestellt, von denen bereits zwei – die "Maersk Naples" und die "Rio Alster" – übergeben sind.

Die Verträge über die beiden Frachter für den bislang unbekannten, aller Voraussicht nach aber deutschen Auftraggeber, müssen bis Ende März unter Dach und Fach sein, weil dann die Werftenhilfe ausläuft. Im Kieler Wirtschaftsministerium hieß es gestern, die Fördermittel für diese Aufträge stünden bereit.

Doch nicht nur im Containerschiffbau füllen sich bei HDW die Auftragsbücher. Auch bei Megayachten sieht es gut aus. Sicher ist bereits, dass in Kiel eine von zwei 118 Meter langen Yachten gebaut wird, die beim Partner Blohm+Voss bestellt sind (Projekt "Sigma") . Über weitere Aufträge in diesem lukrativen Marktsegment, so die ThyssenKrupp-Führung gegenüber den Mitarbeitern, werde sehr aussichtsreich verhandelt. Durch den Bau der Mega-Yachten "Al Salamah" und "Octopus" hat HDW weltweit Aufsehen erregt.

Von Ulrich Metschies


nordClick/Kieler Nachrichten vom 13.01.2005
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Heute prangt als Aufmacher auf der Titelseite der Kieler Nachrichten die Überschrift, daß sich die Werften HDW und Lindenau auf Erfolgskurs befinden.

Gleichzeitig gibt es folgende Meldung:

ZitatHDW und IG Metall einigen sich auf neuen Tarifvertrag

Kiel (dpa/lno) - Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW) und die Gewerkschaft IG Metall auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Damit sollen der Bau von vier neuen Containerschiffen ermöglicht und gleichzeitig betriebsbedingte Kündigungen bis Sommer 2009 ausgeschlossen werden. Dafür müssen die 2700 Mitarbeiter unbezahlte Mehrarbeit leisten und Kürzungen bei den nächsten Tarifrunden hinnehmen. Dies teilten die IG Metall und HDW am Freitag in Kiel mit.

dpa/regioline vom 29.07.2005

Muß man das noch kommentieren?
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Erst verlangt und bekommt staatliche Zuschüsse, weil man sonst nicht konkurenzfähig sein kann. Dann greift man noch in die Taschen der Belegschaft und auch der Betriebsrat spielt mit bei dem Diebstahl von einem Teil ihres ihres Lohnes. Und nun hat HDW mehr Auftäge als abgearbeitet werden können:

ZitatHDW: Nein zu neuen Aufträgen

Kiel – HDW hat einer Reederei einen Korb gegeben. Das Hamburger Traditionsunternehmen MPC wollte in Kiel weitere Containerschiffe in Auftrag geben. Die Werft lehnte den Auftrag aber mit Verweis auf Kapazitätsengpässe ab. "Wir wären gerne hier geblieben, es hat hier alles toll geklappt", bestätigte Hauke Pane, Geschäftsführer der Reederei MPC Steamship, gestern am Rande der Tauffeierlichkeiten für zwei Neubauten. Da die Werft keine Kapazitäten mehr hat, bekam MPC eine Absage für bis zu sechs weitere Neubauten. Man werde sich dann eben schweren Herzens woanders umsehen müssen, so Pane.

Kieler Nachrichten 27.08.2005
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Folgendes Zitat aus dem gleichen KN-Artikel sollte man besonders beachten:

ZitatWalter Klausmann, Vorstand der Division Überwasserschiffbau in der Thyssen Krupp Marine Systems, lobte die bereits vollbrachten Leistungen beim Bau der MPC-Schiffe als "Meisterstücke", und dankte der Belegschaft. Durch Lohnverzicht und Mehrarbeit hat die Belegschaft für die MPC-Schiffe 40 Millionen Euro eingespart.

40 Millionen hat man sich widerstandslos klauen lassen. Ich schlage vor Ihr solltet lieber gleich unbezahlt auf der Werft malochen!
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Werften bauen weiter Jobs ab
Leiharbeiter bevorzugt / IG Metall fordert Nachwuchsförderung
Trotz voller Auftragsbücher streichen die deutschen Werften Stellen. Die Arbeit wird von den Stammbelegschaften zu Leiharbeitern verlagert.


Hamburg · Auf den deutschen Werften brummt angesichts des boomenden Welthandels das Geschäft, aber trotzdem gehen in den Betrieben immer mehr Stellen verloren. Das geht aus einer Umfrage der IG Metall unter den Betriebsräten von 40 deutschen Werften mit insgesamt über 18 000 Beschäftigten hervor. Demnach ist die Zahl der Männer und Frauen, die auf den Werften arbeiten, von 2004 auf 2005 um rund 600 auf 18 980 zurückgegangen.

Gleichzeitig seien die Auftragsbücher voll. Viele Standorte hätten eine 90-prozentige Auslastung bis in das Jahr 2007 schon erreicht. Die IG Metall fordert daher die Werftindustrie auf, den Abbau der Stammbelegschaften zu stoppen und vor allem den Nachwuchs stärker zu fördern.

Der Personalabbau parallel zu einer größeren Zahl von Aufträgen wird laut Gewerkschaft möglich, weil die Betriebe produktiver arbeiten. Dazu habe die IG Metall einen wichtigen Beitrag geleistet, weil sie flexiblen Arbeitszeiten zustimmte. Hauptgrund für den Boom sind die Bestellungen von Containerschiffen, von denen allein 121 bei deutschen Werften geordert worden seien.

Nach der vom Bremer Institut Arbeit und Wirtschaft erstellten Studie wird immer mehr Arbeit von den Stammbelegschaften zu Leiharbeitern verlagert. Das führt laut IG Metall oft zu Problemen, weil die in vielen Fällen ausländischen Leiharbeiter sich nicht mit der Stammbelegschaft verständigen könnten. Laut Studie arbeiten schon 9000 Leiharbeiter auf den Werften.

Auch Zulieferindustrie betroffen

Nach Angaben von Studienleiter Rudolf Hickel von der Uni Bremen ist auch die Schiffs-Zulieferindustrie vom Stellenabbau betroffen. Mit jedem gestrichenen Job auf den Werften sei ein Arbeitsplatz bei Zulieferern bedroht. Jedoch gelinge es dort, Stellenverluste zu dämpfen, weil der Export blühe. Im Mai berichtete der Verband für Schiffbau und Meerestechnik, dass im deutschen Schiffbau 2004 sogar 1200 Arbeitsplätze verloren gegangen seien. Gleichzeitig sei der Umsatz um mehr als fünf Prozent auf 4,5 Milliarden Euro gestiegen. ap

Frankfurter Rundschau online  vom 22.09.2005
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ZitatNeues Dach für den Handelsschiffbau bei HDW: Gaarden GmbH geht heute an den Start

Mit Walter Klausmann von der HDW-Gaarden sprach Ulrich Metschies

Kiel – Die Geburtswehen waren heftig, aber jetzt ist sie da: die neue HDW Gaarden GmbH. In dieses Tochterunternehmen hat die Howaltswerke-Deutsche Werft GmbH ihren Handelsschiffbau ausgelagert.
HDW-Gaarden-Geschäftsführer Walter Klausmann ist für die Zukunft optimistisch: "Wir haben jetzt die besten Chancen, uns auf dem Weltmarkt zu behaupten." Am Anfang holperte es bei der Gründung des neuen Werftenkonzerns. Wie klappt jetzt, nach neun Monaten, das Zusammenspiel in der ThyssenKrupp Marine Systems AG?
Die Aufgabe war für jeden von Anfang an eine große Herausforderung. Es ging doch darum, einen neuen, schlagkräftigen Verbund aus verschiedenen Werften zu formen und aus ehemaligen Konkurrenten Verbündete zu machen. Sowohl ThyssenKrupp als auch One Equity Partners – die ja heute noch an der TKMS beteiligt sind – erwarten, dass es uns gelingt, diese unterschiedlichen Kulturen der einzelnen Werften zusammenzuführen, sie zu integrieren und aus der Zusammenführung für die Eigentümer und die Mitarbeiter eine wirklich vernünftige, ertragsstarke Gesellschaft zu machen. Der Start war sicher nicht einfach. Aber wir haben unglaublich viel erreicht. Dabei haben wir mit Betriebsrat und IG Metall auch schwierigste Themen in einem guten Klima bewältigt.


Die Kieler müssen sich an einen neuen Namen, ein neues Unternehmen gewöhnen: die HDW-Gaarden GmbH. Warum ist der Handelsschiffbau in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert worden?

Der Hauptansatzpunkt ist der Auftrag der neuen TKMS, das lokale Standortdenken zu überwinden, das Geschäft zu bündeln und in einer divisionalen Struktur zu führen – und zwar in zwei Hauptdivisionen: U-Boot und Überwasserschiffbau. Gleichzeitig gab es massive öffentliche und gewerkschaftliche Forderungen, den Handelsschiffbau in Kiel zu erhalten. Als Kompromiss hat man sich darauf verständigt, dass wir die Überwasseraktivitäten in Kiel rechtlich verselbständigen. Das ist der tiefere Hintergrund. Nebeneffekt: Wir können nun ganz präzise Kosten auf den Verursacher zurechnen. Viele Kosten hier in Kiel sind nicht durch den Überwasserschiffbau verursacht, sondern durch das weltweite Geschäft im U-Boot-Bereich. Mit der neuen HDW-Gaarden GmbH muss der Handelsschiffbau künftig nur noch die Kosten tragen, die er auch verursacht. HDW-Gaarden ist damit eine bestens aufgestellte, schlagkräftige Fertigungsgesellschaft mit 400 Mitarbeitern, eigenem Grundstück, eigenen Anlagen, eigenen Gebäuden und einem Auftragsbestand von 350 Millionen Euro. Dahinter stehen acht Containerschiffe und ein Megayacht-Kasko. Die Mitarbeiter brennen darauf, zeigen zu können, dass dieses neue Unternehmen keine Eintagsfliege ist, sondern dass wir hier mit einer Gesellschaft an den Start gehen, die aus eigener Kraft, ohne versteckte Subventionen, am Markt bestehen kann.. In der Bilanz des ersten Geschäftsjahres, am 30. September 2006, wird glasklar abzulesen sein, ob wir Erfolg haben oder nicht. Ich bin sicher, das wir aus eigener Kraft schwarze Zahlen schreiben werden.


Mit welchen Schiffen soll die HDW-Gaarden GmbH langfristig am Markt bestehen?

Wir werden auf keinen Fall versuchen, mit ganz großen Containerschiffen zwischen 7500 und 9000 Tonnen gegen China und Korea anzutreten. Wir werden bei den mittleren Schiffen bleiben, weil wir glauben, in diesem Segment mit unseren Kostenstrukturen am ehesten auf dem Weltmarkt reüssieren zu können. Und wir werden auch deshalb in diesem Segment bleiben, weil die Gaarden GmbH damit von einem exzellenten Netzwerk der gesamten Überwasser-Division der TKMS profitiert. Diese Division hat über Jahre hervorragende Kontakte aufgebaut zu bestimmten Reedereien, zu Eigenkapitalhäusern und zu Banken, die im Bereich Schiffsfinanzierung stark sind.


Die HDW-Gaarden ist eine reine Fertigungsgesellschaft: Vertrieb, Konstruktion und Einkauf werden zentral von TKMS gesteuert. Also wird es nie wieder Handelsschiffe geben die in Kiel entwickelt und konstruiert worden sind?

Genau das ist künftig Gemeinschaftsaufgabe der gesamten Gruppe. Wir müssen das Standort-Denken überwinden, wegkommen von der Sichtweise: HDW-Schiff, Nordseewerke-Schiff oder Blohm-Schiff. Der Anspruch ist: TKMS. Die Gruppe steht für das Engineering. Und sie lässt etwa ein Containerschiff, das aus einem Guss entwickelt worden, entweder in Kiel, Emden oder Hamburg bauen.


Vor einem Jahr haben die Kieler mobil gemacht gegen die damals drohende Schließung des Handelsschiffbaus in Kiel. Müssten Sie sich nicht heute bei Mitarbeitern, Betriebsrat und Bevölkerung bedanken? Denn ohne den Handelsschiffbau gäbe es heute keine Möglichkeit, die Auslastungsprobleme im U-Boot-Bau abzufedern.

Im Nachhinein kann man das sicher so sehen. Wir haben im Moment eine vollkommen auskömmliche und gute Situation bei den Handelsschiffen und Defizite durch sich verzögernde Anschlussaufträge im U-Boot-Bau. Für Kiel ist eine totale Monokultur sicher problematisch, weil das U-Boot-Geschäft immer wieder zyklischen Schwankungen unterworfen ist.


Aber um Handelsschiffe zu kostendeckenden Preisen anbieten zu können, müsste HDW doch mehr bieten als die derzeit entstehenden Standard-Containerschiffe. Schließlich ist der Boom auf dem Containermarkt in wenigen Jahren vorbei.

Die TKMS-Division Überwasserschiffbau versteht sich nicht in erster Linie als Handelsschiffbau-Division. Auch der Überwasserschiffbau ist in seinem Anspruch ganz stark auf Marineschiffe ausgelegt. Wir reden also über Fregatten, Korvetten, Patrouillienboote, Landungsschiffe und Einsatzgruppenversorger. Was diese in ihrem Selbstverständnis stark marinelastige Division sucht, sind Betätigungsfelder außerhalb der Marine, in denen sie das Marine-Know-how ganz stark mit einsetzen kann. Das sind zum einen die Super-Megayachten, die von der Konstruktion her hoch komplex sind. Die zweite zivile Nische ist ein absolut ausoptimiertes Serienschiff. Wir brauchen ein profitables Serienprodukt, mit dem wir relativ konstant und sicher Aufträge holen können, wenn wir Beschäftigung sichern müssen, in den Bereichen, die vor allem das Geld verdienen sollen – also im Marine- und im Megayachtbau. Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein, prüfen wir die Entwicklung eines neuen, hochkompakten Typs von Containerschiff. Das wäre ein technologisch komplett neues Produkt, das uns die Luft in der Kalkulation lässt, mit der wir auch eine Marktabschwächung durchhalten können.

nordClick/Kieler Nachrichten vom 01.10.2005

Ein altes Spiel einen großen Betrieb auf dem Papier aufzusplitten um die Belegschaft auseinaderzudevidieren und sonstige Rechenspiele durchzusziehen. Allein bei OPEL Bochum gibt es Leute, die nebeneinander arbeiten und das zu bis zu 50 (!) verschiedenen Konditionen (Zeitvertrage, Leiharbeiter, Fremdfirmen...).

Bei HDW haben wir es vor Jahren erlebt, daß der hochprofitable Elektronikbereich (mit der Herstellung der Meßwagen) wurde einfach nach Flintbeck als "HDW Elektronik" ausgelagert. Damit waren die Riesenprofite aus dem Stammwerk raus und man konnte wieder nach staatlichen Zuschüssen krakelen! (HDW Elektronik existiert übrigens heute auch nicht mehr... mit kleienren Abteilungen/Betrieben ist eben einfacher umzuspringen!).
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ZitatHANDELSBLATT, Dienstag, 21. Februar 2006

Prall gefüllte Auftragsbücher

Thyssen-Krupp-Werften sind gut ausgelastet


Von Gregory Lipinski

Die Auftragsbücher der Werften von Thyssen-Krupp sind nach der Fusion mit der Kieler Howaldtswerke Deutsche Werft AG (HDW) gut gefüllt. Der Containerschiffbau sei bis 2008 voll ausgelastet, teilte das Unternehmen mit.


Für 2006 hofft Thyssen-Krupp auf weitere Orderzuwächse: ,,Wir streben neben der Entwicklung weiterer innovativer Produkte mit hohem Kundennutzen den zügigen Ausbau des Dienstleistungsgeschäfts an", sagt Olaf Berlien, Vorstandschef von Thyssen-Krupp Technologies. Vor allem das Reparaturgeschäft soll ausgeweitet werden.(...)

Die Thyssen-Werften konnten beim Bau von Handelsschiffen sowie U-Booten und Fregatten im Geschäftsjahr 2004/05 (30.9.) den Auftragsbestand auf 5,2 Mrd. Euro erhöhen. Der Auftragseingang verbesserte sich im Berichtszeitraum um 86 Prozent auf rund 1,4 Mrd. Euro. Die Werftensparte schloss das Geschäftsjahr bei einem Umsatz von 1,66 Mrd. Euro mit einem deutlich gestiegenen zweistelligen Millionengewinn ab, der nicht beziffert wurde.(...)

,,Die deutsche Werftindustrie ist rein rechnerisch bis 2009 ausgelastet", sagte ein Sprecher des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik (VSM).In den Auftragsbüchern stünden derzeit 157 Schiffe mit rund 2,6 Mill. Bruttoregistertonnen (BRZ). Derzeit befänden sich 69 Schiffe mit mehr als 1,2 Mill. BRZ im Bau.(...)

Die deutschen Werften setzen sich zunehmend gegen die preiswertere Konkurrenz aus Asien durch, weil sie bei der Produktivität deutliche Fortschritte erzielen.

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Wilddieb Stuelpner

Das Aufspalten oder Outsourcen großer Unternehmen in kleine Splitterbetriebe hat für das Management den Vorteil nicht nur im Abkassieren staatlicher Förderungen und Zuschüsse, sondern auch im Aushebeln von AN-Rechten wie das BetrVG (gültig ab 21 Personen aufwärts) oder im schlechteren gewerkschaftlichen Organisierungsgrad unter der ständige wechselnden (=fluktuierenden) Leiharbeiterbelegschaft.

Wie sagte doch Bismarck zu seinem Führungsstil des preussischen Staates?

"Herrsche und Teile!" Gib den Einen bissel mehr als den Anderen. Dann kriegen sich die Beiden in die Wolle und merken nicht, wer den Zank und Hader angezettelt und eingerichtet hat - die managenden "Leistungsträger", die derweil ihre Profite in Sicherheit bringen.

Wer ein bißchen nachdenkt, durchschaut das Spielchen.

Kuddel

Schneller Start in den Alltag

Kiel – Selten hatte es ein Tankerneubau bei der Lindenau Werft so eilig wie die "Seasprat". Sie wurde so dringend benötigt, dass Reeder Emil Hartmann die traditionelle Gästefahrt um eine Stunde verkürzen ließ, damit der Tanker schneller in Fahrt kam. Im russischen Ostseehafen Vysotsk soll das Schiff schon heute 40000 Tonnen Öl für Westeuropa laden.
Kaum hatte am Sonnabend der letzte Gast die Gangway und die Catering-Container das Deck per Kran verlassen, klatschten die Leinen der "Seasprat" ins Wasser. Auf der Reise zu dem Ölterminal im nordöstlichen Zipfel der Ostsee wird gleich ihre am Rumpf verstärkte Bauweise getestet. Vor Vysotsk ist die Ostsee nämlich noch zugefroren.

Vielen Teilnehmern war diese ausgesprochen kurze Gästefahrt nur Recht, verbinden ihre Beteiligungen sie als Miteigentümer auch finanziell mit dem Erfolg der "Seasprat", deutsch "See-Sprotte". Und jeder Gästefahrer durfte als Trotzpflaster eine Kiste Kieler Sprotten mit nach Hause nehmen.


Die in Bremen beheimatete und unter deutscher Flagge fahrende "Seasprat" ist der zwölfte Tanker der "Sea"-Serie, den die Werft seit 1996 für die Reederei German Tanker Shipping gebaut hat und der 18. Neubau für Emil Hartmann insgesamt. Der 188 Meter lange und 32,2 Meter breite Neubau ist zudem das dritte Schiff der vergrößerten und weiterentwickelte "Seatrout"-Serie.

Die Werft voll ausgelastet. So baut das Unternehmen zeitgleich an einem Schlepper, einem Schwimmdock und zwei weiteren Doppelhüllentankern. Damit auf dem Helgen Platz geschaffen werden kann, sollen am Sonnabend am Werfttor bereits wieder die Flaggen der Reederei German Tanker Shipping gehisst werden. Dann ist Stapellauf für die Schwester der "Seasprat". Gleich im Anschluss wird der Kiel für einen der beiden Seychellen-Neubauten gelegt, die von der staatliche Reederei der Seychellen gestellt wurde und die bis Anfang 2008 geliefert werden sollen. Dass sich die Lindenau Werft mit diesen Produkten trotz all der Probleme durch die scharfe Konkurrenz aus China und Korea behaupten kann, liegt zu einem großen Teil auch an der Motivation der Belegschaft, lobte Werftgeschäftsführer Günter Steen. FB

http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=2102665

ManOfConstantSorrow

Zitatdpa/regioline vom 03.07.2007
Auftragswelle für Schiffbau-Zulieferer - Auslastung für Jahre

Hamburg (dpa) - Die deutschen Schiffbau-Zulieferer freuen sich im Schlepptau des weltweiten Schifffahrts-Booms über eine gewaltige Auftragswelle. Der durchschnittliche Auftragsbestand in der Branche liege bereits über zwölf Monaten und viele Unternehmen könnten bereits Aufträge für 2010 oder 2011 verbuchen, teilte die Arbeitsgemeinschaft Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag in Hamburg mit. Die Branche beschäftigt rund 72 000 Menschen und damit drei Mal so viel wie die deutschen Werften. Sie exportiert drei Viertel ihrer Produktion ins Ausland.

Bei Auftragsflaute haben die Werftarbeiter freiwillig auf einen Teil ihres Lohnes verzichtet.
Ob bei dem derzeitigen Boom die Unternehmen jetzt freiwillig den Lohn wieder aufstocken?
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ManOfConstantSorrow

ZitatKieler Nachrichten vom 22.08.2007  

U-Boot-Bau bei HDW ist bis zum Jahr 2013 ausgelastet

(...)
Denn neue Großaufträge über Luxus-Jachten und weitere U-Boot-Aufträge sollen in Gaarden die Docks füllen.
(...)
Die U-Boote der deutschen Marine dienen dabei auch als eine Art Werbeträger.
(...)
Damit werden deutsche U-Boote erstmals auch zur Teilnahme an der vernetzten Operationsführung im Einsatzgebiet in der Lage sein. Da deutsche U-Boote verstärkt als ,,verdeckte Ermittler" der Meere dienen, sollen die beiden Neubauten auch mit einem ausfahrbaren Optronikmast ausgerüstet werden. ,,Diese verdeckte Aufklärung kann von keinem anderen Aufklärungsmittel geleistet werden", sagte Harald Stein, Vizepräsident des Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung.
http://www.kn-online.de/news/archiv/?id=2205742

Früher gab es auf der Werft eine U-Boot Besetzung und viele Aktionen und Diskussionen gegen die Kriegsindustrie.

Heute wird alles abgelöst durch die Parole: "Hauptsache Arbeit!"
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ManOfConstantSorrow

ZitatKieler Nachrichten vom 26.04.2008  

Volle Docks bei HDW

Kiel – Der Weltschiffbau boomt. Und die beiden HDW-Werften sind derzeit gut ausgelastet. HDW Gaarden ist sogar bis zum Jahr 2011 ausgelastet. Bei der U-Boot-Werft HDW GmbH reicht die Perspektive hingegen nicht ganz so weit. Das Unternehmen hat viele Projekte in Arbeit. Ob daraus auch Aufträge folgen, ist jedoch noch fraglich.

Beide Werften gehören wie Blohm+Voss in Hamburg und die Nordseewerke in Emden zum Werftenkonzern ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS). Und der hat – wie berichtet – den Werften gerade eine Neustrukturierung verordnet, unter anderem mit dem Ziel, Blohm+Voss und HDW Gaarden nachhaltig auf die besonderen Anforderungen des Jacht-Geschäftes auszurichten. Denn den anderen Jacht-Spezialisten im Werftenverbund, Nobiskrug in Rendsburg, hat TKMS gerade an britische Investoren verkauft. Offiziell wird die Neuausrichtung zwar nicht weiter bewertet, aber es scheint sich abzuzeichnen, dass im konzerninternen Wettbewerb der Standort Kiel im Jachtbau Oberwasser gewinnt. So sollen hier demnächst sechs Jachten gebaut werden.

Doch bei HDW Gaarden (450 Mitarbeiter) entstehen auch noch Containerfrachter. Im großen Baudock ist die Zeit des Leerstands beendet. Dort werden jetzt Sektionen für zwei Containerfrachter parallel gefertigt, die letzten beiden Frachter einer Klasse von Containerschiffen für den Transport von 2702 Standardcontainern (TEU). Dieser Typ wurde bei den Nordseewerken entwickelt. Insgesamt hat HDW Gaarden fünf dieser Schiffe übertragen bekommen. Die ,,Maruba Europa" und die ,,Maruba Maxima" wurden im September 2007 und Februar dieses Jahres an die Reederei NSB in Buxtehude abgeliefert. Seit einigen Tagen liegt der Neubau mit dem Namen ,,Donau Trader" an der Ausrüstungspier. Das Schiff soll noch vor der Kieler Woche an die Reederei Hermann Buss aus Leer übergeben werden. Im Baudock 8a liegen die Schwestern ,,Mosel Trader" und ,,Main Trader", die im Spätsommer und Herbst folgen. Zusammen mit der Megajacht ,,Sigma" – die Übergabe ist für Mai geplant – wird die Kieler Werft in diesem Jahr erstmals seit mehr als zehn Jahren wieder fünf Handelsschiffe abliefern. Zuletzt wurden 1997 fünf Handelschiffe in einem Jahr von HDW abgeliefert: Frachter für die israelische Reederei ZIM.

In den Hallen begannen HDW-Mitarbeiter vor wenigen Tagen auch schon mit dem Bau größerer Containerfrachter. Dabei handelt es sich um eine Serie von vier Frachtern mit einer Ladekapazität von 3400 TEU. Außerdem wird die Werft in Kürze mit dem Bau ihres sogenannten ,,Sechserpacks" beginnen: sechs Mega-Jachten. Mit diesen Aufträgen ist die Werft bis zum Jahr 2011 ausgelastet. Weitere Projekte befinden sich in Vorbereitung; dabei geht es auch um größere Handelsschiffe.

Auch bei der HDW GmbH (1900 Mitarbeiter) wird derzeit viel über neue U-Boot-Aufträge verhandelt. So sind Brasilien, Pakistan, die Türkei und auch die Vereinigten Arabischen Emirate an U-Booten interessiert. Allerdings sind bei diesen Projekten noch viele Fragen offen. Zurzeit sind die U-Boot-Mitarbeiter aber noch mit Zulieferungen für Südkorea ausgelastet. Dort werden bei der Hyundai-Werft noch zwei U-Boote nach Kieler Plänen gebaut.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatKieler HDW bekommt vermutlich Auftrag für sechs U-Boote

Hamburg (dpa) - Die Kieler Werft HDW hat sich vermutlich beim Wettbewerb um einen Großauftrag der türkischen Marine über sechs U- Boote durchgesetzt. Die ThyssenKrupp-Tochter sei gemeinsam mit der britischen Marine Force International (MFI) als letzter Anbieter übrig geblieben und verhandele weiter über Einzelheiten, sagte eine Sprecherin von ThyssenKrupp Marine Systems am Dienstag in Hamburg. Der Wert des Auftrags soll rund 2,5 Milliarden Euro betragen. Mit dem wahrscheinlichen Zuschlag für HDW/MFI gab das deutsch-britische Konsortium den zum französischen Thales-Konzern gehörenden Konkurrenten DCNS sowie der spanischen Navantia das Nachsehen.
http://www.kn-online.de/artikel/2431002

Ich kann mich hier nur wiederholen:

ZitatFrüher gab es auf der Werft eine U-Boot Besetzung und viele Aktionen und Diskussionen gegen die Kriegsindustrie.

Heute wird alles abgelöst durch die Parole: "Hauptsache Arbeit!"
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Adelskronengang

Gibts in Kiel denn überhaupt nennenwerte
Wirtschaftszweige ohne die Rüstung?

CAterpillar, Mak...die hängen doch alle mit drin.

Ok vielleicht Lindenau, die bauen ja eher Tanker und son Zeuch...

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