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Neuigkeiten + Diskussion => (Sozial-) Politikforum & Aktuelles von Chefduzen => Thema gestartet von: CubanNecktie am 15:51:27 So. 17.Februar 2013

Titel: AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 15:51:27 So. 17.Februar 2013
Hallo, sorry, ich weiß es gibt im Leiharbeitsthread bereits was wegen der miesen AMAZON Sache.

Aber das ist nicht nur ein lokales Problem.

Zieht euch mal diesen Link rein. Das Bild erspare ich lieber hier zu posten, weil es verfassungsfeindlich wäre.

http://www.amazon.com/gp/product/B00AZR79IE (http://www.amazon.com/gp/product/B00AZR79IE)

die sind echt krank, ohne weitere Worte mehr.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: rebelflori am 16:20:08 So. 17.Februar 2013
hi CubanNecktie

ist an der flagge was besonderes???

bis auf das es eine scheiß nazi flagge ist  kotz kotz kotz

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 16:33:08 So. 17.Februar 2013
die wird ganz normal bei AMAZON (USA) verkauft, wie krank ist das?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: rebelflori am 17:21:46 So. 17.Februar 2013
lesen auf eigene gefahr

ja aber irgendwo müssen die doch ihre sachen kaufen!!!

persönlich finde ich das noch nicht so schlimm

schlimm wird es erst. Wenn man weiß das ab 2016 die lieben schüler ein neues buch,

zum lesen bekommen sollen kotz kotz



Zitat von:  

Bereits am Montag hatte Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) angekündigt, dass eine quellenkritische Version von Hitlers Hetzschrift auf den Markt kommen soll. Diese wissenschaftliche Edition wird laut Söder im Vergleich zur Schulversion  kotz kotzwesentlich umfassender und sprachlich auf höherem Niveau sein. Sie richte sich an Erwachsene. Angedacht seien außerdem eine Ausgabe auf Englisch, ein E-Book und ein Hörbuch. "Wir werden alle Vertriebswege nutzen und für das Gesamtprojekt eine halbe Million Euro zur Verfügung stellen", kündigte Söder an.


http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/mein-kampf-bayern-plant-schulbuchausgabe-von-hitler-buch-a-829502.html (http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/mein-kampf-bayern-plant-schulbuchausgabe-von-hitler-buch-a-829502.html)

http://www.focus.de/politik/deutschland/hitlers-propaganda-pamphlet-mein-kampf-soll-schulbuch-in-bayern-werden_aid_742351.html (http://www.focus.de/politik/deutschland/hitlers-propaganda-pamphlet-mein-kampf-soll-schulbuch-in-bayern-werden_aid_742351.html)


Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 17:58:28 So. 17.Februar 2013
Falls den Nazis ja dann doch noch mal gelingt, die Welt/Länder zu knechten, ist es angebracht, als Unternehmen eine gewisse Solidarität zu signalisieren.
Plan B sozusagen. - Ach, wie mich das alles ankotzt. Täglich zu erleben, dass die Mehrzahl der Menschen nicht lernfähig ist.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 18:49:14 So. 17.Februar 2013
Zitat von: CubanNecktie am 16:33:08 So. 17.Februar 2013
die wird ganz normal bei AMAZON (USA) verkauft, wie krank ist das?
So manches was bei uns strafbar ist, gilt in den USA als freie Meinungsäußerung.  kotz
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Sir Vival am 19:18:26 So. 17.Februar 2013
Wollte ich auch grad schreiben.
Ist leider so in den USA. Da darfst du ja auch so rumlaufen wie Hess oder AHA (A.H.).
Nur eben bei Amazon.de geht´nicht. Mich würde interessieren, ob man das aus D auch bestellen kann/darf. Nicht, daß ich mir so nen Dreck an die Wand nageln würde  :o :o :o  Bitte nicht falsch verstehen.
Aber da müßte doch der dt. Zoll ein Wörtchen mitzureden haben, oder?
Denn Amazon ist ja global und es gibt nichts, das es nicht gibt (solange legal in dem jeweiligen Land) und da sollte es doch verwundern, wenn einer aus USA was von Amazon bestellt. Wie, was? Etwa nicht legal in D? Ob die so schleu sind beim Zoll?
Ob Amazon selbst so demokratisch (wie seine Security) ist und den Verkauf nach D-Land verbietet, weiß ich nicht.
Wisst ihr, was ich meine?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: schwarzrot am 19:27:30 So. 17.Februar 2013
Zitat von: rebelflori am 17:21:46 So. 17.Februar 2013
persönlich finde ich das noch nicht so schlimm

schlimm wird es erst. Wenn man weiß das ab 2016 die lieben schüler ein neues buch,

zum lesen bekommen sollen kotz kotz
(warum machst du eigentlich ein space nach jeder zeile?)

Falls du 'mein k(r)ampf' mit diesem buch meinst, find ich nicht schlimm, sondern sinnvoll wenn schüler das lesen (ich hab noch nen rest zutrauen, dass schüler anhand dieses machwerks kapieren, wie krank und blöd dieser Hitler und seine nazibande waren:

http://www.youtube.com/watch?v=FfeCNh2eI58

zurück zu amazon...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Dearhunter am 19:55:31 So. 17.Februar 2013
Das Buch kann man in JEDEM Buchladen bestellen und bekommen.
Allerdings nur kommentierte Versionen in D, jedoch durchaus mit dem kompletten Text-
"Alte Originale" sind frei verkäuflich und der Besitz nicht verboten, sofern noch zu bekommen.
Dass es in D keine " Nachdrucke" gibt, liegt eher am Urheberrecht, die Rechte liegen beim Freistaat Bayern und die geben das insofern nicht frei.
Diese Rechte laufen 2016 aus, was dann ist, ist rechtlich unsicher es gibt viel Gerede, aber nichts konkretes bisher.

Es kursieren Versinen im Netz, ganz einfach zu finden, nur soviel: Niemand wird durch das Lesen des Buches zum Nazi. Interessant ist es aber allemal ..., man SOLLTE es gelesen haben.


DH
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
Trotz aller Kritik an den angeblich unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den genannten Unternehmen, ist es mal wieder typisch für die deutschen Medien das solche Informationen, großartig aufgebauscht werden, nur um ein paar Schlagzeilen produzieren zu können.
Tatsache ist das diese Art von Informationen sehr häufig von frustrierten ehemaligen Mitarbeitern, die aufgrund unzureichender persönlicher Leistungen entlassen wurden sind, meistens in anonymisierter Form an die Presse weitergeleitet werden nur um ihren ehemaligen Arbeitgebern eins auszuwischen und sich wenigstens einmal in ihrer armseligen Existenz wichtig vorzukommen.
Ein großer Teil dieser Leiharbeitnehmer ist aufgrund schlechter Schulbildung und unzureichender Ausbildung, falls überhaupt eine vorhanden ist, gar nicht in der Lage einer anspruchsvolleren Tätigkeit mit einer entsprechend höheren Entlohnung nachzugehen.
Ich selber kann hier aus meiner Erfahrung als leitender Angestellter einer Im-/Exportfirma sagen, das ein großer Teil der Leiharbeitnehmer Hartz4 Empfänger sind, die leider allzu häufig den typischen Klischees dieser Personengruppe entsprechen. Auch wenn man diese Aussagen nicht pauschal verallgemeinern kann, zeichnen sich viele ehemalige (und zukünftige) Hartz4 Empfänger durch mangelhafte Qualifikation / schlechte Bildung (zum Teil hapert es schon an den einfachsten Grundlagen der deutschen Sprache), unterdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit, häufige Krankmeldungen und in Einzelfällen leider auch mangelhafter Hygiene aus.
Vor diesem Hintergrund sind selbst die 7,50 Euro Mindestlohn in der Leiharbeitsbranche noch deutlich zu hoch angesetzt, wer mehr verdienen möchte muss dafür auch die entsprechenden Leistungen bringen und sollte sich an den Leistungsträgern der Gesellschaft orientieren (ich selber arbeite auch regelmäßig 45 -50 Stunden pro Woche und bekomme die Überstunden nicht extra bezahlt !), schließlich sind wir hier nicht beim Wunschkonzert, wo jeder Hilfsarbeiter ein Stundenlohn von 25 Euro haben kann. Es muss sichergestellt sein das ein ausreichendes Potenzial an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor permanent verfügbar ist, um unser aller Wohlstand zu sichern. Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.     Fazit : Weniger Jammern und dafür mehr arbeiten !
>:D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 20:11:21 Di. 19.Februar 2013
PFERDE-Fleisch wird ja jetzt sehr gern verarbeitet...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 20:22:27 Di. 19.Februar 2013
Was für ein Hammer, BüroHENGST. Alle Achtung.

Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
...wer mehr verdienen möchte muss dafür auch die entsprechenden Leistungen bringen und sollte sich an den Leistungsträgern der Gesellschaft orientieren (ich selber arbeite auch regelmäßig 45 -50 Stunden pro Woche und bekomme die Überstunden nicht extra bezahlt !), schließlich sind wir hier nicht beim Wunschkonzert, wo jeder Hilfsarbeiter ein Stundenlohn von 25 Euro haben kann. Es muss sichergestellt sein das ein ausreichendes Potenzial an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor permanent verfügbar ist, um unser aller Wohlstand zu sichern. Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.     Fazit : Weniger Jammern und dafür mehr arbeiten !
>:D

Wer sind die Leistungsträger der Gesellschaft? Unternehmer oder diejenigen die maximalen Profit real generieren?
Wenn jemand 45 Stunden oder mehr arbeitet muß sich das im Lohn widerspiegeln, ansonsten nutzt es nur den Ausbeutern. Denn die Mär, dass sich
zusätzliche unbezahlte Leistung irgendwann auszahlt wurde schon hunderttausende Male widerlegt.

Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
Es muss sichergestellt sein das ein ausreichendes Potenzial an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor permanent verfügbar ist, um unser aller Wohlstand zu sichern. Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.     Fazit : Weniger Jammern und dafür mehr arbeiten !
>:D

Hui, ich fürchte das ist nicht satirisch oder ironisch gemeint. Übersetzt heisst das doch: Nur die Ausbeutung unterer Schichten garantiert Wohlstand der Anderen. Vom Grundsatz ist das ja richtig, aber eben keine Einstellung die ich toleriere. Ich bin auch geil geizig! Meine Arbeitskraft bekommt nur der der auch angemessen dafür bezahlt. Und ich jammere nicht, sondern ich klage an.

Und irgendwann werde ich mit anderen Gleichgesinnten am Richtertisch sitzen über die Menschen, die sich jahrzehntelang an anderen bereichert haben, sie ihres vernünftigen Lebens beraubt haben, sie in Armut, Krankheit und Tod getrieben haben ....
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 20:22:38 Di. 19.Februar 2013
BüroHENGST schrob:
ZitatTatsache ist das diese Art von Informationen sehr häufig von frustrierten ehemaligen Mitarbeitern, die aufgrund unzureichender persönlicher Leistungen entlassen wurden sind, meistens in anonymisierter Form an die Presse weitergeleitet werden nur um ihren ehemaligen Arbeitgebern eins auszuwischen und sich wenigstens einmal in ihrer armseligen Existenz wichtig vorzukommen.
Das halte ich für ein Gerücht.
ZitatEin großer Teil dieser Leiharbeitnehmer ist aufgrund schlechter Schulbildung und unzureichender Ausbildung, falls überhaupt eine vorhanden ist, gar nicht in der Lage einer anspruchsvolleren Tätigkeit mit einer entsprechend höheren Entlohnung nachzugehen.
Nur damit wir hier mal klare Luft haben:
JEDER hat das Recht darauf, von seiner Hände Arbeit gut leben zu können ! Klar ?  >:(
ZitatIch selber kann hier aus meiner Erfahrung als leitender Angestellter einer Im-/Exportfirma sagen, das ein großer Teil der Leiharbeitnehmer Hartz4 Empfänger sind, die leider allzu häufig den typischen Klischees dieser Personengruppe entsprechen. Auch wenn man diese Aussagen nicht pauschal verallgemeinern kann, zeichnen sich viele ehemalige (und zukünftige) Hartz4 Empfänger durch mangelhafte Qualifikation / schlechte Bildung (zum Teil hapert es schon an den einfachsten Grundlagen der deutschen Sprache), unterdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Unzuverlässigkeit, Unpünktlichkeit, häufige Krankmeldungen und in Einzelfällen leider auch mangelhafter Hygiene aus.
Ach nee. Und was ist mit den vielen Fachleuten, die in H4 festhängen ?
Mann, geh mal deine Glaskugel prüfen lassen.
ZitatVor diesem Hintergrund sind selbst die 7,50 Euro Mindestlohn in der Leiharbeitsbranche noch deutlich zu hoch angesetzt, wer mehr verdienen möchte muss dafür auch die entsprechenden Leistungen bringen und sollte sich an den Leistungsträgern der Gesellschaft orientieren (ich selber arbeite auch regelmäßig 45 -50 Stunden pro Woche und bekomme die Überstunden nicht extra bezahlt !)
Soll ich dir mal verraten, wie ich solche Leute nenne ?
Schlechte Geschäftsleute !  kotz

Warum ?
Arbeit hat ihren Wert und Arbeiten ist ein Handel, bei dem man nichts zu verschenken hat.
Kein angemessener Preis, keine Ware. So einfach ist das.

Zitatschließlich sind wir hier nicht beim Wunschkonzert, wo jeder Hilfsarbeiter ein Stundenlohn von 25 Euro haben kann.
Vielleicht doch. Wenn dieser Hilfsarbeiter so viel Geld braucht, um LEBEN zu können.
ZitatEs muss sichergestellt sein das ein ausreichendes Potenzial an Arbeitskräften im Niedriglohnsektor permanent verfügbar ist, um unser aller Wohlstand zu sichern. Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.     Fazit : Weniger Jammern und dafür mehr arbeiten !
Unser aller Wohlstand - Mit Ausnahme der Arbeiter natürlich. Kranker Geist.  kotz
Kauf du ruhig weiter bei Amazon ein, ist ja deine Sache. Bis dein Job auch dahin ist und du vor der Wahl stehst,
für 'nen Appel und 'n Ei deine Haut zu Markte zu tragen, oder nicht.
Eine auskömmliche Arbeit wirst auch du dann nicht mehr bekommen. Dann reden wir weiter.  :evil:

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: kleineFee am 22:20:42 Di. 19.Februar 2013
Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.

Preise vergleichen ist dann aber nicht deine Sache, oder? ;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:31:21 Di. 19.Februar 2013
Zitat von: kleineFee am 22:20:42 Di. 19.Februar 2013
Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
Und ich werde auch weiterhin bei Amazon günstig einkaufen, denn Geiz ist Geil.

Preise vergleichen ist dann aber nicht deine Sache, oder? ;)


Also wenn ich Preise vergleiche schneidet Amazon immer am schlechtesten ab! ;D

Scheinbar haben da ein paar Festangestellte bei Amazon Angst, das ihnen durch die schlechte Publicity der Job flöten geht!
Der Herr BüroHengst wird sich auch bald in der Lasagne wiederfinden! ;D

PS. Hocherotisches Avatarbild!(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Fsmilie_happy_011.gif&hash=a3d58e0c2458f2a79335ed5d4b785e97304efc5c)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dejavu am 00:21:33 Mi. 20.Februar 2013
ZitatTrotz aller Kritik an den angeblich unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den genannten Unternehmen, ist es mal wieder typisch für die deutschen Medien das solche Informationen, großartig aufgebauscht werden, nur um ein paar Schlagzeilen produzieren zu können.
Ausnahmsweise haben sich die Medien mal an deinen Rat gehalten:
ZitatWeniger Jammern und dafür mehr arbeiten !
Das passt dir natürlich auch wieder nicht, du Meckerfritze!
Ach, ich glaub ich weiß was dein Motiv ist:
Zitat...und sich wenigstens einmal in ihrer armseligen Existenz wichtig vorzukommen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Yavin1980 am 12:26:24 Mi. 20.Februar 2013
BüroHENGST,

was bist Du nur für ein armseliges Arschloch? Eine Schande, dass man mit solchen Wichsern wie Dir den gleichen Planeten teilen muss.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: hanni reloaded am 14:24:36 Mi. 20.Februar 2013
Zitat von: Yavin1980 am 12:26:24 Mi. 20.Februar 2013
BüroHENGST,

was bist Du nur für ein armseliges Arschloch? Eine Schande, dass man mit solchen Wichsern wie Dir den gleichen Planeten teilen muss.




Argumentativ kannst du ihn nicht widerlegen?
Traurig. ::)




Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:35:47 Mi. 20.Februar 2013
Zitatkannst du ihn nicht widerlegen?
Traurig.

BüroHengst muss man nicht argumentativ widerlegen! Das geht gar nicht!


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2F120.gif&hash=786017cce64a2a7a4e52366c774a3456713f1dce)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 15:34:41 Mi. 20.Februar 2013
@Rudi, Einige Leute taten es ja schon.
Leider werden wir wohl kaum erfahren, was diese Person
anstellt, wenns mit dem hohen Roß dann vorbei ist.
Wäre so oder so ein gewaltiger Gesichtsverlust...  ;D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:11:27 Mi. 20.Februar 2013
Hallo Tiefrot!

Ja, ich habe ja versucht, mich auf BüroPonys, ähh..nee.. Büroesels Niveau runter zu begeben, aber nach drei Meter hatte ich keine Lust mehr tiefer zu graben!!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Fjumpcool.gif&hash=e3479534a8294a87c3b9c1c9c99a007cb5edd70a)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 17:14:18 Mi. 20.Februar 2013
Okay Rudi, dann buddel ich einfach mal weiter.  ;)

Der weiß selber, daß er nirgends wieder als Leitender wo wird einsteigen können.
Zu auskömmlicher Bezahlung schon überhaupt nicht.
Und wenn der Job so schon am seidenen Faden hängt, kann man ja auch noch mal
schööön auf der arbeitenden Bevölkerung herumtreten.
Der Typ ist ein klassischer Radfahrer.  kotz

Wie ich auf die Idee des wackeligen Jobs komme ?
Er selber schrob es. Sonst könnte doch niemend ernsthaft vertreten, auch für'n Almosen
vollzeit und mit unbezahlten Überstunden Ackern zu gehen.

Dem geht der Arsch mit Grundeis !  ;D ;D ;D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 18:55:42 Mi. 20.Februar 2013
Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
Auch wenn man diese Aussagen nicht pauschal verallgemeinern kann, zeichnen sich viele ehemalige (und zukünftige) Hartz4 Empfänger durch mangelhafte Qualifikation / schlechte Bildung (zum Teil hapert es schon an den einfachsten Grundlagen der deutschen Sprache) (da sollten eigentlich die JC helfen können - Vermittlungshemmnisse abbauen, Eingliederung in den Arbeitsmarkt etc., aber mehr als Sinnlosmaßnahmen zum Statistik fälschenschönrechnen gibt' da nicht), unterdurchschnittliche Leistungsbereitschaft (Leistung = Gegenleistung, wie sieht's damit aus?), Unzuverlässigkeit (Ist mir zu pauschal, wie macht sich die konkret bemerkbar?), Unpünktlichkeit (Könnte in "Einzelfällen" am fehlenden/kaputten Auto oder am unperfekt ausgebauten ÖPNV liegen.), häufige Krankmeldungen (Liegt das an den Arbeitern oder an den Arbeitsbedingungen?) und in Einzelfällen leider auch mangelhafter Hygiene (Diese Einzelfälle gibt es auch bei nicht H4-Empfängern, aber das passt dann nicht ins Klischee.) aus.
Vor diesem Hintergrund sind selbst die 7,50 Euro Mindestlohn in der Leiharbeitsbranche noch deutlich zu hoch angesetzt,
Da ist der Schreibtischgaul nicht auf dem laufenden, sind 8,19€. Und das ist immer noch zu wenig um davon leben zu können, zumal viele Leihfirmen ja auch noch verlangenerwarten, daß man sich davon ein eigenes Auto leisten soll. Die Frage wie das gehen soll hat mir noch kein ZA-Dispo beantwortet.  ::)
Zitatwer mehr verdienen möchte muss dafür auch die entsprechenden Leistungen bringen und sollte sich an den Leistungsträgern der Gesellschaft orientieren
Definiere bitte Leistungträger:
1. Sesselfurzer die nur am Telefon hängen
oder
2. Leute welche die körperliche Arbeit machen?

Zitatich selber arbeite auch regelmäßig 45 -50 Stunden pro Woche und bekomme die Überstunden nicht extra bezahlt !
Schön blöd. In diesem Fall gäbe es bei mir keine Überstunden ---> wegen:
Zitat von: BüroHENGST am 20:00:45 Di. 19.Februar 2013
unterdurchschnittliche Leistungsbereitschaft
des Arbeitgebers.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BüroHENGST am 18:00:56 Do. 21.Februar 2013
Hallo Hartz4-Community,

wie ich sehe hat mein kleines Statement in eurem Forum für zahlreiche, mehr oder weniger qualifizierte Reaktionen gesorgt.

Leider kann ich erst heute dazu Stellung nehmen, da ich selber ja ein produktives und wertvolles Mitglied dieser Gesellschaft bin und leider nicht so viel Freizeit wie ein Hartz4 Empfänger habe. Ich kann mich sogar zu der Gruppe der Leistungsträger in dieser Gesellschaft zählen, da ich nicht nur selber ein vorbildlicher Arbeitnehmer mit den typischen Tugenden (überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Ehrgeiz, Zuverlässigkeit und Loyalität) bin, sondern auch einen Vorbildcharakter gegenüber der Belegschaft, insbesondere der Leiharbeitnehmer (die einen nicht unerheblichen Anteil in unserer Logistik ausmachen) habe, indem ich sie dazu animiere meinem Vorbild, mehr oder weniger freiwillig zu folgen.  ;)

Ich habe dabei leider die Erfahrung gemacht, das es immer wieder notwendig ist die Leistungsbereitschaft, insbesondere der Leiharbeiter, permanent zu überprüfen, und ggfs. durch entsprechende Maßnahmen ein absolut notwendiges Mindestniveau sicher zu stellen. Leider gibt es unter dieser Mitarbeitergruppe immer wieder renitente Individuen, die z.B. meinen sie könnten regelmäßig Urlaub auf Krankenschein machen und offensichtlich nur auf verstärkten Druck reagieren (z.B. ein klare Ansage vor versammelter Mannschaft wirkt da manchmal Wunder und wenn das auch nicht funktioniert wird der Mitarbeiter entlassen, selbstverständlich mit einer entsprechenden Information in seiner Arbeitsbescheinigung, wegen personenbedingten Fehlverhaltens => Sperre beim Arbeitsamt).
>:D

Übrigens braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, mein Job ist für die nächsten Jahre bombensicher, unsere Firma macht seit ca.  5 Jahren sehr gute Umsätze die sogar jedes Jahr noch deutlich gesteigert werden konnten durch höhere Produktivität, und solange es ein ausreichendes Reservoir an günstigen Leiharbeitnehmern gibt, wird das auch in Zukunft so bleiben.
Außerdem habe ich auch kein Problem damit, das meine Überstunden nicht extra bezahlt werden, da ich einen sehr gut dotierten AT-Vertrag habe, inkl. Erfolgsprovision, dadurch liegt mein Stundenlohn sogar deutlich über 25,- Euro.
;D
Und sollte ich wirklich mal in die Verlegenheit kommen, mir einen neuen Job suchen zu müssen, bin ich mir absolut sicher, das ich aufgrund meiner überdurchschnittlichen Qualifikation und Sozialkompetenz, innerhalb kürzester Zeit wieder einen neuen Job in leitender Position finden würde. Qualität setzt sich immer durch.

@Yavin1980
Noch eine kleine Anmerkung an den Benutzer @Yavin1980, für Dich heißt es erstmal Herr BüroHENGST, und glaubst Du wirklich du kannst mich mit deiner primitiven Ausdrucksweise beeindrucken, du kleines Würstchen, das ist doch nur ein weiterer Beweis deiner unterdurchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten, und ohne dich persönlich zu kennen, glaube ich das auch ein paar der anderen Klischees aus meinem ersten Beitrag auf dich zu treffen werden. Solche Individuen wie Du müssen erstmal das Arbeiten lernen, wenn du in unserer Firma anfangen würdest, würden wir dich schon ganz schnell auf Kurs bringen und dir die eine oder andere wertvolle Lektion erteilen. >:D
Da würdest du sehr schnell realisieren das Du nur ein ganz kleines Rädchen im Getriebe bist (Übrigens falls Du einige der Fremdwörter in meinem Text nicht verstehst, schau einfach mal im Duden nach, das würde Dir bestimmt nicht schaden)

P.S.
Es kann natürlich sein, das dem einen oder anderem meine persönliche Einstellung nicht paßt, aber das ist nicht mein Problem, schließlich ist die Meinungsfreiheit in diesem unserem Land im Grundgesetz verankert.

Noch ein kleiner Hinweis bzgl. Amazon, sie haben vielleicht nicht immer den billigsten Preis, aber dafür schnelle Lieferung, problemloser Umtausch und sehr guter Kundenservice im Vergleich zu vielen anderen Kleinanbietern im Internet. Auch das sind Faktoren auf die ein intelligenter Kaufmann achten sollte. Denn billig ist nicht gleichbedeutend mit günstig !



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 18:18:11 Do. 21.Februar 2013
 ;D ;D ;D ;D ;D    gib es zu, Du bist professioneller Comedian! "You made my day"
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: schwarzrot am 18:21:22 Do. 21.Februar 2013
Nee strombi, dazu ist er zu schlecht.  :(

@bürokleinscheisser: Kannst du dich bitte mal wieder in deine INSM/Springer/Ursula Mohn -foren trollen?
Dies ist ein forum für ausgebeutete. Propaganda -tv gibt es ausserhalb genug.

Persönlich würde ich es übrigens nicht schlimm finden, wenn irgend so ein, von dir ausgebeuteter leiharbeiter, dir in einer schwachen minute, mal kräftig in die schnauze haut. Oder vielleicht auch eine ganze gruppe. Weil lernfähig bist du ja eh nicht und schaden kanns bei dir auch nicht.

Nochmal, verschwinde, zu deinem bildzeitungsscheiss!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 18:36:58 Do. 21.Februar 2013
Zitat...du kleines Würstchen, das ist doch nur ein weiterer Beweis deiner unterdurchschnittlichen intellektuellen Fähigkeiten, und ohne dich persönlich zu kennen, glaube ich das auch ein paar der anderen Klischees aus meinem ersten Beitrag auf dich zu treffen werden. Solche Individuen wie Du müssen erstmal das Arbeiten lernen, wenn du in unserer Firma anfangen würdest, würden wir dich schon ganz schnell auf Kurs bringen und dir die eine oder andere wertvolle Lektion erteilen.
ZitatEs kann natürlich sein, das dem einen oder anderem meine persönliche Einstellung nicht paßt, aber das ist nicht mein Problem, schließlich ist die Meinungsfreiheit in diesem unserem Land im Grundgesetz verankert.
Bei Chefduzen durchaus dein Problem! :evil:
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Azatoth am 18:41:23 Do. 21.Februar 2013
Zitat von: BüroHENGST am 18:00:56 Do. 21.Februar 2013

Ich habe dabei leider die Erfahrung gemacht, das es immer wieder notwendig ist die Leistungsbereitschaft, insbesondere der Leiharbeiter, permanent zu überprüfen, und ggfs. durch entsprechende Maßnahmen ein absolut notwendiges Mindestniveau sicher zu stellen. Leider gibt es unter dieser Mitarbeitergruppe immer wieder renitente Individuen, die z.B. meinen sie könnten regelmäßig Urlaub auf Krankenschein machen und offensichtlich nur auf verstärkten Druck reagieren (z.B. ein klare Ansage vor versammelter Mannschaft wirkt da manchmal Wunder und wenn das auch nicht funktioniert wird der Mitarbeiter entlassen, selbstverständlich mit einer entsprechenden Information in seiner Arbeitsbescheinigung, wegen personenbedingten Fehlverhaltens => Sperre beim Arbeitsamt).
>:D



Ohne mich jetzt weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber fallen solche Sachen wie "klare Ansage vor versammelter Mannschaft" nicht schon unter Mobbing?

Und wie will der Bürohengst sowas wie "personenbedingten Fehlverhaltens" denn begründen?
Ohne wem nahetreten zu wollen, aber kann sowas nicht am Ende noch nach hinten losgehen so von wegem Verleumdung/üble Nachhrede?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 18:45:30 Do. 21.Februar 2013
Da zockt man mal ´ne halbe Stunde CoD und schon verpasse ich hier das beste!!


@BüroEsel:
Wir kriegen Euch ALLE!!!!!!!!
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Fkommmalherfreundchen.gif&hash=beacc0335298549b3d412df77c45efcf2054e721)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Andrico am 19:00:01 Do. 21.Februar 2013
ZitatUnd sollte ich wirklich mal in die Verlegenheit kommen, mir einen neuen Job suchen zu müssen, bin ich mir absolut sicher, das ich aufgrund meiner überdurchschnittlichen Qualifikation und Sozialkompetenz, innerhalb kürzester Zeit wieder einen neuen Job in leitender Position finden würde. Qualität setzt sich immer durch.

@ Bürohengst
Menschen wie Du mit der Sozialkompetenz eines Soziopathen sind das beste Argument für Geburtenkontrolle. Schade, dass das in Deinem Fall nicht geklappt hat. >:D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 19:10:53 Do. 21.Februar 2013
Widerlicher Nazi & Faschist! Unglaublich, was bei A. für ein menschenverachtendes Pack eingestellt wird.  :o

Ich hab´ auch (wie viele Andere!) mein Account dort gelöscht, nicht mal 2.hand werde ich dort noch kaufen.

Macht mir absolut NIX aus, wenn´s mit der Bestellung bei anderen (freundlicheren) Anbietern länger dauert.

Dann weiss ich wenigstens, dass sich für meine Lektüre Niemand den Arsch aufreissen mußte, nur um das Ego seiner soziopathischen Vorgesetzen zu befriedigen.


*** Schickt doch mal den Grusel-Post dieses Soziopathen zu Amazon. Die werden sich wundern, wie schäbig sich die MA hier ganz öffentlich äussern.***

Und selbst wenn er ein Fake ist, passt es trotzdem.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 19:35:18 Do. 21.Februar 2013
ZitatHiermit möchte ich mit sofortiger Wirkung meinen Kundenaccount bei ihren Verein kündigen!

Bei einer Firma die Menschen auf so wiederwärtige Weise ausbeutet und so gerne mit Faschisten zusammenarbeitet will ich nichts mehr zu tun haben.

Ihr seid ein ekelhafter Haufen menschenverachtender Ausbeuter!
Doch die Ausgebeuteten werden sich das nicht mehr lange gefallen lassen!

Bitte vergessen Sie nicht, sämtliche Daten (ich betone: Sämtliche Daten) zu löschen!
Oder geben Sie die auch an Ihre Nazifreunde weiter?

Fuck you AMAZON!!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 19:52:40 Do. 21.Februar 2013
Zitat
Rechter Traumjob: Wachschutz

Private Security-Firmen scheinen, wie im Fall von Amazon wieder deutlich wurde, eine eigentümliche Anziehungskraft auf Neonazis auszuüben - trotz der schlechten Arbeitsbedingungen und der miesen Bezahlung

Der US-amerikanische Internet-Versandhandel Amazon kommt derzeit aus den Schlagzeilen nicht wieder raus. Zum einen wegen der abenteuerlichen Bedingungen, unter denen die ausländischen Saisonarbeiterinnen in der bundesdeutschen Hauptfiliale in Hessen leben und arbeiten müssen.

Und nicht zuletzt wegen der offenbar rechten Gesinnung der Wachleute, die im Auftrag des von Amazon angeheuerten Subunternehmens Hensel European Security Services (H.E.S.S.) die Unterkünfte der Saisonarbeiterinnen bewachen, und die ARD-Reporterin Diana Löbl und ihren Kollegen Peter Onneken einzuschüchtern versuchten.

weiter:
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38596/1.html (http://www.heise.de/tp/artikel/38/38596/1.html)



Zitat
[...]
Allerdings ist der Internet-Versandhandel selbst kein unbeschriebenes Blatt, was die Zusammenarbeit mit Neonazis angeht.

Abgesehen davon, dass dort Reichskriegsflaggen, Nazi-Bücher und Rechtsrock-CDs vertickt wurden, nahm der US-Konzern die NPD in sein so genanntes Partnerprogramm auf und zahlte der Nazi-Partei zeitweilig Provision für die verkauften Nazi-Bücher.

Unterdessen soll die fragwürdige Partnerschaft jedoch beendet Genau genommen führte der Konzern den NPD-Kreisverband Barnim-Uckermark in dem Programm. Die braunen Kameraden verdienten u.a. am Verkauf von einschlägiger Literatur zu "Judenfragen" und zu Rudolf Hess ...


http://www.heise.de/tp/artikel/38/38596/1.html

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 20:02:10 Do. 21.Februar 2013
Zitat von: BüroHENGST am 18:00:56 Do. 21.Februar 2013
Ich kann mich sogar zu der Gruppe der Leistungsträger in dieser Gesellschaft zählen, da ich nicht nur selber ein vorbildlicher Arbeitnehmer mit den typischen Tugenden (überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft, Ehrgeiz, Zuverlässigkeit und Loyalität) bin, sondern auch einen Vorbildcharakter gegenüber der Belegschaft,
Eigenlob stinkt.
ZitatIch habe dabei leider die Erfahrung gemacht, das es immer wieder notwendig ist die Leistungsbereitschaft, insbesondere der Leiharbeiter, permanent zu überprüfen, und ggfs. durch entsprechende Maßnahmen ein absolut notwendiges Mindestniveau sicher zu stellen. Leider gibt es unter dieser Mitarbeitergruppe immer wieder renitente Individuen, die z.B. meinen sie könnten regelmäßig Urlaub auf Krankenschein machen und offensichtlich nur auf verstärkten Druck reagieren (z.B. ein klare Ansage vor versammelter Mannschaft wirkt da manchmal Wunder und wenn das auch nicht funktioniert wird der Mitarbeiter entlassen, selbstverständlich mit einer entsprechenden Information in seiner Arbeitsbescheinigung, wegen personenbedingten Fehlverhaltens => Sperre beim Arbeitsamt).
[...]
Und sollte ich wirklich mal in die Verlegenheit kommen, mir einen neuen Job suchen zu müssen, bin ich mir absolut sicher, das ich aufgrund meiner überdurchschnittlichen Qualifikation und Sozialkompetenz, innerhalb kürzester Zeit wieder einen neuen Job in leitender Position finden würde.
Mobbing (http://de.wikipedia.org/wiki/Mobbing_(Arbeitsrecht)) + üble Nachrede (http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__186.html) = Sozialkompetenz (http://www.wikipedia.de/go?l=de&q=Sozialkompetenz)
Aha.

ZitatEs kann natürlich sein, das dem einen oder anderem meine persönliche Einstellung nicht paßt, aber das ist nicht mein Problem, schließlich ist die Meinungsfreiheit in diesem unserem Land im Grundgesetz verankert.
Meinungsfreiheit ist im GG verankert, das stimmt, aber von Beleidigungsfreiheit steht im GG nichts.

ZitatNoch ein kleiner Hinweis bzgl. Amazon, sie haben vielleicht nicht immer den billigsten Preis, aber dafür schnelle Lieferung, problemloser Umtausch und sehr guter Kundenservice im Vergleich zu vielen anderen Kleinanbietern im Internet. Auch das sind Faktoren auf die ein intelligenter Kaufmann achten sollte. Denn billig ist nicht gleichbedeutend mit günstig !
Das gilt im übrigen auch für Arbeitskräfte.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: cyberactivist am 20:16:39 Do. 21.Februar 2013
Hey, ich bin hier für Troll-Hunting zuständig.
Wenn der von der Kokserei wieder runterkommt, wird das kein schöner Anblick.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 20:37:11 Do. 21.Februar 2013
1.) Die Truppe heisst wirklich H.E.S.S. ? - Ist ja wohl der absolute Schocker.
2.) Jetzt weiss ich endlich, warum mich keiner nimmt: Ich bin zu selbstbewusst, zu schön und gutaussehend, einfach zu klug, eloquent, sozial kompetent ...
schlicht: zu gut für diese Welt, als dass mich ein Chef/jemand neben sich dulden kann.  ;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 21:23:12 Do. 21.Februar 2013
Ist der BüroHENGST tatsächlich geflogen ?
Zitatbanned for stupidity
Na ja, so einer dürfte mir im RL nicht in die Quere kommen,
könnte da für nichts mehr garantieren.  X(
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 21:27:13 Do. 21.Februar 2013
 :) ... ja, ich glaub mit Strombi und einigen anderen würde man echte Freude am Arbeitsplatz haben (voll ernst gemeint, denn auch bei uns gibts Kotzbrocken). Aber dieses System bevorzugt leider tatsächlich solche Ellenbogentypen wie BÜROHENGST ... ich hoffe auch, dass unser ADMIN dieses A.loch gesperrt hat. @Tiefrot Obwohl, ich wünschte mir man würde diese Type zuerst argumentativ auseinander nehmen, erst bei sturer Uneinsichtigkeit ...  :evil:

MFG
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 21:35:00 Do. 21.Februar 2013
CubanNecktie schrob:
ZitatObwohl, ich wünschte mir man würde diese Type zuerst argumentativ auseinander nehmen, erst bei sturer Uneinsichtigkeit ...  evil
Lass mal stecken, das hat bei dem keinen Sinn.
Der tickt so und ist auch noch stolz drauf !  8o kotz
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:32:01 Do. 21.Februar 2013
Auf meine Kündigung bekam ich folgende Antwort:

Zitat

Sehr geehrte Kundin /sehr geehrter Kunde,

Amazon nimmt die Vorwürfe bezüglich der Situation im Seepark Ost während der Weihnachtszeit
sehr ernst.

Amazon ist verantwortlich dafür, dass alle Beschäftigten unserer Logistikzentren jederzeit sicher
sind und mit Respekt und Würde behandelt werden. Es ist uns eindeutig nicht gelungen, die Einhaltung
unserer hohen Standards auch durch den Dienstleister, der für Unterbringung, Transport und den Einsatz
der Sicherheitskräfte bei unseren Zeitarbeitskräften verantwortlich war, zu gewährleisten. Aus
diesem Grund beenden wir unsere Zusammenarbeit mit diesem Unternehmen. Den Einsatz des kritisierten
Sicherheitsdienstes hatten wir bereits beendet. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber hat Amazon eine
Null-Toleranz-Grenze für Diskriminierung und Einschüchterung ? und wir erwarten das gleiche von
allen Unternehmen, mit denen wir arbeiten.

Weitere Informationen zu Amazons Logistikzentren einschließlich Löhnen finden Sie unter
www.amazon.de/logistikzentren (http://www.amazon.de/logistikzentren)

Zu Ihrem Anliegen der Kontoschließung:

Ein Hinweis: Sobald Ihr Konto geschlossen ist, ist kein Zugriff mehr möglich auf:

- Ihr Kundenkonto für Online-Einkäufe bei Amazon.de
- Ihr Verkäuferkonto für die Plattform Amazon.de Marketplace
- Digitale Inhalte in Zusammenhang mit der Amazon Cloud und dem Cloud Player
- Inhalte und Abonnements für Kindle
- Konten bei Amazon.co.uk, Amazon.com, Amazon.ca, Amazon.fr, Amazon.it, Amazon.es oder Amazon.co.jp
- Ihr Konto bei Javari.de, Amazon BuyVIP und Amazon Payments
- Ihr Konto beim Amazon.de Partnerprogramm (falls ein solches Konto besteht)
- Ihr Konto bei Audible.de und die dort erworbenen Hörbücher
- Ihr Konto bei LOVEFiLM
- Ihren Amazon Wunschzettel und andere Listen, falls solche angelegt wurden
- "Meine Seite" bei Amazon
- Ihren Zugang zu Author Central und die damit zusammenhängende Autoren-Seite

Nach einer Kontoschließung ist kein Zugriff mehr auf Ihre erworbenen Kindle Inhalte möglich.

Möchten Sie Ihr Konto dennoch schließen, antworten Sie bitte direkt auf diese Nachricht.

Bitte beachten Sie noch folgende Informationen:

Um sicherzugehen, dass Sie in Zukunft nicht mehr namentlich begrüßt werden, löschen Sie bitte
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entnehmen Sie bitte der Hilfe-Funktion des Browsers oder den entsprechenden Handbüchern.

Wir warten jetzt Ihre E-Mail ab und kommen dann umgehend Ihrem Wunsch nach.

Freundliche Grüße

Kundenservice Amazon.de
http://www.amazon.de (http://www.amazon.de)
==============================



Und jetzt um 22:30 sitzt die arme Sau Thilo Schnabl immer noch im Büro (oder CC) und muss meine Kündigung bestätigen!
Oder läuft das automatisch?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:38:25 Do. 21.Februar 2013
Noch ein Wort zu diesen Chefs und anderen Schlaumeiern die sich für ach so wichtig und unersetzbar halten:

Als zu Zeiten der Spanischen Republik die Betriebe unter Selbsverwaltung gestellt wurden stieg die Produktion rapide an!
Es konnte also festgestellt werden, das Betriebe ohne Chefs und Manager besser funktionierten als mit! Ebenso war eine hierarchische Struktur überhaupt nicht notwendig!

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 22:46:19 Do. 21.Februar 2013
Der Witz mit allen "heissen" Vorschlägen ist doch: Keiner hat den Arsch in der Hose den Mut, sie wirklich mal auszuprobieren. Es gilt die Wahrung der Besitzstände der Machthaber. Und die einfachen Michel, wollen wenigstens das behalten was sie jetzt haben. Aber wenn sie weiterdulden, wird ihnen auch das genommen. Das glauben sie nur nicht, obwohl es eigentlich in der deutschen Geschichte mehrfache Beispiele gibt, die nicht nur mit Krieg sondern eben auch viel mit Währung zu tun haben.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 10:12:00 Fr. 22.Februar 2013
22.02.2013 / Inland / Seite 5Inhalt
BA belastet Trenkwalder
Bundesanstalt für Arbeit stellt Verstöße bei Leiharbeitsfirma von Amazon fest. Sagt aber nicht, ­welche. Ver.di führt Sondierungsgespräche für Tarifverhandlungen
Von Johannes Schulten
Befristet oder fest angestellt? Beschäftigter in der Amazon
Befristet oder fest angestellt? Beschäftigter in der Amazon-Versandabteilung in Pforzheim
Foto: Jan-Philipp Strobel /dpa - Bildfunk
Im Skandal um die schickanöse Behandlung von Leiharbeitern bei Amazon hat die Bundesanstalt für Arbeit am Donnerstag über Konsequenzen für die Leiharbeitsfirma Trenkwalder entschieden. Allerdings war die Behörde weder bereit, Angaben über die Art des Vergehens zu machen, noch wollte sie etwas über etwaige Sanktionen sagen. Aus Datenschutzgründen sei das alleine dem betroffenen Unternehmen vorbehalten, hieß es auf jW-Nachfrage. Eine entsprechende Anfrage bei Trenkwalder blieb unbeantwortet.

In der ARD-Reportage »Aufgedeckt« war dem Personaldienstleister am 13. Februar vorgeworfen worden, Leiharbeiter aus südeuropäischen Ländern unter falschen Versprechen nach Deutschland geholt und Sozialangaben hinterzogen zu haben. Pinkant ist, daß Trenkwalder im Jahr 2011 von der Bundesregierung für seine guten Arbeitsbedingungen ausgezeichnet worden war. Das Zeitarbeitsunternehmen hatte damals einen Preis im Wettbewerb »Deutschlands Beste Arbeitgeber« erhalten, wie die Stuttgarter Zeitung berichtete.

Für Heiner Reimann, der sich bei ver.di seit Jahren mit dem US-Handelsunternehmen beschäftigt, ist die Informationspolitik der BA ein »falsches Signal«. »Datenschutz gilt für Personen, daß er auch für Unternehmen gilt, ist mir neu«, sagte er gegenüber jW. Gerade vor dem Hintergrund der laufenden Diskussion habe die Öffentlichkeit ein Recht darauf zu erfahren, was bei Trenkwalder vorgefallen sei und welche Konsequenzen die Verstöße haben.

Nach jW-Informationen sind neben Trenkwalder noch weitere 15 Leiharbeitsunternehmen bei Amazon tätig. Soweit bekannt, wurde jedoch nur die Firma mit Sitz in Österreich einer Prüfung unterzogen. Amazon hatte nach den Vorwürfen die Zusammenarbeit gekündigt. Es sei in der Vergangenheit nicht »eindeutig« gelungen, die sich selbst gesteckten Standards einzuhalten«, hieß es in einem Schreiben.

»Ich halte es für unwahrscheinlich, daß Amazon von den Verstößen nichts gewußt hat«, sagt Norbert Fuhrmann gegenüber jW. Fuhrmann ist Unternehmensberater und Geschäftsführer der Initiative Qualitätssiegel Zeitarbeit Gmbh, die sich für bessere Bedingungen in der Leiharbeit einsetzt. »Es wurden Busse für den Transport bestellt und Sicherheitsdienste angeheuert.« Das könne kaum ohne Koordination von Amazon gelaufen sein, glaubt der Branchenkenner. Neben Trenkwalder bescheinigte er auch einer Reihe anderer für Amazon tätiger Leiharbeitsunternehmen einen »sehr schlechten Ruf«. Darunter die Firmen ARWA, Flexjob, Studitemps oder Office People. Für Fuhrmann machen sich aber auch die Zeitarbeitsverbände IGZ und BAP unglaubwürdig, wenn sie solche Mitglieder dulden. IGZ und BAP hatten in den vergangenen Tagen mehrfach betont, daß es sich bei Trenkwalder um eine Ausnahme handele.

Über die Zahl der beim weltgrößten Onlinehändler eingesetzten Leiharbeiter herrscht derweil Unklarheit. Verschiedene Medien hatten von 10000 Zeitarbeitern während der Weihnachtszeit berichtet. Leiharbeit sei keine gängige Praxis bei Amazon, betonte Amazon-Deutschlandchef Ralf Kleber am Donnerstag gegenüber Spiegel online. »Der Prozentsatz« sei »verschwindend gering.« Gewerkschafter Reimann hält die Zahl von 10000 Leiharbeitern in der Zeit von September bis Dezember für durchaus möglich. Im übrigen Jahr gehe sie jedoch rapide zurück, so der Reimann. Zu schaffen mache ver.di vor allem der hohe Anteil an befristet Beschäftigten. So hätten im Februar an den beiden Amazon-Standorten im hessischen Bad Hersfeld »um die 40 Prozent« der etwa 4000 Angestellten einen befristeten Arbeitsvertrag. Die Leiharbeiterquote dort liege momentan bei »um die fünf« Prozent.

Am Leipziger Standort fanden derweil erstmals Sondierungsgespräche über einen Tarifvertrag statt. Die Gewerkschaft will eine Angleichung des Standorts an den Flächentarifvertrag im Einzel- und Versandhandel durchsetzen. Amazon weigert sich bisher, irgendwelche tariflichen Regelungen einzugehen, orientiert sich in der Bezahlung jedoch an den Löhnen der Logistikbranche.


Quelle

http://www.jungewelt.de/2013/02-22/057.php (http://www.jungewelt.de/2013/02-22/057.php)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 11:26:19 Fr. 22.Februar 2013
ZitatBund hielt Amazon-Partner für "Besten Arbeitgeber"

Ein umstrittener Dienstleister des Online-Händlers Amazon ist vor zwei Jahren von der Bundesregierung für seine guten Arbeitsbedingungen ausgezeichnet worden. Das Zeitarbeitsunternehmen Trenkwalder habe damals einen Preis im Wettbewerb "Deutschlands Beste Arbeitgeber" gewonnen. Das berichtet die "Stuttgarter Zeitung". Die Auszeichnung wurde laut der Website des Unternehmens mit der Qualität und Attraktivität des Unternehmens begründet worden, hieß es in dem Blatt. Der Wettbewerb wird jährlich vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, der Initiative Neue Qualität der Arbeit, dem "Handelsblatt", dem "Personalmagazin" und der Uni Köln durchgeführt.
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon164.html (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon164.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 11:49:22 Fr. 22.Februar 2013
Vor meinem geistigen Auge entsteht gerade eine Karikatur, in der Marx und Engels mit Kalashnikovs Chefs von Leih/Zeitarbeitsfirmen erschiessen.  :evil:
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 11:53:38 Fr. 22.Februar 2013
Zitat von: admin am 11:26:19 Fr. 22.Februar 2013
ZitatBund hielt Amazon-Partner für "Besten Arbeitgeber"...

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon164.html (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon164.html)

jeep, schon klar.

Ist diese Auszeichnung (Besten Arbeitgeber) endgültig oder nur geliehen, weiss das jemand ?


Ich frage mich langsam, ob die von der Leihe nicht langsam zur Leihmutter verkommt oder schon verkommen ist.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:18:42 Fr. 22.Februar 2013
Ich habe mir die Doku noch mal in Ruhe angeschaut!
Dabei kam mir die Erinenrung, wie oft grade Wanderarbeiter schon für solche Geschäfte ausgenutzt wurden.
Das war auch vor der Einführung des Mindestlohns auf dem Bau richtig schlimm!
Da wurden Wanderarbeiter über ein fast identisches System angeworben, mit dubiosen Lohnversprechen.

Viele lebten monatelang unter ebenso menschenunwürdigen Bedingungen und haben häufig nicht mal ihren Lohn gesehen!

http://www.sat1bayern.de/news/20120724/bauarbeiter-hilflos-wanderarbeiter-skandal-in-kelheim/ (http://www.sat1bayern.de/news/20120724/bauarbeiter-hilflos-wanderarbeiter-skandal-in-kelheim/)

http://labournet.de/diskussion/gewerkschaft/real/evw.html (http://labournet.de/diskussion/gewerkschaft/real/evw.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Pinnswin am 12:12:45 Mo. 25.Februar 2013
Alles halb so wild. Allet isy. Eingdlisch sind nur 1% Unglücklich... und auch die freuen
sich nun auf ihre gute Schmutz-Zulage und besten Wochenend-Lohnzuschlag.(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs20.rimg.info%2F6b09a38b84f42e6589db0a9a10aaec0e.gif&hash=173f83856a56c23fbb3e35f560e8e626f58e0dd7) (http://smiles.rc-welt.com/smile.174447.html)

http://kreisanzeiger-online.de/2013/02/19/218419/ (http://kreisanzeiger-online.de/2013/02/19/218419/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Sobutai am 18:36:53 Mo. 25.Februar 2013
Ich hatte meinen Amazon Account gelöscht als die die Konten von Wikileaks gekündigt hatten, die Firma ist für mich gestorben.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 18:55:05 Mo. 25.Februar 2013
Zugegeben mein Amazonen-Account besteht noch. - Aber "real greifbare" Ware habe ich dort noch nicht gekauft, you know?
Aber die andere Bude nervt mich total, oder besser ihre Nutzer. Ein Haufen, des Lesens und Schreibens nicht mächtiger, schnell Geld verdienen wollender selbstherrlicher Möchtegern-Rechthaber, der sein Heil mit in "Akte0815" oder Ratgebersendungen aufgeschnappten Betrugs/Abmahnmaschen versucht.
Unzumutbar! - Iiie - Bay, Bay!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 19:05:58 Mo. 25.Februar 2013
Ohjaaa. EBAY ist mit vorsicht zu genießen, wurde im letzten Juni von jmd. abgezockt, der hat einen defekten Rasenmäher als "wenig genutzt" vertickert  kotz kotz kotz und ich nehme da nur noch Shops mit <1000 Verkaufszahlen + mehr als 99% Zufriedenheit + mind 9 monatiger Mitgliedschaft!

Aber zurück zu AMAZON .... auch wenn mir dir Focus meistens unsympathisch ist, hier ein guter Artikel über miese Arbeitszustände in den Verwaltungsbüros von AMAZON ....

ZitatInsider packen aus. So springt Amazon mit seinen Büro-Angestellten um
...

http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-29719/insider-packen-aus-so-springt-amazon-mit-seinen-buero-angestellten-um_aid_926999.html (http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/tid-29719/insider-packen-aus-so-springt-amazon-mit-seinen-buero-angestellten-um_aid_926999.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 08:48:05 Di. 26.Februar 2013
ZitatOhjaaa. EBAY ist mit vorsicht zu genießen, wurde im letzten Juni von jmd. abgezockt, der hat einen defekten Rasenmäher als "wenig genutzt" vertickert

Wenn Du auf einem Wochenmarkt bei einem Händler eine faule Tomate kaufst, beschwerst Du Dich dann auch über die Stadtverwaltung, weil die den Marktplatz zur verfügung stellt?

Jeder kennt die Regeln in der Bucht:
Gewerbliche Verkäufer = Rückgaberecht
Private Verkäufer = Pech gehabt

Da muss man sich eben im klaren drüber sein, das es da auch windige Geschichten gibt!

Rasenmäher und andere schöne Sachen würde ich auch nur beim Fachhändler  vor Ort kaufen.
Alleine schon, um dann bei der Garantie keine Probleme zu bekommen.
Außerdem bekomme ich da 15% Rabatt.
Also echten Rabatt und nicht so eine Praktiker- Verarsche!


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Fgood.gif&hash=46f227fb30c37ec993c4a38dad520dfc58456dfb)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 21:50:50 Di. 26.Februar 2013
Seid doch gnädig mit @BüroHENGST

Er kann doch nichts dafür, dass er zuviel Lasagne gegessen hat. Das Pferd ist dann mit seinem Hirn davongeritten.

Später hat er Grimms Märchen angesehen und dabei die Bild Zeitung "angesehen".
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 22:40:45 Di. 26.Februar 2013
ZitatAmazon und Du – Macht und Ohnmacht des Verbrauchers

Die ARD-Dokumentation ,,Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon" hat vielen Menschen die Augen geöffnet. Für das Internet-Versandhaus ist die Reportage über ausländische Leiharbeiter, die in Deutschland wie Sklaven gehalten werden, ein PR-Gau. Der ,,Shitstorm", der momentan in den sozialen Netzwerken über Amazon hinwegzieht, ist gewaltig. Amazon duckt sich weg und spielt auf Zeit – der Konzern weiß, schon morgen wird wahrscheinlich bereits die nächste Sau durchs virtuelle Dorf getrieben. Es ist an der Zeit, dass der Verbraucher seinen Kompass neu justiert und sich endlich der Macht bewusst wird, die er nicht nur in den Händen, sondern vor allem in seiner Brieftasche hält. Von Jens Berger.
[...]
Amazon ist eines dieser Unternehmen, die den Egoismus zum Grundprinzip erklärt haben und für die soziale Verantwortung nie ein Unternehmensziel war. In der Amazon-Welt zählt nur eine Zahl – die Rendite. Amazon ist dabei weder moralisch, noch unmoralisch – Moral und Ethik sind keine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Amazon ist vielmehr amoralisch und überträgt dieses Prinzip auch auf seine Kunden. Der typische Amazon-Kunde ist demnach ein ,,Homo Oeconomicus", ein Wesen, das rein nutzenmaximiert denkt und seine Kaufentscheidungen aus egoistischem Antrieb fällt. Weder der Buchhändler um die Ecke, noch der Leiharbeiter aus Polen spielen in diesem Modell eine Rolle.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=16210 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=16210)

Ebenfalls interessant:
ZitatWarum es lohnt, den stationären Buchhandel zu unterstützen.
Eine Aktion der NachDenkSeiten.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=16297 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=16297)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 01:01:26 Mi. 27.Februar 2013
Hallo Dagobert,

das hier

Zitat von: dagobert am 22:40:45 Di. 26.Februar 2013
.....

Ebenfalls interessant:
ZitatWarum es lohnt, den stationären Buchhandel zu unterstützen.
Eine Aktion der NachDenkSeiten.

http://www.nachdenkseiten.de/?p=16297 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=16297)

habe ich gelesen bzw. kurz überflogen (Nachdenkseiten), ich werde es in 3 Tagen, wenn der Stress mit dem JC hier vorüber ist (hoffentlich) in Ruhe lesen können.
Aber zu meinem Glück habe ich noch nie ein Kto. oder einen Account bei 'Amazon' gehabt und bevorzuge den lokalen Buchhandel.
Was mir aber seit geraumer Zeit aufgefallen ist, ist einfach dass der lokale Buchhandel häufig Bücher (bekannte, gängige Fachbücher) nichtmal vorrätig hat, und ich so ein Exemplar nichtmal 'querlesen' kann.
Mir ist schon klar, dass das mit dem Preiskampf zu tun haben wird (lokaler Buchhändler hat geringere Rabatte und hat die Bücher dann am Lager liegen..), aber die Ware am Lager und der Verbraucher kann es 'in die Hand nehmen', querlesen...das hat schon was.
Hier, in diesem Zusammenhang ist von 'Büchern' die Rede, aber ich habe in diesem Thread schon von Rasenmähern und ... gelesen.
Was mir aber auf den Nachdenkseiten auffällt, dort schreibt dier Autor dass die Zukunft den E-Books gehören soll, ähnlich wie bei den Hörbüchern.

Ich habe noch keines von diesen beiden recht neuartigen oder modernen Dingen ausprobiert, in der Beziehung bin ich wohl doch recht konserativ.
Aber in einem richtigen Buch (Papier, Seiten..) da kann ich Notizen machen, zurückblättern, Sätze oder Stellen markieren, Lesezeichen, das kann ich überall mit hinnehmen, Seiten knicken, rausreissen und wieder einbasteln, also dass kann ich mir bei einem E-Book nicht vorstellen, da braucht man doch sicherlich Peripherie oder irgendwas zur Wiedergabe, und ob ich das (Peripherie) immer mitschleppen will oder kann ist eine Frage, dann braucht man dafür ja auch noch immer Energie (Strom) ist ja auch nicht überall verfügbar.


Der wahre Vorteil eines solchen E-Book's wird vermutlich erst im Rahmen einer Dissertation deutlich (Copy & Paste....)
die lästige Kennzeichnung als Zitat und Quellenangaben usw. läuft automatisiert im Hintergrund. ;D


Das ist nur eine Seite der Medallie, allein die Vorstellung, die (Amazon...)kopieren oder brennen den Inhalt von so einem Buch einfach auf CD und verkaufen das dann als E-Book, oder ist nur ne kleine Datei(die versenden sie per email), dann brauch ich ja in der Realität keinen Buchladen, kein Versandhaus, kein Transportwesen, nix mehr, da stirbt ja die halbe Gesellschaft aus, bzw. ist über.

Manchmal ist es vielleicht doch gut, noch etwas konserativ zu sein, weiss ich aber auch nicht.
Ich würde mich sehr freuen, wenn durch diesen Skandal(Amazon) der lokale, örtliche Buchhandel mal wieder Auftrieb bekommt, nicht nur der Buchhandel, sondern der ganz normale Handel insgesamt.



Ich finde es schon fast schrecklich wenn ich hier in die Stadt muss, zum Einkaufen, so in der Woche vormittags beispielsweise, da sieht man entweder
irgendwelche (weiblichen), übergestylten Wesen douglastütchenschwingend durch die Einkaufszone rennen und ahnt schon dass die in wenigen Monaten auch mit über 500.000€ Schulden in die Privat-Inso gehen und fragt sich ist das hier ein Mega-Bordell oder wie oder was ?

Dann gibt es andererseits einen 1€-Laden neben dem anderen, und um die Ecke sitzt oder wartet der nächste Bettler(geringstes Problem).
Ich finde das schlichtweg nicht mehr normal (ist aber wahrscheinlich normal, hat sich in den letzten paar Jahren wohl wirklich sehr krass geändert).

Ich vermisse ernsthaft so das Feeling aus den 90'ern oder früher, da ging ich noch gerne in die Stadt, oder liegt das am Alter?

Und Amazon ist ja nur die Spitze des Eisberges, da gibt es ja noch mehr Internet-Versandhäuser, da kannst du alles bestellen, 10 Paar Schuhe auf einmal, und 9 oder alle 10 wieder zurückschicken, und alles versandkostenfrei ?
Da muss man sich doch einfach mal fragen, wie soetwas funktioniert oder funktionieren soll ?





 
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 04:08:00 Mi. 27.Februar 2013
Rudolf Diesel - Solidarismus -  (Ist er wegen diesem Buch gestorben?)

Wenn wir nach seinen "Utopien" leben würden, gäbe es kein amazon.

http://www.amazon.de/Solidarismus-Nat%C3%BCrliche-wirtschaftliche-Erl%C3%B6sung-Menschen/dp/3875124162 (http://www.amazon.de/Solidarismus-Nat%C3%BCrliche-wirtschaftliche-Erl%C3%B6sung-Menschen/dp/3875124162)

Nur noch 5 auf Lager (mehr ist unterwegs). 18 € neu / 17,79 € gebraucht.

2,50 € in der Fernleihe eurer Stadtbibliothek. Mit einiger Sicherheit auch nicht im Bestand der örtlichen Buchhändler.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 10:23:30 Mi. 27.Februar 2013
Guten Morgen,

Meine Meinung:
Ich glaube der Amazon-Skandal soll durch den Pferde- und Eierskandal unter den Boden gekehrt werden.
In allen Medien ist vom Amazon-Skandal nichts mehr zu hören.

Amazon stand schon vor einem Jahr am Pranger, weil es Arbeitslose mit  Probearbeiten (Arbeitsamt) lockte.
Auch werden die Steuern in Luxenburg für Amazon (für Europa oder Weltweit) gezahlt. Der Deutsche Staat sieht davon nichts.
Die deutsche Buchbindung wird auch hintergangen.

Der örtliche Buchhandel muß sich an diese Buchbindung halten. Amazon nicht. Klar, dass dadurch Amazon billiger und viel mehr Bücher anbieten kann, als der örtliche Buchhandel.

Fast genauso sieht es mit anderen Artikeln (Elektro) bei Amazon aus. Kleinere Geschäfte werden verdrängt. Das hat aber vorher schon in den 90ern MediaMarkt und Saturn gemacht. Leider ist Amazon nicht der Einzige, der solche Machenschaften aufweist. Andere Shops habe bestimmt auch Dreck am Stecken. Nur nicht auch noch mit dieser braunen Schei... .



Zitat von: Vollstrecker am 01:01:26 Mi. 27.Februar 2013

Ich habe noch keines von diesen beiden recht neuartigen oder modernen Dingen ausprobiert, in der Beziehung bin ich wohl doch recht konserativ.
Aber in einem richtigen Buch (Papier, Seiten..) da kann ich Notizen machen, zurückblättern, Sätze oder Stellen markieren, Lesezeichen, das kann ich überall mit hinnehmen, Seiten knicken, rausreissen und wieder einbasteln, also dass kann ich mir bei einem E-Book nicht vorstellen, da braucht man doch sicherlich Peripherie oder irgendwas zur Wiedergabe, und ob ich das (Peripherie) immer mitschleppen will oder kann ist eine Frage, dann braucht man dafür ja auch noch immer Energie (Strom) ist ja auch nicht überall verfügbar.

Lesezeichen kann man in so einem Ebook setzen. Aber wie Du schon sagtest, braucht man Strom. Das ist extrem Nachteilig.




Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 10:34:30 Mi. 27.Februar 2013
Was bei diesem Ebook noch dazu kommt:

Ich habe hier Bücher im Regal stehen, die sind 50 Jahre alt.
Die ziehe ich raus, puste den Staub ab, schlage sie auf und lese sie!

Was ist aber in 10, 20, 50 Jahren mit diesem Ebook?
Kann ich dieses Format dann überhaupt noch lesen?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 10:50:21 Mi. 27.Februar 2013
Zitat von: Rudolf Rocker am 10:34:30 Mi. 27.Februar 2013
....
Kann ich dieses Format dann überhaupt noch lesen?

Eben! - Das Spiel kennen wir doch schon von den Schallplatten und Tonbändern. Die Speicherung von Informationen der Menschheit für Nachgeborene oder Aliens ist auch so eine Aufgabe der wir uns nur mit halbem Herzen stellen.

Wer gibt "Data"
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fupload.wikimedia.org%2Fwikipedia%2Fen%2Fthumb%2F0%2F09%2FDataTNG.jpg%2F250px-DataTNG.jpg&hash=48a0e66b06b69edebdedac6de42142f862dc0281)
dann im Ernstfall ne Möglichkeit den CD-, DVD-, MP3-Player oder den Entschlüsselungsalgorithmus für den Windows-Datensalat aus Nullen und Einsen?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 11:06:59 Mi. 27.Februar 2013
Noch schlimmer sind ja die "Bücher" bzw. die Dateien, die man nur via Server von Amazon (u.a.?) per E-book lesen kann, also nicht auf den eigenen Rechner laden kann.

Die muß man zwar bezahlen, aber "gehören" tun sie einem trotzdem nicht und je nach Gutdünken des Anbieters wird dann eventuell der Zugang erschwert oder gar komplett gekappt.

Pervers...aber Alle machen das mal wieder mit, wie so oft....
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 11:23:34 Mi. 27.Februar 2013
Zitat von: Vollstrecker am 01:01:26 Mi. 27.Februar 2013
Was mir aber seit geraumer Zeit aufgefallen ist, ist einfach dass der lokale Buchhandel häufig Bücher (bekannte, gängige Fachbücher) nichtmal vorrätig hat, und ich so ein Exemplar nichtmal 'querlesen' kann.
Mir ist schon klar, dass das mit dem Preiskampf zu tun haben wird (lokaler Buchhändler hat geringere Rabatte und hat die Bücher dann am Lager liegen..), aber die Ware am Lager und der Verbraucher kann es 'in die Hand nehmen', querlesen...das hat schon was.
Das könnte auch daran liegen, daß speziell Fachbücher nicht in jeder Buchhandlung gleich gut laufen. Die Buchhändler müssen ja auch leben, und werden deshalb bei ihren Bestellungen die voraussichtlichen Verkaufschancen mit berücksichtigen, wobei es dann auch auf den Standort der Buchhandlung ankommt (Uninähe, abgelegenes Dorf oder wo auch immer).

ZitatAber in einem richtigen Buch (Papier, Seiten..) da kann ich Notizen machen, zurückblättern, Sätze oder Stellen markieren, Lesezeichen, das kann ich überall mit hinnehmen, Seiten knicken, rausreissen und wieder einbasteln, also dass kann ich mir bei einem E-Book nicht vorstellen, da braucht man doch sicherlich Peripherie oder irgendwas zur Wiedergabe, und ob ich das (Peripherie) immer mitschleppen will oder kann ist eine Frage, dann braucht man dafür ja auch noch immer Energie (Strom) ist ja auch nicht überall verfügbar.
Zitat von: Rudolf Rocker am 10:34:30 Mi. 27.Februar 2013
Ich habe hier Bücher im Regal stehen, die sind 50 Jahre alt.
Die ziehe ich raus, puste den Staub ab, schlage sie auf und lese sie!

Was ist aber in 10, 20, 50 Jahren mit diesem Ebook?
Kann ich dieses Format dann überhaupt noch lesen?
Genau aus diesen Gründen wird das gedruckte Buch auch nicht aussterben.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:25:42 Mi. 27.Februar 2013
ZitatPervers...aber Alle machen das mal wieder mit, wie so oft.

Ich nicht... ::)


Ich habe auch großes Verständnis dafür, das die Buchhandlungen nicht jedes spezielle Fachbuch auf Lager haben! Wie soll das denn gehen? Es gibt Millionen Bücher!
Aber sie können es bestellen und das geht ziemlich schnell!

Meine absolute Lieblingsbuchhandlung ist aber die Buchhandlung im Schanzenviertel (Schulterblatt 55) in Hamburg!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 11:41:41 Mi. 27.Februar 2013
Der allerwichtigste und nicht zu unterschätzende Vorteil ist eben der lebende Mensch, sprich der gut ausgebildete Buchhändler, der den Kunden einfühlsam berät.

Das kann keine Webseite, trotz der Kritiken der Leser (oder gerade wegen...) eben nicht leisten und wie die Buchhändlerin bei NDS es in Ihrem Brief es so schön beschreibt:

ZitatEin guter Buchhändler steht und fällt mit der Kunst der Recherche. Er weiß, welche Datenbanken fehlerhaft sind, wo und wie er suchen muß. Das ist wesentlicher Bestandteil seiner Ausbildung. Ja, man kann sich heutzutage selbst den ganzen Abend damit verbringen, sich durch die große Angebotsvielfalt durch zu klicken. Man kann aber auch eine kurze E-Mail mit seinen Wünschen an seinen Buchhändler schicken oder ihn kurz anrufen.


ZitatAber guter Service setzt auch Kommunikation voraus. Der Buchhändler hört zu, hakt nach und gibt individuelle Buchvorschläge jenseits der umsatzorientierten Algorithmen. Es ist auch schon mal vorgekommen, dass ich einer Kundin, nach längerem Gespräch, das vielfach empfohlene Buch über Zeitmanagement abgeraten habe und ihr Erich Fromms ,,Haben und Sein" zum Reinlesen in die Hand gedrückt habe. Das war dann auch ganz genau das, was sie gesucht hatte und sie war mir auch sehr dankbar für den Tipp.

Und DAS ist die große Kunst beim Bücherverkauf, die die Kunden so lieben, bzw. geliebt haben und auf die wir wieder gesteigerten Wert legen sollten...

und zwar VOR allen Serviceleistungen, Blitzlieferungen, 20 cent Preisermäßigung usw.,  dem ganzen Quatsch eben, den hauptsächlich A. so groß gemacht hat und auf den wir alle reingefallen sind.

Obendrein verringert diese Haltung die typischen Fehlkäufe, die sich nur nach der Beschreibung auf dem Umschlag richten und die zu den "nur angelesenen" Bücherstapeln zu Hause führen.



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 11:44:04 Mi. 27.Februar 2013
Wie sooft, nicht das Medium ist hier entscheidend, vielmehr dass was man daraus macht
Natürlich haben Bücher in gedruckter Form, gerade Bücher älteren Semesters ihre ganz eigene Aura aber

digitales, seien es Zeitschriften, Bücher in PDF, epub, etc. haben zu recht ihre Berechtigung,
beispielsweise wenn eine größere Zahl von Büchern auf Reisen gehen sollen, hier bietet
sich das Ebook bestens an.
Wichtig ist viel mehr, dass ein Ebook wider dem Amazon-Kindle Prinzip frei seiner
Datenformate und Verwendungsmöglichkeiten ist.

Vielleicht erschafft der Tablet PC, das Smartphone über das Ebook mehr zukünftige Leser
alles es alle Pädagogen je für möglich gehalten hätten
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 11:51:15 Mi. 27.Februar 2013
Häufig hilft es ja auch, die Dinge einfach IM HIRN mit sich zu tragen, als jedesmal das Smart- oder sonstwie -phone konsultieren zu müssen.

;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 12:25:19 Mi. 27.Februar 2013
Zitat von: Auferstanden am 11:44:04 Mi. 27.Februar 2013
Wichtig ist viel mehr, dass ein Ebook wider dem Amazon-Kindle Prinzip frei seiner
Datenformate und Verwendungsmöglichkeiten ist.

Damit hast Du vollkommen Recht. Über Amazon habe ich 2 Ebooks (Diese hatte ich gekauft, um um Kindle auf dem Tablet zu testen) von Amazon (Glücklicherweise sind alle anderen ein offenes Format). Nach meiner Löschung des Kontos waren diese nicht mehr lesbar. Dafür zahlt man Geld.
Ein gedrucktes Buch gehört mir.


Ein Buchladen gibt es bei mir in 500m Entfernung. Wenn ich noch mehr Auswahl möchte, brauch ich nur in die Innenstadt (2 km).
So soll es auch bleiben!


Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 12:56:35 Mi. 27.Februar 2013
Zitat von: Auferstanden am 11:44:04 Mi. 27.Februar 2013
Wie sooft, nicht das Medium ist hier entscheidend, vielmehr dass was man daraus macht
....

Vielleicht erschafft der Tablet PC, das Smartphone über das Ebook mehr zukünftige Leser
alles es alle Pädagogen je für möglich gehalten hätten

Das kann man nur hoffen. Ich bedauere heute schon meine Kinder, wenn sie unsere Bücher- und Tonträgersammlung nach unserem Abnippeln einer wie auch immer gearteten Verwertung zuführen. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, wie sowohl Entsorgungsunternehmen manchmal psychisch (wegen der Werte) und Bibliotheken physisch (wegen der Mengen) überfordert sind, wenn Erben mit Büchern oder Tonträgern ankommen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 14:09:26 Mi. 27.Februar 2013
Hallo,


Zitat von: Eivisskat am 11:06:59 Mi. 27.Februar 2013
Noch schlimmer sind ja die "Bücher" bzw. die Dateien, die man nur via Server von Amazon (u.a.?) per E-book lesen kann, also nicht auf den eigenen Rechner laden kann.

Die muß man zwar bezahlen, aber "gehören" tun sie einem trotzdem nicht und je nach Gutdünken des Anbieters wird dann eventuell der Zugang erschwert oder gar komplett gekappt.

das ist ernsthaft perves, meiner Meinung nach.

Allein hier, in diesem thread, mit den relativ wenigen Beitragen  in der relativ kurzen Zeit erkennt man doch die Nachteile sofort, wenn man es denn sehen und wahrhaben will.

Und noch ein ganz simpler Vorteil fällt mir ein, ich denke da gerade an ein bekanntes Print-Medium, die 'Blöd-Zeitung' die gab es füher auf jedem ordentlichen Bauarbeiter-WC....

Ich weiss nicht, ob man sich mit den E-Books von Amazon auch den Arsch abwischen kann ?

Zitat von: Eivisskat am 11:06:59 Mi. 27.Februar 2013
Pervers...aber Alle machen das mal wieder mit, wie so oft....

alle zum Glück nicht, aber wir werden sehen.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Andrico am 14:12:23 Mi. 27.Februar 2013
ZitatDer allerwichtigste und nicht zu unterschätzende Vorteil ist eben der lebende Mensch, sprich der gut ausgebildete Buchhändler, der den Kunden einfühlsam berät.

Da fällt mir eine kleine Anekdote ein. Ich habe eine Ausbildung zur Buchhändlerin gemacht, Anfang der 90er. Einmal kam da eine Kundin in den Laden und wollte ein Buch, dessen Titel ihr aber nicht mehr einfiel. Sie sagte: "Ich möchte das Buch das wie ein Käse heißt." Wir überlegten hin und her. Gouda? Emmenthaler? Camenbert? War es aber alles nicht. Lt. Aussage der Kundin war es aber auch kein Buch über Käse, es heisse halt nur wie ein Käse. Wir kamen dann schließlich darauf was sie meinte: "Philadelphia" zu dem damaligen Kinofilm.

Also bei Amazon hätte die da aber lange suchen können.

Andrico
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:43:17 Mi. 27.Februar 2013
Wenn ich jemandem zum Geburtstag ein Buch schenken möchte gehe ich in eine Buchhandlung und habe keinen blassen Schimmer welches Buch ich nehmen könnte.
Ich frage dann die Verkäuferin und die hat sofort eine Idee.
Meistens schlägt sie dann fünf, sechs Bücher vor und ich entscheide mich dann für eins.
Und das passt dann auch!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 16:13:17 Mi. 27.Februar 2013
Wie dem auch sei, nicht alles ist gleich schlecht bei Amazon, das beste dort sind die Produktrezensionen, gut 100% drauf aufbauen kann man nicht, doch größtenteils haben die mir bei der Produktwah + Nichtwahll gut geholfen (80-90%).
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:53:47 Mi. 27.Februar 2013
Auf diese Produktrezensionen kann ich auch scheißen!
Das meiste wird sowieso von Werbetextern und von Firmen extra dafür beauftragtem Personal geschrieben.
Da hat dann der letzte Schrott plötzlich 5 Sterne und keiner weiß warum!

Ist aber nicht nur bei Amazon so!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 17:06:36 Mi. 27.Februar 2013
ja, aber ein Werbetexter schreibt bestimmt keine 1-2 Sterne Rezensionen (es sei denn, es ist jemand von der Konkúrrenz). Doch gut, mann kann sich auch auf anderen Seiten und in Foren informieren :) ... und im übrigen ist es leider auch so, dass selbst ehemals namhafte Markennamen nur noch billigen Mist herstellen ... so zB. A*G
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:29:23 Mi. 27.Februar 2013
Zitatja, aber ein Werbetexter schreibt bestimmt keine 1-2 Sterne Rezensionen

Das stimmt! Aber eine schlechte Bewertung kannst Du mit zehn Guten wieder aufmöbeln!

Ich bin auf solche Rezensionen so schlecht zu sprechen, weil ich damit mehrfach auf die Nase gefallen bin.

Da ich viel Outdoor unterwegs bin, bin ich auch immer auf der Suche nach zweckmäßiger Bekleidung und Ausrüstung.
Dabei schaue ich dann natürlich auch auf die Bewertungen und Kundenmeinungen und bin damit jetzt bei einem Rucksack, einem Schlafsack und einer Hose auf die Fresse gefallen.
Alle drei Sachen hatten beste Bewertungen und alle Kunden schienen mit dem Produkt hochzufrieden!
Entweder hatten die ein anderes Produkt oder die Bewertungen waren glatter Beschiss! Ich konnte das jedenfalls nicht nachvollziehen!
Zitat
.. und im übrigen ist es leider auch so, dass selbst ehemals namhafte Markennamen nur noch billigen Mist herstellen


100% Zustimmung!
Es gab mal Firmen (und es gibt sie vermutlich immer noch in irgendwelchen Nischen) denen die Zufiredenheit ihrer Kunden und das Image der Firma wichtig war. Und dementsprechend waren auch die Produkte ausgelegt.
Heute haben die alle ihre Firmenanteile verhökert und denen ist nur noch die Rendite der Aktionare wichtig.

Ein Beispiel  (von vielen) aus dem Outdoorbereich ist Jack Wolfskin! Produzieren nur noch Schrott!
In der Stadt siehst Du jeden damit rumrennen aber im Outdoorbereich sind sie heute verpönt!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 17:40:18 Mi. 27.Februar 2013
Die Produktrezensionen von Amazon ist das Einzige, was gut ist. Es ist der 1. Eindruck von einem Artikel. Danach schaue ich mir Rezensionen von anderen Seiten (wenn es welche gibt - bei Büroartikel ist das selten) an.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:48:20 Mi. 27.Februar 2013
Um beim Outdoorbereich zu bleiben:
Da gibt es auch jede Menge Foren die sich damit beschäftigen!
Und da findet man dann auch häufig die tatsächlichen Eigenschaften der Produkte!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: hanni reloaded am 18:11:34 Mi. 27.Februar 2013
Ich hab noch nie ne Rezension (hab ich das jetzt richtig geschrieben?) gelesen.

Wenn ich was haben will, dann ist mir egal, was andere schreiben.

Bei Büchern hätte ich vorher oft die Rezensionen lesen sollen. ::)



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 19:21:19 Mi. 27.Februar 2013
Es gibt Computer, die haben ganz schön zu tun, wenn sie mit Calibre epubs in pdf umwandeln....
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 21:52:34 Mi. 27.Februar 2013
... nicht die HW wird gefordert, es ist die SW die es zu fordern gilt. Calibre ist ein Wimpernschlag im Umwandlungsprozess zum Ergebnis

http://www.chip.de/downloads/Calibre-32-Bit_35436003.html (http://www.chip.de/downloads/Calibre-32-Bit_35436003.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 22:29:35 Mi. 27.Februar 2013
Ja, auferstanden, aber meine "Botschaft" war ne andere.  ;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tante Maria am 23:44:29 Mi. 27.Februar 2013
Läuft gerade bei ARD Anne Will  mit Günter Wallraff zu amazon.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 00:45:08 Do. 28.Februar 2013
Ob man nun Anne Will (FDP-Theater), Stefan Raab (FDP-Promotion) oder Markotz Lanz (Bild Dir meine Meinung!) anschaut ... ich kann da nur mit Brechreiz
abschalten. Es ist eben Desinfotainment ... UntersteHaltung. Gebabbel um den heissen Brei ohne jegliche wirkliche Relevanz und Auswirkung.
Schön, dass wir aus Alibigründen mal wieder drüber gesprochen haben.

Morgen geht alles wieder in altbewährter Manier von vorne los. Dumm-Michel geh schlafen und mach 7mal Sex.  :evil: RTL hilft Dir.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Ziggy am 08:07:10 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: Auferstanden am 11:44:04 Mi. 27.Februar 2013
Wichtig ist viel mehr, dass ein Ebook wider dem Amazon-Kindle Prinzip frei seiner
Datenformate und Verwendungsmöglichkeiten ist.

Kurze Geschichte dazu: Hatte mir seinerzeit ein kleines Tablet mit Android 2.3 gekauft, als Lese App verwendete ich Aikido, eBooks kaufte ich bei Weltbild u.a., wovon die meisten mit Adobe DRM "gesegnet" waren. Nun kann man ja - glaube ich - 8 Geräte für diesen Scheiß freischalten, dann ist erstmal Sense. Blöderweise musste ich das OS meinen Tablet mehrmals updaten, und jedesmal neu bei Adobe registrieren. Irgendwann war halt die Sperrgrenze erreicht, und nichts ging mehr. Oder auf Deutsch: Ich konnte meine gekauften und bezahlten eBooks nicht mehr lesen. Kein Problem, dachte ich, schrieb eine Mail an Adobe, schilderte mein Problem, lehnte mich zurück, und wartete ... wartete ... wartete ... drei Tage lang, dann erhielt ich die hoffnungsfrohe Botschaft, man habe meine Mail gelesen (!!!) und werde sich darum kümmern, es könne aber ein paar Tage dauern. Kurz und gut: Ich kaufte mir online eine Software für 30 Mücken, die den DRM einfach rausschmeißt, und fertig. Ob das legal ist, interessiert mich einen Scheißdreck. Überflüssig zu erwähnen, daß sich Adobe gnädigerweise nach 14 Tagen dann doch dazu dazu herabgelassen hat, mir weitere Geräte freizuschalten ... soviel zur "Freiheit" wider dem Amazon Kindle Prinzip.

Vor zwei Jahren kaufte ich mir dann einen Kindle, weil das m.E. der beste Reader auf dem Markt ist, den ich mir auch leisten kann. Das Gemaule über die Beschneidungen bei Amazon kann ich nicht nachvollziehen, Amazon ist da nicht schlimmer als alle anderen auch.

Ich lese auch gerne gedruckte Bücher, aber eben mehr zu Hause. Wenn ich unterwegs bin, hab ich meinen Kindle dabei, ich bin von dem Gerät begeistert, vor allem, weil ich auch Querleser bin, ich lese manchmal 5 Bücher parallel, da gibt's keine bessere Lösung für mich.

Ich habe zu Amazon u.ä. dieselbe Meinung wie zu Leihbutzen: Es ist nicht die Schuld der Kakerlake, wenn jemand die Küchentüre offen stehen lässt. Unsere Politiker haben die Zustände zu verantworten, wie wie sie heute vorfinden, sie haben die Türe aufgemacht und das Ungeziefer eingeladen. Und deswegen isses so, wie's is.

Die Produktrezensionen finde ich prinzipiell gut, die Sterne sind mir relativ egal, aber die Texte sind oft sehr hilfreich, weil manchmal aus derProduktbeschreibung allein nicht ersichtlich ist, ob es tatsächlich das ist, was ich möchte.

Und um das Maß vollzumachen: Ich kaufe auch meine MP3 in dem Laden (vorher Musicload, war noch schlimmer). Was ich in dem Bereich absolut ätzend finde, ist iTunes, aber ich denke, unterm Strich sind die alle mehr oder weniger gleich. Jedenfalls kaufe ich schon lange keine CDs mehr.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 08:20:29 Do. 28.Februar 2013
Wir hatten auch mal Kakerlaken (in einer vorhergehenden Wohnung) ... Einmal brutal getötet, richtig saubergemacht und keine hat sich wieder blickenlassen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 11:34:47 Do. 28.Februar 2013
Hallo Strombolli,

das:

Zitat von: Strombolli am 08:20:29 Do. 28.Februar 2013
Wir hatten auch mal Kakerlaken (in einer vorhergehenden Wohnung) ... Einmal brutal getötet, richtig saubergemacht und keine hat sich wieder blickenlassen.

ist doch echt mal ein Wahlprogramm.
Sind die Viecher rein zufällig schwarz ?, evtl. mit geringen gelben Farbakzenten ?

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:04:50 Do. 28.Februar 2013
ZitatIch habe zu Amazon u.ä. dieselbe Meinung wie zu Leihbutzen: Es ist nicht die Schuld der Kakerlake, wenn jemand die Küchentüre offen stehen lässt. Unsere Politiker haben die Zustände zu verantworten, wie wie sie heute vorfinden, sie haben die Türe aufgemacht und das Ungeziefer eingeladen. Und deswegen isses so, wie's is.

Danke! Mir war die ganze Zeit mulmig bei dem Hype um den Amazon "Skandal". Ich hätte es nicht so gut auf den Punkt bringen können. Die ganze Aufgeregtheit im Netz ist eher eine Rechtfertigung dafür in "Sozialen Netzwerken" rumzuhängen und sie mit den wirklichen Leben zu verwechseln. Selbst eine Pleite von Amazon würde nichts an der Situation des Lohndumpings und dem Gegeneinanderauspielen und Schikanieren der Ausgebeuteten ändern. Ein kleiner Schritt in Richtung einer echten Verbesserung wäre die Verbreitung der politischen Forderung Leiharbeit endlich zu verbieten. Mehr als virtuelle und mediale Öffentlichkeiten ist hier echter Druck notwendig und der muß von Leiharbeitern und Stammbelegschaften kommen. Es gibt ein paar Ansätze und Erfolge auf dem Gebiet, egal wie wenig Interesse die Gewerkschaften daran zeigen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: hanni reloaded am 14:05:14 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: Kuddel am 13:04:50 Do. 28.Februar 2013

Ein kleiner Schritt in Richtung einer echten Verbesserung wäre die Verbreitung der politischen Forderung Leiharbeit endlich zu verbieten. Mehr als virtuelle und mediale Öffentlichkeiten ist hier echter Druck notwendig und der muß von Leiharbeitern und Stammbelegschaften kommen. Es gibt ein paar Ansätze und Erfolge auf dem Gebiet, egal wie wenig Interesse die Gewerkschaften daran zeigen.

Ich werd vermutlich gleich getötet, aber ich finde, daß Leiharbeit im Grundsatz nichts Verkehrtes ist.

Allerdings sollten gänzlich andere Bedingungen herrschen:

-höherer Lohn als die Stammbelegschaft, da kein fester Arbeitsplatz
-Erstattung sämtlicher Kosten, also nix Pauschalen für Entfernung oder Futter
-höherer Steuerfreibetrag.

Dann gäbe es vielleicht sehr viel weniger Leiharbeit.


Wir haben hier ein ortsansässiges weltbekanntes Unternehmen, das holt sich seine
"Leiharbeiter" aus der ganzen Welt.
Allerdings sind diese Spezialisten wohl nicht zu vergleichen.
Die Firma zahlt: Unterkunft ohne Zicken, Umzüge, Privatschulen für die Brut.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 14:18:53 Do. 28.Februar 2013
Wenn nicht die meisten Unternehmer den gierigen erbarmungslosen Profitgeier heraushängen liessen, wie ihnen das die Figuren aus der Politik und Presse
vorgeben, sondern "gemäßigter" ausbeuten würden, könnte das Leben so schön sein, wie in den 60gern und 70gern.

Die Zeiten sind aber eben andere geworden. Kein Ostblock mehr, den man als ideologische Konkurrenz und Billiglohnzone hat. Viel mehr Plätze auf der Welt wo man seine kapitalistischen Manchestertraditionen ausleben kann.

Zitat. (http://www.forum-ordnungspolitik.de/zur-ordnungspolitik/populaere-irrtuemer/40-manchester-kapitalismus) "....Schuld war im 19. Jahrhundert der ungezügelte laissez-faire Liberalismus, der jedwede staatliche Steuerung ablehnte und die soziale Frage vernachlässigte."

Erklärung: laissez-faire Liberalismus (http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/laissez-faire-liberalismus.html)

Natürlich ist hannis Idee nicht schlecht, aber wieviele Unternehmer/Politiker würden das auch so sehen?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: hanni reloaded am 14:37:47 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: Strombolli am 14:18:53 Do. 28.Februar 2013
aber wieviele Unternehmer/Politiker würden das auch so sehen?

Keiner? Wenige?

Is aber wurscht, denn es geht darum, diese derzeite Form der Leiharbeit unattraktiv zu machen und den
Leiharbeitern, die sich das antun wollen, einen gerechten Ausgleich zu geben.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 14:39:10 Do. 28.Februar 2013
ZitatNatürlich ist hannis Idee nicht schlecht, aber wieviele Unternehmer/Politiker würden das auch so sehen?

Das interessiert mich ehrlich gesagt herzlich wenig, wie das Unternehmer/ Politiker sehen.
Wichtig ist, wie die Leute das sehen, die unter solchen Bedingungen arbeiten müssen.
Und wie die Leute es schaffen können, sich zu organisieren und für ihre Interessen zu kämpfen!

Willst Du darauf warten, das irgend ein  Unternehmer/Politiker Dir ein paar Almosen hinschmeisst?
Alle sozialen Errungenschaften wurden erkämpft, nicht erbettelt!

We don`t want a piece of cake - we want the whole bakery!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 14:43:30 Do. 28.Februar 2013
Meine Frage sollte nicht heissen, dass wir die Unternehmer fragen sollen. Und der Verweis "könnte das Leben so schön sein, wie in den 60gern und 70gern"
ist auch nicht so einfach gemeint, wie er sich liest.

Vielmehr sollte er deutlich machen, was von euch als Einwand kam. Insofern,um die Ecke gedacht, hab ich mein Ziel doch erreicht.  ;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Ziggy am 14:46:40 Do. 28.Februar 2013
Es gab mal eine Zeit, da war Leiharbeit freiwillig ... wenn ich ins Amt kam, fragte mich mein Vermittler (der den Namen auch noch verdiente!), ob ich gerne Leiharbeit machen würde, und wenn ich NEIN sagte, war der Fall erledigt und ich hatte nichts zu befürchten. Dennoch gab es durchaus Leute, die das gerne machen wollten, man verdiente gut, bekam ordentlich Auslöse, kam herum in der Welt. Ich kannte einen, der sagte mir: "In meinem ganzen Leben will ich nichts festes, mir gefällt das so."

Und so, liebe @hanni, meintest du das doch, oder? Und genau so sollte das auch heute wieder sein! Freiwillig und gut gelohnt!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:53:44 Do. 28.Februar 2013
ZitatIch werd vermutlich gleich getötet, aber ich finde, daß Leiharbeit im Grundsatz nichts Verkehrtes ist.

Allerdings sollten gänzlich andere Bedingungen herrschen:

-höherer Lohn als die Stammbelegschaft, da kein fester Arbeitsplatz
-Erstattung sämtlicher Kosten, also nix Pauschalen für Entfernung oder Futter
-höherer Steuerfreibetrag.

Dann gäbe es vielleicht sehr viel weniger Leiharbeit.
Ich verstehe nicht ganz, denn:
Wenn man Leiharbeit verbietet, gibt es sie nicht mehr. In Namibia ist das bereits 2008 durchgesetzt worden.
Warum soll man denn hoffen, daß es über andere Maßnahmen vielleicht weniger Leiharbeit gibt?

In Frankreich gibt höheren Lohn für Leiharbeiter per Gesetz. Trotzdem gibt es massenhaft Leiharbeit.
Leiharbeit ist auch ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen der Stammbelegschaften. Es gibt eine gespaltene Belegschaft. Durch die erhöhte Flexiblisierung kann die Arbeitsverdichtung erhöht werden. Ohne Leiharbeiter müßte ein Belegschaft soweit vergrößert werden, daß damit auch Auftragsspitzen geschafft werden. Das heißt, jenseits der "Spitzen" wird nicht 100% gearbeitet.

Jetzt staunt man darüber, daß die Beschaftigten sich reihenweise kaputtarbeiten, Burnout, psychische Zusammenbrüche, kaputte Nerven, kaputte Knochen.

Leiharbeit ist Teil der Daumenschraube gegen alle Arbeitenden. Es geht nicht allein um Arbeitslohn und Arbeitsstunden. Es geht auch um Arbeitsdruck und um Zusammenhalt oder Vereinzelung im Betrieb...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: hanni reloaded am 15:02:57 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: Ziggy am 14:46:40 Do. 28.Februar 2013


Und so, liebe @hanni, meintest du das doch, oder? Und genau so sollte das auch heute wieder sein! Freiwillig und gut gelohnt!

Ja, so hab ichs gemeint.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:20:11 Do. 28.Februar 2013
Da sind grade ganz wichtige Punkte in die Diskussion gebracht worden!

Leiharbeit scheint mir, so bis ca. 1995 tatsächlich nur eine Möglichkeit für Firmen gewesen zu sein, um Arbeitsspitzen abzufangen und kurzfristige Urlaubs- und Krankenvertretungen abfedern zu können.
Ein Kumpel von mir hat in dieser Zeit bei einer ZAF gearbeitet und das Gleiche verdient wie seine festangestellten Kollegen, aber plus Fahrtgeld und Spesen.

Und dann, mit Beginn der rotgrünen Regierung veränderte sich die Situation!
Leiharbeit wurde zu dem was Kuddel grade beschrieben hat.
Auch Ziggy hat einen Aspekt dazu ganz deutlich benannt:
ZitatEs gab mal eine Zeit, da war Leiharbeit freiwillig

Heute wirst Du nicht mehr gefragt, sondern Du bekommst 15 VVs im Monat, von denen 12 bei ZAFten sind!
Und noch schlimmer:
Du wirst zu "Gruppenveranastaltungen" in die Räume des JC "vorgeladen", wo Dir dann rhetorisch geschultes ZAF Personal erzählen will, wie schön das doch alles ist!


Ich fürchte auch, das der Punkt überschritten wurde, an dem es möglich gewesen wäre, hier noch was zu verändern, bzw. einen Status Quo von z.B. 1985 zu erhalten.

Die Frage ist ja auch, ob es Sinn macht in einem brennenden Gebäude noch mit dem tapezieren anzufangen oder ob man nicht die Hütte lieber abreißt und dann im neuen Haus tapeziert!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Fsmilie_happy_320.gif&hash=3a213259237855b6291cd3013aa9f3837f8dc439)


@strombi:

Hab Dich mal wieder falsch verstanden!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.tierischgesund.com%2Fimages%2Fsmilies%2Ftschuldigung.gif&hash=5b3d2c39f44237d0886f76cc67e1933c6c713c37)



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 16:18:41 Do. 28.Februar 2013
"das Tapezieren im brennenden Haus" ist eine vortreffliche Metapher, denn so wenig es per se eine wie auch immer geartete Zeitarbeit light in einem demokratischen Rechtsstaat geben kann, so wenig ist jeglicher gesetzlicher Handlungsspielraum zugunsten des reformierten Menschenhandels in Konsequenz zu akzeptieren.

Davon abgesehen, es gab nicht nur eine Zeit in der Leiharbeit freiwillig war, es gab sogar eine Zeit in der Leiharbeit schlicht und einfach verboten war.

Es ist schon mehr als erbärmlich und traurig zugleich, überhaupt über ein pro und kontra Leiharbeit diskutieren zu müssen...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 16:37:52 Do. 28.Februar 2013
Hallo @Kuddel, so wie du das siehst, sehe ich es auch. AMAZON ist kein Einzelfall, nur die Spitze vom Eisberg.  Was ist denn mit der Friseuse, die nur 3 Euro Fünzfig verdient, oder mit dem Spargel-Erdbeer-Gurken-Junker, der seine Landarbeiter mit 3 Euro ausbeutet? Was ist mit KIK, dem ehemaligen Schlecker usw.?!

Hab auch mit einer Bekannten über AMAZON mich unterhalten, sie möchte  da weiterhin bestellen, meinte jedoch: wenn die sich die Mitarbeiter mies behandelt fühlen, dann müssen die sich wehren.

Ich selber habe vor da auch nichts mehr zu bestellen, sollte sich nichts bessern, lösche ich mein Konto da binnen Jahresfrist (bzw. wenn man in einer Großstadt / in Großstadtnähe wohnen würde, ist AMAZON am ehesten verzichtbar).
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 17:44:45 Do. 28.Februar 2013
Hallo Strombolli,

(für mich bist du ja Mutti's heimlicher Doktorvater, aus nem anderen thread)   ;)
ich freue mich immer sehr über deine Beiträge.

bei dem hier:
Zitat von: Strombolli am 14:18:53 Do. 28.Februar 2013
Wenn nicht die meisten Unternehmer den gierigen erbarmungslosen Profitgeier heraushängen liessen, wie ihnen das die Figuren aus der Politik und Presse
vorgeben, sondern "gemäßigter" ausbeuten würden, könnte das Leben so schön sein, wie in den 60gern und 70gern.

Die Zeiten sind aber eben andere geworden. Kein Ostblock mehr, den man als ideologische Konkurrenz und Billiglohnzone hat. Viel mehr Plätze auf der Welt wo man seine kapitalistischen Manchestertraditionen ausleben kann.....

stimme ich dir 100%-ig zu.
So war das früher (als es die DDR und den Ostblock noch gab) habe vor ein paar Wochen ne super Doku gesehen, da wurde gezeigt wie westdeutsche Versandhäuser im Osten billigist (Billy, der Name eines Regals  ;D) produzieren liessen, aber nicht nur Möbel, nein auch Kleidung und blablabla.
Jedenfalls wurden für die Produktion im Ostblock (ehem. DDR) auch Strafgefangene eingesetzt (aber überwiegend weil sie nicht systemkonform) waren.

Jedenfalls brauchte es da keine Leiharbeit(er/innen), da wurden schlichtweg die Produkte importiert, vom Westen und mit höchsten Gewinnmargen (Profitgier) verscherbelt.

War oder ist vermutlich der Vorläufer der 'Werkverträge'.
Kommt alles wieder, verlass dich drauf.
Ich finde den Hype um 'Amazon' gut, weil nun hoffentlich die Lawine Leiharbeit/Sklavenhalterei vielleicht ins Rollen kommt.
Und Amazon dürfte wohl ernsthaft nur die Spitze des Eisberges sein.
Wenn die Bedingungen in der Leiharbeit passen (höhere Löhne/Gehälter) und die Leute das freiwillig machen, ist es meiner Ansicht auch rechtens und legitim, aber nicht wenn immer mehr Stammbelegschaften in Leiharbeiter/Sklaven umgewandelt werden, zu deutlich schlechteren Bedingungen, nur weil es lt. Gesetz auch möglich ist nen Vollzeit-Job als Sklave anzunehmen und zum Aufstocker zu mutieren.
Aufstocker-Sklave, ganz neue Begriffe.

Und gestern diese Sendung mit Anne will.... und diese Tussi von der Skalvenhalterlobby(Puffmutter), die spielte sich ja auf wie die reinste Samaritern, also so gut und sozial wie die sind (die Sklavenhalterlobby) bzw. sich zu verkaufen versuchen, das kann doch gar nicht sein, dass wir die guten 60'er, 70'er und 80'er Jahre ohne solche Leihbuden (im grossen Ausmass) erlebt oder geschafft haben.

Gibt es schon ne Sklavenhalterbude die sich 'Samariter' nennt ?

Strombolli, alter Archivator, hatte Mutti's Dissertation evtl. was mit Sklavenhaltung oder Werkverträgen zu tun ?
Was sagt dein Archiv dazu ?

 

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Na, man weiss ja nicht, was alles noch so herauskommt. - Mit dem Doktorvater kann nicht wirklich hinkommen, denn die Frau ist 4 Jahre älter als ich.
Aber ich vermute, sie ist IM mit dem Auftrag die BRD und Westeuropa wirtschaftlich zu ruinieren und durch Zuspitzung der sozialen Lage, dem Sozialismus zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen.

Die äussert sich nur deshalb zu amazon nicht, weil es ihrem FDJ/Stasi-Auftrag entspricht, Unzufriedenheit zu schüren, damit ne revolutionäre Situation entsteht.

Das war übrigens jetzt ätzende Satire!
Nee, Vollstrecker, sowas wie den vermeintlichen Doktorvater oder ein heimliches Kind mit Sahra angeht ... da schmunzele ich nur.
Ärgerlich werde ich nur, wenn man mich in die braune oder gelbe Ecke stellt, weil ich mal wieder zuviel oder zuwenig zwischen den Zeilen geschrieben habe.

Nachtrag: Die IM-Fiktion leite ich aus dieser Geschichte (http://www.chronik-berlin.de/news/merkel_02.htm) ab.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 20:01:22 Do. 28.Februar 2013
Hi Strombolli,

Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Na, man weiss ja nicht, was alles noch so herauskommt. - Mit dem Doktorvater kann nicht wirklich hinkommen, denn die Frau ist 4 Jahre älter als ich.
Aber ich vermute, sie ist IM mit dem Auftrag die BRD und Westeuropa wirtschaftlich zu ruinieren und durch Zuspitzung der sozialen Lage, dem Sozialismus zum endgültigen Durchbruch zu verhelfen.

ok, das klingt nach Mutti-Landsverrat und scheint durchaus  plausibel,  ich nehme das jetzt erstmal (stillschweigend) so hin, bis ich nachher etwas mehr Zeit habe.

Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Die äussert sich nur deshalb zu amazon nicht, weil es ihrem FDJ/Stasi-Auftrag entspricht, Unzufriedenheit zu schüren, damit ne revolutionäre Situation entsteht.

Diese Namensähnlichkeit. FDJ und FDP, Mutti's Koalitionspartner, nicht dass die Gute da noch etwas verwechselt....oder Demenz ???

Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Das war übrigens jetzt ätzende Satire!.

schon klar.

Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Nee, Vollstrecker, sowas wie den vermeintlichen Doktorvater oder ein heimliches Kind mit Sahra angeht ... da schmunzele ich nur.
Ärgerlich werde ich nur, wenn man mich in die braune oder gelbe Ecke stellt, weil ich mal wieder zuviel oder zuwenig zwischen den Zeilen geschrieben habe..
keine Bange, mit der oder den Farb-Kombi vergleiche ich dich in keinster Weise.


Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Nachtrag: Die IM-Fiktion leite ich aus dieser Geschichte (http://www.chronik-berlin.de/news/merkel_02.htm) ab.

oh, das ist mir neu, aber wer weiss, irgendeinen Grund muss es ja geben, dass sie den jetzigen Bundespräsidenten (Hr. Gauck) damals nicht wollte, weiss der evtl. genaueres ?

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 22:00:08 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: Strombolli am 18:48:25 Do. 28.Februar 2013
Nachtrag: Die IM-Fiktion leite ich aus dieser Geschichte (http://www.chronik-berlin.de/news/merkel_02.htm) ab.
Ja, mit diesem Link hab ich jetzt für den Rest des Abends ne Beschäftigung. Das wäre Honeckers Traum gewesen: Ein Stasi-Spitzel als Bundeskanzler.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 22:13:10 Do. 28.Februar 2013
Zitat
Minilohn und Maxistress - Amazon ist überall

Video der Sendung 2+Leif mit Sahra Wagenknecht und Ingrid Hofmann (Arbeitgeberverband der Personaldienstleister) vom 25.02.2013.

Am 25.02.2013 diskutierten Sahra Wagenknecht und Ingrid Hofmann in der Sendung 2+Leif im SWR-Fernsehen über Leiharbeit, Ausbeutung und gute Arbeit.

Zum Video der Sendung:
http://swrmediathek.de/player.htm?show=44ae5640-7ff4-11e2-a57a-0026b975f2e6 (http://swrmediathek.de/player.htm?show=44ae5640-7ff4-11e2-a57a-0026b975f2e6)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Vollstrecker am 22:45:15 Do. 28.Februar 2013
Zitat von: dagobert am 22:00:08 Do. 28.Februar 2013
... Das wäre Honeckers Traum gewesen: Ein Stasi-Spitzel als Bundeskanzler.

jaja, aber ein einfacher Stasi-Spitzel reicht da nicht, Mutti hat ja, soweit ich informiert bin, im Westen (BRD) das Licht der Welt erblickt, und dann soll sie ja auch noch die Tochter eines (unverheirateten ?) Pfarrers sein, also wenn das so ist, da reicht ja nichtmal der Begriff Doppel-Agentin, das geht ja schon schwer in Richtung 'Triple-Agentin' oder gar 'Quadro-Agentin'.
Das grenzt ja schon an Honeckers Albtraum.

Und dann findet man in dem Link von @Strombolli ja auch noch wieder solche Begrifflichkeiten wie Verfassungsschutz usw. ich weiss nicht, die Arme dieser ehemaligen DDR-Superbehörde sind verdammt lang.
Ein Schelm wer böses dabei denkt.  ;)

Aber was soll's, im Osten geht die Sonne auf (guten morgen liebe Sonne, guten morgen lieber Erich) und im Westen geht die Sonne unter(guten abend liebe Sonne, leck mich am Arsch Erich..)  ;)

das kann alles kein Zufall mehr sein, FDJ und FDP... ich glaub es nicht.. ;D
wer weiss, vielleicht hat Margott ja die Fäden in der Hand und ist die (heimliche) Drahtzieherin ?
Was sagt denn die 'von der Leihe' (Leihmutter (Mutter aller Leiharbeiter)) diese (zen)Ursula dazu ?

@Strombolli,

ich bitte per PN (private Nachricht) mal um deine wichtigsten Medi-Rezepte,
ich nehm ja nur was für's Herz usw. aber du hast offenbar die besseren Pillen, also solche verbalen Zusammenhänge, die bringe ich beim besten Willen nicht zustande, vermutlich habe ich einfach zuviel Stress mit dem JC, wird Zeit dass ich mich zur Ruhe setze glaube ich (Burnout ?   )      ;)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:04:22 Fr. 01.März 2013
Zitat von: hanni reloaded am 14:05:14 Do. 28.Februar 2013
Ich werd vermutlich gleich getötet, aber ich finde, daß Leiharbeit im Grundsatz nichts Verkehrtes ist.

Allerdings sollten gänzlich andere Bedingungen herrschen:

-höherer Lohn als die Stammbelegschaft, da kein fester Arbeitsplatz
-Erstattung sämtlicher Kosten, also nix Pauschalen für Entfernung oder Futter
-höherer Steuerfreibetrag.

Dann gäbe es vielleicht sehr viel weniger Leiharbeit.
....

Eigentlich habe ich die gleiche Meinung über Leiharbeit, nur ist es bei der derzeitigen wirtschaftlichen Ausrichtung müßig sich darüber Gedanken zu machen, genauso wie die Skandalisierung von Amazon, es liegt grundsätzlich etwas im Argen welches sich mit Ausbesserungsarbeiten längst nicht mehr beheben lässt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 19:19:40 Fr. 01.März 2013
ZitatAmazon und der Kapitalismus

Für den eiligen Leser wollen wir zunächst die Schuldfrage klären. Schuld ist der Konsument, der immer alles noch billiger haben will. Damit haben die neoliberalen Religionsanhänger den Satz den sie brauchen und sind hiermit verabschiedet. Natürlich ist diese Art der Erklärung nur dumpfe Propaganda. Es sind ja nicht die Konsumenten, die die Amazon dazu zwingen Leiharbeiter in Massenhaltung und unter Bewachung durch eine fragwürdige rechte Hesstruppe bewachen zu lassen. Es ist einfach schlicht und ergreifend die Gier des Kapitals nach immer mehr Gewinnen. Daran ist übrigens nichts Böses. Das ist das Wesen des Kapitalismus.


Das Kapital ist ein Tier das nur aus Maul und Darmausgang besteht. Es verdaut nicht, sondern es schlingt nur. Es hat keine Moral, kennt keine Ethik oder Verantwortung. Es hat nur ein Ziel. Gewinnmaximierung. Dabei ist es ihm egal, ob Menschen und Umwelt vernichtet werden. Es vernichtet für kurzfristigen Gewinn sogar seine eigene Lebensgrundlage. Es hat eben keinen Verstand.

Natürlich möchte Amazon nicht, dass wir Kunden böse mit der Firma sind und uns im Zweifelsfall sogar mit unseren Käufen zurückhalten, aber Amazon ist sich eigentlich keiner Schuld bewusst. Es war die Schröderegierung in der Müntefering die Menschen in die Sklavenarbeit schicken durfte, die er liebevoll Zeit- oder Leiharbeit nannte. Es war die Schröderregierung mit Steinmeier und vor allem auch Steinbrück die Hartz IV geschaffen haben und damit die arbeitenden Menschen zum Freiwild für das Kapital machten. Amazon nützt nur die Gelegenheit die Gewinne mitzunehmen die erst Schröder und Hartz möglich gemacht haben.
....
....

Quelle und vollständiger Artikel: Duckhome (http://duckhome.de/tb/archives/10572-Amazon-und-der-Kapitalismus.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 19:49:31 Sa. 02.März 2013
im wesentlichen pflichte ich diesem Kommentar zu und richtig, hier wird
dass Schönreden der Pseudoagentur für Nichtarbeit die Maske entrissen, man nennt die Verbrecher gar beim Namen.

Aber und dennoch auch Amazon ist in seiner Mitwirkungspflicht ein Teil des verbrecherischen Gesamtkomplotts.
Die Verantwortung ist vielgestaltig, vom Käufer bis hin zum beauftragten Seelenverkäufer
tragen alle in verschiedenster Konstellation dazu bei, dieses perfide System am Laufen zu erhalten.

PS.:
das Kapital ist mitnichten, nicht einmal in seiner erbärmlichsten Metapher als Tier vergleichend zu missbrauchen,
Kapital ist im wortwörtlichsten Sinn sächlich, punktum.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 08:46:59 So. 03.März 2013
Zitat
Neue Vorwürfe bei Amazon: Schrittzähler, Cent-Lohn und Zusammenbrüche
Der Skandal um Amazon nimmt kein Ende: Jetzt haben ehemalige Mitarbeiter des Internethändlers ausgepackt – sie berichten von Zuständen wie auf ,,Sklaven-Galeeren", Kreislaufzusammenbrüchen und kompletter Bewegungs-Überwachung.

[...]

Die schlechte Behandlung der Mitarbeiter erfolgt also nur zum Besten der Kunden? Rechtlich ist Amazon offenbar auf der sicheren Seite: ,,Das Erschreckende ist, dass unser Arbeitsrecht solche amerikanischen Strukturen hergibt", sagt ein Gewerkschafter. ,,Der Arbeitgeber nützt ja nur die rechtlichen Freiräume."

http://www.mopo.de/politik---wirtschaft/neue-vorwuerfe-amazon--schrittzaehler--cent-lohn-und-zusammenbrueche,5066858,21988252.html

Ja, das haben wir ja nun alle verstanden:

Es ist also nur das (abstrakte) System, das genutzt wird und da kann mensch anscheinend nix gegen machen, sondern muß das dann so hinnehmen und kann deshalb fleissig weiter bei A. einkaufen.

Das man dieses "System" nun mal hinterfragen und dessen völliges Fehlen von Moral &  Menschlichkeit ablehnen könnte, das man das "System" eben nicht als Naturgesetz verstehen muß, sondern - ganz im Gegenteil - schleunigst an einer kompletten Änderung & Verbesserung arbeiten würde, usw., usw...

... genau DAS fehlt mir bei all diesen Beiträgen, die man hier und anderswo lesen kann.



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:12:58 So. 03.März 2013
Es ist  schon auffällig wie diejenigen, die sonst für den freien Markt hausieren gehen, für Abbau des Kündigungsschutzes, gegen Mindestlöhne, eben gegen jegliche Beschränkung/Regulierung des Marktes, die fangen an zu schreien das der Verbraucher die Schuld an den Auswüchsen des Kapitalismus trägt. Also boykottieren und alles wird gut, jedes mal, wer bitteschön glaubt diese scheisse eigentlich noch?
Ändern tut sich dadurch rein gar nichts, der nächste Skandal steht schon vor der Tür bzw. ist nur noch nicht publik gemacht, wie allgemein die Dauerkrise des Kapitalismus.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 12:02:10 So. 03.März 2013
Eivisskat hat es meines Erachtens auf den Punkt gebracht, die Finger in die Wunde legen scheint hier wieder einmal mehr
der Unterhaltung dienlich zu sein als aufklärend Veränderungen zu bewirken oder bewirken zu wollen.
Und bei allem Hype rund um die reißerischen Skandale, Kausalitäten werden garnicht zur Kenntnis genommen, geschweige
das man das totalitäre System generell in Frage stellt... 

Und richtig, der Manchesterkapitalismus von heute ist weder einem Naturgesetz vergleichend noch gottgewollt

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 15:20:16 So. 03.März 2013
Es hat ja jahrtausendealte Tradition, dass die Täter "Haltet den Dieb!" rufen und auf das eigentliche Opfer zeigen. Da kann ich mich, dank meiner Pillen gar nicht mehr drüber aufregen. Ganz schlimm erscheint es mir, dass wir anscheinend auf einer gesellschaftlichen Zwischenstufe angekommen sind, wo viel Resignation und Ergebenheit in die Situation zu erkennen ist. Mit dem Totschlagargument "Ihr habt doch 40 Jahre Sozialismus ausprobiert und man hat gesehen, dass dies auch nicht klappt." Damit sollen sich die gegenwärtigen Auswüchse des Kapitalismus entschuldigen lassen?

Ich betrachte es in solchen real-life Diskussionen immer als guten Weg auf die soziale Marktwirtschaft zurückzugehen (dass sie auch keine war, muß ich ja nicht laut sagen) und die weite Entfernung der gegenwärtigen Entwicklungsform des Kapitalismus hinzuweisen. Und eben auf das freie Denken, jenseits
vorgegebener Bahnen. Unsere Diskussionsgegner sind dafür nämlich alles andere als offen und greifen immer nur zu populistischen Klischees.
Sie haben Angst vor Veränderung, es könnte ihren guten status quo negativ beeinflussen. Und unsere katastrophale Schulbildung trägt dazu bei, dass diese Argumentation auch so bleibt.

Mindesten 25% aller DDR Lehrer haben ihre Schüler so unterrichtet, dass die neben der DDR-Linie auch weiter dachten. es gab ja das Westfernsehen.
Wo ist heute ein Massenmedium, welches einen deutlichen Kontrast zum hiesigen Medien-Mainstream setzt?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Nikita am 00:50:21 Mo. 04.März 2013
http://www.wbs-law.de/internetrecht/fotorecht-bildrecht/amazon-stadtbuchereien-entfernen-link-aus-katalog-36526/ (http://www.wbs-law.de/internetrecht/fotorecht-bildrecht/amazon-stadtbuchereien-entfernen-link-aus-katalog-36526/)

ZitatAmazon kommt aus den negativen Schlagzeilen u.a. wegen der unzuträglichen Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter nicht heraus. Der Online-Buchhändler soll angeblich aus den Online-Katalogen der Stadtbüchereien Heidelberg und Mannheim entfernt werden.
...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 08:50:04 Fr. 05.April 2013
ZitatAmazon-Mitarbeiter in Bad Hersfeld und Leipzig streiken - Kampf gegen Dumpinglöhne bei Online-Versandhändler

Aus Protest gegen Dumpinglöhne wollen tausende Amazon-Mitarbeiter an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld in den Streik treten. Am Donnerstag stimmten im Leipziger Logistikzentrum 97 Prozent der Verdi-Mitglieder für eine Arbeitsniederlegung, wie der MDR am Abend berichtet.

Über Ausmaß und genauen Zeitpunkt werde sich die Gewerkschaft in den kommenden Tagen verständigen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago dem Sender. Die Leipziger fordern eine Lohnuntergrenze von 10,66 Euro für die 2.000 Beschäftigten.

Schon Anfang kommender Woche wollen auch die Mitarbeiter an den zwei Werken in Bad Hersfeld für höhere Löhne streiken. Am Montag werde mit Amazon verhandelt, sagte Gewerkschaftssekretär Heiner Reimann der AFP. "Wenn es genau so fruchtlos läuft wie in Leipzig, werden wir am Dienstag in den Warnstreik treten." Er rechnet nicht mehr mit einem Einlenken der Geschäftsführung. "Mir fehlt die Phantasie, es wird ein 'No' geben."

Bad Hersfeld ist mit rund 3.700 Beschäftigten der größte der sieben Amazon-Standorte in Deutschland. Die Hessen fordern die Einhaltung des Tarifvertrages für den Versandhandel. Das bedeutet laut Reimann 11,69 Euro für Hilfsarbeiter im Lager und 12,18 Euro für reguläre Lagerarbeiter. Gemeinsam mit ihren Leipziger Kollegen pochen die Bad Hersfelder auch auf ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld.


http://de.nachrichten.yahoo.com/amazon-mitarbeiter-bad-hersfeld-leipzig-streiken-051727814.html
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 08:23:38 Sa. 06.April 2013
Zitat
Amazon lehnt Tarif ab

Ver.di kündigt Streiks in Leipzig und Bad Hersfeld an - Versandhändler sorgt offenbar mit Leiharbeitern vor

Statt auf einen Tarifvertrag setzt der US-amerikanische Versandriese Amazon in seinen sieben deutschen Logistikzentren auf Überwachung, Gängelei, Saisonkräfte und im Feiertagsgeschäft auch auf Massen von Leiharbeitern.

Mit letzteren, so berichtete die Leipziger Volkszeitung (LVZ) in dieser Woche, decke sich der Konzern seit März zumindest am Leipziger Standort erneut ein. Damit will Amazon offenbar den von der Gewerkschaft ver.di angekündigten Streiks in Sachsen und im hessischen Bad Hersfeld begegnen.


http://www.jungewelt.de/2013/04-06/044.php (http://www.jungewelt.de/2013/04-06/044.php)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Sir Vival am 13:37:08 Sa. 06.April 2013
Ich frage mich nur:
- wer hat es ermöglicht, daß sich ein Konzern wie A....n im Streikfall einfach mit Leiharbeitern eindecken kann?
- wer hat es ermöglicht, daß sich eine solche "Eindeckung" (zu 100%?) überhaupt machen läßt....im Gegensatz zu vor Jahren, als es da eine Begrenzung der Beschäftigung für Leiharbeit gab im Bezug zur Stammbelegschaft?
- wer hat es ermöglicht, der Leiharbeitsbranche Sklavenlöhne, bzw. unmenschliche Vertrags- und Arbeitsbedingungen aufzuerlegen?
- wer hat es (nicht nur bei A....n) ermöglicht, die Grundregeln des Anstands und der Gerechtigkeit in der Arbeitswelt, oder kürzer gesagt, den Arbeitnehmerschutz zu fast 100% (eigentlich gibt es gar keinen) zu eliminieren.......zum Wohle der Wirtschaft?
- und schließlich (im Moment jedenfalls): wer kann/könnte diesen Scheißdreck wieder rückgängig machen/eindämmen/mit (ordentlichen) Gesetzen und Regeln versehen/oder einfach sagen "NEIN! BIS HIERHER UND NICHT WEITER! ES REICHT!!"?

Die Antwort ist immer die selbe: DIE POLITIK! Wenn ich als Bürger die Macht haben soll, bei Amazon z.B. nicht mehr zu kaufen, ist das doch eine unverschämte und unverblümte Verantwortungslosigkeit der Politik, das alles auf die Bürger zu transferrieren.

Egal, welche Mistsäcke, Menschenfeinde und Betrüger (ja, das sind sie) in Berlin regieren. Keiner, wirklich keiner interessierte sich bisher für die "Wiedergutmachung" oder Korrektur dieses ekelhaften und zu hundert Prozent FALSCHEN Agenda 2010 Paketes, welches der Gasgerd und seine Mannen da damals ausgewürgt haben.
Ich könnte sie alle in die Luft sprengen, diese miesen Menschenfeinde. Sorry, so sehe ich das! Die haben die Macht, es zu ändern. Sie wollen es nicht!
Warum? Weil ihnen die Wirtschaftbosse im Arsch...h stecken und die Lunte sonst anzünden.
Es regiert die Korruption und das Verbrechen in D. Und alles wird schön verpackt und legal deklariert.
Und jeder, der nur ansatzweise so der Meinung ist, wie ich es jetzt ein wenig überspitzt geschrieben habe, ist eh der Querulant, der Verlierer, der jetzt einen Schuldigen sucht und einer, der immer was zu motzen hat und nicht ernst genommen werden sollte.
Jaja.......
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 22:23:20 Mi. 10.April 2013
ZitatAm Dienstag protestierten in Bad Hersfeld rund 500 Beschäftigte des Internet-Versandhändlers Amazon für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu der Kundgebung aufgerufen. Bad Hersfeld ist der größte deutsche Standort des Unternehmens. Verdi will durchsetzen, dass auch bei Amazon der Tarifvertrag des Versand- und Einzelhandels gilt. Im Standort Leipzig wurde bereits erfolgreich eine Urabstimmung für Streik durchgeführt.
http://www.rf-news.de/2013/kw15/10.04.13-amazon-kollegen-protestieren (http://www.rf-news.de/2013/kw15/10.04.13-amazon-kollegen-protestieren)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:18:14 Mo. 29.April 2013
ZitatStreik in Amazon-Zentrallager beschlossen

Im hessischen Bad Hersfeld werden Pakete des Online-Händlers Amazon wohl bald zeitweise nicht bearbeitet werden. Die Mitarbeiter haben sich per Abstimmung für einen Streik ausgesprochen.


Die Gewerkschaftsmitglieder im osthessischen Bad Hersfeld haben sich zu 97,6 Prozent für einen Arbeitskampf ausgesprochen
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/urabstimmung-streik-in-amazon-zentrallager-beschlossen/8136576.html (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/urabstimmung-streik-in-amazon-zentrallager-beschlossen/8136576.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:14:57 Di. 14.Mai 2013
Bei Amazon wird erstmals in Deutschland gestreikt. Am größten deutschen Standort im osthessischen Bad Hersfeld und in Leipzig ist die Belegschaft am Dienstag zu einer ganztägigen Protestaktion aufgerufen. Kunden müssen mit Verzögerungen bei der Warenzustellung rechnen.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/versandhandel-erstmals-streik-bei-amazon,1472780,22759798.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/versandhandel-erstmals-streik-bei-amazon,1472780,22759798.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:18:41 Di. 14.Mai 2013
ZitatAmazon zahlt seinen Beschäftigten im ersten Berufsjahr bis zu 9000 Euro weniger, als ihnen nach dem Einzelhandelstarifvertrag zustünde. Das hat Verdi den Mitarbeitern vorgerechnet und ihnen damit einen tragfähigen Grund geliefert, um für eine Tarifbindung ihres Arbeitgebers zu streiken
http://www.fr-online.de/wirtschaft/amazon-streik-es-geht-nicht-nur-um-geld,1472780,22764658.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/amazon-streik-es-geht-nicht-nur-um-geld,1472780,22764658.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dejavu am 20:37:46 Di. 14.Mai 2013
So, komme grad von nem Bekannten, hab die Nachrichten gesehen.
Da wurde dann auch von dem Streik bei Amazon berichtet, sogar mit Bildern.
Laut Amazon wird es nicht Zu Verzögerungen für die Kunden kommen.
Kein Wort davon, wie Amazon das wohl anstellen wird.
Auch im FR-Artikel ist vom Einsatz von Leiharbeitnehmern nicht die Rede.
Wär ja auch noch schöner, wenn wirklich jedem klar würde das die Leiharbeit eine Gefahr für die Löhne und Arbeitsbedingungen aller Beschäftigten darstellt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 08:16:29 Mi. 15.Mai 2013
Auf der anderen Seite ist AMAZON leider überall, ich wollte gestern keinen weiteren Thread öffnen, aber die Sache mit DAIMLER stinkt genauso zum Himmel.  kotz

Leider kann ich auf Grund meines Krüppelinternets keine aufwendigen Seiten / Videos anschauen, aber für euch mal trotzdem an dieser Stelle den Link zur ARD Mediathek.

http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/hungerlohn-am-fliessband-wie-tarife-ausgehebelt-werden?documentId=14580414 (http://www.ardmediathek.de/das-erste/reportage-dokumentation/hungerlohn-am-fliessband-wie-tarife-ausgehebelt-werden?documentId=14580414)
Titel: Amazon zahlt keine Steuern
Beitrag von: Nikita am 00:13:20 Mo. 20.Mai 2013
    Habt ihr das auch gehört, das Amazon gar keine Steuern zahlt in Europa, weil sie geschickt ihre Geschäftsstruktur auf Steueroasen verteilt haben? Stimmt gar nicht, Amazon zahlte 3 Millionen Pfund Steuern in England, bei einem Umsatz von 4,2 Milliarden Pfund. Von "gar keine Steuern" kann also überhaupt keine Rede sein!1!!

http://www.guardian.co.uk/business/2013/may/15/amazon-uk-tax-3m (http://www.guardian.co.uk/business/2013/may/15/amazon-uk-tax-3m)
Zitat von:
http://blog.fefe.de/?ts=af6bc49c (http://blog.fefe.de/?ts=af6bc49c)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: matten am 07:38:15 Mo. 20.Mai 2013
moin


also 3 Millionen Pfund Steuer ist nicht viel mehr

als keine Steuer
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 09:36:50 Mo. 20.Mai 2013
Da zahlen ja unsere kleinen mittelständischen Firmen hier im Ort mehr Steuern!
Und die haben keinen Umsatz von 4,2 Mrd. Pfund (nicht mal Euro)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:06:42 Di. 04.Juni 2013
ZitatStreik bei Amazon
Bad Hersfeld - Im Streit um einen Tarifvertrag sind am Montag erneut mehrere hundert Mitarbeiter des Versandhändlers Amazon in den Streik getreten. Sowohl in Bad Hersfeld als auch am Standort in Leipzig legten die Beschäftigten die Arbeit nieder. Es ist der dritte Streik innerhalb von gut drei Wochen bei Amazon. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Konzern lehnt dies ab. Er orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. Bislang gebe es keine Signale für die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hieß es bei der Gewerkschaft. Deswegen steige der Wille, den Streik mit aller Kraft fortzusetzen - demnächst auch mit mehrtägigen Aktionen.
http://www.sueddeutsche.de/j5M38p/1350210/Streik-bei-Amazon.html (http://www.sueddeutsche.de/j5M38p/1350210/Streik-bei-Amazon.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 11:07:52 Di. 04.Juni 2013
Zitat von: Kuddel am 09:06:42 Di. 04.Juni 2013
Bislang gebe es keine Signale für die Aufnahme von Tarifverhandlungen, hieß es bei der Gewerkschaft. Deswegen steige der Wille, den Streik mit aller Kraft fortzusetzen - demnächst auch mit mehrtägigen Aktionen.
Wenn in Bad Hersfeld oder Leipzig gestreikt wird, kriegen die anderen Logistikzentren vermutlich ein paar zusätzliche Leiharbeiter und schon merken die Kunden von dem Streik nichts mehr. Interessant wird es dann, wenn sich die anderen Standorte anschliessen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:13:04 Di. 04.Juni 2013
Es würde Sinn machen auch unabhängig Stimmung zu machen für einen Arbeitskampf und nicht nur darauf zu warten, daß die Gewerkschaft es macht. Vor Ort und nicht nur im Netz.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:40:50 Sa. 15.Juni 2013
ZitatGewerkschaft droht Versandhändler Amazon mit längerem Streik

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.heise.de%2Fimgs%2F18%2F1%2F0%2F3%2F7%2F5%2F8%2F5%2F______bad_hersfeld.jpg-486646571d38df34-c15dc71da6686781.jpeg&hash=b7ff9fc5946edb559500036e5da9c1395e01023a)
In Bad Hersfeld (Foto) und anderen Amazon-Versandlagern könnten bald
für mehrere Tage die Förderbänder stillstehen.

Im Streit um einen Tarifvertrag beim Internet-Versandhändler Amazon verschärft die Gewerkschaft Verdi die Gangart. "Wir werden den Druck erhöhen und als Nächstes wohl zu einem zweitägigen Streik aufrufen – und zwar in naher Zukunft", sagte Mechthild Middeke von Verdi Hessen der Nachrichtenagentur dpa. Bislang hatte es am größten deutschen Versandlager in Bad Hersfeld und am Standort Leipzig nur vereinzelte Tagesstreiks gegeben. Bei einer kommenden Arbeitsniederlegung wären es die Streiktage vier und fünf.

Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der weltgrößte Interversandhändler lehnt dies aber ab und orientiert sich nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche. "Das sind zwei gegensätzliche Positionen. Es gibt aber dennoch Raum für eine Annäherung – womöglich durch die Zahlung von Urlaubs- und Weihnachtsgeld", sagte Middeke.

Bislang sieht Verdi keine Bewegung in dem festgefahrenen Tarifkonflikt. "Amazon ist nicht bereit zu verhandeln." Der Internet-Versand-Riese hatte immer wieder betont, dass für Verhandlungen die Gemeinsamkeiten fehlten.

Zuletzt hatten Anfang Juni Beschäftigte in Bad Hersfeld und Leipzig gestreikt. Nach Gewerkschaftsangaben waren es zusammen 1000 Protestierer, laut Amazon waren es weniger als 850. Auswirkungen für Kundenbestellungen wegen der Streiks hatte Amazon stets bestritten.

Amazon hat in Deutschland acht Versandlager und rund 9000 Mitarbeiter. In Bad Hersfeld arbeiten mehr als 3300 Menschen, in Leipzig sind es etwa 2000.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gewerkschaft-droht-Versandhaendler-Amazon-mit-laengerem-Streik-1889227.html (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Gewerkschaft-droht-Versandhaendler-Amazon-mit-laengerem-Streik-1889227.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 17:08:42 Sa. 13.Juli 2013
Zitat
Amazon zahlt in Deutschland praktisch keine Steuern

Für Amazon ist Deutschland der zweitwichtigste Markt der Welt. Im vergangenen Jahr erzielte der US-Konzern hierzulande einen Gewinn von 118 Millionen Euro – doch das Finanzamt sah davon fast nichts.


http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article118013613/Amazon-zahlt-in-Deutschland-praktisch-keine-Steuern.html
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:36:34 Sa. 20.Juli 2013
ZitatAmazon bleibt hart

Der Konzern legt kein Tarifangebot vor, die Mitarbeiter streiken weiter. Amazon will seinen Beschäftigten nun ein Weihnachtsgeld zahlen - 400 statt der tariflichen 1240 Euro, sagt die Gewerkschaft.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarifstreit-mit-verdi-amazon-bleibt-hart-1.1726379 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarifstreit-mit-verdi-amazon-bleibt-hart-1.1726379)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BGS am 12:45:42 Sa. 20.Juli 2013
Lösung:

Boykottiert Amazon konsequenz bis sich etwas wirklich bessert. Und alle anderen Konzerne / Firmen. Besonders amerikanische.

MfG

BGS
Titel: Re:AMAZON - Neue Streiks
Beitrag von: Eivisskat am 15:14:04 Fr. 20.September 2013
Mutig...


ZitatNeue Streiks bei Amazon - Über 1000 Mitarbeiter des Internetkonzerns forderten vor Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig einen Tarifvertrag. Ver.di kündigt »harten Winter« an

Der Arbeitskampf um Tarifbindung ist in den Amazon-Versandzentren Bad Hersfeld und Leipzig seit Donnerstag wieder voll entbrannt. Bis Samstag wird an den Standorten gestreikt. »Uns geht es nicht nur um mehr Kohle, sondern prinzipiell darum, daß wir mit Amazon endlich ordentliche Tarifverhandlungen führen können«, sagte Jörg Lauenroth-Mago, verdi-Streikführer in Leipzig, gegenüber junge Welt. Der Internetkonzern zahlt nach einem betriebseigenen Vergütungssystem, orientiert sich am niedrigen Lohn der Logistikbranche.

http://www.jungewelt.de/2013/09-20/053.php
Titel: Re:AMAZON - Neue Streiks
Beitrag von: Sobutai am 17:46:25 Fr. 20.September 2013
Zitat von: Eivisskat am 15:14:04 Fr. 20.September 2013
Mutig...


ZitatNeue Streiks bei Amazon - Über 1000 Mitarbeiter des Internetkonzerns forderten vor Versandzentren in Bad Hersfeld und Leipzig einen Tarifvertrag. Ver.di kündigt »harten Winter« an

Der Arbeitskampf um Tarifbindung ist in den Amazon-Versandzentren Bad Hersfeld und Leipzig seit Donnerstag wieder voll entbrannt. Bis Samstag wird an den Standorten gestreikt. »Uns geht es nicht nur um mehr Kohle, sondern prinzipiell darum, daß wir mit Amazon endlich ordentliche Tarifverhandlungen führen können«, sagte Jörg Lauenroth-Mago, verdi-Streikführer in Leipzig, gegenüber junge Welt. Der Internetkonzern zahlt nach einem betriebseigenen Vergütungssystem, orientiert sich am niedrigen Lohn der Logistikbranche.

http://www.jungewelt.de/2013/09-20/053.php

Mutig ?? Hmm, seit Kündigung der Konten von Wikileaks kaufe ich nichts mehr bei Amazon, ich kaufe auch nichts in Geschäften deren Verpackungen 75g oder 280g oder 400g sind, alles unter 500g und unter 1 kilo wird ignoriert und konseqent in DM umgerechnet.
Alles was zu teuer erscheint wird nicht gekauft, alles was sich dem Faktor geteilt durch 2 nicht annähernd an die DM richtet wird Boykottiert.
Auf unserem Markt handel ich wenn die Preise nicht stimmen, die Mitarbeiter bei Amazon sollten dort nicht arbeiten, dass wäre Mutig.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 20:02:53 Fr. 20.September 2013
Zitat von: Sobutai am 17:46:25 Fr. 20.September 2013
Mutig ?? Hmm, seit Kündigung der Konten von Wikileaks kaufe ich nichts mehr bei Amazon, ich kaufe auch nichts in Geschäften deren Verpackungen 75g oder 280g oder 400g sind, alles unter 500g und unter 1 kilo wird ignoriert und konseqent in DM umgerechnet.
Alles was zu teuer erscheint wird nicht gekauft, alles was sich dem Faktor geteilt durch 2 nicht annähernd an die DM richtet wird Boykottiert.
Auf unserem Markt handel ich wenn die Preise nicht stimmen, die Mitarbeiter bei Amazon sollten dort nicht arbeiten, dass wäre Mutig.

Das machst du ja ganz richtig, Glückwunsch. Und Viele beherzigen sich ja inzwischen erine ganz ähnliche Haltung.

Aber leider, leider geht das nicht so schnell und wenn ich mir das Bild der demonstrierenden Frauen ansehe, scheint mir, dass allein der Gedanke "Tarifvertrag" in deren Köpfen schon absolut fortschrittlich ist und finde es sehr mutig von ihnen, sich - gegen alle Kündigungsängste - dafür einzusetzen. Alles andere kommt dann später noch...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Sobutai am 21:36:38 Fr. 20.September 2013
Zitat von: Eivisskat am 20:02:53 Fr. 20.September 2013
Zitat von: Sobutai am 17:46:25 Fr. 20.September 2013
Mutig ?? Hmm, seit Kündigung der Konten von Wikileaks kaufe ich nichts mehr bei Amazon, ich kaufe auch nichts in Geschäften deren Verpackungen 75g oder 280g oder 400g sind, alles unter 500g und unter 1 kilo wird ignoriert und konseqent in DM umgerechnet.
Alles was zu teuer erscheint wird nicht gekauft, alles was sich dem Faktor geteilt durch 2 nicht annähernd an die DM richtet wird Boykottiert.
Auf unserem Markt handel ich wenn die Preise nicht stimmen, die Mitarbeiter bei Amazon sollten dort nicht arbeiten, dass wäre Mutig.

Das machst du ja ganz richtig, Glückwunsch. Und Viele beherzigen sich ja inzwischen erine ganz ähnliche Haltung.

Aber leider, leider geht das nicht so schnell und wenn ich mir das Bild der demonstrierenden Frauen ansehe, scheint mir, dass allein der Gedanke "Tarifvertrag" in deren Köpfen schon absolut fortschrittlich ist und finde es sehr mutig von ihnen, sich - gegen alle Kündigungsängste - dafür einzusetzen. Alles andere kommt dann später noch...

Hmm "Aufstockend Arbeiten" zu gehen, sich benutzen zu lassen und jetzt zu Demonstrieren finde ich nicht mutig, ab Montag werden die Damen und Herren fallen gelassen weil nach der Wahl ist vor der Wahl und mittlerweile sind unsere Gewerkschaften oder wie ich sie nenne "Propagandabeauftragten des BMWS" nur noch ein Spielball des Kapitals und zu sehr eingebunden.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 21:48:18 Fr. 20.September 2013
Als alleinstehender (?) jüngerer Mann ist die Sache natürlich immer einfacher, aber wenn eine ganze Familie dran hängt und das JC statt Aufstockung mit Sanktionen und Amazon mit Kündigung droht...

:(

Und Info über neue Lebensweisen/Gesellschaften sind sicher in Hersfeld und vermutlich auch in Leibzig nicht an jeder Straßenecke zu finden, auch schon aus Zeitgründen.



LEIDER ist das so und wenn bei diesen Frauen ein Umdenken über "Tarifvertrag" und Gewerkschaften entsteht, finde ich das bemerkenswert & mutig und es soll mir Recht sein, denn daraus kann ein wichtiger Bewußtseinswandel entstehen.

Punkt ;)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:03:31 Fr. 20.September 2013
Also ich sag mal:
Wenn wenigsten 50% aller Leiharbeiter in einer Gewerkschaft wären, sähe der Tarifvertrag mit Sicherheit ganz anders aus!
Was will denn eine Gewerkschaft in einer Brance ausrichten, in der die Mitgliederdichte irgendwo bei (geschätzen) 10% liegt?


Zitat...mittlerweile sind unsere Gewerkschaften oder wie ich sie nenne "Propagandabeauftragten des BMWS" nur noch ein Spielball des Kapitals und zu sehr eingebunden.
Tja, dann tritt in die Gewerkschaft ein und beginne etwas zu verändern. Wenn ich sehe wieviele Basisgewerkschafter sich den Arsch für ihre Kollegen aufreißen und versuchen Betriebe zu organisieren.
Weißt Du was das für eine beschissene, nervenaufreibende Arbeit ist in Branchen mit geringer Mitgliederzahl die Menschen dazu zu bringen ihre Ängste zu überwinden überhaupt in eine Gewerkschaft einzutreten? Von Streiks will ich mal gar nicht reden.
Die DGB Gewerkschaften sind sicherlich nicht das was ich mir als das Maß aller Dinge vorstelle aber ohne Gewerkschaft sähe das hier noch deutlich finsterer aus.

Desshalb kann ich dieses Gewerkschaftsgedisse auch nicht mehr hören!
Denn genau damit spielt man den Arbeitgebern und dem neoliberalen Gesochs mehr in die Hände als es jede Gewerkschaft könnte!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:48:12 Sa. 21.September 2013
Zitatdie Mitarbeiter bei Amazon sollten dort nicht arbeiten, dass wäre Mutig.

Tut mir leid, das halte ich für völligen Schwachsinn!
Die neoliberale Denkweise breitet sich auch bei chefduzen aus. Man kennt keine Arbeiter mehr, die etwas erkämpfen können, Menschen werden nur noch als "Konsumenten" gesehen.

Und dann fehlt nur noch das "Geiz ist geil"-Argument. Dann kann sich die grün-wählende Mittelklasse wieder toll fühlen mit dem Kauf ihrer Fair-Trade-Produkte und die Unterschichten weiterhin verantwortlich machen für das, was der Kapitalismus anrichtet. Die armen Schlucker kaufen bei Kik, Lidl und Amazon. Die Hartz IV Empfänger und die Arbeiter von Amazon tragen die Schuld an Ausbeutung, Umweltzerstörung und allem Übel in der Welt...

Prost Mahlzeit!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 22:29:23 Sa. 21.September 2013
Zitatdie Mitarbeiter bei Amazon sollten dort nicht arbeiten, dass wäre Mutig.

Hmmm, ich hatte diese Aussage von Sobutai eigentlich dahingehend verstanden, das die Leute erst gar nicht Anfangen sollten, bei einer Firma bei der die Konditionen so miserabel sind!

Und eigentlich sollte es in einer Welt in der Gerechtigkeit nicht nur auf dem Papier existiert auch selbstverständlich sein, das Menschen eine Lohnarbeit, die nicht mal die Existenz sichert ablehnen können ohne dafür Konsequenzen befürchten zu müssen.

Das kann aber nur funktionieren wenn sich diese Menschen organisieren und gemeinsam gegen diese Ausbeutung kämpfen.
Und wenn dann die erste Organisationsform die diese Menschen kennenlernen eine DGB Gewerkschaft ist, dann ist das eben so!
Kann ja nicht jeder gleich als Anarchist auf die Welt kommen! Ich hab ja auch ´ne Weile gebraucht bis ich dahingekommenn bin!
Und heute bin ich ein Anarchist in einer DGB Gewerkschaft der Morgen zur Wahl geht! ;D
Klingt komisch ist aber so! ;D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:49:39 So. 22.September 2013
Zitat...das die Leute erst gar nicht Anfangen sollten, bei einer Firma bei der die Konditionen so miserabel sind!

Meinst du etwa, die Leute gehen aus Spaß arbeiten?
Und meinst du, sie suchen sich gezielt Jobs, die miserabel sind??

Wir hatten eine solche Diskussion schon bei der Leiharbeit. Da wurden Leiharbeiter angepöbelt, weil sie in einer Leihklitsche arbeiteten. Man machte ihnen den Vorwurf sie würden so die Leiharbeit unterstützen, bzw. erst ermöglichen.

Nach dieser Logik könnte man auch das Hartz IV System abschaffen, indem niemand mehr welches beantragt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:26:47 So. 22.September 2013
Kuddel, bleib mal auf dem Teppich!
Langsam nervt es!


ZitatNach dieser Logik könnte man auch das Hartz IV System abschaffen, indem niemand mehr welches beantragt.

Nach DEINER Logik können wir dann auch aufhören, den Leuten hier Hilfestellungen zu geben, wie sie solche ZAFten und Ausbeuter umgehen können.
Dann können wir es auch lassen, die Menschen über ihre Rechte aufzuklären, weil klar ist, dass sie ihren Job bei Ausbeuter oder ZAF los sind, sobald sie ihre Rechte in Anspruch nehmen!

Also komm mal wieder runter und hör auf die Leute hier anzupissen! X(
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:06:38 So. 22.September 2013
Ich will niemanden anpissen. Ich möchte aber schon, daß man sich Gedanken macht um das was man sagt und tut und nicht nur alles aus dem Bauch heraus macht. Was hier diskutiert wird, ist ein meinen Augen auch ein Ergebnis weiter Entpolitisierung.

ZitatNach DEINER Logik können wir dann auch aufhören, den Leuten hier Hilfestellungen zu geben...
Nein. Das ist ein Akt der Menschlichkeit und notwendige Solidarität denjenigen gegenüber, die in einer solchen Situation sind. Wenn wir damit aufhören, würden wir noch schneller vor die Hunde gehen.

Es ist aber keinerlei politische Strategie gegen die Ursachen des Übels. Ja, ich werfe der Mehrheit der Erwerbslosen Inis durchaus vor, daß sie hervorragende Hilfsangebote liefern, aber keinerlei Strategie gegen gegen die Armut per Gesetz, gegen den Druck auf Erwerbslose Jobs im Niedriglohnsektor anzunehmen.

Ich möchte, daß man Kampfformen wie Boykott auch kritisch beleuchtet. Am wichtigsten ist mir aber die Individualisierung aufzubrechen. Es kann eben nicht jeder mit seinen individuellen Entscheidungen wo man nun einkauft und wo man arbeitet, die Verhältnisse ändern. Die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns ist in Zeiten des Neoliberalismus vergessen worden. Selbst ein kleiner oder schlecht organisierter Streik bei Amazon oder anderso ist ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Ich bleibe dabei: Ich halte es für falsch und gefährlich auf denjenigen herumzuhacken, die eh schon unten sind, seien es nun Leiharbeiter oder Amazon-Sklaven. Das Problem ist das System der Ausbeutung und nicht der einzelne Ausgebeutete.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Ziggy am 15:07:53 So. 22.September 2013
ZitatIch bleibe dabei: Ich halte es für falsch und gefährlich auf denjenigen herumzuhacken, die eh schon unten sind, seien es nun Leiharbeiter oder Amazon-Sklaven. Das Problem ist das System der Ausbeutung und nicht der einzelne Ausgebeutete.

Volle Zustimmung. Ich kann mich noch gut erinnern, als ich 2005 hier aufschlug und richtig heftig angemacht wuirde, weil ich es gewagt habe, bei Randstad zu arbeiten. Natürlich war ich richtig geil darauf, mir für 7,02 EUR die Stunde den Arsch aufreißen zu dürfen. Klar, der Sklave ist schuld an der Sklaverei. Und vielleicht - aber nur ein bißchen - Leute wie Schröder und Clement ... und deren willfährige Stiefellecker.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 01:12:32 Mo. 23.September 2013
Zitat von: Kuddel am 13:06:38 So. 22.September 2013
Ja, ich werfe der Mehrheit der Erwerbslosen Inis durchaus vor, daß sie hervorragende Hilfsangebote liefern, aber keinerlei Strategie gegen gegen die Armut per Gesetz, gegen den Druck auf Erwerbslose Jobs im Niedriglohnsektor anzunehmen.
Um da wirklich etwas zu bewegen, müssten sich die ganzen lokal/regional organisierten Elo-Inis bundesweit vernetzen und koordinieren. Das sehe ich in absehbarer Zeit nicht kommen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 04:09:10 Mo. 23.September 2013
Zitat von: Rudolf Rocker am 17:45:53 Di. 09.Juni 1970


Und wenn dann die erste Organisationsform die diese Menschen kennenlernen eine DGB Gewerkschaft ist, dann ist das eben so!

Genau. Ich war in einem Einsatzbetrieb, der aus 70% ZAler bestand.
Ich unterhielt mich mit einem BCE MA. Er sagte mir, die Gewerkschaft könne fast nichts dagege unternehmen, dass soviel ZA arbeiten, da zu wenig Festangestellte bei BCE sind. Von ZA war höchstens 1% in einer Gewerkschaft. Vorallem wehrten die sich nicht. BCE war in diesem Betrieb Zahnlos.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: schwarzrot am 07:50:39 Mo. 23.September 2013
Zitat von: dagobert am 01:12:32 Mo. 23.September 2013
Um da wirklich etwas zu bewegen, müssten sich die ganzen lokal/regional organisierten Elo-Inis bundesweit vernetzen und koordinieren. Das sehe ich in absehbarer Zeit nicht kommen.

Das hatten wir alles schon mal. Es hilft aber nicht, 'bundesweit vernetzt und zu koordinieren', wenn dann kaum leute auf die strasse zu bekommen sind.
Die 20-jährige vereinzelungskampagne der medien/regierungslobbies hat leider sehr gut verfangen, ist da aber auch nichts anderes, wie bei den malochern, die sich fast alle inzwischen dem 'mittelstand' zurechnen/zuträumen, sich gleichzeitig die hosen vollscheissen, bei der aussicht in hartzIV+ zu rutschen. Ergebnis dessen, dass es kaum noch poltisches bewustsein bei malochern gibt, um verdummungspropaganda/vereinzelung einhalt zu bieten.
Im endeffekt machen derzeit viele elo-inis, taktik schandensbegrenzung: individual-sozialberatung, weil: wenn die eigene hütte brennt, hat bisher noch (fast!) jeder elo seinen arsch hochbekommen.
Sobald die hütte aber dann nur noch raucht, fallen die meisten sofort wieder in den man-kann-ja-nix-machen und alles-mir-zu-viel-und-kompliziert modus, statt ihrerseits sich zu informieren/organisieren und was gegen das schweinesystem zu tun.
Eine entwicklung, die man auch hier im forum schön beobachten kann.
Ist aber auch nicht verwunderlich, weil das eigene kleine überleben in abhängigkeit und medienrechtfertigungsdruck, ständigen bedrohungsszenarien, jeden tag neu organisiert werden muss. Das schlaucht! (Natürlich um so mehr, je schlechter man organisiert ist).
Und wie oft geistert selbst hier im hilfebereich rum, 'wenn ich alles tue, was die wollen, lassen die mich in ruhe'?

Zitat von: Kuddel am 13:06:38 So. 22.September 2013Ich bleibe dabei: Ich halte es für falsch und gefährlich auf denjenigen herumzuhacken, die eh schon unten sind, seien es nun Leiharbeiter oder Amazon-Sklaven.
Auf elo-inis organisierte, hackt kuddel aber sehr gerne rum, ohne davon ahnung zu haben.
Zumal er scheinbar oft dabei vergisst, dass die meissten elo-inis aus nichts anderem als selbst betroffenen bestehen, die sich für andere den arsch aufreissen. Und die sollen dann das kunststück hinbekommen, was die (verhältnismässig noch starken) eigentlichen arbeitnehmer-vertreterorganisationen, die gewerksschaften, nicht mal hinbekommen (man siehe z.b. den katastrophalen neuerlichen ZAF-tarifvertrag).

Das die Amazon-ausgebeuteten bei sowas noch streik hinbekommen, ist einer der wenigen lichtblicke dieser tage!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:21:24 Mo. 23.September 2013
ZitatAuf elo-inis organisierte, hackt kuddel aber sehr gerne rum, ohne davon ahnung zu haben.
Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Seit Jahren bekomme ich dieses Elend hautnah mit.

ZitatZumal er scheinbar oft dabei vergisst, dass die meissten elo-inis aus nichts anderem als selbst betroffenen bestehen, die sich für andere den arsch aufreissen.
Ich möchte das, was sie leisten, auch nicht missen.

ZitatUnd die sollen dann das kunststück hinbekommen, was die (verhältnismässig noch starken) eigentlichen arbeitnehmer-vertreterorganisationen, die gewerksschaften, nicht mal hinbekommen...
Was ich kritisiere ist das Fehlen einer Strategie. Wenn man allein mit Erwerbslosen für Erwerbslose arbeitet und diesen engen Tellerrand nicht überschreitet, wird man zwar Einzelnen helfen, doch nie etwas an der Situation selbst ändern können.

Ich rede jetzt nicht von schnöder Theorie, ich kenne ein praktisches Beispiel, das ich für vorbildlich halte. Es ist die Mini-Organisation Bremen macht Feierabend http://bremerfeierabend.blogsport.eu/author/bremerfeierabend/ (http://bremerfeierabend.blogsport.eu/author/bremerfeierabend/)

Es sind wenige Leute, die bei einer Elo-Ini, einer Flüchlingsinitiative, einer Betriebsgruppe und anderen politschen Gruppen/Projekten aktiv sind, aber gemeinsam Unruhe in den Ausbeutungsprozeß bringen wollen (und dabei recht erfolgreich sind). Die Aktivitäten reichen von dem Organisieren von Leiharbeitern, dem Verbreiten Infos an prekär Beschäftigte über die Möglichkeit zur Aufstockung, der Beratung osteuropäischer Scheinselbstständiger über ihre Rechte bis hin zum Verteilen einer Kollegenzeitung an die Stammbelegschaft eines Großbetriebs.

Nochmal, es sind nicht viele Aktivisten und jeder Einzelne hat auch nicht viel Zeit für solche Aktivitäten. Trotzdem kriegen sie nicht nur viel gebacken, sie zeigen auch einen Weg, wie man Unzufriedenheit in praktischen Widerstand verwandeln kann. Und genau darum geht es mir.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 13:17:37 Mo. 23.September 2013
ZitatIch bleibe dabei: Ich halte es für falsch und gefährlich auf denjenigen herumzuhacken, die eh schon unten sind, seien es nun Leiharbeiter oder Amazon-Sklaven.

Völlig in Ordnung! Aber genauso falsch ist es auf Leuten rumzuhacken, die zum Beispiel in der Auswanderung die einzige Alternative sehen.
Ich schlage diesen Haken, weil ich ziemlich sauer war über eine Aussage von Kuddel über BGS im "Rechtsruck in Norwegen"- Thread.
Von BGS ist seidem hier nichts mehr zu lesen!

Ich glaube wir sind aber ansonsten der gleichen Meinung:
Die Spaltung der einzelnen Gruppen (Erwerbslose, Leiharbeiter, Stammarbeiter, Migranten, usw.) ist absolut kontraproduktiv und spielt den Herrschenden in die Hände.
Das kann definitiv nicht unser Ziel sein.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: schwarzrot am 13:46:35 Mo. 23.September 2013
ok Kuddel, will hier eigentlich nicht den thread ( Antworten ( Re:AMAZON )) zersemmeln...

Zitat von: Kuddel am 12:21:24 Mo. 23.September 2013
Was ich kritisiere ist das Fehlen einer Strategie.
Strategie haben wir (kann aber nur für die ini, in der ich mitmache/von initiativen, die ich kenne reden).
Bei uns schaut es primär so aus, dass wir begleitungen, vorrangig unter den bei uns vernetzten, zu organisieren versuchen. Was aber, neben dem wöchentlichen 'niedrigschwelligen' frühstück, schon so gut wie alle unsere energie kostet.
Wöchentliches frühstück, mit der idee, einmal in der woche ein etwas positiven anlaufpunkt für die von HartzIV+/aufstocker betroffenen zu setzen, in der man sich nicht ständig für sein vom '1.arbeitsmarkt' freigesetztsein entschuldigen muss.
Besonders liegt uns daran, leute zu vernetzen und zum mitmachen anzuregen: Jede(r) sollte möglichst zu jedem termin im 'JC' eine begleitung finden können. Schwerpunkt ist hierbei nicht konsumieren (begleitung/sozialberatung als abrufbare 'dienstleistung'), sondern selbsthilfe.
Was dann auch wieder etwas das selbstvertrauen steigert.
Soweit die strategie.

Das funktioniert unter denen, die öfters kommen, im grossen-und-ganzen zwar, aber oft hängt selbst das schon an wenigen.

Praktisch sind wir oft schon froh, wenn wir genug für die nächste woche zusammenbekommen (das frühstück ist selbstfinanziert/selbstorganisiert, wir haben aber immer wieder neue ratsuchende, die kostenlos futtern und möglichst nur konsumieren wollen), bzw. sind jede woche froh, unter uns jemanden zuverlässlichen finden, der das nächste mal aufmacht.

Wenn ich daneben, noch freunde vom frühstück, bei diversen demos sehe, ist das für mich (inzwischen) schon fast ein antikapitalistischer lottogewinn.
De-facto kommt es mir eher so vor, als ob die erwerbslosen, in den letzten jahren eher mit noch weniger selbstvertrauen/energie neu dazustossen, als früher. Oder leute kommen mit total abstrusen verschwörungstheorien, ohne jegliche analyse und sinnvolle handlungsoption.
(Und das zieht sich, soweit ich sehe, scheinbar inzwischen durch die ganze gesellschaft, nicht nur die erwerbslosen!)

Daher, wenn es die inis es z.zt. schaffen noch möglichst effektiv den 'JC's sand ins getriebe zu schütten, ist das vielleicht das weiteste,was man der zeit bei vielen elo-inis erwarten kann.

Wenn das bei euch besser läuft: Prima! Vielleicht machen ja alle anderen was falsch.   ;) ::)

Zitat
Wenn man allein mit Erwerbslosen für Erwerbslose arbeitet und diesen engen Tellerrand nicht überschreitet, wird man zwar Einzelnen helfen, doch nie etwas an der Situation selbst ändern können.

Yup.
Da verweise ich nochmal auf eine aktion einer befreundeten ini: http://de.indymedia.org/2013/09/348803.shtml (http://de.indymedia.org/2013/09/348803.shtml)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:48:46 Mo. 23.September 2013
Zitat von: Rudolf Rocker am 13:17:37 Mo. 23.September 2013
Aber genauso falsch ist es auf Leuten rumzuhacken, die zum Beispiel in der Auswanderung die einzige Alternative sehen.
Ich schlage diesen Haken, weil ich ziemlich sauer war über eine Aussage von Kuddel über BGS im "Rechtsruck in Norwegen"- Thread.
Von BGS ist seidem hier nichts mehr zu lesen!

Mir braucht niemand zu erklären, wie sich Verzweiflung anfühlt. Abhauen ist eine legitime persönliche Überlebensstrategie.

Aber in einem politischen Diskussionsforum muß es auch möglich sein, der These, man könne Deutschland nur noch verlassen, zu widersprechen.

Es drängen sich dann nämlich zwei Folgefragen auf:

1. Wohin? Der Kapitalismus regiert weltweit. Die ekelhafteste Spielart, der Neoliberalismus, ist dabei auf dem Vormarsch und Kombinationen mit Rassismus und Faschismus sind auch nicht weit. Das ist keineswegs auf Deutschland beschränkt und macht auch vor Skandinavien nicht halt.

2. Was wird aus diesem Land, wenn sich die Unzufriedenen und die hellen KIöpfe hier alle verpissen. Ein weiterer Rechtsschwenk von Deutschland hätte Folgen weltweit. In globalisierten Zeiten bleibt nichts auf nationale Territorien beschränkt.

Ich kenne BGS persönlich aus den Zeiten, in denen er noch in Kiel wohnte. Ich lese seine Berichte in diesem Forum gern, auch wenn ich in dem einen Punkt eine andere Meinung habe. Ich glaube nicht, daß ich ihn verschreckt habe. Ich gehe davon aus, daß er zur Zeit mit anderen Dingen beschäftigt ist.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:22:32 Mo. 23.September 2013
Zitat von: schwarzrot am 13:46:35 Mo. 23.September 2013
ok Kuddel, will hier eigentlich nicht den thread ( Antworten ( Re:AMAZON )) zersemmeln...

Wenn schon zersemmeln, dann auch richtig!

ZitatDe-facto kommt es mir eher so vor, als ob die erwerbslosen, die in den letzten jahren eher mit noch weniger selbstvertrauen/energie neu dazustossen, als früher. Oder leute kommen mit total abstrusen verschwörungstheorien, ohne jegliche analyse und sinnvolle handlungsoption.
(Und das zieht sich, soweit ich sehe, scheinbar inzwischen durch die ganze gesellschaft, nicht nur die erwerbslosen!)

Das sehe ich genauso. Das wäre vielleicht ein lohnender Diskussionsstrang.
Die Menschen scheinen sich unter dem sozialen Druck und der kollektiven Hirnwäsche zu verformen und sind bereits oftmals gebrochen und nur noch die Karrikatur eines Menschen.

Das Handeln vieler ist jenseits jeglicher Logik. Mir kommen alle möglichen schrecklichen Assoziationen hoch. Z.B. der von Brecht beschriebene Zug von Durchgedrehten, die einen Gefallenen des 1. Weltkriegs ausgebuddelt und ihn mit Weihrauch, Schnaps, Pfaffen und Musik durchs Dorf geschleppt haben um ihn "KV" (kriegsverwendungsfähig) zu erkären. Oder: Die Begeisterung, mit der man in den 1. Weltkrieg zog und die glücksverklärten Gesichter, die "Sieg Heil" brüllten.

Die Wahlen haben auch wieder gezeigt: Die Mehrheit der Menschen wählt gegen die eigenen Interessen. Dumpfe, kollektive und bewußt eingesetzte Ängste sind die Triebfeder und nicht Logik und ein erkennbares Eigeninteresse.

Das Ziel wäre, aus diesen Zombies wieder aufrechte Menschen zu machen. Das geschieht am ehesten in gemeinsamen praktischen Aktionen. Bei AMAZON ist es zumindest bei einer Minderheit gelungen. Da ist es mir scheißegal, ob es Verdi oder sonstwer organisiert hat.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:57:31 Mo. 23.September 2013
ZitatDa ist es mir scheißegal, ob es Verdi oder sonstwer organisiert hat.
Womit wir den Bogen wieder zum Threadthema gespannt hätten! ;D

Vollste Zustimmung dafür!
Ich kann mich noch daran erinnern, wie das damals bei der IG BAU im Gebäudereinigerhandwerk war.
Von den ersten zaghaften Versuchen Betriebsräte zu gründen bis zur Einführung des Branchenmindestlohns!

Warum aber Arbeitnehmer versuchen, die Gewerkschaftsarbeit zu diskreditieren und dabei zum Teil mehr Eifer an den Tag legen als so mancher Arbeitgeber oder INSM- Werbevertreter will mir nicht in den Kopf.
Klar gibt es viel berechtigte Kritk am DGB. Aber diese Kritik lässt sich ja Zuhause auf dem Sofa herrlich markig in die Tastatur hämmern. Genau diese Leute waren aber in ihrem ganzen Leben noch nie auf einem Gewerkschafttreffen und haben noch nie irgendeine Verantwortung für ihre Kollegen übernommen.


Und wo ist die (radikale) Linke, wenn es darum geht, den Ausgebeuteten zu helfen?
Die haben alle keine Zeit, weil sie darüber disskutieren müssen, ob es politisch Korrekter ist mit I oder mit * oder mit _ zu Gendern!
Da kann ich doch echt nur noch  kotz


Was die Römer gebracht haben - Das leben des Brian.avi (http://www.youtube.com/watch?v=BbOedZN3Sb4#ws)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:25:37 Do. 03.Oktober 2013
ZitatVerwirrspiel um Amazon
Von Frank-Thomas Wenzel

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2013%2F6%2F26%2F23837500%2C20855586%2CdmFlashTeaserRes%2C3d050211.jpg&hash=a2bee49b282d96cfe776cd0e181332c5994c0160)
Wächst und wächst: Amazon

Immer wieder gibt es Gerüchte um angebliche Standortverlagerungen des Internetversandhändlers Amazon. Damit soll die deutsche Belegschaft verunsichert werden, vermutet die Gewerkschaft.

Für Stefanie Nutzenberger ist die Sache eindeutig. Amazon schüre gezielt Ängste in der Belegschaft, sagt die im Bundesvorstand der Gewerkschaft Verdi für den Handel Verantwortliche. Die polnische Zeitung Puls Biznesu hatte berichtet, dass der Online-Versender im Westen des Nachbarlandes drei neue Logistikzentren bauen will mit insgesamt rund 6000 Arbeitsplätzen. Dies soll angeblich Teil einer großangelegten Verlagerung von fünf deutschen Standorten gen Osten sein. Auch in Tschechien entstehen zwei Amazon-Standorte.

Die deutsche Tochter des US-Konzerns teilte der Nachrichtenagentur AFP indes mit, es gebe ,,keine Ankündigungen bezüglich der Expansionspläne", und es gebe keine Pläne ,,einen bestehenden Logistikstandort in Europa zu schließen".

Klassiker der Angstmache

Woher haben dann die polnischen Journalisten ihre Informationen? Gewerkschafter vermuten, dass eben doch Amazon dafür gesorgt haben könnte, dass die Spekulationen gestreut wurden. ,,Die Expansion in einem Wachstumsmarkt als mögliche Verlagerungen erscheinen zu lassen, gehört zu den Klassikern der Angstmache, um Beschäftigte einzuschüchtern." Amazon ging auf die Vorhaltungen von Verdi auf Anfrage nicht ein.

Die Gewerkschaft Verdi und der Versandriese befinden sich seit geraumer Zeit in einem harten Arbeitskampf. Die Gewerkschaft will erreichen, dass der Konzern die Beschäftigten nach dem Tarif für den Handel bezahlt. Amazon lehnt dies strikt ab. Das Management will Löhne zahlen, die sich an den erheblich günstigeren Tarifen der Logistikbranche orientieren. Bei den Verhandlungen gab es bislang keinerlei Annäherung.

Die Beschäftigten haben schon mehrfach an den Standorten Bad Hersfeld und Leipzig die Arbeit niedergelegt. Vorige Woche wurde in den beiden wichtigen Versandzentren an drei Tagen rund um die Uhr gestreikt. Und Verdi hat angekündigt, den Arbeitskampf weiter zu verschärfen.

Zugleich beginnt die Hochsaison für den Versandhandel. Vor Weihnachten steigt das Aufkommen an Päckchen, die täglich gepackt und verschickt werden müssen, kontinuierlich an und erreicht Anfang Dezember seinen Höhepunkt. Streiks an möglicherweise nicht nur zwei, sondern an drei oder vier Standorten, könnten für das Unternehmen extrem schmerzhaft werden. ,,Amazon will nun die Beschäftigten mit allen Tricks weichmachen", sagt ein Gewerkschafter.

Verdi-Funktionäre halten eine Verlagerung schon aus betrieblichen Gründen für unplausibel. Es sei nicht vorstellbar, dass der Konzern versuche, den Versand für Deutschland von Polen oder Tschechien aus zu organisieren, heißt es. Die Transportwege würden dann viel zu lang. Amazon hat es aber darauf abgesehen, immer schneller liefern zu können. Dafür muss das Verteilnetzwerk möglichst eng gestrickt werden, auch in Deutschland. Deshalb entsteht gerade auch ein neues Logistikzentrum in Brieselang bei Berlin. Der Standort Koblenz wird ausgebaut.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/amazon-verwirrspiel-um-amazon,1472780,24507518.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/amazon-verwirrspiel-um-amazon,1472780,24507518.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:25:25 Di. 08.Oktober 2013
ZitatOnlinehändler droht Streik im Weihnachtsgeschäft
"Streiken, wenn es Amazon besonders weh tut"

Im aktuellen "Spiegel" (41/2013) hat Ver.di-Sekretär Heiner Reimann Amazon mit einem erneuten Ausstand der Arbeiter gedroht. Mitten im Weihnachtsgeschäft könnten neben Leipzig und Bad Hersfeld erstmals weitere Versandzentren in Deutschland bestreikt werden.


An Amazons Stelle würde er sich nicht darauf verlassen "alle Kundenversprechen einhalten zu können", deutete Reimann vielsagend an. Offenbar ist es die Bestrebung von Ver.di, dass sich neben Leipzig und Bad Hersfeld, die über einen starken Betriebsrat verfügen, erstmals weitere Werke am Arbeitskampf beteiligen. In die Karten schauen ließ Reimann sich vom "Spiegel" aber nicht.

Ver.di will Amazon an den Verhandlungstisch zwingen und "ernsthaft" über die Einführung des lange geforderten Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel verhandeln. Seit Mai dieses Jahres laufen Streik-Aktionen mit hunderten Beteiligten, erreicht wurde dabei bislang lediglich die Einführung eines Weihnachtsgeldes. Für den (wahrscheinlichen) Fall, dass Amazon nicht bereit ist zu verhandeln, droht dem Onlinehändler ein Streikwelle mitten im Weihnachtsgeschäft − das Amazon traditionell mit Saisonkräften bestreitet, die keinen festen Arbeitsvertrag erhalten und auch nicht von einem Tarifvertrag profitieren würden. Fest angestellt sind in Deutschland rund 9.000 Arbeitskräfte, deren Zahl sich im Wihnachtsgeschäft um 10.000 Saisonkräfte vermehrt.

Für Aufsehen hatte vergangene Woche der Artikel in der polnischen Wirtschaftszeitung "Puls biznesu" gesorgt, in dem die Rede davon ist, dass Amazon mit Hochdruck und im Geheimen an der Eröffnung dreier Versandzentren in Westpolen und zwei weiteren in Tschechien arbeite. Amazon dementierte die Meldung nicht und wies lediglich zurück, dass in Deutschland Versandzentren geschlossen werden sollen. Ob ein Einsteig in den polnischen und tschechischen Onlinehandel geplant ist, darüber schweigt sich Amazon nach wie vor aus.
http://www.boersenblatt.net/639572/ (http://www.boersenblatt.net/639572/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: xyu am 18:02:49 Mi. 30.Oktober 2013
Zitat

STREIK!
Wir sind alle ama­zon!

Die meis­ten haben schon ein­mal bei ama­zon be­stellt: Es geht meist schnell, ist güns­tig und wird di­rekt nach Hause ge­lie­fert.

Was pas­siert hin­ter den Ku­lis­sen?
Lei­der ba­siert der Er­folg des Ge­schäfts­mo­dells ama­zon aber auf schlech­ten Ar­beits­be­din­gun­gen. Die Ar­bei­ten­den wer­den per­ma­nent und sys­te­ma­tisch über­wacht und sind einem zer­mür­ben­den Leis­tungs­zwang aus­ge­setzt. Die­ser kris­tal­li­siert sich ins­be­son­de­re in den ge­zielt ein­ge­setz­ten, mit Exis­tenz­ängs­ten spie­len­den Feed­back­ge­sprä­chen. Denn 2/3 der Be­schäf­tig­ten leben mit be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trä­gen und damit in stän­di­ger Angst um die ei­ge­ne Zu­kunft. Sie ar­bei­ten zudem bis in die spä­ten Abend­stun­den, ohne dass dies mit Zu­schlä­gen ho­no­riert wird.
Auch die Si­tua­ti­on der Lei­h­ar­bei­te­rIn­nen, ins­be­son­de­re der mit mi­gran­ti­schem Hin­ter­grund, stellt sich schlecht dar. Viele sind in dürf­ti­gen Un­ter­brin­gun­gen ein­quar­tiert und wur­den bis zur Auf­de­ckung durch eine TV-​Do­ku vor kur­zem von einem Si­cher­heits­dienst mit Ver­bin­dung in die neo­na­zis­ti­sche Szene ,,be­schützt".

Was hat das mit uns zu tun?
Ama­zon ist einer der wich­tigs­ten Ar­beit­ge­ber in Leip­zig und setzt die Stan­dards für eine ganze Bran­che. Viele von uns ar­bei­ten neben dem Stu­di­um zu ähn­lich pre­kä­ren oder noch schlech­te­ren Be­din­gun­gen. Ama­zon er­füllt eine Si­gnal­funk­ti­on auch für an­de­re Un­ter­neh­men. Darum lohnt es sich, dort bes­se­re Ar­beits­be­din­gun­gen zu er­kämp­fen.
Daher so­li­da­ri­sie­ren wir uns mit dem Streik der Mit­ar­bei­te­rIn­nen von ama­zon. Wir un­ter­stüt­zen die For­de­run­gen der Ge­werk­schaft ver.​di u.a. nach Ein­bin­dung in den Bran­chen­ta­rif­ver­trag des Ein­zel-​ und Ver­sand­han­dels, der Aus­zah­lung von Ur­laubs-​ und Weih­nachts­geld sowie der Zah­lung des Nacht­zu­schlags.

Was kannst du tun?
Wir rufen auf zum ,,Kon­su­men­tIn­nen­streik"! Be­stell etwas bei amazon.​de und schi­cke es zu­rück. Anbei legst du die­sen Flyer oder einen ei­ge­nen Brief, indem du die Miss­stän­de kri­ti­siert. Du un­ter­stützt damit eine Ak­ti­on der Mit­ar­bei­te­rIn­nen von ama­zon und zeigt Ihnen damit, dass sie nicht al­lei­ne ste­hen. Dir ent­ste­hen dabei keine Por­to­kos­ten, wenn der Preis über 40 EUR liegt und du in­ner­halb von 14 Tagen ab Er­halt der Ware zu­rück­schickst.

Bünd­nis zur Un­ter­stüt­zung der Strei­ken­den bei ama­zon
http://​streiksoli.​blogsport.​de // streiksoli@​riseup.​net
http://streiksoli.blogsport.de/2013/10/24/flyer/ (http://streiksoli.blogsport.de/2013/10/24/flyer/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: xyu am 19:47:35 Mi. 30.Oktober 2013
Zitat
Schreiben Sie an Amazon,

    dass für Sie Qualität im Versandhandel mehr heißt, als schnell und preiswert: Gute Arbeitsbedingungen
    dass es keine Gewinne auf Kosten der Belegschaft geben darf.
    Die Bezahlung liegt weit unterhalb des Branchentarifs, den die Konkurrenz ihren Mitarbeitern zahlt.
    dass Amazon Mitarbeiter unbefristet einstellen soll.
    2 Drittel der KollegInnen bei Amazon in Bad Hersfeld haben nur befristete Arbeitsverträge. Die Planung der eigenen Zukunft ist für sie unmöglich.
    dass Amazon überzogenen Leistungsdruck stoppen muss.
    Amazon arbeitet bei der Behandlung der Mitarbeiter mit Methoden von gestern und versteht unter Mitarbeitermotivation leider nur Druck.

So funktioniert es:

    Brief an Amazon herunterladen, öffnen und ausdrucken.
    Stellen Sie sich hinter die Forderungen der KollegInnen bei Amazon und unterschreiben Sie den Brief.
    Schicken  Sie den Brief an Amazon in Bad Hersfeld.
    Sie haben eine Rückantwort erhalten? Hinterlassen sie die Amazon-Antwort hier als Kommentar oder schreiben Sie uns eine Mail (heiner.reimann@verdi.de).


Noch besser:

Sie haben ein Amazon-Paket, das Sie zurückschicken wollen? Stecken Sie den Brief in einem Kuvert in das Paket und verschicken Sie ihre Beschwerde auf diesem Weg. So merken Kolleginnen und Kollegen, die ihr Paket auspacken direkt, dass ihr Anliegen auch außerhalb des Amazon-Lagers Unterstützung findet.
http://www.amazon-verdi.de/aktion/ (http://www.amazon-verdi.de/aktion/)

ps: wäre es nicht sinnvoll, den thread in das handels-unterforum zu verschieben?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Eivisskat am 13:28:30 Di. 24.Dezember 2013
ZitatInside Amazon

Bei dem Versandhandel kann man erleben, was unser Wunsch nach billigem Konsum anrichtet. Besonders wenn man im Weihnachtsgeschäft dort arbeitet

Das erste, was ich bei Amazon sehe, ist eine Packung Hundewindeln. Beim zweiten Artikel handelt es sich um einen riesengroßen pinken Plastikdildo. Das Warenlager hier ist 74.320 Quadratmeter groß, von einem Ende zum anderen fast einen halben Kilometer lang. Viel Platz also, das würde sich in den nächsten Tagen herausstellen, für furchtbar viel Mist.

http://www.freitag.de/autoren/the-guardian/inside-amazon (http://www.freitag.de/autoren/the-guardian/inside-amazon)


:o
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 14:23:22 Di. 24.Dezember 2013
Lest auch mal die Kommentare dazu.
Teils würde ich mir diese Klarsicht auch im realen Leben wünschen.  ::)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:45:12 Di. 24.Dezember 2013
Die Leserkommentare sind angenehm geistreich.

Abgesehen davon:
Zitatwas unser Wunsch nach billigem Konsum anrichtet
Ich habe wenig Verständnis für das ewige Propagieren der "Macht der Konsumenten".
Das ist gefährlich nah an einem Bashing der Armen, die preisbewußt kaufen müssen und sich einen moralisch sauberen Einkauf nicht leisten können.

Ich ziehe es vor solche Unternehmen von innen her anzugreifen und zu versuchen die Belegschaften zu organisieren. Außerhalb gewerkschaftlicher Strukturen.
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27765.0 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=27765.0)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 15:51:04 Di. 24.Dezember 2013
So eben habe ich auch erfahren, dass AMAZON 600 Mitarbeiter entläßt.

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/4037746/amazon-schmeisst-600-mitarbeiter-raus.html (http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wirtschaft/d/4037746/amazon-schmeisst-600-mitarbeiter-raus.html)

ZitatDie Gewerkschaft Verdi hat Kündigungen von Mitarbeitern des Amazon-Logistikzentrum in Brieselang (Havelland) bei Berlin kritisiert. Der Internet-Versandhändler habe am Montag mindestens 600 befristet Beschäftigte einbestellt, ihnen die Kündigung ausgesprochen und das sofortige Verlassen des Betriebsgeländes verlangt, teilte Verdi am Dienstag mit. Das Zentrum in Brieselang war erst im November eröffnet worden.

"Amazon zeigt wieder einmal sein wahres Gesicht", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. "Nachdem sie mit Höchstleistungen unter Druck das Vorweihnachtsgeschäft abgewickelt haben, werden die befristet Beschäftigten jetzt - ausgerechnet einen Tag vor Heiligabend - Knall auf Fall vor die Tür gesetzt."

Der US-Konzern verweigere seinen Mitarbeitern nicht nur den Schutz eines Tarifvertrages, "sondern versucht gleichzeitig, in Deutschland eine Wildwest-Kultur des Heuerns und Feuerns zu etablieren", bemerkte Nutzenberger.

In den Amazon-Versandzentren Leipzig, Bad Hersfeld und Graben hatten in der vergangenen Woche Beschäftigte für den Abschluss eines Tarifvertrages gestreikt, den das Unternehmen nicht will.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 17:42:58 Di. 24.Dezember 2013
ZitatSo eben habe ich auch erfahren, dass AMAZON 600 Mitarbeiter entläßt.

Nunja, das Weihnachtsgeschäft ist vorbei, Verdi hat sich bis auf die Knochen blamiert.
Was soll da sonst passieren?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 15:39:14 Mi. 25.Dezember 2013
Die Leute, die jetzt entlassen wurden, waren schon vorher befristet bis zum 23.12. beschäftigt. Es war von vornherein klar, dass sie wenn das Weihnachtsgeschäft rum ist entlassen werden.

Es ist aber grundlegender. Wie der Artikel vom DerFreitag beschreibt, ist Amazon und auch andere zum  kotz

Bis vor 2 Jahren kaufte ich bei Amazon. War einer der ersten in Deutschland, der sich im lokalen Laden sich Informationen holte und später online kaufte.
Jetzt machen dies viele (für mich gesehen zuviele).
Ich drehe jetzt den Spieß um. Informiere (Benuterrezessionen) bei Amazon, kaufe dann aber im Laden.

Denn man hat nichts davon, wenn die Läden in der Stadt verschwinden und damit "bessere" Arbeitsplätze verloren gehen.
Dafür floriert Amazon. Hat aber kotzJobs. Wenn man bedenkt, dass Paketzustellerjobs durch Drohnen auch entfallen und auch andere Unternehmen nachziehen werden, kann man sich einen Reim daraufgeben.

Wie ich Kommentar vom DerFreitag las, bin ich der gleichen Meinung, dass Robots besteuert werden sollen.
Da ich aus der Logistikbranche komme, weiß ich, dass diese Jobs, die jetzt noch Menschen machen, in 2-5 Jahren Roboter machen.
Denn viele Jobs, die Menschen machten, werden durch Robits ersetzt. Egal welcher Berufszweig (ob Produktion, Lager...)
Am Schluß bleiben nur noch Berufe mit höheren Einkommen.

Darum will ich diesen ganzen Wahnsinn mit kleinen Läden verzögern.


Frohe Weihnachten
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 17:25:57 Mi. 25.Dezember 2013
Amazon nutzt alle Möglichkeiten die die Politik mit ihrer Gesetzgebung gibt.
Nein, ich möchte da nichts schönreden, aber selbst wenn Amazon einlenkt bleibt im Hintergrund die Möglichkeit bestehen.

Ganz davon abgesehen das die leidenden Einzelhändler ihre Mitarbeiter oftmals auch um kein Haar besser behandeln.

Und Robots besteuern? Ok, da gehören aber einige Dinge grundsätzlich geändert, um diese wegfallenden Jobs ist es nicht schade.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 19:32:15 Mi. 25.Dezember 2013
Klar ist die Politik schuld. Erst durch diese können die mit einem machen, was sie wollen.


Diese wegfallenden Jobs gibt es nur bei so großen Lagern, wie Amazon. Früher waren dies abwechslungsreiche und anspruchsvolle Jobs.

Bei einem kleinen Lager machst Du z.B. Warenannahme, Wareneingang, Einlagern, Kommissionieren, Verpacken und Versenden alles alleine.
Dafür bekommst Du auch einen gescheiten Stundelohn. Bist nicht so einfach ersetzbar. usw.

Bei so einem großem Lager wie Amazon wurden viele Tätigkeiten durch Robots (z.B. Pick by Lights) ersetzt. Da macht ein Helfer nur Kommissionieren, oder nur Verpacken den ganzen Tag. Da braucht man nur Helfer. Extrem eintönig und man ist austauschbar (innerhalb von 2 Std.). Diese eintönigen Jobs wurden erst durch solche große Lager gemacht.


Aber dies ist in allen Berufszweigen so.
Früher hat ein Schweißer etwas können müssen. Heute stellt man einen Robot hin. Es wird nur noch ein Helfer gebraucht.
Und diese Helferjobs fallen dann auch noch weg. Durch weitere Robots oder duch Verlagerung nach China.

Darum haben wir ja 5-6 Mio. Arbeitslose (keine 3 Mio. wie BA angibt - demnächst will Weise nur 1,5 Mio http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/ba-chef-weise-will-arbeitslosigkeit-halbieren-1.3361517 (http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/ba-chef-weise-will-arbeitslosigkeit-halbieren-1.3361517))

Frohe Weihnachten
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 20:16:51 Mi. 25.Dezember 2013
Es ist auch so, dass in "modernen" Logistikzentralen die Ware zum Mann  per z.B. Förderbahnen geliefert wird. Eim Mann steht vorm Forderband und packt die Ware nur noch in das Paket.
Wo früher 2000 Leute tätig waren, gibt es nur noch 30.
2 Leute, die die Anlage bedienen
10 Leute für WE
5 Leute zum Einlagern
10 Einacker
3 Leute im Büro


Die Robots werden in großen Lagern  installiert. Bei kleinen Lagern aieht man davon ab, denn es rentiert sich nicht.

Wie gesagt, lokale Läden soll man schützen. Genauso ist es mit den kleinen Firmen. Bei jeder Firma gab es ein Lager.
Wenn aber nur noch große Firmen vorhanden sind, werden diese Jobs verschwinden, bzw. sind schon verschwunden.
Es wird ausgelagert. So kommen ZAF zum Zuge. Die haben dann viele Helferstellen, die austauschbar sind.

Eigentlich alter Hut, aber es in gewisser Weise auf Amazon übertragbar.


Frohe Weihnachten
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 20:56:35 Mi. 25.Dezember 2013
Warum arbeiten da nur Männer?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:21:57 Do. 26.Dezember 2013
@Schluepferstuermer
Ich glaube du hast da einen verklärten Blick, du beschreibst Ausnahmen von der Regel.
Den "kleinen" fehlen oftmals nur die Mittel bzw. die Größe um nicht das gleiche wie z.B. Amazon zu machen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 10:52:06 Do. 26.Dezember 2013
Wie verklärten Blick?

Sind keine Ausnahmen. Sondern die Regel.

Mit kleine, meine ich Kleinbetriebe, oder Mittelständler

Da sind 10 auf baustelle, 4 machen das kaufmännische.
Wenn es ein eigenes Lager noch gibt, rentiert es sich nicht, einen Robot zu benutzen.
Bei Großen ist ein wirtschaftliches Lager notwendig. Dazu gehören nunmal Robots.


in den 80/90ern konnte man zu einer Firma gehen (z.B. Elektroinstallation, Malerbetrieb, Maurerbetrieb,...), da gab es ein Lager in dem kleinen Betrieb.
Heutzutage sind die kleinen Firmen mit eigenem Lager verschwunden. Sind jetzt Groß (wurden aufgekauft, mehrere haben sich zusammengeschlossen, beziehen die Ware vom Großhändler,...)

Das Lager wurde ausgelagert. Arbeiten tun da nur noch ZA oder Robots.


Frage doch in Deiner Umgebung bei einer Firma nach, ob die ein Lager haben. Denn es ist eigentlich sicher, dass eines gebraucht wird.
Es wird nur noch streng Auftragsbezogen Material vom Großhändler (mit großem Lager) bezogen. Ein Großhändler hat dann 200 kleine Firmen.

Das alles nur auf Lager bezogen


Vllt. sollte ich mal erklären, was ich mit Robots ausdrücken möchte?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 11:20:10 Do. 26.Dezember 2013
unter Robots meine ich:

- dynamische Lagerhaltung, wie Umlaufregale, Turmregale, Hochregal, autom. Behälterregal, ...
- Flexible Einlagerung (chaotische Lagerhaltung)
- Materialflussziele mit Förderhilfsmittel
- Kommissionieren nach Kennzahlen
- usw.


Dies wird bei kleinen Lagern nich benötigt. Da gibt es Fachbodenregale mit statischer Lagerung
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 21:52:37 Fr. 03.Januar 2014
Zitat
Günter Wallraff: ,,Lug und Trug statt Treu und Glauben"
Verantwortlich: Wolfgang Lieb

Günter Wallraff erhebt erneut schwere Vorwürfe gegen Amazon. Der Online-Versandriese beute Menschen in Kooperation mit den Arbeitsagenturen über die Erschöpfungsgrenzen hinaus aus. Arbeitslose seien gezwungen, in den Werkhallen bis zu 15 Kilometer am Tag zu laufen. Im System aus Überwachung und Dauerdruck komme es immer wieder zu Herzattacken und Kreislaufzusammenbrüchen. Es gab Fälle, wo Diabetikern sogar verboten worden sei, Injektionen und Traubenzucker mit an den Arbeitsplatz zu nehmen. In diesem Licht gewinnt der Tod eines 50-Jährigen bei Amazon in Koblenz an Brisanz.
http://www.nachdenkseiten.de/?p=19811 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=19811)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:52:07 Mo. 06.Januar 2014
ZitatAmazon-Mitarbeiter sauer auf ver.di

Im Arbeitskampf beim Internet-Versandhändler Amazon haben sich mehr als 1000 Beschäftigte mit einer Unterschriftenaktion von der Gewerkschaft ver.di distanziert.

Nach Angaben der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ("NOZ") erklärten 1018 Mitarbeiter der Standorte Leipzig und Bad Hersfeld bereits Ende Dezember, dass sie Abstand nehmen, "von den derzeitigen Zielen, Argumenten und Äußerungen der ver.di, die in der Öffentlichkeit über Amazon und damit über uns verbreitet werden".

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-verdi100.html (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-verdi100.html)


Ich denke mal, da wird bei Amazon massiv Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt und sicherlich fließt da auch einiges an Kohle.
Und die Öffentlich Rechtlichen fressen es mal wieder ohne zu hinterfragen.
Wahrscheinlich spielt auch hier Geld eine nicht unerhebliche Rolle.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:56:37 Do. 06.Februar 2014
Amazon Streik 2013 (http://www.youtube.com/watch?v=Uqu2E2yZ_Dg#ws)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:34:39 Sa. 19.April 2014
ZitatOnlinehandel:
Wieder zwei Amazon-Standorte im Streik

Der lange Kampf um höhere Löhne bei Amazon geht weiter. "Die Fastenzeit ist zu Ende. Her mit den Eiern", so das Motto der Lagerarbeiter, die trotz großer Kälte um 5:00 Uhr Streikposten bezogen.


In den Amazon-Warenlagern in Bad Hersfeld und Leipzig wird heute wieder ganztägig gestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi bekannt. "Die Zeit des Fastens ist vorbei, und die Beschäftigten bei Amazon erwarten zu Recht den verbindlichen tarifvertraglichen Schutz ihrer Löhne und Arbeitsbedingungen. Das ist keine Forderung, die von außen an das Unternehmen herangetragen wird, sondern die klare Erwartung einer großen Zahl von Beschäftigten und der Verdi-Mitglieder bei Amazon", sagte die Verdi-Streikleiterin in Bad Hersfeld, Mechthild Middeke.

Die Gewerkschaft reagiert damit auf die Absage des Unternehmens, ein Spitzengespräch abzuhalten. Verdi stellt sich bei Amazon auf eine lange Auseinandersetzung mit kürzeren und längeren Streikphasen ein.

In Bad Hersfeld sei der Streik gut angelaufen. Streikleiterin Mechthild Middeke: "Schon um fünf Uhr heute früh waren unsere Streikposten vor FRA1 und FRA3 an ihren Plätzen. Trotz eisiger Kälte waren es da schon fast hundert. Jetzt, gegen 10:30 Uhr sind gute dreihundert Beschäftigte vor den Toren. Wir rechnen damit, dass sich im Laufe des Tages über fünfhundert Kolleginnen und Kollegen am Streik beteiligen werden. Denn jetzt ist die Spätschicht noch gar nicht da."

Die Geschäftsführung sieht Amazon als Logistikunternehmen, für das die Tarifverträge der Versandhandelsbranche nicht gelten, und lehnt Verhandlungen ab. An keinem der deutschen Standorte gibt es eine Tarifbindung. Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen.
http://www.golem.de/news/onlinehandel-wieder-zwei-amazon-standorte-im-streik-1404-105943.html (http://www.golem.de/news/onlinehandel-wieder-zwei-amazon-standorte-im-streik-1404-105943.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:33:34 Di. 12.August 2014
ZitatStreik: Amazon.de verlagert Buchversand nach Polen und Tschechien

Amazon hat Verlage aufgefordert, 40 Prozent ihrer Titel über Warenlager in Polen und Tschechien nach Deutschland zu versenden. Dies wird als Reaktion auf die beharrliche Streikbewegung hier gesehen.



Amazon verlangt von deutschen Verlagen, rund 40 Prozent der Waren über neue Logistikstandorte in Polen und die Tschechische Republik an ihre Kunden in Deutschland zu schicken. Das berichtet die Tageszeitung Die Welt, der das Schreiben vorliegt. In dem Brief, den der US-Konzern verschickt, werden die Verlage auf die Eröffnung von zunächst zwei neuen Vertriebszentren am 15. und 29. September in Polen hingewiesen.

Bei den Verlagen sorgt die Ankündigung von Amazon für erhebliche Kritik, denn sie sollen die Zusatzkosten tragen. "Amazons Plan bedeutet eine Vervielfachung der Wege und der damit verbundenen Kosten für die Verlage", sagte Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Zeitung. "Wir sind nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen", erklärte einer der größten deutschen Buchproduzenten. Dies sei "die Linie, die sich generell durch die Verlage zieht".

Wie die Zeitung erfahren hat, richtet sich das Vorgehen offenbar gegen die Streiks der Lagerarbeiter für einen Tariflohn in Deutschland. Die Verdi-Mitglieder haben vor mehr als einem Jahr, im April 2013, mit Streiks an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld begonnen und setzen den Kampf seitdem weiter fort.

Die Geschäftsführung sieht Amazon als Logistikunternehmen, für das die Tarifverträge der Versandhandelsbranche nicht gelten, und lehnt Verhandlungen vehement ab. An keinem deutschen Standort gibt es eine Tarifbindung. In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen. Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt. Amazon erklärt, dass die Bezahlung für ein Logistikunternehmen bereits am oberen Ende des branchenüblichen Niveaus liege.

Amazon hatte im Oktober 2013 erklärt, drei große Warendepots in Polen zu planen. Ein Amazon-Sprecher sagte Golem.de damals, dass die Logistikzentren zunächst hauptsächlich nach Deutschland liefern sollten und erst später an Kunden aus anderen europäischen Ländern. Zwei weitere Logistikstandorte seien in der Tschechischen Republik geplant. Ein neues Amazon-Lager werde in der Nähe des Prager Flughafens vorbereitet.

Amazon betonte, es gebe keine Pläne, eines der bestehenden 25 Zentren in Europa zu schließen. Die neuen Versandlager sollten das Wachstum in Europa unterstützen. "Aus diesem Grund wurden vorab Lieferanten über die neuen Anlieferadressen informiert", sagte ein Sprecher der Welt.
http://www.golem.de/news/streik-amazon-de-verlagert-buch-versand-nach-polen-und-tschechien-1408-108454.html (http://www.golem.de/news/streik-amazon-de-verlagert-buch-versand-nach-polen-und-tschechien-1408-108454.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BGS am 22:58:57 Di. 12.August 2014
Einfach massenhaft boykottieren, den menschen, mitarbeiter- und umweltfeindlichen Laden! Who the fuck needs "Amazon"?

MfG

BGS
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 03:40:04 Mi. 13.August 2014
Zitat von: Kuddel am 19:33:34 Di. 12.August 2014
"Wir sind nicht bereit, die zusätzlichen Kosten zu übernehmen", erklärte einer der größten deutschen Buchproduzenten. Dies sei "die Linie, die sich generell durch die Verlage zieht".
Wenn die Verlage sich einig sind, warum boykottieren sie diesen Scheiß nicht einfach? Amazon ist nicht der einzige Buchhändler, selbst online hat man die freie Auswahl.
Und wenn eine größere Anzahl von Buchtiteln bei Amazon nicht lieferbar ist, bei den anderen Händlern aber schon, das wär doch mal was.  :evil:
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BGS am 18:54:08 So. 26.Oktober 2014
Zitat

Amazon-Streik zur Weihnachtszeit?

Gastautor, 26. Oktober 2014, Kat.: StreikNews

Die Gewerkschaft ver.di kündigte an, dass die Streiks bei Amazon weitergehen werden, möglicherweise während des Weihnachtsgeschäfts. Im September hatte ver.di die Streiks ausgeweitet. Zum ersten Mal beteiligten sich damals auch die Beschäftigten des Standortes Werne in Nordrhein-Westfalen, außerdem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte Bad Hersfeld, Leipzig, Graben und Rheinberg. Den Beschäftigten geht es um einen Tarifvertrag mit den im Einzel- und Versandhandel üblichen Regelungen.


Quelle; http://www.randzone-online.de/?p=24252 (http://www.randzone-online.de/?p=24252)

MfG

BGS
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:52:16 Di. 23.Dezember 2014
ZitatBisher längster Streik bei Amazon Deutschland

Bis Heiligabend soll bei Amazon gestreikt werden.


Seit mehr als einem Jahr kämpft die Gewerkschaft Verdi um eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten des Online-Versandhändlers Amazon. Doch die Positionen bleiben verhärtet.


Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi will im Konflikt mit dem Online-Versandhändler Amazon den Druck erhöhen. Mitten im Weihnachtsgeschäft ging der bisher längste Streik in der Geschichte von Amazon Deutschland in die zweite Woche. Er soll bis Heiligabend um 15.00 Uhr andauern, wie Verdi bekräftigte. An den Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) und Graben (Bayern) legten Beschäftigte die Arbeit nieder.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit um den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Bisher habe sich Amazon in dem seit Mai 2013 anhaltenden Konflikt nicht auf die Gewerkschaft zubewegt. "Sie versuchen, das auszusitzen", kritisierte der Sprecher des Verdi-Bundesvorstandes, Christoph Schmitz. "Unser Ziel ist letztlich nicht, dass die Pakete verspätet ankommen", sagte er. Amazon sei in der Pflicht, seine Lieferversprechen gegenüber den Kunden einzuhalten. Doch der Aufwand dafür werde durch die Streiks höher und treffe das Unternehmen wirtschaftlich. "Wir rufen ja nicht zum Boykott auf", betonte er.

Die Streikwelle bei Amazon hatte am vergangenen Montag begonnen. Am Sonntag gab es eine kurze Pause. In den insgesamt neun deutschen Verteilzentren arbeiten nach Unternehmensangaben in der Vorweihnachtszeit rund 20.000 Menschen. Verdi will den deutschen Ableger des US-Giganten Amazon zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das weiterhin strikt ab und verweist darauf, dass die Bezahlung der Mitarbeiter sich am oberen Bereich der Logistikbranche orientiert.

"Streikwille ungebrochen"

Nach den Angaben von regionalen Verdi-Sprechern ist der Streikwille ungebrochen. "Wir sind sehr zufrieden", sagte Sabine Busch von Verdi NRW. Pro Tag hätten sich etwa 700 Mitarbeiter am Ausstand beteiligt. Im bayerischen Graben verordnete Verdi den Streikenden eine Ruhepause. "Wir holen sie nicht mehr jeden Tag vors Tor, sondern lassen sie zu Hause bleiben", sagte Hubert Thiermeyer von Verdi Bayern.

Auch an den beiden Versandlagern in Bad Hersfeld soll bis Heiligabend gestreikt werden. Das hätten die Mitarbeiter bei einer Streikversammlung bekräftigt, sagte Verdi-Vertreterin Mechthild Middeke. Sie sieht das Potenzial, die Schrauben noch enger zu ziehen. "Wir haben dieses Jahr mit Streiks an bis zu sechs Standorten eine ganz schöne Steigerung hingekriegt", sagte sie. "Wir trauen uns zu, den Druck im kommenden Jahr noch zu erhöhen."

Amazon-Sprecherin Anette Nachbar unterstrich, das Unternehmen stehe zu seinem Lieferversprechen. Das Anliegen der Geschäftsführung sei ein respektvoller Umgang innerhalb der Belegschaft. "Wir respektieren das Streikrecht der Kollegen, aber wir erwarten auch Respekt gegenüber denen, die sich entschieden haben, nicht zu streiken."
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bisher-laengster-Streik-bei-Amazon-Deutschland-2505912.html (http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bisher-laengster-Streik-bei-Amazon-Deutschland-2505912.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:29:50 Mi. 29.April 2015
ZitatVersand-Lager in Tschechien
Vier-Euro-Job bei Amazon


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2015%2F3%2F29%2F30553782%2C32874933%2CdmFlashTeaserRes%2CAmazon.jpg&hash=cdff3180e5f518a5e5a2aed37a98818042bfb2bf)
"Hart arbeiten. Spaß haben. Geschichte schreiben." Mit diesem Spruch versucht Amazon seine Mitarbeiter im Versandzentrum im polnischen Wrocław zu motivieren. Ein ähnliches Logistikzentrum entsteht zurzeit in der Nähe von Prag. Einfachen Mitarbeitern wird dort ein Stundenlohn von umgerechnet rund vier Euro geboten.

Der US-Versandhändler Amazon errichtet nahe Prag ein großes Versandzentrum. Rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft soll es in Betrieb gehen. Die Firma verspricht 2000 neue feste Stellen sowie 3000 zusätzliche Saisonarbeitsplätze. Die Bezahlung ist allerdings dürftig - selbst für tschechische Verhältnisse.

Eine Halle so groß wie 13 Fußballfelder entsteht zurzeit in Dobrovíz, einem kleinen Vorort im Osten der tschechischen Hauptstadt Prag. Nach einigem Ringen mit Bürgerinitiativen und lokalen Behörden laufen die Bauarbeiten an dem riesigen Gebäude nun auf Hochtouren, 360 Arbeiter stellen Betonsäulen auf und montieren Blechplatten.

Noch vor Weihnachten will der US-Versandgigant Amazon von hier aus Deutschland und halb Europa mit Büchern, Staubsaugern und allen anderen möglichen und unmöglichen Produkten beliefern. Die Bedingungen dafür sind ideal: Die Autobahn führt in der Nähe vorbei und der Prager Flughafen ist in Sicht- und Hörweite. Das erleichtert nicht nur den Transport, sondern macht auch den Baugrund billig.

Und noch etwas ist in Tschechien billig: die Arbeitskraft. 110 Kronen, umgerechnet vier Euro, soll ein Lagerarbeiter bei Amazon verdienen. Das ist deutlich weniger als der Durchschnittslohn in dieser Berufsgruppe. Nach der aktuellen Statistik des tschechischen Arbeits- und Sozialministeriums beträgt er im Landkreis Mittelböhmen, wo Dobrovíz liegt, rund 144 Kronen, in der nahen Hauptstadt Prag sind es rund 130 Kronen.

Über Mangel an Kandidaten kann sich Amazon dennoch nicht beklagen: Rund 1000 Interessenten für die vom US-Versandhändler ausgeschriebenen Stellen habe man bereits, heißt es beim tschechischen Arbeitsamt, mit dem Amazon intensiv zusammenarbeitet. Und das, obwohl die Arbeitslosenrate in der Region Prag zurzeit so niedrig ist wie nirgendwo sonst in der EU: Zum Ende des Jahres 2014 lag sie bei nur 2,5 Prozent.
Anwerbung in Krisenregionen

Aus diesem Grund werben das tschechische Arbeitsamt und Amazon auch Mitarbeiter in strukturschwachen Gebieten des Landes an, vor allem in der nordböhmischen Region Ústí (Aussig). Allerdings liegt der Durchschnittslohn für Lagerarbeiter mit 129 Kronen auch dort deutlich über den von Amazon gebotenen 110 Kronen pro Stunde. Berücksichtigt man die Kosten für Fahrt und Unterkunft, dürfte es sich selbst für einen Arbeitslosen kaum lohnen, von Ústí in die Region Prag zu pendeln. Amazon will deshalb die Angestellten mit Firmenbussen von und zur Arbeit zu bringen.

Doch auch für Menschen aus der Region Prag könnten die Jobs bei Amazon interessant sein, meint Pavel Kaczor, Leiter des Arbeitsamtes im südböhmischen Tábor und Lektor an der Prager Wirtschaftsuniversität: "Ich denke, dass es in Mittelböhmen und Prag genug Menschen gibt, die unter schlechteren Bedingungen arbeiten. Wenn wir den Stundenlohn hochrechnen, kommen wir auf 18 000 Kronen und das ist für einen Arbeiter nicht so schlecht", so Kaczor gegenüber dem tschechischen Nachrichtenportal Aktuálně.cz.

Tatsächlich verdient ein Lastwagenfahrer in Prag im Durchschnitt nur 108 Kronen pro Stunde, ein Bäcker nur 103 und eine Putzfrau nicht einmal 80 Kronen pro Stunde. Weil Amazon für die einfache Lagerarbeit keine besonderen Qualifikationen verlangt, könnten sich einige Menschen aus diesen Niedriglohnbranchen für einen Jobwechsel entscheiden.

Sollten sich dennoch nicht genügend Arbeitnehmer in Tschechien finden, ist das auch kein Problem für Amazon. Auch ausländische Arbeitskräfte sind dort willkommen, einzige Bedingung: "Fähigkeit, Aufträge auf Tschechisch entgegenzunehmen und zu lesen", wie der aktuellen Stellenausschreibung für einen Schichtleiter im Amazon-Versandzentrum nahe Prag zu entnehmen ist. Der Stundenlohn für diese Position beträgt übrigens 150 Kronen, umgerechnet 5,45 Euro. Brutto.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/versand-lager-in-tschechien-vier-euro-job-bei-amazon,1472780,30553016.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/versand-lager-in-tschechien-vier-euro-job-bei-amazon,1472780,30553016.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Auferstanden am 12:22:24 Mi. 29.April 2015
Nun, das Amazon gerade in good old Germany ein Lohndrücker sei, verwundert mich in diesem Hungerlohnland doch etwas.
Wären nicht vielmehr die unwürdigen Arbeitsbedingungen und Praktiken fragwürdiger und das Verdi seit einem Jahr nicht wirklich etwas erreicht
hat, verwundert mich in diesem Land ebenso wenig.

Selbst ein möglicher Konsumentenboykott wäre ein nichts, gäbe es gerechte und menschenwürdige Arbeitsgesetze, bzw. Rahmenbedingungen und sei es, dass dieses Unternehmen erst einmal ortsansässige Steuern entrichten würde.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:26:20 Mi. 29.April 2015
Zitat von: Auferstanden am 12:22:24 Mi. 29.April 2015
das Verdi seit einem Jahr nicht wirklich etwas erreicht hat

Nur mal was zum Verständnis von Arbeitskonflikten:
Eine Gewerkschaft (auch die beste der Welt) erkämpft nie etwas. Eine Gewerkschaft kann im besten Falle nur Kämpfe organisieren und dann als Verhandlungspartner etwas aushandeln. Aber kämpfen, das können nur die Arbeiter selbst.

Ich habe ein paar Aktivisten der AMAZON Streiks kennengelernt. Sie sind in der Gewerkschaft, doch ihre Aktivitäten werde nicht unbedingt von der Gewerkschaft gern gesehen. Sie sind aber sehr kämpferisch und setzen sich gegen kampfunwillige Strukturen durch und reißen Kollegen mit. Das sind Leute, die sich mit viel Elan für bessere Verhältnisse einsetzen.

Ich finde es erbärmlich von der Tastatur jetzt alles runterzumachen. Was für eine Haltung ist das denn, wenn man erwartet, daß ein paar kleinere lokale Streiks gleich einen multinationalen Großkonzern in die Knie zwingen? Es können nur Anfänge einer nötigtigen Auseinandersetzung sein, die ausgeweitet werden muß auf andere Standorte und auf andere Länder. Und man muß überlegen, wie man Solidaritätsaktionen entwickeln kann, auch jenseits der Amazon Belegschaft. Z.B. bei den Transportuntermehmen, die für Amazon fahren. Oder Blockaden von Amazon Standorten.

All das erscheint mir wesentlich sinnvoller, als die Boykottaufrufe, bei denen jeder zuhaus bleibt und nie das Gefühl eines gemeinsamen Kampfes aufkommen wird.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 17:57:11 Do. 23.Juli 2015
ZitatDie "Versklavung" der polnischen Amazon-Mitarbeiter

13 Zloty pro Stunde verdienen die Arbeiter: drei Euro. Stühle gibt es nicht, dafür unbezahlte Überstunden. In Polen bekommt Amazon jetzt Ärger mit staatlichen Prüfern – und den eigenen Angestellten.

Als Amazon Ende 2014 seine Versandzentren in Polen eröffnete, war die Freude groß. Janusz Piechocinski, der Wirtschaftsminister, bezeichnete die Investitionen als einen "Meilenstein" für die Wirtschaft Polens. Und Amazon kündigte an, Tausende neue Jobs zu schaffen – in Polen, einem Land mit einer Arbeitslosenquote von etwa zwölf Prozent, wurde diese Nachricht sehr positiv aufgenommen.

Und auch für Amazon schienen Breslau und Posen ideale Standorte zu sein, denn diese Kombination aus unmittelbarer geografischer Nähe zu dem riesigen Markt Deutschland und sehr niedrigen Löhnen gibt es so sonst nur noch in Tschechien. Amazon findet in Polen Angestellte für die überwiegend sehr einfachen Tätigkeiten, die in den Amazon-Logistikzentren zu verrichten sind, zu einem Viertel des deutschen Preises: 12,50 Zloty bekommt ein einfacher Lagerarbeiter brutto in Breslau und 13 Zloty in Posen – das sind etwa drei Euro.
[...]
Die Staatliche Arbeitsinspektion (PIP), die in Polen die Einhaltung des Arbeitsrechts in den Betrieben kontrolliert, hat kürzlich eine große Anzahl an Verstößen bei Amazon in Breslau festgestellt: So wurden laut PIP bei einigen Arbeitern Überstunden nicht bezahlt, oder bei Abwesenheit wegen Krankheit oder Schwangerschaft wurde – entgegen den gesetzlichen Vorschriften – kein Lohn gezahlt.
[...]
Außerdem bemängelt er, dass die Hälfte der Arbeiter bei Amazon über Zeitarbeitsfirmen angestellt seien, die ihre Angestellten "wie Sklaven behandeln". Amazon betont aber, dass die Mehrheit der über 6000 Mitarbeiter fest angestellt sei.

Wie die Stimmung bei den Arbeitern in Posen ist, lässt sich auch an einem Ereignis von vor drei Wochen ablesen: Am 24. und 25. Juni wurden die Schichten für die Arbeiter von zehn auf elf Stunden verlängert, berichtet die PIP. Zu dieser Zeit streikten Angestellte der meisten deutschen Amazon-Versandzentren. In der Nachtschicht vom 24. auf den 25. Juni gab es einen Spontan-Protest in Posen: Ein Teil der Belegschaft verlangsamte die Arbeit in der elften Stunde, um seine Unzufriedenheit mit den Arbeits- und Lohnbedingungen und die Solidarität mit den deutschen Amazon-Angestellten auszudrücken.
http://www.welt.de/wirtschaft/article144152563/Die-Versklavung-der-polnischen-Amazon-Mitarbeiter.html (http://www.welt.de/wirtschaft/article144152563/Die-Versklavung-der-polnischen-Amazon-Mitarbeiter.html)

Deutsche Zustände in Polen - Amazon bleibt sich selbst treu.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 11:13:07 Fr. 24.Juli 2015
ZitatÜberraschender Gewinn   
Amazon-Aktie explodiert nach Umsatzsprung

Der weltgrößte Online-Händler Amazon hat die Anleger mit einem überraschenden Quartalsgewinn begeistert. Die Amazon-Aktie sprang im nachbörslichen US-Handel um 18 Prozent hoch. An Deutschlands Börsen explodierte die Aktie ähnlich stark und erreichte ein Allzeithoch. Amazon war im vergangenen Quartal nach einem Umsatzsprung von 20 Prozent in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die Analysten hatten eher wieder rote Zahlen erwartet.
....

Quelle: t-online (http://www.t-online.de/wirtschaft/boerse/aktien/id_74822736/amazon-ueberrascht-anleger-mit-quartalsgewinn-aktie-explodiert-.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:29:10 Mi. 19.August 2015
ZitatKatastrophale Arbeitsbedingungen bei Amazon

New York Times zeichnet ein geradezu brutales Bild des von Jeff Bezos gegründeten Unternehmens – dieses widerspricht


Amazon gehört zu den großen Erfolgsgeschichten des Internet-Zeitalters. Vor rund 20 Jahren gegründet, dominiert man bis heute den Onlinehandel in beeindruckender Weise. Mehr als 150.000 Mitarbeiter hat das Unternehmen mittlerweile, der Umsatz kratzt an der 100-Milliarden-Dollar-Grenze.

Hinter den Kulissen

Eine Erfolgsgeschichte, die aber offenbar eine reichlich dunkle Kehrseite hat: In einem aktuellen Hintergrundartikel setzt sich die "New York Times" ausführlich mit den Arbeitsbedingungen der Amazon-Mitarbeiter auseinander – und zeichnet dabei ein geradezu brutales Bild des von Jeff Bezos gegründeten Unternehmens.

Krebs? Ein Problem

So wird darin etwa die Geschichte einer Mitarbeiterin des Kindle-Teams erzählt, die ihre Überstunden und Wochenendeinsätze reduzieren musste, da ihr Vater an Krebs erkrankt war – was umgehend zu einer schlechteren Bewertung ihrer Performance geführt habe. Der Wechsel auf einen anderen Posten, bei dem, nicht wie sonst bei Amazon üblich, unzählige Überstunden erwartet werden, wurde abgelehnt. Stattdessen bezeichnete sie ihr direkter Vorgesetzter als "ein Problem". Sie entschloss sich daraufhin – als ihr Vater bereits im Sterben lag –, eine Auszeit zu nehmen und nicht mehr zu Amazon zurückzukehren.

Eine andere Mitarbeiterin erzählt davon, wie sie nach einer Behandlung wegen Schilddrüsenkrebs an ihren Arbeitsplatz zurückkehrte und ihr umgehend erklärt wurde, dass sie zu langsam sei und man ohne sie viel mehr erreicht habe. Auch sonst gibt es mehrere Berichte von Mitarbeiterinnen, die mit schlechten Bewertungen auf die interne Abschussliste gesetzt wurden, nachdem sie an Krebs erkrankt waren.

Immer einsatzbereit

Eine weitere Mitarbeiterin wurde angeblich direkt am Tag nach einer Fehlgeburt dazu gezwungen, eine Geschäftsreise anzutreten, weil "die Arbeit trotzdem erledigt werden müsse", wie ihr ihr Vorgesetzter mitteilte. Dies verbunden mit dem Hinweis, dass Amazon möglicherweise nicht der richtige Arbeitsplatz sei, wenn sie gerade eine Familie gründen wolle.

Große Leistungen, große Opfer

Ganz allgemein beschreibt Amazon die eigene Philosophie folgendermaßen: "Das ist eine Firma, die große, bahnbrechende Dinge erreichen will – und das ist nicht einfach", so Susan Harker, Chef-Anwerberin des Onlinehändlers. Nur um nachzuschieben: "Für manche Leute passt das halt nicht."

Einer davon ist wohl Bo Olson, ein ehemaliger Mitarbeiter im Buch-Marketing bei Amazon. In den rund zwei Jahren, die er bei dem Unternehmen tätig war, habe er praktisch jeden Mitarbeiter mindestens einmal am Arbeitsplatz weinen sehen, beschreibt Olson das vorherrschende Klima.

Sektenartig

Andere ehemalige Mitarbeiter beschreiben Amazon wie eine Sekte: Neue Mitarbeiter werden umgehend indoktriniert und ihnen wird beigebracht, dass sie alles, was sie je bei anderen Unternehmen gelernt haben, vergessen sollen. Es gebe ein internes, geheimes Feedbacksystem, über das Mitarbeiter einander bewerten können – oder um genauer zu sein: um einander bei ihren jeweiligen Chefs anzuschwärzen.

Diskussionen

Der Artikel der "New York Times" hat umgehend erhitzte Diskussionen in der US-Tech-Branche ausgelöst. Während sich einige über diese Zustände empört zeigen, wollen andere darin kein Problem erkennen. Der Bericht sei voller Fehler, kritisiert etwa ein aktueller Amazon-Mitarbeiter auf Linkedin – ohne dabei aber die Kernpunkte zu entkräften, wie Dritte wiederum kommentieren. Andere Beobachter betonen hingegen trocken, dass solche Bedingungen nicht ungewöhnlich seien – die US-Tech-Branche sei nun mal ein harter Ort, dafür verdiene man gut. Amazon sei halt kein Platz für Faule, legt etwa Investor Marc Andreessen in einem Tweet nahe.

Reaktion

Unterdessen hat Amazon-Chef Jeff Bezos mit einem internen Memo auf den Artikel reagiert. Der Artikel beschreibe nicht jenes Amazon, das er kenne. Eine solche Missbrauchskultur würde von ihm nicht akzeptiert. Insofern bitte er alle Mitarbeiter, entsprechende Vorfälle zu melden, falls sie tatsächlich vorkommen sollten.

Leiharbeiter

In Europa stand Amazon in der Vergangenheit ebenfalls bereits mehrfach wegen seiner Arbeitsbedingungen in der Kritik – hier allerdings vor allem wegen der Zustände in den Auslieferzentren. So hatte etwa eine ARD-Doku im Jahr 2013 aufgedeckt, dass polnische Leiharbeiter von deutschen Neonazis beaufsichtigt wurden, die ihre Ideologie auch gar nicht verschleiern wollten. Der Sicherheitsdienst nannte sich schlicht "H.E.S.S.", woran sich Amazon bis zu dem Bericht offenbar nicht gestoßen hatte. (red, 17.8.2015)
http://derstandard.at/2000020813454-1361240442086/Horror-Arbeitgeber-AmazonKrebs-als-Problem (http://derstandard.at/2000020813454-1361240442086/Horror-Arbeitgeber-AmazonKrebs-als-Problem)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BGS am 19:59:43 Mi. 19.August 2015
So einen Drecksladen kann man nur boykottieren. Auch wenn ich mich wiederhole.

MfG

BGS
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: xyu am 03:57:53 Sa. 19.September 2015
Zitat
Amazon-Beschäftigte solidarisieren sich
Veröffentlicht am 14. September 2015 von Jörn   
Gewerkschafter aus Deutschland und Polen trafen sich zum Erfahrungsaustausch in Poznan

Von Jörn Boewe, junge Welt, 15. Sept. 2015

Was ist das wichtigste Arbeitsmittel für Gewerkschafter in einem transnationalen Konzern? Ein Notizbuch mit Telefonnummern der Vertrauensleute anderer Standorte im Inland wie im Ausland. Kein Dachverband, keine Kommission für internationale Zusammenarbeit kann den direkten Kontakt zwischen Aktiven verschiedener Betriebe eines Großunternehmens ersetzen. Dies war die eine Kernbotschaft eines Arbeitstreffens polnischer und deutscher Gewerkschaftsaktivisten, die am Wochenende zu einem Erfahrungsaustausch im polnischen Poznan zusammengekommen waren. Die andere: Der Kampf um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen bei Amazon ist nur mit grenzübergreifender Solidarität zu gewinnen.

Die rund dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer, überwiegend Beschäftigte aus dem Poznaner Versandzentrum des Internethändlers, diskutierten mit Kollegen aus den deutschen Konzernstandorten Bad Hersfeld und Brieselang über Löhne, Arbeitszeiten und permanente Überwachung der Beschäftigten. Es ging um die Strategien, mit denen das Management versucht, gewerkschaftliche Organisierung zu verhindern, aber auch um die Perspektive künftiger gemeinsamer Aktionen.
Ihnen war aufgefallen, dass der multinational agierende US-Konzernriese bei Streiks in Deutschland Bestellungen sehr schnell an seine polnischen Versandzentren weiterleitete. Deshalb hatten ver.di-Vertrauensleute aus Hessen und Brandenburg sowie Aktivisten der anarchosyndikalistischen »Inicjatywa Pracownicza (IP)« (»Arbeiterinitiative«) aus Poznan im Frühjahr dieses Jahres begonnen, gemeinsame Treffen zu organisieren und Informationen auszutauschen.

Im Juni war es in Polen zu ersten Solidaritätsaktionen mit den Streikenden in Deutschland gekommen: Um arbeitskampfbedingte Ausfälle in der Bundesrepublik auszugleichen, hatte Amazon in Poznan eine Verlängerung der Schichten von zehn auf elf Stunden angeordnet. Daraufhin seien Hunderte Beschäftigte »in einer mehr oder weniger spontanen Revolte« in den Bummelstreik getreten, berichtete IP-Sprecherin Agnieszka Mroz. Die Mitarbeiter wussten über den Konflikt in Deutschland Bescheid: Die IP hatte zuvor im Betrieb auf Flugblättern und ihrem schwarzen Brett über die ver.di-Aktionen in Deutschland berichtet.

In der Bundesrepublik kämpft ver.di seit dem Frühjahr 2013 für einen Tarifvertrag. Eineinhalb Jahre später, Ende 2014, eröffnete Amazon drei Versandzentren in Polen, die fast ausschließlich den deutschen Markt beliefern. Intern wird offenbar gezielt Angst vor der Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Polen geschürt, um Beschäftigte vom Streiken abzuhalten.

Juristisch gilt jedes Amazon-Versandzentrum als eigenständiges Unternehmen, was den gewerkschaftlichen Kampf deutlich erschwert. Faktisch arbeiten die Niederlassungen aber als ein großer Verbund: »Wir merken es sofort am Auftragsvolumen, wenn an anderen deutschen Standorten gestreikt wird oder in Polen Feiertag ist«, erklärte ein ver.di-Vertrauensmann aus dem brandenburgischen Brieselang. Umso wichtiger sei es, dass sich auch die Gewerkschafter bei Amazon international vernetzten, ergänzte ein Kollege aus dem hessischen Bad Hersfeld. Meist geht es dabei um ganz elementare Dinge: »In Polen haben sie uns immer gesagt, eine jährliche Einsatzplanung sei nicht möglich«, berichtete eine Amazon-Beschäftigte und Gewerkschafterin von dort. »Jetzt wissen wir, dass es in Deutschland sehr wohl möglich ist. Wir haben eine Kopie der Vereinbarung und werden sie bei unserer nächsten Verhandlung mit dem Management vorlegen.«
http://work-in-progress-journalisten.de/workinprogress/amazon-beschaeftigte-solidarisieren-sich/ (http://work-in-progress-journalisten.de/workinprogress/amazon-beschaeftigte-solidarisieren-sich/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 17:43:58 Mo. 21.Dezember 2015
ZitatSächsisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 11.12.2015 - 3 B 369/15 -
Keine Sonntagsarbeit bei Amazon am 4. Advent

Auftragszunahme im Vor­weihnachts­geschäft stellt jährlich absehbares Ereignis dar


Das Sächsische Ober­verwaltungs­gericht entschieden, dass in der Niederlassung Leipzig der Firma Amazon an den Sonntagen des 3. und 4. Advents keine Arbeitnehmer im Bereich Verpackung von Handelsartikeln und Entgegennahme von Waren beschäftigt werden dürfen. Das Gericht gab damit der Beschwerde der Bezirksverwaltung Leipzig-Nordsachsen der Gewerkschaft ver.di statt und änderte den anders lautenden Beschluss des Verwaltungsgerichts Chemnitz vom 10. Dezember.

Im zugrunde liegenden Verfahren hatte die Landesdirektion Sachsen der Firma Amazon eine entsprechende Ausnahmegenehmigung erteilt, die dieser die Beschäftigung von bis zu 3.000 Arbeitnehmern am 3. und 4. Advent in der Zeit von 6:30 bis 23.30 Uhr in der Niederlassung Leipzig ermöglicht hätte. Begründet wurde dies mit besonderen Verhältnissen zur Vermeidung eines unverhältnismäßigen Schadens. Trotz bereits ergriffener Maßnahmen habe das Auftragsvolumen bereits zu einem erhöhten Rückstau auszuliefernder Warensendungen geführt. Die Gewerkschaft ver.di hatte gegen die Bewilligung der Sonntagsarbeit Widerspruch erhoben.

Voraussetzungen für Bewilligung von Sonntagsarbeit liegen nicht vor
Das Sächsische Oberverwaltungsgericht stellte fest, dass der von ver.di gegen die erteilte Genehmigung erhobene Widerspruch aufschiebende Wirkung hat, sodass die Firma Amazon von dieser vorläufig keinen Gebrauch machen darf. Gleichzeitig hat er der Landesdirektion Sachsen untersagt, sie sofortige Vollziehung der Genehmigung anzuordnen und die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs von ver.di zu beseitigen. Die Voraussetzungen für die Bewilligung der Sonntagsarbeit lägen nicht vor. Die Genehmigung der Landesdirektion sei voraussichtlich rechtswidrig. Die Firma Amazon habe die Notwendigkeit der Sonntagsarbeit mit einer stark erhöhten Auftragssteigerung in der Vorweihnachtszeit begründet. Sonntagsarbeit sei aber in den betroffenen Tätigkeitsbereichen nur zur Verhütung eines unverhältnismäßigen Schadens gerechtfertigt. Bei der Auftragszunahme im Vorweihnachtsgeschäft handle es sich um ein jährliches und absehbares Ereignis. Es sei nicht ersichtlich, warum die Firma Amazon den geltend gemachten Zusatzbedarf nicht durch die Einstellung weiterer Mitarbeiter befriedigen könne. Diese habe auch nicht vorgetragen, welcher Schaden entstehen und aus welchen Gründen dieser unverhältnismäßig sein könnte. Dies gelte insbesondere auch im Hinblick auf einen vorgetragenen Imageverlust wegen verzögerter Auslieferung.
http://www.kostenlose-urteile.de/Saechsisches-OVG_3-B-36915_Keine-Sonntagsarbeit-bei-Amazon-am-4-Advent.news21999.htm (http://www.kostenlose-urteile.de/Saechsisches-OVG_3-B-36915_Keine-Sonntagsarbeit-bei-Amazon-am-4-Advent.news21999.htm)

ZitatVerwaltungsgericht Düsseldorf, Beschluss vom 17.12.2015 - 15 L 4019/15 -
Arbeitsruhe am 4. Adventsonntag bei Amazon in Rheinberg

Für Amazon ohne Bewilligung der Sonntagsarbeit entstehender großer Schaden nicht erkennbar


Das Verwaltungsgericht Düsseldorf hat der Amazon Fulfillment Germany GmbH im Eilverfahren die Beschäftigung ihrer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am 4. Adventsonntag untersagt.

Im zugrunde liegenden Verfahren war Amazon durch die Bezirksregierung Düsseldorf der Einsatz der Arbeitskräfte am vierten Adventsonntag nach dem Arbeitszeitgesetz erlaubt worden. Hiergegen hatte die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf Klage erhoben.

Eilantrag auf Erteilung der Erlaubnis zum Einsatz der Arbeitskräfte erfolglos
Der daraufhin von Amazon beim Verwaltungsgericht gestellte Eilantrag mit dem Ziel, von der Erlaubnis der Bezirksregierung Düsseldorf Gebrauch machen zu können, ist erfolglos geblieben. Für das Gericht war nicht erkennbar, dass Amazon ohne Bewilligung der Sonntagsarbeit ein so großer Schaden entstünde, dass dieser das öffentliche Interesse am Erhalt der Sonntagsruhe und des Schutzes der Arbeitnehmer überwiegen könnte und damit von Amazon nicht hinzunehmen wäre.
http://www.kostenlose-urteile.de/VG-Duesseldorf_15-L-401915_Arbeitsruhe-am-4-Adventsonntag-bei-Amazon-in-Rheinberg.news22025.htm (http://www.kostenlose-urteile.de/VG-Duesseldorf_15-L-401915_Arbeitsruhe-am-4-Adventsonntag-bei-Amazon-in-Rheinberg.news22025.htm)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 23:39:24 Mo. 11.Januar 2016
Schöne Antwort von arbeitsunrecht.de auf die billige PR-Aktion von Amazon:

ZitatSeit dem 17. Dezember 2015 organisieren wir Protest-Mails an die Amazon-Geschäftsführung und Jeff Bezos. Wir wollen damit die Streikenden unterstützen und Bürgerproteste gegen kriminell anmutende Geschäftsmodelle und aggressive Unternehmermethoden fördern.
Mittlerweile beantwortet die Amazon-PR-Chefin Anette Nachbar unsere Protest-Emails mit einem Standard-Brief, der die Beschäftigung ohne Tarifvertrag als Normalität darstellen soll. Das durchtriebene Schreiben ist hoch interessant für alle, die sich mit Public Relations, Meinungsmache und Krisen-Kommunikation beschäftigen.
Hier geht's weiter: http://arbeitsunrecht.de/amazon-pr-gegen-tarifvertrag/ (http://arbeitsunrecht.de/amazon-pr-gegen-tarifvertrag/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 10:41:16 Fr. 15.Januar 2016
 Von Wladek Flakin
14.01.2016
Berlin / Brandenburg

Amazon darf Betriebsräte einfach loswerden
Kündigungen sind nicht erlaubt, aber die Verlängerung befristeter Arbeitsverträge ist nicht vorgeschrieben

Vor dem Arbeitsgericht klagten zwei Amazon-Betriebsräte auf Weiterbeschäftigung. Die Justiz wies sie ab.

Es ist 5 Uhr morgens im hessischen Bad Hersfeld. Dutzende Beschäftigte stehen vor dem gelben Turm am Eingang des riesigen Versandzentrums von Amazon. Seit fast drei Jahren kämpfen die Kollegen für einen Tarifvertrag. Die Streiks gehen weiter. Doch Amazon ist ein weltumspannender Konzern, und der Kampf für die Rechte der Beschäftigten wird an vielen Orten gleichzeitig ausgetragen.

Einer dieser Orte ist ein grauer Zweckbau in Berlin-Mitte unweit der CDU-Bundeszentrale: Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg. Am Mittwoch ist Saal 227 überfüllt. Hier geht es um ein Mitglied und ein Ersatzmitglied des Betriebsrates im Amazon-Standort im brandenburgischen Brieselang. Ihre befristeten Verträge wurden nicht verlängert. Seit 2015 kämpfen sie für ihre Weiterbeschäftigung, mindestens bis zum Ende ihrer Amtszeit als Betriebsräte.

Amazon eröffnete das Versandzentrum in Brieselang Ende 2013 als neunten Standort in Deutschland. Es ist der einzige in der Bundesrepublik, der noch nicht von Arbeitsniederlegungen betroffen ist. Mitte 2014 wurde ein Betriebsrat gewählt - Listen der Gewerkschaft ver.di gewannen die Wahl. Doch drei Mitglieder des 13-köpfigen Gremiums waren nur befristet eingestellt. Ihre Verträge liefern im Januar und im Juni 2015 aus.

In erster Instanz wurde ihre Klage abgewiesen. Zu Beginn der Revision am Landesarbeitsgericht stellte die Richterin fest: »Es gibt keinen gesetzlichen Befristungsschutz, anders als Kündigungsschutz.« Das stimmt leider: Die ausufernde Befristung ist im Betriebsverfassungsgesetz tatsächlich gar nicht vorgesehen. Unternehmen dürfen Betriebsräte nicht entlassen, sie müssen aber befristete Verträge nicht verlängern.

Amazon argumentiert, die Entscheidung über Verlängerung oder nicht sei mittels eines Punktesystem getroffen worden, die Arbeit im Betriebsrat habe dabei keine Rolle gespielt. Das Problem: Die Punkte werden durch die Vorgesetzten auch nach subjektiven Kriterien wie »Verhalten« vergeben. Eine Anwältin von Amazon fragte: »Was hat das Unternehmen davon, die Betriebsratsmitglieder auszusortieren?« Höhnisches Gelächter im Publikum. Der Konzern ist berüchtigt für eine pathologische Feindschaft zu Gewerkschaften.

Doch die Richterin folgt der Argumentation: Es gebe keinen Grund zur Annahme, dass Amazon gezielt Betriebsräte loswerden wolle. Eine Benachteiligung sei »nicht auszuschließen«, aber im vorliegenden Fall nicht einmal mit Indizien belegt. Im Klartext: Amazon hätte ausdrücklich - am Besten schriftlich - die Nichtverlängerung für die beiden Kollegen mit ihrer Betriebsratstätigkeit begründen müssen. Ohne ein solches Beweisstück haben sie keine Chance.

Beide Klagen wurden abgewiesen, Revision ausgeschlossen. »Wir haben heute leider wieder gesehen, dass die Rechtslage nicht zu Gunsten der Beschäftigten ist« sagte Aimo Belling, ein bei ver.di organisierter U-Bahn-Fahrer, der den Prozess beobachtete. »Deshalb ist es notwendig, dass wir diesen Kampf als politischen Kampf gegen Befristung begreifen.«

Schmolzi kämpft mit anderen gegen Pläne der Freien Universität Berlin, mehrere Bereiche des Botanischen Gartens auszugliedern und bestehende Betriebsratsstrukturen zu zerschlagen. Weitere Verfahren zu Amazon Brieselang stehen noch aus.


Quelle


http://www.neues-deutschland.de/artikel/997925.amazon-darf-betriebsraete-einfach-loswerden.html?pk_campaign=SocialMedia (http://www.neues-deutschland.de/artikel/997925.amazon-darf-betriebsraete-einfach-loswerden.html?pk_campaign=SocialMedia)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:01:35 Fr. 15.Januar 2016
Diese Meldung sollen sich mal diejenigen reinziehen, die immer noch glauben, daß ein Gang vor Gericht Gerechtigkeit bringt und den politischen Kampf ersetzt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:58:39 Fr. 15.Januar 2016
Genau so ist es,Kuddel!Eine entlarvende Klassenjustiz! Mit Hilfe des brd Regimes bekämpft der DGB andere Gewerkschaften und dazu paktieren sie auch mit Unternehmern.....es wird Zeit verstärkt politisch zu Kämpfen! Die Zeiten werden rauher! >:(
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 21:58:56 Fr. 15.Januar 2016

Internationales Treffen von Amazon Arbeiterinnen und Arbeitern in Berlin

Posted on 15. Januar 2016 by Berliner Aktion gegen Arbeitsunrecht   

Internationales Treffen von Amazon Arbeiterinnen und Arbeitern

Nach dem erfolgreichen Treffen im September im polnischen Poznan laden Arbeiterinnen und Arbeiter von Amazon aus Polen und Deutschland erneut zum Treffen und zum Austausch ein — dieses Mal vom 18. bis 21. Februar 2016 in Berlin.

Der Arbeitskampf bei Amazon in Deutschland hat in den letzten Wochen und Monaten wieder an Fahrt aufgenommen — dutzende kleine und große Streiks vor und im Weihnachtsgeschäft zeigen die weiterhin große Kampfbereitschaft der Belegschaft. Auch in Polen stehen Arbeitskämpfe vor der Tür, nachdem das Management von Amazon die Schlichtung abgebrochen hat.

Im Anschluss an den direkten Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen im September findet nun im Februar das nächste Treffen in Berlin statt, um den Austausch über Arbeitsbedingungen weiterzuführen. Dieser Informationsaustausch ist zentral, denn Amazon verbreitet immer wieder gezielt Falschinformationen. Doch es soll auch darum gehen, über den weiteren Kampf zu diskutieren und gemeinsame Aktionen zu planen. Denn der Kampf bei Amazon ist nur international zu gewinnen.

Sprachen

Es wird Polnisch, Deutsch, Französisch und Englisch gesprochen, alle Sprachen sind willkommen. Es werden  viele Übersetzer/innen eingeladen.

Organisatorisches

Kosten und Übernachtung werden noch geklärt und hängen unter anderem von der Zahl der festen Zusagen ab. Anmeldungen bis zum 22. Januar an: Internationales.Treffen@googlemail.com

Quelle


https://arbeitsunrechtberlin.wordpress.com/2016/01/15/internationales-treffen-von-amazon-arbeiterinnen-und-arbeitern-in-berlin/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 16:23:46 Do. 03.März 2016
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160303%2Ftemp%2Fm72mflb3.jpg&hash=026bdef088b7ca99e25ec1021238aca3984faadd) (http://www.directupload.net/file/d/4282/m72mflb3_jpg.htm)(//)

Wir machen weiter! Du auch? Dann unterzeichne unseren Aufruf an die Geschäftsleitung und Jeff Bezos!
Amazon hat uns zwar in einem lächerlichen Schreiben der PR-Abteilung eingeladen uns vor Ort von den wunderbaren Arbeitsverhältnissen überzeugen zu wollen - als wir konkret wurden, kam aber keine weitere Reaktion mehr. Wir würden gerne mit einem ganzen Bus voll Unterzeichner des Aufrufs vorstellig werden.

http://arbeitsunrecht.de/amazon/ (http://arbeitsunrecht.de/amazon/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 12:12:51 Mi. 16.März 2016
ch erhielt nach einer Protestmail von Amazon am Sonntag ( !!) den 13.März 2016 folgendes leugnerisches Antwortschreiben

Sehr geehrt XXXXX

vielen Dank für Ihre E-Mail an uns, die wir nicht unkommentiert stehen lassen wollen. Das Management von Amazon hat uns gebeten, Ihnen zu antworten, was wir hiermit gern tun.

Sie fordern von uns den Abschluss eines Tarifvertrages für den Einzelhandel – lassen Sie uns diese Forderung relativieren: Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung und des ifo-Instituts zufolge sind nur 35 Prozent der Unternehmen in Deutschland tarifgebunden. Es ist kaum davon auszugehen, dass die anderen zwei Drittel schlechte Arbeitgeber sind. Im Gegenteil: Wir bei Amazon zeigen Tag für Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann.

Es gibt gute Gründe, warum stets nur eine kleine Minderheit streikt, während mehr als 1.000 Mitarbeiter eine Pro-Amazon-Kampagne starten, um ihre Firma gegen falsche Anschuldigungen zu verteidigen.
Hier nur einige der Gründe:

• Wir bezahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. Mitarbeiter in unserer Logistik starten mit einem Basis-Stundenlohn von mehr als zehn Euro aufwärts. Hinzu kommen: Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte. Inklusive dieser Extras verdienen Mitarbeiter nach zwei Jahren durchschnittlich mehr als 2.300 Euro brutto pro Monat. Gerade Elemente wie Firmenaktien sind in traditionellen Tarifverträgen unbekannt. Auch Fachleute wie z.B. der Augsburger Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger, selbst promovierter Volkswirt, hat sich bei seinem Besuch unseres Logistikzentrums in Graben bei Augsburg positiv über dieses Modell der Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg geäußert: www.amazon-logistikblog.de/2015/05/18/weihbischof-dr-dr-anton-losinger-besucht-a (http://www.amazon-logistikblog.de/2015/05/18/weihbischof-dr-dr-anton-losinger-besucht-a)...
• Wir haben an allen deutschen Standorten Betriebsräte, mit denen wir eng kooperieren.
• Wir haben viele Kanäle, über die sich Mitarbeiter äußern können und Antworten erhalten. Beispiele sind unsere Politik der offenen Tür, die ,,Voice of Associate"-Tafeln oder sogenannte ,,All Hands"-Treffen, bei denen alle Kolleginnen und Kollegen zusammenkommen. Mitarbeiter können also permanent Rückmeldung geben über innovative und kreative Wege, die alle einbinden und einen offenen Dialog fördern. Unsere Kolleginnen und Kollegen schätzen diese Möglichkeiten und nutzen sie regelmäßig.
• Mit innovativen Programmen, wie beispielswiese ,,Career Choice" investieren wir stark in die Entwicklung unserer Mitarbeiter. Wir unterstützen dabei Kolleginnen und Kollegen, die zum Beispiel eine Berufsausbildung oder einen Abschluss nachholen wollen, indem wir 95 Prozent der Kosten tragen, bis zu vier Jahre lang.
• Allein im Jahr 2015 haben wir in Deutschland über 1.000 unbefristete Stellen geschaffen.
www.amazon-logistikblog.de/2015/12/23/ueber-1-000-neue-arbeitsplaetze-in-der-ama (http://www.amazon-logistikblog.de/2015/12/23/ueber-1-000-neue-arbeitsplaetze-in-der-ama)...
• Wir geben Menschen eine Chance, die sich sonst am Arbeitsmarkt nicht so leicht tun, z.B. Langzeitarbeitslose oder ältere Menschen. Für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung hat uns die Arbeitsagentur Koblenz ausgezeichnet: www.amazon-logistikblog.de/2014/10/30/agentur-fuer-arbeit-zeichnet-amazon-koblen (http://www.amazon-logistikblog.de/2014/10/30/agentur-fuer-arbeit-zeichnet-amazon-koblen)...
• Wir investieren zudem enorm in die Sicherheit und können hier eine sehr gute Bilanz vorweisen. In unserem europäischen Logistiknetzwerk haben wir überdies 40 Millionen Euro für Klimaanlagen ausgegeben, eine extrem seltene Maßnahme in Industrie und Logistik.
• Zu guter Letzt: Wir investieren ebenfalls stark in Technologie, um die Arbeit zu erleichtern. Zum Beispiel nutzen wir eine Software, die möglichst kurze Laufwege berechnet.

Weitere Informationen finden Sie auch auf dem beigefügten Faktenflyer sowie unter www.amazon-logistikblog.de (http://www.amazon-logistikblog.de).

Wir sind überzeugt: Unser Modell des respektvollen Miteinanders und der direkten, betriebsinternen Kooperation hat ebenso seine Daseinsberechtigung wie andere Modelle, die Sie zu favorisieren scheinen.

Gern können Sie sich einmal selbst davon überzeugen. An drei unserer acht Standorte in Deutschland gibt es mittlerweile die Möglichkeit, sich ein Logistikzentrum von innen anzusehen. Buchen Sie sich doch einen Termin unter: www.amazon.de/amazon-besuchen (http://www.amazon.de/amazon-besuchen)

Viele Grüße
Lu Schmidt

Executive Customer Relations
Amazon.de
http://www.amazon.de (http://www.amazon.de)
Konnte ich Ihr Problem lösen?
Ja  Nein
Haben Sie weitere Fragen oder ein anderes Anliegen, helfen wir Ihnen hier gerne weiter: http://www.amazon.de/kontakt (http://www.amazon.de/kontakt)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:42:35 Di. 22.März 2016

ZitatMehr Lohn:
Amazon-Streik vor Ostern beginnt


Bald sind es drei Jahre, in denen Amazon-Beschäftigte für mehr Geld streiken. Die Amazon-Geschäftsleitung verweigert Verhandlungen, der Kampf geht vor Ostern in eine neue Runde. Wir sprachen mit einem Streikführer über die Forderungen und darüber, wie viel Lohn Amazon zahlt.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1603%2Fsp_119915-116592-i_rc.jpg&hash=0567d37891ee55c50ba3ddf6a4b4626f17f75060)

Die Verdi-Mitglieder des Amazon-Standorts Koblenz sind im Streik. Das gab die Gewerkschaft Verdi bekannt. Mit der Nachtschicht am 21. März begann der Ausstand um 22 Uhr. Der Streik soll zunächst bis zum Ende der Spätschicht am 23. März befristet sein.

Marko Bärschneider, zuständiger Verdi-Gewerkschaftssekretär in Koblenz, sagte: "Wir fordern Amazon erneut auf, den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz anzuerkennen." Amazon verweigert seit Jahren jede Verhandlung mit den Streikenden und ihrer Gewerkschaft. Deswegen kommt es seit Mitte Mai 2013 immer wieder zu Streiks. "Ohne erkennbare Bereitschaft, mit unserer Verdi Tarifkommission sich an den Verhandlungstisch zu setzen, muss Amazon immer wieder mit Streiks rechnen", kündigte Bärschneider an. Ob in den anderen acht Amazon-Versandzentren in Deutschland vor Ostern gestreikt wird, lässt Verdi noch offen. In acht von neun Logistikzentren im Bundesgebiet wurde bereits gestreikt. Nur das erst 2013 in Brieselang (Brandenburg) eröffnete Warenlager beteiligte sich noch nicht.

Was Amazon wirklich zahlt

Verdi fordert monatliche Tariflöhne in Höhe von 2.150 Euro, 1.343 Euro Weihnachtsgeld und ein tarifliches Urlaubsgeld in Höhe von 1.181 Euro. Die wöchentliche tarifliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Das Unternehmen nennt sich selbst einen Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. Bei Amazon gibt es kein Urlaubsgeld und nur ein geringes Weihnachtsgeld. Beschäftigte klagen laut Verdi über hohe Arbeitshetze und Überwachung am Arbeitsplatz. In Feedback-Gesprächen würden Arbeiter wegen Inaktivität von nur einer Minute unter Druck gesetzt. Der Krankenstand ist laut Verdi sehr hoch.

Bärschneider sagte Golem.de: "An dem Streik sind rund 200 Arbeiter aus drei Schichten beteiligt." Der Einstiegslohn beträgt 1.850 Euro, nach zwölf Monaten werde auf 1.950 Euro erhöht. Bei einer Betriebszugehörigkeit ab 24 Monaten gibt es 2.071 Euro. "Es heißt immer, der Kampf bringt nichts, doch wir haben durch die Proteste in Koblenz die Zahl der befristeten Verträge von 35 Prozent auf 10 Prozent reduziert. Wir werden nicht aufhören, bis der Tarifvertrag durchgesetzt ist", kündigte Bärschneider an.
http://www.golem.de/news/mehr-lohn-amazon-streik-vor-ostern-beginnt-1603-119915.html (http://www.golem.de/news/mehr-lohn-amazon-streik-vor-ostern-beginnt-1603-119915.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:25:23 Di. 22.März 2016
Aus: Ausgabe vom 23.03.2016, Seite 2 / Inland

Koblenz: Amazon bestreikt
Erneute Arbeitsniederlegungen im Kampf um einen Tarifvertrag


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160322%2Ftemp%2Frk7jnjp6.jpg&hash=4fc82efd493ac5befab7d2c10258970dd2bee1ac) (http://www.directupload.net/file/d/4301/rk7jnjp6_jpg.htm)(//)
Foto: Thomas Frey/dpa-Bildfunk

Im bereits drei Jahre währenden Konflikt zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem US-Onlinehändler Amazon ist kein Ende in Sicht. Der US-Konzern lehnt einen Tarifvertrag weiter ab. Deshalb hat ver.di im Ostergeschäft erneut zu Streiks aufgerufen. Die Aktion am Standort Koblenz habe mit der Nachtschicht am Montag abend um 22 Uhr begonnen, teilte ver.di am Dienstag mit. Beendet werden solle sie mit Ende der Spätschicht am heutigen Mittwoch. »Es kann vor Ostern auch jederzeit kurzfristig an einem anderen Amazon-Standort zum Streik kommen. Wo und wann genau, lassen wir noch offen«, sagte ver.di-Sprecherin Eva Völpel am Dienstag. Bundesweit gibt es noch acht weitere Versandzentren des Onlinehändlers.

Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Marko Bärschneider beteiligten sich insgesamt rund 200 der etwa 1.500 Koblenzer Beschäftigten am Streik: »Das stört Amazon schon gewaltig. Hier ist eine super Stimmung.« Der Konzern solle den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz anerkennen, forderte Bärschneider. Ohne erkennbare Bereitschaft zu Verhandlungen müsse das Unternehmen immer wieder mit Streiks rechnen. Die Kollegen kämpften weiterhin dafür, dass das Management »mit ihnen über gute Löhne, aber auch über gute Arbeitsbedingungen redet«.

Amazon-Sprecherin Anette Nachbar betonte unterdessen wie bei den vorangegangenen Streiks, man sehe »keinerlei Beeinträchtigung« der Geschäftsabläufe. In der Frühschicht hätten sich am Dienstag in Koblenz weniger als 60 Mitarbeiter am Ausstand beteiligt, sagte sie. Bei Bedarf würden auch andere Standorte bei der Abarbeitung von Bestellungen einspringen. Seit Frühjahr 2013 ruft ver.di immer wieder zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag, und zwar nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das würde für die Mitarbeiter mehr Sicherheit und höhere Löhne bedeuten. Das US-Unternehmen sieht sich als Logistiker und bezahlt in Anlehnung an die in dieser Branche üblichen, geringeren Löhne. Zugleich verweist es darauf, dass man sich in diesem Vergleichsrahmen am »oberen Ende« bewege. (dpa/jW)

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/03-23/007.php (https://www.jungewelt.de/2016/03-23/007.php)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:55:59 Do. 07.April 2016
Aktuell:

Amazon-Beschäftigte streiken an sechs Standorten

Was mich aber ankotzt: Überall wird berichtet, daß Verdi Amazon bestreikt.
Das ist Quark. Nicht die Gewerkschaft streikt, sondern die Mitarbeiter. Aber woher sollen Journalisten das wissen!?!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 17:42:53 Mo. 11.April 2016
ZitatArbeitsgericht Berlin, Urteil vom 07.04.2016 - 41 Ca 15029/15 -
Arbeitsgericht Berlin untersagt Ver.di Arbeits­kampf­maßnahmen auf dem Betriebsgelände der Amazon Pforzheim GmbH

Amazon muss Betriebsgelände nicht für einen gegen das Unternehmen selbst gerichteten Arbeitskampf zur Verfügung stellen

Das Arbeitsgericht Berlin hat entschieden, dass die Vereinte Dienst­leistungs­gewerkschaft (ver.di) auf dem Betriebsgelände der Amazon Pforzheim GmbH keine Streikmaßnahmen durchführen darf.

Dem Fall lag folgender Sachverhalt zugrunde: Ver.di will mit einem Arbeitskampf gegen die Amazon Pforzheim GmbH erreichen, dass die Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels in Baden-Württemberg zur Anwendung kommen. Sie beabsichtigt, Streikmaßnahmen u.a. auf dem - nicht eingefriedeten und zum Betriebsgelände gehörenden - Parkplatz des Unternehmens durchzuführen, weil angesichts der örtlichen Verhältnisse und des Organisationsgrads der Belegschaft nur so ein Streik effektiv geführt werden könne. Hiergegen wandte sich die Amazon Pforzheim GmbH mit einer Unterlassungsklage.

Arbeitsgericht gibt Klage statt
Das Arbeitsgericht Berlin hat der Klage entsprochen. Die Amazon Pforzheim GmbH sei auch unter Berücksichtigung des Streikrechts der Gewerkschaft nicht gehalten, einen gegen sie selbst gerichteten Arbeitskampf zu unterstützen und müsse deshalb ihr Betriebsgelände - unabhängig von einer Einfriedung - nicht für Streikmaßnahmen zur Verfügung stellen.
http://www.kostenlose-urteile.de/ArbG-Berlin_41-Ca-1502915_Arbeitsgericht-Berlin-untersagt-Verdi-Arbeitskampfmassnahmen-auf-dem-Betriebsgelaende-der-Amazon-Pforzheim-GmbH.news22441.htm (http://www.kostenlose-urteile.de/ArbG-Berlin_41-Ca-1502915_Arbeitsgericht-Berlin-untersagt-Verdi-Arbeitskampfmassnahmen-auf-dem-Betriebsgelaende-der-Amazon-Pforzheim-GmbH.news22441.htm)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 17:48:57 Do. 14.April 2016
ZitatGekauft ist gekauft: Amazon darf Kunden digitale Produkte nicht sperren

Wessen Nutzerkonto von Amazon gesperrt wurde, hatte bisher keinen Zugriff mehr auf bereits gekaufte digitale Inhalte wie Filme, Musik, Hörbücher oder eBooks. Diese Klausel hat das Oberlandesgericht in Köln nun verhandelt und gekippt.
http://www.focus.de/finanzen/news/filme-hoerbuecher-musik-und-ebooks-urteil-gegen-amazon-gekauft-ist-gekauft-auch-bei-sperrung-des-kundenkontos_id_5433126.html (http://www.focus.de/finanzen/news/filme-hoerbuecher-musik-und-ebooks-urteil-gegen-amazon-gekauft-ist-gekauft-auch-bei-sperrung-des-kundenkontos_id_5433126.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:14:23 Di. 26.April 2016
ZitatKampf bei Amazon in Poznan/Polen: Flugblätter, Berichte etc. zu den Arbeitsbedingungen und Arbeiterkämpfen

Bei diesem Dossier handelt es sich um den – fortzusetzenden – Beginn einer Dokumentation von Flugblättern, Berichten und anderen Texten zu den Arbeitsbedingungen und Arbeiterkämpfen bei Amazon in Polen (in umgekehrter chronologischer Reihenfolge). Das Material und die Übersetzungen kommen aus dem Kreis, der mithilft, die "Grenzübergreifenden Treffen von Amazon-ArbeiterInnen" zu organisieren, an denen bisher vor allem ArbeiterInnen aus Deutschland und Polen teilgenommen haben. Zum einführenden Überblick über die Entwicklung bei Amazon in Polen empfehlen wir den Artikel von Ralf Ruckus: "Der amerikanische Traum für zwei Euro pro Stunde. Zum Arbeiterkampf bei Amazon in Polen". https://sozialgeschichteonline.files.wordpress.com/2016/03/sgo_18_2016_ruckus_amazon_polen.pdf (https://sozialgeschichteonline.files.wordpress.com/2016/03/sgo_18_2016_ruckus_amazon_polen.pdf)
Das hier vorliegende, übersetzte Material füllt diese Geschichte, dokumentiert Stimmen von ArbeiterInnen und Flugblätter, gibt detaillierte Infos usw... Wir danken den ÜbersetzerInnen und hoffen auf baldige Fortsetzung dieser wichtigen Dokumentation!

Weiter: http://www.labournet.de/internationales/polen/arbeitsbedingungen-polen/kampf-bei-amazon-in-poznanpolen-flugblaetter-berichte-etc-zu-den-arbeitsbedingungen-und-arbeiterkaempfen/ (http://www.labournet.de/internationales/polen/arbeitsbedingungen-polen/kampf-bei-amazon-in-poznanpolen-flugblaetter-berichte-etc-zu-den-arbeitsbedingungen-und-arbeiterkaempfen/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 22:27:21 Mo. 02.Mai 2016
Aus: Ausgabe vom 03.05.2016, Seite 1 / Inland

Grenzüberschreitende Solidarität
Amazon: Ver.di prangert bei Streiks auch Arbeitsbedingungen in anderen Ländern an


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160502%2Ftemp%2Fg7d7vqht.jpg&hash=e0565d5a90d0eaf1f9efc162cf59a759fd5f75fd) (http://www.directupload.net/file/d/4343/g7d7vqht_jpg.htm)(//)
Foto: Jakub Kaczmarczyk/EPA/dpa-Bildfunk

Noch immer kämpft ver.di um einen Tarifvertrag beim Versandhändler Amazon, erneut mit Streiks – und diesmal auch mit einer grenzüberschreitenden Solidaritätsaktion. Der US-Konzern sieht sich europaweit den Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen gegenüber. In Deutschland versucht ver.di mit Arbeitsniederlegungen an mehreren Standorten, wieder Schwung in die Tarifauseinandersetzung zu bringen. Amazon weigert sich, in diese überhaupt einzusteigen.

In den beiden Logistikzentren in Osthessen sowie in Leipzig (Sachsen), Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) wurde für Montag und Dienstag bis zum Ende der Spätschicht zum Ausstand aufgerufen. Am Standort Koblenz gelte dies für Dienstag , teilte ver.di am Montag mit. An den beteiligten Niederlassungen streikten am Montag morgen rund 530 Mitarbeiter, wie Amazon erklärte. Eine Gruppe von rund 60 Amazon-Beschäftigten aus Bad Hersfeld (Hessen) und Leipzig reiste nach Wroclaw in Polen. Zum Schichtwechsel am Abend wollten sie dort laut ver.di ihre Solidarität im Kampf um entscheidende Verbesserungen der Arbeitsbedingungen bekunden. In Polen verdiene die Mehrheit der Kollegen derzeit rund 3,50 Euro pro Stunde. Amazon erwiderte, die Bezahlung sei höher.

Von Polen aus würden auch deutsche Kunden beliefert; daher sei hier die grenzüberschreitende Solidarität besonders wichtig, erklärte die für den Standort Bad Hersfeld zuständige Gewerkschafterin Mechthild Middeke: »Wir fordern gute und gesunde Arbeitsbedingungen, existenzsichernde und tariflich verbindlich vereinbarte Löhne und Gehälter. Wir fordern dies für alle Beschäftigten bei Amazon: in Deutschland, in Polen, in Tschechien, Frankreich, Italien, Großbritannien und wo immer Amazon sich weiter ausbreitet.«

Ver.di ringt seit über zwei Jahren mit dem US-Unternehmen um die Einführung eines Tarifvertrages auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels in Deutschland – bislang ohne Durchbruch. Der Konzern verweigert sich den Gesprächen und behauptet, ordentlich zu bezahlen und sich dabei an der Logistikbranche zu »orientieren«. (dpa/AFP/jW)

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/05-03/004.php (https://www.jungewelt.de/2016/05-03/004.php)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 06:28:45 Di. 03.Mai 2016
Ach, die Junge Welt wieder mit der oldschool Schreibe.

ZitatNoch immer kämpft ver.di...
Nicht verdi kämpft, sondern die Amazon Beschäftigten kämpfen.
Selbst bei den besten Gewerkschaften der Welt sind es immer die Belgeschaften, die kämpfen. Gewerkschaften können sich bestenfalls um das Organisatorische kümmern.
Im konkreten Amazon Fall ist es erst recht so. Es hat sich ein harter Kern von Betriebsaktivisten zusammengetan, der von den Kollegen anerkannt ist und deshalb viel bewegen kann. Und damit treibt der kämpferische Teil der Belegschaft verdi vor sich her.
Die Gewerkschaft hat wenig Plan in der Sache und hofft, daß die Amazon Kämpfe sich ausschlachten lassen für das ramponierte Gewerkschaftsimage.
Titel: Schöner streiken bei AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:07:14 Fr. 24.Juni 2016
Schöner streiken mit chefduzen!

Bilder von der Streikfront am 20.und 21.6.

(https://abload.de/img/schild4zqv6.jpg) (http://abload.de/image.php?img=schild4zqv6.jpg)

(https://abload.de/img/streikwisjd.jpg)

(https://abload.de/img/gruppenbild5gsg4.jpg)

(https://abload.de/img/cd_zelteedojn.jpg) (http://abload.de/image.php?img=cd_zelteedojn.jpg)
Die Zelte sind ein Symbol für die Protestcamps weltweit, die der Indignados in Spanien, der Proteste auf dem Tahirplatz in Kairo, den Occupy Protesten rund um den Globus von Hongkong bis Nigeria.
(https://abload.de/img/bloccupy8fov3.jpg)
Als die Streikaktivisten anfingen mit Leuten von Bloccupy zusammenarbeiten, sah Amazon nur noch rot.
Man erkundigte sich, ob man das Parkplatzgelände außerhalb der Niederlassung von der Gemeinde abkaufen könne, um da Hausrecht zu haben und das Treiben dort beenden zu können.

(https://abload.de/img/chris0lkfc.jpg)

(https://abload.de/img/paddye0acn.jpg)
Rebel Songs mit Paddy goes to Holyhead

(https://abload.de/img/martin48x5g.jpg)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Sunlight am 13:28:21 Fr. 24.Juni 2016
Zitat von: Kuddel am 06:28:45 Di. 03.Mai 2016
Ach, die Junge Welt wieder mit der oldschool Schreibe.

ZitatNoch immer kämpft ver.di...
Nicht verdi kämpft, sondern die Amazon Beschäftigten kämpfen.
Selbst bei den besten Gewerkschaften der Welt sind es immer die Belgeschaften, die kämpfen. Gewerkschaften können sich bestenfalls um das Organisatorische kümmern.
Im konkreten Amazon Fall ist es erst recht so. Es hat sich ein harter Kern von Betriebsaktivisten zusammengetan, der von den Kollegen anerkannt ist und deshalb viel bewegen kann. Und damit treibt der kämpferische Teil der Belegschaft verdi vor sich her.
Die Gewerkschaft hat wenig Plan in der Sache und hofft, daß die Amazon Kämpfe sich ausschlachten lassen für das ramponierte Gewerkschaftsimage.


;D Dem gibt es nichts hinzu zu fügen. Ver.di vor sich hertreiben .... kommt mir irgendwo bekannt vor.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:13:28 Sa. 25.Juni 2016
Die Aktivisten dort gehen einen sehr eigenen Weg und der Amazon Streik unterscheidet sich damit wesentlich von anderen Arbeitskämpfen in Deutschland.

(https://abload.de/img/bannerdjj9n.jpg)
Das viersprachige Amazon Transparent.

Aktivisten der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft IP, die in der polnischen Amazon Niederlassung in Posznan eine wichtige Rolle spielt, suchten Kontakt zu ihren Kollegen in Bad Hersfeld. Die Streikenden in Deutschland waren erfreut, Verdi nicht.

Verdi redete sich heraus, die IP sei nicht in ihrem internationalen Dachverband und nötigte den Streikenden eine Zusammenarbeit mit der Solidarnosc auf. Die Solidarnosc wurde von den Leuten in Bad Hersfeld als sozialpartnerschaftlich und neoliberal beschrieben.

Man traf sich dann doch in Posznan, nannte es "Internationale Arbeiterversammlung" und finanzierte den Austausch aus nicht gewerkschaftlichen Quellen. Da konnte Verdi schwer was gegen sagen.
https://linksunten.indymedia.org/de/node/171081 (https://linksunten.indymedia.org/de/node/171081)

In Bad Hersfeld wehte während des Streiks die Fahne der französischen Basisgewerkschaft SUD.
(https://abload.de/img/sud5mp0w.jpg) (http://abload.de/image.php?img=sud5mp0w.jpg)

Die DGB Gewerkschaften sind bestenfalls verbal internationalistisch. In ihrer Praxis machen sie eher eine nationalistische Standortpolitik. Vor wenigen Wochen organisierte die IGM für den Stahlbereich Demonstrationen (gemeinsam mit dem Mangement der Stahlunternehmen) gegen die chinesische Konkurenz.

Man sollte sich sowieso nicht täuschen lassen. Verdi ist immer noch Verdi. Die Gewerkschaft hatte nie viel zu melden in der Logistikbranche und bei dem gewerkschaftsfeindlichen Amazonkonzern erst recht nicht. Jetzt hat man einen Fuß in die Tür gekriegt, sehr viele neue Mitglieder und Beitragszahler gewinnen können und der Amazonstreik funktionert auch als Imagekampagne der Gewerkschaft.

Ein paar Berichte von dem Streik Anfang der Woche:
https://www.amazon-verdi.de/5228 (https://www.amazon-verdi.de/5228)
https://gdabetriebsgruppe.netzwerkit.de/amazon-streik-in-bad-hersfeld/ (https://gdabetriebsgruppe.netzwerkit.de/amazon-streik-in-bad-hersfeld/)

(https://abload.de/img/kleber0oq9g.jpg) (http://abload.de/image.php?img=kleber0oq9g.jpg)

Verdi ist sich der besonderen Bedeutung des Amazonstreiks bewußt. Bsirske hat sich eine Menge Zeit genommen, um mit den Aktivisten zu reden und sie um den Finger zu wickeln. Klar sollte aber bleiben, daß Verdi andere Ziele hat als die Streikenden und sicherlich nicht so weit gehen will wie sie.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:04:58 So. 26.Juni 2016
ZitatAmazon Polen: Über 2000 Beschäftigte wollen streiken
Ralf Ruckus und Jan Podróżny 26.06.2016

Restriktive polnische Arbeitsgesetze verbieten jedoch einen Streik


Schon seit 2013 streiken Beschäftigte des Onlineversandhandels Amazon in Deutschland regelmäßig für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne - die weltweit ersten und einzigen offiziellen Streikaktionen gegen das globale Unternehmen überhaupt. Beschäftigte polnischer Amazon-Versandzentren, die in erster Linie den deutschen Markt beliefern, versuchen seit über einem Jahr, eine weitere Streikfront zu eröffnen.

Bei einer Streikurabstimmung in den drei polnischen Amazon-Versandzentren bei Poznań und bei Wrocław, die von Ende Mai bis Mitte Juni lief, stimmten über 2.000 Beschäftigte für die Durchführung von Streikaktionen. Da aber weniger als fünfzig Prozent der etwa 5.500 Beschäftigte zählenden polnischen Amazon-Gesamtbelegschaft an der Abstimmung teilnahmen, darf nach polnischem Arbeitsrecht kein Streik durchgeführt werden.

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Amazon-Versandzentrum in Poznan-Sady. Bild: Ralf Ruckus

Basisgewerkschaft "Arbeiterinitiative"

Die Urabstimmung wurde nicht von der mit Ver.di im internationalen Gewerkschaftsdachverband UNI Global Union verbundenen und auch bei Amazon in Wrocław vertretenen Solidarność organisiert, sondern von der Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP, deutsch: Arbeiterinitiative). Die IP hat bei Amazon insgesamt über 350 Mitglieder - davon über 300 am Standort Poznań-Sady und mittlerweile auch ein paar Dutzend in den Versandzentren in Wrocław.

In Poznań hatten unzufriedene Amazon-Beschäftigte bereits im Dezember 2014 - also drei Monate nach der Eröffnung des dortigen Versandzentrums - begonnen, eine Betriebsgruppe der IP aufzubauen. Diese kommt ohne hauptamtliche Gewerkschaftsfunktionäre oder freigestellte Betriebsräte aus. Diskussionen und Entscheidungen laufen ausschließlich über Mitgliederversammlungen und gewählte Vertrauensleute, die selbst im Versandzentrum arbeiten.

Wilder Bummelstreik im Juni 2015

Die Urabstimmung markiert den vorläufigen Höhepunkt in einem bereits seit einem Jahr schwelenden Arbeitskampf. Er begann mit einem wilden - nicht offiziell von der IP organisierten - Bummelstreik im Amazon-Versandzentrum Poznań-Sady. In der Nachtschicht vom 24. auf den 25. Juni 2015 protestierten Dutzende Lagerarbeiterinnen und -arbeiter gegen zwangsweise angeordnete Überstunden.

Da bei Amazon in Deutschland gerade wieder gestreikt wurde, hatte die Geschäftsführung kurzfristig Aufträge aus Deutschland nach Poznań verschoben und dort die Schichten von zehn auf elf Stunden verlängert. Den polnischen Beschäftigten war durchaus bewusst, dass sie als Streikbrecher fungieren sollten, denn die IP hatte seit Tagen mit Flugblättern und einem auf dem Zufahrtsweg zum Versandzentrum aufgehängten Transparent über den Streik informiert. Der Protest war also auch ein ausdrückliches Zeichen der Solidarität mit den streikenden Kolleginnen und Kollegen in Deutschland.

Beim Bummelstreik in Poznań-Sady legten die "Picker", welche die bestellten Artikel aus den Regalen zusammensammeln, den Warenversand lahm, indem sie einen Flaschenhals im Arbeitsablauf ausnutzten. Normalerweise packen sie jeweils etwa ein Dutzend Artikel in eine Plastikbox und stellen diese auf ein zur Verpackungsabteilung führendes Förderband. Diesmal legten sie nur jeweils einen Artikel in eine Box, so dass das Förderband im Handumdrehen verstopfte, Boxen herunterfielen und das Band abgestellt werden musste.

Amazon behauptet, dass die Produktivität in jener Nacht um 34 Prozent gefallen sei. In der Klageerwiderung gegen die Kündigungsschutzklage eines wegen der Teilnahme am Bummelstreik entlassenen Lagerarbeiters beschreibt Amazon mit bemerkenswerter Offenheit, wie sich eine kollektive Aktion im Betrieb organisieren lässt:

Dadurch, dass nur ein Artikel in eine Box gelegt wird (...), wird der Arbeitsprozess bewusst und absichtlich verlangsamt, was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die weiteren Prozessschritte auswirkt. Eine solche Behinderung des Arbeitsprozesses zieht umso größere potenzielle Verluste und Schäden für den Arbeitgeber nach sich, wenn eine Gruppe von Mitarbeitern bewusst und absichtlich nur einen Artikel in eine Box legt. Ein solches organisiertes Verhalten beeinträchtigt insgesamt die Fähigkeit des Logistikzentrums, die Wünsche der Kunden zu erfüllen, und führt zu einer erheblichen Verringerung der Produktivität, da damit nicht nur die Arbeit einzelner Mitarbeiter verlangsamt wird, sondern auch die Arbeit im Bereich Sortierung und Verpackung. Es kann auch zur Verstopfung des Förderbands kommen, auf dem die Boxen stehen, was wiederum zum Stillstand des gesamten Fulfilment-Prozesses führen könnte.
Amazon

Die direkte Bezugnahme auf den gleichzeitig stattfindenden Arbeitskampf bei Amazon in Deutschland war möglich, weil die IP-Betriebsgruppe bereits seit Januar 2015 auf mehreren selbstorganisierten grenzübergreifenden Treffen Amazon-Beschäftigte aus Deutschland kennengelernt hatte - ein seltenes Beispiel selbstorganisierter Vernetzung von Arbeitern und Arbeiterinnen aus mehreren Ländern. Die Betriebsaktivisten aus den deutschen Amazon-Zentren hatten die Kollegen und Kolleginnen von der IP schon im Vorfeld über den Streik informiert.

Verhöre und Entlassungen

In den Tagen und Wochen unmittelbar nach dem Bummelstreik griff Amazon auch zu repressiven Maßnahmen. Während bekannte IP-Aktive in Ruhe gelassen wurden, wurden scheinbar zufällig Arbeiter und Arbeiterinnen, die weniger gefestigt und gut vernetzt schienen, herausgegriffen und nach Verhören freigestellt, zu Aufhebungsverträgen gedrängt oder entlassen. Wie die IP schreibt, wurden die Arbeiter und Arbeiterinnen in den Verhören aufgefordert, Erklärungen zu unterschreiben, ob sie am Protest beteiligt waren und wer sie zum Protest aufgefordert hatte:

Einige kamen mit Tränen in den Augen aus dem Verhör, andere unterschrieben, dass sie absichtlich langsam gearbeitet hätten und das wieder tun würden, wenn die Firma sie wieder zu Überstunden zwänge. Wir haben den Kollegen geraten, weder Verhörprotokolle noch Aufhebungsverträge zu unterschreiben. Mehrere Mitarbeiter wurden von der Arbeit freigestellt (unter Weiterbezahlung des Lohns), andere unterschrieben Aufhebungsverträge und gingen freiwillig - die meisten wollen nichts mehr mit Amazon zu tun haben. Auf diese Weise bestrafte Amazon demonstrativ ein paar zufällig ausgewählte Mitarbeiter.
IP

Fast ein Jahr nach dem Bummelstreik, am 31. Mai 2016, begann vor dem Arbeitsgericht in Poznań das Kündigungsschutzverfahren eines der damals Entlassenen. Bisher wurde kein Urteil gefällt, und der nächste Verhandlungstermin ist erst im August - nicht ungewöhnlich in der für ihre Langsamkeit berüchtigten polnischen Arbeitsgerichtsbarkeit. In einem zweiten Verfahren, mit dem eine weitere Arbeiterin gegen Amazon vorgeht, nachdem ihr Arbeitsvertrag nach dem Bummelstreik nicht verlängert wurde, fand am 14. Juni der erste Termin statt - ebenfalls ohne Ergebnis. Der nächste Verhandlungstag ist erst im Oktober.

In der Folge des Streiks erhöhte Amazon die Löhne

Unmittelbar nach dem Bummelstreik stieg die IP Ende Juni 2015 offiziell in eine Tarifauseinandersetzung ein. Sie forderte von Amazon unter anderem die Erhöhung des Grundlohns von 13 auf 16 Zloty pro Stunde (umgerechnet knappe vier Euro), längere Pausen und Jahresarbeitspläne statt der bisherigen monatlichen Arbeitszuweisung. Obwohl die IP hauptsächlich in Poznań organisiert ist, betrifft die Tarifauseinandersetzung alle drei polnischen Logistikzentren gemeinsam, denn Amazon hat diese rechtlich in einem einzigen Betrieb zusammengefasst.

Amazon machte in den Verhandlungen mit der IP keine Zugeständnisse und brach auch die im polnischen Arbeitskampfrecht vorgesehene Schlichtung im Dezember 2015 ab. Bereits im August 2015 erhöhte die Firma jedoch die Grundlöhne sowohl in Poznań-Sady als auch in den beiden Versandzentren in Wrocław auf 14 Zloty pro Stunde. Nach Angaben von Amazon gab es keinen Zusammenhang mit dem Bummelstreik. Die Vertrauensleute der IP sind jedoch der Meinung, dass die Lohnerhöhung ausschließlich auf den Druck der Beschäftigten zurückzuführen ist.

Auch in Deutschland hatte es vor dem Beginn der Streiks bei Amazon jahrelang keine Lohnerhöhungen gegeben. Seit gestreikt wird, beteuert Amazon zwar, keinen Tarifvertrag mit Ver.di unterschreiben zu wollen, hat aber inzwischen mehrmals die Löhne erhöht - was offiziell ebenfalls nichts mit den Streiks zu tun hat.

Die IP-Gruppe machte sich weiter für ihre Forderungen stark und entschied nach den ergebnislosen Verhandlungen und der abgebrochenen Schlichtung schließlich, ab Mitte Mai 2016 eine Urabstimmung durchzuführen und damit Streikfähigkeit herzustellen. Um gegen die für Amazon charakteristische Spaltung zwischen Festangestellten und Leiharbeitern vorzugehen, setzte die IP gleichzeitig eine Streikurabstimmung bei den Leiharbeitsfirmen Adecco, Manpower und Randstad an, die Amazon in Polen mit Leiharbeitern versorgen. Der Weg dazu war frei, weil die im Herbst 2015 begonnene Tarifauseinandersetzung auch dort trotz Verhandlungen und Schlichtung zu keinem Ergebnis geführt hatte.

2.100 Stimmen für Streik - in Polen zu wenig

Die Streikurabstimmung wurde also für alle in den polnischen Amazon-Werken Beschäftigten gemeinsam durchgeführt - nicht nur für die insgesamt etwa 5.700 Festangestellten in Poznań und Wrocław, sondern auch für die insgesamt etwa 4.000 Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter, deren Zahl je nach Verkaufssaison stark schwankt.

Nach polnischem Arbeitskampfrecht dürfen Gewerkschaften nur dann zum Streik aufrufen, wenn sich mehr als fünfzig Prozent aller Beschäftigten an einer betrieblichen Urabstimmung beteiligen und eine Mehrheit für Streik stimmt.

Der Weg zu einem legalen Streik ist in Polen daher noch schwieriger als in Deutschland, wo eine Streikurabstimmung gesetzlich nicht mal vorgeschrieben ist. Wenn sich die betreffende Gewerkschaft gemäß ihrer Statuten für eine Streikurabstimmung entscheidet, wird die ausschließlich unter den Gewerkschaftsmitgliedern im Betrieb durchgeführt. Von denen müssen dann 75 Prozent für Streik stimmen, damit er tatsächlich stattfinden kann.

Nach den von der IP am 23. Juni veröffentlichten Zahlen stimmten in Poznań und Wrocław 1.605 Festangestellte und 496 Leiharbeiter mit "Ja", 39 Festangestellte und 10 Leiharbeiter mit "Nein". Nach Abzug von 9 ungültigen Stimmen betrug der Anteil der "Ja"-Stimmen insgesamt 97,3 Prozent. Die Zahl der "Ja"-Stimmen hätte auch nach polnischem Recht unter Umständen für einen Streik gereicht, wenn eine Mehrheit der Beschäftigten sich an der Urabstimmung beteiligt hätte.

Das Amazon-Management hatte allerdings in den letzten Wochen vor der Abstimmung auf betrieblichen Versammlungen den Beschäftigten in deutlichen Worten von der Teilnahme an der Urabstimmung abgeraten. Offensichtlich mit Erfolg, denn in Poznań und Wrocław gaben nur knapp dreißig Prozent der Amazon-Beschäftigten ihre Stimme ab. Nur zum Vergleich: Während der erfolgreichen Urabstimmung bei Amazon in Leipzig im März 2013 stimmten ebenfalls 97 Prozent für Streik. Die Urabstimmung fand jedoch lediglich unter den etwa 520 Verdi-Mitgliedern statt - nicht den 1.900 damals im Betrieb Beschäftigten.

Solidarność hält sich raus

Die Gewerkschaft Solidarność beteiligte sich bemerkenswerterweise weder an der Streikurabstimmung, noch hat sie diese bisher kommentiert. Im letzten Jahr kritisierte Solidarność die IP mehrfach als zu "konfrontativ" und "unverantwortlich" und stellte sich selbst demgegenüber als dialogbereite Gewerkschaft dar, die mit dem Management zum Wohl der Firma zusammenarbeitet.

Der rechten PiS-Regierung, zu deren wichtigsten Unterstützern Solidarność zählt, tut sie damit sicherlich einen Gefallen. Vor allem hat Solidarność kein Interesse an einer erfolgreichen Bewegung außerhalb ihrer organisatorischen Kontrolle. Es steht allerdings zu bezweifeln, dass sie neben dem bereits durch die IP für einen Streik mobilisierten Teil der Belegschaft eine eigene Basis im Betrieb finden wird, die bereit wäre, sich Amazon entgegenzustellen.

Legaler Streik oder andere Arbeitskampfmaßnahmen?

Nach der Streikurabstimmung ist der Weg zu einem legalen Streik erst einmal verstellt. Dass fast ein Drittel der direkt bei Amazon Beschäftigten sowie einige Hundert Leiharbeiter und Leiharbeiterinnen für Streik stimmten, ist allerdings ein deutliches Zeichen für das Ausmaß der Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen.

In der Gewerkschaft IP wird die hohe Streikzustimmung als gutes Zeichen gewertet, die niedrige Beteiligung an der Urabstimmung setzt jedoch ein Fragezeichen hinter ihre bisherige Strategie, zumal unklar ist, ob eine weitere, besser vorbereitete Abstimmung ein anderes Ergebnis bringen würde. Sowohl die IP-Vertrauensleute als auch ein Großteil der Beschäftigten erwarten allerdings noch in diesem Sommer eine Lohnerhöhung und die hohe Streikzustimmung könnte das Management motivieren, die Löhne tatsächlich zu erhöhen.

Die Frage bleibt, welche weitergehende Wirkung ein den polnischen Gesetzen entsprechender Streik überhaupt hätte. In Deutschland konnte Amazon bisher den Streiks durch Verschiebung von Kundenaufträgen in andere, nicht streikende Versandzentren - auch die in Polen - ausweichen. Um effektiv zu sein, müssten Streiks diese Verschiebung unterlaufen und viele Zentren gleichzeitig lahmlegen - auch über die deutsch-polnische Grenze hinweg.

Die IP setzt auch auf verschiedene Kampfmaßnahmen. In ihrer Erklärung zum Ergebnis der Streikurabstimmung schreibt sie:

Wir kennen bereits die Grenzen, die einem den Gesetzen entsprechenden Streik in unserem Betrieb gesetzt sind. Aber unser Ziel ist nicht der Streik als solcher. Er ist ein Mittel, wie die Arbeiterinnen und Arbeiter Druck ausüben können, es gibt jedoch noch andere: Unterschriftenlisten, unbequeme Fragen bei den standups [Morgenappell in jeder Abteilung], sich nicht von den Managern herumscheuchen zu lassen wie Vieh, die Entwicklung von Kontakten mit Amazon-Beschäftigten in anderen Ländern, Straßenproteste - und viele andere mehr.
IP
http://www.heise.de/tp/artikel/48/48638/1.html#48638_1 (http://www.heise.de/tp/artikel/48/48638/1.html#48638_1)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:09:12 Fr. 22.Juli 2016
ZitatDer Mensch als grenzenlos verwertbare Ressource
Der Widerstand gegen das Prinzip und die Vision Amazon muss weitergehen

Stell dir vor, europaweit finden Streiks in den großen Distributionszentren von Amazon statt. Die Zufahrtswege werden blockiert, LKWs kommen weder auf das Gelände noch können sie dieses wieder verlassen. Auf einem Banner steht: »Wir sind keine Roboter!« Solidarische Kund_innen verstärken die Auswirkungen der Streiks noch dadurch, dass sie an diesen Tagen vermehrt Bestellungen ab- und wieder zurückschicken und den Paketen solidarische Botschaften an die Belegschaft beilegen. Das verursacht nicht nur ein Bestellvolumen, das nicht bewältigt werden kann, sondern auch Kosten, die Amazon tragen muss.


Von der AG Amazon Attack


Kundgebungen vor der Unternehmenszentrale verweisen auf Unmut, weitere finden vor den Call-Centern von Amazon und neuen kleineren Versandlagern in den Innenstädten von Berlin, München oder Dortmund statt. Sie treffen das Unternehmen sensibel: mit schlechter Publicity und weil die Abläufe gestört werden, die auf Reibungslosigkeit »auf den letzten Metern« der Zustellung setzen.

Der Deutschland-Chef Ralf Kleber wird beim öffentlichen Auftritt getortet, die Homepage von Amazon gehackt, und für einen Moment kann das Unternehmen keine Informationen über seine Kund_innen speichern. Buchläden haben in ihren Schaufenstern Plakate gegen die Tyrannei von Amazon, und im Einzel- und Versandhandel stehen Beschäftigte solidarisch für die Verbesserung von deren Arbeitsbedingungen ein. Menschen tragen Buttons mit dem Spruch »support your local dealer«.

Die vielfältigen Proteste richten sich gegen ein Unternehmen, das weit mehr ist als ein Onlinehändler. Amazon ist auch ein äußerst erfolgreicher digitaler Dienstleister: Das Geschäft mit der Vermietung von Rechenkapazität und Festplattenspeicher (in der Cloud) sowie das Bereitstellen von Software für Web Services wächst derzeit noch schneller als der »klassische« Onlinehandel. Darüber hinaus ist Amazon ein äußerst aktiver Film- und Serienproduzent und Herausgeber der Washington Post. Auch als Logistiker ist das Unternehmen mit eigenen Fahrzeugen, regional orientierten Verteilzentren, in den USA neuerdings auch mit geleasten Flugzeugen und weiteren ambitionierten Plänen auf den Plan getreten, eine eigene weltumfassende Logistik aufzubauen. Das ist der Grund dafür, dass die Uni Global Union und nationale Gewerkschaften branchen- und länderübergreifend aktiv werden.

Nach außen erdrückt Amazon Marktkonkurrenten nach dem Prinzip der »tödlichen Umarmung« und schluckt diese mit hohen Investitionen, wie zum Beispiel am Kauf des ZVAB (Zentrales Verzeichnis Antiquarischer Bücher) deutlich wird oder aber der Schuhverkaufsplattform Zappos. Eine weitere Strategie ist das ständige Erschließen neuer Tätigkeitsfelder, die nicht unbedingt ertragreich und erfolgreich sein müssen - siehe Smartphones oder Versteigerungsplattform -, die dem Unternehmen jedoch Zugang zu den verschiedensten Branchen verschafft. Um als nächsten Schritt den Markt schnell einzunehmen, wird sehr schnell sehr viel Geld in die Hand genommen: Das Lesegerät kostet deutlich weniger als bei der Konkurrenz, Rücksendungen (Retouren) werden vom Unternehmen gezahlt, eigene Produkte subventioniert.

Die Strategie der hohen Investitionen und des globalen Verschiebens von Gewinnen führt nicht nur zu einem ständigen Wachstum, sondern spart Steuern, da das Unternehmen unter dem Strich seit Jahren rote Zahlen schreibt, während Amazon-Chef Jeff Bezos laut dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg seit Oktober 2015 zu den zehn reichsten Männern der Welt zählt. Bezos hat mit Amazon den Einzelhandel mit seiner »disruptiven« (kreativ zerstörerischen) Strategie weltweit revolutioniert und wird dafür in der IT-Branche als großer Innovator und Visionär gefeiert.

Gnadenlos flexibel - und vom Staat gefördert


Nach innen steht das Unternehmen für Ausbeutung und schlechte bis skandalöse Arbeitsbedingungen der weltweit 230.800 Mitarbeiter_innen, die einen Teil des Erfolgs ausmachen. Auf dem Weltkongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) wurde Bezos 2014 zum »schlimmsten Chef des Planeten« gewählt. In den USA, Großbritannien und Deutschland, Frankreich, Polen oder Spanien regt sich jedoch Widerstand, und es kam in den letzten Jahren zu Arbeitskämpfen. (1)

Die skandalösen Arbeitsbedingungen konkretisieren sich in vielem, zum Beispiel in der Kurzzeitausbeutung durch Befristungen, Saisonarbeit, Leiharbeit und Praktika. Das Einstellen von Saisonarbeitskräften bei Amazon hat System. Zur Weihnachtszeit verdoppelt sich allein in Deutschland die Zahl der ansonsten etwa 10.000 Amazon-Arbeiter_innen. Unter den Saisonarbeiter_innen finden sich dabei Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen: Student_innen, Empfänger_innen von ALG II und gut ausgebildete Personen, die sich alle Hoffnungen auf einen (Wieder-)Einstieg ins Arbeitsleben machen. Aus »strukturschwachen« Regionen finden viele in den Distributionszentren, die einen riesigen Bedarf an angelernten Arbeiter_innen haben, einen befristeten Arbeitsplatz.

In den ersten drei Monaten können die Beschäftigten von heute auf morgen ohne Angabe von Gründen entlassen werden. In der darauf folgenden sechsmonatigen Probezeit kann ihnen innerhalb von 14 Tagen gekündigt werden. Entlassungen erfolgen häufig gruppenweise. Amazon feuert Arbeiter_innen oftmals nach den ersten drei Monaten, um sie danach »neu« einzustellen. Dafür nutzt das Unternehmen gezielt rechtliche Schlupflöcher im Teilzeit- und Befristungsgesetz. Vorarbeiter_innen wurden angewiesen, den Arbeiter_innen widerrechtlich kein Urlaubsgeld auszuzahlen und zu pokern, dass diese ihre Rechte nicht kennen. Im Amazon-Sprech werden die Mitarbeiter_innen, deren Vertrag nicht verlängert wird, menschenverachtend »Ramp Down« genannt. Der Begriff entstammt der US-amerikanischen Viehzüchtersprache und steht für »die Rampe runter schicken«.

In Deutschland sorgte Anfang 2013 eine ARD-Dokumentation für einen Skandal, in der die systematische Ausbeutung von Wanderarbeiter_innen aus Süd- und Ost-Europa gezeigt wurde. (2) Der Großteil der Leiharbeiter_innen wurde nach exakt drei Monaten hier, fern der Heimat, wieder auf die Straße gesetzt. Als wäre das nicht genug, wurden auch neofaschistische Sicherheitskräfte eingesetzt, um sie in den Unterkünften zu überwachen.

Der systematische Einsatz von befristeten Beschäftigten, Leiharbeiter_innen und Saisonarbeitskräften für das Weihnachtsgeschäft dauert bis heute an, wenn auch Saisonarbeitskräfte zumindest in Deutschland mittlerweile direkt eingestellt werden und aufgrund des öffentlichen Drucks auf Leiharbeit an den deutschen Standorten verzichtet wird. Anders ist das in den Distributionszentren in Polen, die erst 2014 eröffnet wurden und ausschließlich den deutschen Markt bedienen. Hier verdienen Beschäftigte rund drei Euro pro Stunde in täglichen Zehn-Stunden-Schichten. Sie werden fast ausschließlich über Zeitarbeitsfirmen eingestellt, um den lokalen Arbeitnehmerschutz gezielt zu schwächen.

Im November 2011 wurde publik, dass Amazon ausgiebig von einer schamlosen Kooperation mit deutschen Jobcentern profitiert. Zur »Aktivierung und beruflichen Wiedereingliederung« stellte Amazon in Nordrhein-Westfalen für die Distributionszentren Werne und Rheinberg Hunderte von so genannten Praktikant_innen ein, ebenfalls vornehmlich im letzten Quartal des Jahres. Gefördert wurde die nette Bescherung für Amazon von der Bundesagentur für Arbeit, die damit den »Drehtüreffekt« - eingestellt und bald wieder entlassen werden - staatlich finanzierte. Nach Jahren des Hire and Fire hat Amazon an nahezu allen deutschen Standorten Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden, so dass Menschen aus immer weiter entfernt liegenden Orten geholt werden.

Auf der Suche nach günstigen Arbeitskräften reagiert das Unternehmen schnell auf gesellschaftliche Debatten. Schon mit der neuen, erzwungenen Migration nach der Finanzkrise 2008 warb es gezielt mit »migrantischen Gesichtern« und auf Englisch für die Jobs. Seit mehreren Jahren werden in Deutschland Teams gebildet, die die neuen Arbeiter_innen auf Englisch anlernen. Als sich andeutete, Geflüchtete würden vom Mindestlohn ausgenommen oder ihre Einstellung durch Jobcenter querfinanziert, gab das Unternehmen bekannt, es würde Geflüchtete einstellen und arabischsprachige Teams bilden. Nachdem aber Ausnahme und Zuschüsse ausblieben, wurde es still um diesen Vorstoß.

Überwachung, Stress und Sicherheitschecks

Wie Amazon in seinen Distributionszentren durch Überwachung und Schikane besonders effizient die Menschen auspresst, lohnt eine genauere Betrachtung. Ein Bericht des britischen Fernsehkanals Channel 4 deckte 2013 auf, unter welchen unmenschlichen Arbeitsbedingungen die britischen Amazon-Angestellten arbeiten müssen. Die Bewegungen der Mitarbeiter_innen werden mit GPS-Sendern überwacht, die sie in den Handscannern mit sich tragen. Dabei nutzt das Unternehmen eine legale Grauzone, die zwar nicht die direkte Überwachung der Menschen selbst, jedoch die der Warenbewegungen gestattet. Bei Regelverstößen oder Leistungsabfall kommt es zügig zu Einzelgesprächen, in denen Vorgesetzte die Beschäftigten mit ihren Leistungen konfrontieren und unter Druck setzen, besser zu »performen«. Dies führt insbesondere bei Befristeten mit Hoffnungen auf eine Entfristung zu enormem Arbeitsdruck.

Ein Bericht der New York Times im August 2015 nannte weitere Details: Demnach werden Amazon-Mitarbeiter_innen systematisch überwacht, dadurch zueinander in Konkurrenz gesetzt, was eine denunziatorische Stimmung schafft. Mitunter reichen 100 Prozent Leistungen nicht mehr, wenn doch die persönliche Statistik zeigt, dass es auch schon mehr gewesen sind. Was mathematisch unmöglich ist, stellt das dynamische Prinzip kontinuierlicher Arbeitsverdichtung in Konkurrenz dar: Jede_r soll über dem Durchschnitt liegen.

Dies bedeutet die Umkehr des klassischen Mensch-Maschine-Verhältnisses mit der Folge einer zusätzlich gesteigerten Entfremdung: Nicht die Menschen sagen den Maschinen, was diese zu tun haben, sondern Maschinen errechnen optimale Laufrouten und bringen die Menschen damit auf Linie. Neben den drohenden Feedbackgesprächen mit Vorgesetzten wirken diese Regeln und Normen unsichtbar und effektiv durch den allgegenwärtigen Zwang zur Selbstoptimierung.

Die Zeiten für Toilettengänge und andere Pausen werden akribisch gezählt, um sicherzustellen, dass die Arbeiter_innen die Pausenzeit von 30 Minuten nicht überschreiten. Um während der Mittagspause zur Kantine zu gelangen, müssen die Mitarbeiter_innen in einem Logistikzentrum im englischen Rugeley zunächst das gesamte Lagerhaus durchlaufen - eine Entfernung entsprechend der Länge von neun Fußballfeldern. Bevor die Pause beginnt, müssen sie noch durch Sicherheitsschleusen, mit denen kontrolliert wird, dass sie auch nichts mitgehen lassen. Zum Essen oder gar zu Gesprächen bleibt praktisch keine Zeit mehr - und das, obwohl die Arbeit körperlich sehr anspruchsvoll ist. 2014 entschied ein US-Gericht, dass das Warten auf die Sicherheitschecks nicht zur Arbeitszeit zählt und deswegen nicht vom Unternehmen vergütet werden muss. Das hat mit dem gesetzlichen Anspruch auf eine Pause, in der man regeneriert, nichts mehr zu tun.

Alle Mitarbeiter_innen stehen unter permanentem Verdacht, zu klauen oder sich der gebotenen Effizienzsteigerung zu verweigern. Private Handys müssen beim Betreten des Hallenkomplexes registriert werden. Alle Arbeitsbereiche sind kameraüberwacht - zusätzlich zum GPS-Tracking der Mitarbeiter_innen. Das Sicherheitspersonal hat das Recht, jederzeit Durchsuchungen und Kontrollen durchzuführen - nicht nur an den Ein- und Ausgängen, sondern überall. Kürzlich deckte das Wirtschaftsmagazin Bloomberg auf, dass in den USA Videos gezeigt werden, die Arbeiter_innen bei einem Diebstahl zeigen, der dann der Grund ihrer Entlassung war. Dass viele Missstände bei Amazon erst spät oder gar nicht öffentlich werden, liegt an einer Verschwiegenheitsklausel, die es allen Mitarbeiter_innen untersagt, über ihre Erfahrungen am Arbeitsplatz zu sprechen - auch mit der eigenen Familie.

Amazon macht krank

Amazon-Mitarbeiter_innen sind gezwungen, unter enormem Stress zu arbeiten. Streng hierarchisch geben sogenannte Leads den Arbeitsdruck über Fehlerpunkte an die Picker und Packer ihres Teams weiter. Picker »picken« die bestellte Ware aus den Regalen und legen dabei täglich bis zu 20 Kilometer zurück - der GPS-Tracker misst die Laufleistung über das sekundengenaue Protokoll des Aufenthaltsortes, der Handscanner erfasst alle Arbeitsschritte. Kommt ein Picker in Verzug, löst das System Alarm aus: Sein Lead erhält automatisch eine Nachricht auf seinem Bildschirm. Dann kommt es zum Feedbackgespräch. Alles selbstverständlich »ausschließlich zur Prozessoptimierung«. Packer haben ebenfalls eine klare Mindestquote: Sie müssen jede Stunde 200 Einzelpäckchen oder 100 Multipakete (mit mehreren verschiedenen Versandgegenständen) packen. Diese Schikanen gibt es auch in Deutschland. Kontakte während der Arbeitszeit werden zur Kenntnis genommen und nach Möglichkeit unterbunden. Freundliche Leads werden versetzt. Beschäftigte müssen Teams wechseln, wenn sie einen aus Amazon-Sicht zu engen sozialen Kontakt zueinander aufbauen.

Hohe Krankenstände werden durch die bei ver.di organisierten Kolleg_innen auch immer benannt, zuletzt bei den Osterstreiks in diesem Jahr. Krank machen natürlich nicht nur Überwachung, Leistungsdruck und Stress, sondern auch körperlich belastende und einseitige Arbeit (wie am Fließband). Das Screening aller persönlich zuzuordnenden Abläufe, jeder getätigten und vor allem jeder ausgelassenen Bewegung macht Mitarbeiter_innen nachweisbar krank. Sie klagen über Angstzustände wie Gefangene im »Freigang« mit Fußfesseln. Die permanente Überwachung aller Schritte führt zu Unsicherheit, weil niemand weiß, wozu die Daten genutzt oder wie sie bewertet werden. Denn der Bewertungsschlüssel ist im Rahmen der Prozessoptimierung dynamisch; die Mitarbeiter_innen müssen sich ständig fragen, welches durch die Überwachung beobachtete Verhaltensfragment zukünftig nicht mehr ausreichend (über dem Durchschnitt) sein könnte.

Während Amazon also nicht zimperlich mit der eigenen Belegschaft umgeht, arbeitet es parallel an der weiteren Reduktion menschlicher Arbeit, zumindest im Bereich der internen Logistik und des Verkaufs. Bereits 2012 kaufte Amazon für 775 Millionen US-Dollar die Firma Kiva Systems, die sich auf die Versandbearbeitung mit Robotern spezialisiert hat. Die Roboter können einfache Aufgaben wie die der Picker weitgehend automatisiert ausführen. Ende 2013 hatte Amazon bereits 18.000 solcher Roboter für seine weltweiten Lager im Einsatz. Mit ihrer Hilfe kann ein_e Lagerarbeiter_in bis zu dreimal so viele Bestellungen abfertigen. Mit der Amazon Picking Challenge 2015 lobte Amazon hohe Preisgelder im offenen Forschungswettbewerb für das beste Konzept von Roboter-Hard- und Software zum Heraussuchen der Pakete aus dem Lager aus. Mit einer neu entwickelten Roboterhand gewann ein Forschungsteam der TU Berlin.

Entscheidend für diesen Vorstoß dürfte sein, dass Roboter keine Lohnerhöhungen verlangen und nicht auf die Idee kommen zu streiken. Sie erfüllen die Effizienzanforderungen, solange der Akku reicht, und fügen sich widerstandslos dem ungebrochenen Wachstumsstreben des Unternehmens. Dieser Vorgang vollzieht sich langsam, da er nicht nur mit hohen Kosten zur Umstellung verbunden, sondern aufgrund der besonderen Anforderungen nicht überall realisierbar ist.

Digitale Arbeitsnomad_innen

Niedrigstlöhner_innen, aber auch Fachkräfte im Bereich digitale Dienstleistungen können sich auf Amazons Plattform Mechanical Turk verdingen. Hierbei gibt es keine Branchengrenzen. Unternehmer_innen suchen sich dann die billigsten und talentiertesten »Crowdworker« aus.

Den Startschuss zur Nutzung des Schwarms von »Clickworkern« und digitalen Freelancern gab Amazon schon 2006, als das Unternehmen mit dem Vertrieb von CDs begann. Hunderttausende von CD-Covern mussten auf sexuelle Inhalte überprüft werden, bevor sie in die digitale Verkaufsplattform eingestellt werden konnten. Eine Arbeit, die aufgrund uneindeutig formulierter Kriterien wenig geeignet war, von einem Großrechner bewältigt zu werden. Amazon erfand daraufhin in Anlehnung an dezentral verteilte Rechner in der Cloud die sogenannte Crowd - eine Art »massiv parallelen« menschlichen Rechner. Auf einer digitalen Plattform konnte man sich anmelden, um für ein paar Dollar die Stunde CD-Cover durchzusehen.

Über diese Aufgabe hinaus hat Amazon die Plattform verstetigt und ausgebaut. Amazon stellt dem/der »Arbeitgeber_in« für die Vermittlung der Tätigkeit zehn Prozent des Betrags in Rechnung, der für die Erledigung des Mikro-Jobs bezahlt wird. Was gezahlt wird, bleibt dem/der Arbeitgeber_in selbst überlassen.

Der Status der Mikroarbeiter_innen, die einen solchen Job über Amazon vermittelt annehmen, entspricht dem moderner Tagelöhner_innen. Die Frage nach Arbeitsvertrag und sozialer Absicherung erübrigt sich. Gezahlt wird mit erheblicher Verzögerung nach Erledigung eines Jobs - manchmal aber auch gar nicht. Wie die Kräfteverhältnisse aussehen, verdeutlicht Amazon auf seiner Webseite: »Falls die Arbeitsleistung nicht Ihren Standards entspricht, lehnen Sie die Arbeit einfach ab und bezahlen den Arbeiter nicht.«

Das Prinzip Amazon beeinflusst nicht nur unsere zukünftigen Arbeitsbedingungen, sondern unser gesamtes Leben. Ähnlich wie der Fordismus nicht nur die Arbeit am Fließband in Einzelprozesse zerhackt und unter den Gesichtspunkten der Optimierung neu zusammengesetzt hat, findet wieder eine Arbeitsreorganisation statt, die sich auf die Produktion und Zirkulation bis hin zu einer menschenfeindlichen Neugestaltung von Lebensweisen und des Konsum- und Freizeitverhaltens auswirkt. Amazon will unsere Lebensgewohnheiten in Gänze umstrukturieren. Der Mensch wird zur umfänglich verwert- und stimulierbaren Ressource: Kund_in, Arbeitnehmer_in und Datenspender_in.

Das Prinzip Amazon

Die ökonomische Durchdringung findet durch die vollständige Vernetzung und Auswertung der Daten statt. Ein Beispiel ist der E-Book-Reader von Amazon, der laufend Daten ermittelt über Auswahl der Bücher, Lesetempo, gelesene Seiten, aber auch Leseorte und -positionen. Wollen sich Kund_innen dieser Kontrolle entziehen, verschwinden die gekauften Bücher vom Gerät, und der Amazon-Account wird gekündigt.

Die »smarte« Umgebung, in der zukünftig alle uns umgebenden Geräte vernetzt sein werden, stellt unsere unauflösliche Verbindung zu den Datenzombies sicher. Es gibt kein Leben außerhalb dieses Netzes, so die Vorstellung von Amazon und Co. Amazon belauscht uns zukünftig permanent mit seinem Raumlautsprecher »Echo«. Seit 2014 bietet Amazon dieses selbstentwickelte intelligente Abhörsystem an: Ein mit hochempfindlichen Mikrofonen bestückter Zylinder steht irgendwo zentral in der Wohnung und lauscht ständig in Erwartung des Codeworts »Alexa«, mit dem Assistentin Alexa dann auf Zuruf für uns auf Suche ins Internet geht, online einkauft oder andere Dinge für uns regelt. Die erfolgreichen Vorbilder in Form von Smartphone-Apps sind Apples »Siri« oder Googles »Now«.

Wer Amazons Entwicklung verfolgt, kommt kaum hinterher: Das Unternehmen wächst schnell, aggressiv und in unerwartete Richtungen. Deutlich wird, dass die Vision des »Allesverkäufers« (so der US-amerikanische Journalist Brad Stone) sich nicht nur auf die Umwälzung des Buch- oder Einzel- und Versandhandels bezieht. Amazons Plattform zeigt ähnlich wie die Share-Economy-Protagonisten AirBnB (Übernachtungen) oder Uber (Taxifahrten) die Gesetzmäßigkeit der radikalen Machtkonzentration im Netz: »The winner takes it all.« Der größte Anbieter der Branche macht das Geschäft allein. Hierfür wirkt der Netzwerkeffekt, bei dem ein großes Angebot und eine große Nutzerschaft für eine weiter steigende Attraktivität der Internetplattform sorgen - scheinbar ungebremst, da Dienstleistungen im Netz ohne Zusatzkosten quasi ortsunabhängig organisiert werden können. Ein Phänomen mit dramatischen Konsequenzen für die Arbeitswelt. Im Einzelhandel fallen durch die erdrückende Dominanz von Amazon allein in Deutschland Zehntausende Jobs weg - wahrscheinlich ein Vielfaches der bei Amazon neu geschaffenen Stellen.

Der verdrängende und zerstörende Charakter von Amazons Marktstrategie wird am Beispiel des Buchhandels und des Verlagswesens besonders deutlich. Durch einen erbarmungslosen Preiskampf insbesondere in Ländern ohne Buchpreisbindung und die bequeme und schnelle Zustellung hat Amazon reihenweise Buchhandlungen aus dem Geschäft gekickt. Jetzt beginnt Amazon mit eigenen, in der realen Welt begehbaren Book Stores, den so »bereinigten« Offlinemarkt für Bücher zu erobern.

In der Phase der Koexistenz werden der Konkurrenz zerstörerische Bedingungen für eine gute Platzierung ihrer Angebote auf Amazons Webseite aufgenötigt. Das funktioniert deshalb so problemlos, weil für viele Amazon der Quasi-Standard für ihre Shoppingsuchmaschine ist. Als Verleger bietet Amazon Autor_innen an, ihre Werke zu derzeit günstigen Konditionen im Self-publishing-Verfahren bei Amazon direkt zu verlegen. Ob diese Konditionen bleiben, wenn Amazon auch diesen Markt »gesäubert« hat, darf bezweifelt werden.

Widerstand gegen das Prinzip und die Vision Amazon!

Die Fragen, die wir in diesem Artikel aufgeworfen haben, sind weder neu, noch werden sie von uns als erste gestellt: Seit mittlerweile fast zehn Jahren kämpft ein leider noch zu kleiner Teil der Arbeiter_innen an deutschen Amazon-Standorten darum, nicht als Teil der Maschine angesehen und behandelt zu werden, sondern angemessene Arbeitsbedingungen und Entlohnung zu erhalten. Diese Aktiven organisieren sich mehrheitlich in der Gewerkschaft und vernetzen sich - auch völlig autonom - international mit Kolleg_innen aus Frankreich, Italien, Spanien und Polen. In verschiedenen deutschen Städten wie Kassel, Leipzig und Berlin haben sich zur Unterstützung dieser Kämpfe Solidaritätsbündnisse gebildet, die die Vernetzungsbemühungen unterstützen und zeitgleich zu Streiks Öffentlichkeit herstellen. Im Sommer 2014 unterschrieben 1.500 deutschsprachige Schriftsteller_innen, darunter Juli Zeh, einen Protestbrief an Amazon, in dem sie dem Konzern Erpressung vorwarfen. Gleichzeitig riefen sie die Verlage auf, sich nicht dem Monopolstreben zu unterwerfen. Parallel dazu wurde ein Protestbrief in den USA von 909 Schriftsteller_innen publiziert, den auch der Bestsellerautor Stephen King unterschrieben hat. Clickworker_innen auf Mechanical Turk und Co. haben mittlerweile eigene Plattformen zur Vernetzung und Bewertung von Auftraggeber_innen gegründet.

Wir begrüßen all diese Initiativen und wünschen uns mehr davon. Amazon bietet sich hierfür besonders an. Zugleich ist auch klar, dass es nicht nur um eine Kritik an einem Unternehmen geht. Denn in Zeiten, in denen mit den Hartz-Reformen Deregulierung und Druck auf Arbeitnehmer_innen und Erwerbslose enorm gestiegen sind, in denen seit Jahren der Arbeitsschutz gelockert wird, wo die staatliche und privatwirtschaftliche Überwachung weit fortgeschritten ist, ist Amazon eine Art Prototyp: Es verstärkt ohnehin vorhandene Tendenzen spürbar und präsentiert diese in Reinform.

Jede Innovation von Amazon bringt auch Ansatzpunkte für die Intervention: Stellt euch vor, die streikenden Kolleg_innen erhalten im Vorweihnachtsgeschäft massive Unterstützung von »draußen«. Stellt euch vor, an einem der Amazon-Standorte - jetzt auch in diversen Innenstädten wie München, Berlin und demnächst wohl auch Dortmund - ist für einen Tag lang keine Auslieferung möglich, weil die Zufahrt verstopft ist. Stellt euch vor, das Kaufportal der Amazon-Webseite liegt lahm. Stellt euch vor, es gibt ein kollektiv formuliertes NEIN, das sich dem Prinzip Amazon entgegenstellt - deutlich wahrnehmbar für Amazon-Chef Jeff Bezos und all seine Nachahmer_innen - das wäre eine antikapitalistische (Weihnachts-)Überraschung!

Die AG Amazon Attack beschäftigt sich seit zwei Jahren mit Amazon. Einige haben in dieser Zeit die Streiks ganz praktisch unterstützt, anderen liegt es näher, den Konzern in allen Facetten innerhalb der Radikalen Linken zum Thema zu machen.

Anmerkungen:

1) Jörn Boewe und Johannes Schulten: Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten. Berlin 2015.

2) Diana Löbl und Peter Onneken: Ausgeliefert - Leiharbeit bei Amazon.
http://www.akweb.de/ak_s/ak617/22.htm (http://www.akweb.de/ak_s/ak617/22.htm)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:03:55 Fr. 19.August 2016
ZitatAmazon in Leipzig
Streik für einen Tarifvertrag


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.mz-web.de%2Fimage%2F24608746%2F2x1%2F940%2F470%2Fce3f9b65cf624990613d7934d7c0f9ec%2FSj%2Famazon-48303545.jpg&hash=56d6161fbfe39edb81974539f2b79ffdd5bc23eb)

Beschäftigte von Amazon in Leipzig sind am Donnerstag erneut in einen Warnstreik getreten. Im Laufe des Tages würden sich voraussichtlich 350 bis 450 Mitarbeiter des Internet-Versandhändlers an der Arbeitsniederlegung beteiligen, teilte die Gewerkschaft Verdi mit.

Die Amazon-Niederlassung in Leipzig bestehe jetzt zehn Jahre, es gebe aber noch immer keinen Tarifvertrag, sagte Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider. Zwar habe es Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen gegeben, doch das reiche nicht aus.

Die Gewerkschaft fordert die Aufnahme von Tarifverhandlungen und will die Konditionen des Versand- und Einzelhandels bei Amazon durchsetzen. Der US-Konzern lehnt das strikt ab, hat aber die Gehälter in den vergangenen drei Jahren immer wieder etwas erhöht. In dem Tarifkonflikt kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Arbeitsniederlegungen.
http://www.mz-web.de/24608704 (http://www.mz-web.de/24608704) 
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:20:56 Mo. 29.August 2016
Die häufigen Streiks bei AMAZON haben sich anders entwickelt, als bei gewerkschaftlichen Kämpfen üblich.

Ein Blick hinter die Kulissen:

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=Q9jFL2yBxW8#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:27:06 Sa. 03.September 2016
ZitatEndlosarbeitskampf bei Versandhändler
DGB-Vorsitzender warnt in Bad Hersfeld vor "Amazonisierung"


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fhessenschau.de%2Fwirtschaft%2Famazon-dgb-bild-100%7E_t-1472651771695_v-16to7.jpg&hash=8f406fdcceff3f24aabf37f7c262b4ea00023d49)
DGB-Vorsitzender Hoffmann spricht zu Amazon-Beschäftigten.

Andere hätten vielleicht schon aufgegeben, aber Verdi kämpft auch nach drei Jahren noch für bessere Bezahlung bei Amazon in Bad Hersfeld. Nun gab DGB-Chef Hoffmann Schützenhilfe – und wurde Zeuge eines Spontanstreiks.

Die mitreisende Presse musste draußen bleiben: Die Vetriebsleitung von Amazon wollte nicht, dass Journalisten Zeugen der Betriebsversammlung in Bad Hersfeld wurden. Einem prominenten Gast konnten sie den Zugang am Mittwoch aber nicht versperren. Mit Reiner Hoffmann kam erstmals ein DGB-Chef zu den Amazon-Mitarbeitern, um sie zu unterstützen.

Seit mehr als drei Jahren versucht ein Teil der Mitarbeiterschaft, mit Hilfe immer neuer Aktionen ihrem Anliegen Druck zu verleihen. Die Beschäftigten fordern endlich einen Tarifvertrag. Den aber verweigert das Unternehmen und lehnt sich bei der Bezahlung an die Löhne an, die in der Logistik-Branche gemeinhin gezahlt werden. Die Gewerkschaft Verdi verlangt die Konditionen des Einzelhandels.

Kaum Annäherung

Hoffmann, seit 2014 DGB-Chef, trat dabei nicht nur in der internen Betriebsversammlung des Werks "Fra 1" auf, sondern anschließend auch vor den Toren. Auch vom anderen Hersfelder Werk "Fra 3" waren mehrere hundert Beschäftigte herübergekommen. Passend zur Betriebsversammlung war bei Amazon ein spontaner Streik ausgerufen worden. Einer von vielen in den vergangenen drei Jahren, ohne dass man der Erfüllung der Forderungen wirklich näher gekommen wäre.

Zurzeit auf Sommerreise durch Hessen und Thüringen warnte Hoffmann vor einer "Amazonisierung". Was bei dem Versandhändler passiere, sei "exemplarisch" dafür, dass Unternehmen sich zunehmend der Tarifbindung entziehen wollten. In Hessen unterwerfen sich nach Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nur noch 32 Prozent der Bindung an Tarifverträge. Vor fünfzehn Jahren habe die Zahl bei 46 Prozent gelegen. Amazon stehle sich damit aus der gesellschaftspolitischen Verantwortung, schimpfte der DGB-Bundesvorsitzende.

Tarife in Zeiten des Facharbeitermangels

Die ständigen Auseinandersetzungen mit der Betriebsleitung zerrten an den Nerven, sagte Betriebsrat Christian Krähling zu hr-iNFO. Und es sei nicht immer leicht, die Kollegen zu mobilisieren, räumte er ein. Von den rund 3.300 Mitarbeitern unterstütze etwa ein Drittel aktiv die Anliegen, viele andere hielten sich zurück. Man werde den Konflikt aber notfalls noch über Jahre weiterführen.

Amazon betreibe Lohnpolitik nach Gutdünken. Die hessische DGB-Chefin Gabriele Kailing warnte die Unternehmen: die Bindung an Tarifverträge sei auch ein Aspekt von Standortpolitik. Das gelte gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.
http://hessenschau.de/wirtschaft/dgb-vorsitzender-warnt-in-bad-hersfeld-vor-amazonisierung,dgb-amazon-100.html (http://hessenschau.de/wirtschaft/dgb-vorsitzender-warnt-in-bad-hersfeld-vor-amazonisierung,dgb-amazon-100.html)

Die Streikbewegung bei AMAZON und insbesondere der Niederlassung Bad Hersfeld ist einzigartig.
Das ist dem DGB natürlich auch nicht entgangen. Die ständigen Streikaktivitäten haben Verdi einen enormen Mitgliederzuwachs gebracht. Es streikt sich halt schöner, wenn man Streikgeld kriegt.

Aber die Streikenden haben ihren eigenen Kopf. Sie haben vieles unabhängig von Verdi und ihren Interessen organisiert, einiges sogar in entgegengesetztem Kurs zu dem der Gewerkschaft. Es scheint, man fürchtet beim DGB die zu große Unabhängigkeit und versucht die Streikenden, die auch gern mit sozialen Bewegungen zusammenarbeiten, wieder unter Kontrolle zu bringen, indem man ihnen "Solidarität" anbietet. Meine Alarmglocken klingeln jedenfalls.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:33:20 Mo. 05.September 2016
Hier noch ein paar Rückblicke:

ZitatAmazon hechelt hinterher
Von Michael Gassmann | Stand: 22.08.2016 |

In der vergangenen Woche nahmen laut Handelsgewerkschaft Ver.di die organisatorischen Probleme zu. Der Marktführer des Onlinehandels spürt die Streikfolgen – spricht aber selbst lediglich von Einzelfällen


Amazon hat nach Darstellung der Gewerkschaft Ver.di entgegen seinen öffentlichen Beteuerungen mit den Folgen der Streiks in Deutschland zu kämpfen. Der führende Online-Händler sei Mitte August bei der Auftragsabwicklung teils ins Schleudern geraten, sagte Gewerkschaftssekretär Thomas Schneider der ,,Welt".

Am vergangenen Dienstag hätten mehrere deutschen Standorte im Lauf des Tages gemeldet, sie könnten das eingehende Bestellvolumen nicht mehr vollständig abwickeln, so der Leipziger Ver.di-Vertreter. Im automatisierten Amazon-Logistiksystem hätten sie deshalb eine Verschiebung von Auftragsvolumen auf andere Lager angefordert. Pakete seien verspätet oder unvollständig ausgeliefert worden.

Ein Amazon-Sprecher bestritt diese Darstellung und sprach lediglich von ,,Einzelfällen". Gegebenenfalls sei zu prüfen, ob Amazon oder Logistik-Partner verantwortlich seien. Die Verschiebung von Bestellungen auf benachbarte Lager zähle im Übrigen zu den Routinevorgängen bei Amazon. Auch habe es keine besondere Häufung bei Kundenbeschwerden gegeben. Das von der Gewerkschaft gezeichnete Bild passt allerdings zu Schilderungen von Kunden, wonach Lieferungen in den letzten Tagen ungewöhnlich lange dauerten oder Zustelltermine mehrfach verschoben wurden. Vor allem die taggleiche Zustellung in fest zugesagten Zeitfenstern hakte offenbar. Nicht alle Pakete kamen zudem im gewohnt akkuraten Zustand an. Nach Darstellung von Schneider musste Amazon in der vergangenen Woche organisatorische Sondermaßnahmen ergreifen. In einigen Lagern seien Mitarbeiter, die normalerweise im Wareneingang arbeiten, auch im Paketversand eingesetzt worden, ohne über die erforderliche Routine zu verfügen.

Die Handelsgewerkschaft setzt Amazon seit Jahren mit einer Politik gezielter Nadelstiche unter Druck. Zuletzt beteiligten sich am vergangenen Donnerstag laut Schneider 350 Mitarbeiter an einem Warnstreik in der Amazon-Niederlassung Leipzig. Nach Angaben des Firmensprechers waren es lediglich 240. ,,Das ist für die Leistung des Netzwerks nicht ausschlaggebend", sagte er. Ver.di versucht bereits seit Mai 2013, Amazon mit einer Salamitaktik mürbe zu machen. Ziel der Gewerkschaft ist es, die deutsche Tochter des US-Konzerns in die Tarifregelung des Versand- und Einzelhandels zu zwingen. Mitte Juli streikten beispielsweise 500 bis 600 Mitarbeiter am bundesweit größten Standort Bad Hersfeld - ausgerechnet am Verkaufsaktionstag ,,Prime Day".

Die in drei Jahren verfeinerte Streiktaktik könnte nun erstmals nachhaltig Wirkung zeigen. Die Gewerkschaft will das Management nicht zuletzt unter Druck setzen, indem sie die Kosten der Tarifverweigerung durch unkalkulierbare Aktionen hochtreibt. So sei das Amazon-Management letzte Woche fest von einem Streik am Himmelfahrtstag (15. August) ausgegangen, der einigen Bundesländern ein Feiertag ist. ,,Anfang der Woche ist das Gros des Bestellvolumens aus Deutschland an polnische Standorte verschoben worden. Die waren damit hoffnungslos überfordert und meldeten Land unter", schilderte Schneider die Situation. Sie hätten die Hilfe anderer Lager angefordert. Am folgenden Tag sei das Geschäft daraufhin wieder nach Deutschland zurückgeflossen. Dieses zusätzliche Volumen habe dann auch etliche deutsche Auslieferungslager überfordert.

Das Hin und Her verursache Doppelarbeit und treibe die Kosten hoch. ,,Unsere Streiks sind für das Amazon-Management nicht ausrechenbar", sagte Schneider. In der schwer kalkulierbaren Erwartung von Arbeitsniederlegungen würden beispielsweise Zusatzkapazitäten geschaffen, die dann oft nicht gebraucht würden. ,,Allein in Leipzig sind vorsorglich 100 bis 120 Kollegen mehr eingestellt worden als eigentlich notwendig", sagte der Gewerkschafter. ,,Jetzt werden viele in der Probezeit entlassen oder Verträge werden nicht verlängert." Die Verschiebung der Auftragsabwicklung zwischen den Lagern und die vorsorglichen Einstellungen schmälerten auf jeden Fall den Gewinn von Amazon in Deutschland, so Schneider: ,,Amazon gibt Millionen aus, um den Schein zu wahren, dass die Streiks keine Auswirkungen hätten." Denn die an die Kunden abgegebenen Lieferversprechen will das Unternehmen unter allen Umständen einhalten – auch wenn es teuer wird.
https://beta.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article157790814/Amazon-hechelt-hinterher.html?wtrid=crossdevice.welt.desktop.vwo.google-referrer.home-spliturl&betaredirect=true (https://beta.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article157790814/Amazon-hechelt-hinterher.html?wtrid=crossdevice.welt.desktop.vwo.google-referrer.home-spliturl&betaredirect=true)

Bereits 2 Monate zurück liegt folgender Bericht:

ZitatFranzösischer Arbeitskampf bei Amazon

in Tarifrunden & Arbeitskämpfe, West- & Nordeuropa 3. Juli 2016   

amazon_frankreich. In der Südost-französischen Stadt Montelimar wurde Anfang Juli ein Amazon-Logistik-Standort bestreikt und blockiert. Nach Zwölf Tagen Arbeitskampf wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Verbesserungen wurden erkämpft und das Selbstbewusstsein der Belegschaft enorm erhöht. Wir haben ein Interview mit Mathieu Jardin geführt, er ist Mitglied der Gauche Révolutionnaire (CWI Frankreich) und Gewerkschafter der CGT im Departement Drôme.

(https://abload.de/img/amazon_frankreichl7u2c.png) (http://abload.de/image.php?img=amazon_frankreichl7u2c.png)

Wie wird es bei ,,Amazon.fr Logistique" weitergehen?

MJ: Am 02.06. wurde für die Wiederaufnahme der Arbeit ab Montag, den 06. Juni gestimmt. Es gab ein gemeinsames Mittagessen in Solidarität mit der letzten Streikposten-Schicht nach neun Tagen dauerhafter Besetzung.

Wie haben sich die Gewerkschaften in diesem Arbeitskampf eingebracht?

MJ: Die Gewerkschaften haben in den Betrieben zu finanzieller Solidarität aufgerufen und für die Streikenden gesammelt. Zudem wurde ein Aufruf der Klassen-Solidarität über die sozialen Netzwerke und gewerkschaftlichen Kanäle verbreitet. Die ,,Union Locale" (UL, lokale Gewerkschaftsstruktur) hat Solidaritäts-Mittagessen vorbereitet und mit einer freien Spende ebenfalls für die Streikenden gesammelt. Die UL-Montélimar hat dauerhaft zwischen drei und zehn GewerkschafterInnen aus ihrem Hauptamtlichen-Apparat gestellt, um den Amazon-Streikposten in 24 Stunden Schichten zu unterstützen. Soliflugblätter wurden täglich neu herausgebracht und verbreitet, um den Streik bekannter zu machen. Die UD (Union Departement,regionale Gewerkschaftsstruktur) hat ebenfalls offizielle Vertreter zu Hilfe geschickt. Die CGT Amazon hat andauernd mit allen vier Amazon-Standorten in Frankreich gearbeitet. Jeden Tag wurden Vollversammlungen von StreikaktivistInnen abgehalten, um über den Fortgang der Bewegung zu entscheiden und die Dinge zu organisieren. 15 vorher unorganisierte Streikende haben sich der CGT angeschlossen; das waren die kämpferischsten, die auch eine sehr wichtige Rolle im Streik gespielt haben. Die CGT hat auch die ,,Nuit Debout"-Bewegung zur Solidarität aufgerufen und hat sich darüber hinaus an all diejenigen gewandt, die bereit sind, gegen die Ungerechtigkeit des Kapitalismus zu kämpfen. Und sie hat eine Solidemo mit Startpunkt direkt vor dem Amazon-Standort organisiert.

Was war die Rolle der ,,Nuit Debout"?

MJ: AktivistInnen von ,,Nuit Debout" waren von Beginn an dabei und haben dauerhaft mit drei bis zehn AktivistInnen den Streikposten unterstützt. Tag und Nacht, während der gesamten Dauer des Konflikts. Heute organisieren sie eine großangelegte Soli-Sammlung, um den Streikenden dringend benötigte finanzielle Hilfe zukommen zu lassen. Die ,,Nuit Debout"-Bewegung ist aber sehr heterogen – AktivistInnen bezeichnen sich u.a. als antikapitalistisch, aktivistisch, reformistisch, opportunistisch, humanistisch, solidarisch... insofern hat ,,Nuit Debout"-Montelimare ein politisches Flugblatt herausgebracht, in dem sie versuchen, an von der PS (Parti Socialiste, regierende sozialdemokratische Partei) enttäuschte Schichten zu appellieren und sich zum neuen Sprachrohr der Arbeiterbewegung zu machen. Aber zumindest haben drei ihrer Vollversammlungen auf dem Betriebsgelände stattgefunden, um dort über die Art und Weise der Unterstützung zu entscheiden. Auf regionaler Ebene hat ,,Nuit Debout" Drome-Ardèche eine große Solidemo anläßlich der Gerichtsverhandlung gegen einen Belegschaftsvertreter organisiert, welche eine Rolle dabei gespielt hat, den Einsatz der CRS-Robocops um einen Tag zu verzögern.

Und gibt es aktuell schon konkrete Gewinne aus dem Kampf?

MJ: Wir haben die ,,Modulation" erkämpft, d.h. der Samstag ist zukünftig arbeitsfrei. Außerdem wurde die Höhe von individuellen Prämien verdoppelt und die Löhne wurden allgemein um 0,5% erhöht! Die Belegschaft fühlt sich massiv gestärkt für die nächsten verpflichteten Verhandlungen die jährlich stattfinden. Ein weiterer Gewinn ist die Erfahrung der unglaublichen Solidarität. Einerseits unter den Amazon-ArbeiterInnen als die Unternehmensführung angeboten hatte, die Löhne nur am Standort in Montelimar um 1%, an den anderen drei jedoch nicht zu erhöhen – das wurde geschlossen abgelehnt, um sich nicht von oben spalten zu lassen. Andererseits die Solidarität und Hilfe der Gewerkschaften, der AktivistInnen von Nuit Debout und der lokalen Bevölkerung. Auch wenn das Ziel einer 1%igen-Lohnerhöhung nicht erkämpft wurde – so war unser Arbeitskampf ein erster Sieg!
https://www.sozialismus.info/2016/07/franzoesischer-arbeitskampf-bei-amazon/ (https://www.sozialismus.info/2016/07/franzoesischer-arbeitskampf-bei-amazon/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:00:15 Mo. 19.September 2016
Die Bewegung geht weiter! Amazon Blockade in Frankreich

15. September 2016 - Nach der Sommerpause gehen die Proteste gegen das neue Arbeitsgesetz in Frankreich weiter. Heute haben etwa 150.000 Menschen in 40 Städten demonstriert. Vor der Demonstration in Paris wurde auch Amazon blockiert: Etwa dreißig Personen blockierten die Einfahrt zu einem großen Amazon Lager in Porte de la Chapelle und übertrugen ihre Aktion live auf dem sozialen Medium Periscope.

Zum Video: http://de.labournet.tv/node/7063 (http://de.labournet.tv/node/7063)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:05:40 Do. 22.September 2016
ZitatGeburtstagsstreik bei Amazon

Der seit Jahren dauernde Streik bei Amazon sorgt für Verbesserungen. "Der starke Druck der Belegschaft hat dazu geführt, dass sich die Arbeitsbedingungen zumindest teilweise verbessert haben", sagte eine Verdi-Sprecherin.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1604%2Fsp_120220-117548-i_rc.jpg&hash=2e94b4c3d0058c4392ac72c4b4de5f5ea89a6247)

Zum fünfjährigen Bestehen des Amazon-Standorts Rheinberg streiken die Beschäftigten an dem Standort Rheinberg und Werne. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 19. September 2016 bekannt. "Das fünfjährige Bestehen des Standorts Rheinberg bedeutet auch fünf Jahre ohne Tarifvertrag und fünf Jahre schlechte Arbeitsbedingungen. Deshalb haben wir zum Jubiläum in Rheinberg heute zum Streik aufgerufen", sagte die Verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in NRW, Silke Zimmer.

In weiteren Standorten werde heute nicht gestreikt, sagte Eva Völpel, Sprecherin des Verdi-Bundesvorstands, Golem.de auf Anfrage.

Der Kampf dauert bereits seit rund drei Jahren. Amazon lehnt jedes Gespräch mit der Gewerkschaft ab. "Die vielen Streiktage bei Amazon sorgen für Verbesserungen. Der starke Druck der Belegschaft hat dazu geführt, dass sich die Arbeitsbedingungen zumindest teilweise verbessert haben", erklärte Zimmer.

Es geht den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld. Die wöchentliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.


Nachtrag vom 19. September 2016, 15:10 Uhr

Ein Sprecher von Verdi sagte Golem.de auf Anfrage, dass es in Rheinberg über 400 Streikende gebe.
http://www.golem.de/news/onlinehandel-geburtstagsstreik-bei-amazon-1609-123318.html (http://www.golem.de/news/onlinehandel-geburtstagsstreik-bei-amazon-1609-123318.html)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:38:36 Sa. 24.September 2016
Wenn man sich im Netz so umsieht, hält man überall Amazon für einen echten Schweinekonzern.
Aber als einzige Reaktion sieht man den Aufruf, dort nicht zu bestellen. Immer geht es um die Illusion der "Macht des Konsumenten".

Amazon ist aber ein Paradebeispiel, daß ein solcher Konzern am besten von innen angreifbar ist, über die eigene Belegschaft.

Habe gerade einen (einen etwas älteren) Artikel in der Direkten Aktion zum Thema gefunden:

ZitatTransnational streiken
Arbeitskampf bei Amazon


Ende März traten erneut Beschäftigte in mehreren deutschen Amazon-Standorten in den Ausstand. Hauptforderung ist die Bezahlung nach dem Flächentarif für den Einzelhandel. Doch der Amazon-Konzern bleibt bei seiner bekannten Linie und lehnt die Forderungen ab. Für das Management ist es eine Machtfrage, die Forderungen der Beschäftigten abzuwehren. In der Dienstleistungsgewerkschaft gab es bereits im letzten Jahr Überlegungen, den Kampf bei Amazon auslaufen zu lassen. Doch längst ist der Kampf bei Amazon über eine Auseinandersetzung zwischen Konzern und Verdi hinausgewachsen.

Solidarität an der Basis

Beschäftigte, die sich in den Streikauseinandersetzungen politisiert haben, sind in den Standorten ein wichtiger Faktor an der Basis. Seit mehr als zwei Jahren hat sich zudem eine außerbetriebliche Amazon-Streiksolidarität gegründet, die mit den Beschäftigten kooperiert. Ein weiterer zentraler Pluspunkt des Amazon-Streiks ist die transnationale Dimension. Seit mehr als einem Jahr sind im Amazon-Logistikzentrum Poznan Kolleg_innen in der anarchosyndikalistischen Workers Initiative (IP) organisiert. Gemeinsam mit den Beschäftigten organisierte sie in den letzten Monaten zwei Solidaritätsaktionen mit den Streikenden in Deutschland. Vom Verdi-Apparat gab es dabei keinerlei Unterstützung, schließlich ist die polnische Partnergewerkschaft von Verdi im Amazon-Werk in Poznan kaum vertreten. Trotzdem ist eine Kooperation der Kolleg_innen aus Deutschland und Polen gelungen. Mit Unterstützung des Solidaritätskomitees wurden die Kontakte angebahnt. ,,Als  wir uns das erste Mal getroffen haben, merkten wir schnell, es ist die gleiche Arbeitshetze, die gleichen Methoden der Ausbeutung", beschreibt ein Amazon-Kollege aus Bad Hersfeld die schnelle Verständigung unter den Kolleg_innen. ,,Als wir uns mit dem Arbeitskampf der Kolleg_innen in Deutschland solidarisieren, spielte die Frage der Gewerkschaft überhaupt keine Rolle. Wir unterstützen die streikenden Kolleg_innen", erklärte auch eine Amazon-Beschäftige aus Poznan. Mittlerweile hat es mehrere Treffen gegeben, bei denen aktive Kolleg_innen aus beiden Ländern sich austauschten und auch überlegten, den Arbeitskampf über die Landesgrenzen auszuweiten.

Probleme benennen

Die IP hat dabei in einer Erklärung einige Aspekte, die für die Ausweitung des Arbeitskampfes von Bedeutung sind, benannt und dabei die Probleme nicht verschwiegen. So wird das Amazon-Modell des Heuern und Feuern als hinderlich für eine Organisierung benannt.

Die Spaltung in Fest- und Zeitarbeit schwächt die Arbeiter_innen deutlich. Sie erhöht den Druck auf alle, auch auf die Festangestellten, und beschränkt die Möglichkeiten zur Selbstorganisierung. Amazon stellt zu besonderen Stoßzeiten, beispielsweise vor den Weihnachts- oder Osterfeiertagen, viele Mitarbeiter_innen ein, die danach entlassen werden. Die Arbeiter_innen leben in täglicher Angst, ihre Einkommensquelle zu verlieren oder sogar abgeschoben zu werden. Die IP hat eine Kampagne gegen die Leiharbeit gestartet, um auch die Kurzzeitbeschäftigten mit einzubeziehen. Am 1. März 2016 hat sie anlässlich des europäischen Aktionstages gegen Grenzregime und prekäre Arbeit vor mehreren Zeitarbeitsfirmen in Polen Kundgebungen organisiert. Wie in den Wochen zuvor, nahmen an den Protesten neben Beschäftigten Unterstützer_innengruppen teil. Die IP hat in ihrer Erklärung alles Nötige gesagt: ,,Wir sollten von dem ausgehen, was uns verbindet, und so lernen, wie wir uns gemeinsam organisieren und für höhere Löhne und angemessene Arbeitsbedingungen ohne prekäre Verträge kämpfen können. Nur wenn wir zusammenhalten, können wir bekommen, was wir alle wollen: den ganzen Kuchen statt ein paar Krümel vom Tisch unserer Herren."

Peter Nowak


Der Autor ist freier Journalist (peter-nowak-journalist.de) und Herausgeber des Buches ,,Ein Streik steht, wenn mensch ihn selber macht"

Link zur Streik-Solidarität Leipzig: streiksoli.blogsport.de

Link zur Streik-Solidarität Berlin: www.facebook.com/SolidaritaetMitDenAmazonStreiks (http://www.facebook.com/SolidaritaetMitDenAmazonStreiks)
https://www.direkteaktion.org/verteilzeitung-mai/transnational-streiken (https://www.direkteaktion.org/verteilzeitung-mai/transnational-streiken)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:00:42 Do. 29.September 2016
Der Kampf geht weiter!

Weitere Niederlassungen und neue Beschäftigte beteiligen sich an dem Kampf:


19.09.16
ZitatAmazon-Mitarbeiter erneut im Ausstand

Werne - Der Streit um die Einführung eines Tarifvertrags beim Versandhändler Amazon ist nicht beendet. Am Montag traten in der Frühschicht 280 Mitarbeiter der Logistikzentren in Rheinberg und Werne in den Streik.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.wa.de%2Fbilder%2F2016%2F09%2F19%2F6761804%2F1712448800-amazon-2I8KSLgq6b.jpg&hash=9327d63f0f065034d3ae0ee3af84b8d63c87260f)
In Werne legten nach Angaben von Amazon 64 Mitarbeiter die Arbeit nieder, die Gewerkschaft Verdi sprach von rund 100 Beschäftigten. Nach einer zentralen Kundgebung in Rheinberg versammelten sich die Streikenden am Mittag vor den Toren des Logistikzentrums im Gewerbegebiet Wahrbrink.

Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht kündigte weitere Streikts an, die den Versandhändler während des bevorstehenden Weihnachtsgeschäftes empfindlich treffen sollen. Amazon ließ über seine Presseagentur verlauten, dass der Streik keinerlei Auswirkungen auf die pünktliche Lieferung der Waren habe.
http://www.wa.de/lokales/werne/amazon-mitarbeiter-werne-erneut-ausstand-6761804.html (http://www.wa.de/lokales/werne/amazon-mitarbeiter-werne-erneut-ausstand-6761804.html)

21.9.16
ZitatMärkte
Wieder Streik bei Versandhändler Amazon

Über zwei Monate nach dem letzten Streik bei Amazon in Bad Hersfeld haben Mitarbeiter dort am Mittwoch wieder die Arbeit niedergelegt.


Es hätten sich im Laufe des Tages mindestens 400 Mitarbeiter beteiligt, sagte die Verdi-Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Die Gewerkschaft verlangt in dem seit Jahren währenden Konflikt einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen verweigert Verhandlungen, es sieht sich als Logistiker. Deswegen kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Streiks an verschiedenen Standorten bundesweit.
http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/maerkte-wieder-streik-bei-versandhaendler-amazon_id_5969427.html (http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/maerkte-wieder-streik-bei-versandhaendler-amazon_id_5969427.html)

Am 22.9.:
ZitatWEITERER STREIKTAG BEI AMZON BAD HERSFELD

Auch heute gibt es wieder Streiks beim Logistik-Riesen Amazon am Standort in Bad Hersfeld. Seit Beginn der Frühschicht und bis zum Ende der Spätschicht sind die Angestellten im Ausstand. Schon gestern haben etwa 400 Mitarbeiter gestreikt, so Verdi. Die Gewerkschaft kämpft mit den Streiks schon seit rund drei Jahren um eine bessere Bezahlung der Amazon-Mitarbeiter.

Mit dieser ,,Taktik der Nadelstiche" – so nennt verdi-Sprecherin Mechthild Middeke diese kurzfristig anberaumten Streiks - soll Amazon überrumpelt werden. Dadurch, dass jederzeit eine Schicht ausfallen kann, sollen die Abläufe ins Stocken geraten, sodass Amazon Liefer-Schwierigkeiten bekommt. Amazon sagt aber nach wie vor: Die Kunden werden von den Streiks nichts mitbekommen.
http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/osthessen/nId/77289/nItem/wieder-streiks-bei-amazon-in-bad-hersfeld-3.html (http://www.ffh.de/news-service/ffh-nachrichten/nController/News/nAction/show/nCategory/osthessen/nId/77289/nItem/wieder-streiks-bei-amazon-in-bad-hersfeld-3.html)

28.9.16:
ZitatAmazon-Beschäftigte im Streik
Onlinehandel: Bundesweite Streiks bei Amazon und Prime Instant Video

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1609%2Fsp_123500-127368-i_rc.jpg&hash=802e94e34152d18c63e48046cbaefa9554849e96)

Auch beim DVD-Verleiher und Video-Streaming-Dienst Amazon in Elmshorn wird heute erneut gestreikt. Bei den Streiks legte laut den Angaben rund ein Drittel bis rund die Hälfte der Beschäftigten einer Schicht die Arbeit nieder.


Die Beschäftigten Amazons sind wieder im Streik. Arbeitskämpfe finden in den Versandzentren Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen, Bad Hersfeld in Hessen, Leipzig in Sachsen, Koblenz in Rheinland-Pfalz und beim DVD-Verleiher und Video-Streaming-Dienst Amazon Prime Instant Video in Elmshorn, Schleswig-Holstein, statt. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 28. September 2016 bekannt. Die Streiks haben mit der Frühschicht begonnen, dauern bis zum Ende der Spätschicht an und fallen nach den Angaben auf einen Tag, der hohes Auftragsvolumen verzeichnet.

"Die Beschäftigten verlangen, dass Amazon seine Blockadehaltung gegenüber Tarifverhandlungen aufgibt. Sie treten für ihr legitimes Recht auf einen Tarifvertrag ein, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Streiks zeigen Wirkung

Amazon behauptet immer wieder, die Streiks zeigten keine Wirkung und erklärt, dass die Zahl der Streikenden gering sei im Vergleich mit der Gesamtzahl der Beschäftigten, die für das Unternehmen arbeiten. Doch laut Verdi sei das Unternehmerpropaganda, weil im Schichtmodell gearbeitet werde, die Krankenquoten mit bis über 20 Prozent hoch und ein Teil der Belegschaft durch Urlaub abwesend sei. Daher sei ein wesentlich kleinerer Teil der Beschäftigten täglich für Amazon im Einsatz. Bei den Streiks lege somit rund ein Drittel bis rund die Hälfte der Beschäftigten einer Schicht die Arbeit nieder. Dies verursache deutliche Lieferprobleme. Zudem müsse Amazon immer mehr Geld ausgeben, um sich auf die flexibler gestalteten und kurzfristiger angesetzten Streiks einzustellen.

Es geht den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld. Die wöchentliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.

Nachtrag vom 28. September 2016, 14:20 Uhr


"In den Frühschichten waren zusammen über 1.100 Beschäftigte draußen, an den einzelnen Standorten haben zwischen einem Viertel und über 30 Prozent der Belegschaft die Arbeit niedergelegt", sagte Verdi-Sprecherin Eva Völpel Golem.de auf Nachfrage.
http://www.golem.de/news/onlinehandel-bundesweite-streiks-bei-amazon-und-prime-instant-video-1609-123500.html (http://www.golem.de/news/onlinehandel-bundesweite-streiks-bei-amazon-und-prime-instant-video-1609-123500.html)

ZitatAmazon-Beschäftigte:
Proteste in sechs Versandlagern
Mitarbeiter des Versandhändlers Amazon sind erneut in einen Streik getreten.


(Bad Hersfeld/München (dpa)) Im Kampf um einen Tarifvertrag sind Beschäftigte des Versandhändlers Amazon erneut an mehreren deutschen Standorten in den Streik getreten. Wie die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch mitteilte, galt der Aufruf für die beiden Versandzentren im hessischen Bad Hersfeld sowie in Koblenz (Rheinland-Pfalz), Leipzig (Sachsen), Rheinberg und Werne (beide NRW). Auch beim DVD-Verleiher und Video-Streaming-Dienst Amazon Prime Instant Video in Elmshorn (Schleswig-Holstein) wurde nach Verdi-Angaben gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen begannen mit der Frühschicht und sollten bis zum Ende der Spätschicht dauern. Die Arbeitsniederlegungen hätten keinen Einfluss auf pünktliche Lieferungen, sagte eine Amazon-Sprecherin.

Verdi forderte das Unternehmen auf, die Blockade gegen Tarifverhandlungen aufzugeben. Die Gewerkschaft verlangt in dem seit Jahren andauernden Konflikt einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen verweigert aber Verhandlungen, sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. Deswegen kommt es seit Mai 2013 immer wieder zu Streiks an verschiedenen Standorten bundesweit. Amazon beschäftigt in den Warenlagern über 11 000 Festangestellte.

Trotz des festgefahrenen Tarifkonflikts zeigte sich Verdi-Sprecher Thomas Voß kämpferisch und zuversichtlich. Die Streikbereitschaft lasse nicht nach. Die Gewerkschaft habe viel erreicht. Die Arbeitsbedingungen seien verbessert und Lohnerhöhungen erreicht worden.
http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinland/dpa-Amazon-Beschaeftigte-Proteste-in-sechs-Versandlagern;art158726,4538005 (http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinland/dpa-Amazon-Beschaeftigte-Proteste-in-sechs-Versandlagern;art158726,4538005)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:56:08 Mi. 05.Oktober 2016
ZitatStreik bei Amazon Deutschland geht weiter

Es ist bereits die dritte Woche in Folge mit Streiks an den Amazon-Standorten. Bei den Streiks legt rund ein Drittel bis rund die Hälfte der Beschäftigten einer Schicht die Arbeit nieder.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1610%2Fsp_123594-127697-i_rc.jpg&hash=730fe0a4f7d8f724d21bb1043482d4cf33f1035f)

An fünf Standorten von Amazon Deutschland streikt heute wieder ein größerer Teil der Belegschaft. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 4. Oktober 2016 bekannt. Bestreikt werden die Standorte Rheinberg und Werne (Nordrhein-Westfalen), Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen) sowie Koblenz (Rheinland-Pfalz). Die Arbeitsniederlegungen umfassen die Früh- und Spätschicht. In Bad Hersfeld und Koblenz hat der Streik bereits mit der vergangenen Nachtschicht begonnen.

In den Versandzentren seien am Wochenende und an dem anschließenden Feiertag viele Bestellungen liegengeblieben, so dass die Streiks erneut deutliche Wirkung zeigten. "Der Druck auf Amazon lässt nicht nach. Amazon muss verstehen, dass sich die Beschäftigten ohne einen Tarifvertrag nicht zufriedengeben werden", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Es ist bereits die dritte Woche in Folge mit Streiks an den Amazon-Standorten.

Proteste auch an der Amazon-Zentrale


In der vergangenen Woche hatten Beschäftigte und Gewerkschaftsvertreter aus mehreren europäischen Ländern vor der Amazon-Zentrale in Luxemburg protestiert. Am Protest beteiligten sich Vertreter von Gewerkschaften aus der Tschechischen Republik (OSPO), Polen (Solidarnosc), der Slowakei (FES), Frankreich (CGT), Spanien (FSC-CCOO), Luxemburg (OGBL) und Verdi aus Deutschland.

Es geht den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld. Die wöchentliche Arbeitszeit soll auf 37,5 Stunden festgeschrieben und sechs Wochen Urlaub gewährt werden. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.

Nachtrag vom 4. Oktober 2016, 17:30 Uhr

Verdi-Sprecherin Eva Völpel sagte Golem.de: "Wir hatten heute an den Standorten insgesamt rund 1.700 Streikende. Wie auch beim letzten Streik waren - je nach Standort - zwischen einem Viertel und über 30 Prozent der Tagesbeschäftigten im Ausstand. Das stört den Ablauf bei Amazon empfindlich."
http://www.golem.de/news/onlinehandel-streik-bei-amazon-deutschland-geht-weiter-1610-123594.html (http://www.golem.de/news/onlinehandel-streik-bei-amazon-deutschland-geht-weiter-1610-123594.html)

Fortsetzung folgt!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:18:46 Fr. 07.Oktober 2016
Man spricht inzwischen von der "Amazonisierung" der Arbeitswelt.
Der Logistikriese ist Vorreiter bei der neoliberalen Umgestaltung der Gesellschaft.
Es ist kaum verwunderlich, daß diese Entwicklungen und der Widerstand dagegen zum Objekt von Studien und Diskussionen geworden sind.

ZitatAmazon in Leipzig
Von den Gründen, (nicht) zu streiken. Studie von Sabrina Apicella


Amazon zählt zu den bekanntesten Akteuren der Umgestaltung der Arbeit im Dienstleistungsbereich. Einzelhandel wird durch Onlineversandhandel ersetzt und die Wege zwischen Waren und KundInnen werden neu organisiert. Diese «Disruption» ist durchaus typisch für die Reorganisation von Dienstleistungsarbeit mittels digitaler Technologien. Traditionelle Arbeiten (wie Beratung und Verkauf) und ihre Organisationsformen (Laden, Kaufhaus) werden entwertet und durch «neue» Arbeiten (wie «Picken» oder Transportieren) ersetzt. Vielfach wird ehemalige Facharbeit zu «einfacher» Dienstleistungsarbeit.

Mit dem Wachstum von Unternehmen wie Amazon wächst zugleich ein modernes «Dienstleistungsproletariat». Die Belegschaften setzen sich überwiegend aus Beschäftigten zusammen, deren Qualifikationen durch die Veränderungen der Arbeitswelt zuvor entwertet worden waren. Sie können auf keine langen Traditionen zurückblicken.

Umso bemerkenswerter sind die Streiks, mit denen die Gewerkschaft ver.di und ein Teil der Belegschaft hartnäckig versuchen, die Tarifbedingungen des Einzelhandels bei Amazon durchzusetzen. Sabrina Apicella hat sich mit der Frage beschäftigt, warum die einen streiken und die anderen nicht, oder anders ausgedrückt: wie sich unterschiedliche Milieus, Einstellungen zu Arbeit und Unternehmen, in der Belegschaft wiederfinden und in der Einstellung zum Streik reproduzieren.

Die Studie wurde im Gesprächskreis «Klassen und Sozialstruktur» der Rosa-Luxemburg-Stiftung vorgestellt und diskutiert. Mit der Publikation hoffen wir, die notwendige linke Debatte zur Herausbildung spezifischer «Gesellschaftsbilder» – Sichten auf die Gesellschaft und den eigenen Platz darin – im modernen Dienstleistungsproletariat zu fördern.

Horst Kahrs, Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung
http://www.rosalux.de/publication/42258/amazon-in-leipzig.html (http://www.rosalux.de/publication/42258/amazon-in-leipzig.html)

Weitere Untersuchungen und Diskussionen zum Thema:
http://www.labournet.de/politik/gw/kampf/kampf-all/studie-amazon-in-leipzig-von-den-gruenden-nicht-zu-streiken/ (http://www.labournet.de/politik/gw/kampf/kampf-all/studie-amazon-in-leipzig-von-den-gruenden-nicht-zu-streiken/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 21:50:48 Mi. 12.Oktober 2016
ZitatDash-Button: Verbraucherzentrale NRW geht gerichtlich gegen Amazon vor

Der Dash-Button soll in Haushalten hängen und auf Knopfdruck Bestellungen des täglichen Bedarfs auslösen: vom Waschmittel über Katzenfutter bis zu Toilettenpapier. Mit großem Tamtam hat Amazon den mit dem heimischen Netzwerk und der Amazon-App verbundenen Kauf-Knopf für seine Prime-Kunden eingeführt.

Doch gut gemeint heißt nicht immer auch gut umgesetzt. Zwar mag der Dash-Button einen Komfortgewinn versprechen. Allerdings - wie jeder andere Händler auch - muss sich Amazon an die geltenden rechtlichen Vorgaben halten. Die Verbraucherzentrale NRW sieht beim Dash-Button verschiedene rechtliche Verstöße. Sie hat den Branchenriesen deshalb abgemahnt und will nun gerichtlich gegen Amazon vorgehen.
vollständige Meldung:
https://www.verbraucherzentrale.nrw/dash-button--verbraucherzentrale-nrw-geht-gerichtlich-gegen-amazon-vor (https://www.verbraucherzentrale.nrw/dash-button--verbraucherzentrale-nrw-geht-gerichtlich-gegen-amazon-vor)

https://www.test.de/Amazon-Dash-Buttons-Kauf-auf-Knopfdruck-keine-saubere-Sache-5079271-0 (https://www.test.de/Amazon-Dash-Buttons-Kauf-auf-Knopfdruck-keine-saubere-Sache-5079271-0)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 09:43:09 Sa. 29.Oktober 2016
Zitat1000 neue Arbeitsplätze durch Amazon-Logistik-Center in Dortmund
25.10.2016
Der Internethändler Amazon will in Dortmund für 27 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum errichten.

Im ersten Schritt sollen durch den Neubau auf dem Gelände der ehemaligen Westfalenhütte mindestens 1.000 Arbeitsplätze in der Ruhrgebietsstadt entstehen, wie der Online-Händler am Dienstag (25.10.2016) mitteilte. Gleichzeitig stellte Amazon eine weitere Aufstockung der Beschäftigtenzahlen in Aussicht. Nach einigen Jahren arbeiteten in Amazon-Logistikzentren vergleichbarer Größe in der Regel etwa 2.000 Menschen, hieß es.

Mit dem Neubau reagiert der Konzern nach eigenen Angaben auf die wachsende Kundennachfrage. Das neue Gebäude werde 45.000 Quadratmeter groß und solle Ende 2017 seinen Betrieb aufnehmen. Bislang verfügt Amazon in Deutschland über neun Logistikzentren, darunter auch in Werne und Rheinberg.

Hoffnung auf Senkung der Arbeitslosenquote

Aus Sicht der Dortmunder Wirtschaftsförderung ist die Ansiedlung von Amazon ein großer Wurf. Wirtschaftsförderer Thomas Westphal spricht von einer spürbaren Senkung der Arbeitslosenqoute in der Region durch das Logistikzentrum.

Amazon schafft neben Arbeitsplätzen für Hochqualifizierte auch zahlreiche einfache Jobs. Und genau die werden in Dortmund dringend gebraucht. Das sollen keine befristeten Billigarbeitsplätze werden, verspricht Amazon. Die Angestellten würden weit über Mindestlohn bezahlt.
http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/amazon-logistikzentrum-dortmund-100.html (http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/amazon-logistikzentrum-dortmund-100.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 10:16:08 Sa. 29.Oktober 2016
Soso - dann darf der Ausbeuter Amazon also die Dortmunder mit seinen dollen Arbeitsbedingungen beglücken...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:38:05 Sa. 29.Oktober 2016
Ist Dortmund denn schon so auf den Hund gekommen?
Amazon suchte sich ansonsten Standorte nach folgenden Faktoren aus:

Vielleicht kapieren die Beschäftigten in den anderen Standorten endlich, daß die Drohungen, ihr Laden wird dichtgemacht, wenn sie sich da wehren, einfach Humbug sind. Amazon will expandieren und braucht sein Personal dringend!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:34:28 Mo. 31.Oktober 2016
ZitatOnlinehandel: Amazon-Arbeiter streiken fast bundesweit

Heute und morgen sind Feiertage in einigen Bundesländern. Der Streik legt demnach die meisten verbliebenen Verteilzentren bei Amazon lahm.


In fünf Standorten von Amazon wird heute wieder gestreikt. Betroffen von dem Arbeitskampf sind Rheinberg und Werne im Bundesland Nordrhein-Westfalen, Graben in Bayern, Bad Hersfeld in Hessen und Koblenz in Rheinland-Pfalz. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 31. Oktober 2016 bekannt. In Bad Hersfeld und Koblenz haben die Streiks bereits Sonntagnacht begonnen.

Wegen des Feiertags Allerheiligen in einigen Bundesländern am 1. November sei in den Versandzentren ein hohes Bestellvolumen aufgelaufen. Die Streiks würden "erneut deutliche Wirkung zeigen". Zudem ist heute Reformationstag und damit gesetzlicher Feiertag in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

In Bad Hersfeld dauern die Arbeitsniederlegungen den ganzen Tag bis zum Ende der Spätschicht an und betreffen beide Verteilzentren, FRA1 und FRA3.

"Amazon ist weiter auf Expansionskurs und investiert viel Geld in den Ausbau und die Modernisierung der Lager und der Auslieferung. Doch bei den Mitarbeitern wird gespart", sagte die für Bad Hersfeld zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. "Gerade in Deutschland ist Amazon sehr erfolgreich und hat das Potenzial, wie von Verdi gefordert, nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zu bezahlen."

Neuer Standort in Dortmund

So will Amazon in Dortmund für 27 Millionen Euro ein neues Logistikzentrum bauen. Damit sollen mindestens 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Nach einigen Jahren könnten dort rund 2.000 Personen arbeiten. Das Durchschnittsgehalt eines neuen Mitarbeiters liegt laut Konzernangaben bei rund 10,30 Euro brutto pro Stunde. Zusätzlich gibt es leistungsbezogene Prämien, eine Sonderzahlung zu Weihnachten, Mitarbeiter-Aktienbeteiligungen, Versicherungen, einen Pensionsfonds und Personalrabatte.

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel etwa in Sachsen bekämen die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage Urlaub und ein Urlaubsgeld von 1.075 Euro. Weihnachtsgeld in Höhe von 1.013 Euro, eine 38-Stunden-Woche und sechs Wochen Urlaub seien in der Branche üblich. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt seit dem Jahr 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub. Nachtrag vom 31. Oktober 2016, 14:32 Uhr

Amazon-Sprecherin Anette Nachbar sagte Golem.de: "Insgesamt haben sich deutschlandweit an fünf Standorten (Rheinberg, Werne, Koblenz, Bad Hersfeld, Graben) weniger als 960 Mitarbeiter der Frühschicht beteiligt." Deutschlandweit würden seit August 2016 insgesamt mehr als 13.000 Saisonarbeitskräfte rekrutiert.

Aufgrund der Streiks hat Amazon rückwirkend zum 1. September 2016 an allen deutschen Standorten die Löhne zwischen 2,1 und 3,75 Prozent angepasst. Der Basislohn liege nun bei umgerechnet 10,30 Euro brutto pro Stunde und höher.
http://www.golem.de/news/onlinehandel-amazon-arbeiter-streiken-fast-bundesweit-1610-124144.html (http://www.golem.de/news/onlinehandel-amazon-arbeiter-streiken-fast-bundesweit-1610-124144.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 08:23:39 Di. 01.November 2016
m.M.n. gibt es eine Lösung, die heißt: bei Amazon nicht einkaufen. Es gibt soviel Möglichkeiten seinen Einkauf zu steuern (andere Online-Händler, lokale Läden usw.). Aber nein. Der Deutsche (vorallem der Deutsche) kauft bei Amazon. Dies nur aus Bequemlichkeit und weils da 5 € billiger ist (Viele können sich ein Produkt, das 5€ mehr kostet leisten - aber man kann vorm Nachbarn nicht angeben, dass man bei Amazon dies billiger bekommen hat). Der angeblich hippe Deutsche, sind doch die Arbeitsbedingungen bei Amazon, Paketdiensten usw. egal.

Dass diese Billigjobs in ein paar Jahren leicht ersetzt werden können, interessiert doch nicht. Da ich mich mit Lager/Logistik etwas auskenne, kann ich sagen, dass man in Amazon-Lagern, auf einfachste Weise diese so umstellen kann (andere Regale, Förderbänder, Roboter usw.), dass man sehr viele Menschen zum arbeiten nicht mehr braucht.

Dem müssen wir uns entgegenstellen. Darum kauft nicht mehr alles bei Amazon! Dies ist glaube ich das beste Druckmittel.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 08:56:04 Di. 01.November 2016
Es gibt so viele Dinge, über die wir uns abseits der eingefahrenen Wege der gewerkschaftlichen Forderungen mal Gedanken machen sollten:
Es gibt eine ständige Automatisierung der Arbeitswelt. Früher haben alle gedacht, das sich dadurch die Arbeitszeiten verkürzen würden und die Menschen mehr Freizeit hätten.
Ein Blick auf die ständig steigenden Stundenzahlen und die immer höhere Anzahl von Überstunden erzählt genau das Gegenteil. Manche Menschen arbeiten also bis zum Umfallen während andere arbeitslos bleiben.
Hier wird ein gewaltiger Druck seitens der Arbeitgeber auf die Arbeitnehmer ausgeübt. "Entweder Du machst Überstunden oder ich hole mir einen neuen Mitarbeiter vom Jobcenter!"
Eigentlich müsste der Weg in die andere Richtung gehen: Drastische Arbeitszeitverkürzung auf 20 Stunden die Woche und die Begrenzung von Überstunden auf absolute Notfälle.
Um dahin zu kommen braucht es aber eine komplett andere Einstellung der Gesellschaft: Weg von diesem Konsumwahnsinn! Wir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, ob wir diesen ganzen Scheiß brauchen, den uns die Werbung verkaufen will. (Stichwort: Künstliche Nachfrage generieren!) Brauchen wir jedes Jahr das allerneuste Smartphone, elektrische Zahnbürsten, Kaffeepadmaschienen usw. usw.?

Und dann ist die zweite Frage: Wie organisiert man Forderungen nach wirklich besseren Arbeitsbedingungen gegen den Widerstand der herrschenden Klasse, zu denen leider auch die Arbeiterverräter vom DGB gehören?
Die ewige Forderung nach ein paar Prozenten mehr Lohn, die nichtmal mehr die Inflation ausgleichen, dürfte nicht genügen, um langfristig im Kampf gegen die Unterdrückung bestehen zu können.
Eine bessere Welt ist möglich, wir müssen es nur wollen! ;)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:11:16 Di. 01.November 2016
ZitatWir müssen uns ernsthaft die Frage stellen, ob wir diesen ganzen Scheiß brauchen, den uns die Werbung verkaufen will. (Stichwort: Künstliche Nachfrage generieren!) Brauchen wir jedes Jahr das allerneuste Smartphone, elektrische Zahnbürsten, Kaffeepadmaschienen usw. usw.?

Daran hängt alles, quasi den Kapitalismus grundsätzlich in Frage stellen, diese Frage kann hier über jeden einzelnen Thread gehängt werden. Leider weht der Wind außerhalb des Forums eher aus der "Arbeit macht frei" Richtung, "Sozial ist wer/was Arbeit schafft", Schwachsinn regiert die Welt.

Persönliche Anmerkung: Das mit der elektrischen Bluetooth-Zahnbürste ist natürlich ein besonders schwieriger Fall, die Zahnbürte unterhält sich nett mit meinem "Smartphone", mein "Smartphone" plappert mit meiner Krankenversicherung und der Zahnzusatzversicherung, diese schicken mit dann gaaaanz persönliche Versicherungsangebote mit denen ich mich dann Reichsparen kann um mir die neueste, verbesserte, Bluetooth-Zahnbürste zu kaufen, und ein neues, besseres Smartphone, auf Facebook kann dann jeder auf der Welt nachverfolgen ob die Zähne ordentlich geputzt sind, ich zufrieden mit Krankenversicherung und Zahnzusatzversicherung bin .....(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smilies.4-user.de%2Finclude%2FSonstige%2Fsmilie_sonst_007.gif&hash=65b2ef17f1edbcd4d5462594f0b16ba332f1b698) (http://www.smilies.4-user.de)

Gott sei Dank haben Sklaven und verhungernde kein Smartphone um uns zu belästigen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 10:17:33 Di. 01.November 2016
Genau

Uns wurde Jahrzehntelang eingetrichtet, dass Wachstum u.ä. das Maß aller Dinge sei.

Vorallem Deutsche glauben dies weiterhin. Der Glaube versetzt bei uns Berge. Da kann man mit Infos über die Realität wenig überzeugen.


Hoffnung: Durch ständiges Wiederholen der Fakten kommt es vllt. endlich an. Was machen aber viele Deutsche, wenn sie aufwachen?
Wählen AfD (die genauso weiter machen will, wie bisher, aber in Nazi-Manier) oder machen bei PEGIDA mit.
Was das sinnvollste wäre (die Linke) zu wählen, denken sie nicht. Daran müssen wir arbeiten.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 10:41:16 Di. 01.November 2016
Dass die Deutschen die LINKE nicht wählen ist auch Ergebnis des Antikommunismus in Deutschland.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 12:33:08 Di. 01.November 2016
ZitatDass die Deutschen die LINKE nicht wählen ist auch Ergebnis des Antikommunismus in Deutschland.
Zum Teil ja, aber zum Teil ist die Partei an den Wahlergebnissen auch selber schuld!
Die Linke überlegt allen ernstes an einer "rot rot grünen"- Regierung unter Bundeskanzler TTIP- Gabriel teilzunehmen!
Und damit sind wir auch schon bei einem grundsätzlichen Problem:
Jeder der glaubt, das es reicht, alle vier Jahre ein Kreuz bei einer Partei zu machen und sich dann zurückzulehnen und zu denken, das die es jetzt ja schon machen werden, hat das Grundprinzip der Politik nicht verstanden!
Es wird sich nie etwas ändern, wenn wir nicht bereit sind, selber politisch zu handeln! Dafür braucht man keine Parteien!
Dafür muss man nur den Arsch vom Sofa heben und vor die Haustür gehen.....
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 19:52:31 Di. 01.November 2016
Zitat von: Rudolf Rocker am 12:33:08 Di. 01.November 2016

Es wird sich nie etwas ändern, wenn wir nicht bereit sind, selber politisch zu handeln! Dafür braucht man keine Parteien!
Dafür muss man nur den Arsch vom Sofa heben und vor die Haustür gehen.....
Genau
Es ist doch so, dass wir der eigentliche Chef sind. Die Politiker sind unsere Angestellten. Das muß uns wieder bewußt werden.

Wir müssen diese Politiker "leiten".
Wie sehr diese sich nach dem Volk richten, sieht man bei den Standprioretten von MERKLINa und Drehhofer bei der z.B. Energiewende.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:51:45 Di. 08.November 2016
Monsterstreik bei Amazon

Die Beschäftigten des US-amerikanischen Versandhändlers Amazon sind Halloween erneut im Streik. Arbeitsniederlegungen finden in Rheinberg und Werne (NRW), Graben (Bayern), Bad Hersfeld (Hessen) sowie Koblenz (Rheinland-Pfalz) statt.
http://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++c8da5748-9f35-11e6-97c4-525400940f89 (http://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++c8da5748-9f35-11e6-97c4-525400940f89)
Anmerkung:
Die Streiks bei Amazon sind was in Deutschland Einmaliges: Nicht nur, daß die KollegInnen seit über drei Jahren immer wieder streiken. Nicht nur, daß sie pro Jahr 30 bis 50 Tage streiken. Nicht nur, daß sie sich das Recht gegenüber ihrer Gewerkschaft erkämpft haben, die Streiktage selbst zu bestimmen. Sie wissen auch, daß der Streik auf Dauer, Jahre oder Jahrzehnte angelegt ist!


Amazon-Belegschaften ändern ihre Streiktaktik

«Es fängt immer mit einem selber an» Gespräch von Violetta Bock (soz) mit Christian Krähling

Die Auseinandersetzung ist ein Beispiel für Widerstand gegen prekäre Arbeitsbedingungen in Großbetrieben. Doch der Kampf, der fast alle Standorte in Deutschland ergriffen hat, kommt nicht von ungefähr. Er ist Ergebnis eines langen Prozesses, in dem Beschäftigte begannen, sich zusammenzuschließen und Strategien zu erproben.
http://www.sozonline.de/2016/11/amazon-belegschaften-aendern-ihre-streiktaktik/ (http://www.sozonline.de/2016/11/amazon-belegschaften-aendern-ihre-streiktaktik/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:07:08 Sa. 26.November 2016
ZitatAmazon:
Beschäftigte streiken am Black Friday

Am Black Friday geht der Arbeitskampf bei Amazon weiter. Amazon-Beschäftigte streiken den ganzen Tag an vier Standorten. Sie hoffen auf einen ähnlichen Erfolg wie beim Streik vor ein paar Wochen.


Verdi will Amazon zum Einlenken bewegen und hat Amazon-Mitarbeiter zum Streik aufgerufen. Das Onlinekaufhaus hat am 25. November 2016 an vier deutschen Standorten gestreikt. Damit soll Amazon zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag bewegt werden.

Weitere Streiks angedroht

Amazon-Beschäftigte in Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen sowie in Graben bei Augsburg und Leipzig legten nach Angaben von Amazon und der Gewerkschaft Verdi die Arbeit nieder. Die Aktion fand am Rabatt-Aktionstag Black Friday statt, an dem der Versandhändler mit einem erhöhten Auftragsvolumen rechnet.

"Die Beschäftigten nehmen nicht hin, dass Amazon grundsätzlich einen Tarifvertrag verweigert", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Wenn das Onlinekaufhaus seine Haltung nicht ändere, werde es im Weihnachtsgeschäft zu weiteren Streiks kommen.

Amazon lehnt Verhandlungen ab

Eine Amazon-Sprecherin sagte, dass die Kunden trotz der Arbeitsniederlegungen weiterhin mit einer pünktlichen Lieferung rechnen könnten. Das Unternehmen zahle mindestens 10,30 Euro Stundenlohn. Das Onlinekaufhaus lehnt Verhandlungen über einen Tarifvertrag ab. "Klar ist, Amazon und Verdi passen nicht zusammen", so die Sprecherin.

Amazon verfügt in Deutschland über neun Logistikzentren und ist dabei, weitere zu errichten. Die Gewerkschaft Verdi verlangt einen Tarifvertrag und organisiert deshalb seit 2013 immer wieder Streiks in Amazons Logistikzentren.

Streiks brachten Erfolg

Aufgrund der Streiks hat Amazon rückwirkend zum 1. September 2016 an allen deutschen Standorten die Löhne zwischen 2,1 und 3,75 Prozent angepasst. Der Basislohn liege nun bei umgerechnet 10,30 Euro brutto pro Stunde und höher.

Der letzte große Streik fand am 31. Oktober und 1. November 2016 statt. Amazon wurde fast bundesweit bestreikt, etwa 1.500 Beschäftigte hatten ihre Arbeit an fünf Standorten niederlegt. Verdi habe bewusst zwei Tage für die Streiks gewählt, die jeweils in einigen Bundesländern Feiertage waren und ein entsprechend hohes Bestellvolumen erwarten ließen. Am 31. Oktober war in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Feiertag und am 1. November wurde in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland Allerheiligen gefeiert.
http://www.golem.de/news/amazon-beschaeftigte-streiken-am-black-friday-1611-124707.html (http://www.golem.de/news/amazon-beschaeftigte-streiken-am-black-friday-1611-124707.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 21:12:30 Sa. 26.November 2016
Das Problem ist, dass immer nur ein Bruchteil der Belegschaft streikt. Das fällt am Ende nicht wirklich auf.
Wenn es gelingen würde, drei, vier (oder mehr) Logistikzentren komplett "abzuschalten", und das über mehrere Tage oder gar Wochen, dann könnte das was bringen.
Aber dafür hat Amazon die Belegschaft zu sehr aufgesplittet.  poo
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 17:33:24 Sa. 03.Dezember 2016
Hi Dago,
ich komme zu einem umgekehrten Schluß. Natürlich würde ich lieber sehen, daß die Mehrheit der Beschäftigten einfach den Laden lahmlegt, doch die Streikbewegung halte ich für optimistischstimmend. AMAZON ist als US Konzern radikal gewerkschaftsfeindlich. Und prekär Beschäftigte gelten als kaum organisierbar. Aber die Unionbuster scheitern und die unangekündigten Nadelstrichstreiks sind nicht zu stoppen. Das ist bei dem weltweit operierenden Konzern ohne Beispiel.

Ich habe mich vor 2 Wochen mit ein paar Amazon Beschäftigten getroffen. Ihnen ist es gelungen, als ein paar vereinzelte Aktivisten immer mehr Kollegen mitreißen können. Ich glaube, es gibt keinen Betrieb in Deutschland, in dem so viel gestreikt wird, wie bei Amazon in Bad Hersfeld. Um die 30 Tage im Jahr. Und sie haben sich auf eine jahrelange Auseinandersetzung eingestellt. Sie organisieren sich und kämpfen auf eine für Deutschland ungewöhnliche Art und Weise. Sie arbeiten mit politischen Unterstützern und Aktivisten zusammen, bewegen sich relativ gewerkschaftsunabhängig (auch wenn sie bei Verdi organisiert sind) und haben sich grenzüberschreitend vernetzt.

Ich werde versuchen, demnächst etwas mehr zu berichten. 
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 20:36:30 Sa. 03.Dezember 2016
Zitat von: admin am 17:33:24 Sa. 03.Dezember 2016Aber die Unionbuster scheitern und die unangekündigten Nadelstrichstreiks sind nicht zu stoppen. Das ist bei dem weltweit operierenden Konzern ohne Beispiel.
Ist schon richtig.
Aber solange die Streiks sich nicht (für den Kunden) spürbar auf die Lieferzeiten auswirken, sind sie für Amazon allenfalls lästig, aber kein Grund zum Nachgeben.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 20:48:21 Sa. 03.Dezember 2016
Zitat von: dagobert am 20:36:30 Sa. 03.Dezember 2016
Aber solange die Streiks sich nicht (für den Kunden) spürbar auf die Lieferzeiten auswirken, sind sie für Amazon allenfalls lästig, aber kein Grund zum Nachgeben.

Du täuscht dich. Es wurden bereits viele Verbesserungen durchgesetzt. Sogar welche, die die amerikanische Konzernführung kategorisch ausgeschlossen hat. Und daß die Streiks keine spürbaren Auswirkungen auf die Lieferzeiten haben, ist auch Konzernpropaganda und entspricht nicht der Realität. Der Kampf ist weitaus spannender, als Konzern oder Medien je zugeben würden.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:44:05 Mo. 05.Dezember 2016
ZitatMehr Lohn:
Erstmals drei Tage Streik bei Amazon

Erstmals in diesem Jahr sind die Arbeiter bei Amazon drei Tage hintereinander im Streik. Statt "verspäteter Lieferungen und kostenträchtiger Auslagerungen" raten die Aktiven zu einem Tarifvertrag, der ihnen mehr Lohn bringt.


Der seit dem 25. November anhaltende Streik bei Amazon in Rheinberg und Werne wird am dritten Tag fortgesetzt. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 28. November 2016 bekannt. "Nach der ermutigenden Streikbeteiligung am Black Friday und am Samstag streiken wir erstmals in diesem Jahr drei Tage hintereinander. Unverhoffte Arbeitsniederlegungen sorgen für verspätete Lieferungen und kostenträchtige Auslagerungen. Ein Tarifvertrag für die Beschäftigten wäre auf Dauer günstiger als ständige Ausfälle durch Streiks", sagte die Verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.

Die Lagerarbeiter und ihre Gewerkschaft wollen mit den Arbeitsniederlegungen Verhandlungen über den Einzelhandels-Tarifvertrag NRW durchsetzen. Amazon lehnt eine tarifliche Bindung für die Beschäftigten ab. Nach jahrelangen Streiks habe der Konzern "einzelne Zugeständnisse gemacht, Verhandlungen aber weiter abgelehnt". Zimmer kündigte für die Vorweihnachtszeit weitere Streikaktivitäten bei Amazon an.

Amazon-Sprecherin bestreitet Reaktion auf jahrelange Streikbewegung

Amazon behauptet dagegen, dass die Anpassung der Löhne nicht aufgrund des Streiks erfolgt sei. Unternehmenssprecherin Anette Nachbar betonte in einer E-Mail an Golem.de: "Wir führen jährlich an allen Standorten weltweit Lohnüberprüfungsprozesse durch."

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel etwa in Sachsen bekämen die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage Urlaub und ein Urlaubsgeld von 1.075 Euro. Weihnachtsgeld in Höhe von 1.013 Euro, eine 38-Stunden-Woche und sechs Wochen Urlaub seien in der Branche üblich. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt seit dem Jahr 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub.
http://www.golem.de/news/mehr-lohn-erstmals-drei-tage-streik-bei-amazon-1611-124735.html (http://www.golem.de/news/mehr-lohn-erstmals-drei-tage-streik-bei-amazon-1611-124735.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:36:08 So. 11.Dezember 2016
Ausnahmsweise mal aus der Bild:

7.12.16:
ZitatAmazon absurd!
Drinnen Party, draußen Streik


Leipzig – Seit fast vier (!) Jahren wird bei Amazon immer wieder gestreikt. Laut Gewerkschaft Ver.di traten am Mittwoch erneut 400 Beschäftigte in den Ausstand.
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fbilder.bild.de%2Ffotos-skaliert%2Famazon-chef-dietmar-juengling-in-goldener-glitzerhose-200206368-49214596%2F2%2Cw%3D649%2Cq%3Dhigh%2Cc%3D0.bild.jpg&hash=ed32d024174acc24d11cd1e601e0a02aed58a1d1)
In goldener Glitzerhose eröffnet Leipzigs Amazon-Chef Dietmar Jüngling (55) das Konzert

AMAZON ABSURD!

Nach BILD-Informationen hat sich der Online-Versandriese die beiden je 30 Minuten langen Auftritte des erfolgreichen DJ-Duos (,,Unter meiner Haut", ,,Ich & Du") eine mittlere vierstellige Summe kosten lassen. Amazon-Chef Dietmar Jüngling (55): ,,Wir haben mit viel Herzblut diesen Tag geplant." Drinnen Party, draußen Streik? Jüngling: ,,Das ist eine emotionale Sache, wo man sich fragt, wie passt das zusammen?"


Seit Beginn der Streiks im Frühjahr 2013 hat Amazon bereits einem Weihnachtsgeld von 400 Euro zugestimmt. Der Brutto-Stundenlohn im zweiten Beschäftigungsjahr wurde auf 11,30 Euro angehoben. Zuletzt wurden 1,2 Mio. Euro in eine neue Förder- und Sortieranlage investiert, die den ,,Pickern" lange Wege erspart.

,,Das ist aber das, was den Menschen Sicherheit gibt", sagt Streikleiter Thomas Schneider (51). Da reiche auch so ein teures Kulturprogramm nicht. ,,Amazon könnte aber an anderer Stelle sparen. Denn Streikbrecher sollen nun sogar für jeden Tag, den sie vom 9. bis 22. Dezember arbeiten, 10 Euro Bonus bekommen, nach zehn Arbeitstagen weitere 100 Euro extra", sagt Schneider. ,,Diese 700000 Euro müsste Amazon wirklich nicht ausgeben, wenn sie einem Tarifabschluss zustimmen würden. Dann könnten wir nämlich alle zusammen feiern..."

Bisher hat übrigens noch keiner der Streiks zu nennenswerten Lieferverzögerungen bei Amazon geführt.
http://www.bild.de/regional/leipzig/amazon/drinnen-party-draussen-streik-49212922.bild.html (http://www.bild.de/regional/leipzig/amazon/drinnen-party-draussen-streik-49212922.bild.html)

Ich findes es schon erstaunlich, daß dieser doch soooo unbedeutende Streik bei Bild auftaucht. Es werden sogar die bisherigen Streikerfolge (Erhöhung des Stundenlohns, Weihnachtsgeld [wurde vom US Managemant als No Go bezeichnet] und Wegersparnis eines Teils der Beschäftigten) und am Ende gibt es den Standardspruch keine "nennenswerten Lieferverzögerungen ". Damit wird bereits zugegeben, daß es Lieferverzögerungen gibt, nur möchte man die Deutungshoheit darüber behalten, was "nennenswert" ist.


Der MDR zu dem gleichen Ereignis:
ZitatLeipzig Amazon-Mitarbeiter streiken für Tarifvertrag

Aktuell läuft bei Amazon das Weihnachtsgeschäft auf Hochtouren. Um dem Ansturm an Bestellungen gerecht zu werden, hat das Unternehmen 1.800 Aushilfen für die kommenden Wochen eingestellt. "Die Weihnachtszeit ist für Streiks besonders gut geeignet, um auf die Belange der Amazon-Beschäftigten hinzuweisen", sagte Thomas Schneider. Es seien Verzögerungen in der Paketauslieferung möglich, so Verdi.

Seit Jahren kämpft die Gewerkschaft für einen Tarifvertrag bei Amazon nach dem Vorbild, wie er im Einzel- und Versandhandel üblich ist. Amazon betont im Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen. Das Unternehmen hatte ab September an allen deutschen Standorten die Löhne zwischen 2,1 und 3,75 Prozent erhöht. Der Basislohn liegt dem Konzern zufolge bei mindestens 10,30 Euro pro Stunde.

Problempunkt Weihnachtsgeld


Am Kampf für den Tarifvertrag hängt auch die Zahlung des Weihnachtsgeldes. Statt der im Versandhandel üblichen rund 1.000 Euro Weihnachtsgeld zahle Amazon nur 400 Euro, kritisiert Verdi. "Außerdem wussten die Kollegen bis Ende November nicht, dass sie überhaupt Weihnachtsgeld erhalten", sagte Streikleiter Thomas Schneider MDR SACHSEN. Er bezeichnete es als "Mini-Weihnachtsgeld" und als eine "milde Gabe".
http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/weihnachtsstreik-bei-amazon-102.html (http://www.mdr.de/sachsen/leipzig/weihnachtsstreik-bei-amazon-102.html)

10.12.16:
ZitatAmazon: Streik in Rheinberg und Werne

In Rheinberg und Werne sind Beschäftigte des weltweit größten Online-Kaufhauses Amazon heute (Samstag, 10.12.) wieder zu einem ganztägigen Streik aufgerufen. Mit dem ,,Adventsstreik" will die Gewerkschaft ver.di das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers stören. Beim letzten Streik vor zwei Wochen brach in Werne der Verkehr auf der Straße zum Firmengelände zusammen, weil über Stunden keine Anlieferung mehr möglich war. Die LKW stauten sich über mehrere hundert Meter. Mit den Streiks wollen die Beschäftigten den Online-Händler zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zwingen.
https://www.rf-news.de/2016/kw49/10.12.16-amazon-beschaeftigte-streiken-in-rheinberg-und-werne (https://www.rf-news.de/2016/kw49/10.12.16-amazon-beschaeftigte-streiken-in-rheinberg-und-werne)


ZitatAmazon-Mitarbeiter streiken erneut Störfall im Weihnachtsgeschäft

Wieder legen Mitarbeiter von Amazon die Arbeit nieder, um den Versandriesen zu Tarifverhandlungen zu bewegen. Beide bestreikten Versandzentren liegen in Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcdn1.spiegel.de%2Fimages%2Fimage-1082694-860_poster_16x9-dvzk-1082694.jpg&hash=b774c9c8ae1baeae2b4bd6e84c84a4e1e743e916)

Mitten im Weihnachtsgeschäft sind Beschäftigte des Online-Versandhauses Amazon an den Standorten Rheinberg und Werne am Samstag in Streik getreten. Damit wollten sie den Konzern "zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zwingen", teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in Düsseldorf mit.

Die Gewerkschaft fordert für die rund zehntausend Mitarbeiter des US-Konzerns in Deutschland die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel. Amazon lehnt Verhandlungen darüber ab. Deswegen kommt es schon seit dem Frühsommer 2013 immer wieder zu Streiks.

Erklärtes Ziel dieses Streiks ist es Ver.di zufolge, das Weihnachtsgeschäft des US-Unternehmens zu stören. Die Beschäftigten wollten die schlechten Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Risiken "nicht widerstandslos ertragen".

Bereits im Oktober streikten rund tausend Angestellte des Unternehmens. Auch in den vergangenen beiden Jahren war das Weihnachtsgeschäft betroffen.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-mitarbeiter-streiken-im-weihnachtsgeschaeft-a-1125317.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-mitarbeiter-streiken-im-weihnachtsgeschaeft-a-1125317.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:33:00 So. 11.Dezember 2016
Ergänzende Informationen:

ZitatWerne:
Adventsstreik bei Amazon brachte Verkehrsstau

Laut Verdi sollen die Streikenden über Stunden die Anlieferung verhindert haben. Eine schottische Zeitung berichtet über Lagerarbeiter bei Amazon, die im Wald in der Nähe des Standortes Dunfermline zelten.


In Rheinberg und Werne haben Amazon-Beschäftigte am Samstag wieder gestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi bekannt. Beim Streik vor zwei Wochen sei in Werne der Verkehr auf der Straße zum Firmengelände zusammengebrochen, weil über Stunden keine Anlieferung mehr möglich war. Die LKW hätten sich über mehrere hundert Meter gestaut. "Durch so ein Chaos wird auch dem Letzten deutlich, dass Amazon die Streiks eben nicht kompensieren kann", sagte Silke Zimmer, Fachbereichsleiterin für den Handel bei Verdi Nordrhein-Westfalen.

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel etwa in Sachsen bekämen die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage Urlaub und ein Urlaubsgeld von 1.075 Euro. Weihnachtsgeld in Höhe von 1.013 Euro, eine 38-Stunden-Woche und sechs Wochen Urlaub seien in der Branche üblich. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt seit dem Jahr 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.

Die schottische Zeitung The Courier berichtet (https://www.thecourier.co.uk/fp/news/local/fife/325800/exclusive-amazon-workers-sleeping-in-tents-near-dunfermline-site/ (https://www.thecourier.co.uk/fp/news/local/fife/325800/exclusive-amazon-workers-sleeping-in-tents-near-dunfermline-site/) ), dass einige Lagerarbeiter in der Nähe des Standortes Dunfermline trotz der Kälte in Zelten im Wald schlafen, um die Kosten für den Nahverkehr zu sparen. Die Zeitung beruft sich auf einen Beschäftigten und zählte drei Zelte. Amazon beschäftigt 1.500 Festangestellte und 4.000 Zeitarbeiter an dem Standort.
http://www.golem.de/news/werne-adventsstreik-bei-amazon-brachte-verkehrsstau-1612-124999.html (http://www.golem.de/news/werne-adventsstreik-bei-amazon-brachte-verkehrsstau-1612-124999.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:56:13 Di. 13.Dezember 2016
Zitat,,Amazon macht krank": Streikende marschieren durch Werne

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.wa.de%2Fbilder%2F2016%2F12%2F13%2F7105839%2F2097910451-c87420a3-4d70-4b65-b191-920145927a271-Ka7.jpg&hash=744e496316ce94f43ab311551d8d72d7705ef9e8)
Streikaktion am Dienstagmorgen in der Werner Innenstadt: Nach Gewerkschaftsangaben haben sich mehr als 200 Amazon-Beschäftigte daran beteiligt.


Werne - Der seit Jahren andauernde Kampf um einen Tarifvertrag hat Amazon-Beschäftigte am Dienstag in Wernes Innenstadt geführt. Am dritten Streiktag in Folge zogen laut Verdi mehr als 200 Ausständler vom Logistikzentrum zur Steinstraße.

Dort informierten sie Passanten über ihre Forderung und die ihrer Ansicht nach ,,schlechten Arbeitsbedingungen" beim weltgrößten Versandhändler.

Am Morgen hatten sich Mitarbeiter der Früh- und der Spätschicht getroffen. Vom Streiklokal im Wahrbrink zogen sie mit Megaphon und Transparenten los in Richtung Stadtkern – ganz vorn ein Krankenbett samt Puppen-Patient und Beschäftigte im OP-Kittel. An einem Schild die Warnung: ,,Achtung: Soziale Schieflage".

Mit ihrer Protestaktion wollten die Beschäftigten vor allem auf den ,,hohen Krankenstand" bei Amazon aufmerksam machen, der ihrer Meinung nach Folge eines stetig steigenden Arbeitsdrucks ist. Gewerkschaftssekretär Karten Rupprecht bezifferte ihn mit 15 bis 20 Prozent. ,,Amazon macht krank", unterstrich eine der Streikenden.
Amazon: Wie kommt Verdi auf diese Zahlen?

Das Unternehmen teilte auf WA-Anfrage mit, dass man grundsätzlich keine Angaben zum Krankenstand mache. ,,Daher fragen wir uns auch, wie Verdi auf diese Zahlen kommt", so Sprecherin Antje Kurz-Möller. Sie betonte, dass Amazon die Gesundheit der Mitarbeiter sehr wichtig sei, man am Standort Werne sogar eine eigene Gesundheitsmanagerin eingestellt habe.

Marc Sven Ueter ist seit 2011 im Betrieb, hat schon etliche Abteilungen durchlaufen. Auch er marschierte am Dienstag mit. Früher sei er ein Streikgegner gewesen, sagte der 32-Jährige. Das habe sich geändert, weil der Druck bei harter körperlicher Arbeit immer weiter steige. ,,Die klopfen Dir ständig auf die Schulter und verlangen mehr Produktivität", berichtete er – mit der Folge, dass man kaum noch in den Genuss von Bonuszahlungen für überdurchschnittliche Leistungen kommen könne. ,,Früher waren das bei mir 80 Euro und mehr im Monat, derzeit gerade mal noch 18, 20." Unterm Strich habe man trotz jüngster Stundenlohn-Erhöhung nicht mehr im Portmonee.
Weitere Aktionen im Weihnachtsgeschäft

Laut Rupprecht hatten auch am Montag mehr als 200 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt. Weil sie teils an exponierter Stelle arbeiteten, werde die Produktion empfindlich gestört, betonte er. Amazon-Sprecherin Kurz-Möller wies dies zurück. Sie spricht von jeweils 80 Streikenden in den Früh- und den Spätschichten. Zwar sei es möglich, dass bei einzelnen Produkten das Lieferversprechen verlängert werden müsse, grundsätzlich aber werde es trotz der Streiks wie immer eingehalten.

Der Streik soll wie geplant am Dienstagabend beendet werden; so hieß es jedenfalls am Mittag. Rupprecht kündigte gleichwohl weitere Aktionen im laufenden Weihnachtsgeschäft an. ,,Wir wollen auf der positiven Stimmung unter den Streikenden aufbauen", sagte er. Deren Zahl steige stetig.
http://www.wa.de/lokales/werne/amazon-macht-krank-streikende-marschieren-durch-werne-7105839.html (http://www.wa.de/lokales/werne/amazon-macht-krank-streikende-marschieren-durch-werne-7105839.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:45:37 Fr. 16.Dezember 2016
Amazon-Roboter kämpfen gegen krankmachende Arbeitsbedingungen und für mehr Lohn

(https://rdl.de/sites/default/files/styles/rdl_big/public/images/2016/12/Roboter-Amazon.png?itok=WnmBLurV)

"...vor allen Dingen versuchen auch direkt Schaden anzurichten bei Amazon"

Hörenswertes Radiointerview von Radio Dreyecksland:
https://rdl.de/beitrag/amazon-roboter-k-mpfen-gegen-krankmachende-arbeitsbedingungen-und-f-r-mehr-lohn
"Anhören · 7:17" rechts neben dem Bild klicken.

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:38:43 Mi. 21.Dezember 2016
ZitatTödlicher Arbeitsunfall bei Amazon in Werne

Gestern morgen wurde ein 72-jähriger Lastwagenfahrer auf dem Firmengelände von Amazon im nordrhein-westfälischen Werne von einem anderen Lastwagenfahrer überfahren. Wir drücken den Angehörigen und den Kolleg*innen unser tiefstes Mitgefühl aus.


(https://www.klassegegenklasse.org/dateien/Amazon-toedlicher-unfall-890x550.jpg)

Um viertel nach sechs Uhr morgens überquerte gestern ein Lkw-Fahrer eines Zuliefererbetriebs den Weg zum Pförtnerhaus auf dem Firmengelände von Amazon in Werne. Sekunden später war er tot – überrollt von einem Kollegen, der gerade die Einfahrtsschranke durchquerte. Beide hatten die Gefahr der Situation nicht bemerkt, umstehende Mitarbeiter*innen konnten auch durch Warnrufe das Unglück nicht mehr verhindern.
Ersthelfer*innen kamen nicht mehr an den überrollten 72-Jährigen heran. Feuerwehr und Notarzt konnten den Mann aus Gelsenkirchen zwar schnell bergen, aber nur noch seinen Tod feststellen.

Immer, wenn Kolleg*innen sterben, trauern wir um einen der Unsrigen – in diesem Fall um einen 72-Jährigen, der wahrscheinlich aufgrund seiner zu geringen Rente noch weiter Lastwagen fahren musste. War er – oder der 28-jährige Lastwagenfahrer, der den Unfallwagen fuhr – aufgrund langer Fahrten übermüdet und hat die Gefahrensituation deshalb übersehen? Warum musste der 72-Jährige überhaupt noch für die Zuliefererfirma arbeiten? Wir grübeln, ob er ein Opfer der steigenden Altersarmut in Deutschland wurde.

Hinzu kommt: Schon seit Wochen gibt es in Werne Streit um den übermäßigen Lkw-Verkehr rund um das Amazon-Werk. Auch wenn sich die Amazon-Sprecherin gestern beeilte, jede Verbindung mit dem gestrigen Unfall zu dementieren, bleibt ein mulmiges Gefühl. Haben zu hohe Arbeitsbelastung oder Nachlässigkeiten beim Unfallschutz durch den hohen Produktivitätsdruck, mit dem Amazon immer wieder in die Schlagzeilen gerät, zum Unfall beigetragen? Erst am Montag gab es einen Streik in dem Werk in Werne gegen den hohen Krankenstand, der durch den großen Druck bei der Arbeit zustande kommt.

Wir wissen nicht, ob der Unfall hätte verhindert werden können. Wir wissen nur: Jeder tödliche Arbeitsunfall ist einer zu viel. Wir drücken den Angehörigen des Toten und den Kolleg*innen unser tiefstes Mitgefühl aus.
https://www.klassegegenklasse.org/toedlicher-arbeitsunfall-bei-amazon-in-werne/ (https://www.klassegegenklasse.org/toedlicher-arbeitsunfall-bei-amazon-in-werne/)

ZitatPiloten in den USA wollen nicht für Amazon fliegen

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fo.aolcdn.com%2Fhss%2Fstorage%2Fmidas%2F1aac983c340df4a2202b9faaa89631fb%2F204718598%2FAmazon%2BOne.jpg&hash=988e4436760128fb707005a95eb75241b00ec4e5)

Streiks bei Amazon sind in Deutschland ja fast schon Tagesgeschäft. Immer wieder legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Logistikzentren die Arbeit nieder, um für bessere Bedingungen und höhere Löhne zu kämpfen, zu recht. Das "System Amazon" ist auf Kante geplant, stellt die Zufriedenheit der Kunden in den Mittelpunkt und reizt somit die bestehenden Infrastrukturen bis ins letzte aus. Zu Stoßzeiten, Weihnachten!, ganz besonders.

Dass man sich nicht immer auf alle an dieser Kette beteiligten Unternehmen verlassen kann, weiß man bei Amazon nur zu gut. In den vergangenen Jahren waren Paketdienste wie UPS oder FedEx kurz vor Weihnachten mit der schieren Masse an Paketen schlichtweg überfordert. Amazon arbeitet seitdem daran, einen immer größeren Teil der Logistik selbst zu stemmen, zum Beispiel mit einer eigenen Flugzeugflotte. 40 Frachtmaschinen will Amazon in den kommenden Jahren leasen und von mehreren Gesellschaften fliegen lassen. ABX und Atlas tun dies bereits.

Nun zeichnet sich ein ähnlicher Arbeitskampf ab wie in den deutschen Logistikzentren. Seit dem vergangenen Wochenende läuft in den USA eine Werbekampagne, aufgesetzt von Piloten, die für die Frachtführer tätig sind. Ihre Arbeitgeber, faktisch Subunternehmer von Amazon, hätten sich übernommen bzw. den zu erwartenden Aufwand falsch eingeschätzt. Auf der Webseite canamazondeliver.com werden die Argumente zusammengefasst. Die Aktion startet rund anderthalb Wochen nach einem Vorfall, bei dem einige Piloten von ABX Air auf ihren freien Tagen bestanden, obwohl rund 8.000 Flüge umgehend hätten absolviert werden müssen, um alle Amazon-Aufträge abzuarbeiten.

Die Argumentation ist ganz einfach: Die Fluggesellschaften haben die Anzahl der für Amazon durchzuführenden Flüge unterschätzt, lassen sich jedoch gleichzeitig von ihrem Auftraggeber unter Druck setzen, wollen den Großauftrag nicht verlieren und halsen ihren Piloten somit immer mehr Überstunden auf. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Piloten, weil viele von ihnen sich nach besseren und besser bezahlten Jobs in der Branche umsehen, was kein Problem zu sein scheint. In den USA herrscht Pilotenknappheit.

Amazon hingegen wiegelt ab. In einem Statement gegenüber Recode heißt es, dass man bereist vor mehreren Wochen die Auftragslast unter den unterschiedlichen Vertragspartner neu und gleichmäßig verteilt habe.
http://de.engadget.com/2016/12/19/piloten-in-den-usa-wollen-nicht-fur-amazon-fliegen/ (http://de.engadget.com/2016/12/19/piloten-in-den-usa-wollen-nicht-fur-amazon-fliegen/)

ZitatABX Air – a subsidiary of ATSG – for example, is forcing pilots to continuously work during their time off due to company mismanagement. Pilots are stretched thin and regularly missing birthdays, anniversaries, funerals and other important family events. Pilot morale is low.

Many pilots flying for the Prime Air contracted carriers are looking for new jobs. A recent survey of Atlas pilots showed that 65% of respondents are planning to leave for another airline.
http://canamazondeliver.com/ (http://canamazondeliver.com/)

ZitatAmazon
Verdi meldet Streiks an mehreren Standorten

Kurz vor Weihnachten wird beim Online-Händler Amazon wieder gestreikt.


Wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte, legten Beschäftigte in den nordrhein-westfälischen Logistikzentren Rheinberg und Werne sowie im bayerischen Graben die Arbeit nieder. Der Standort Koblenz wird bereits seit Montag bestreikt. Die Ausstände sollen den Angaben zufolge bis Heiligabend dauern. Verdi will für die Amazon-Mitarbeiter Tarifverträge nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Der Konzern orientiert sich bisher am niedrigeren Niveau der Logistikbranche.
http://www.deutschlandfunk.de/amazon-verdi-meldet-streiks-an-mehreren-standorten.447.de.html?drn:news_id=691022 (http://www.deutschlandfunk.de/amazon-verdi-meldet-streiks-an-mehreren-standorten.447.de.html?drn:news_id=691022)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:04:35 Mi. 21.Dezember 2016
ZitatVier Standorte:
Durchgehender Weihnachtsstreik bei Amazon


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.golem.de%2F1612%2Fsp_125181-132215-i_rc.jpg&hash=43e18ffc0108075e25e189345b78bff3bcc238e9)
Keine Wirkung? Amazon-Arbeiter im Streik

An vier Amazon-Standorten wollen Lagerarbeiter den Streik diesmal bis Weihnachten durchziehen. Der Streik sei für den Onlinehändler teuer.


Beschäftigte bei Amazon sind an den Standorten Rheinberg, Werne und Graben erneut in den Streik getreten. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 21. Dezember 2016 bekannt. Die Arbeitsniederlegungen haben am Morgen begonnen und dauern vorläufig bis einschließlich 24. Dezember 2016 an. Das gilt auch für Koblenz, wo die Beschäftigten bereits seit dem 19. Dezember im Ausstand sind. Bei Amazon existiert kein Tarifvertrag.

"Amazons Behauptung, die Streiks hätten keine Auswirkung, gehört klar ins Reich der Legenden. Der Streik ist teuer für das Unternehmen", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon habe Beschäftigte als Streikbrecher in Reserve. Allein in Leipzig seien so im Monat November 2016 rund 7.000 unproduktive Stundenlöhne gezahlt worden, wenn diese Beschäftigten nicht zum Einsatz kamen.

"Die Streiks bedeuten für das Unternehmen ein konkretes Verlustgeschäft und verursachen chaotische Verhältnisse bei der Warenzustellung, auch wenn der Onlinehändler nach außen das Gegenteil behaupten lässt", erklärte Silke Zimmer, Verdi-Fachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen.

Onlinehändler mit 800 Neueinstellungen

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Nach Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel etwa in Sachsen bekämen die Amazon-Mitarbeiter 30 Arbeitstage Urlaub und ein Urlaubsgeld von 1.075 Euro. Weihnachtsgeld in Höhe von 1.013 Euro, eine 38-Stunden-Woche und sechs Wochen Urlaub seien in der Branche üblich. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt seit dem Jahr 2016 nur noch 28 Arbeitstage Urlaub. Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Bonus, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, ein Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte.

Amazon hat nach eigenen Angaben im Jahr 2016 insgesamt 800 unbefristete Arbeitsplätze in seinen deutschen Niederlassungen geschaffen. Steven Harman, Direktor EU Operations bei Amazon: "Viele unserer unbefristeten Arbeitskräfte haben als Saisonarbeitskräfte angefangen." Mit den bereits angekündigten drei neuen Zentren in Deutschland werde die Stammbelegschaft weiter vergrößert.

Nachtrag vom 21. Dezember 2016, 16:45 Uhr
Verdi zieht eine positive Bilanz des ersten Streiktages bei Amazon in der Weihnachtswoche: "Am heutigen Streik haben sich rund 1.200 Beschäftigte beteiligt", sagte Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar betonte: "Das ist weit übertrieben. Weniger als 1.100 Mitarbeiter der Früh- und Spätschicht an insgesamt vier Standorten haben sich beteiligt. Es gibt keinerlei Auswirkungen."
http://www.golem.de/news/werne-durchgehender-weihnachtsstreik-bei-amazon-1612-125181.html (http://www.golem.de/news/werne-durchgehender-weihnachtsstreik-bei-amazon-1612-125181.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 19:50:50 Mi. 21.Dezember 2016
Zitat von: Kuddel am 19:04:35 Mi. 21.Dezember 2016
Laut Konzerndarstellung werden an allen Standorten in Deutschland mindestens 10 Euro brutto pro Stunde gezahlt, im Durchschnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto pro Stunde bei 38,75 Stunden pro Woche.
Zu wenig, um auf eine halbwegs vernünftige Rente zu kommen.  poo
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:06:43 Fr. 23.Dezember 2016
ZitatVerdi weitet Weihnachtsstreik bei Amazon aus

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat ihren Streik beim Online-Versandhändler Amazon ausgeweitet.


Seit heute werde auch in den Verteilzentren in Leipzig und im hessischen Bad Hersfeld gestreikt, teilte die Gewerkschaft mit. Die Ausstände würden bis einschließlich Heiligabend fortgesetzt. Bereits am Mittwoch hatten Arbeitsniederlegungen in den nordrhein-westfälischen Logistikzentren Rheinberg und Werne sowie im bayerischen Graben begonnen, seit Montag wird schon in Koblenz gestreikt. - Verdi will Amazon zum Abschluss eines Tarifvertrags bewegen. Seit vier Jahren kommt es bei Amazon vor allem während des Weihnachtsgeschäfts immer wieder zu Arbeitsniederlegungen.
http://www.deutschlandfunk.de/gewerkschaft-verdi-weitet-weihnachtsstreik-bei-amazon-aus.447.de.html?drn:news_id=691752 (http://www.deutschlandfunk.de/gewerkschaft-verdi-weitet-weihnachtsstreik-bei-amazon-aus.447.de.html?drn:news_id=691752)

ZitatWeihnachtsstreik bei Amazon
Streik am laufenden Band


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2016%2F11%2F22%2F35032172%2C39129039%2CdmFlashTeaserRes%2CAufmacher_db004.jpg&hash=bf7f09dc151922e06e6b57b35dcb1bd011ec5b1d)
Hand- und Fußarbeit: Mitarbeiter von Amazon in Deutschland tragen Bestellungen zusammen.

Im Dauerkonflikt bei Amazon wird erneut die Arbeit niedergelegt. Seit Frühjahr 2014 kämpfen die modernen Weihnachtswichtel um eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel. Drei Beschäftigte erzählen von ihrem Alltag.

Puppen, Smartphones, Fußbälle, Kosmetika, Brettspiele, Romane oder Flachbildfernseher – die Gaben unter den Weihnachtsbäumen werden wieder vielfältig sein. Viele von ihnen liefert Amazon. Bei dem US-Versandhändler herrscht in diesen Tagen Hochbetrieb. Rund 13 000 Saisonkräfte und mehr als 11 000 Versandmitarbeiter bietet das Unternehmen auf. Hektische Zeiten. Wenn nicht gerade gestreikt wird – wie aktuell an den Standorten Koblenz, Graben, Rheinberg, Werne und ab heute in Bad Hersfeld. Denn die modernen Weihnachtswichtel kämpfen seit dem Frühjahr 2013 um eine Bezahlung nach dem Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel. Kein anderer Tarifkonflikt ist älter. Das Ende? Nicht absehbar.

Drei Beschäftigte haben der FR erzählt, wie sie den Arbeitsalltag und den Tarifkonflikt erleben, und warum sie glauben, dass sie erfolgreicher sind, als man von außen bisweilen denkt. Denn das Management hat bisher cool reagiert. ,,Das Glatteis bereitet uns jedes Jahr weitaus mehr Kopfzerbrechen als die Verdi-Aktionen", sagte Amazon-Manager Ralf Kleber im Herbst vor einem Jahr.


JUDITH MEIER
*: Ich sehe es nicht so, dass die Streiks die nicht jucken. Es ist schon ein Thema.

CHRISTIAN KRÄHLING: Wenn 500, 600 Leute fehlen, haben sie natürlich Probleme da drin. Das versucht man durch interne Personalverschiebungen zu lösen. Hinzu kommt, dass Bestellungen zwischen den Versandzentren verschoben werden. Wann das nicht mehr funktionieren wird, kann man nicht genau sagen, aber ich habe den Eindruck, wir kommen dem Punkt näher. Denn je mehr drinnen fehlen, desto mehr Stress ist das für den Rest, der weiterarbeitet. Und der sagt sich irgendwann auch: Warum soll ich mir das weiter antun?

Ganz egal kann dem Management die Unruhe tatsächlich nicht sein. Die Beschäftigten haben jedenfalls einige Erfolge vorzuweisen, die von der Öffentlichkeit bisweilen übersehen werden.

CHRISTIAN KRÄHLING: Die haben ganz viele Programme gestartet. Da gab es plötzlich kostenlosen Kaffee. Seit wir streiken, sind die Löhne deutlich gestiegen. Es gibt Weihnachtsgeld, wo man vorher gesagt hat, das wäre bei Amazon nicht möglich, weil das US-Management das mit dem Weihnachtsgeld nicht verstehen würde. Und es hängt im Grunde an jeder Ecke ein Poster, auf dem steht, wie schön doch der Arbeitsplatz sei und was es für tolle Vergünstigungen gebe. Wir haben mittlerweile zwei Zeitungen, die Amazon herausgibt, wo ganz stark auf unsere Anliegen eingegangen wird.

JENS BRUMMA
: Wir bekommen jetzt Plastikchips. Davon kann man irgendwelche lustigen Produkte kaufen. So Sonnenbrillen mit Amazon-Logo drauf, oder eine Power-Bank fürs Handy mit Amazon-Logo drauf.

CHRISTIAN KRÄHLING:
In letzter Zeit haben wir den Eindruck, dass die Geschäftsführung aggressiver auf uns reagiert. Früher war man eher freundlich und hat uns mehr oder weniger ignoriert. Jetzt geht man forscher auf uns zu. Der Ton wurde bei den letzten Streiks schon etwas bestimmter, was man so gar nicht gewohnt ist. Bei Amazon wird – so nehme ich das wahr – ja mit einem gesprochen wie mit einem Kindergartenkind. Also: Bind Dir immer schön deine Schuh' und halte dich am Handlauf fest, damit Du nicht hinfällst. Wir wollen ja, dass dir nichts passiert. Und: Guck doch, wie schön hier alles ist.

Der Umgangston, Krähling ist nicht der Einzige, der davon genervt ist. In einer von Verdi durchgeführten Wandzeitungsbefragung wurde neben hohem Arbeitsstress am häufigsten die als respektlos empfundene Behandlung durch Vorgesetzte beklagt.

JENS BRUMMA: Dass man gefühlt wie ein Kind behandelt wird, ist das, was mich persönlich am meisten nervt. Dass man einfach nicht als erwachsener Mensch respektiert wird. Man wird eher behandelt wie jemand, der noch nie gearbeitet und seinen ersten Arbeitskontakt überhaupt erst bei Amazon hat. Es ist unglaublich. Es geht mir auch gar nicht so sehr ums Geld. Das geht voll an mir vorbei. Es geht einfach nur um den Umgang.

Das Unternehmen betont, wie sehr man sich um die Mitarbeiter kümmere. In der Außendarstellung menschelt es stark. Und wie sieht es von innen aus?

JENS BRUMMA: Ich kenne grundsätzlich schon die Leute, die mit mir arbeiten. Ich kenne sie aber häufig nicht mit dem Namen, weil man den Kontakt gar nicht hat. Man sieht sich immer wieder und grüßt sich natürlich auch. Dadurch, dass wir uns nur mit Vornamen ansprechen, wenn überhaupt, entstehen absurde Situationen. Wenn jemand zum Beispiel etwas geklaut hat, kann man den nicht identifizieren. Viel geredet wird aber nicht. Wenn man jetzt zum Beispiel die Packstationen nimmt, dann stehen die Leute da in einer Reihe, direkt nebeneinander. Die Leute, die sich dort unterhalten, die unterhalten sich meist mit dem Kopf nach vorne, mit dem Blick auf ihre Arbeit und schauen nur ganz selten mal kurz rüber. Denn an den Kopfenden der Reihen laufen die Vorgesetzten vorbei und gucken und gucken und gucken. Und die raunzen einen dann auch mal an: Arbeite mal! Ob man während des Redens arbeitet oder nicht, ist dabei egal. Es soll wohl grundsätzlich nicht geredet werden. Es ist schon vorgekommen, dass jemand Hilfe brauchte, zum Beispiel wie man etwas richtig einpackt, das ist manchmal nicht so einfach. Dann erklärt man ihm, dass zum Beispiel Festplatten nicht ohne Zusatzverpackung verschickt werden dürfen. Dann kommt jemand an und sagt: He! Nicht labern!

Im August besuchte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, Amazon. Er erklärte die Amazon-Beschäftigten zu Vorkämpfern der deutschen Arbeitnehmerbewegung. Denn der US-Versandhändler stehe symptomatisch für den Versuch vieler Unternehmen in Deutschland, sich aus der Sozialpartnerschaft zu verabschieden. Das Unternehmen wende Methoden an, mit denen ,,Beschäftigte zu Maschinen degradiert werden". Der Krankenstand sei ,,riesig hoch". Das Unternehmen macht dazu keine Angaben, weist aber daraufhin, dass man im Frühjahr 2016 das Gesundheitsjahr gestartet habe und insbesondere auf Prävention setze. Gewerkschafter beklagen dennoch, dass der Stress zu hoch sei.

JENS BRUMMA: Die Beschäftigten werden von Anfang an ermahnt, Qualität zu liefern. Denkt daran, immer wenn ihr etwas in die Hand nehmt, gehört das bereits dem Kunden, heißt es dann. Nichts was defekt ist, in Umlauf bringen. Wenn man dann bei der Arbeit ist, dann geht es plötzlich los: Zahlen machen, Zahlen machen, Zahlen machen. Dann fangen die ersten Saisonkräfte an, Fehler zu machen, weil sie die Hoffnung haben, dass sie übernommen werden, wenn sie richtig schnell sind. Da spielt die Qualität aus meiner Sicht keine Rolle mehr.

An dem Arbeitskampf beteiligen sich aber bei weitem nicht alle Beschäftigten. Manche halten ihn für falsch, finden, dass es gar nicht so schlecht sei bei Amazon: In einer Werbekampagne des Versandriesen loben gut drei Dutzend Beschäftigte ihren Arbeitgeber in den höchsten Tönen zum Beispiel für Mitmenschlichkeit, Fairness und dafür, dass er ihnen eine Chance gegeben hat. Anderen Beschäftigten sind die Verdi-Aktionen schlicht egal.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fr-online.de%2Fimage%2Fview%2F2016%2F11%2F22%2F35032176%2C39129064%2ChighRes%2CAmazon%2Bf%2525C3%2525BCr%2Bdb002.jpg&hash=b3458d5c6f3dcb8e17254593bf7f4da27a49925f)
Die Gewerkschaft Verdi versucht mit Streiks, den Tarifvertrag des Einzelhandels durchzusetzen.

CHRISTIAN KRÄHLING: Wir registrieren, dass viele Leute sagen: Naja, woanders ist es ja noch schlechter. Wenn man sich hier in der Region umschaut, haben sie ja noch nicht einmal unrecht. Also ich selber kam ja aus der Leiharbeit und da herrschten Bedingungen, da würde man sagen: Wenn man das 19. Jahrhundert nochmal erleben will, muss man das mal versuchen. Da müsste man sich wehren. Aber das, was in den Medien so konsumiert wird, führt ja nicht dazu, dass die Leute sich mit ihren Problemen beschäftigen.

JENS BRUMMA: Es gibt Kollegen, die haben einen Partner, der besser verdient. Die verdienen im Prinzip nur das Urlaubsgeld dazu. Denen ist es wirklich egal, was da jetzt passiert. Die gehen an die Arbeit, schalten den Kopf aus, und fahren wieder nach Hause.

JUDITH MEIER: Es gibt ja auch Aussagen von Kollegen, die nicht an den Streiks beteiligt sind, die sagen: Wir unterstützen euch, indem wir langsamer arbeiten. Die haben Angst um ihre Arbeit.

Viele Menschen sind auf ihren Job bei Amazon angewiesen. Denn egal, wie gut oder schlecht die Arbeitsbedingungen sind, meist gibt es außer der Arbeitslosigkeit keine andere Option.

JENS BRUMMA: Es fehlt die Alternative, ganz schlicht und einfach. Ich bin gelernter Einzelhandelskaufmann. Da steckt auch irgendwo das Problem drin. Ich finde hier in der Gegend absolut keinen Job, gerade in meinem Bereich, ich war für Hifi-Elektronik zuständig gewesen. Wenn ich mich hier irgendwo bewerbe, kriege ich grundsätzlich Absagen. Das liegt hauptsächlich daran, dass nur noch 450-Euro-Leute eingestellt werden, davon dann lieber drei als einen fest. Und das ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass Amazon den Märkten das Geschäft abgräbt. Amazon facht den Preiskrieg mit Euronics und den kleinen Läden an. Das tut mir in der Seele weh. Denn ich würde sehr, sehr gerne wieder in meinem gelernten Job arbeiten. Aber das ist mir nicht möglich. Und dann arbeite ich ausgerechnet noch bei dem, der es verhindert.

Von Jahr zu Jahr wird die Paketflut größer. Immer mehr Verbraucher bestellen bequem vom Sofa Waren per Mausklick im Internet. Nach Zahlen des Handelsverbandes Deutschland legt der elektronische Handel jedes Jahr zu. Von den 91 Milliarden Euro, die der gesamte Handel im November und Dezember 2016 wohl umsetzen wird, dürften demnach über zwölf Milliarden Euro in die Kassen der Online-Händler fließen. Tendenz weiter steigend. Damit aber verliert der Einzelhandelstarifvertrag immer stärker an Bedeutung, wenn es nicht gelingt, ihn auf den Onlinehandel zu übertragen. Amazon orientiert sich zum Beispiel am günstigeren Tarifvertrag für die Logistikbranche.

ZitatSchon gewusst?

Amazon hat bundesweit neun Logistikstandorte. Dazu gehören Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne, Koblenz, Pforzheim, Brieselang. Mit Dortmund, dem rheinland-pfälzischen Frankenthal und Winsen bei Hamburg sollen neue Zentren hinzukommen. Mit dem Standort Bad Hersfeld ist Amazon 1999 mit dem Versand von Büchern, CDs und Kleinelektronik in Deutschland gestartet. Seit 2007 gibt es dort zwei Versandzentren. Im neueren wird der Versand von Kleidung und Schuhen abgewickelt.Die Streikbewegung ging ebenfalls von Bad Hersfeld aus. Seit 2011 mobilisiert die Gewerkschaft Verdi dort Mitglieder. Im Jahr 2012 wurde eine Tarifkommission gebildet, 2014 ein 25-köpfiger Betriebsrat gewählt. Die Mitarbeiterzahlen von Amazon in Deutschland sind schwer zu erfassen, da sie jahreszeitlich stark schwanken. Das Unternehmen selbst weist mehr als 11 000 festangestellte Versandmitarbeiter in Deutschland aus.

Mitarbeiter

Der Basislohn liegt laut Amazon in allen deutschen Versandzentren umgerechnet bei mindestens 10,30 Euro pro Stunde, im Durchschnitt sollen die Löhne 10,60 Euro betragen. Saisonkräfte bekommen demnach den gleichen Basislohn wie Festangestellte und erhalten dieselben Zusatzleistungen und Zuschläge. Inklusive Mitarbeiteraktien, Boni und Jahressonderzahlung soll ein festangestellter Mitarbeiter nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit auf durchschnittlich 2483 Euro brutto im Monat kommen. Außerdem gebe es Leistungen wie Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung, Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung und Mitarbeiterrabatte. Eine Amazon-Sprecherin erklärt: ,,Wir zahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Jobs üblich ist." Außerdem investiere Amazon viel in die berufliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter. Mit dem ,,Career-Choice"-Programm fördere das Unternehmen mit bis zu 8000 Euro je Mitarbeiter die Aus- und Weiterbildung zum Traumjob – unabhängig davon, ob die Maßnahme für die Arbeit bei Amazon relevant sei. Außerdem tue man ,,viel für die Gesundheit unserer Mitarbeiter". Man glaube, dass man auch ohne Tarifverträge ein guter Arbeitgeber sein könne und dass Verdi und Amazon einfach nicht zusammenpassten. Die Forderung der Gewerkschaft Verdi im Tarifstreit lautet, dass Amazon die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel anerkennen solle. Das lehnt Amazon ab. Die Vergütung soll sich stattdessen an der Bezahlung in der Logistikbranche orientieren.


JENS BRUMMA:
Es heißt immer Logistik, Logistik, Logistik. Und dass wir bei Amazon ohnehin nur Päckchen packen. Das stimmt aus meiner Sicht nicht. Wir sind keine Päckchen-Schubser. Wir müssen Geschenke einpacken. Wir haben Qualitätsstandards. Wir müssen die Ware prüfen, bevor sie rausgeht. Dazu gibt es auch Schulungen. Vieles von dem, was ich im Einzelhandel gemacht habe, mache ich auch hier.

Die zermürbende Auseinandersetzung wird weitergehen. Es scheint bisweilen ein aussichtsloser Kampf zu sein. Doch die Beschäftigten beweisen erstaunliches Durchhaltevermögen, auch wenn es Zweifel gibt.

JUDITH MEIER: Es ist sehr, sehr schwierig, den Amis etwas zu verklickern. Wenn es nach dem deutschen Amazon-Management ginge, hätte ich die Hoffnung, dass wir schneller Erfolg hätten.

CHRISTIAN KRÄHLING:
Ich bin da zuversichtlicher. Als wir angefangen haben, wusste hier kein Mensch, was eine Gewerkschaft ist. Der Betriebsrat hat zwar existiert, aber der wurde nicht groß wahrgenommen. Wir haben eine sehr positive Entwicklung seither. Es gibt Gewerkschaftsmitglieder im vierstelligen Bereich, wo sich sehr viele auch aktiv engagieren – auch über den langen Zeitraum. Von daher bin ich ganz zuversichtlich. Wir brauchen Ausdauer. Aber es ist klar, dass wenn man sich auf zehn Jahre Konflikt oder mehr einstellt, nicht die ganze Zeit streiken kann. Es zehrt natürlich schon an den Nerven, das ist anstrengend für alle Beteiligten. Aber bei einem Fußballspiel laufe ich ja auch nicht 90 Minuten Vollgas.

Was sagt Amazon zum Tarifstreit und den Schilderungen der Mitarbeiter? Auf rund 20 Fragen der Frankfurter Rundschau ist der Konzern nicht im Einzelnen eingegangen. Eine Sprecherin sendete aber Infomaterial und betonte, dass man sich um die Mitarbeiter kümmere und attraktive Arbeitskonditionen biete.

*Der Name der Mitarbeiterin wurde von der Redaktion geändert.
http://www.fr-online.de/wirtschaft/weihnachtsstreik-bei-amazon-streik-am-laufenden-band,1472780,35032144.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/weihnachtsstreik-bei-amazon-streik-am-laufenden-band,1472780,35032144.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:56:51 So. 01.Januar 2017
ZitatVerdi verlängert Streik bei Amazon

Der Streik bei Amazon in Graben im Landkreis Augsburg wird verlängert. Laut der Gewerkschaft Verdi wird der Streik bis zum Silvestertag ausgeweitet. Schon zu Weihnachten hatte die Gewerkschaft dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.


Ver.di will mit dem erneuten Streik "für existenzsichernde Tarifverträge und Lohnerhöhung" kämpfen, erklärte Gewerkschaftssprecher Thomas Gürlebeck. In der Streikversammlung sei beschlossen worden, den Streik bis zum Silvestertag (31.Dezember) auszuweiten.

Aushiflskräfte

Nur um gegen die Streiks gerüstet zu sein, habe Amazon weit über 1.000 Aushilfen eingestellt - mit dem Ergebnis, dass sich die Beschäftigten gegenseitig im Weg gestanden hätten, so Gürlebeck. Nach Ansicht des Streikleiters wäre es mittlerweile für Amazon" sinnvoller und kostengünstiger mit Verdi über existenzsichernde Tarifverträge zu verhandeln, so Gürlebeck weiter. Zunächst werden die Beschäftigen bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag zum Streik aufgerufen.

Streiks an Heiligabend

    "Das Jahr geht für Amazon mit einem Streikfeuerwerk in Graben zu Ende."
Thomas Gürlebeck, Streikleiter

Aushiflskräfte

Nur um gegen die Streiks gerüstet zu sein, habe Amazon weit über 1.000 Aushilfen eingestellt - mit dem Ergebnis, dass sich die Beschäftigten gegenseitig im Weg gestanden hätten, so Gürlebeck. Nach Ansicht des Streikleiters wäre es mittlerweile für Amazon" sinnvoller und kostengünstiger mit Verdi über existenzsichernde Tarifverträge zu verhandeln, so Gürlebeck weiter. Zunächst werden die Beschäftigen bis zum Ende der Spätschicht am Donnerstag zum Streik aufgerufen.

Der letzte Streik liegt erst wenige Tage zurück, 400 Beschäftigte legten nach Aussagen der Gewerkschaft damals die Arbeit nieder. Amazon spricht dagegen von rund 200 Beschäftigten und damit einer wesentlich geringeren Beteiligung. Sie verlangen von dem US-Versandhändler den Abschluss eines Einzel- und Versandhandelstarifvertrags. Derzeit bezahlt der US-Versandhändler laut Dienstleitungsgewerkschaft Verdi nach den Richtlinien des Logistiktarifvertrages, der für die Beschäftigten schlechtere Konditionen vorsieht.

    "Amazon muss seine Blockadehaltung aufgeben und einen Tarifvertrag abschließen, um gute Arbeitsbedingungen verbindlich zu garantieren"
Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstandsmitglied

Amazon sagt einer Sprecherin zufolge: "Wir bezahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist."

Ständige Tarifauseinandersetzungen

So erhalten die Mitarbeiter bei Amazon in Graben laut Unternehmen als Einstiegslohn umgerecht 11,19 Euro nach dem Logistiktarif, während der Versandhandelstarifvertrag Verdi zufolge 13 Euro die Stunde vorsieht. Auch Zusatzleistungen wie Weihnachts- und Urlaubgeld sind laut Auskunft des Augsburger Verdi-Streikleiters Thomas Gürlebeck nach dem Versandhandelstarifvertrags um etwa ein Drittel höher. Bislang habe Amazon jedoch auch keinen Logistiktarifvertrag abgeschlossen, so Verdi. Die Tarifauseinandersetzungen dauern seit 2013 an, die Beschäftigten legten am Standort Graben bereits mehrfach die Arbeit nieder.
http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/amazon-streik-graben-114.html (http://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/amazon-streik-graben-114.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:30:52 Fr. 03.Februar 2017
ZitatVernetzung: Verdi will Amazon international bestreiken

Verdi plant eine internationale Streik-Koalition, um Amazon die Möglichkeit zu nehmen, Streiks auf deutschem Boden mit Logistikzentren in Nachbarländern aufzufangen.


Würden wir im Amazon-Watchblog jeden Streik in den Logistikzentren des Handelsriesen kommentieren, wäre dies eine thematisch recht einseitige Geschichte. Seit 2013 befindet sich die Gewerkschaft Verdi im Arbeitskampf gegen Amazon, ruft immer wieder zu neuen Streiks auf, gern im Weihnachtsgeschäft, um das Unternehmen zu treffen. Doch bislang trugen die Streiks kaum Früchte, denn Amazon kann die Ausfälle stets ausgleichen, oft mit Logistikzentren in Nachbarländern wie Polen und Tschechien. Dies könnte sich demnächst ändern.

Multinationale Streik-Koalition

Genau dieses internationale Netzwerk von Amazon will Verdi nun, im wahrsten Sinne, in Angriff nehmen. Wie Heise unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa berichtet, plant die Gewerkschaft, sich stärker mit anderen Mitarbeitervertretungen in Europa zu vernetzen. Das Ziel sei die Bildung einer multinationalen Streik-Koalition, sagte Verdi-Handelsexperte Thomas Voß der dpa.

,,Wir wollen europaweit einen synchronisierten Arbeitskampf. Darauf arbeiten wir 2017 systematisch hin", so Voß. Bereits seit 3 Jahren gibt es regelmäßige Gewerkschaftstreffen, 2016 gab es in Breslau und Luxemburg gemeinsame Aktionen. Insgesamt hat Amazon in Europa 31 Logistikzentren, Streiks in Deutschland schmerzen daher kaum. Wird das Unternehmen aber künftig europaweit bestreikt, könnten die möglichen Verluste erstmals spürbar werden.
https://www.amazon-watchblog.de/unternehmen/833-verdi-amazon-international-bestreiken.html (https://www.amazon-watchblog.de/unternehmen/833-verdi-amazon-international-bestreiken.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:12:55 So. 12.März 2017
ZitatStreik bei Amazon - rund 200 Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Mit Arbeitsniederlegung haben am Samstag rund 200 Mitarbeiter des Handelsriesens Amazon (Amazoncom) in Leipzig ihrer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck verliehen. Verdi-Landesbezirksleiter Thomas Voß zeigte sich am Sonntag sehr zufrieden mit der Beteiligung an dem von der Gewerkschaft initiierten Ausstand. "Aus den Abteilungen waren jeweils 30 bis 50 Prozent der Beschäftigten da." So hatten Mitarbeiter der Mittel- und Spätschicht die Arbeit gar nicht erst angetreten.

"Statt Wertschätzung gibt es ständige Kontrollen der Mitarbeiter bei der Arbeit und den Pausen", erklärte Streikleiter Thomas Schneider. Auch bei Krankheit werde Druck auf die Beschäftigten ausgeübt. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar wies die Vorwürfe am Samstag zurück. "Wir wollen, dass die Leute gesund zur Arbeit kommen und wieder gesund nach Hause gehen", sagte Nachbar. Zudem unterstütze der Konzern die Arbeit von Betriebsräten.

Die Beschäftigten fordern einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Konzern lehnt das ab. Amazon sieht sich als Logistiker. Das Unternehmen hatte die Gehälter in den vergangenen drei Jahren schrittweise erhöht, zuletzt im September 2016. In dem Tarifkonflikt gibt es seit Mai 2013 immer wieder Streiks.
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ROUNDUP-Streik-bei-Amazon-rund-200-Mitarbeiter-legen-Arbeit-nieder-5367597 (http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ROUNDUP-Streik-bei-Amazon-rund-200-Mitarbeiter-legen-Arbeit-nieder-5367597)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 10:22:54 Sa. 01.April 2017
ZitatAmazon belohnt Gesunde

Fieber, Rücken, Magen-Darm: Krankheiten sind bekanntlich ein Teil des Lebens. Doch der Versandhändler Amazon will sich nicht so mit ihnen abfinden. Mitarbeiter, die nicht so oft krank sind, sollen eine Prämie bekommen - allerdings nur, wenn das gesamte Team mitzieht.

Um den Krankenstand in seinen Logistikzentren zu senken, gibt es beim Online-Versandhändler Amazon seit vergangenem Jahr eine Anwesenheitsprämie für die Mitarbeiter. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" bekommen die Mitarbeiter aktuell in fünf der neun Versandzentren als Bestandteil einer aus mehreren Komponenten bestehenden Erfolgsprämie auch mehr Geld, wenn sie sich seltener krank melden.

Dabei koppelt Amazon diesen Gesundheitsteil an einen Gruppenbonus. Um die maximal mögliche Prämie von zehn Prozent des monatlichen Bruttogehaltes zu erhalten, zählen nicht nur die Krankheitstage des einzelnen Mitarbeiters, sondern auch der Krankenstand des gesamten Teams, in dem er arbeitet. Jeder, der sich krank meldet, gefährdet damit nicht nur seinen eigenen Bonus, sondern schwächt auch den Wert, den seine Kollegen erreichen können.

Die Gewerkschaft Verdi, der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte und die Technikerkrankenkasse reagierten mit scharfer Kritik auf die Amazon-Regelung. "Wir lehnen jede Form einer Gesundheitsprämie ab", sagt Thomas Voss, bei Verdi für Amazon zuständig. Durch einen Gruppenbonus würden die Mitarbeiter gegeneinander ausgespielt.

Als "komplett ungerecht", bezeichnete Anette Wahl-Wachendorf vom Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte das Prämiensystem. Ältere Mitarbeiter oder chronisch Kranke würden darin überhaupt nicht berücksichtigt. Die Leiterin des Gesundheitsmanagements bei der Technikerkrankenkasse, Sabine Voermans, sagte, mit einer Prämie werde gefördert, dass Menschen krank zu Arbeit gingen.

Laut Techniker Krankenkasse lag der Krankenstand im vergangenen Jahr pro Mitglied bei 15,2 Fehltagen - 0,2 Tage weniger als 2015. Für den Krankenstand verantwortlich sind besonders psychische Störungen, Atemwegserkrankungen, Krankheiten des Bewegungsapparats sowie Verletzungen.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-belohnt-Gesunde-article19775598.html (http://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-belohnt-Gesunde-article19775598.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 13:21:05 Sa. 01.April 2017
Boni, Prämien etc. warum nicht, aber auf Kosten der Gesundheit und gruppenbezogener Druck auf Kranke/Schwächere/Ältere/Verletzte - das ist doch hirnkranke Scheiße.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 13:45:18 Sa. 01.April 2017
So versuchen die,  die Belegschaft zu spalten und den Hass auf die Alten und Kranken zu schüren. Amazon ist ein Drecksladen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 14:02:24 Sa. 01.April 2017
ZitatAn der Basis gegen Amazon

Christian stört der große Druck auf die Mitarbeiter, der durch viele kleine Regeln ausgeübt wird. Aber statt zu kündigen, bleibt er und kämpft.
http://www.jetzt.de/arbeitsleben/ein-mitarbeiter-bei-amazon-kaempft-fuer-gerechte-arbeitsstrukturen-im-unternehmen (http://www.jetzt.de/arbeitsleben/ein-mitarbeiter-bei-amazon-kaempft-fuer-gerechte-arbeitsstrukturen-im-unternehmen)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:14:45 Di. 11.April 2017
Zitat
Erneut Streiks an fünf Amazon-Standorten

Die Gewerkschaft Verdi nutzte den Weltgesundheitstag für Streiks an fünf Amazon-Standorten. Verdi kritisierte eine hohe Krankheitsquote unter den Beschäftigten, Amazon wies das zurück.


Beim Internetversandhändler Amazon ist an fünf Standorten am Freitag erneut gestreikt worden. Amazon-Beschäftigte in Rheinberg, Werne, Bad Hersfeld, Koblenz und Leipzig legten die Arbeit nieder. Neben der bekannten Forderung nach Übernahme des Tarifvertrags für den Versand- und Einzelhandel machte die Gewerkschaft Verdi anlässlich des Weltgesundheitstages auch die Gesundheit am Arbeitsplatz zum Thema.

Gerade bei Amazon sei die Krankheitsquote außerordentlich hoch, so die Gewerkschaft. Schuld daran sei ein "von hohem Druck, Hetze und Kontrollen" geprägter Arbeitsalltag. ,,Das ist Unsinn. Wir weisen das entschieden zurück", sagte dagegen eine Unternehmenssprecherin. Sie verwies darauf, dass es an allen Standorten einen Gesundheitsmanager gebe. Bundesweit hätten im Jahr 2016 5400 Amazon-Beschäftigte von solchen Angeboten Gebrauch gemacht. "Für Amazon haben die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter oberste Priorität", hieß es.

Krankmachende Gesundheitsprämien?

Verdi kritisierte außerdem die Einführung der Gesundheitsprämien für Amazon-Mitarbeiter. Beschäftigte des US-Onlinehändlers bekommen dabei neben einer Erfolgsprämie auch mehr Geld, wenn sie weniger Krankheitstage aufweisen. Der Krankenstand des Teams wird aber auch in die Prämienberechnung einbezogen. Laut Verdi setze das Kranke unter Druck und fördere das Misstrauen der Beschäftigten untereinander.

Der Streik begannen mit dem Arbeitsbeginn der Frühschicht und dauerten bis zum Ende der Spätschicht. Nach Unternehmensangaben beteiligten sich weniger als 620 Mitarbeiter allein der Frühschicht am Ausstand. Der Ausstand habe "keinerlei Auswirkungen auf unsere Kunden" gehabt, sagte Amazon-Sprecherin Anette Nachbar in München.

Die Gewerkschaft verlangt einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels und organisiert deshalb seit 2013 immer wieder Streiks. Amazon verfügt über 31 Versandzentren in sieben Ländern, allein in Deutschland sind es neun Logistikzentren an acht Standorten. Der größte liegt im hessischen Bad Hersfeld mit zwei Warenlagern. Rund 11.000 Festangestellte arbeiten bundesweit für den US-Konzern
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streiks-an-fuenf-Amazon-Standorten-3678460.html (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streiks-an-fuenf-Amazon-Standorten-3678460.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:15:29 Mo. 17.April 2017
ZitatNiedriglöhne
Streiks bei Amazon in Graben und bei Wöhrl

Die Gewerkschaft Verdi hat dazu aufgerufen, Unternehmen zu bestreiken, die nicht dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels beigetreten sind. In Augsburg ist Amazon betroffen.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fbilder.augsburger-allgemeine.de%2Fimg%2Fmeldungen%2Fcrop32048067%2F4617219905-ctopTeaser%2FCopy-20of-20-UWA6471.jpg&hash=0927a93f60b4867a938626522ddb7528d182cdc5)

Seit 5 Uhr morgens wird bei Amazon in Graben bei Augsburg bis voraussichtlich 22 Uhr gestreikt. Grund dafür ist die Tatsache, dass das Logistikunternehmen nicht dem Flächentarifvertrag des Einzelhandels beigetreten ist. Verdi-Handelsexperte Hubert Thiermeyer bezeichnet das Vorgehen des Logistikriesen als einen "Skandal".

80 Prozent der Amazon-Mitarbeiter von Altersarmut bedroht

Rund 80 Prozent der Amazon-Mitarbeiter seien mit ihrem derzeitigen Gehalt von akuter Altersarmut bedroht. "Ihnen stehen bis zu 600 Euro mehr Geld im Monat zu", sagt Thiermeyer.

Am Donnerstag streiken auch Mitarbeiter des Modehauses Wöhrl in Nürnberg, Fürth, München, Bamberg und Bayreuth. In Augsburg bleibt das Modehaus hingegen geöffnet. Nach Gewerkschaftsangaben handelt es sich um den ersten Streik bei der Modehauskette. Damit will die Verdi die neue Wöhrl-Führung dazu bewegen, dem Flächentarifvertrag beizutreten.
An Ostern wird wieder gestreikt

Derzeit liegt der Stundenlohn einer Wöhrl-Verkäuferin oder eines Verkäufers nach Angaben des Bayerischen Rundfunks bei maximal zwölf Euro. Die Gewerkschaft rechnet daher mit einer hohen Streikbereitschaft.

Mit dem Streik will Verdi ein deutliches  Signal an den designierten Wöhrl-Chef Christian Greiner senden. Der Enkel des Firmengründers Rudolf Wöhrl hatte Ende Januar das Ruder übernommen, nachdem die alte Führung der Wöhrl AG im September 2016 Insolvenzantrag gestellt hatte. Verdi hat Greiner bereits mehrfach zu Tarifverhandlungen aufgefordert.

Der zeigte in einer Pressemitteilung wenig Verständnis für die Streiks. "Die Belegschaft von Wöhrl hat in den vergangenen schwierigen Monaten einen fantastischen Job gemacht. Mein Eindruck ist auch, dass der Vorstand während des Insolvenzverfahrens sehr darauf bedacht war, auf die sozialen Belange der Mitarbeiter so weit wie möglich Rücksicht zu nehmen. Unser aller Ziel muss es sein, nach dem Eigentümerwechsel die im Unternehmen vorhandene Aufbruchstimmung mitzunehmen und zu verstärken. Die heutigen Proteste halte ich dabei für wenig hilfreich und zielführend", wird Greiner in der Pressemitteilung zitiert.

Nach Angaben von Verdi treten die Amazon-Mitarbeiter in Graben am Ostersamstag erneut in den Streik.
http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Streiks-bei-Amazon-in-Graben-und-bei-Woehrl-id41188477.html (http://www.augsburger-allgemeine.de/wirtschaft/Streiks-bei-Amazon-in-Graben-und-bei-Woehrl-id41188477.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:21:49 Mo. 17.April 2017
ZitatGebäude war so nicht genehmigt
Kritik an Amazon-Bau: Mauschelei-Vorwurf an die Stadt


(https://www.tz.de/bilder/2017/04/12/8138288/1310418460-6d396713-1920-4009-8719-b39f83e6ed15-ElaLJ3wvQa7.jpg)

Das neue Amazon-Auslieferungslager an der Autobahn A 94 entspricht nach Ansicht der Bürgerinitiative (BI) ,,Lebenswertes Daglfing" nicht dem geltenden Bebauungsplan.

München - In einem umfangreichen Fragenkatalog an die Stadt zweifelt die BI daran, dass das Logistikzentrum dort hätte gebaut werden dürfen. Das Areal sei als Industriegebiet und für Mittelstandsunternehmen aus dem klassisch produzierenden oder verarbeitenden Gewerbe vorgesehen gewesen, so der BI-Vorsitzende Sebastian Riesch. Dazu gehöre Amazon nicht.

Zudem will die Initiative Aufklärung darüber, wie ein zweistöckiges Gebäude möglich wurde, da der Bebauungsplan nur ebenerdige Bauten zulasse. Für Riesch ist ,,zu viel rumgemauschelt worden". Der Name Amazon sei nie offiziell gefallen, es sei immer nur von einer Logistikhalle mit Kühlbereich, Parkdecks und Stellplätzen geredet worden. Amazon hat nicht selbst gebaut, sondern sich bei einem Projektentwickler eingemietet. Riesch: ,,Obwohl die Stadt ständig über zu wenig Flächen für klassisches Gewerbe jammert, wurden hier Flächen an einen Großkonzern verschachert, der nur Verkehr für die Stadt bringt, aber seine Steuern im Ausland zahlt."
https://www.tz.de/muenchen/stadt/bogenhausen-ort43345/kritik-an-amazon-bau-mauschelei-vorwurf-an-stadt-8138288.html (https://www.tz.de/muenchen/stadt/bogenhausen-ort43345/kritik-an-amazon-bau-mauschelei-vorwurf-an-stadt-8138288.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:04:55 Fr. 21.April 2017
ZitatStreik bei Amazon in Leipzig wird Mittwoch fortgesetzt

Zurzeit streiken bei Amazon rund 390 Beschäftigte. Auf der heutigen Streikversammlung wurde beschlossen, auch morgen den Streik vom Beginn der Frühschicht bis zum Ende der Spätsicht fortzusetzen. ,,Die Entschlossenheit bei den Streikenden ist ungebrochen, ohne Tarifvertrag werden wir immer wieder zu Streiks aufrufen und für Unruhe und Behinderungen im Betrieb sorgen", so ver.di Streikleiter Thomas Schneider. Die Streikenden fordern branchenübliche Verhältnisse: 1.033 Euro Weihnachtsgeld, 1.096 Euro Urlaubsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub im Jahr.

Amazon verweigert seit Jahren die Aufnahme von Tarifverhandlungen, zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt nur 28 Arbeitstage Urlaub. Immerhin hat Amazon auf Grund der Streiks in den letzten drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht, zuletzt im September 2016. ,,Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", so ver.di Fachbereichsleiter für den Handel Jörg Lauenroth-Mago.
http://hallespektrum.de/kurznachrichten/streik-bei-amazon-in-leipzig-wird-mittwoch-fortgesetzt/288088/ (http://hallespektrum.de/kurznachrichten/streik-bei-amazon-in-leipzig-wird-mittwoch-fortgesetzt/288088/)

ZitatVerdi will Betriebsablauf nach Ostern stören
Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

Bad Hersfeld. Einige Mitarbeiter des Amazon-Standorts Bad Hersfeld sind am Dienstagmorgen aus der Schicht heraus in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegungen begannen um 7 Uhr (im FRA1) und um 7.30 Uhr (im FRA3) und dauern den ganzen Tag bis zum Ende der Spätschicht an.


Das teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in einer Pressemitteilung mit.

Die Streiks finden im Rahmen des schon länger schwelenden Arbeitskampfes um die Anerkennung des Branchentarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel statt. Amazon weigere sich weiterhin, mit Verdi über eine Tarifbindung zu verhandeln.

,,Wir gehen davon aus, dass das Bestellvolumen auf Grund der Osterfeiertage angestiegen ist und durch die Streikmaßnahmen die betrieblichen Abläufe erheblich gestört werden", sagte die für den Standort Bad Hersfeld zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Verdi rechnet damit, dass sich bis zum Ende der Spätschicht etwa 500 Beschäftigte am Standort beteiligen werden. (red/nm)
https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/wieder-streik-amazon-hersfeld-8151887.html (https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/wieder-streik-amazon-hersfeld-8151887.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:50:24 Mi. 03.Mai 2017
ZitatErneut Streik bei Amazon in Leipzig 

(https://1.f.ix.de/scale/geometry/695/q75/imgs/18/2/1/9/3/5/3/1/Amazon_Spanien_Halle_Verteilzentrum_Logistik-95979c8a7e5bab29.jpeg)

Der seit Jahren ausgetragene Tarifstreit zwischen dem Onlinehändler Amazon und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nimmt kein Ende. Wieder hat die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen, wieder weigert sich Amazon, den Forderungen nachzukommen.

Beschäftigte des Internetversandhändlers Amazon haben an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz erneut die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Frühschicht habe der Streik begonnen, teilte die dafür verantwortliche Gewerkschaft Verdi am Dienstag mit. Er sollte bis zum Ende der Spätschicht dauern. Der Gewerkschaft zufolge blieben durch den Ausstand Aufträge aus dem verlängerten Wochenende liegen. Eine Amazon-Sprecherin wies dies zurück. Der Streik habe keine Auswirkungen auf das "Lieferversprechen an die Kunden", sagte sie.

"Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. Zum wiederholten Male verlangte die Gewerkschaft von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu akzeptieren. Amazon verweist stets darauf, dass man sich bei der Bezahlung der Beschäftigten am oberen Bereich des Tarifvertrags für die Logistikbranche orientiere.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streik-bei-Amazon-in-Leipzig-3701358.html (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Erneut-Streik-bei-Amazon-in-Leipzig-3701358.html)


ZitatSchon der vierte Streik 2017! Kommen die Pakete jetzt wirklich später an?

Leipzig - Zum vierten Mal in diesem Jahr haben am Dienstag Beschäftigte im Leipziger Logistikzentrum des Internetversandhändlers Amazon die Arbeit niedergelegt. Ein nachträglicher Angriff der Gewerkschaft auf das lange "Bestellwochenende".


Mit Beginn der Frühschicht 5.30 Uhr traten die ersten 150 Mitarbeiter in den Streik. Bis zum Ende der Spätschicht um 23.30 Uhr befanden sich nach Gewerkschaftsangaben insgesamt etwa 380 Amazon-Beschäftigte im Ausstand.

"Wir werden nicht zulassen, dass Großunternehmen wie Amazon sich ihrer sozialen Verantwortung entziehen und Löhne und Gehälter nach Gutsherrnart einseitig bestimmen", erklärte ver.di-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.

Zum wiederholten Male verlangte die Gewerkschaft von dem Unternehmen, den Tarifvertrag für den Versand- und Einzelhandel zu akzeptieren.

Der Streikzeitpunkt war bewusst gewählt. Nach ver.di-Angaben blieben so Aufträge vom verlängerten Wochenende liegen. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar wies dies allerdings zurück. Der Streik habe keine Auswirkungen auf das "Lieferversprechen an die Kunden", sagte sie.

Streikleiter Thomas Schneider ließ es am Abend gegenüber TAG24 offen, ob ver.di den Arbeitskampf am Mittwoch fortsetzen und erneut zum Streik in Leipzig aufrufen wird.
https://www.tag24.de/nachrichten/schon-der-vierte-streik-2017-kommen-die-pakete-jetzt-wirklich-spaeter-an-ver-di-amazon-tarifvertrag-245772 (https://www.tag24.de/nachrichten/schon-der-vierte-streik-2017-kommen-die-pakete-jetzt-wirklich-spaeter-an-ver-di-amazon-tarifvertrag-245772)



ZitatRein-Raus:
Wieder größerer Streik bei Amazon


(https://www.golem.de/1612/sp_125181-132215-i_rc.jpg)
Keine Wirkung? Amazon-Arbeiter im Streik

Bei Amazon kommen die Streiks jetzt noch überraschender: Mitten in der Schicht wird die Arbeit niedergelegt und dann nach einigen Stunden wieder aufgenommen.

Nach dem 1.-Mai-Feiertag streiken an den Standorten Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz wieder viele Beschäftigte. Das gab die Gewerkschaft Verdi am Dienstag bekannt. Die Streiks laufen seit der Nacht- und der Frühschicht und dauern vorläufig bis zum Ende der Spätschicht an.

Amazon werde das erhöhte Auftragsvolumen aus dem verlängerten Wochenende nicht wie vorgesehen abarbeiten können, erklärte Verdi. Neu ist laut Gewerkschaft, dass die Streiks zum Teil aus der laufenden Schicht begonnen wurden oder als Rein-Raus-Arbeitsniederlegungen geführt werden. Dabei beginnt der Streik auch während der Schicht, dann wird nach einigen Stunden überraschend die Arbeit wieder aufgenommen. "Das bringt die gesamten Abläufe durcheinander", sagte Verdi-Vertreter Karsten Rupprecht Golem.de. Rupprecht ist bei Amazon Werne aktiv.

Verdi-Sprecherin Eva Völpel erklärte Golem.de, dass in den Frühschichten an den Standorten Werne und Rheinberg zusammen rund 430 Streikende gemeldet wurden. Die Gesamtzahl aller Streikenden könne wegen der Erfassung zu Beginn der Spätschicht erst am späteren Nachmittag angegeben werden.

Weitere neue Kampfformen geplant

An vier Tagen in der Woche vor Ostern testeten die Streikenden bei Amazon erstmals erfolgreich neue Formen wie den Rein-Raus-Streik. Bei den weiteren Streiks bei Amazon will die Gewerkschaft weitere neue Streikstrategien ausprobieren.

Die Landesfachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer, sagte: "Wir sorgen bei Amazon weiter für Unruhe. " Die Streiks würden solange fortgesetzt, bis eine Bindung an die Tarifverträge des Einzelhandels für die Beschäftigten bei dem Versandhändler erreicht worden sei.


Nachtrag vom 2. Mai 2017, 17:34 Uhr
Insgesamt hätten sich heute an allen Standorten rund 1.830 Beschäftigte am Streik beteiligt.
https://www.golem.de/news/rein-raus-wieder-groesserer-streik-bei-amazon-1705-127597.html (https://www.golem.de/news/rein-raus-wieder-groesserer-streik-bei-amazon-1705-127597.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:29:16 Do. 04.Mai 2017
ZitatGucken Amazon-Kunden derzeit in die Röhre statt auf ihr neues Smartphone? Der Gewerkschaft ver.di zufolge sorgt der Streik bei Amazon in Leipzig für einen riesigen Paket-Stau.

"Über 100.000 Sendungen blieben am Dienstag und Mittwoch unbearbeitet liegen", behauptete ver.di-Streikleiter Thomas Schneider am Donnerstag.

Eine Sprecherin von Amazon nannte diese Aussage allerdings "Unsinn und nicht haltbar". Die Lieferversprechen würden eingehalten. Die Arbeitnehmervertreter riefen am Donnerstag den dritten Tag in Folge zum Streik auf.
https://www.tag24.de/nachrichten/paket-zoff-wie-viele-sendungen-bleiben-durch-den-streik-bei-amazon-in-leipzig-liegen-246534 (https://www.tag24.de/nachrichten/paket-zoff-wie-viele-sendungen-bleiben-durch-den-streik-bei-amazon-in-leipzig-liegen-246534)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:53:03 So. 21.Mai 2017
ZitatWieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des Versandriesen dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Zunächst unbefristet. Grund: ver.di kämpft seit Jahren um die bessere Bezahlung der Mitarbeiter nach den Tarifen des Einzelhandels. Amazon sieht sich aber als Logistikunternehmen und lehnt das ab.

Streit um sogenannten "Health-Bonus"


Außerdem gibt es Streit, weil das Unternehmen in Bad Hersfeld einen Gesundheitsbonus einführen will. Demnach bekommen Mitarbeiter mehr Geld, wenn sie weniger krank sind. ver.di kritisiert den Bonus scharf, denn damit riskiere man die Gesundheit der Mitarbeiter. Amazon weist das zurück und sagt: Wir wollen, dass unsere Mitarbeiter gesund zur Arbeit und wieder nach Hause kommen.
https://www.ffh.de/news-service/hessen/nordhessen/toController/Topic/toAction/show/toId/118798/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html (https://www.ffh.de/news-service/hessen/nordhessen/toController/Topic/toAction/show/toId/118798/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 10:02:34 Mo. 22.Mai 2017
ZitatDas Amazon-Prinzip. Wie die Ausbeutung der intellektuellen Elite funktioniert

Sag ihnen was sie tun sollen, und du erntest Rebellion und Sabotage. Gib ihnen die Verantwortung für ein Projekt, und sie arbeiten für dich, bis sie umfallen
(...)
http://kritischeperspektive.com/kp/2017-20-das-amazon-prinzip-wie-die-ausbeutung-der-intellektuellen-elite-funktioniert/ (http://kritischeperspektive.com/kp/2017-20-das-amazon-prinzip-wie-die-ausbeutung-der-intellektuellen-elite-funktioniert/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:04:47 So. 28.Mai 2017

ZitatKreis Augsburg
Erneuter Streik bei Amazon in Graben

Streik bei Amazon in Graben: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Logistikzentrum zum Ausstand aufgerufen - nur eine Woche nach dem Ende des bislang letzten Streiks.


Die Gewerkschaft Verdi verschärft den Tarifstreit mit dem Online-Versandhändler Amazon in Graben (Landkreis Augsburg). Wie Verdi mitteilt, sind die Beschäftigten im Logistikzentrum heute erneut zum Streik aufgerufen. Zuletzt traten sie bis vor einer Woche - vom 15. bis 20. Mai - in den Ausstand.

"(Bei Amazon) berichten Beschäftigte, über alle Abteilungen hinweg, verstärkt von erhöhtem Druck und massiven Attacken", begründet Streikleiter Thomas Gürlebeck den Arbeitskampf.
...
Erneuter Streik bei Amazon in Graben - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine: http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html (http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html)
http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html (http://www.augsburger-allgemeine.de/schwabmuenchen/Erneuter-Streik-bei-Amazon-in-Graben-id41562126.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:05:00 So. 28.Mai 2017
ZitatStreikende Amazon-Arbeiter unterstützen Aufruf zur internationalen Zusammenarbeit

Am gestrigen Freitag, dem 26. Mai, streikten erneut Arbeiter der Amazon-Verteilzentren in Bad Hersfeld (Hessen). Seit Jahren wehren sie sich gegen die gnadenlose Ausbeutung zu Niedriglöhnen beim Versandhändler Amazon, der dem Multimilliardär Jeff Bezos gehört.


In Bad Hersfeld arbeiten rund 1000 Beschäftigte im ,,FRA1", dem ältesten Verteilzentrum Deutschlands, und weitere 2000 bis 2200 Frauen und Männer im neueren ,,FRA3", das an der ,,Amazonstraße" liegt. Vor dem Tor versammelten sich frühmorgens rund hundert streikende Arbeiter. Etwa vierzig von ihnen fuhren anschließend mit dem Bus nach Frankfurt/Main, um am Streik- und Aktionstag im hessischen Einzelhandel teilzunehmen.

Die aktuelle Forderung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel ist ein Euro mehr pro Stunde. Bei Amazon geht es jedoch vor allem darum, überhaupt einen Tarifvertrag zu bekommen. Der weltgrößte Internet-Versandhändler weigert sich, irgendeinen Tarifvertrag anzuerkennen. Die Forderung in der laufenden Tarifrunde, dass die Branchentarifverträge für alle Unternehmen, auch für Amazon, allgemeinverbindlich sein müssen, wird von Verdi allerdings nur halbherzig verfolgt. Eine ähnliche Forderung nach einem einheitlichen Tarifvertrag für alle Bodendienste an den deutschen Flughäfen hat Verdi erst vor wenigen Wochen sang- und klanglos aufgegeben.

(https://www.wsws.org/asset/abe502c2-ae4c-47ab-a1fa-ed07518d8faA/image.jpg?rendition=image480)

Amazon ist nicht nur für seine brutalen Ausbeutermethoden und für die Arbeitsabläufe bekannt, die bis ins allerletzte Detail durchorganisiert sind. Berüchtigt ist auch das harsche Durchgreifen gegenüber jedermann, der sich beschwert. Viele streikende Arbeiter wollten sich deshalb am Freitagmorgen in Bad Hersfeld vor der Kamera nicht über ihre Arbeitsbedingungen oder über die Repressalien äußern. ,,Ich stehe kurz vor dem Rausschmiss", konnte man mehrfach hören.
https://www.wsws.org/de/articles/2017/05/27/amzn-m27.html (https://www.wsws.org/de/articles/2017/05/27/amzn-m27.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:57:35 Di. 06.Juni 2017
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/daheim-und-unterwegs/video-christian-kraehling-ueber-seine-arbeit-bei-amazon--100.html (http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/daheim-und-unterwegs/video-christian-kraehling-ueber-seine-arbeit-bei-amazon--100.html)

Der siebenminütige WDR Beitrag ist zwar nicht so dolle, doch den Amazonaktivisten gelingt es so, stets in der öffenlichen Wahrnehmung zu bleiben.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:03:25 Di. 13.Juni 2017
ZitatVerdi reagiert auf hohes Bestellaufkommen zu Pfingsten
Spontaner Streik bei Amazon in Bad Hersfeld

06.06.17
Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten des Verteilzentrums FRA3 des Internet Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld am Dienstag erneut zu einem Streik aufgerufen.
https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/spontaner-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-8380145.html (https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/spontaner-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-8380145.html)

ZitatStreik bei Amazon
06.06.17
Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die Mitarbeiter in einem Verteilzentrum des Online-Versandhändlers Amazon in Bad Hersfeld zum Streik aufgerufen.

Die Gewerkschaft rechnet mit rund 300 Teilnehmern, das wäre etwa die halbe Belegschaft, sagte Gewerkschafts-Sekretärin Mechthild Middeke dem hr. "Über die Feiertage hat sich ein hohes Auftragsvolumen angesammelt, der Streik wird den Ablauf empfindlich stören." Ein Streikende sei nicht terminiert.
http://hessenschau.de/wirtschaft/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-100.html (http://hessenschau.de/wirtschaft/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-100.html)

ZitatGewerkschaft ver.di ruft zu Streik bei Amazon in Bad Hersfeld auf
12.06.17
Bad Hersfeld. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des in Bad Hersfeld am Eichhof gelegenen Amazon-Verteilzentrums am Montag zu Beginn der Frühschicht erneut zu einem ganztägigen Streik aufgerufen.
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/ver-di-ruft-zu-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-auf-8396649.html (https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/ver-di-ruft-zu-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-auf-8396649.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 21:14:49 Di. 13.Juni 2017
Es dürfte bereits bekannt sein, daß die Amazonkollegen sich vernetzen. Zwischen den verschiedenen Standorten im Land und auch international. Es gibt natürlich besonderes Interesse einen Fuß in die Tür zu kriegen, bei neuen Standaorten.

Wer also einen Job sucht im Großraum Hamburg und eine aktivistische Ader  und Lust hat sich mit einem riesigen Konzern anzulegen, der sollte sich unbebedingt melden.

Es geht darum:

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.amazon-logistikblog.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2017%2F04%2FHAM2_Modellskizze-1024x584.jpg&hash=56e37c10f31585770d4ed24a7e238cc6ba67b978)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.amazon-logistikblog.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2017%2F04%2FHAM2_Baustellenfest_Fakt1-1024x341.jpg&hash=ebd7442e0dc8ee2f93d570a9cb5ab552c7f29fd1)

Zitat(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.amazon-logistikblog.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2016%2F12%2FB%25C3%25BCrgermeister-Andr%25C3%25A9-Wiese_s-150x150.jpg&hash=360a6d2f5f08eed8fbd8bf188e9e7ad30ed29eea)
,,Mit Amazon kommt ein Global Player nach Winsen, der hier erheblich investiert, eine stattliche Zahl von Arbeitsplätzen schafft und darüber hinaus für die Stadt zusätzliche Kaufkraft, positive Wirtschaftsimpulse und einen Imagegewinn bringt. Deshalb freue ich mich sehr über die bevorstehende Ansiedlung." (André Wiese, Bürgermeister der Stadt Winsen)

In Winsen (Luhe) werden innerhalb von 12 Monaten nach der geplanten Inbetriebnahme Ende 2017 mindestens 1.000 Arbeitsplätze entstehen. Nach einigen Jahren arbeiten etwa 2.000 Menschen in Amazon Logistikzentren vergleichbarer Größe. Das neue Gebäude entsteht auf einer Fläche von 64.000 m² und wird mit der neuesten Technologie ausgestattet sein. 84 Lkw-Stellplätze, 76 Docks und mehr als 1.000 Mitarbeiterparkplätze sind geplant. Amazon investiert im ersten Jahr in Winsen 90 Millionen Euro, dazu kommen weitere 110 Millionen Euro Investitionen durch die Partner.

Ich vermittle gern Kontakte zu Streikaktivisten anderer Standorte...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:35:47 Do. 29.Juni 2017
Ich habe den Eindruck, der Amazonfunke springt über auf andere Logistikunternehmen...

ZitatWieder Streik bei Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag die Mitarbeiter in zwei Verteilzentren des Online-Versandhändlers Amazon zum Streik aufgerufen.

Die Mitarbeiter hätten um 9.30 Uhr die Arbeit niedergelegt, teilte die Gewerkschaft mit. Der Streik soll bis zum Arbeitsende der Spätschicht am Samstag dauern.
http://hessenschau.de/wirtschaft/erneut-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-amazon-112.html (http://hessenschau.de/wirtschaft/erneut-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld,kurz-streik-amazon-112.html)

ZitatZalando-Mitarbeiter streiken in Logistik-Zentrum

Bereits einen Tag nach der ersten Verhandlung sind die Fronten klar. Am Dienstag hatten die Arbeitnehmervertreter aus Zalandos Logistik-Zentrum im brandenburgischen Brieselang zum ersten Mal mit dem Management gesprochen. ,,Das Angebot ist unterirdisch", kommentierte Verdi-Handelsexpertin Erika Ritter die Verhandlungen gegenüber der Berliner Zeitung.

Die Gewerkschaft will eine Bezahlung nach dem Einzelhandelstarif durchsetzen. Bislang werden die etwa 1.250 Mitarbeiter nach dem schlechteren Logistik-Tarif bezahlt. ,,Nach eigener Aussage misst sich der Konzern mit Unternehmen wie Otto und C&A oder Zara. Für diese Firmen gilt in der Regel der Tarifvertrag des Einzelhandels", sagt Markus Hoffmann-Achenbach von Verdi der Jungen Welt. Es gehe um ,,Wettbewerbsgleichheit".

Als Reaktion auf die Gespräche sind die Mitarbeiter der Spätschicht am Mittwoch in den Streik getreten. Von Verdi heißt es gegenüber der Berliner Zeitung, etwa 200 Mitarbeiter – und damit die Hälfte der Spätschicht – hätten sich an dem Streik beteiligt. Neue Verhandlungen sind für Anfang Juli angesetzt. Weitere Aktionen seien zu erwarten.
https://www.gruenderszene.de/allgemein/zalando-mitarbeiter-streik-logistik-zentrum (https://www.gruenderszene.de/allgemein/zalando-mitarbeiter-streik-logistik-zentrum)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 13:47:06 Fr. 30.Juni 2017
Zitat von: Kuddel am 16:35:47 Do. 29.Juni 2017Ich habe den Eindruck, der Amazonfunke springt über auf andere Logistikunternehmen...
Ich könnte mir Schlimmeres vorstellen ...  ;D
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:54:32 Mi. 12.Juli 2017
ZitatStreiks am Prime Day an sechs Standorten

Der Prime Day läuft heute etwas anders als geplant. An mehreren Orten in Deutschland wird gestreikt. "Es herrscht Chaos", sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Amazon hat bei allen bisherigen Streiks erklärt, dass die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen hätten. Dies sei auch diesmal so.

(https://www.golem.de/1704/sp_127193-138091-i_rc.jpg)

Während der Sonderangebotsaktion Prime Day wird an sechs Amazon-Standorten in Deutschland gestreikt. Das berichtet die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf Anfrage von Golem.de. Am 11. Juli gibt es Streiks in Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg, Werne, Graben und Leipzig.

Verdi-Sprecherin Eva Völpel sagte: "In Werne ist die Belegschaft heute früh zum ersten Mal spontan nach Arbeitsbeginn in den Streik getreten, in Rheinberg kommt es erneut zu sogenannten Rein-Raus-Streiks. Die Beschäftigten haben von 7.30 Uhr bis 9.30 Uhr die Arbeit niedergelegt, sind dann wieder an die Arbeit gegangen, um dann erneut, ab 10.35 Uhr, zu streiken. Diese Streiktaktiken stören die Abläufe bei Amazon empfindlich, es herrscht Chaos."

Am Vortag sind bereits Lagerarbeiter des Amazon Standorts Bad Hersfeld aus der Schicht heraus in den Streik getreten. Die Arbeitsniederlegung begann um 7.30 Uhr und dauert bis heute an.

Was ist der Amazon Prime Day


Amazon startete ab 18.00 Uhr den Prime Day, bei dem den Kunden weltweit attraktive Angebote versprochen werden. Es wird ein hohes Bestellvolumen erwartet. In Deutschland ist die Jahresgebühr für Amazon Prime, die im Februar 2014 von 29 auf 49 Euro im Jahr erhöht worden war, ab dem 1. Februar 2017 auf 69 Euro angehoben worden. Die Flatrate Amazon Prime verspricht schnellen "kostenfreien Premiumversand". In Amazon-Prime ist zudem eine Leihbücherei für Kindle-Bücher sowie ein Streamingdienst für Filme enthalten. Hunderte Filme und Serien lassen sich damit abrufen. Viele Titel, auch ältere, sind jedoch kostenpflichtig.

Amazon hat bei allen bisherigen Streiks erklärt, dass die Arbeitsniederlegungen keine Auswirkungen hätten. Dies sei auch diesmal so, sagte ein Sprecher Golem.de. Von Chaos könne keine Rede sein.

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten seit Mai 2013 um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag. Amazon lehnt jedes Gespräch darüber mit Verdi ab.

Nachtrag vom 11. Juli 2017, 17:26 Uhr

Laut Verdi gab es heute insgesamt knapp 2.100 Streikende. Laut Amazon waren es in Bad Hersfeld rund 320 und in Graben etwa 140. Die anderen Zahlen lagen dem Konzern noch nicht vor.
https://www.golem.de/news/mehr-lohn-streiks-am-prime-day-an-sechs-amazon-standorten-1707-128853.html (https://www.golem.de/news/mehr-lohn-streiks-am-prime-day-an-sechs-amazon-standorten-1707-128853.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:30:27 Fr. 14.Juli 2017
ZitatAmazon und Einzelhandel
Streikende demonstrieren gemeinsam in der Leipziger Innenstadt

Beschäftigte von Amazon und dem Einzelhandel streiken heute gemeinsam in der Leipziger City. Auf dem Augustusplatz und Richard-Wagner-Platz sind Kundgebungen geplant.


Die Streiks im Einzelhandel gehen am Freitag in Sachsen und Thüringen weiter. In Leipzig treten Mitarbeiter von Obi, H&M, Netto, Kaufland und Aldi in den Ausstand, wie Verdi-Streikleiter Thomas Schneider mitteilte. Am Vormittag wollen die Streikenden zusammen mit Amazon-Beschäftigten in der Leipziger Innenstadt demonstrieren.

Die Demo beginnt um 10 Uhr vor dem Volkshaus und zieht dann zum Augustusplatz und Richard-Wagner-Platz. Dort seien jeweils Kundgebungen geplant, wie Verdi informierte. Die Gewerkschaft rechnet mit rund 400 Teilnehmern. ,,Durch die gemeinsame Streikkundgebung und anschließende Demonstration durch die Leipziger Innenstadt wollen wir besonders auf die schwache Tarifbindung im Einzelhandel hinweisen. Tarifverträge müssen für alle gelten", so Schneider.

Auch in Dresden, Erfurt und Sachsen-Anhalt streiken Obi-Mitarbeiter. ,,Wir fordern echte Einkommenssteigerung und eine Tarifbindung für alle", sagte Verdi-Streikleiterin Bettina Penz. Bereits in den vergangenen Tagen wurde für sechs Prozent mehr Lohn gestreikt. Die Arbeitgeber boten bisher 1,5 Prozent mehr Geld und im Folgejahr nochmals ein Prozent.
http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Wirtschaft/Streikende-demonstrieren-gemeinsam-in-der-Leipziger-Innenstadt (http://www.lvz.de/Mitteldeutschland/Wirtschaft/Streikende-demonstrieren-gemeinsam-in-der-Leipziger-Innenstadt)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:35:23 Fr. 14.Juli 2017
Habe gerade mit einem Streikenden telefoniert.
Er war ziemlich aus dem Häuschen. Es seien mehrere zehntausend Sendungen liegengeblieben.

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/12295287_1057608864260442_6089040888455610646_n.jpg?oh=ebd284fd2b5519a8751ef3c0f83d0d11&oe=59CABB87)

Sie haben sich erfolgreich in der LKW Auffahrt aufgebaut und die Fahrer angesprochen. Dieses Mal haben sie nicht den Fahrern etwas über die Bedingungen bei Amazon erzählt, sondern ungekehrt: Erzähl doch mal von deinen Bedingungen als Fahrer.
Das hat die angesprochen. Haben gleich den Motor ausgemacht und sind ausgestiegen, um den Streikenden ihr Leid zu klagen. Das Tor war dicht.
Amazon dreht jetzt voll am Rad. Hat verdi verklagt. Verdi soll 200.000 € Zwangsgeld blechen. Der Gewerkschaftsanwalt sagt, das ist n Witz. Amazon hat bei der Justiz ein Eilverfahren durchgedrückt.
Die Geschichte wird gerade weltweit verbreitet.



Tor ist dicht!
(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/19989450_10212563728820907_8038658912227713432_n.jpg?oh=62e87f486b5213bc9fc49f06e8ad3e6c&oe=5A074968)

ZitatStreik Soli-Bündnis Leipzig
12. Juli um 04:14 ·

Poznan, Orleans, Leipzig: Internationale Aktionen gegen die Gewalt der Produktion


Gemeinsam haben Beschäftigte aus ganze Europa heute dazu aufgerufen, die Sicherheits- und Gesundheitsvorschriften in den Fullfilment-Centers penibel einzuhalten, um auf die Gewalt des Produktionsmodells Amazon aufmerksam zu machen, die zu köperlichen Langzeitschäden führt und mit der das Unternehmen seine Produktivität erkauft.

Klar dabei dürfte sein, dass die von Amazon gewünschte Performance leider nicht erreicht werden dürfte. Was für ein Jammer, dass das Unternehmen diese Woche mit der ausgerufenen Prime-Week ordentlich Umsätze machen wollte...

Um 11.30 haben die Kollegen in Leipzig aus der laufenden Mittagsschicht dann außerdem die Arbeit niedergelegt. Allein 7000 Bestellungen sind in Halle 3 offen. Dazu kommt der Rückstau vom gestrigen Streiktag

Strike the power!
https://www.facebook.com/streiksoli/?hc_ref=ARRQpT8eU1V6R51wD6wmDpCDpPtdbmv7f9ZerI7OStjGa15IvQnPdLQ3j_loUPLovGs&fref=nf (https://www.facebook.com/streiksoli/?hc_ref=ARRQpT8eU1V6R51wD6wmDpCDpPtdbmv7f9ZerI7OStjGa15IvQnPdLQ3j_loUPLovGs&fref=nf)

Hier ein paar weitere Streikbilder:

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.ozzip.pl%2Fmedia%2Fk2%2Fitems%2Fcache%2F8305fb8f2ea5b7f85aaac2dc3f7e75b1_L.jpg&hash=989a6451149306848a0f82f89a3110a1f4a7c8d2)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.lvz.de%2Fvar%2Fstorage%2Fimages%2Flvz%2Fmitteldeutschland%2Fwirtschaft%2Fhunderte-streikende-ziehen-in-die-leipziger-innenstadt%2F601751745-6-ger-DE%2FHunderte-Streikende-ziehen-in-die-Leipziger-Innenstadt-Kundgebung-in-der-City_pdaBigTeaser.jpg&hash=e38d0b332cb4e116450042ba09298c06287b8f01)

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/19990061_1525324837523790_5106728007750082988_n.jpg?oh=137f6111839b95d7a0b3b8be28674abc&oe=59FACA35)

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/19875381_1525324934190447_3524310630607327197_n.jpg?oh=0705edb41ce77bd0b612abc3328ee706&oe=5A08132A)

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/13344586_10208818271946826_4446266590931619873_n.jpg?oh=785bcf2f65940027f0f7c17708896a4d&oe=5A094A8F)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:21:31 Do. 27.Juli 2017
ZitatJeff Bezos ist jetzt der reichste Mensch der Welt

Ein Kursanstieg katapultiert Jeff Bezos auf den Spitzenplatz unter den Superreichen. Das Vermögen des Amazon-Chefs: 90,5 Milliarden Dollar.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/jeff-bezos-ist-laut-forbes-der-reichste-mann-der-welt-a-1160039.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/jeff-bezos-ist-laut-forbes-der-reichste-mann-der-welt-a-1160039.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:56:38 Do. 14.September 2017
ZitatKampagne ,,Make Amazon Pay-Block Blackfriday" am 24.11.17
Aktionswoche zur Unterstützung der Streikenden bei Amazon


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2017%2F09%2Famazon241117.jpg&hash=e32095c96a821ca4674c15c3fd7592367e0d5091)
Kampagne ,,Make Amazon Pay-Block Blackfriday

Aktionswoche zur Unterstützung der Streikenden bei Amazon"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftige bei Amazon für die Anerkennung ihrer Forderungen gegenüber der Unternehmensleitung. Längst geht es dabei nicht mehr nur um wenige Euro mehr Lohn, die ein Tarifvertrag absichern würde, sondern um krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrolle und die Respektlosigkeit des Managements. Mit einer Aktionswoche rund um den Black Friday am 24.11.17 (Amazons internationalem Schnäppchen-Tag) wollen wir die kämpfenden Belegschaften unterstützen. Am Black Friday wollen wir die Wirkung vorweihnachtlicher Streiks durch die Blockade eines Amazon-Standorts verstärken. Das Innenstadt-Verteilzentrum im Berliner Kudamm-Karree garantiert eine Zustellung der dort lagernden Produkte innerhalb von zwei Stunden (für Prime-Kund*innen sogar innerhalb einer Stunde). Eine in den engen Seitenstraßen durchaus angreifbare Garantie! Solidarische Amazon-Kund*innen schicken in dieser Woche vermehrt (versandkostenfreie) Bestellungen ab und wieder zurück und legen den Retouren solidarische Botschaften an die Belegschaft bei. Weitere solidarische Aktivitäten sind zu erwarten. (...) Wir sollten die Kämpfe der picker und packer, die Beschäftigen in der Warenannahme, in Lager und Versand bei Amazon als politisches Feld mit wachsender Bedeutung begreifen...
https://blackfriday.blackblogs.org/ (https://blackfriday.blackblogs.org/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:07:25 Mi. 20.September 2017
Kann Alibaba in Deutschland Amazon wirklich die Stirn bieten?
http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/brandindex-kann-alibaba-in-deutschland-amazon-wirklich-die-stirn-bieten/19946766-all.html (http://www.wiwo.de/unternehmen/handel/brandindex-kann-alibaba-in-deutschland-amazon-wirklich-die-stirn-bieten/19946766-all.html)

Amazon oder Alibaba, welcher Wahnsinn wird uns beherrschen?
Kapitalismus im Endstadium?

Quizfrage: Wer ist der Verrückteste, Jack Ma, Jeff Bezos oder Trump?

Kapitalismus im Endstadium, Fetisch pur. Der Chef (Jack Ma) als Heilsbringer und
Superman. Video von einer Betriebsfeier des Managers von alibaba (das
chinesische amazon).

http://youtu.be/Z5VMX1CznCg (http://youtu.be/Z5VMX1CznCg)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:03:12 Do. 28.September 2017
ZitatStreik: Amazon-Beschäftigte wollen Gamer auf Fifa 18 warten lassen

Während die Auslieferung von Fifa 18 vorbereitet wird, gibt es Streiks in vier Versandzentren bei Amazon. So wie die Spieler auf das Sportspiel warten laut Verdi die Beschäftigten auf bessere Arbeitsbedingungen.

(https://www.golem.de/1612/sp_125181-132215-i_rc.jpg)

Beschäftigte in den Versandzentren von Amazon sind an vier Standorten in den Streik getreten. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 28. September 2017 bekannt. Im Ausstand sind Lagerarbeiter in Rheinberg, Werne, Leipzig und in Graben bei Augsburg. Die Streiks werden bis Samstagabend andauern.

Morgen erscheint das Fußballspiel Fifa 18 des Herstellers Electronic Arts und Amazon garantiert eine Lieferung am Erscheinungstermin. "Das wollen wir in Frage stellen. So wie viele Spielerinnen und Spieler auf die Auslieferung des neuen Fifa-Spiels warten, warten die Beschäftigten auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen", sagte die Landesbezirksfachbereichsleiterin für Handel bei Verdi in Nordrhein-Westfalen, Silke Zimmer.

Bei den Streiks bei Amazon geht es den Beschäftigten seit Mai 2013 um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag sowie bessere Arbeitsbedingungen.
Verdi: Streik bewirkte Lohnerhöhung

"Bei Amazon wurden die Entgelte um rund 2,1 Prozent erhöht, dies ist eine Reaktion auf die Streiks. Die Erhöhung reicht nicht aus, Urlaubsgeld fehlt komplett und das Weihnachtsgeld ist deutlich unter der Branche", erklärte Verdi-Streikleiter Thomas Schneider aus Leipzig. 1.058 Euro Weihnachtsgeld, 1.121 Euro Urlaubsgeld, eine 38-Stundenwoche und sechs Wochen Urlaub seien aktuell in der Branche üblich.

Ein Amazon-Sprecher sagte Golem.de: "Dem Streikaufruf folgt nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter in den Logistikzentren. Weder für Fifa18 noch für andere Produkte gibt es Auswirkungen auf das Lieferversprechen."

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Der Online-Händler hat aber in den vergangenen drei Jahren die Gehälter und Löhne immer wieder etwas erhöht. Laut Konzerndarstellung erhalten die Beschäftigten Boni, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, einen Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt 28 Arbeitstage Urlaub.

Verdi-Sprecherin Franziska Brandstädter sagte die Streikbeteiligung liegt bei etwa 1.300.
https://www.golem.de/news/streik-amazon-beschaeftigte-wollen-gamer-auf-fifa-18-warten-lassen-1709-130321.html (https://www.golem.de/news/streik-amazon-beschaeftigte-wollen-gamer-auf-fifa-18-warten-lassen-1709-130321.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:17:43 Mo. 02.Oktober 2017
ZitatStreik bei Amazon geht nach 26-Cent-Lohnerhöhung weiter

Eine Lohnerhöhung hat bei Amazon nicht zum Ende der jahrelangen Arbeitskämpfe geführt. Am heutigen Montag wird an sechs großen Amazon-Standorten wieder gestreikt.


(https://www.golem.de/1710/sp_130378-146777-i_rc.jpg)

An sechs großen Amazon-Standorten wird am heutigen Montag erneut gestreikt. Vom Arbeitskampf betroffen werden die Standorte in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz sein, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.

Zuvor hatte der Konzern die Löhne ab 1. September 2017 geringfügig erhöht. Wie in einer Facebook-Gruppe für den Standort Rheinberg zu erfahren war, betrug die Lohnerhöhung für die unteren Lohngruppen 26 Cent pro Stunde. Die Leads genannten Teamleiter bekommen eine Erhöhung von 50 Cent in der Stunde. "Der Geschäftsführer soll bei der Vorstellung dann versucht haben, einen abstrusen Vergleich zum Tarifvertrag des Einzelhandels zu ziehen. Nachfragen ließ er in der Versammlung leider nicht zu", ist bei Facebook zu lesen.

Die Beschäftigten von Amazon ließen sich "nicht mit Almosen abspeisen", sagte Amazon-Konzernbetreuer Thomas Voß von Verdi. 1.058 Euro Weihnachtsgeld, 1.121 Euro Urlaubsgeld, eine 38-Stundenwoche und sechs Wochen Urlaub sind laut Verdi aktuell in der Branche üblich. Urlaubsgeld fehlt bei Amazon derzeit komplett und das Weihnachtsgeld ist deutlich unter der Branchendurchschnitt. Bei Amazon in Rheinberg und Werne ist es der Gewerkschaft zufolge der erste viertägige Streik an beiden Standorten.

Amazon: Streiks haben nie Auswirkungen

"Der Streik der vergangenen Woche war sehr erfolgreich. Das Unternehmen musste Kunden Briefe schicken, dass das Fifa-Spiel nicht rechtzeitig geliefert werden kann und stattdessen ein 5-Euro-Gutschein zur Verfügung gestellt wird. So ist das bei Amazon, die Kunden warten auf ihr Spiel und die Beschäftigten auf den Tarifvertrag", erklärte Silke Zimmer, Verdi-Landesfachbereichsleiterin für den Handel in Nordrhein-Westfalen. Ein Amazon-Sprecher sagte Golem.de dagegen, der Ausstand habe keinen Einfluss auf das Lieferversprechen.

Amazon verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Der Onlinehändler erhöhte die Gehälter und Löhne in den vergangenen drei Jahren aber immer wieder leicht. Laut Konzerndarstellung erhalten die Beschäftigten Boni, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, einen Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte. Amazon zahlt kein Urlaubsgeld und gewährt 28 Arbeitstage Urlaub.
https://www.golem.de/news/26-cent-streik-bei-amazon-geht-nach-26-cent-lohnerhoehung-weiter-1710-130378.html (https://www.golem.de/news/26-cent-streik-bei-amazon-geht-nach-26-cent-lohnerhoehung-weiter-1710-130378.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 18:47:32 Do. 09.November 2017
Glückwunsch!

Zitat9.11.17
Die Logistics Hall of Fame bekommt ein weiteres prominentes Mitglied. Jeff Bezos, Amazon-Gründer und Internetpionier, hat den Sprung unter die berühmtesten Logistiker der Welt geschafft. Der U.S.-Amerikaner wurde als ,,Revolutionär von E-Commerce und Logistik" in die Ruhmeshalle der Logistik gewählt. Offiziell aufgenommen wird Bezos am 9. November anlässlich des jährlichen Logistics Hall of Fame-Gala-Empfangs im Erich-Klausener-Saal des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur in Berlin.
http://www.logisticshalloffame.net/de/blog-de/jeff-bezos-zieht-in-weltruhmeshalle-der-logistik-ein (http://www.logisticshalloffame.net/de/blog-de/jeff-bezos-zieht-in-weltruhmeshalle-der-logistik-ein)

ZitatAlexander Dobrindt, MdB
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
Schirmherr der Logistics Hall of Fame
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 08:55:36 Sa. 11.November 2017
ZitatAmazon spannt Berliner als Postboten ein
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2017/11/Amazon-Flex-Berlin-gestartet-Uberisiert.html (https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2017/11/Amazon-Flex-Berlin-gestartet-Uberisiert.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:47:08 Sa. 18.November 2017
Zitat(https://abload.de/img/blackfridayjtkpg.jpg) (http://abload.de/image.php?img=blackfridayjtkpg.jpg)

Kampagne ,,Make Amazon Pay-Block Blackfriday" am 24.11.17 – Aktionswoche zur Unterstützung der Streikenden bei Amazon


"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftige bei Amazon für die Anerkennung ihrer Forderungen gegenüber der Unternehmensleitung. Längst geht es dabei nicht mehr nur um wenige Euro mehr Lohn, die ein Tarifvertrag absichern würde, sondern um krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrolle und die Respektlosigkeit des Managements. Mit einer Aktionswoche rund um den Black Friday am 24.11.17 (Amazons internationalem Schnäppchen-Tag) wollen wir die kämpfenden Belegschaften unterstützen. Am Black Friday wollen wir die Wirkung vorweihnachtlicher Streiks durch die Blockade eines Amazon-Standorts verstärken. Das Innenstadt-Verteilzentrum im Berliner Kudamm-Karree garantiert eine Zustellung der dort lagernden Produkte innerhalb von zwei Stunden (für Prime-Kund*innen sogar innerhalb einer Stunde). Eine in den engen Seitenstraßen durchaus angreifbare Garantie! Solidarische Amazon-Kund*innen schicken in dieser Woche vermehrt (versandkostenfreie) Bestellungen ab und wieder zurück und legen den Retouren solidarische Botschaften an die Belegschaft bei. Weitere solidarische Aktivitäten sind zu erwarten. (...) Wir sollten die Kämpfe der picker und packer, die Beschäftigen in der Warenannahme, in Lager und Versand bei Amazon als politisches Feld mit wachsender Bedeutung begreifen..."

Ein aufmerksamer Leser hat uns darauf aufmerksam gemacht, daß die im Dossier verlinkten Aktionsseiten https://blackfriday.blackblogs.org/ (https://blackfriday.blackblogs.org/)  und https://makeamazonpay.org/ (https://makeamazonpay.org/)  dauerhaft nicht erreichbar sind – mit durchaus relevanten Folgen für die Kampagne, schon allein wegen der Übersicht aller bundesweiten Planungen...
Interessanterweise sind die Seiten auch nicht rekonstruierbar über das "Internet-Archiv" https://web.archive.org/ (https://web.archive.org/)  – schon aus Eigeninteresse??? Denn die Wayback Machine wird von ALEXA betrieben und ALEXA gehört AMAZON, siehe Wikipedia  und bei Wikipedia genannte (Alexa-)Urheber Brewster Kahle  ist identisch mit dem Urheber des Achives... ein Schelm, wer Böses dabei denkt...
http://www.labournet.de/politik/gw/zielgruppen/prekaere/kampagne-make-amazon-pay-block-blackfriday-24-11-17-aktionswoche-zur-unterstuetzung-der-streikenden-bei-amazon/ (http://www.labournet.de/politik/gw/zielgruppen/prekaere/kampagne-make-amazon-pay-block-blackfriday-24-11-17-aktionswoche-zur-unterstuetzung-der-streikenden-bei-amazon/)

ZitatAmazonstreik geht in die nächste Runde
Im Kampf gegen den Algorithmus

Ein autonomes Protestbündnis will Amazon das Vorweihnachtsgeschäft vermiesen – zur Unterstützung der streikenden Gewerkschafter.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.taz.de%2Fpicture%2F2390566%2F624%2F39959158.jpeg&hash=225bb868d4626e1fe4cd0ab16f33b4b25194e0d4)
Streikende Mitarbeiter blockieren eine Zufahrt des Logistikcenters in Bad Hersfeld

Zum Start des Vorweihnachtsgeschäfts des Internetkonzerns Amazon kündigt die Gewerkschaft Verdi weitere Streiks an. Und das linksautonome ,,Make Amazon Pay"-Bündnis ruft für kommende Woche zur Unterstützung der Streikenden auf. Mit einer Aktionswoche will das Bündnis gegen die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen im Zuge der Digitalisierung protestieren.

Amazon ist Marktführer im Internetversandhandel. Dem Umsatz nach rangiert der Konzern auf Platz 26 der größten Unternehmen der Welt. In Deutschland hat er mehr als 16.000 Mitarbeiter. Amazon ist stolz auf seine technologische Vorreiterrolle. Die Warenlager sind nach einem computergesteuerten Chaosprinzip angeordnet. Nur der Handscanner der sogenannten Picker kennt den Standort der zahllosen Artikel und gibt den Mitarbeitern Anweisungen, wie sie die Waren für die Auslieferung finden.

Allen technologischen Erfolgsmeldungen zum Trotz: Es sind Menschen, die die Lieferung der Produkte per Mausklick möglich machen. Und die werden durch die digitale Aufzeichnung, Zergliederung und Planung der Arbeitsprozesse zunehmend austauschbar gemacht.

Durch computeroptimierte Laufwege und die Echtzeiterfassung jedes Handgriffes und jeder verbrachten Arbeitsminute stehen Amazon zudem neue Methoden zur Kontrolle der Beschäftigten zur Verfügung. Jede Abweichung vom algorithmisch perfekten Arbeitsplan wird registriert.

Der Gesundheitswettbewerb

Vor diesem Hintergrund kämpft Verdi für Tarifverträge an den Amazon-Standorten. Doch seit vier Jahren verweigert Amazon hartnäckig die Aufnahme von Verhandlungen, daher kommt es immer wieder zu Streiks. ,,Amazon will die Beschäftigten vereinzeln, damit sie sich nicht kollektiv für ihre Interessen einsetzen." erklärt Thomas Voss von der Gewerkschaft Verdi.

Die gewerkschaftliche Organisierung in dem automatisierten und dennoch arbeitsintensiven Bereich ist schwierig. Amazon beschäftigt zahlreiche Saisonarbeiter, ein Großteil der Verträge ist bis zum 31.12. befristet. Nur die schnellsten Picker und Packer können mit einer Weiterbeschäftigung nach dem Weihnachtsgeschäft rechnen. Der innerbetriebliche Konkurrenzdruck wird zusätzlich durch ein Bonussystem befeuert. Dennoch habe Verdi bei Amazon mittlerweile einen Organisationsgrad von 35 Prozent erreicht, sagt Voss.

Der Kampf der Beschäftigten gehe aber über die Aufnahme von Tarifverhandlungen hinaus. Neben Lohnerhöhungen fordern sie die Erleichterung der Arbeitsbedingungen. Diese führten unter anderem zu einem äußerst hohen Krankenstand, der stellenweise bis zu 20 Prozent erreicht hat, so Voss weiter. Um die bezahlten Krankheitstage zu senken hat sich Amazon eine eigene Strategie ausgedacht, die bestens in die Unternehmensphilosophie passt: Ein Gesundheitsbonus wird an jene Mitarbeiter und Teams ausgezahlt, die die niedrigsten Ausfalltage aufweisen.

Amazons Zukunftsvision

Mit der Aktionswoche möchte das ,,Make Amazon Pay"-Bündnis die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung zum Diskussionsgegenstand machen. ,,Es geht nicht um einen Boykott von Amazon", erklärt Jonathan Schneider für das Aktionsbündnis. Ziel sei, das Arbeitssystem im logistischen Bereich und die von Amazon vertretene Zukunftsvision zu kritisieren. ,,Noch im Aufbau" sieht Schneider den Kontakt zu den Vertrauensleuten der Gewerkschaft Verdi.

Hinter dem Bündnis stehen Gruppen aus dem autonomen und postautonomen Umfeld, wie das linksradikale ,,Ums-Ganze"-Bündnis und die technologiekritische Gruppe Capulco. Die Aktivisten planen einen Besuch bei den Streikenden des Leipziger Standorts. Zudem hoffen sie auf spontane Beteiligung. Die Gewerkschaft IP (Arbeiterintiative), die hunderte Mitarbeiter in Polen organisiert, hat bereits ihre Unterstützung angekündigt.

Als Höhepunkt der Aktionswoche will das Bündnis das Verteilerzentrum am Berliner Kudamm-Karree blockieren. Eine ,,angreifbare Garantie" sieht das Bündnis in der Zusicherung von Amazon, Artikel aus dem Verteilerzentrum innerhalb von zwei Stunden zu liefern.

Amazon äußerte sich auf Rückfrage zu den geplanten Protesten gegenüber der taz nicht.
http://www.taz.de/Amazonstreik-geht-in-die-naechste-Runde/ (http://www.taz.de/Amazonstreik-geht-in-die-naechste-Runde/)!5463577/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:34:44 Mi. 22.November 2017
Zitat(https://abload.de/img/amazonpayqnqdv.png) (http://abload.de/image.php?img=amazonpayqnqdv.png)

Aktionswoche rund um den Black Friday im Rahmen der Kampagne "Make Amazon Pay!
Proteste gegen Arbeitsbedingungen und maschinelle Menschensteuerung bei Amazon in Berlin und Leipzig


Die Aktionswoche vom 20. bis 26.11 der Kampagne "Make Amazon Pay!" ist gestartet. Schon im Vorfeld haben linke Gruppen bundesweit Veranstaltungen zu den Arbeitsbedingungen bei Amazon organisiert und die Kampagne an verschiedenen Standorten im Bundesgebiet sichtbar gemacht. "Mit der Aktionswoche wollen wir noch einmal an die breite Öffentlichkeit. Dazu werden wir am Freitag das Innenstadtversandlager in Berlin am Kudamm-Karree blockieren und die Streikenden am Standort Leipzig besuchen.", so Maria Reschka, Pressesprecherin der Kampagne. Im Vorfeld der Aktionswoche habe auch ein reger Austausch mit den kämpfenden Belegschaften vor Ort auch über Deutschland hinaus stattgefunden. "Wir sehen uns als solidarischer Partner der anhaltenden betrieblichen Auseinandersetzungen bei Amazon", so Reschka weiter.

Die Aktivist*innen betonen, dass die Gängelungen am Arbeitsplatz, sowie die maschinelle Menschensteuerung durch Überwachung und Verdatung bei Amazon exemplarisch für die Beschäftigungsverhältnisse in der heutigen Arbeitswelt stünden. Amazon habe eine Monopolstellung im Versandhandel und könne daher die Standards für die Bedingungen der Arbeit setzen. Folgen der Arbeit bei Amazon seien Gesundheitsschäden und enorme psychische Belastung.

Maria Reschka führt aus: "Amazon garantiert seinen KundInnen schnelle Lieferungen zu günstigen Preisen. Dieses Versprechen hat unhinnehmbare Zustände im Betrieb zur Folge. Eine Zuspitzung dessen findet diesen Freitag, am Black Friday statt. Amazon garantiert KundInnen in Berlin eine Zustellung innerhalb von zwei Stunden. Diese Garantie werden wir angreifen, indem wir unter Einsatz unserer Körper und kreativer Aktionsmaterialien die Zugänge zum Innenstadtversandlager der Amazon City Logistik Alpha GmbH im Berliner Kudamm-Karree (Kurfürstendamm 206 - 209, 10719 Berlin) blockieren werden."

Die Kampagne wirbt öffentlich für eine Kundgebung um 10.00 Uhr am Savignyplatz unter dem Motto "Block Black Friday". Bei der Blockade in Berlin ginge es um das Blockieren von Waren. "Nach der Aktionswoche werden wir weitermachen und an Seite der kämpfenden Belegschaften einfordern mehr als Daten und Roboter in einem menschengeschaffenen System zu sein. Wir brechen aus Amazons technokratischer Zukunftsvision einer programmierten Gesellschaft aus. Wir streiten für eine Zukunft, die gesellschaftliche Entwicklungen wieder verhandelbar macht!", so Reschka abschließend.

Für weitere Nachfragen
presse@makeamazonpay.org

Homepage
http://www.makeamazonpay.org (http://www.makeamazonpay.org)

Zentrale Aktionstermine zum Black Friday am 24. November
Block black friday: Berlin – 10:00 Savignyplatz
Wir besuchen die Streikenden bei Amazon!: Leipzig – 9:30 Torgauer Platz
https://www.facebook.com/makeamazonpay/photos/a.1916628725030613.1073741828.1912424652117687/1979059585454193/?type=3 (https://www.facebook.com/makeamazonpay/photos/a.1916628725030613.1073741828.1912424652117687/1979059585454193/?type=3)

ZitatKöln! Die Genoss*innen vom Antifa AK Köln waren heute in der Innenstadt fleißig agitieren - mehr davon!

(https://abload.de/img/amazontisch4eona.jpg) (http://abload.de/image.php?img=amazontisch4eona.jpg)

(https://scontent.ftxl1-1.fna.fbcdn.net/v/t1.0-9/23795684_1575046412554014_3917709852842602878_n.jpg?oh=aa7a70aa15fe754026aa0ca7d2f29e53&oe=5AA8AF7D)
https://www.facebook.com/pg/antifa.ak.koeln/photos/ (https://www.facebook.com/pg/antifa.ak.koeln/photos/)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:43:26 Fr. 24.November 2017
ZitatBlack Friday:
Streiks bei Amazon in Deutschland

Gewerkschaft fordert zu Arbeitsniederlegung auf

24. November 2017

Die Gewerkschaft Verdi hat am Freitag die Mitarbeiter mehrerer Amazon-Standorte in Deutschland zum Streik aufgerufen. Der Ausstand fällt auf den Rabatttag Black Friday, an dem Einzelhändler mit günstigen Angeboten locken. Verdi fordert den Online-Händler Amazon zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag auf.

Der US-Konzern, der deutschlandweit mehr als 12.000 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, verweigert seit Jahren Gespräche.


An den Arbeitsniederlegungen am "Black Friday" beteiligen sich laut Verdi Beschäftigte an den sechs großen Amazon-Standorten Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Rheinberg (NRW), Werne (NRW), Graben (Bayern) und Koblenz (Rheinland-Pfalz).
Streik bis Samstag

Bei Amazon in Leipzig hätten Mitarbeiter seit 0 Uhr ihre Arbeit niedergelegt, für 10 Uhr sei eine Kundgebung vor dem Standort geplant. Der Streik solle bis zum Ende der Spätschicht am Samstag dauern.

Seit 2013 liefert sich die Gewerkschaft einen Tarifstreit mit dem Internetversandhändler. "Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt", sagte der Leipziger Verdi-Streikeiter Ronny Streich: "Im Dienste von Jeff Bezos und der Kunden sollen sie zum Black Friday Höchstleistungen erbringen und dies unter Arbeitsbedingungen, die auf Dauer krank machen. Daran muss sich etwas ändern und Amazon muss sich endlich dieser Verantwortung stellen." Jeff Bezos ist der Amazon-Gründer.
https://www.derstandard.de/story/2000068407965/black-friday-streiks-bei-amazon-in-deutschland (https://www.derstandard.de/story/2000068407965/black-friday-streiks-bei-amazon-in-deutschland)

Zitat(https://www.rbb24.de/content/dam/rbb/rbb/rbb24/2017/2017_11/dpa-News/Neu_protest_gegen_Amazom_55455215.jpg.jpg/rendition=cq5dam.web.1280.1280.jpeg/size=708x398.jpg)

Protest für Arbeitnehmerschutz
Amazon-Beschäftigte nutzen "Black Friday" für Protest

"Black Friday" - in den USA wird an diesem freien Tag nach Thanksgiving groß eingekauft. Und auch Amazon ruft hierzulande zum Shoppen auf. Aktivisten aber nutzten den Tag für einen Protest gegen die Arbeitnehmerpolitik von Amazon mitten in Charlottenburg.


Freitags einkaufen? Ja, aber nicht bei Amazon, weil Amazon schlecht zahlt! - So lässt sich die Demo von Aktivisten auf dem Kurfürstendamm am Freitag überschreiben. Mit ihrem Protest wollten die Demonstranten nach Angaben der Initiatoren auf die Zusatzbelastungen aufmerksam machen, die Amazon seinen Mitarbeitern im Weihnachtsgeschäft aufbürde.

Start des Protests am Freitagmorgen war das Kudamm-Karree. Die Aktivisten wollten nach eigenen Angaben das hier befindliche Amazon-Verteilerzentrum blockieren, denn von dort beliefert der Versandhändler viele seiner Berliner Kunden. Zudem gab es einen Demonstrationszug über die Kantstraße von West nach Ost - also vom Savignyplatz bis zur Ecke Uhlandstraße.

Zeitweise 600 Beamte im Einsatz

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit rund 600 Beamten vor Ort. Sprecher Carsten Müller sagte rbb|24, dieses Aufgebot sei hier zunächst eingesetzt worden, weil der Protest an einem "zentralen Standort der City-West" stattfand, die Demo gesichert und gleichzeitig der Verkehr umgeleitet und geregelt werden musste. "Zeitnah" seien dann im Verlauf der Demo auch die Einsatzkräfte reduziert worden, so Müller. Rund 100 Aktivisten und Unterstützer zählte die Polizei bei der Kundgebung und dem anschließenden Protestzug. Die Polizei sprach am Vormittag von einem "Verlauf ohne Störungen".

Nach Angaben der Berliner Polizei hatte die Kundgebung den Titel "Solidarität mit den Beschäftigen von Amazon". Sie wurde nach Polizeiangeben von einer Privatperson angemeldet und lief ohne offizielle Beteiligung von Verdi. Parallel allerdings rief die Dienstleistungsgewerkschaft auch an anderen Amazon-Standorten zu Demonstrationen und Streiks auf - in Hessen, Sachsen, NRW, Bayern und Rheinland-Pfalz.

Die Arbeitnehmervertreter kritisieren, dass Amazon mit Rabatten und schneller Lieferung werbe, den eigenen Mitarbeitern aber überwiegend nicht einmal ein tarifliches Weihnachtsgeld zahle. Die Zusatzbelastung vor den Feiertagen gehe zu Lasten der Belegschaft, Amazon aber verweigere sich einem Tarifvertrag für den Versandhandel.

Auch wenn Verdi nicht direkt beteiligt war - nach Angaben des Pressesprechers des Verdi-Landesbezirks, Andreas Splanemann, hatte die Aktion die volle Unterstützung der Gewerkschaft. "An bundesweit mehreren Standorten von Amazon laufen auch Streiks, in Berlin aber gibt es eben nur dieses eine Verteilzentrum und am Amazon-Standort in Brieselang ist die Verdi-Mitgliederstruktur noch am Wachsen, doch gibt es hier noch keine Streikfähigkeit", sagte Splanemann rbb|24.

Für Amazon arbeiten bundesweit mehr als 12.000 festangestellte Mitarbeiter.

Unterstützt wurde der Protest unter anderem von Abgeordneten der Linksfraktion. Die Abgeordnete Sabine Leidig, Mitglied im Bundesvorstands der Partei, gehörte zu den Aktivisten des Aktionen in Charlottenburg und sie twitterte, die Demo sei ein Protest "gegen Ausbeutung und für gerechte Arbeitsverhältnisse bei Amazon in Berlin".

Der Protest fällt zusammen mit dem "Black Friday", einer aus dem Handel der USA herübergeschwappten Aktion der Einzelhändler. Dieser "Black Friday" ist in den USA ein sogenannter Brückentag, also der Übergangstag zwischen dem Wochenende und einem Feiertag, in diesem Fall ist es der dort den Arbeitnehmern gewährte freie Tag aus Anlass des Thanksgiving-Festes.

Auch in Deutschland locken bereits seit Jahren viele Händler an diesem Tag mit Rabatten, auch wenn hier Thanksgiving kein Feiertag ist und nur wenige Menschen in Deutschland den Tag als Feiertag begehen.

"Kauf nix"-Tag als Gegenbewegung zum "Black Friday"


Der von vielen, vor allem großen, Einzelhändlern für Werbeaktionen genutzte "Black Friday" hat allerdings auch kämpferische Gegner. Eine der prominentesten Aktionen ist der so genannte "Kauf-Nix-Tag" (englisch: Buy Nothing Day). Damit richten sich die Aktivisten gegen die mit massiven Rabataktionen angefeuerten Verkaufsaktionen. Sie nennen diesen Tag einen "konsumkritischen Aktionstag". Sie rufen zu einem 24-stündigen Konsumverzicht auf und fordern ein auf Nachhaltigkeit abzielendes Kaufverhalten jedes Einzelnen.
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2017/11/black-friday-amazon-prostest-thanksgiving-kudamm-beschaeftigte-.html (https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2017/11/black-friday-amazon-prostest-thanksgiving-kudamm-beschaeftigte-.html)


Zitat"Black Friday"-Protest
Massive Polizei-Präsenz bei Demonstration gegen Amazon

Die Demonstranten wollten ein Verteilerzentrum in der City West blockieren. Der Kudamm wurde zeitweise gesperrt.


(https://img.morgenpost.de/img/incoming/crop212640521/4862601490-w820-cv16_9-q85/amazon.jpg)
Demonstranten und Polizisten am Freitag in der City West

Berlin. Ein Protest gegen den Online-Versandhändler Amazon ist am Freitagvormittag durch Charlottenburg gezogen. Etwa 100 Demonstranten starteten gegen 11.30 Uhr am Savignyplatz und liefen durch die City West, begleitet von einem massiven Polizei-Aufgebot. Eine Polizeisprecherin sagte am Vormittag, etwa 600 Beamte seien im Einsatz. Die Stimmung war friedlich. Reporter der Morgenpost berichteten, unter den Teilnehmern hätten sich vereinzelt auch vermummte Personen befunden.

(https://img.morgenpost.de/img/incoming/origs212639681/25784381-w619-h960-q85/amauon2.jpg)

Die Veranstaltung unter dem Motto "Make Amazon Pay" hatte sich laut eigenen Angaben zum Ziel gesetzt, das Amazon-Verteilerzentrum im Kudamm-Karree zu blockieren. Von dort beliefert der Versandhändler seine innerstädtischen Kunden. Die Polizei gestattete den Demo-Teilnehmern, an dem Verteilerzentrum vorbeizuziehen, allerdings auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Zu einer kleinen Kundgebung kam es kurz vor 12 Uhr am Kudamm Ecke Uhlandstraße mit etwa 30 Teilnehmern.


Demonstranten versuchten dort, Lieferfahrzeuge an der Weiterfahrt zu hindern, wurden aber von Polizisten immer wieder sofort von der Straße geschoben. Einige Demonstranten blockierten die Kreuzung und skandierten Parolen. Die Zufahrten zu dem Verteilerzentrum wurden von der Polizei abgesperrt, um Störungen durch Demonstranten zu verhindern.

(https://img.morgenpost.de/img/incoming/origs212639545/699843281-w619-h960-q85/DSC-1495.jpg)
Der Kurfürstendamm wurde am Mittag zeitweise abgesperrt. Zu Problemen kam es auch im Bus-Betrieb. Laut BVG gibt es Einschränkungen auf den Linien X10, M19, M29, 109, 110 und 249:

Erst in der Nacht zu Donnerstag waren in Kreuzberg und in Friedrichshain zwei Amazon-Transporter von Unbekannten angezündet worden.

Aufgerufen zu den deutschlandweiten Protesten und Streiks hatte die Gewerkschaft Verdi. Der Ausstand fällt auf den Rabatt-Tag "Black Friday" , an dem Einzelhändler bundesweit mit günstigen Angeboten locken. Anlass sind die Zusatzbelastungen, die Amazon seinen Mitarbeitern laut Verdi zu Beginn des Weihnachtsgeschäftes zumutet.

Der "Black Friday" stammt aus den USA. Er fällt immer auf den Tag nach dem amerikanischen Feiertag Thanksgiving. Auch in Deutschland locken an jenem Tag immer mehr Händler mit Rabatten; Amazon erhofft sich erhöhte Umsätze zum Start in die Weihnachtssaison. Extra für das Weihnachtsgeschäft hatte der Konzern im Oktober 13.000 befristete Mitarbeiterstellen an seinen deutschen Logistikzentren ausgeschrieben
https://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article212638613/Demonstration-gegen-Amazon-startet-in-der-City-West.html (https://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article212638613/Demonstration-gegen-Amazon-startet-in-der-City-West.html)

ZitatAm "Black Friday" lockt auch Amazon mit Schnäppchen. Für die Gewerkschaft ver.di war es Anlass zu einem erneuten bundesweiten Streik.

Beim Versandhändler Amazon ist erneut bundesweit gestreikt worden. Der Ausstand fiel auf den Rabatt-Tag "Black Friday", an dem Einzelhändler mit günstigen Angeboten locken. Gestreikt wurde an den sechs großen Amazon-Standorten in Deutschland. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di beteiligten sich 2.300 Amazon-Mitarbeiter an den Streiks.

Ver.di fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Konzern verweigert seit Jahren Gespräche darüber.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/am-rabatt-tag--black-friday--bundesweite-streiks-bei-amazon-100.html (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/am-rabatt-tag--black-friday--bundesweite-streiks-bei-amazon-100.html)

ZitatZahltag für Amazon
Streiks gegen Versandhändler in mehreren Städten und Blockade in Berlin


So hat sich der Onlineversandhändler Amazon den Schnäppchentag »Black Friday« vermutlich nicht vorgestellt: In mehreren Städten beteiligten sich am Freitag Hunderte Gewerkschafter, Mitarbeiter und linke Aktivisten an Protestaktionen und Streiks. Damit sollte auf die schlechten Arbeitsbedingungen, den fehlenden Tarifvertrag sowie die Rolle des US-Konzerns im digitalen Kapitalismus aufmerksam gemacht werden.

In Berlin blockierten etwa 150 Aktivisten vom linksradikalen Bündnis »Make Amazon Pay« am Mittag für einige Stunden die Zugänge zum Innenstadtversandlager im Kudamm-Karree. »Wir wollen zeigen, dass die Logistik im digitalen Kapitalismus und damit auch Amazon als großer Player angreifbar und störbar sind«, sagte der Sprecher der Initiative, Jonathan Schneider, gegenüber »nd«.

Die Polizei war mit zahlreichen Beamten vertreten und sorgte mit abgesperrten Straßen selbst dafür, dass der Warentransport nur noch eingeschränkt erfolgen konnte. Zumindest an einem der beiden Blockadepunkte ließen die Beamten jedoch weiterhin Fahrzeuge passieren. Bei den Versuchen, vor den Absperrgittern eine Mauer aus Kartons aufzubauen und einen zweiten Zugangsweg zu blockieren, sowie bei der Abschlussdemonstration kam es kurzzeitig zu Rangeleien mit der Polizei. Die Beamten nahmen eine Person fest.

Bereits am Vormittag hatten sich die Demonstranten am Savigny-Platz mit Regenschirmen und Dutzenden Kartons versammelt. Flugblätter, Transparente und Papputensilien mussten einzeln der Polizei zur Überprüfung gezeigt werden. Mit Parolen wie »Auf zu neuen Taten - Amazon verraten« oder »Gegen den Staat und Amazon« zog die Gruppe durch den relativ wohlhabenden Stadtteil Charlottenburg zum Kudamm-Karree. Die LINKEN-Bundestagsabgeordnete Sabine Leidig nahm ebenfalls an der Demonstration teil.

Make Amazon Pay

Eine Delegation der polnischen Basisgewerkschaft Arbeiter-Inititive aus Poznań unterstützte die Protestaktion. »Wir müssen uns international vernetzen, da Amazon einfach in ein anderes Land weiterziehen kann, sobald sich der Druck erhöht«, sagte der Mitarbeiter Michal Kubick gegenüber »nd«. Zweimal im Jahr träfen sich Gewerkschafter und Unterstützer aus Polen, Deutschland und Frankreich, um sich auszutauschen und Strategien zu planen. Nach eigener Aussage beträgt der Stundenlohn bei Amazon in Polen vier Euro. Die Toilettenpausen würde man vom Lohn abziehen.

Eine offizielle Unterstützung durch ver.di oder Mitarbeiter war in Berlin nicht zu vernehmen, doch Initiativensprecher Schneider erklärte, dass man mit der Gewerkschaft Kontakt halte. »Wir sehen uns nicht als Konkurrenz zu ver.di.« Man könne dafür als Bündnis Kritik üben, die über die der Gewerkschaft hinausgehe. »Wir kritisieren auch die Vorreiterrolle des Konzerns in der Datenspeicherung - Amazon greift nicht nur in den Alltag und das Leben der Beschäftigten ein, sondern auch in das, von uns allen.« Hinter »Make Amazon Pay« steht vor allem das postautonome »Ums-Ganze«-Bündnis, das in der vergangenen Woche entsprechende Veranstaltungen durchgeführt hatte.

Erst in der Nacht zu Donnerstag hatten Unbekannte in Berlin drei Amazon-Transporter zerstört und das Wort »Streik« hinterlassen. In einer auf Indymedia veröffentlichten Erklärung hieß es von »autonomen Gruppen«: »Wir haben keinen Bock darauf, durch Informationen regierbar zu sein.« Man solidarisiere sich daher mit den Streikenden. Der Konflikt um die Amazon-Arbeiter sei aber nur »ein Ausschnitt des gigantischen Problems des Wandels der Arbeitswelt, der Vereinzelung der Kampffelder und der Isolierung der Kämpfenden.«

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Kundgebung in Leipzig vor dem Amazon-Standort. Die Gewerkschaft Ver.di hat am Freitag die Mitarbeiter mehrerer Amazon-Standorte in Deutschland zum Streik aufgerufen.

Auch in weiteren Städten gab es am Freitag Aktionen gegen Amazon. Gestreikt wurde etwa an den Logistikstandorten Leipzig, Koblenz, Bad Hersfeld, Rheinberg, Werne und Graben. Laut ver.di beteiligten sich erstmals auch Beschäftigte am norditalienischen Standort Piacenza nahe Mailand an dem Ausstand. Ronny Streich, ver.di-Streikleiter bei Amazon in Leipzig, erklärte: »Im Dienste von Jeff Bezos und der Kunden sollen die Mitarbeiter zum ›Black Friday‹ Höchstleistungen erbringen und dies unter Arbeitsbedingungen, die auf Dauer krank machen.« Jeff Bezos ist der Chef des US-Konzerns.

In Leipzig gab es laut der Initiative »Make Amazon Pay« ebenfalls eine kurzzeitige Blockadeaktion. Videos zeigten Dutzende Menschen, die auf eine Zufahrtsstraße laufen. Es hätte dadurch einen »massiven Rückstau« gegeben. Offenbar mussten mehrere LKWs ihre Fahrten pausieren.

Ver.di fordert bereits seit rund viereinhalb Jahren eine Bezahlung der Beschäftigten nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels sowie bessere Arbeitsbedingungen. Amazon mit bundesweit mehr als 12 000 Mitarbeitern, verweigert aber Gespräche.

Der »Black Friday« stammt aus den USA. Er fällt immer auf den Tag nach dem Feiertag Thanksgiving. Für die Amerikaner ist das ein Brückentag, den sie gerne für Weihnachtseinkäufe nutzen. Auch immer mehr Händler in Deutschland sind bei der Rabattaktion dabei.

Der Online-Händler erklärte zu den neuerlichen Streiks, diese hätten »keinen Einfluss« auf die Abläufe gehabt. »Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer Arbeitgeber sein kann«, so der Konzern. In Anspielung auf den »Black Friday« sagte indes der LINKEN-Bundestagsabgeordnete Pascal Meiser: Solange die Beschäftigten keinen Tarifvertrag hätten, sei für sie »jeder Tag ein schwarzer Tag«.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1071264.streik-gegen-amazon-zahltag-fuer-amazon.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1071264.streik-gegen-amazon-zahltag-fuer-amazon.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:21:14 So. 26.November 2017
ZitatWarum Amazon-Mitarbeiter am "Black Friday" streiken
"Das Unternehmen reduziert uns zum Teil der Maschine, wir sollen einfach nur eine Lücke ausfüllen zwischen Computersystem und Regal."


(https://abload.de/img/1511532777836-imago833s6t.jpeg) (http://abload.de/image.php?img=1511532777836-imago833s6t.jpeg)
Ein Amazon-Logistikzentrum in Spanien

Seit 6 Uhr morgens wird zurückreduziert. Der Onlineversandhändler Amazon hat den heutigen Freitag zum "Black Friday" erklärt. Alle fünf Minuten werden den Kunden neue "Blitzangebote" unterbreitet: Grillhandschuhe, Funksteckdosen, Babykostwärmer. Das eine Produkt bekommt man 20 Prozent günstiger, das andere sogar 40 Prozent. Genau einen Monat vor Heiligabend räumt Amazon die Lager leer. So zumindest der Plan. Das Problem: Die Beschäftigten und die Gewerkschaft Verdi bestreiken Teile des deutschen Betriebs. Sie wollen die "Black Friday"-Auslieferungen verzögern und so Amazon endlich und erstmals zu Verhandlungen mit seinen Beschäftigten bewegen.

Derzeit betreibt Amazon elf Logistikzentren an zehn Standorten in Deutschland. Über 12.000 festangestellte Mitarbeiter arbeiten dort laut Unternehmensangaben. Im Februar dieses Jahres kündigte Amazon an, dass bis Ende 2017 sogar 16.500 Mitarbeiter beschäftigt werden sollen. Für das Weihnachtsgeschäft will das Unternehmen zusätzlich nochmals 13.000 Saisonarbeiter kurzfristig einstellen.

Die Arbeit, die Interessierte dort erwartet, beschreibt Mitarbeiter Christian Krähling so:

"Das Unternehmen reduziert uns zum Teil der Maschine, wir sollen einfach nur eine Lücke ausfüllen zwischen Computersystem und Regal."

Krähling ist Streikführer am größeren von zwei Lieferzentren im hessischen Bad Hersfeld. VICE erreicht ihn nach der Streikversammlung. Jeder Zehnte der insgesamt 5.000 Beschäftigten beteilige sich am Streik, sagt Krähling. Allerdings sind an dem Standort bereits mehr als die Hälfte aller Beschäftigten Saisonkräfte. Dafür wurde in Leipzig, Graben und Rheinberg ebenfalls die Arbeit unterbrochen.

Amazon-Mitarbeiter streiken regelmäßig. Zuletzt Ende September dieses Jahres, als das Videospiel "FIFA 18" ausgeliefert werden sollte. Und eben jetzt wieder. Die FAZ, seit jeher Verlautbarungsorgan des deutschen Arbeiterkampfs, kommentiert die aktuellen Aktionen mit: "Und täglich grüßt das Murmeltier".

Christian Krähling sagt, die Arbeiter hätten in den letzten Jahren durch die Streiks etliche Verbesserungen erreicht, etwa mehrere "relativ moderate" Lohnerhöhungen und ein Weihnachtsgeld. Die Geschäftsleitung hätte sich immer bemüht, den Streikenden entgegenzukommen, sagt Krähling. Auch der Betriebsrat sei durch die zahlreichen Aktionen handlungsfähiger geworden. Bis heute ist Amazon keinem Arbeitergeberverband beigetreten und hat nie direkt mit den Gewerkschaften und Arbeitern verhandelt. Genau das ist aber nun die wichtigste Forderung der Streikenden.

(https://abload.de/img/1511532615592-mitarbtksuc.jpeg) (http://abload.de/image.php?img=1511532615592-mitarbtksuc.jpeg)
Glücklich am Produktescannen, so zeigt Amazon seine Mitarbeiter auf Pressefotos | Foto: Amazon Deutschland

Neben dem Geld geht es den Mitarbeitern um das Klima im Betrieb. Krähling sagt, das Unternehmen kontrolliere seine Angestellten permanent. "Es gibt häufig Abmahnungen wegen Nichtigkeiten, etwa weil jemand 10 Sekunden zu früh seinen Arbeitsplatz verlassen hat." Amazon sei auf Zahlen fixiert, auf Einheiten, die pro Stunden zu schaffen sind. Der Mensch habe da oft das Nachsehen, sagt der Gewerkschafter. "Viele resignieren dann, sie bleiben im Unternehmen, kündigen aber innerlich. Andere gehen in den Widerstand. Und wieder andere nehmen das alles so hin."

Den Erfolg von Amazon haben die Arbeitsbedingungen nicht geschmälert, vermutlich haben die geringen Personalkosten ihn sogar eher gefördert. Die Firma aus Seattle ist das viertwertvollste Unternehmen der Welt. Auch weil das Geschäft in Deutschland so gut läuft. Mehr als jeder zweite Deutsche bestellt regelmäßig bei Amazon. Seinen Umsatz hat der Konzern im letzten Jahr um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert – auf umgerechnet rund 13,3 Milliarden Euro. Der gesamte deutsche Einzelhandel, zu dem auch Amazon gehört, setzte im selben Zeitraum 486,5 Milliarden Euro um.

Erstmals erhalten die Streikenden nun auch Unterstützung durch eine neue Aktion namens "Make Amazon Pay". Sie besuchte am Freitagvormittag die Streikenden in Leipzig und organisierte zuvor mehrere Infoveranstaltungen in verschiedenen deutschen Städten. Dahinter verbergen sich vor allem linke und linksradikale Gruppen, wie einer der Aktionssprecher, Jonathan Schneider, gegenüber VICE erklärt.

Doch anders als es der markige Titel der Aktion verheißt, will hier niemand, dass Amazon "zahlen muss". Zumindest vorerst nicht. Zwar würde auch Schneider das Unternehmen zwar gerne langfristig enteignen und den Nutzern übergeben. Heute geht es bei der Aktion aber erstmal um die "arrogante Haltung" von Amazon. Das Unternehmen soll sich endlich mit den Gewerkschaften an den Verhandlungstisch setzen.

Aber Schneider sagt, ihm und seinen Mitstreitern gehe es auch um die Kunden: "Amazon ist darauf ausgerichtet, rund um die Uhr Daten von den Nutzern zu bekommen und zu verwerten – auch sensible Daten." Schneider fordert, dass Amazon seine Sammelwut einschränkt und gleichzeitig transparenter wird. Fraglich, ob er das mit ein paar Flyern und Gesprächsrunden eines der mächtigsten Unternehmen der Welt beeindruckt.

Aber was wäre wenn die Millionen deutschen Amazon-Kunden den Onlineversand für einen Tag boykottieren, einen #buynothingday einlegen oder mal wieder in der nächsten Innenstadt einkaufen gehen würden? Würde das nicht Druck erzeugen?

Aktivist Schneider und Gewerkschafter Krähling lehnen einen Boykott ab. Man dürfe weiterhin Bücher, Schlüpfer und Sextoys bei Amazon bestellen, ein Boykott würde nur den Mitarbeitern schaden.

Um Kritik am Unternehmen auszudrücken, hat Krähling einen andere Idee: "Legt Briefe in die Pakete, wenn ihr Produkte zurückschickt. Die Arbeiter in der Retourenstelle werden die Briefe an die Geschäftsleitung weitergeben."

Christian Krähling und seine Kollegen werden auch am morgigen Samstag streiken. Danach entscheiden sie, wie es weitergeht.
https://www.vice.com/de/article/bj79m5/warum-amazon-mitarbeiter-am-black-friday-streiken (https://www.vice.com/de/article/bj79m5/warum-amazon-mitarbeiter-am-black-friday-streiken)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 18:10:46 So. 26.November 2017
Amazon-Chef Bezos ist 100 Milliarden Dollar schwer
Der "Black Friday" brachte ihm die Führung: Amazon-Gründer Jeff Bezos ist auf den ersten Platz der Milliardärs-Rangliste vorgerückt.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/jeff-bezos-amazon-chef-besitzt-100-milliarden-dollar-a-1180306.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/jeff-bezos-amazon-chef-besitzt-100-milliarden-dollar-a-1180306.html)

Ohne Worte
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:19:52 Di. 28.November 2017
ZitatTarifverträge für die Welt
Online-Handel Die Streiks bei Amazon haben zentrale Bedeutung für die Zukunft der Arbeiterrechte im digitalen Kapitalismus


(https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/tarifvertraege-fuer-die-welt/@@images/7b63f458-9cf7-401f-ae5b-53cbc262c599.jpeg)
Der Online-Händler liefert überall hin. Gewerkschaften will er nirgends

Seit viereinhalb Jahren kämpfen Amazon-Beschäftigte mit ihrer Gewerkschaft Verdi in den deutschen Versandzentren des größten Onlinehändlers der Welt für einen Tarifvertrag. Zählt man die Streiktage zusammen, kommt man auf mehr als ein halbes Jahr. In diesen Tagen, da das Weihnachtsgeschäft an Fahrt aufnimmt, türmt sich schon die nächste Streikwelle auf. Seit Ende September legten in den meisten deutschen Versandzentren Hunderte Beschäftigte die Arbeit nieder. Und das, obwohl Amazon die Stundenlöhne gerade erst um 26 Cent angehoben hat. Offenkundig ein unmittelbarer Effekt des Arbeitskampfes, der – so viel steht jetzt schon fest – als einer der zähsten und langwierigsten in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eingehen wird.

Dabei ist der Ausgang der Auseinandersetzung nach wie vor völlig ungewiss. Das liegt daran, dass es sich eben nicht in erster Linie um einen Lohnkonflikt handelt, und um die Frage, ob Amazon den Flächentarifvertrag des Einzel- und Versandhandels oder jenen der Logistikwirtschaft anwenden soll. Ginge es im Kern tatsächlich darum, wäre der Streit wohl längst beendet.

Zeitenwende in Bad Hersfeld

In Wahrheit dreht sich der Kampf aber eben nicht um ein paar hundert Euro mehr oder weniger im Jahr: Der Weltmarktführer des Onlinehandels weigert sich prinzipiell, mit Gewerkschaften Tarifverträge abzuschließen. Werden bei Amazon auch künftig die Arbeitsbedingungen einseitig durch das zentrale Management festgelegt? Oder sollen sie Ergebnis eines Aushandlungsprozesses sein, an dem die Beschäftigten durch eine kollektive, gewerkschaftliche Vertretung beteiligt sind?

Als im Frühjahr 2013 hunderte Amazon-Beschäftigte im hessischen Bad Hersfeld die Arbeit niederlegten, handelte es sich nicht nur um den ersten Streik bei Amazon in Deutschland, sondern weltweit um den ersten Arbeitskampf in der Geschichte des 1994 gegründeten Unternehmens. Nirgendwo auf der Welt war der Onlinehändler bis dahin je bestreikt worden, nirgends hatte er sich je auf Tarifverhandlungen mit Gewerkschaften eingelassen oder gar einen Kollektivvertrag abgeschlossen. Das ist bis heute so und soll aus Sicht des Unternehmens so bleiben. Die Auseinandersetzung mit Verdi ist daher von fundamentaler Bedeutung. Ein Tarifvertrag in Deutschland hätte Signalwirkung auch für andere Länder. Amazon will einen Präzedenzfall deshalb unbedingt vermeiden.

Das Unternehmen reagiert aggressiv auf jegliche Form von gewerkschaftlichem Einfluss, und sieht Gewerkschaften durch eine sehr US-amerikanische Brille: Verdi besteht demnach nicht aus den dort organisierten Beschäftigten, ist nicht etwa Teil der eigenen Belegschaft, sondern eine ,,dritte Partei", die sich von außen zwischen Management und Mitarbeiter drängt.

Genau das ist aber nicht der Fall. Wer einmal einen Streik in Bad Hersfeld oder Leipzig miterlebt, wird auf lebendiges gewerkschaftliches Leben stoßen, wie es häufig nicht einmal in vielen deutschen gewerkschaftlichen Hochburgen zu finden ist – und das trotz widriger Bedingungen, massiver Angriffe und Einschüchterungen.

Sicher, die gewerkschaftlich organisierten und regelmäßig an Streiks beteiligten Beschäftigten sind im Unternehmen eine Minderheit und stehen unter enormem Druck. Dennoch sind über Jahre hinweg an vielen Standorten selbstbewusste und erfahrene Verdi-Betriebsgruppen gewachsen, die deutlich mehr sind als Hilfstruppen des hauptamtlichen Verdi-Apparats. Nicht dieser prägt bei Amazon das Gesicht der Gewerkschaft, sondern die zahlreichen aktiven Beschäftigten und die gewerkschaftlichen Vertrauensleute. Sie werben Mitglieder, stehen Kollegen bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite, sind als Streikleitung maßgeblich für die Organisation, Durchführung und Planung der Arbeitskämpfe zuständig und vernetzen sich betriebsübergreifend, auch mit Kolleginnen und Kollegen im Ausland.

Das Verhältnis zu Verdi ist solidarisch, während zugleich die eigene Unabhängigkeit betont wird. Das führt auch zu Konflikten. Denn die aktive Basis fordert manchmal mehr Beteiligung ein, als es die eingespielte Gewerkschaftskultur normalerweise vorsieht. Ein zuständiger Gewerkschaftssekretär bringt diesen Widerspruch auf den Punkt: ,,Wir haben als Verdi bei Amazon bewusst auf Organizing gesetzt. Die Folge ist, dass wir jetzt eine Belegschaft haben, die manchmal mehr möchte als die Gewerkschaft. Das ist für uns nicht immer einfach." Insgesamt hat sich der Arbeitskampf auf hohem Niveau stabilisiert: Wurde im ersten Jahr des Konflikts an 18 Tagen gestreikt, waren es 2014 schon rund 25 Tage. Im Jahr 2016 wurde an 51 Tagen die Arbeit niedergelegt, ein Trend, der in diesem Jahr anhalten dürfte.

So beeindruckend die Fortschritte auch sind, sie können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Verdi mit enormen Problemen konfrontiert ist. Amazon hat sich in den vergangenen Jahren als lernfähiges Unternehmen erwiesen und begonnen, die Widerstände, auf die Verdi stößt, gezielt zu instrumentalisieren und zum eigenen Vorteil in der Auseinandersetzung zu nutzen.

Amazon rekrutiert Personal in strukturschwachen Regionen. Viele Beschäftigte kommen aus der Arbeitslosigkeit oder hatten vorher andere prekäre Jobs, etwa in der Logistik, dem Einzelhandel oder auf dem Bau. Im Vergleich dazu hat die Arbeit bei Amazon Vorteile: Die Löhne befinden sich meist über dem regionalen Durchschnitt für vergleichbare Tätigkeiten und kommen pünktlich. Es handelt sich um Vollzeitarbeitsverhältnisse, anders als etwa im Einzelhandel, wo der Anteil der Minijobs und unfreiwilligen Teilzeitarbeitsverhältnisse inzwischen bei fast 50 Prozent liegt.

Osteuropa als Packtisch

Ein Jahr nach Beginn der Streiks in Deutschland begann Amazon seine Expansion nach Osteuropa. 2014 wurden in Polen drei Zentren eröffnet, in steuerbegünstigten Sonderwirtschaftszonen in Nähe zur deutschen Grenze und in großem Stil von der EU subventioniert. In der Tschechischen Republik gibt es seit 2013 ein Retourenzentrum in der Nähe des Prager Flughafens. Im Herbst 2015 wurde in unmittelbarer Nähe ein weiteres Versandzentrum eröffnet, der Bau eines weiteren bei Brno ist in Planung. Entgelte und Arbeitszeiten liegen weit unter den deutschen Standards, die Stundenlöhne bei rund einem Viertel der deutschen. Auf die nationalen Märkte in Polen und Tschechien hat es Amazon dabei nicht primär abgesehen. Osteuropa dient praktisch ausschließlich als verlängerter Packtisch für den deutschen und österreichischen Markt.

Gemeinsam mit Google, Facebook, Apple und Microsoft gehört Amazon zu den ,,Big Five", die heute das Internet beherrschen. Aber vielleicht mehr noch als die anderen versucht das Vorzeigeunternehmen aus Seattle, die Arbeitsbedingungen im digitalen Kapitalismus neu zu definieren. Amazon denkt dabei strategisch, langfristig und konsequent. Genau das muss auch Verdi tun, und zwar im Verbund mit der internationalen Gewerkschaftsbewegung.

Amazon ist nicht irgendein Unternehmen, sondern einer der wichtigsten transnationalen Konzerne unserer Zeit und Trendsetter für Arbeits- und Fabrikorganisation im digitalen Kapitalismus. Der Streik der Amazon-Beschäftigten für ihr Recht auf Tarifverträge ist von zentraler Bedeutung für die Frage, welche Standards in den Beziehungen zwischen Arbeit und Kapital im 21. Jahrhundert als normal gelten werden. Dringend bräuchte es auf Seiten der Gewerkschaft deshalb branchenübergreifende strategische Planung: Amazon ist längst nicht mehr nur Versandhändler, sondern auch Logistiker, Medienunternehmen, IT-Dienstleister, Hersteller von Hard- und Software und demnächst mit einer eigenen Luft- und Schiffsflotte unterwegs. Mindestens 6 der 13 Fachbereiche von Verdi sind von den Aktivitäten des Konzerns betroffen.

Es gehört wenig dazu, sich vorzustellen, wie bald auch Logistikunternehmen, bei denen noch tarifliche Standards gelten, unter Druck gesetzt werden. Bei DHL, wo bisher ein Großteil der Amazon-Bestellungen abgewickelt wird, bekommt man schon kalte Füße. Doch eine Koordination der verschiedenen Verdi-Fachbereiche findet bisher praktisch nicht statt. Ideen und Wissen sind durchaus vorhanden – nicht zuletzt bei den Verdi-Vertrauensleuten in den Versandzentren, die in den vergangenen Jahren wertvolle Erfahrungen gesammelt haben. Die Gewerkschaft hat durchaus noch Trümpfe auf der Hand. Sie muss sie nur klug ausspielen.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/tarifvertraege-fuer-die-welt (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/tarifvertraege-fuer-die-welt)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:27:48 Mo. 11.Dezember 2017
Zitat Amazon Flex:
Flex und fertig

(https://abload.de/img/amazon-flex-lieferana5pl4.jpeg) (http://abload.de/image.php?img=amazon-flex-lieferana5pl4.jpeg)
Im eigenen Auto, gesteuert per App: Seit Kurzem liefern Privatleute Amazon-Bestellungen aus. Wie Uber für Pakete.

Die ersten Fahrer seien bereits in der vergangenen Woche in der Hauptstadt für Amazon Flex unterwegs gewesen, sagt eine Unternehmenssprecherin. Wie viele genau, dazu schweigt Amazon und verweist auf die Erfahrungen in den USA, Großbritannien und Singapur, wo es den Dienst schon länger gibt. "Tausende Lieferpartner" fahren laut einer Unternehmenssprecherin allein in Großbritannien mit dem Privat-Pkw für den Internethändler durch die Innenstädte. Eine inoffizielle Facebook-Gruppe, in der sich Flexfahrer der Insel organisieren, zählt derzeit 3.800 Mitglieder; in der Facebook-Ortsgruppe für Los Angeles sind es 1.700.

Amazon dominiert den Online-Handel in Deutschland: 30 Prozent des Geschäfts laufen inzwischen über das Unternehmen. Die Paketzustellung nimmt der Netzkonzern dabei verstärkt in die eigene Hand.

Die Uberisierung des Onlinehandels


Was der US-Konzern nun mit Flex auch in Deutschland anbietet, klingt, als hätte jemand die Arbeit der Fahrradkuriere, die für Deliveroo und Foodora Restaurantessen ausliefern, mit der der Uber-Fahrer gekreuzt. Alle drei Unternehmen stehen für ein neues Modell, bei dem die Beschäftigten ihre Anweisungen per App und Algorithmus bekommen und der Arbeitgeber, wie Kritiker anprangern, sich im digitalen Nebel aus der Verantwortung stiehlt. Ist Amazon Flex der nächste Schritt, um Mitarbeiter hierzulande in Miniunternehmer zu verwandeln, die auf eigene Rechnung arbeiten – und auf eigenes Risiko?

Lutz Kämmerer ist bei der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di in Berlin für die Logistik-Beschäftigten zuständig. Aus seiner Sicht droht Flex Arbeitsstandards in einer Branche auszuhöhlen, in der viele Menschen schon jetzt einen Knochenjob leisten. "Wir beobachten mit Argusaugen, was Amazon da macht", sagt er.

Stichpunkt Verdienst: Angestellte Zustellerinnen und Zusteller bekommen in Berlin, sofern ihr Unternehmen sich an den Tarifvertrag hält, derzeit 11,38 Euro brutto in der Stunde. Amazon bezahlt dagegen für eine auf vier Stunden angesetzte Liefertour pauschal 64 Euro – also 16 Euro pro Stunde. "Als faires Angebot würde ich das nicht bezeichnen", sagt Kämmerer. "Bei den Fahrern dürfte sehr viel weniger hängen bleiben." Die Selbstständigen müssen den Sprit für ihr Auto, die Kfz-Versicherung, die Reparaturen bezahlen. All dies betrachtet Amazon als abgegolten, die Fahrer sollen laut Unternehmen allerdings nach Abzug ihrer Kosten immerhin auf mindestens gut 10 Euro pro Stunde kommen.

Die App teilt die Schichten zu, die App scannt die Pakete, wenn sie in der Lieferstation abgeholt werden, die App spuckt den Weg zum Kunden aus, die App gibt im Auto Navi-Anweisungen, die App listet den Verdienst unter dem Menü-Punkt "Gewinn" auf. Gewinner der Flexibilisierung des Lieferservices ist am Ende vor allem Amazon selbst.
http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/amazon-flex-arbeitsbedingungen-zusteller-bezahlung-tarif-lohn (http://www.zeit.de/arbeit/2017-11/amazon-flex-arbeitsbedingungen-zusteller-bezahlung-tarif-lohn)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 11:53:49 Mo. 11.Dezember 2017
Und was ist mit der KV? Da muss man sich als Selbstständiger auch Privat versichern.
Und was ist, wenn die auf vier Stunden angesetzte Liefertour nur in sechs Stunden zu schaffen ist?
Das sich überhaupt Leute finden, die auf so eine Verarschung hereinfallen!
Das ist ein reines Minusgeschäft für die Auslieferer aber ein riesen Reibach für Amazon!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:31:52 Fr. 15.Dezember 2017
ZitatStreik bei Amazon an zwei Standorten

Streikende wollen das Weihnachtsgeschäft bei Amazon "weiter stören". Heute wird in Rheinberg und Werne von einem Teil der Beschäftigten nicht gearbeitet.


Die Beschäftigten an den beiden Amazon-Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen haben für zwei Tage zum Streik aufgerufen. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 13. Dezember 2017 bekannt. "Nachdem am Montag bereits in Rheinberg gestreikt wurde, soll damit das Weihnachtsgeschäft des Versandhändlers weiter gestört werden", erklärte Verdi. Durch die eintägige Streikunterbrechung und den nun folgenden zweitägigen Streik zeigten die streikenden Beschäftigten zudem erneut ihre Flexibilität im Arbeitskampf.

Ein Amazon-Sprecher sagte Golem.de: "Die Gewerkschaft Verdi hat an den Logistikstandorten von Amazon in Rheinberg und Werne heute Morgen während der Frühschicht zum Streik aufgerufen. Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal." Hintergrund ist, dass Verdi den Betrieb nicht lahmlegen sondern nur einschränken kann.

Amazon: Wir haben eine offene Unternehmenskultur

Seit dem Frühjahr 2013 kämpfen Beschäftigte bei Amazon Deutschland für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung. Amazon verweigert von Anfang an hartnäckig Gespräche mit Verdi. Laut Amazon habe der Konzern eine offene Unternehmenskultur und kommuniziere ständig direkt mit den Mitarbeitern und Betriebsräten, betonte der Sprecher.

"Solange Amazon den Beschäftigten den Tarifvertrag vorenthält, werden die Kolleginnen und Kollegen gerade in der stressigen Vorweihnachtszeit weiter dafür sorgen, dass Amazon Lieferversprechen nicht einhalten kann", erklärte Silke Zimmer, Fachbereichsleiterin Handel bei Verdi NRW. Es werde weiterhin unmenschlicher Druck auf die Beschäftigten ausgeübt.

"In NRW beschäftigen wir in unseren Logistikzentren momentan über 7.500 Mitarbeiter. Derzeit gehen wir davon aus, dass sich davon heute 440 am Streik beteiligen", erklärte der Sprecher.
https://www.golem.de/news/lohn-streik-bei-amazon-an-zwei-standorten-1712-131647.html (https://www.golem.de/news/lohn-streik-bei-amazon-an-zwei-standorten-1712-131647.html)

Wenn man sich ansieht, wie Verdi gerade die   DHL Beschäftigten verarscht (http://betriebsgruppepostdienstenord.blogsport.eu/2017/12/15/wieder-verraten-von-verdi/), wundert man sich natürlich, was da bei Amazon abgeht.
Bei Amazon handelt es sich bei den Streiks um eine Basisbewegung der Beschäftigten. Und dadurch hat Verdi bereits gut 2000 neue Mitglieder gekriegt in einem Konzern, dessen Unternehmensstretegie ist, gewerkschaftsfrei zu bleiben. Das läßt man sich gefallen und läßt die kämpferischen Amazonier mal machen. Es ist aber eine Frage der Zeit, irgendwann wird Verdi auch ihnen in den Rücken fallen. Für den Fall haben sie Massenaustritte angekündigt. Ich bezwiefle, daß es so funktionert. Viele sind träge. Abwarten. Geräuschlos wird es definitiv nicht.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:26:11 Mo. 18.Dezember 2017
ZitatIm Weihnachtsgeschäft hat Amazon – zusätzlich zum Gesundheitsbonus – eine Anwesenheitsprämie ausgelobt. Wer sich im Advent nicht krankmeldet und gegebenenfalls krank zur Arbeit erscheint, aber auch nicht streikt, kann so mehrere hundert Euro zusätzlich verdienen.
http://www.dgb.de/themen/++co++ca17ee0c-e3d8-11e7-a215-52540088cada (http://www.dgb.de/themen/++co++ca17ee0c-e3d8-11e7-a215-52540088cada)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:14:16 Do. 21.Dezember 2017
ZitatAmazon Bad Hersfeld: Mitarbeiter streiken zwischen den Jahren

Bad Hersfeld. Nach Weihnachten werden üblicherweise Geschenke umgetauscht und Gutscheine eingelöst. Eine besondere Zeit für einen Streik bei Amazon, meint die Gewerkschaft Verdi, die die Mitarbeiter der beiden Versandzentren in Bad Hersfeld zwischen den Jahren erneut zum Arbeitskampf aufruft.
https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/amazon-bad-hersfeld-mitarbeiter-streiken-zwischen-jahren-9469631.html (https://www.hersfelder-zeitung.de/bad-hersfeld/amazon-bad-hersfeld-mitarbeiter-streiken-zwischen-jahren-9469631.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:19:27 Sa. 23.Dezember 2017
ZitatWieder Streiks im Weihnachtsgeschäft bei Amazon

Heute wird an drei Amazon-Standorten gestreikt. Auch nach Weihnachten geht der Ausstand weiter.


An den drei Amazon-Standorten Koblenz, Leipzig und Graben bei Augsburg wird heute gestreikt. Das gab das Unternehmen am 22. Dezember 2017 bekannt. Die Gewerkschaft Verdi hat zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen. Lagerarbeiter bei Amazon Bad Hersfeld streiken zudem zwischen Weihnachten und Neujahr an mehreren Tagen.

Nach Weihnachten ist die Zeit des Umtauschs von Geschenken und des Einlösens von Gutscheinen. Hier träten Beschäftigte in den beiden Versandzentren in Bad Hersfeld vom 27. bis 30. Dezember in den Streik, sagte Verdi-Streikleiterin Mechthild Middeke.

Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher sagte Golem.de: "Amazon ist gut vorbereitet, und selbst Unwägbarkeiten wie schlechtes Wetter sind bereits einkalkuliert. Die Gewerkschaft Verdi hat an mehreren Amazon-Logistikstandorten zum Streik aufgerufen. Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal." Tatsächlich sind pro Standort immer einige hundert Lagerarbeiter an den Streiks beteiligt. Im September 2017 nahmen an einem Streik an vier Standorten laut Verdi-Sprecherin Franziska Brandstädter etwa 1.300 Arbeiter teil.

Verdi: Bezos Reichtum aus der Arbeit der Beschäftigten

"Wesentlich den Beschäftigten bei Amazon hat es der Firmengründer Jeff Bezos zu verdanken, dass er mittlerweile der reichste Mensch der Welt ist. Aber genau diejenigen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, sollen nicht nur zu Weihnachten, sondern auch später im Alter leer ausgehen", erklärte Thomas Gürlebeck, Verdi-Streikleiter in Graben. "Aber solange nach Gutsherrenart entschieden wird, was angeblich das Beste für die Beschäftigten ist, werden wir weiter für die tarifliche Existenzsicherung kämpfen."

Den Beschäftigten geht es seit Mai 2013 um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag sowie bessere Arbeitsbedingungen. Urlaubsgeld fehlt bei Amazon komplett, und das Weihnachtsgeld ist deutlich niedriger als die tariflichen 1.058 Euro. Amazon verweigerte von Anfang an hartnäckig Gespräche mit Verdi. Der Sprecher betonte, Amazon habe eine offene Unternehmenskultur und kommuniziere ständig direkt mit den Mitarbeitern und Betriebsräten.
https://www.golem.de/news/lohn-wieder-streiks-im-weihnachtsgeschaeft-bei-amazon-1712-131834.html (https://www.golem.de/news/lohn-wieder-streiks-im-weihnachtsgeschaeft-bei-amazon-1712-131834.html)

Das Handelsblatt klopft die rechtlichen Grundlagen der Streiks ab, hat aber nichts zu beanstanden:
ZitatAmazon in die Knie zwingen? – Streiks in der Vorweihnachtszeit
Verdi nutzt dabei gezielt das umsatzstarke Weihnachtsgeschäft aus, um den Druck noch einmal deutlich zu erhöhen. Es stellt sich zu Recht die Frage, ob ein solches Vorgehen nicht als unverhältnismäßig anzusehen ist.
Gewerkschaft hat Pflicht, Möglichkeiten auszuschöpfen
Es bleibt weiterhin spannend

http://blog.handelsblatt.com/rechtsboard/2017/12/21/amazon-in-die-knie-zwingen-streiks-in-der-vorweihnachtszeit/ (http://blog.handelsblatt.com/rechtsboard/2017/12/21/amazon-in-die-knie-zwingen-streiks-in-der-vorweihnachtszeit/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 19:02:47 So. 24.Dezember 2017
! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=dFayC5rNHYM#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:14:59 Do. 28.Dezember 2017
ZitatAmazon prämiert zu Weihnachten Denunziation

In Frankreich verpflichten immer mehr Unternehmen ihre Mitarbeiter dazu, Verstöße gegen Normen und interne Richtlinien zu melden


(https://abload.de/img/16878089u0d.jpg) (http://abload.de/image.php?img=16878089u0d.jpg)

Die Direktion des Logistikzentrums des US-Versandgroßhändlers Amazon im nordfranzösischen Lauwin-Planque hatte zu Weihnachten für die 1500 Mitarbeiter eine ganz besondere Idee: Wer einen Kollegen oder Vorgesetzten meldet, der gegen Arbeitsschutzvorschriften oder andere betriebsinterne Weisungen verstoßen hat, soll einen Amazon-Geschenkgutschein bekommen. Der Wert war nach der Schwere des Verstoßes gestaffelt. Die Direktion nannte das verharmlosend »Safety Fun Game«.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1074252.amazon-amazon-praemiert-zu-weihnachten-denunziation.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1074252.amazon-amazon-praemiert-zu-weihnachten-denunziation.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:36:00 Do. 28.Dezember 2017
Bescheuert wie bei der Bundeswehr: Melden macht frei!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:30:57 Mi. 10.Januar 2018
ZitatStreik bei Amazon
DGB-Chef Hoffman will bald grenzübergreifende Aktionen

Seit vier Jahren kämpft Verdi für einen Tarifvertrag bei Amazon - jetzt wieder mit Streik. Doch Amazon will keinen Tarifvertrag und weicht im Zweifel nach Polen oder Tschechien aus. Das will DGB-Chef Rainer Hoffmann verhindern.
http://www.deutschlandfunkkultur.de/streik-bei-amazon-dgb-chef-hoffman-will-bald.2165.de.html?dram:article_id=407219 (http://www.deutschlandfunkkultur.de/streik-bei-amazon-dgb-chef-hoffman-will-bald.2165.de.html?dram:article_id=407219)

Das Thema hatten wir schonmal: Wie kommt es, daß sich bei der Amazon-Streikbewegung so ein reaktionärer Arsch wie Hoffmann verbal an die Spitze des Arbeitskamfes stellt. Mir fallen 2 Argumente fallen mir spontan ein:
1.) Das Image des DGB ist nicht viel besser als das der SPD. Da versucht man sich an eine kreative Basisbewegung ranzuhängen in der Hoffnung, der gute Ruf färbt ab.
2.) Die Amazon Kämpfe brachten Verdi mehrere Tausend neue Mitglieder in einem Bereich, der von der amerikanischen Konzernspitze gewerkschaftsfrei gehalten werden sollte. Ein Erfolg, den nicht die Gewerkschaft, sondern die Aktivisten im Betrieb erreicht haben. Dafür zahlt man auch gern Streikgeld. Das ist bisher überschaubar.

P.S.: Es ist interessant den DLF Bericht anzuklicken. Ein Stimmungsbild. Der Streik ist noch eine Minderheitensache.


Die Beschäftigten machen weiter...
ZitatVerdi setzt Streiks bei Amazon Leipzig auch 2018 fort

Auch im neuen Jahr will die Gewerkschaft Verdi den Internetversandhändler Amazon mit Streiks zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen. In Leipzig habe der Ausstand am Montag um Mitternacht mit der Nachtschicht begonnen und soll bis zum Ende der Nachtschicht am Dienstagmorgen andauern, sagte Streikleiter Thomas Schneider am Montag. Verdi rechne mit insgesamt 400 Teilnehmern. Die Gewerkschaft will mit dem Ausstand das Gutscheingeschäft und die Bearbeitung von Rücksendungen treffen.


Amazon sprach von 160 streikenden Mitarbeitern in der Frühschicht. Auswirkungen habe der Ausstand keine gezeigt, auch weil noch einige Saisonkräfte aus dem Weihnachtsgeschäft in Leipzig beschäftigt seien, sagte eine Sprecher.
http://www.t-online.de/nachrichten/id_83014634/verdi-setzt-streiks-bei-amazon-leipzig-auch-2018-fort.html (http://www.t-online.de/nachrichten/id_83014634/verdi-setzt-streiks-bei-amazon-leipzig-auch-2018-fort.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 21:03:57 Mi. 10.Januar 2018
Zitat10.1.18
Das Jobcenter in Warendorf hat jetzt eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die sich nur um die Einstellung von Personal für Amazon kümmert. In Oelde will der Online-Versandhändler 2.000 Stellen schaffen.

Eine Sprecherin des Jobcenters sagte, die sieben Mitarbeiter des Arbeitgeberservice schafften es nicht, neben ihrem Alltagsgeschäft Personal für Amazon zu rekrutieren. Daher habe man jetzt befristet eine Mitarbeiterin eingestellt.

Gewerkschaft ist empört


Die Gewerkschaft verdi im Münsterland ist empört: "Amazon scharrt mit den Hufen und alles springt". Ein Sprecher des Unternehmens in München erklärte, man organisiere auch eigene Auswahlverfahren. Diese würden beispielsweise in Hotels in der Region stattfinden.
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/rekrutierung-mitarbeiter-amazon-100.html

Scheißjob beim Jobcenter, um andere in Scheißjobs zu zwingen. Der DGB ist gar nicht darauf vorbereitet, geschweige denn überhaupt strukturell so ausgelegt, Basiskämpfe zu führen. Eigentlich müssten die Basisgewerkschaften rosigen Zeiten entgegensehen. Mal schau'n...
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:22:39 Fr. 19.Januar 2018
ZitatGericht urteilt gegen Amazon

Amazon ließ seine Mitarbeiter im Advent vor zwei Jahren auch an zwei Sonntagen arbeiten. Die Gewerkschaft Verdi klagte dagegen - und konnte die Richter überzeugen.


Die Sonntagsarbeit an zwei Adventstagen im Jahr 2015 am Amazon-Standort Rheinberg in Nordrhein-Westfalen war rechtswidrig. Das entschied das Verwaltungsgericht Düsseldorf und gab damit einer Klage der Gewerkschaft Verdi statt. Konkret ging es um den 13. und den 20. Dezember 2015, die Sonntagsarbeit war dem Versandhändler damals durch die Bezirksregierung Düsseldorf nach dem Arbeitszeitgesetz erlaubt worden. (Az: 29 K 8347/15)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/amazon-gericht-urteilt-gegen-sonntagsarbeit-15401560.html (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/diginomics/amazon-gericht-urteilt-gegen-sonntagsarbeit-15401560.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:39:14 Fr. 16.Februar 2018
NTERVIEW
Inside Amazon
Roman Stelzig im Gespräch mit Arno Hanke 
|    Ausgabe vom 16. Februar 2018


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F31845457bg.jpg&hash=f95c13709b653f002c11e530c271d32cf17f0913)(//)
Das Logistikzentrum von Amazos in Leipzig besteht seit 2006. Die Lagerkapazität beträgt rund 75000 Quadratmeter. (Foto: © 1998–2017, Amazon.com, Inc. oder Tochtergesellschaften)


Es geht in der Aus­ein­an­der­set­zung mit Ama­zon um einen Ta­rif­ver­trag. Der In­ter­net-Ver­sand­händ­ler Ama­zon ist eines der größ­ten Un­ter­neh­men der Welt. Sein Ei­gen­tü­mer Jeff Bezos, einer der reichs­ten Per­so­nen der Welt, ver­folgt die Stra­te­gie sein Un­ter­neh­men ge­werk­schafts­frei zu hal­ten. Der Kampf der Be­leg­schaft und der Ge­werk­schaft verdi in Deutsch­land gegen Ama­zon geht nun schon Jahre. Die UZ sprach mit Sai­son­ar­bei­ter Arno Hanke im Aus­lie­fer­la­ger Leip­zig, der Mit­glied der DKP ist. Sein Name wurde aus Grün­den, die im In­ter­view zum Aus­druck kom­men, von der Re­dak­ti­on ge­än­dert.


UZ: Du hast im ver­gan­ge­nen Jahr als Sai­son­kraft bei Ama­zon ge­ar­bei­tet?

Arno Hanke: Das ist rich­tig, wäh­rend des Weih­nachts­ge­schäf­tes von An­fang Ok­to­ber bis Ende De­zem­ber. Die Aus­schrei­bung war be­fris­tet.

UZ: Warum hast du das ge­macht?

Arno Hanke: Sonst hätte ich Hartz IV be­an­tra­gen müs­sen, so konn­te ich das drei Mo­na­te hin­aus­schie­ben.

UZ: Wie viele Kol­le­gen ar­bei­ten dort?

Arno Hanke: Als ich dort war, um die 2 000 Fest­an­ge­stell­te und genau so viele Sai­son­ar­bei­ter. Das habe ich ge­hört, ge­naue Zah­len kenne ich nicht.

UZ: Wie hast du die Ar­beits­be­din­gun­gen emp­fun­den?

Arno Hanke: Wir Sai­son­ar­bei­ter wer­den ei­gent­lich re­la­tiv human be­han­delt, weil wir dort im Grun­de der Puf­fer sind für die gro­ßen Ge­schäfts­zei­ten, wenn es viele Be­stel­lun­gen gibt. Aber ich würde sagen, dass sich das im Ja­nu­ar für die Fest­an­ge­stell­ten än­dert, weil dann der Druck durch die Nor­men steigt.
Die Pau­sen sind sehr knapp, und stres­sig ist es auch. Aber weil man weiß, dass die Zeit wie­der endet, kann man bes­ser damit um­ge­hen. Au­ßer­dem ist man nicht so streng zu uns: Wenn ich die Norm nicht er­fül­le, ste­cken sie mich in eine an­de­re Ab­tei­lung. Nur bei Un­pünkt­lich­keit wer­den sie sehr un­ge­müt­lich. Aber wenn du dort nicht auf­fällst, dann sind sie schon zu­frie­den.

UZ: Was heißt ,,auf­fal­len"?

Arno Hanke: Indem man wi­der­spricht. Das ist nicht an­ge­bracht. Man muss sich meis­tens ein­fach loyal ver­hal­ten. Dann las­sen sie dich auch in Ruhe.

UZ: Gab es sonst Pro­ble­me im All­tag?

Arno Hanke: Das Ver­hal­ten man­cher Kol­le­gen un­ter­ein­an­der. Es gibt wel­che, die Kol­le­gen be­spit­zeln – wie oft man auf Toi­let­te geht oder was man sagt – oder sich ein­krat­zen bei Vor­ge­setz­ten. Man­che hof­fen, dass sie da­durch über­nom­men wer­den. Das be­trifft na­tür­lich nicht die Mehr­heit, aber es kommt vor.


UZ: Wird das von der Ge­schäfts­füh­rung be­för­dert?

Arno Hanke: Es wird zu­min­dest to­le­riert. Viele haben das Ziel, fest an­ge­stellt zu wer­den. Das ge­lingt wirk­lich nur we­ni­gen, viel­leicht einem Pro­zent, und dann nur für ein Jahr be­fris­tet. Man­che ver­su­chen, sich da­durch ins rich­ti­ge Licht zu set­zen, indem sie stän­dig län­ger ma­chen, wenn da­nach ge­fragt wird. Der Knack­punkt ist aber, dass nicht die­je­ni­gen, die län­ger ar­bei­ten, auch über­nom­men wer­den. Das habe ich auch von ver­schie­de­nen Ab­tei­lun­gen ge­hört: Es gibt nicht immer die Leis­tung den Aus­schlag, son­dern wie oft du dich in Er­in­ne­rung bringst. Die Nase muss denen pas­sen, viel­leicht wer rich­tig schleimt ...

UZ: Seit 2009 gibt es einen Be­triebs­rat.

Arno Hanke: Ja, wuss­te ich. Kon­takt habe ich aber kei­nen auf­ge­nom­men. Das krie­gen die mit. Du musst dich ab­mel­den, und dann darfst du hin­ge­hen. Aber sie wis­sen dann, wer du bist.

UZ: Und das hat Kon­se­quen­zen?

Arno Hanke: Nicht so­fort. Aber viel­leicht spä­ter mal.

UZ: Weil du nicht über­nom­men wirst?

Arno Hanke: Viel­leicht auch, dass du in der nächs­ten Sai­son nicht wie­der rein­kommst.

UZ: Hast du was vom Streik mit­be­kom­men?

Arno Hanke: Ja, aber nur am Rande. Wenn Streik ist, wird ver­sucht, die Auf­trä­ge in ein an­de­res Zen­trum zu ver­la­gern. Und das ge­lingt auch meis­tens. Ent­we­der wir sind der Puf­fer, oder es ist sogar so, dass dann trotz Streik wenig zu tun ist. Spä­tes­tens nach einer Stun­de läuft das dann rei­bungs­los. Selbst bei spon­ta­nen Streiks krie­gen die das hin.
Und sie ver­su­chen, die Leute auf ihre Seite zu zie­hen. Die sagen nichts Schlech­tes über die, die drau­ßen sind. Sie loben nur die­je­ni­gen, die zur Ar­beit kom­men. ,,Schön, wer jetzt alles hier ist." Und: ,,Da freu­en wir uns." Drin­nen wird dann so etwas wie eine heile Welt sug­ge­riert, wie eine Fa­mi­lie, könn­te man schon fast sagen. Dem ver­fal­len dann man­che auch.

UZ: Du hat­test nicht den Ein­druck, dass der Streik das Weih­nachts­ge­schäft be­ein­träch­tigt?

Arno Hanke: Lei­der nicht.

UZ: Haben sich Sai­son­ar­bei­ter am Streik be­tei­ligt?

Arno Hanke: Das kann sein, aber si­cher nicht in hoher Zahl. Wer so­wie­so nicht vor­hat, wie­der hin­zu­ge­hen, der kann sich am Streik be­tei­li­gen. Er wird des­we­gen trotz­dem bis zu­letzt be­schäf­tigt und hat nichts aus­zu­ste­hen. Es wur­den auch Zet­tel von ver.​di ver­teilt, dass das jeder ma­chen kann. Aber viele wer­den es si­cher nicht ge­we­sen sein.

UZ: Wie schätzt du die Wir­kung des Streiks ein?

Arno Hanke: Es gibt das Ge­rücht unter Kol­le­gen, dass Ama­zon froh sei über den Streik, weil sie dann we­ni­ger Be­schäf­tig­te be­zah­len müs­sen. Zu dem Streik gibt es aber sehr viele Mei­nun­gen, und die gehen weit aus­ein­an­der. Es wird sich nur im Ver­bor­ge­nen dar­über un­ter­hal­ten, weil man immer Angst haben muss, dass es je­mand mit­be­kommt.
Aber eins ist in­ter­es­sant: Ohne diese Streiks würde es die Lohn­er­hö­hung, die fast jedes Jahr statt­fin­det, mei­ner Mei­nung nach nicht geben. 2010 gab es noch um die 7 Euro, und jetzt sind wir bei 10,50 Euro, nur für Sai­son­ar­bei­ter. Die Fest­an­ge­stell­ten haben un­ge­fähr einen Euro mehr. Dass diese Lohn­er­hö­hun­gen ge­kom­men sind, hat der Streik be­wirkt.

UZ: Was denkst du, wie es wei­ter­ge­hen wird?

Arno Hanke: Es gibt Leute, die sagen: Wir blei­ben so lange drau­ßen, bis es einen Er­folg gibt. Denn sonst hät­ten wir nicht an­fan­gen müs­sen. Und ich glau­be, das geht auch wei­ter mit dem Streik. Jetzt ist es auch eine Pres­ti­ge­fra­ge, und da sind die Fron­ten sehr ver­här­tet. Bis jetzt sehe ich noch kein Ent­ge­gen­kom­men von Ama­zon.
Ich habe mich mit einem Kol­le­gen un­ter­hal­ten, der am Streik be­tei­ligt ist. Und er sagt, dass er so lange wei­ter­macht, bis es zum Er­folg führt. Die sich be­tei­li­gen, sind meis­tens Kol­le­gen, die schon fünf oder sie­ben Jahre im Un­ter­neh­men sind. Viel­leicht sind es 200 oder 400. Die Zah­len schwan­ken, ich kann es nicht genau sagen. Aber wer das macht, dazu ge­hört viel Mut. Das ist be­ein­dru­ckend.

Quelle

https://www.unsere-zeit.de/de/5007/wirtschaft_soziales/7725/Inside-Amazon.htm (https://www.unsere-zeit.de/de/5007/wirtschaft_soziales/7725/Inside-Amazon.htm)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:32:55 Mi. 21.Februar 2018
Zitat von: Kuddel am 11:27:48 Mo. 11.Dezember 2017
Zitat Amazon Flex:
Flex und fertig

Im eigenen Auto, gesteuert per App: Seit Kurzem liefern Privatleute Amazon-Bestellungen aus. Wie Uber für Pakete.

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=8fBlfGQ_A5o#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:27:33 Mi. 28.Februar 2018
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2018%2F02%2Famazon-poznan-lohnvergleich.jpg&hash=c4ddfd6d434fac33f708679e0d19a5f1278067ff)

Ergebnisse des Leipziger Treffens von Amazon-Beschäftigten aus drei Ländern Ende Januar 2018

http://www.labournet.de/?p=128667 (http://www.labournet.de/?p=128667)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:26:29 Mo. 05.März 2018
ZitatUmzug:
Streik am Amazon-Standort Werne

Wegen "teilweise chaotischen Zuständen" durch den Umzug in eine neue Halle wird heute an einem Amazon-Standort gestreikt. Laut Verdi werden die Arbeitssicherheitsvorschriften nicht eingehalten, Amazon widerspricht.


Ein Teil der Beschäftigten streikt heute bei Amazon am Standort Werne. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 5. März 2018 bekannt. "Derzeit sind die Belastungen für die Kolleginnen und Kollegen bei Amazon in Werne besonders hoch, weil nach dem Umzug von vielen Beschäftigten in eine neue Halle und an den neuen Amazon-Standort in Dortmund teilweise chaotische Zustände herrschen", sagte Silke Zimmer, Landesfachbereichsleiterin für den Handel bei der Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen. Dies bedeute täglich ein neues Arbeitsumfeld und täglich neue Probleme, weil die Arbeitssicherheitsvorschriften nicht eingehalten würden.

Die Beschäftigten kämpfen seit Mai 2013 für eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag sowie bessere Arbeitsbedingungen. Urlaubsgeld fehlt bei Amazon komplett, das Weihnachtsgeld ist deutlich niedriger als die tariflichen 1.058 Euro. Amazon verweigerte von Anfang an hartnäckig Gespräche mit Verdi.

Die Gewerkschaft hat nicht genügend Mitglieder unter den Lagerarbeitern, um den Betrieb wirklich zum Stehen zu bringen. Ein Verdi-Sprecher sagte Golem.de, das man "heute wohl den bisher stärksten Streiktag" habe. Die Auszählung sei jedoch noch nicht abgeschlossen.

Amazon-Sprecher Stephan Eichenseher sagte Golem.de: "Der Streik hat keinen Einfluss auf die Einhaltung unseres Kundenversprechens, denn die überwältigende Mehrheit unserer Mitarbeiter arbeitet normal." Tatsächlich sind pro Standort immer einige hundert Lagerarbeiter an den Streiks beteiligt.

Der Umzug in das neue Logistikzentrum in Werne soll laut Amazon gut verlaufen sein, alle Mitarbeiter seien inzwischen in den Neubau umgezogen. Der neue Standort in Werne sei mit moderner Technik ausgestattet, in die Amazon 28 Millionen Euro investiert habe, was die Arbeit erleichtere. Durch den Einsatz neuer Flurförderfahrzeuge würden die Laufwege der Lagerarbeiter deutlich reduziert. "Einen Trend zu mehr Unfällen durch die Technik sehen wir in den ersten beiden Monaten nicht", erklärte Eichenseher.
https://www.golem.de/news/umzug-streik-am-amazon-standort-werne-1803-133148.html (https://www.golem.de/news/umzug-streik-am-amazon-standort-werne-1803-133148.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:44:16 Di. 06.März 2018
ZitatElektronische "Handfesseln"
Wie Amazon seine Mitarbeiter steuert, überwacht und unter Druck setzt

Der Internetriese hat ein Armband patentiert, das Handbewegungen seiner Beschäftigten in Echtzeit verfolgt und aufzeichnet. Damit erreicht die Überwachung des Personals in Logistikzentren ein neues Niveau. Das ist aber nur die Spitze des Eisberges der Amazon-Kontrollmechanismen, die ihre Ursache im Niedriglohn-Sektor haben.


Das Tracking-Armband funktioniert mit einem Ultraschall-Sensor. Der registriert, wo im Raum sich die Hand der Trägerin gerade befindet. Ist sie in der Nähe eines Artikels, der einsortiert werden soll, vibriert dieses Armand. Gleichzeitig wird jede Bewegung aufgezeichnet und später analysiert. Das erhöht den Leistungsdruck in den Logistikzentren zusätzlich. Die neue Technik fügt sich gut in die Unternehmenskultur des Konzerns ein, denn schon jetzt steht bei Amazon permanente Überwachung auf der Tagesordnung.

Arbeiten im Käfig


In Winsen an der Luhe steht Amazons modernstes Logistikzentrum in Europa. Ein Reporter des Norddeutschen Rundfunks recherchierte dort verdeckt. Sein Fazit: Modern sind hier vor allem die Überwachungsmethoden. Die Angestellten arbeiten in kleinen Bereichen, die sie Käfige nennen. Diesen Namen haben sie ihren Arbeitsplätzen gegeben, weil sie von drei Seiten mit Gittern umringt werden. An der einzig offenen Seite schieben Roboter Regale hin und her, an denen die Beschäftigten arbeiten müssen. In den Käfigen steht ein Computer, der jeden Arbeitsschritt ansagt. Er zeichnet auch auf, wie lange dafür gebraucht wird.

Im Schnitt hat man 9 Sekunden Zeit ein Paket zu finden und richtig einzuordnen. Über den kleinen Arbeitsbereichen befinden sich auch Kameras. Die MitarbeiterInnen werden aber nicht nur in den Käfigen beobachtet, Kameras gibt es auch an den Aus- und Eingängen und sogar in den Spind-Räumen, in denen sie sich umziehen und ihre Privatgegenstände aufbewahren. Durch den ständigen Leistungsdruck und die Überwachung werden die MitarbeiterInnen leichter kalkulier- und steuerbar. Die Maschinen helfen nicht mehr den Menschen ihre Arbeit zu erledigen, sondern zwingen sie in Handlungsmuster und machen sie zu Quasi-Robotern.

Wenn der Toilettengang zum Risiko wird

Matthias Hoffmann von der Gewerkschaft verdi versucht den MitarbeiterInnen vor Ort zu helfen.
    ,,Das ganze Prinzip beruht darauf, dass der Computer die Arbeit, die Auslastung, die Waren und dementsprechend auch die Menschen steuert. Dazu gehört zwangsläufig, dass der Beschäftigte mit dem Computersystem von Amazon verbunden ist und damit auch in seiner Arbeitsleistung gemessen wird. Teil des Systems ist, dass ein Computer den Vorgesetzten informiert, wenn ein Mensch mal zu langsam ist", sagt er gegenüber dem NDR.


Überwacht werden Tempo, Arbeitsleistung und Pausenverhalten. So berichtet Hoffmann, dass eine Kollegin darauf angesprochen wurde, dass sie zwei Minuten zu früh Feierabend gemacht habe. Ein anderer Mitarbeiter wurden von seinem Vorgesetzter gefragt, ob er wirklich so häufig auf die Toilette gehen müsse. Wer zu langsam ist oder zu häufig Pausen macht, wird ermahnt und muss sich um seinen Arbeitsplatz fürchten.

Hartz 4 macht Druck

Doch gerade in dieser Branche ist die Angst vor dem Jobverlust besonders groß. Bei Amazon arbeiten meist schlecht ausgebildete Menschen, die nur schwer eine andere Arbeit finden würden. Aufgrund von Hartz 4 und dem damit entstanden Niedriglohnsektor kann der Konzern auf ein Reservoir von billigen Arbeitskräften zurückgreifen. So arbeitet in Deutschland schon fast jeder vierte Beschäftigte unter der Niedriglohnschwelle von € 10,50 pro Stunde. So fällt es dem Konzern leicht seine MitarbeiterInnen gegeneinander auszuspielen: Die schnellen geben die Standards für alle anderen vor  – wer nicht mithalten kann, verliert seinen Job und wer aufmuckt, wird ersetzt.
https://kontrast.at/wie-amazon-seine-mitarbeiter-steuert-ueberwacht-und-unter-druck-setzt/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:29:33 Mo. 12.März 2018
Permanenter Stress
Amazon setzt in Logistikzentren verstärkt auf Roboter. Mitarbeiter sollen kürzere Wege gehen. Bosse erhöhen den Arbeitstakt
Von Gudrun Giese


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32081516ac.jpg&hash=300cfe4ade4e9d891ccfd106ee736fca3e17e3bd)(//)
Maschinen könnten den Arbeitern dienen. Bei Amazon müssen die Beschäftigten stattdessen noch schneller schuften
Foto: Peter Endig/dpa

Hypermodern ist es und riesig – das neueste Logistikzentrum des Versandhändlers Amazon am Standort Winsen (Luhe), nicht weit von Hamburg gelegen. Auf 64.000 Quadratmetern sind hier 18 Kilometer Förderbänder untergebracht, über die Waren aus dem gigantischen Sortiment von rund fünf Millionen Artikeln zu den Arbeitsplätzen der mehr als 1.700 Beschäftigten transportiert werden. Das Novum in Winsen: Hier übernehmen 850 Roboter den größten Teil der Wege, um Bestelltes und Retourniertes zu den Mitarbeitern zu bringen.

»Die Arbeit für die Beschäftigten hat sich durch den Robotereinsatz enorm verändert«, sagt Matthias Hoffmann vom Verdi-Bezirk Hannover-Heide-Weser, der für die Kollegen im Logistikzentrum zuständig ist, das im vergangenen Oktober eröffnet wurde. »Während in den klassischen Lagern die Beschäftigten pro Sechsstundenschicht bis zu 15 Kilometer laufen, um die Artikel zu holen oder zu den Regalen zu befördern, stehen sie in Winsen fest an einem Platz, und die Roboter fahren Regale heran, aus denen die Menschen Waren entnehmen oder aber hineinlegen.« Hoffmann weiß aus etlichen Gesprächen mit den Mitarbeitern, wie anstrengend und gleichzeitig monoton diese Art von Arbeit ist. Wie überall im Amazon-Universum stehen die Beschäftigten unter permanenter Kontrolle, denn die Handscanner, die jeder tragen muss, ermöglichen eine vollständige Leistungskontrolle.

»Erst vor kurzem ist die Norm in Winsen erhöht worden«, weiß der Verdi-Sekretär. 250 Artikel müssen die Mitarbeiter nun stündlich aus den Regalen für die weitere Bearbeitung entnehmen bzw. dort ablegen. Permanenter Stress ist an der Tagesordnung, zumal es bei Amazon unternehmensweite Vergleichssysteme gibt. Beschäftigte stehen untereinander mit ihrem Leistungsvermögen in der Konkurrenz, aber auch ganze Standorte. Zwar erscheine die Atmosphäre auf den ersten Blick freundlich und hierarchiearm, da sich bei Amazon alle Beschäftigten duzen, auch Menschen ohne besonderen Bildungsabschluss eine Anstellung finden und auch regelmäßig Kritik an Vorgesetzten eingefordert wird. Hinter dieser Fassade, so Hoffmann, verberge sich aber ein knallhartes, klassisches US-amerikanisches Unternehmen, in dem allein Effizienz, Rendite und Expansion zählten. »Auch im Selbstverständnis von Amazon ist ein Standort wie das Logistikzentrum in Winsen eine ›Dienstleistungsfabrik‹. Der einzelne Beschäftigte zählt da im Prinzip gar nichts.«

Und so ist die große Mehrzahl der mehr als 1.700 Mitarbeiter befristet beschäftigt für einen – untertariflichen – Stundenlohn von 11,15 Euro. Viele bringen es aber auch gerade nur bis zum Ende der Probezeit. Der Verdi-Sekretär berichtet von einem Fall, in dem ein Kollege zwei Tage vor deren Ablauf gefeuert wurde – nachdem er zuvor noch eine komplette Arbeitsschicht geleistet hatte. Gnadenlos geht das Management auch mit Beschäftigten um, die akut krank werden oder einen Arbeitsunfall erleiden.

Doch wie auch an den meisten der länger bestehenden Amazon-Logistikstandorten in der Bundesrepublik beginnen immer mehr Mitarbeiter in Winsen, sich über ihre Rechte zu informieren. Eine Betriebsratswahl ist bereits geplant, und inzwischen bestehen Kontakte zu aktiven und streikerfahrenen Kollegen etwa aus Bad Hersfeld. »Die Solidarität unter den Amazon-Belegschaften ist sehr groß, auch über Grenzen hinweg«, weiß Hoffmann. So gibt es auch Treffen mit Amazon-Beschäftigten aus Polen oder Italien.

Gleichzeitig zeichnet sich ab, dass das von Jeffrey Bezos gegründete Unternehmen (der laut aktueller Forbes-Liste der reichste Mensch der Welt sein soll) in seiner Expansion verstärkt auf den Robotereinsatz für die Transporte innerhalb neuer Logistikzentren setzt. In diesem Jahr soll ein entsprechendes Lager im pfälzischen Frankenthal entstehen. Für 2019 ist ein weiteres Logistikzentrum mit 3.000 bis 4.000 Robotern und 1.000 Vollzeitkräften in Mönchengladbach geplant.

Wann auch beim Verteilen der Produkte Roboter zum Einsatz kommen, steht hingegen noch in den Sternen. Hoffmann weiß: »Es gibt noch keine Maschinen, die die vielen verschiedenen Waren bei Amazon unterscheiden und alle Artikel korrekt greifen können.« Allerdings arbeite das Unternehmen mit seinem sehr großen Forschungsetat sicher an neuen technischen Entwicklungen, um die Produktivität immer weiter steigern zu können. »Perspektivisch wird die Beschäftigtenzahl bei Amazon sicher sinken.«

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/328898.permanenter-stress.html (https://www.jungewelt.de/artikel/328898.permanenter-stress.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:45:02 Fr. 16.März 2018
Es wird nun in anderen europäischen Ländern unruhig. Bisher führten bei der Streikbewegung gegen den Global Player die deutschen Kollegen. Doch bisher haben sie noch nicht die Mehrheit der Beschäftuigten eines Standorts zur Arbeitniederlegung bewegen können. Dies scheint sich jetzt in Spanien zu ändern: 75% haben für streik gestimmt.
ZitatAmazon Spanien:
Streiks im Fulfillment-Zentrum in Madrid angekündigt

Nachdem es zu keiner Einigung bei den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und Amazon gekommen ist, wird die Arbeit im Logistikzentrum bei Madrid für zwei ganze Tage eingestellt
.

Die Amazon-Logistikmitarbeiter vom Fulfillment-Zentrum in San Fernando de Henares in Madrid haben sich mit einer Mehrheit von 75 Prozent für die Arbeitsniederlegung entschieden. Wie spanische Medien berichten, wird es am 21. und 22. März für 48 Stunden zum Stillstand im Logistikzentrum kommen. San Fernando ist das größte Fulfillment-Zentrum des Unternehmens in Spanien und beschäftigt je nach Jahreszeit zwischen 1.100 und 2.000 Mitarbeiter.
Gewerkschaft fordert seit Monaten bessere Arbeitsbedingungen

Der Streik ist die Folge der gescheiterten mehrmonatigen Tarifverhandlungen zwischen Arbeitnehmervertretern und dem Unternehmen hinsichtlich der Verbesserung von Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Nach den Streiks in Deutschland, Frankreich und Italien, könnte es sich dabei um den größten Arbeiteraufstand handeln, den Amazon in Europa erlebt hat.

Einer der wichtigsten Streitpunkte ist der schon Ende 2016 ausgelaufene Tarifvertrag, der zwar während den Verhandlungen verlängert wurde, jedoch nach der Unterzeichnung im Jahr 2015 bisher nicht erneuert wurde. Mehrere Aspekte des vorgeschlagenen neuen Tarifvertrags bilden das Problem. So kritisiert die Gewerkschaft, dass Amazon in der Tarifvertragserneuerung nicht gewillt ist, die Nachteile, die sich für die Arbeiter in der Logistik ergeben, auszugleichen. Insbesondere handelt es sich dabei um Lohngarantien, Geldsätze für Überstunden und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Laut Tamebay sollen die Krankengeldzahlungen sogar um 50 Prozent gekürzt werden. Amazon hat diesen Schritt damit erklärt, dass das Unternehmen in letzter Zeit von einem besonders hohen Krankenstand bei den Mitarbeitern betroffen ist. Vorwürfe, die die Gewerkschaft zurückweist.
Gesundheitliche Probleme bei Mitarbeitern durch hohe Arbeitsbelastung

Der spanische Gewerkschaftsverband CCOO kritisiert unrealistische Zielsetzungen des Unternehmens und Arbeitsbelastungen, die die Gesundheit der Mitarbeiter maßgeblich beeinträchtigen. Insbesondere würden viele Beschäftigte an Rückenproblemen leiden. Außerdem müssen die Angestellten des Logistikzentrums, laut Quelle, täglich zwischen 20 und 25 Kilometer zu Fuß zurücklegen.

Das Unternehmen erklärt sich die vermehrten Fehlzeiten jedoch mit den hohen Krankengeldzahlungen. Des Weiteren bekräftigt Amazon, dass die Löhne und Sozialleistungen der spanischen Mitarbeiter sich im hohen Bereich für den Logistiksektor bewegen würden. Die Rede ist von einem kompletten Paket von Leistungen, einschließlich privater Krankenversicherung und Lebensversicherung.

Nicht alle Bedingungen des neuen Tarifvertrags für Amazon Spanien wurden abgelehnt. Die Gewerkschaft hat eine Maßnahme begrüßt, nach der 800 Mitarbeiter unbefristete Arbeitsverträge bekommen, da unter den neuen Bedingungen nur 25 Prozent der Beschäftigten zeitweise befristet beschäftigt sein dürfen.
https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1291-amazon-spanien-streiks-fulfillment-zentrum-madrid.html#ampshare=https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1291-amazon-spanien-streiks-fulfillment-zentrum-madrid.html (https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1291-amazon-spanien-streiks-fulfillment-zentrum-madrid.html#ampshare=https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1291-amazon-spanien-streiks-fulfillment-zentrum-madrid.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 17:15:59 Di. 20.März 2018
Ich werde demnächst von der chefduzen-Infotour (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329119.0) für den Widerstand bei Amazon berichten.
Sie war astrein und erfolgreich.

Es waren Kolleg*innen auch Polen und Deutschland auf Tour. Ein weiterer Schritt internationaler Solidarität und grenzüberschreitender Kämpfe:

Ein Spanischer Aktivist von der Stadtteilgewerkschaft Bremen Gröpelingen knüpfte einen Kontakt zum Fullfilment Zentrum in Madrid.
Heute Abend wird er gemeinsam mit einem deutschen Amazon-Streikaktivisten  nach Spanien fliegen zum Streikbeginn morgen früh. Sie werden solidarische Grüße aus Deutschland und Polen überbringen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:17:03 Do. 22.März 2018
! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=2nsl3ag_oko#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:16:41 Do. 22.März 2018
ZitatAmazon-Beschäftigte streiken erneut

Leipzig (dpa/sn) - Die Gewerkschaft Verdi hat erneut Beschäftigte bei Amazon in Leipzig zum Streik aufgerufen. Seit Beginn der Nachtschicht am Donnerstag um 0:00 Uhr haben die Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt, wie die Gewerkschaft am Donnerstagmorgen mitteilte. Auch die Früh-, Mittel- und Spätschicht sollen sich daran beteiligen. Zum Beginn der Frühschicht um 6:30 Uhr hatten sich nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 200 Beschäftigte zum Streik gemeldet. Bis zum Ende des Tages erwarten sie etwa 400 Teilnehmer.

Laut Verdi bestehe auch eine Zusammenarbeit mit Gewerkschaften in anderen europäischen Ländern wie Spanien, Frankreich, Italien und Polen. So könne man die europäischen Standorte mit ihren Forderungen besser vernetzen.

Verdi fordert Amazon seit rund viereinhalb Jahren auf, Tarifverhandlungen aufzunehmen - und untermauert dies immer wieder mit Streiks. Der US-Versandriese lehnt die Forderung strikt ab.
https://www.welt.de/regionales/sachsen/article174789433/Amazon-Beschaeftigte-streiken-erneut.html (https://www.welt.de/regionales/sachsen/article174789433/Amazon-Beschaeftigte-streiken-erneut.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 18:22:49 Do. 22.März 2018
Die Vorbereitungen für die kleine Amazontour waren die Pest.
Aber die Veranstaltungen waren diesen Aufwand wert.

Die zur Zeit interessanteste Streikbewegung Deutschlands stellte sich der Diskussion mit einem Publikum, das großteils noch nie gestreikt hat.
Prekäre Arbeiter*nnen, die sich vorgenommen haben, nicht länger Opfer der Verhältnisse zu sein. Auf Tour waren Arbeiter'innen aus Bad Hersfeld, Brieselang und Poznan, Polen. Die Deutschen Besdchäftigten nutzten die Strukturen von Verdi, um sich zu organisieren und die polnischen waren in der Basisgewerkschaft IP organisiert. Das polnische Streikrecht macht ihnen legale Streiks nahezu unmöglich. Deutsche wie Polen suchen gemeinsam nach zusätzlichen Kampfformen, jenseits vom Streik. Die Polnischen Kollegen organisierten einen Slow-Down im Werk in Solidarität zu ihren in Bad Herfeld streikenden Kollegen. Ihnen gelang es den Warenverkehr um 30% zu reduzieren. Von Deutschland aus geht nur eine Kampagen unter dem Namen "Safe Package". Hier ruft man dazu aus, sich wortgenau an die unzähligen Vorschriften von Amazon in Bezug auf die Arbeit einzuhalten. Man wird feststellen, daß die Arbeit dann nicht mehr möglich ist und man nur noch einen Bruchteil der Produktivität bringen kann. Das ist keines falls illegal. Amazon kann nicht gegen die Einhaltung der Regeln vorgehen, die der Konzern selbst aufgestellt hat. In Bremen war der Laden rappelvoll.

Einer von der Stadtteilgewerkschaft Bremen-Gröpelingen schrieb übner ihre erste Veranstaltung in dem neuen Laden: "wir haben es geschafft, unser Stadtteilladen ist jetzt soweit fertig. Fehlen nur noch die Feinheiten und einige Möbel. Zu diesem Anlass mussten wir erstmal ausprobieren, viele Menschen in unserem Laden Platz finden. Und wie macht man das in einem alten Arbeiterstadtteil, man läd zu einer Veranstaltung mit Amanon Arbeiterinnen und Arbeitern, die von Ihren Kämpfen und Erfahrungen berichten. Neben den guten Beiträgen der Referenten*innen ist es auch gelungen parallel in drei Sprachen zu übersetzen.
Ich glaube besser kann ein Auftakt nicht sein. Wir hatten eine richtig gute Veranstaltung und wissen jetzt, das mindestens 42 Menschen, ohne das es zu eng wird, Platz finden. "

Auch in Hamburg waren mehr Menschen gekommen, als Sitzplätze da waren.
In Winsen an der Luhe hatten wir ein nicht-öffentliches Treffen. Dort ist gerade ein Amazonstandort eröffent worden. Eine Handvoll Beschäftigte aus der neuen Niederlassung wollten ihre kampferfahrenen Kollegen kennenlernen. Es war ein reger Austausch. Es war wohl das erste Mal, daß Verdifunktionäre direkt und problemlos mit IP Leuten zusammengearbeitet haben. Es ging gleich weiter zur nächsten Veranstaltung in Kiel noch am gleichen Abend. Trotz einer gleichzeitig stattfindenden Afrin Demo war die Veranstaltung gut besucht. Die kämpferischen Amazonleute haben das Publikum in der Szenekneipe mitgerissen. So etwas ist man von einer Gewerkschaftveranstaltung nicht gewohnt.

Ein spanischer Genosse von der Stadtteilgewerkschaft in Bremen meldete sich zurück und bereichtete, daß in Spanien ein Amazonstreik stattfindet. Er wollte hinreisen und bat um Solidaritätsbotschaften aus Deutschland und Polen. Die Polen schickten eine. Christian aus Bad Hersfeld zog es vor, die Botschaft persönlich zu überbringen und buchte einen Flug nach Madrid.

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=wrS7niL53Tg#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:36:33 Do. 22.März 2018
Eindrucksvolle Vernetzung, die da entsteht und auch im Video zu sehen ist.
Noch mal zwei wichtige Eindrücke von den Veranstaltungen:

Frage aus dem Publikum: Woher nehmt ihr die Zeit für gewerkschaftliche Arbeit oder um eine Gewerkschaft zu gründen?
Antwort: Die meiste gewerkschaftliche Arbeit geschieht am Arbeitsplatz, wo man eh schon sein muss.

Frage aus dem Publikum: Wie können wir uns solidarisch zeigen?
Antwort: Indem ihr bei euch selber anfangt.

Zack, Bumm, Peng.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:54:45 Fr. 23.März 2018
ZitatAmazon-Arbeiter aus Deutschland überbringt Solidarität nach Madrid [mit Video]

Heute und morgen streiken die Kolleg*innen bei Amazon in Madrid. Christian Krähling, ein Amazon-Arbeiter und ver.di-Mitglied aus Bad Hersfeld in Hessen, ist hingeflogen. Ein Interview über den internationalen Kampf der Amazon-Kolleg*innen gegen den reichsten Mann der Welt.


(https://www.klassegegenklasse.org/dateien/29512509_10214714238742311_4584374995701989376_na.jpg)

(...)
Die Kolleg*innen hier sprechen von einer Beteiligung von circa 90 Prozent. Hier arbeiten 2.000 Leute, aber die Hälfte sind Leiharbeiter*innen von externen Firmen. Diese haben jedoch heute nicht gearbeitet, sondern saßen – bezahlt – in der Nähe des Lagers, da die Produktion ohnehin nicht aufrecht erhalten werden konnte. Von den 1.000 Festangellten waren also etwa 900 im Streik.
(...)
Wir haben über die Presse erfahren, dass sich die Kolleg*innen in Madrid in einer Abstimmung mit großer Mehrheit für einen Streik entschieden hatten. Für uns war sofort klar, dass wir da in irgendeiner Form mitmischen müssen. So haben wir kurzerhand beschlossen, am selben Tag solidarisch mitzustreiken.

Ebenfalls finden wir es wichtig, Solidarität nicht nur in Worten, sondern auch in Taten auszudrücken. Wenn die Kolleg*innen in Spanien sehen, dass jemand aus Deutschland kommt, um ihren Streik zu unterstützen, kann das eine zusätzliche Dynamik in die Entwicklung der Arbeitskämpfe in allen Ländern bringen. Wir zeigen, dass es den Kolleg*innen weltweit eben nicht egal ist, was mit den Arbeiter*innen hier passiert.

Deshalb haben wir ganz kurzfristig Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um diesen Besuch möglich zu machen.
(...)
Der Arbeitskampf bei Amazon wird auf jeden Fall internationaler!

Unsere Vernetzungstreffen sind momentan auf der Stufe, dass wir konkrete europaweite Aktionen geplant haben, die nicht nur symbolischen Charakter haben. Dabei geht es allerdings nicht nur um Streik, sondern auch um alternative Arbeitskampfformen. Die Streiks bei uns werden aber parallel weiterlaufen. Wir stellen in letzter Zeit wieder fest, dass wir einen regen Zulauf haben. (...)
Wenn man folgenden Link anklickt
https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/ (https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/)
kommt man auch zum Videointerview.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:55:57 Sa. 24.März 2018
(https://abload.de/img/amazon.001nnsm8.jpeg) (http://abload.de/image.php?img=amazon.001nnsm8.jpeg)

(https://abload.de/img/dy0lzwdx4acrqnr.jpglayospz.jpg) (http://abload.de/image.php?img=dy0lzwdx4acrqnr.jpglayospz.jpg)

ZitatDer erste Streik bei Amazon in Spanien fand am 21. und 22. März 2018 in der größten spanischen Niederlassung des Multis, in San Fernando (Madrid) statt. Von den rund 1.000 Beschäftigten beteiligten sich 980 an diesem Streik. Am Tag zuvor hatte das Unternehmen – ganz ohne irgendeinen Grund, versteht sich – mitgeteilt, ab 1. April würden die Gehälter zwischen 1,6% und 5,6% erhöht... Hat offenbar nicht gefruchtet – wie auch nicht die Tatsache, dass die Personalabteilung versucht hat, alle Beschäftigten einzeln zu ,,befragen", ob sie am Streik teilnehmen würden. Weswegen auch am 1. Streiktag passierte, was im Polizeistaat Spanien zu erwarten ist: Konfrontation der Repressionsorgane mit den Streikenden, was diese auch nicht abgehalten hat. Und auch am zweiten Tag gab es keine Schwankungen, der Streik stand weiter. Solidaritätsbekundungen mit dem Streik aus der zweitgrößten Niederlassung Barcelona wurden am ersten Tag ebenso begeistert empfangen, wie die Delegationen mehrerer Belegschaften der Region – wie etwa Coca Cola –, die seit längerem mit ihren (Ex-)Unternehmen Kämpfe führen, an beiden Tagen. GewerkschafterInnen nicht nur von anderen Amazon-Niederlassungen, sondern auch aus anderen Unternehmen des Logistik-Bereiches forderten eine Ausweitung des Streiks hin zu einem Kampf um einen Branchentarifvertrag. Was eine Spiegelung der komplexen gewerkschaftlichen Situation in der Branche und auch bei Amazon ist. Während in der bestreikten Niederlassung in Madrid die Branchengewerkschaft des anarchosyndikalistischen Gewerkschaftsbundes CGT die Mehrheitsgewerkschaft im Betriebskomitee ist, sind es im Gesamtunternehmen und in der Logistikbranche die Gewerkschaften der beiden größeren Verbände CCOO und UGT und es gibt auch Niederlassungen ohne gewerkschaftliche Vertretung. Aber die Streikeinheit in Madrid war gewährleistet. Zu Beginn die Meldung von 6 Uhr morgens am zweiten Streiktag, 22. März 2018: Auch heute Morgen mussten alle LKWs abdrehen... und so blieb es auch den Tag über.
http://www.labournet.de/?p=129651 (http://www.labournet.de/?p=129651)

(https://pbs.twimg.com/media/DY6ktbtW0AAeCpK.jpg)

(https://abload.de/img/dyzvawww0aix12xdksa5.jpg) (http://abload.de/image.php?img=dyzvawww0aix12xdksa5.jpg)

(https://abload.de/img/dy4qpj5wkaamzo5rrsbe.jpg) (http://abload.de/image.php?img=dy4qpj5wkaamzo5rrsbe.jpg)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:03:13 Sa. 24.März 2018
ZitatKurz vor Ostern
Wieder Streik bei Amazon in Bad Hersfeld


Seit Beginn der Frühschicht am Mittwoch befinden sich Beschäftigte von Amazon in Bad Hersfeld wieder im Streik. Die Gewerkschaft verdi hat mit Blick auf das Ostergeschäft dazu aufgerufen.

Streik soll Oster-Angebotswoche von Amazon treffen

In einem Schreiben heißt es wörtlich: ,,Wir wollen in der aktuellen Osterangebotswoche von Amazon daran erinnern, dass die Beschäftigten weiterhin auf das Angebot von Tarifverhandlungen warten". Der Ausstand soll bis zum Ende der Spätschicht dauern. Verdi fordert inzwischen seit Jahren einen Tarifvertrag wie im Einzelhandel für die Amazon-Angestellten.
https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/osthessen/toController/Topic/toAction/show/toId/150161/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html (https://www.ffh.de/nachrichten/hessen/osthessen/toController/Topic/toAction/show/toId/150161/toTopic/wieder-streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-1.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: cyberactivist am 21:12:08 Mo. 26.März 2018
Amaz-ing! Solidarität mit den Streikenden bei Amazon
- Entwicklungen im Arbeitskampf bei Amazon Europa.


Bei Amazon hat sich die wohl eigenwilligste Streikbewegung der letzten Jahre entwickelt. Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen. Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags. Der Gegner, Amazon Chef Jeff Bezos, ist der reichste Mensch der Welt und zur Unternehmensstrategie des US Konzerns gehört es, das Unternehmen gewerkschaftsfrei zu halten. Die Auseinandersetzung ging von einer sehr überschaubaren Gruppe von Amazonbeschäftigten aus, die sich von dieser Situation herausgefordert fühlten und sich daran machten, KollegInnen für einen Kampf gegen Goliath zu gewinnen. Die Streikbewegung versteht sich als Basisinitiative. Sie geht von den Beschäftigten aus. AktivistInnen reisten zu anderen Standorten, um dort neue MitstreiterInnen für den Kampf zu gewinnen. Mit jeder Arbeitsniederlegung wächst die Zahl der TeilnehmerInnen.

Infos zur chefduzen-Infotour von Amazon-AktivistInnen in Bremen, Hamburg und Kiel:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329119.0 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329119.0)

An verschiedenen Standorten in Europa finden Arbeitsniederlegungen und Vernetzung statt. Ein Amazon-Arbeiter aus Bad Hersfeld in Hessen ist nach Madrid geflogen und berichtet:

https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/ (https://www.klassegegenklasse.org/amazon-arbeiter-aus-deutschland-ueberbringt-solidaritaet-nach-madrid-mit-video/)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.chefduzen.de%2Famazon%2Famazon.001nnsm8.jpeg&hash=13e545a3c2349c69b1862a2145dad41dab97a5fe)

Die companeros in MAD4 sind zu Hunderten in den Streik getreten. Ab dem frühen Morgen organisierten sie Streikposten an allen Toren. Nur wenige sind zur Arbeit erschienen. Amazon Madrid musste alle LKW-Touren für heute absagen. Die Beschäftigten haben vereint in eindrucksvoller Weise gezeigt, was Amazon ohne seine LagerarbeiterInnen wert ist: Nichts!

Die Beteiligungsquote betrug ca. 90 Prozent. Dort arbeiten 2.000 Leute, aber die Hälfte sind LeiharbeiterInnen von externen Firmen. Diese saßen – bezahlt – in der Nähe des Lagers, da die Produktion ohnehin nicht aufrecht erhalten werden konnte. Von den 1.000 Festangellten waren also etwa 900 im Streik. Sie fordern eine angemessene Bezahlung, bessere Regelungen bei den Arbeitszeiten und die Aufnahme von Tarifverhandlungen.

Es sollte von AmazokollegInnen aus Deutschland Solidarität nicht nur in Worten, sondern auch in Taten ausgedrückt werden:
"Wenn die Kolleg*innen in Spanien sehen, dass jemand aus Deutschland kommt, um ihren Streik zu unterstützen, kann das eine zusätzliche Dynamik in die Entwicklung der Arbeitskämpfe in allen Ländern bringen. Wir zeigen, dass es den Kolleg*innen weltweit eben nicht egal ist, was mit den Arbeiter*innen hier passiert."

"Unsere Vernetzungstreffen sind momentan auf der Stufe, dass wir konkrete europaweite Aktionen geplant haben, die nicht nur symbolischen Charakter haben. Dabei geht es allerdings nicht nur um Streik, sondern auch um alternative Arbeitskampfformen. Die Streiks bei uns werden aber parallel weiterlaufen. Wir stellen in letzter Zeit wieder fest, dass wir einen regen Zulauf haben."

Diskussion hier:
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=26780.5000 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=26780.5000)

Bilder, Gespräche und Hintergrundinfos vom Streik am 20. und 21.6.2016. in Bad Hersfeld:
https://www.youtube.com/watch?v=Q9jFL2yBxW8 (https://www.youtube.com/watch?v=Q9jFL2yBxW8)

AMAZON Streik in Poznan auf labournet:
Video:https://de.labournet.tv//amazon-arbeiterinnen-treffen-sich-poznan-0 (https://de.labournet.tv//amazon-arbeiterinnen-treffen-sich-poznan-0)
http://www.labournet.de/internationales/polen/arbeitsbedingungen-polen/polnische-gewerkschaft-fordert-hoehere-loehne-fuer-amazon-mitarbeiter/ (http://www.labournet.de/internationales/polen/arbeitsbedingungen-polen/polnische-gewerkschaft-fordert-hoehere-loehne-fuer-amazon-mitarbeiter/)

Abschlusserklärung des grenzübergreifenden Treffens von Amazon-ArbeiterInnen – Leipzig, 26. bis 28. Januar 2018:
https://amworkers.wordpress.com/2018/02/24/abschlusserklaerung-des-grenzuebergreifenden-treffens-von-amazon-arbeiterinnen-leipzig-26-bis-28-januar-2018/ (https://amworkers.wordpress.com/2018/02/24/abschlusserklaerung-des-grenzuebergreifenden-treffens-von-amazon-arbeiterinnen-leipzig-26-bis-28-januar-2018/)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
Zitat von: cyberactivist am 21:12:08 Mo. 26.März 2018
Bei Amazon hat sich die wohl eigenwilligste Streikbewegung der letzten Jahre entwickelt. Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen. Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags.

Was soll daran "eigenwillig" sein? - Es geht eher um die ureigensten Ziele von Gewerkschaften, darum, warum sie überhaupt gegründet werden: Für die Durchsetzung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeiten und weniger Leistungsdruck, was ja auch legitim ist. Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.

Zitat
Hier geht es nicht darum, Angriffe auf die Arbeitsbedingungen zurückzuschlagen oder Arbeitsplätze gegen eine drohende Massenentlassung zu verteidigen [....]
Richtig, da sich Amazon in der Phase der permanenten Markteroberung und Verdrängung von Konkurrenten befindet, geht es natürlich nicht um die in stagnierenden Märkten übliche gewerkschaftliche Bekämpfung der Konsequenzen kapitalistischen Wirtschaftens in Form von "Massenentlassungen" für die nicht mehr benötigten Beschäftigen, sondern eben ganz einfach doch um "einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen), auch wenn das in dem Text zurückgewiesen wird.

Und bitte nicht die Arbeitskämpfe bei Amazon in D so hochstilisieren, als ob sie schon eine merkliche Wirkung auf den normalen Betriebsablauf hätten. Das haben sie jedenfalls hierzulande definitiv nicht. Und nur dann könnte man in irgendeiner Form Druck auf die Kapitalseite erzeugen. Das wäre aber erst dann der Fall, wenn eine nennenswerte Zahl der dort Beschäftigten (mindestens ein Drittel!) sich daran beteiligen würde. Davon sind die Arbeitskämpfe bei Amazon aber noch meilenweit entfernt, wobei ich nun konkrete Zahlen nicht kenne. Aber wenn (geschäftzt) 10 % aller Beschäftigten einer Schicht dort in den Ausstand treten, werden es schon viel sein.

Euer Engagement in allen Ehren, aber man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden. Besser (und ehrlicher zu den Arbeitern) wäre da wohl, gleich das ganze System als Scheiße für sie und ihre Lebensumstände zu bezeichnen, und als Langfristziel deren Abschaffung zu verlangen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 03:53:04 Do. 29.März 2018
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.
Die Ausdauer der kämpfenden Beschäftigten und die beginnende internationale Vernetzung derselben sind etwas Besonderes, weil bisher Einmaliges.
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018sondern eben ganz einfach doch um "einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen), auch wenn das in dem Text zurückgewiesen wird.
Zurückgewiesen?
Du solltest mal lesen, was du selbst zitiert hast:
Zitat von: cyberactivist am 21:12:08 Mo. 26.März 2018
Bei Amazon wollen die ArbeiterInnen mehr. Sie wollen ein größeres Stück vom Kuchen, sie wollen den krankmachenden Arbeitsdruck abschaffen, kämpfen um ihre Würde und wollen Zugeständnisse nicht als Almosen sondern in Form eines Tarifvertrags.
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Euer Engagement in allen Ehren, aber man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden.
Ein Streik in einem einzelnen Standort ist bei Unternehmen dieser Größenordnung in der Tat nicht gerade die stärkste Waffe.
Aber die beginnende Vernetzung auch und gerade zwischen den Standorten verschiedener Länder zeigt, das die Beschäftigten dieses Problem als solches erkannt haben. Und das ist gut so.  :)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 09:32:25 Do. 29.März 2018
Die Streiks bei Amazon müssen international koordiniert werden, um wirkungsvoll zu sein. Wünschenswert wäre auch, daß die Streikenden systemverändernde Forderungen wie die Abschaffung des Lohnsystems aufstellen.

Auf jeden Fall ist Solidarität mit den Streikenden wichtig und richtig.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 11:54:13 Do. 29.März 2018
Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
Was soll daran "eigenwillig" sein? - Es geht eher um die ureigensten Ziele von Gewerkschaften...

1. Es geht um die ureigensten Ziele der Beschäftigten. Gewerkschaften haben sich oftmals degeneriert und verfolgen andere Ziele als die ihrer Mitglieder.

2. Es handelt sich tatsächlich um den wohl "eigenwilligsten" Arbeitskampf in Deutschland. Der Arbeitskampf wird nicht vom Gewerkschaftsapparat organisiert, sondern von den Beschäftigten selbst. Sie haben sich eine Art Freibrief für das Streiken erkämpft, sind in der Lage spontan innerhalb einer halben Stunde eine Arbeitsniederlegung auszurufen und müssen es der Gewerkschaft nur mitteilen und haben damit eine rechtlich anerkannte Grundlage für den Streik.

Eine solche Situation gibt es in keiner anderen Branche und keinem anderen Betrieb in Deutschland. Folgendes sehe ich als Gründe für diese Sonderstellung: Die Gewerkschaften in Deutschland sehen sich normalerweise als "Sozialpartner", als Mittler zwischen Kapital und Arbeiter. Sie versprechen Ruhe im Betrieb und erwarten dafür eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Doch Amazon arbeitet nach einer amerkanischen Ideologie in der man keinen Sozialpartner und keine Gewerkschaft braucht. Verdi hat keinen Platz bei Amazon.

Amazon eröffnet ihre Logistikcenter stets in der Pampa (mit hoher Arbeitslosigkeit und niedrigem Lohnniveau), jedoch mit guter Verkehrsanbindung. Bei den prekären Beschäftigten lag der gewerkschaftliche Organisierungsgrad bei etwas über Null. Durch die aktuelle Streikbewegung hat die Gewerkschaft einen riesigen Zulauf und bekommt Mitglieder in einem Bereich, in dem sie bisher kaum eine Bedeutung hatte. Der Hauptgrund für die Gewerkschaftseintritte ist die Zahlung von Streikgeld.

Verdi betrachtet die Sache wohl auch als Imagekampagne. Obwohl die Gewerkschaft eine zwiespältige Rolle spielt, einerseits notwendig, oftmals auch hilfreich ist, so ist sie in einigen Situationen ein echter Hemmschuh. In der öffentlichen Wahrnehmung und in der Presseberichterstattung ist nicht die Rede davon, daß die Beschäftigten kämpfen, immer heißt es nur "Verdi kämpft". So kann man das ramponierte Image (Verrat am Poststreik) aufbessern.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
Für die Durchsetzung höherer Löhne, kürzerer Arbeitszeiten und weniger Leistungsdruck, was ja auch legitim ist. Nur sollte man sowas nicht als die große Weltrevolution und etwas ganz Besonderes, so wie es der Autor darstellt, stilisieren.
Doch. Sollte man.
Genau so beginnt eine grundlegende soziale und politische Veränderung! Man beginn bei den Alltagsproblemen der Menschen. Hierbei gewinnen sie Selbstvertrauen, lernen Zusammenhalt und gemeinsam zu kämpfen. Sie hören auf manövrierbare Masse an Arbeitskraft zu sein, ihr wachsendes Selbstwußtsein gibt ihnen ein Gefühl für ihre Macht im Unternehmen. Außerdem: Einige der Streikaktivisten haben sehr viel mehr im Kopf als die Erhöhung von Stundenlöhnen, sie haben Vorstellungen von anderen gesellschaftlichen Verhältnissen. Deshalb blicken sie auch über den Tellerrand des eigenen Betriebs hinaus.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018
...als ob sie schon eine merkliche Wirkung auf den normalen Betriebsablauf hätten. Das haben sie jedenfalls hierzulande definitiv nicht.
So etwas sagt man nur, wenn man die von dem Amazonmanagement über die Medien verbreitete Lügenpropaganda glaubt.

Die Realität: Die Amazonniederlassung Bad Hersfeld hat rund 300 Leute angestellt, die mit voller Bezahlung den ganzen Tag in der Kantine herumsitzen. Sie sollen einspringen, wenn gestreikt wird. Das sorgt für viel Unmut. Die in der Kantine sagen, "wir haben einen Arbeitsvertrag unterschrieben, weil wur arbeiten wollen, doch sind wir gezwungen uns zu langweilen und so geht der Tag nicht herum." Die Arbeitenden sagen, "wir werden gehetzt, während andere dafür bezahlt werden Kaffee zu trinken."

Durch die Streiks kann eine wachsende Zahl an Lieferungen (insbesondere "Amazon Prime") nicht in dem vorgebenen Zeitraum ausgeliefert werden. Anderslautende Pressemeldungen sind unwahr.

Bei einem Streik im Logistikcenter Bad Hersfeld traten die Kollegen im nahegelegenen Logistikcenter Posznan hinter der Polnischen Grenze in einen Slow-Down (Bummelstreik). Die Produktivität des Center konnte so um 30% gesenkt werden.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten jenseits  des Streiks auf die Produktivität einzuwirken. Ein Beschäftigter berichtete, er würde normalerweise ca. 120 Fälle am Tag bearbeiten. Er erkannte die Möglichkeit die Vielzahl an von Amazon ausgebenen Regeln für den Arbeitsablauf beim Wort zu nehmen. Er ist nun bei 2-3 Fällen, die er pro Tag bearbeitet. Ein flüssiger Arbeitsablauf ist nur unter ignorieren des Regelwerks möglich. Das soll jetzt eine Kampfstrategie werden. Unter dem Namen "Safe Package" werden nun Flugblätter vorbereitet, die in den Niederlassungen verbreitet werden sollen.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018...man sollte auch bei einer realistischen Beurteilung der Lage bleiben: Streik ist in einem globalisierten Kapitalismus, wo problemlos Produktionen und die Auslieferung von Waren von dem Werk eines Landes binnen weniger Tage in ein anderes verschoben werden kann, eine stumpfe Waffe geworden.
Unsinn!
Die Just-in-Time-Produktion und die Zergliederung und das Outsorcing bei Großunternehmen haben das gesamte System viel angreifbarer gemacht. Einige wenige Transportarbeiter können zu einem Stillstand eines Großteils der Wirtschaft sorgen. Winzige Zulieferer haben für einen Stillstand der Fließbänder in der Autoindustrie gesorgt. Der Wilde Streik bei Opel Bochum hatte einen Stop der Produkton in UK zur Folge.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018Besser (und ehrlicher zu den Arbeitern) wäre da wohl, gleich das ganze System als Scheiße für sie und ihre Lebensumstände zu bezeichnen, und als Langfristziel deren Abschaffung zu verlangen.
Das Eine kann man von dem Anderen nicht trennen. Grundsätzliche Kritik an dem gesamten System ist wirkungslos, so lange man sich vereinzelt und wehrlos fühlt. Es bleibt so heiße Luft und man steht als linker Spinner da ohne Bezug zum wirklichen Leben. Wenn man aber beginnt zusammenzukommen und gemeinsam zu kämpfen, dann sollte man natürlich im Kopf behalten (bzw. dies auch in Diskussionen formulieren), daß es um mehr geht, als um die Verbesserung des Situation im Betrieb.

Zitat von: tleary am 02:50:51 Do. 29.März 2018"einen größeren Anteil am Kuchen" (= Lohnerhöhungen)
Nochmal: Es geht dabei nicht allein um Lohnerhöhungen. Es geht um Würde. Es geht um die Macht im Betrieb.

Zitat von: dagobert am 03:53:04 Do. 29.März 2018
Die Ausdauer der kämpfenden Beschäftigten und die beginnende internationale Vernetzung derselben sind etwas Besonderes, weil bisher Einmaliges.
So ist es.
Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland ist am besten etabliert. Es gibt regelmäßige gemeinsame Treffen. Die Verbindung nach Italien war bisher sehr wackelig, da jeder, der bei Amazon in Italien irgendwie aktivistisch in Erscheinung trat, sofort seinen Job verlor. Inwischen gibt es brauchbare feste Kontakte. Recht gut haben sich die Kontakte nach Frankreich entwickelt. Es gab sogar ein Treffen zwischen deutschen und chinesischen Amazonarbeitern in China unter wahrlich konspirativen Bedingungen. Es wird gerade an Kontakten zu Kollegen in den USA gearbeitet. Der dirkete Kontakt nach Spanien entstand durch die chefduzen-Amazontour. Bei der Veranstaltung in Bremen war ein Spanischer Aktivist, der dann gemeinsam mit einem deutschen Streikaktivisten nach Madrid reiste. Dort fand der erste Vollstreik bei Amazon in Europa statt. Die Niederlassung wurde für 2 Tage komplett lahmgelegt.

Amazonchef Jeff Bezos ist der reichste Mensch der Welt und der Amazonkonzern gilkt als Prototyp für den modernen Kapitalismus, der angeblich nicht aufzuhalten ist. Doch Amazon stößt hier bereits auf die Grenzen seiner Möglichkeiten. Wenn die Arbeiter nicht mehr mitspielen, haben selbst globale Konzerne und auch autoritäre Staaten ein echtes Problem.

Amazon verkündet zwar, die Arbeitsniederlegungen hätten einen rein symbolischen Charakter und keinerlei Auswirkung auf den Betriebsablauf, doch hat der Konzern in seiner Europazentrale in Luxemburg eine Milliarde Euro zurückgelegt, um damit Auswirkungen von Streiks auffangen zu können.

Gegen globalisierte Konzerne gibt es nun Ansätze für ein sich globalisierendes Proletariat.
Diese Markt- ud Machtkonzentrationen sind längst nicht so unangreifbar wie man glaubt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:47:22 Fr. 30.März 2018
Zitat"Ostern ist das neue Weihnachten"
Wieder Streik-Aktionen bei Amazon in Graben

Unter dem Motto "Ostern steht vor der Tür - wir auch" hat die Gewerkschaft Verdi wieder zu Streik-Aktionen bei Amazon in Graben bei Augsburg aufgerufen. Ziel der Aktionen ist es, arbeitnehmerfreundlichere Tarifverträge bei Amazon durchzusetzen.


(https://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/osterstreik-2018-amazon-100~_v-img__16__9__l_-1dc0e8f74459dd04c91a0d45af4972b9069f1135.jpg?version=8e4c1)

Laut der Gewerkschaft Verdi setzen sich die Streikenden weiter dafür ein, dass sich Amazon den Bedingungen der Tarifverträge für den Versandhandel anschließt. Durch existenzsichernde Tarifverträge sollen gute und gesunde Arbeitsbedingungen durchgesetzt werden und ein wesentlicher Schritt gegen die drohende Altersarmut bei Amazon unternommen werden, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.
https://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/wieder-streikaktionen-bei-amazon-in-graben-100.html (https://www.br.de/nachrichten/schwaben/inhalt/wieder-streikaktionen-bei-amazon-in-graben-100.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:23:33 Sa. 31.März 2018
ZitatAmazons Erfolg basiert vor allem auf Effizienz und Kontrolle. Arbeitsabläufe und Arbeiter werden kontinuierlich überwacht. Wird langsamer gearbeitet als vom System vorgegeben, erhalten die Arbeiter eine ermahnende Kurznachricht auf ihren Warenscanner. Liegt ihre Arbeitsleistung unter dem Durchschnitt, werden einzelne Arbeiter und Teams dazu befragt und somit unter Druck gesetzt. Daten werden nicht nur über Kunden, sondern auch über Mitarbeiter gesammelt: wer ist zu oft krank, wer geht früher nach Hause und wer antwortet spät auf E-Mails.

Auch bei der Auswahl neuer Standorte folgt Amazon einem klaren System. Neue Logistikzentren werden bevorzugt an Standorten mit hoher Langzeitarbeitslosigkeit eröffnet. So steht eine Reservearmee bereit, falls Angestellte dem Druck und der Überwachung nicht standhalten. Weil Tarifverhandlungen seit Jahren umgangen werden, muss sich der Konzern weder an Tariflöhne halten noch feste Urlaubs- und Weihnachtsgelder zahlen.

Diese Systematik der Ausbeutung beschränkt sich nicht nur auf die Logistikzentren. Der Erfolg des Online-Handels beruht zu einem großen Teil auf der Ausbeutung von Paketboten. Denn Anbieter wie DPD und Hermes setzen komplett auf Subunternehmer. Deren Paketboten arbeiten nicht selten 60 bis 70 Stunden die Woche, wodurch sich ihr Stundenlohn auf 5 bis 6 Euro verringert. Immer häufiger werden auch Paketboten aus Osteuropa angestellt, die ihre Rechte nicht kennen.

So verschlechtern sich Arbeitsbedingungen und Löhne bei der Deutschen Post / DHL zusehends.
https://zebralogs.wordpress.com/2018/03/19/jeff-bezos-reichster-mensch-auf-kosten-von-arbeitern-und-steuerzahlern/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:37:42 Sa. 31.März 2018
Habe die Woche auch ein Paket über DPD erhalten. Der Bote war ein junger Osteuropäer. Konnte kein Wort Deutsch. Wahrscheinlich war er auch unter o.g. Bedingungen unterwegs.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 18:11:54 So. 01.April 2018
In der Logistik tun sich Dinge, die wohl wegweisend für den Arbeitsmarkt sind. Und vielleicht auch wegweisend für Arbeitskämpfe der Zukunft.

In der Branche werden sehr viele Migranten eingestellt.

Wir hatten auf unserer Norddeutschlandtour nicht nur die drei öffentlichen Veranstaltungen. Wir hatten auch ein Treffen in Winsen an der Luhe, das nicht öffentlich war, um uns mit den dort neu angestellten Amazonbeschäftigten (das Logistikzentrum besteht erst etwas über ein halbes Jahr) zu treffen, ohne sie zu gefährden (wer ein potentieller Unruhestifter ist, kriegt keine Verlängerung des Zeitvertrags). Amazon hat Probleme ausreichend Personal zu rekrutieren. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten von Amazon Winsen/Luhe ist migrantisch, viele von ihnen Geflüchtete. Es gibt Spannungen, da viele der Geflüchteten jung und sportlich sind und bei der Arbeit reinhauen wie die Blöden. Sie sind glücklich etwas Kohle zu machen und sich nicht länger in Sammelunterkünften langweilen zu müssen. Die Kollegen sind genervt, wenn sie 300% Arbeitsleistung bringen. Die Kommunikation scheitert oft an Sprachproblemen, einige sprechen nicht einmal Englisch.

So ähnlich war es auch, als in den 60er Jahren die Gastarbeiter aus Italien und der Türkei kamen. Es gab viel Streß untereinander und es dauerte einige Jahre, bis sich wilde Streiks daraus entwickelten. https://de.wikipedia.org/wiki/Wilder_Streik_bei_Ford_(1973)

In einer Amazonniederlassung sieht man genau hier Möglichkeiten für die Ausweitung der Kämpfe. Man hat Kontakte zur Afrikanischen Community geknüpft, die in dem Warenlager stark vertreten ist. Es wird gerade eine Veranstaltung für diese Zielgruppe vorbereitet und es wurden Dolmetscher angeheuert.

Eine vielversprechende Herangehensweise. Wir sollten weiter beobachten, welche Erfahrungen in diesen Kämpfen gesammelt werden.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 10:05:54 Mi. 04.April 2018
Aus: Ausgabe vom 04.04.2018, Seite 2   / Kapital & Arbeit

»Man kann sagen, die Fronten sind verhärtet«
Erneut streiken Amazon-Beschäftigte in Hessen und Sachsen. Verdi kritisiert fehlende Tarifbindung. Gespräch mit Mechthild Middeke
Interview: Jan Greve

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32301184qj.jpg&hash=49649165aba695bee77e7efe0bdd92242eb25d85)(//)
Tarifflucht als Trend: Beschäftigte des Onlinehändlers Amazon protestieren wie hier in Leipzig gegen das Geschäftsmodell des Konzerns
Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Der Arbeitskampf am Amazon-Standort Bad Hersfeld dauert nun schon fünf Jahre, mehrere Streiks sind bereits geführt worden. Nun hat Verdi am Dienstag erneut zur Arbeitsniederlegung aufgerufen, neben dem Standort in Hessen auch in Leipzig. Gibt es dafür einen aktuellen Anlass?

Ostern ist ein Zeitraum, in dem erhöhtes Volumen da ist und in dem Streiks damit auch Sinn machen. Wir können dafür sorgen, dass die Päckchen nicht so ausgeliefert werden können, wie es eigentlich gedacht und geplant war.

Um was geht es bei dem Streik?

Grundsätzlich geht es nach wie vor darum, dass wir einen Tarifvertrag fordern. Das tun wir jetzt schon seit fünf Jahren. Am 9. Ap ril 2013 hatten wir unseren ersten Streiktag. Wir haben damals den Arbeitskampf begonnen, weil sich die Beschäftigten von der allgemeinen Lohnentwicklung abgehängt fühlten. Amazon hatte damals eine Zeitlang keine Lohnerhöhungen gezahlt. Immerhin, das machen sie inzwischen wieder. Aber nach wie vor geht das, was einen Tarifvertrag ausmacht und das, was bei Amazon bezahlt wird, noch weit auseinander. Wir rechnen mit einer Bezahlung zwischen acht und neun Prozent unter Tarif.

Trotz der langjährigen Auseinandersetzung gibt es weiterhin keinen Tarifvertrag.

Uns ist klar, dass Amazon erst dann bereit ist, mit uns einen Tarifvertrag zu verhandeln, wenn wir die Mehrheit der Beschäftigten vor's Tor bringen – und das nicht nur an einem Standort, sondern bundesweit. Das haben wir bisher noch nicht geschafft, da arbeiten wir aber weiter dran. Solange wir weiter Zulauf von Beschäftigten zur Streikbewegung haben und wir auch die neuen Standorte von Amazon organisieren, werden wir weitermachen. Unser Ziel im Arbeitskampf ist nicht nur ein Tarifvertrag, sondern die Beschäftigten weiter zu organisieren und sie dazu zu bringen, ihre Interessen selber zu vertreten.

Wir reagiert Amazon? Laufen derzeit Gespräche?

Man kann sagen, die Fronten sind verhärtet. Es ist ein allgemeines Problem, dass Tarifverträge immer weniger Bedeutung haben, dass es Tarifflucht gibt, dass Unternehmen keinen Tariflohn mehr bezahlen wollen. Da muss über die Politik etwas befördert werden, dass Arbeitsbedingungen stärker über Tarifverträge geregelt werden. Sonst kriegen wir diese Entwicklung nicht umgedreht. Da braucht es eine Kehrtwende, die wir nur mit politischer Unterstützung erreichen können.

Spielt der Konzern eine besondere Rolle in der Handelsbranche und unterscheiden sich die Praktiken von denen anderer Unternehmen?

Na ja, Jeff Bezos kriegt nicht umsonst am 24. April den Axel-Springer-Award als innovativer Unternehmer verliehen. Amazon setzt schon Trends in gewisser Weise, auch bei den Arbeitsbedingungen. Deswegen wollen wir dafür sorgen, dass diese Trends, keine Tarifverträge anzuwenden, viele nur befristet zu beschäftigen und vieles mehr, sich nicht weiterverbreiten. Amazon ist da leider kein Einzelfall in der Handelslandschaft. Wir greifen aber natürlich besonders Amazon an, weil das Unternehmen eben Trendsetter ist – in vielerlei Richtung.

Wie sieht es an den anderen Standorten aus?

Bad Hersfeld ist der älteste Standort, dann kam Leipzig, es folgten Rheinberg und Werne. An diesen vier Standorten haben wir eine gute Streikbeteiligung. An anderen, neueren Standorten entwickelt sich vieles erst. Da sind wir weiter dabei und versuchen auch über andere Formen den Arbeitskampf zu unterstützen. Beispielsweise sollen während einer konzertierten Aktionswoche im Sinne des Diensts nach Vorschrift alle Sicherheitsregeln eingehalten werden. Diese Aktion geht insbesondere auch von den polnischen Standorten aus, weil sie noch nicht streikfähig sind. Das versuchen wir europaweit gemeinsam hinzukriegen.

Ein gutes Stichwort: Amazon ist als Internetgigant weltweit unterwegs. Wie läuft die Zusammenarbeit von Verdi mit anderen Gewerkschaften in Europa?

Auf mehreren Schienen. Wir haben seit einigen Jahren internationale Gewerkschaftsstreffen, bei denen die Verantwortlichen aus verschiedenen europäischen Standorten zusammenkommen. Es gibt auch eine Menge informeller Kontakte von Aktiven untereinander. Das funktioniert ganz gut, viele haben sich mittlerweile vernetzt. Interview: Jan Greve

Mechthild Middeke ist Verdi-Fachsekretärin für Handel im Bezirk Nordhessen und Streikleiterin in Bad Hersfeld

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/330125.man-kann-sagen-die-fronten-sind-verh (https://www.jungewelt.de/artikel/330125.man-kann-sagen-die-fronten-sind-verh)ärtet.html

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:19:46 Do. 19.April 2018
ZitatAmazon am Pranger:
Mitarbeiter pinkeln in Flaschen, weil der Zeitdruck so groß ist

Für Jeff Bezos zu arbeiten, kann die Hölle sein. Ein britischer Journalist enthüllt den Druck, der in Amazons Lagerhallen herrscht. Die Arbeiter hätten sogar Angst, aufs Klo zu gehen, sagte er. Dafür gibt es Urin-Flaschen.


"Für die von uns, die im obersten Stockwerk arbeiteten, lagen die nächsten Toiletten vier Treppen weiter runter." Dieser Weg ist im Laufe einer Schicht nicht wieder einzuholen. "Die Leute haben in Flaschen gepinkelt, weil sie ständig Angst vor Disziplinierungsmaßnahmen haben und fürchten, ihre Arbeit zu verlieren, nur weil sie einmal zum Klo mussten."

Jeder Arbeiter werde dort von speziellen Vorgesetzten auf Zeitverschwendung permanent kontrolliert. Den Journalisten hat das Lager mehr an ein Hochsicherheits-Gefängnis mit Sicherheitsscannern erinnert als an ein Lagerhaus, in dem Hoodies und Sonnenbrillen ebenso verboten sind wie Mobiltelefone.
https://www.stern.de/wirtschaft/job/amazon-am-pranger--urin-flaschen-statt-pinkel-pausen-7945642.html (https://www.stern.de/wirtschaft/job/amazon-am-pranger--urin-flaschen-statt-pinkel-pausen-7945642.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 12:35:45 Do. 19.April 2018
ZitatAmazon am Pranger:
Mitarbeiter pinkeln in Flaschen, weil der Zeitdruck so groß ist

ZitatAmazon-Chef Jeff Bezos erhält den Axel Springer Award
...
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos, geboren 1964, wurde 2017 mit 130 Milliarden US-Dollar Privatvermögen endlich das reichste Inividuum der bisherigen Menschheit. ...
...

Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=43580)

ZitatDer Axel Springer Award ist eine jährlich vergebene Auszeichnung an herausragende Persönlichkeiten, die ,,außergewöhnlich innovativ sind, neue Märkte schaffen und Märkte verändern, Kultur formen und sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen".

https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Springer_Award (https://de.wikipedia.org/wiki/Axel_Springer_Award)

Was soll man da noch sagen!?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 14:33:16 Do. 19.April 2018
Habe gerade mit einem Amazonaktivisten aus Bad Hersfeld telefoniert.
Sie sind gerade wieder in den Streik getreten. Ein Kurzstreik, 2 Std.. Gestern bereits einmal. Vielleicht auch morgen wieder. Die Streikfront hat enormen Zulauf. Man ist schon längst über den Zustand des symbolischen Protests hinaus und erzeugt handfesten wirtschaftlichen Druck. Man ist da sehr optimistisch, wie es sich zur Zeit entwickelt.

Insbesondere die internationale Vernetzung funzt. Er schwärmte von dem Besuch des Streiks in Spanien. 98% Streikbeteiligung in Madrid und man hat die Zufahrten konsequent blockiert. Es gab harte Polizeieinsätze.  Als Rache hat der Konzern Wochen später ein paarhundert Leiharbeiter entlassen. Daraufhin haben 1000 Amazonbeschäftigte die Arbeit niedergelegt, sind nach Madrid gezogen und haben vor der Leihbude demonstriert. War ein Riesenthema in den spanischen Medien. Vor ein paar Tagen. Es schließen sich gerade spanische und italienische Aktivisten zusammen. Auch in Italien plant man die Arbeit niederzulegen. Eine spanische Delegation will nach Berlin zur Überreichung des Axel Springer Award kommen. Man hofft in absehbarer Zeit in der Lage zu sein, europaweit die Arbeit niederzulegen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Troll am 14:55:50 Do. 19.April 2018
Zitat von: admin am 14:33:16 Do. 19.April 2018
Insbesondere die internationale Vernetzung funzt. Er schwärmte von dem Besuch des Streiks in Spanien. 98% Streikbeteiligung in Madrid und man hat die Zufahrten konsequent blockiert. Es gab harte Polizeieinsätze.  Als Rache hat der Konzern Wochen später ein paarhundert Leiharbeiter entlassen. Daraufhin haben 1000 Amazonbeschäftigte die Arbeit niederghelegt, sind nach Madrid gezogen und haben vor der Leihbude demonstriert. War ein Riesenthema in den spanischen Medien. Vor ein paar Tagen. Es schließen sich gerade spanische und italienische Aktivisten zusammen. Auch in Italien plant man die Arbeit niederzulegen. Eine spanische Delegation will nach Berlin zur Überreichung des Axel Springer Award kommen. Man hofft in absehbarer Zeit in der Lage zu sein, europaweit die Arbeit niederzulegen.

Super, der Widerstand muß sich vernetzen, die Konzerne ziehen marodierund durch die Welt und bauen auf die Spaltung durch Wettbewerb/Konkurrenz der Länder, ansonsten gibt es ja keine ernsthafte Konkurrenz mehr, jetzt soll der Druck über die Nationen erzwungen werden.
So etwas wie diesen Springer Award sehe ich eher als Brandbeschleuniger für den Widerstand, die Wut wächst während sich die "Leistungsträger" gegenseitig den Bauch pinseln.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 17:16:21 Do. 19.April 2018
Zitat von: Troll am 14:55:50 Do. 19.April 2018
So etwas wie diesen Springer Award sehe ich eher als Brandbeschleuniger für den Widerstand

Diese Einschätzung teile ich.

ZitatAm 24. April soll ,,sein visionäres Unternehmertum in der Internetwirtschaft sowie die konsequente Digitalisierungsstrategie der 140-jährigen US-Traditionszeitung" im Journalisten-Club von Axel Springer geehrt werden.
https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1331-ebuch-kritisiert-verleihung-axel-springer-award-amazon-chef.html (https://www.amazon-watchblog.de/kritik/1331-ebuch-kritisiert-verleihung-axel-springer-award-amazon-chef.html)

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:00:02 Fr. 20.April 2018
Auf zum Protest nach Berlin!
https://www.facebook.com/makeamazonpay/videos/2152188654807951/ (https://www.facebook.com/makeamazonpay/videos/2152188654807951/)
https://diefreiheitsliebe.de/politik/meinungsstark-politik/amazon-als-taktgeber-des-digitalen-kapitalismus-wir-stellen-uns-quer/ (https://diefreiheitsliebe.de/politik/meinungsstark-politik/amazon-als-taktgeber-des-digitalen-kapitalismus-wir-stellen-uns-quer/)

(https://www.golem.de/1804/133956-160530-160527_rc.jpg)

Grenzüberschreitend kämpfen!
https://www.golem.de/news/amazon-verdi-will-internationale-streiks-der-lagerarbeiter-1804-133956.html (https://www.golem.de/news/amazon-verdi-will-internationale-streiks-der-lagerarbeiter-1804-133956.html)
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085907.gewerkschafter-gegen-amazon-protest-gegen-preis-fuer-jeff-bezos.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1085907.gewerkschafter-gegen-amazon-protest-gegen-preis-fuer-jeff-bezos.html)
https://www.jungewelt.de/artikel/330637.dicke-luft-in-san-fernando.html (https://www.jungewelt.de/artikel/330637.dicke-luft-in-san-fernando.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:11:46 Mo. 23.April 2018
Zitat Management-Ratschläge
Die vier Tipps von Jeff Bezos – So schaffen Sie eine Firma wie Amazon

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.handelsblatt.com%2Fimages%2Famazon-chef-jeff-bezos%2F21191006%2F2-format2020.jpg&hash=978a11c489691470220c5bc495b013f087dee752)

Amazon-Chef Jeff Bezos schwimmt auf einer Erfolgswelle. In seinem Jahresbrief verrät der Multimilliardär das Geheimnis seines Erfolgs.


[Er produziert heiße Luft vom Feinsten:] "Dreh- und Angelpunkt sind für Bezos ,,hohe Standards". Denn Kunden seien ,,traumhaft unzufrieden": ,,Die Leute haben einen unermüdlichen Appetit auf etwas Besseres, und das ,Wow' von gestern wird schnell zum Gewöhnlichen von heute", schreibt Bezos."
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/the_shift/management-ratschlaege-die-vier-tipps-von-jeff-bezos-so-schaffen-sie-eine-firma-wie-amazon/21190576.html (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/beruf-und-buero/the_shift/management-ratschlaege-die-vier-tipps-von-jeff-bezos-so-schaffen-sie-eine-firma-wie-amazon/21190576.html)


ZitatWährend des Streiks! Amazon-Mitarbeiter protestieren gegen Preisvergabe an Amazon-Chef

Gewerkschaft ver.di ruft zu Streik bei Amazon Leipzig auf


Seit Mitternacht schon haben die Beschäftigten ihre Arbeit niedergelegt. Noch immer kämpft die Gewerkschaft um einen Tarifvertrag. "Wir wollen tariflich geregelte Löhne, Gehälter und Arbeitsbedingungen auch beim Marktführer im Versandhandel", heißt es von Seiten ver.dis.

Das Unternehmen allerdings verweigert bisher die Aufnahme von Tarifverhandlungen. Zwar wurden wegen des andauernden Streiks die Löhne in der Vergangenheit immer wieder etwas erhöht, dennoch reichen die Maßnahmen nach Auffassung der Gewerkschaft nicht aus. "Die Blockadehaltung der Amazon Geschäftsführung gegenüber der Aufnahme von Tarifverhandlungen treibt die Beschäftigten immer wieder zum Streik", so Streikleiter Thomas Schneider.

Ver.di fordert für alle Beschäftigten: "1.074 Euro Urlaubsgeld, ein halbes Monatsgehalt als Weihnachtsgeld, eine 38 Stundenwoche und 6 Wochen Urlaub". Das sei in der Branche üblich.

Um 10.30 Uhr versammeln sich die Streikenden zur Versammlung vor Amazon.

UPDATE, 13.35 Uhr: Der Streik bei Amazon wird bis Mittwochabend fortgesetzt. Das teilte Jörg Förster, Pressesprecher von ver.di, mit. Außerdem wollen manche der Streikenden am morgigen Dienstag zur Preisverleihung des Springer Awards nach Berlin fahren. Dort soll Amazon-Chef Jeff Bezos für sein "visionäres Geschäftsmodell" ausgezeichnet werden. "Verschwiegen wird, dass Amazon ein beispielloses 'visionäres' Ausbeutungsmodell ist. Amazon steht für Gewerkschaftsfeindlichkeit, fehlende Tarifbindung, Arbeitshetze und permanente Überwachung", so ver.di Landesfachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. "Die Arbeitsbedingungen bei Amazon führen zu hohen Krankheitsständen sowie mentalen und körperlichen Langzeitschäden bei den Beschäftigten."
https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-amazon-streik-gewerkschaft-verdi-tarif-verhandlung-lohn-geld-urlaub-versammlung-538050 (https://www.tag24.de/nachrichten/leipzig-amazon-streik-gewerkschaft-verdi-tarif-verhandlung-lohn-geld-urlaub-versammlung-538050)

ZitatProtest gegen Vergabe des Springer-Preises an Jeff Bezos
Zweitägiger Streik bei Amazon in Werne


(https://abload.de/img/37200624-amazon-3la7mdq9q.jpg) (http://abload.de/image.php?img=37200624-amazon-3la7mdq9q.jpg)

Werne - Die Gewerkschaft Verdi ruft die Beschäftigten bei Amazon an den Standorten in Werne und Rheinberg dazu auf, die Arbeit bis zum Mittwoch niederzulegen.

Die Streikenden werden den Arbeitskampf dazu nutzen, gegen die Überreichung des Axel-Springer-Preises an den Amazon Eigner Jeff Bezos in Berlin zu protestieren. ,,Während Jeff Bezos Preise bekommt, erhalten die Kolleginnen und Kollegen bei Amazon nicht einmal das, was ihnen zusteht: Die Gehälter und Löhne nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels", so die Landesfachbereichsleiterin für den Handel bei Verdi in NRW, Silke Zimmer.

,,Die Beschäftigten bei Amazon leisten gute und harte Arbeit und erwarten dafür keine Preise, aber sie erwarten, dass sie endlich für ihre Arbeit den notwendigen Respekt erhalten. Jeff Bezos dagegen verweigert den Belegschaften den Respekt und das wollen wir ihm deutlich machen", so Zimmer weiter. ,,Unseren Respekt hätte Herr Bezos,  wenn er sich endlich mit uns an den Verhandlungstisch setzen würde und damit deutlich macht, dass er die Interessen der Kolleginnen und Kollegen nicht ignoriert. Dafür stehen wir jederzeit zur Verfügung", macht Zimmer deutlich.

Die Streikenden aus den beiden Standorten werden am Dienstagnachmittag ab 18 Uhr an einer Veranstaltung vor dem Axel-Springer-Haus in Berlin teilnehmen  und dort gemeinsam mit einem Bündnis gegen die Preisverleihung protestieren.
https://www.wa.de/lokales/werne/dreitaegiger-streik-amazon-werne-9806677.html (https://www.wa.de/lokales/werne/dreitaegiger-streik-amazon-werne-9806677.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:23:13 Di. 24.April 2018
ZitatStreik bei Amazon in Bad Hersfeld ab Dienstagmorgen

Den Axel-Springer-Award für Amazon-Gründer Jeff Bezos nimmt die Gewerkschaft Verdi zum Anlass, um erneut zum Streik in Bad Hersfeld aufzurufen.


Die Gewerkschaft ruft die Beschäftigten von Dienstag, 23. April, beginnend mit der Frühschicht, bis Mittwoch, 24. April, bis zum Ende der Spätschicht, zum Ausstand auf. ,,Wir beglückwünschen mit unserer Streikaktion die Amazon-Mitarbeiter, denn dank ihrer Arbeit ist der Firmengründer Jeff Bezos der reichste Mann der Welt und erhält am 24. April in Berlin den Axel-Springer Award", so Verdi-Streikleiterin Mechthild Middeke. Eine Beteiligung am Unternehmenserfolg für die Mitarbeiter wäre mehr als überfällig, heißt es. Doch passiere gerade das Gegenteil und das verärgere die Beschäftigten.
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-ab-dienstagmorgen-9809185.html (https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-ab-dienstagmorgen-9809185.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:02:08 Di. 24.April 2018
März 2018 - Bilder vom Streik der Amazon Arbeiter_innen in Madrid. 1.000 hatten sich beteiligt. Sie protestieren gegen das Einfrieren ihrer Löhne, Kürzung der Überstundenzulage und die Halbierung ihrer Krankheitstage.
Video: https://de.labournet.tv/steik-der-amazon-arbeiterinnen-madrid (https://de.labournet.tv/steik-der-amazon-arbeiterinnen-madrid)

Die Arbeiter_innen hatten einen weiteren Streik geplant. Doch bevor es dazu kam, sind nun 100 Leiharbeiter_innen entlassen worden.
Bericht dazu bei LabournetGermany: http://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/amazon-spanien-sucht-revanche-ueber-100-entlassungen-in-madrid-nach-dem-streik-vom-maerz-2018/?cat=7479 (http://www.labournet.de/internationales/spanien/gewerkschaften-spanien/amazon-spanien-sucht-revanche-ueber-100-entlassungen-in-madrid-nach-dem-streik-vom-maerz-2018/?cat=7479)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:25:16 Di. 24.April 2018
Washington Post:
ZitatThe new leader of one of Germany's governing parties says she plans to join a protest against working conditions at Amazon during a visit by company CEO Jeff Bezos to Berlin. Andrea Nahles, the chairwoman of the center-left Social Democrats, said she would take part in a demonstration Tuesday outside publisher Axel Springer's Berlin offices
https://www.washingtonpost.com/world/europe/german-center-left-leader-to-join-amazon-protest/2018/04/24/37bc6692-47c8-11e8-8082-105a446d19b8_story.html?noredirect=on&utm_term=.7e9fdd6643c4 (https://www.washingtonpost.com/world/europe/german-center-left-leader-to-join-amazon-protest/2018/04/24/37bc6692-47c8-11e8-8082-105a446d19b8_story.html?noredirect=on&utm_term=.7e9fdd6643c4)

          (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.smileygarden.de%2Fsmilie%2FCrazy%2F9.gif&hash=605bcf5a02fb39c0d09cd06f5ac0d17d002dfd1d)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 19:10:12 Di. 24.April 2018
Das kam wohl nicht so gut an:
(https://abload.de/img/amazon_nahlesu7oip.png) (http://abload.de/image.php?img=amazon_nahlesu7oip.png)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:46:49 Mi. 25.April 2018
Habe mir ein paar TV Beträge dazu angesehen. Stets so geschnitten, daß von den Buhs um Pfiffen gegen Nahles nix mitzukriegen ist.
Scheiß Propagandamedien!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 14:17:08 Mi. 25.April 2018
Das zweite von links - ist das Riexinger, was hat er gesagt, kam er besser an?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 15:21:15 Mi. 25.April 2018
Die Nahles ist total unbeliebt bei den Massen.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 19:59:10 Mi. 25.April 2018
Bei der SPD-Propaganda selber lassen sich die Pfiffe noch schön raushören. Leider hört man auch Nahles:
https://twitter.com/spdde/status/989145320092307456
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 09:16:19 Do. 26.April 2018
Aus: Ausgabe vom 26.04.2018, Seite 1   / Titel

Ausbeuter soll zahlen
Amazon-Beschäftigte aus vier Ländern protestierten in Berlin gegen Konzernchef Jeff Bezos. Dieser lebt in seiner eigenen Welt
Von Stefan Thiel


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32508013cw.jpg&hash=3b0b0150eb2562c0d6b6044d9b02cca0a6d4d1ac)(//)
Die Amazon-Mitarbeiter fordern höhere Löhne, Tarifverträge und einen respektvollen Umgang mit den Beschäftigten (Berlin, 24. April)
Foto: Fabrizio Bensch/ Reuters

Ehre, wem Ehre gebührt – dachte sich zumindest der Springer-Verlag. Alljährlich vergibt der Medienkonzern eine Auszeichnung an »herausragende Persönlichkeiten, die außergewöhnlich innovativ sind« und »sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung stellen«. Aus diesem Anlass wurde dem Chef des US-Onlineversandhändlers Amazon, Jeffrey »Jeff« Bezos am Dienstag abend in Berlin der Axel-Springer-Award verliehen.

Vor dem weiträumig mit Gittern abgesperrten und mit Polizeihunden bewachten Springer-Hochhaus stehen mehr als 700 Amazon-Beschäftigte aus vier Ländern sowie deren Unterstützer. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte die Arbeiter dazu aufgerufen gegen die Preisverleihung und für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren.

Einer von ihnen ist Ralf Christann. Der »Picker« ist mit rund 100 Kollegen aus Leipzig angereist. »Wir sind der Meinung, nicht Jeff Bezos hat einen Preis verdient, sondern die Beschäftigten«, so Christann gegenüber junge Welt. Bezos sei zwar durchaus ein innovativer Unternehmer, »besonders innovativ war er aber beim Steuern und Löhne sparen«, kritisiert der Verdi-Vertrauensmann. Es könne nicht sein, dass »ein so großes Unternehmen wie Amazon in Deutschland keinen Tarifvertrag hat«.

In der Tat weigert sich der Konzern in der BRD seit Jahren mit Verdi auch nur über einen Tarifvertrag zu sprechen. Die Mitarbeiter stehen unter starkem Leistungsdruck, Manager behandeln sie oft wie kleine Kinder und Handscanner und Kameras sorgen für lückenlose Überwachung. All dies treibt die »Packer«, »Picker« und »Shipper« regelmäßig auf die Straße. Seit dem Frühjahr 2013 wird hierzulande immer wieder gestreikt. So auch am Montag, Dienstag und Mittwoch: Statt Artikel versandfertig zu machen, legten Hunderte »Amazonier« der Versandzentren in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne, Graben und Koblenz die Arbeit nieder. Nach Angaben des Verdi-Streikleiters in Leipzig, Thomas Schneider fuhren am Dienstag mehr als 400 von ihnen nach Berlin.

Dort trafen sie auf Amazon-Beschäftigte aus Polen, Italien und Spanien. Aus Poznan und Wroclaw waren größere Delegationen der anarchistischen Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP) und von Solidarność angereist. Fast alle Redner betonten die Gemeinsamkeiten der Beschäftigten über alle Ländergrenzen hinweg. Überall gebe es bei Amazon die gleichen Probleme, deshalb müsse man auch gemeinsam kämpfen. Eine Rednerin kam nicht so gut an: Die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles wurde zumindest von einem Teil der Kundgebungsteilnehmer ausgepfiffen.

Jeffrey Bezos schwebte derweil in ganz anderen Höhen: Bei der Preisverleihung inszenierte er sich als großer Weltraumunternehmer. Seine Raumfahrtfirma »Blue Origin« sei »das Wichtigste, was ich mache«, sagte Bezos laut dpa. Die Beschäftigten bei Amazon hätten keinen Grund zu klagen: »Ich bin sehr stolz auf unsere Arbeitsbedingungen. Ich bin sehr stolz auf die Gehälter, die wir zahlen.« In der BRD liegt der Einstiegslohn bei rund zehn Euro in der Stunde. Gewerkschaften findet Bezos nach wie vor überflüssig: »Wir haben Betriebsräte und wir haben eine sehr gute Kommunikation mit unseren Mitarbeitern und wir glauben nicht, dass wir eine Gewerkschaft als Mittelsmann zwischen uns und unseren Beschäftigten brauchen.« Bezos gilt übrigens als reichster Mensch der Welt. Seine neue Villa soll mit 25 Badezimmern ausgestattet sein. Derweil urinieren die Amazon-Arbeiter in England in Flaschen, weil ihnen die Toilettenpausen verwehrt werden.

Quelle

https://www.jungewelt.de/artikel/331432.ausbeuter-soll-zahlen.html (https://www.jungewelt.de/artikel/331432.ausbeuter-soll-zahlen.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 11:05:19 Do. 26.April 2018
Das mit den Flaschen habe ich auch bei einem Fratzenbuchpost auf englisch bei Bernie Sanders gelesen.  kotz Man sollte diese 'Jauche' sammeln, in ein Pool reinkippen und dann den Bezos da reinschmeissen.  kotz

https://www.facebook.com/berniesanders/?hc_ref=ARQbw-ZSomdQfmpTknxep5GPVcGVDDR1d7A8hASiPQxI9LFAdS4DHrSg0vH3CuTeSdU&fref=nf (https://www.facebook.com/berniesanders/?hc_ref=ARQbw-ZSomdQfmpTknxep5GPVcGVDDR1d7A8hASiPQxI9LFAdS4DHrSg0vH3CuTeSdU&fref=nf)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:00:40 Do. 26.April 2018
ZitatDamit sind sie ein positives Beispiel für moderne Basis-Streiks und internationale Solidarität geworden, wie sie in Zeiten des Vormarsches internationaler Digitalkonzerne nötig sind.

Viele Arbeiter haben auch diese Woche die Arbeit niedergelegt, einige waren nach Berlin gekommen, um gegen Bezos, Amazon und Springer zu protestieren. Dahinter steht ein breites Bündnis, zu dem etwa auch Linksradikale gehören. Am Abend der Verleihung aber war das Bündnis zu breit geraten: Auf Einladung einiger Verdi-Funktionäre wollte auch SPD-Chefin Andrea Nahles reden – so als sei ihre Partei nicht Teil jener Regierungen gewesen, die seit Jahren für die Rücknahme von Arbeitnehmerrechten gesorgt und so den Boden für Geschäftspraktiken wie die von Amazon bereitet haben.

Das zeigt, dass die Amazon-Streiks womöglich vor einer Entscheidung stehen: Bleiben sie ihrer Basis-Struktur treu? Oder lassen sie sich von oben befrieden? Nahles jedenfalls wurde ausgebuht. Das ist ein gutes Zeichen. Denn eine Vereinnahmung könnte das Ende des Kampfs gegen Amazon in Deutschland bedeuten.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/buhrufe-fuer-andrea-nahles (https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/buhrufe-fuer-andrea-nahles)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:35:01 Do. 26.April 2018
(https://abload.de/img/11587433-img-807808uex.jpg) (http://abload.de/image.php?img=11587433-img-807808uex.jpg)
(https://abload.de/img/11587433-img-80530auj8.jpg) (http://abload.de/image.php?img=11587433-img-80530auj8.jpg)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Onkel Tom am 21:02:16 Do. 26.April 2018
Schaade.. Noch kein Video zu Nahles Rede zu finden..

https://www.youtube.com/watch?v=3JR3xu1asQ8 (https://www.youtube.com/watch?v=3JR3xu1asQ8)

::)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:10:58 Fr. 27.April 2018
ZitatAmazon-Chef: "Ich bin sehr stolz auf unsere Löhne"

Der Median-Jahresverdienst beim Versandhändler beträgt 28 446 Dollar. Eine Summe, für die Firmenchef Bezos nicht mal eine Minute arbeiten muss.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tech-giganten-amazon-chef-ich-bin-sehr-stolz-auf-unsere-loehne-1.3957157 (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tech-giganten-amazon-chef-ich-bin-sehr-stolz-auf-unsere-loehne-1.3957157)

ZitatAmazon-Chef Jeff Bezos bezieht in Kürze eine Prachtvilla in Washington, D.C. Für knapp 35 Millionen US-Dollar gibt es sogar 25 Bäder und elf Schlafzimmer!
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html (http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html)

ZitatAmazon verdoppelt Gewinne und erhöht die Preise
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html (http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html)

ZitatAmazon macht Konzernchef Bezos zwölf Milliarden Dollar reicher

Satte Kursgewinne haben Amazon-Chef Jeff Bezos, ohnehin schon der reichste Mensch der Welt, am Donnerstag noch einmal um rund zwölf Milliarden Dollar reicher gemacht. Die Aktie des Online-Händlers schoss nachbörslich um bis zu 107 Dollar auf 1625 Dollar nach oben und vergrößerte damit Bezos' Vermögen laut Bloomberg auf 134 Milliarden Dollar.

Kurz zuvor hatte Amazon die Zahlen für das erste Quartal bekanntgegeben. Demnach lag der Umsatz um 43 Prozent über Vorjahr bei 51 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn wurde mit 1,6 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.
https://www.wiwo.de/unternehmen/it/online-haendler-amazon-macht-konzernchef-bezos-zwoelf-milliarden-dollar-reicher/21220974.html (https://www.wiwo.de/unternehmen/it/online-haendler-amazon-macht-konzernchef-bezos-zwoelf-milliarden-dollar-reicher/21220974.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 19:50:40 Fr. 27.April 2018
Zitat von: Kuddel am 11:10:58 Fr. 27.April 2018
ZitatAmazon verdoppelt Gewinne und erhöht die Preise
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html (http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Panorama-Jeff-Bezos-Amazon-Villa-21598575.html)
Falscher Link?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:57:55 Fr. 27.April 2018
Yep.

Dieser paßt besser: https://www.t-online.de/digital/internet/id_83678620/amazon-verdoppelt-gewinne-und-erhoeht-die-preise.html (https://www.t-online.de/digital/internet/id_83678620/amazon-verdoppelt-gewinne-und-erhoeht-die-preise.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:39:03 So. 29.April 2018
Zitat von: CubanNecktie am 14:17:08 Mi. 25.April 2018
Das zweite von links - ist das Riexinger, was hat er gesagt, kam er besser an?

Ist das wichtig?
Immer wenn Arbeiter kämpfen, kommen Politiker aller Couleur, um in ihrem Licht zu glänzen.
Neben Bsirske, der gerade die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes verarscht hat, eine Nahles und ein Riexinger.

Zitat»Amazons 'visionärer' Erfolg basiert auf rücksichtsloser Ausbeutung der Beschäftigten und skrupelloser Steuerflucht. Dagegen regt sich immer mehr Widerstand!«, so Riexinger.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086459.jeff-bezos-riexinger-amazons-visionaerer-erfolg-basiert-auf-ruecksichtsloser-ausbeutung.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086459.jeff-bezos-riexinger-amazons-visionaerer-erfolg-basiert-auf-ruecksichtsloser-ausbeutung.html)

Blablabla.
Who cares?
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Onkel Tom am 12:48:29 Mo. 30.April 2018
Naja, man möchte sich ja doch mal darüber ergötzen, wie sich Politiker
bis auf die Knochen blamieren.. Das sie nur glänzen wollen, weiß ich.
Doch möchte ich hin und wieder auch was zu lachen und feixen haben.

;D

Solange Streikende sich nur nach der Gewerkschaft orientieren, bleibt
es weiter fade..

Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:06:11 Mo. 30.April 2018
Zitat von: Onkel Tom am 12:48:29 Mo. 30.April 2018
Solange Streikende sich nur nach der Gewerkschaft orientieren, bleibt
es weiter fade..

1. Ich finde die Auseinandersetzungen im Moment alles andere als Fade.

2. Die Streikbewegung ist eine reine Basisbewegung, die sich der Strukturen der Gewerkschaft bedient.
Sie ist nicht von Bsirske verordnet worden. Bsirske schmückt sich mit den Federn der Streikenden.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 13:59:19 Mo. 30.April 2018
Zitat von: Kuddel am 13:06:11 Mo. 30.April 2018
(...) Bsirske schmückt sich mit den Federn der Streikenden.
Blöd wird es halt dann, wenn Bsirske/verdi/DGB als handelnder und verantwortlicher Akteur in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Gestern hatte er bei "Bericht aus Berlin" ausreichend Gelegenheit dazu. Für diejenigen, die sich sorgen, dass ihr Essen nicht mehr geliefert wird (deliveroo) oder Amazon-Schrott nicht mehr ankommt, wirkt das beruhigend, und diejenigen, die von der Ausbeutung betroffen sind, werden dann vom DGB-Befriedungsapparat aufgesogen und ruhiggestellt. Noch ist es ja nicht so weit, aber der Spagat ist schwierig.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Onkel Tom am 13:59:37 Mo. 30.April 2018
Ich habe nicht behauptet, das die Auseinandersetzung fade sei !

Noch hat die Gewerkschaft bei Amazon nix zu bewirken..

Blieben die Amazon-Beschäftigten einfach mal ne ganze Woche
fern, sähe das ganz anders aus. Aber sowas empfiehlt die
Gewerkschaft ja nicht..

Es hängt wohl schon seid Jahren eher vom eigenem Risiko der
Beschäftigtem ab..
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:53:24 Mo. 30.April 2018
Zitat von: Fritz Linow am 13:59:19 Mo. 30.April 2018
Blöd wird es halt dann, wenn Bsirske/verdi/DGB als handelnder und verantwortlicher Akteur in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.
Deshalb rege ich micht ständig über den fürchterlichen Journalismus auf, der behauptet, "Verdi [oder andere Gewerkschaft] streikt gegen Amazon [bzw. anderes Unternehmen]". Es streiken immer nur die Arbeiter. Eine Gewerkschaft kann im besten Fall einen Streik organisieren und ausrufen. Wenn Journalisten die Zusammenhänge nicht begreifen und die Akteure vergessen, kommt nur noch Müll heraus, der nicht über die tatsächlichen Verhätnisse aufklärt.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: BGS am 20:13:33 Mi. 02.Mai 2018
Zitat

Weltkonzern mit Hilfe des Steuerzahlers Wie Amazon durch niedrige Löhne bald dreifach kassiert

Während der Konzern mit Milliarden subventioniert wird, sind Amazons US-Angestellte auf Lebensmittelgutscheine angewiesen.

...

Quelle: http://www.untergrund-blättle.ch/wirtschaft/unternehmen/amazon_loehne_ausbeutung_4737.html (http://www.xn--untergrund-blttle-2qb.ch/wirtschaft/unternehmen/amazon_loehne_ausbeutung_4737.html)

MfG

BGS
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:10:44 Sa. 05.Mai 2018
ZitatRheinberg: Wieder Streik bei Amazon

Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (03.05.2018) an mehreren Standorten in Deutschland erneut zum Streik aufgerufen. Grund dafür war die Verleihung des Axel-Springer Preises an den Amazon-Gründer Jeff Bezos in der vergangen Woche. Viele Mitarbeiter des Unternehmens empfanden die Ehrung als unmoralisch, da der Firmengründer seiner gesellschaftlichen Verantwortung nicht gerecht werde. Bezos hatte den Preis für seine "innovative" Arbeit erhalten. Rund 600 Mitarbeiter am Standort Rheinberg nahmen die Preisverleihung zum Anlass, um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.

Umleitung wegen Feiertag in Polen unmöglich

Der Ausstand der Mitarbeiter soll bis zum Ende der Spätschicht um 24 Uhr dauern. Die Gewerkschaft hatte sich für den heutigen Tag entschieden, da in Polen Nationalfeiertag ist. Dadurch habe Amazon keine Möglichkeit, den Streik aus Deutschland über das Nachbarland auszugleichen.

Einigung nicht in Sicht

Seit 2013 bemühen sich Arbeitnehmer in den deutschen Amazon-Versandzentren für tarifliche Regelungen, wie sie im Einzel- und Versandhandel üblich sind. Amazon nimmt jedoch die günstigeren Vereinbarungen der Logistikbranche als Grundlage für die Bezahlung der Mitarbeiter. Darüber hinaus wird laut Gewerkschaft in den Versandzentren unter hohem Druck gearbeitet.
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/amazon-rheinberg-streik-arbeit-gewerkschaft-100.html
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:08:59 So. 13.Mai 2018
ZitatBemerkenswerte Einheit
Peter Nowak über den gemeinsamen Amazon-Protest von Linken und Gewerkschaften


(https://abload.de/img/176174coqek.jpg) (http://abload.de/image.php?img=176174coqek.jpg)

Nicht nur Hunderte Amazon-Beschäftigte gaben ihrem Firmenchef Jeff Bezos diese Woche in Berlin ein klares Feedback. Während diesem im Springer-Hochhaus ein Preis für »besonders innovatives Unternehmertum« verliehen wurde, protestierten sie gegen Lohndumping, Überwachung am Arbeitsplatz und Steuerflucht. Unübersehbar waren dabei auch die Transparente des linken Bündnisses »Make Amazon Pay«, das die Beschäftigten des Onlinehändlers in ihrem Kampf unterstützt und erstmals vergangenen November rund um den Schnäppchentag »Black Friday« öffentlich in Erscheinung trat.

Dass Linke und Gewerkschaften nun gemeinsam vor dem Springerhaus protestierten, ist eine neue Qualität und Ergebnis eines Lernprozesses auf beiden Seiten. In der Regel bleiben DGB-Gewerkschaften auf Distanz zu Unterstützern aus der außerparlamentarischen Linken, die wiederum großen Wert auf Abstand vor allem zu den Spitzen der Gewerkschaften legen. Der Vorwurf: Diese würden mit ihrer sozialpartnerschaftlichen Linie die Beschäftigten in den Staat integrieren. Es ist daher bemerkenswert, wenn der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske in Berlin unter dem zustimmenden Applaus der linken Aktivisten das breite Bündnis der Amazon-Solidarität würdigt.

Diese Kooperation war nur möglich, weil es bereits seit fünf Jahren eine linke Amazon-Solidarität gibt. Vor allem an den Standorten Leipzig und Bad Hersfeld entstanden enge Beziehungen zwischen Beschäftigten, die sich im Arbeitskampf engagieren, und ihren linken Unterstützern. Schon vor drei Jahren haben sie zudem Kontakte zu den Beschäftigten in Poznań hergestellt. Mittlerweile ist die deutsch-polnische Kooperation selbstverständlich. Dabei sind die polnischen Kollegen in einer anarchosyndikalistischen Basisgewerkschaft organisiert, die nicht zu den Kooperationspartnern von ver.di gehört. Am Dienstag war die Delegation aus Poznań mit ihrem Gewerkschaftssymbol, der schwarzen Katze, nicht zu übersehen.

Doch ganz reibungslos verlief auch dieser Protest nicht. So sorgte es kurzzeitig für Unmut, als ein ver.di-Koordinator die Rede eines anarchistischen Kollegen aus Poznań nach wenigen Sätzen abmoderieren wollte. Noch lauter wurde es im Block der linken Unterstützer, als die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles eine Grußadresse verlesen wollte. Der ver.di-Vorstand hatte sie ohne Wissen der Bündnispartner auf die Redeliste gesetzt. Doch auch ein Großteil der Amazon-Beschäftigten wollte die SPD-Politikerin nicht verteidigen.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086619.protest-gegen-amazon-bemerkenswerte-einheit.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1086619.protest-gegen-amazon-bemerkenswerte-einheit.html)

ZitatFünf Jahre Streiks bei Amazon – Gewerkschaft erneuert Kampfansage

Fünf Jahre Arbeitskampf bei Amazon – die Bilanz ist so verschieden wie die Interessen: Verdi glaubt, viele Verbesserungen an deutschen Standorten befördert zu haben. Der Versandhandelsriese versichert, auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber zu sein.


Verdi gegen Amazon – der Tarifstreit zwischen der Gewerkschaft und dem Versandhandelsriesen aus den USA hat sich zum Dauerbrenner unter den Tarifstreits in Deutschland entwickelt. Fünf Jahre es ist her, dass Verdi nach den Warnstreiks erstmals zu regulärem Arbeitsausstand aufrief. Die ersten Streik-Standorte waren am 14. Mai 2013 Bad Hersfeld und Leipzig – weitere schlossen sich danach an. Doch das Ziel, Verhandlungen über einen Tarifvertrag zu erwirken, hat Verdi bislang verfehlt. Handelsexperte Gerrit Heinemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein, sagt: "Wenn die Gewerkschaft Verdi nach fünf Jahren ihr Ziel nicht erreicht hat, wird es auch in Zukunft nicht klappen. Verdi beißt sich an Amazon wie an einer harten Nuss die Zähne aus. Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks."

Doch Aufgeben ist für die Gewerkschaft keine Option. Stefanie Nutzenberger, Verdi-Bundesvorstandsmitglied für den Bereich Handel, sagte in Berlin: "Uns war klar, dass es sich bei Amazon um ein Unternehmen handelt, das auf dem Weg zu einem globalen Monopol ist. Rechtsverbindliche Tarifverträge, die Menschen schützen und Belegschaften, die betriebliche Mitbestimmung wollen, will die Konzernleitung nicht." Aber der Kampfeswille der Arbeitnehmer steige stetig. "Wir bleiben dran und haben uns auf einen lang anhaltenden Konflikt eingestellt. Das
Selbstbewusstsein der Belegschaft ist enorm gewachsen. Wer dicke Bretter bohren will, darf eben nicht nach den ersten Zentimetern aufhören."

Verdi vs. Amazon


Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und Amazon liegen in Deutschland seit langem im Streit über den Tarifvertrag für die Beschäftigten: Die Gewerkschaft will für die Mitarbeiter eine Bezahlung nach Einzelhandelstarif erreichen. Amazon sieht sich als Logistiker, der mit seinen Löhnen am oberen Ende des Branchenüblichen liegt.

Streiks – Auswirkungen überschaubar


Der Branchenprimus mit seinen 16.000 Mitarbeitern bundesweit will sich dem Gewerkschaftswillen aber nicht beugen. "Amazon beweist jeden Tag, dass man auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein kann", erklärte eine Unternehmenssprecherin. Amazon zahle in den elf deutschen Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist, an allen Standorten bundesweit mindestens 10,52 Euro brutto pro Stunde. Hinzu kämen einige Extras. Amazon ist als nicht tarifgebundener Arbeitgeber beileibe kein Einzelfall in der Branche. In Deutschland seien weit mehr als 80 Prozent der Arbeitgeber im E-Commerce und Versandhandel nicht tarifgebunden. Diese Arbeitgeber zögen es aber vor, sich hinsichtlich der Entgelthöhe an tariflichen Maßgaben zu orientieren, berichtet der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland.

Die Auswirkungen der Streiks sind laut Amazon überschaubar. Nur ein kleiner Teil der Mitarbeiter an den Standorten schließe sich den Streiks an. Die große Mehrheit arbeite wie geplant. Und wenn mal in Deutschland gleich mehrere Standorte betroffen seien, gebe es Möglichkeiten, das Arbeitsaufkommen im europaweiten Logistiknetzwerk mit mehr als 40 Verteilzentren zu delegieren, erläutert Amazon. Verdi auf der Gegenseite ist laut Nutzenberger ebenfalls auf einem "guten, gemeinsamen Weg", sich europaweit mit anderen Gewerkschaften zu vernetzen, um gegen die Ausweichmanöver vorzugehen. Für die Gewerkschaft geht es um mehr als nur einen Tarifstreit mit einem großen Player: "Wir befinden uns bei Amazon in einem Kulturkampf mit einem Unternehmen, das Gewerkschaften aus dem Betrieb halten und Löhne sowie Arbeitsbedingungen diktieren will."

Verdi gegen Amazon

Die Arbeitsbedingungen verlangen den Beschäftigen laut Verdi einiges ab. "Das Arbeitsklima bei Amazon wird als sehr negativ empfunden", berichtet Mechthild Middeke, Verdi-Sprecherin in Hessen, zuständig für den größten deutschen Amazon-Standort in Bad Hersfeld. Über technische Mittel wie den Handscanner würden die Produktivität der Beschäftigten überwacht und Inaktivität registriert.

Durch den seit fünf Jahren erzeugten Druck schreibt sich Verdi auf die Fahnen, schon einiges erreicht zu haben: Lohnerhöhungen, Weihnachtsgeld, Betriebsräte und einen anderen Umgang des Konzerns mit den Beschäftigten. Amazon verneint, dass dies das Resultat der Streiks sei. Man kümmere sich eben um die Beschäftigten, unter anderem mit Mitarbeiter-Aktien, Gratis-Versicherungen, einem Pensions-Fonds und Mitarbeiter-Rabatten.

Streiks wirken sich positiv auf Verdi-Mitgliederzahlen aus


Amazon befindet sich auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr wurden neue Verteilzentreten in Winsen (Niedersachsen) und Dortmund (NRW) eröffnet, als nächstes folgen Frankenthal (Rheinland-Pfalz) und Mönchengladbach (NRW). Die beiden hinzukommenden Standorte werden verstärkt mit Robotern und automatisierten Arbeitsprozessen versehen. Die Technik-Helfer sollen zwar keine Arbeitskräfte ersetzen, aber die Arbeit in kürzerer Zeit erledigen. Am Standort Winsen wurden Transport-Roboter bereits erfolgreich erprobt.

Wie sind nun die Perspektiven für Verdi? Eine Antwort hat Handelsfachmann Thomas Roeb (Hochschule Bonn-Rhein-Sieg): "Ohne Gesichtsverlust kommt Verdi aus dem Arbeitskampf nicht heraus. Aber auf der anderen Seiten sind die Streiks schon zum Ritual geworden. Man kann den Eindruck gewinnen, dass sie für Verdi auch der eigenen Öffentlichkeitsarbeit dienen." Auf die Mitgliederzahlen der Gewerkschaft wirken sich die Streiks bei Amazon jedenfalls positiv aus: "Erfolgreiche Auseinandersetzungen sind eine gute Werbung für die Notwendigkeit von Gewerkschaften", sagte Nutzenberger. "Bei Amazon ist Verdi zunehmend erfolgreich. Deshalb entscheiden sich immer mehr Beschäftigte, Mitglied zu werden."
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Fuenf-Jahre-Streiks-bei-Amazon-Gewerkschaft-erneuert-Kampfansage-4047049.html (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Fuenf-Jahre-Streiks-bei-Amazon-Gewerkschaft-erneuert-Kampfansage-4047049.html)

Lernen es die Schreiberlinge nie!?!
Es sind die Arbeiter*innen, die gegen ihre Ausbeuter streiken/kämpfen. Die Gewerkschaft bietet nur den organuisatorischen/rechlichen Rahmen.

ZitatAmazon-Aktie: Drohen nun schon wieder Streiks?

Seit fünf Jahren tobt nun schon der Tarifstreit zwischen dem Online-Händler Amazon und den hiesigen Gewerkschaften. Verdi gab sich unlängst kampfeslustig und betonte ihre harte Haltung in dem Konflikt. Die Gewerkschaften möchten mit dem US-Konzern unbedingt einen Tarifvertrag abschließen, da es einen solchen bislang nicht gibt. Amazon lehnt einen Tarifvertrag bisher kategorisch ab!
https://www.finanztrends.info/news/amazon-aktie-drohen-nun-schon-wieder-streiks/ (https://www.finanztrends.info/news/amazon-aktie-drohen-nun-schon-wieder-streiks/)

ZitatDa sei es aber auch Aufgabe der Presse, gut zu recherchieren, und nicht nur die Jubelberichte von Pro Amazon abzudrucken, so Andreja Schmidtkunz, Amazon-Beschäftigte und DGB-Kreisvorsitzende.

Aufgrund der klaren Unternehmensvorstellung und Gewerkschaftsfeindlichkeit sei Amazon einer der härtesten Gegner, begründete Johannes Schulten vom Journalistenbüro "work in progress", dass es auch nach fünf Jahren noch keinen Durchbruch gebe. Deswegen ist der Kampf gegen Amazon nicht nur ein gewerkschaftlicher, sondern ein gesellschaftlicher Kampf, der uns alle betrifft. Dies sei Anstoß für die Kampagne "Make amazon pay" gewesen.

Vielleicht ist dies der Auftakt für ein gesellschaftliches Bündnis, das nicht nur an verschiedenen Fronten kämpft, sondern gemeinsam agiert, um an Amazon ein Exempel zu statuieren.
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/sozz2249.html (http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/sozz2249.html)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.dw.com%2Fimage%2F43517542_303.jpg&hash=7ccecc52c4cfd4525461789520df5c3d3e3f2c57)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:56:00 Fr. 18.Mai 2018
Die Amazon-Krake expandiert:
ZitatDer Weg für Amazon ist frei

Die Stadt Achim hat ihre Hausaufgaben am Donnerstagabend mit der Mehrheitsentscheidung im Rat über den Straßenausbau getroffen: Amazon kann nach Achim kommen, wenn das Unternehmen es will.


Wenn jetzt auch Amazon noch Ja sagt, entsteht in Achim ein riesiges Logistikzentrum direkt an der Autobahn 27.
https://www.weser-kurier.de/region/achimer-kurier_artikel,-der-weg-fuer-amazon-ist-frei-_arid,1730989.html (https://www.weser-kurier.de/region/achimer-kurier_artikel,-der-weg-fuer-amazon-ist-frei-_arid,1730989.html)

Der Widerstand auch:
ZitatAmazon unter Druck
Beschäftigte des Internetkonzerns im italienischen Castel San Giovanni organisieren sich. Sie sind Teil einer europäischen Protestbewegung


(https://www.jungewelt.de/img/700/108499.jpg)
Amazon versucht die Gewerkschaften zu ignorieren: Streik am 24. November 2017 vor dem Logistikzentrum des Unternehmens in Castel San Giovanni

Unmenschliche Arbeitszeiten, keine Rücksicht auf Sonn- und Feiertage, Vernachlässigung von Sicherheitsstandards, niedrige Löhne, Missbrauch von befristeten Arbeitsverträgen, wenig Transparenz bei unbefristeten Verträgen. Die Liste der Kritikpunkte der über tausend Beschäftigten von Amazon Italia in Castel San Giovanni ist lang. Hier, an der Grenze zwischen Emilia-Romagna und Lombardei, hatte das Unternehmen 2013 in der 13.000 Einwohner großen Gemeinde sein Logistikzentrum eröffnet.

Seit November letzten Jahres, als die Belegschaft am sogenannten Black Friday streikte, laufen Verhandlungen zwischen den Gewerkschaften und dem gelben Internetriesen...
https://www.jungewelt.de/artikel/332316.amazon-unter-druck.html (https://www.jungewelt.de/artikel/332316.amazon-unter-druck.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:03:48 Sa. 19.Mai 2018
ZitatAmazonen aller Länder, vereinigt euch!

Die Belegschaft des US-Konzerns in Spanien streikt und ruft zu internationalen Protesten auf


In Deutschland ist er inzwischen ein Dauerbrenner – der Tarifkonflikt zwischen der von ver.di organisierten Belegschaft und dem Logistik-Riesen Amazon ist nach fünf Jahren Streiks und Auseinandersetzungen weit davon entfernt, ein Ende zu finden. Auf der iberischen Halbinsel steht der Streit noch ganz am Anfang.

Am Freitag den 18. Mai fand im größten Logistik-Zentrum Spaniens eine Arbeitsniederlegung statt. Die Aktion wurde von der anarchistischen Confederación General del Trabajo (CGT) organisiert. Über 500 Menschen folgten dem Aufruf und beteiligten sich ab 12:30 Uhr an einer Demonstration, die vom Werk von Amazon bis zum Rathaus in San Fernando führte. Das Werk in der Kleinstadt in der Umgebung von Madrid beschäftigt 1100 Angestellte fest, 900 weitere sind mit Zeitverträgen eingestellt. Unterstützung erfuhren die Arbeiter und Arbeiterinnen von verschiedenen Seiten: Die Kommunistische Partei Izquierda Unida rief zu den Protesten auf, ebenso wie Gewerkschaften aus anderen Unternehmen des Transport-wesens. Diese fordern die Ausweitung der Streiks hin zu einem Kampf um einen Flächentarif in der Logistikbranche.

Die anarchosyndikalistische Gewerkschaft CGT rief bereits am 21. und 22. März 2018 zu einer 48-stündigen Arbeitsniederlegung auf. Es war der erste Streik bei Amazon in Spanien, beeindruckende 95 Prozent der Belegschaft folgten dem Aufruf. Ana Berceruelo von der Gewerkschaft CCOO sagte, an diesem Tag seien keine Bestellungen bei Amazon eingegangen.

Die Streiks richten sich gegen Kürzungen bei den Zulagen für Nachtschichten und Überstunden. Seit 2016 haben die Arbeiterinnen und Arbeiter keine Lohnerhöhungen bekommen. Seit diesem Jahr wartet die Belegschaft auch auf eine Erneuerung des Tarifvertrages. Die Belegschaft des Werkes fürchtet außerdem, dass die Kürzungen nur ein erster Schritt sind und auch andere betriebliche Leitungen zur Disposition stehen, wie Kranken-, Lebens-, Unfall- und Rentenversicherung.

Im Verlauf der Streiks kritisierten Gewerkschaftsvertreter illegale Praxen des Unternehmens gegenüber der Streikleitung. So seien Mitarbeiter einzeln befragt worden, ob sie an den Arbeitsniederlegungen teilnehmen wollen würden.

Jose Delgado, der im Werk in San Fernando arbeitet und an den Aktionen teilnahm, zeigt sich von dem Streik beeindruckt. »Die Gewerkschaft hat es geschafft, wieder viele Menschen für unser Anliegen auf die Straße zu bringen«, sagte er gegenüber »nd«. »Trotzdem wissen wir, dass Amazon sein logistisches Netzwerk nutzt, um den Streik durch die Verlagerung der Arbeit auf andere Zweigstellen auszugleichen und die Lieferungen und Bestellungen von anderen Standorten her abarbeitet.«

Aus diesem Grund haben die Streikenden aus Spanien zu einem internationalen Protest aufgerufen. »Wir in Madrid glauben, dass nur wenn wir gemeinsam kämpfen, wir Anerkennung und Gerechtigkeit erfahren werden. Nur mit einer gemeinsamen Aktion auf europäischer Ebene werden sich die Arbeitnehmer auch dort organisieren, wo es noch keine Gewerkschaftsvertretung gibt«, heißt es in einem Aufruf, der für Mitte Juni zu einem europaweiten Streik aufruft.

Amazon steht nicht nur in Deutschland und Spanien in der Kritik: In Frankreich stieß der US-Konzern mit Maßnahmen zur Kontrolle von Zeit und Effizienz der Belegschaft auf Widerwillen. In Italien stellt der Konzern fast nur befristet ein. Erst kürzlich kam es in Berlin zu Protesten, als Unternehmenschef Jeff Bezos mit dem »Axel-Springer-Award« für »visionäres Unternehmertum« geehrt wurde.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1088578.streiks-bei-amazon-amazonen-aller-laender-vereinigt-euch.html (https://www.neues-deutschland.de/artikel/1088578.streiks-bei-amazon-amazonen-aller-laender-vereinigt-euch.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 18:33:26 Do. 24.Mai 2018
Zitat23.5.18
First-ever agreement between Amazon and unions halts inhumane work hours in Italy (...)
http://www.uniglobalunion.org/news/first-ever-agreement-between-amazon-and-unions-halts-inhumane-work-hours-italy (http://www.uniglobalunion.org/news/first-ever-agreement-between-amazon-and-unions-halts-inhumane-work-hours-italy)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:06:56 Fr. 25.Mai 2018
Die Meldung ist ja der Hammer!

Dieser Superkonzern hat stets vollmundig erklärt, man werde nie und nimmer die Macht von Gewerkschaften akzeptieren und dementsprechend werde man niemals mit ihnen Vereinbarungen schließen.

Jetzt wird sichtbar, wie sehr die bisherige Streikbewegung geschmerzt hat und wie panisch man ist vor der Option, daß nun grenzüberschreitend gestreikt werden könnte.

Das ist doch nochmal einen Blick auf unsere Kackmedien wert, die stets die Konzernpropaganda verbreitet haben.

ZitatAmazon:
Streik in Leipzig ohne Auswirkungen auf Kunden
Börse online

Zitat Amazon
Wieder Streik bei Amazon - Unternehmen: "Keine Auswirkungen"
Augsburger Allgemeine

ZitatStreiks bei Amazon :
Und jährlich grüßt das Murmeltier

Verdi droht Amazon mal wieder mit Streiks kurz vor Weihnachten. Seit Jahren beißt sich die Gewerkschaft am Versandhändler die Zähne aus.
FAZ

ZitatTrotz Streiks
Amazon sichert pünktliche Lieferung zu
HAZ

Am schlimmsten war natürlich die taz:
ZitatAmazon:
Streik in Leipzig ohne Auswirkungen auf Kunden

Die Gewerkschaft will bei Amazon einen Tarifvertrag durchsetzen. Doch der Konzern lehnt Verhandlungen ab. Was bleibt, sind Durchhalteparolen.


Augenscheinlich fehlte es den Verdi-Funktionären bei ihrer Entscheidung für die Streikstrategie an einer realistischen Einschätzung der Kräfteverhältnisse. Fahrlässig wurde die Hartleibigkeit der Gegenseite unter- und die eigene Mobilisierungsfähigkeit ebenso wie die negativen Auswirkungen auf die Kunden überschätzt. Ohne sich eine Ausstiegsstrategie zu überlegen, ist Verdi in einen Arbeitskampf gegangen, der unter den gegebenen Bedingungen nicht zu gewinnen ist.

Es fehlt an Ideen

Die Gewerkschaft steckt in einem Dilemma: Sie hat keine Idee mehr, wie sich Amazon zum Einlenken bewegen lässt. Aber sie weiß auch nicht, wie sie ihren Arbeitskampf beenden könnte, ohne als die große Verliererin dazustehen. Was bleibt, sind Durchhalteparolen – und ein paar Meldungen in den Medien, die von Mal zu Mal kürzer werden.
http://www.taz.de/ (http://www.taz.de/)!5468827/

Lohnschreiber des Kapitals.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: tleary am 07:05:01 Di. 29.Mai 2018
Erst die Leute verschleißen. Danach wenn sie physisch und psychisch am Ende sind, werden sie von dieser Firma ausgespruckt:

Zitat
THE OFFER:
Amazon-Lagerarbeiter erhalten über 5.000 Euro bei Kündigung
Auch in Deutschland können Beschäftigte das Programm nutzen, das in den USA 5.000 US-Dollar bei Kündigung bietet. Amazon berichtet intern von einem Programmierer, der vier Jahre lang Lagerarbeiter bei dem Unternehmen war und dann das Angebot The Offer für einen Neuanfang nutzte.

Artikel veröffentlicht am
25. Mai 2018, 16:30 Uhr
,
Achim Sawall
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In einem Lager von Amazon
In einem Lager von Amazon
(Bild: Amazon)
Auch Amazon Deutschland bietet seinen Lagerarbeitern und anderen Beschäftigten in den sogenannten Fulfillment Centern einmal im Jahr einen Betrag ab 5.000 Euro an, wenn sie das Unternehmen verlassen. "Das Angebot gibt es auch in Deutschland", sagte ein Unternehmenssprecher Golem.de auf Anfrage.

"Das Angebot richtet sich an Logistikarbeiter, die sich beruflich neu orientieren und das Unternehmen verlassen möchten. Die angebotene Starthilfe beginnt bei 5.000 Euro und orientiert sich an der Betriebszugehörigkeit", sagte der Sprecher.

Das Angebot lasse sich auch mit dem Carreer-Choice-Programm kombinieren, bei dem es um neue Qualifikationen geht. Amazon bezahle 95 Prozent aller Schulungs- und Ausbildungsgebühren bis zu einem Gesamtbetrag von 8.000 Euro über eine Dauer von bis zu vier Jahren.

Ganzer Artikel bei Golem vom 25.05.2018:
https://www.golem.de/news/amazon-deutschland-lagerarbeiter-erhalten-ueber-5-000-euro-bei-kuendigung-1805-134597.html (https://www.golem.de/news/amazon-deutschland-lagerarbeiter-erhalten-ueber-5-000-euro-bei-kuendigung-1805-134597.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:13:41 Mi. 06.Juni 2018
ZitatZum ersten Mal hat der US-Onlineversandhändler Amazon eine Vereinbarung über Arbeitsbedingungen mit den Gewerkschaften unterzeichnet. Dieser erste Durchbruch für die Arbeiterorganisationen bei dem stets gewerkschaftsfeindlich auftretenden Konzern gelang in Italien. Die drei dort beteiligten Gewerkschaftsverbände, Confederazione Generale Italiana del Lavoro (CGIL), Confederazione Italiana Sindacati Lavoratori (CISL) und Unione Italiana del Lavoro (UIL), sprechen deshalb von einem historischen Moment.
http://www.labournet.de/?p=133063 (http://www.labournet.de/?p=133063)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 17:22:40 Fr. 08.Juni 2018
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/amazon-vernichtet-massenhaft-retouren-100.html (https://www.zdf.de/nachrichten/heute/amazon-vernichtet-massenhaft-retouren-100.html)

ZitatDer Onlinehändler Amazon vernichtet tonnenweise Retouren und neuwertige Produkte, berichten das ZDF-Magazin Frontal 21 und die WirtschaftsWoche. Interne Produktlisten, Fotos und Aussagen von Mitarbeitern belegen, dass in großem Umfang Güter aller Art in den deutschen Logistiklagern entsorgt werden – beispielsweise Kühlschränke, Wasch- und Spülmaschinen, Handys, Tablets, Matratzen und Möbel. Eine Amazon-Mitarbeiterin berichtet, dass sie jeden Tag Waren im Wert von mehreren zehntausend Euro vernichtet habe. Mehrere Beschäftigte kritisieren übereinstimmend, Amazon würde nicht nur unbrauchbare Produkte entsorgen, sondern auch funktionstüchtige, teilweise sogar neue Produkte zerstören.

Was für ein Schweineladen auch in Hinblick auf Rohstoff-Resourcen ....
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:04:48 Sa. 14.Juli 2018
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2018%2F07%2FAmazonStrike2018.jpg&hash=c76cd402b738f50f2c3d1c39fa5589d31c76fd6b)

ZitatAmazons ,,prime day" wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werden

Amazons ,,prime day" 2018 wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werdenAm 11. Juli 2018 organisierten die Gewerkschaftsvertreter der größten Amazon-Niederlassung in Spanien, in Torrejon (Madrid) eine Pressekonferenz, während der sie ihren Aufruf (vom Mai, siehe den Verweis auf unseren Bericht dazu am Ende dieses Beitrags) zu drei Streiktagen während des diesjährigen ,,prime day" des Unternehmens bekräftigten und konkretisierten – der ja stets im Zusammenhang vertreten wurde mit dem Aufruf zu europaweiten gemeinsamen Aktionen. Der Sprecher der betrieblichen Gewerkschaftsvertretung gab – dem Bericht ,,Lxs trabajadorxs de Amazon de Torrejón convocan 3 días de huelga y manifestación el 17 de julio" am 12. Juli 2018 bei kaosenlared externer Link zufolge – bekannt, dass der Streik am Sonntagabend beginnen werde mit ,,Informations-Streikposten" ab 22 Uhr 30 und mit einer Demonstration am Dienstag beendet werde, die gemeinsamen mit weiteren kämpfenden Belegschaften aus dem Großraum Madrid durchgeführt werde. Ein Notwendigkeit transnationaler Aktionen sahen die Gewerkschaftssprecher bereits in der bekannten Taktik des Unternehmens, Standorte, an denen der Widerstand der Belegschaft gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon besonders groß sei, durch die Eröffnung neuer Niederlassungen im nahen Ausland zu schwächen – wie es etwa der Fall sei im neuen Zentrum in Barcelona, das auch dafür gedacht sei, zumindest einen Teil des ,,Marktes" in Frankreich zu ,,bedienen".
http://www.labournet.de/?p=134618 (http://www.labournet.de/?p=134618)

Zitat,,Amazon Prime Day: A Union Walkout in Spain Is Prompting Activists to Boycott" von Kat Tenbarge am 12. Juli 2018 bei Inverse  ist ein Beitrag, der diesen verkündeten Streik in Spanien als Ausgangspunkt nimmt, um verschiedene Solidaritäts-Aufrufe von Initiativen vorzustellen, die auf unterschiedliche Weise ihre Unterstützung für den Kampf um bessere Arbeitsbedingungen ausdrücken wollen.
https://www.inverse.com/article/46922-amazon-prime-day-boycott-prompted-by-union-walkout-in-spain (https://www.inverse.com/article/46922-amazon-prime-day-boycott-prompted-by-union-walkout-in-spain)

http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/neuer-streik-bei-amazon-madrid-und-ein-aufruf-zur-europaweiten-aktion-zum-amazon-prime-day-am-16-17-juli-2018/ (http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/neuer-streik-bei-amazon-madrid-und-ein-aufruf-zur-europaweiten-aktion-zum-amazon-prime-day-am-16-17-juli-2018/)

ZitatJobcenter und Amazon – eine Symbiose im Sinne des Kapitals. Über die fiktive Grenzziehung zwischen Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit

Amazons ,,prime day" 2018 wird (nicht nur) in Madrid bestreikt werden"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftigte bei Amazon nicht nur um mehr Lohn, sondern auch gegen krankmachende Arbeitsbedingungen, entwürdigende Kontrollen und Respektlosigkeit. Als Erwerbsloseninitiative haben wir uns mit eigenen Akzenten an der bundesweiten Aktionswoche »Make Amazon Pay« beteiligt. Dass sich eine Erwerbsloseninitiative in Arbeitskämpfe »einmischt«, mag erstaunen, ist doch der nächstliegende Bezugspunkt das Jobcenter. Im Folgenden werden wir erklären, warum wir uns an der Aktionswoche beteiligt haben. Und vor allem: Wir wollen darlegen, warum eine Grenzziehung zwischen Erwerbslosen und Erwerbstätigen fiktiv und falsch ist. (...) Das Zusammenspiel zwischen Amazon und Jobcenter ist also ein Angriff auf die Beschäftigten – und zugleich ein Angriff auf Hartz-IV-Beziehende. Ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen ist es, weil Erwerbslose künftig mit großer Wahrscheinlichkeit die besagten prekären Stellen besetzen werden. Die Einschränkung der sozialen Absicherung von Erwerbslosen wiederum fällt auf die jetzigen Beschäftigten zurück. Schließlich ist eine Festanstellung nie auf Dauer garantiert und selbstständig oder geringfügig Beschäftigte sind auf eine Aufstockung mit ALG II angewiesen. Wir betrachten das Jobcenter und Amazon als komplementäre Partner eines sich fortschreibenden Kapitalismus. In diesem nimmt die Ausbeutung, auch wenn sie sich immer subtiler gestaltet, zu..." Diskussionsbeitrag von BASTA! Erwerbsloseninitiative Berlin aus dem ak – analyse und kritik
http://www.labournet.de/?p=134618 (http://www.labournet.de/?p=134618)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 16:27:12 Di. 17.Juli 2018
In diesem Twittervideo sind Auseinandersetzungen mit den Bullen beim Streik in Spanien zu sehen. (Gute Werbung für Amazon.)

https://twitter.com/ctxt_es/status/1019206629110308866 (https://twitter.com/ctxt_es/status/1019206629110308866)

Gegen 15 Uhr am Nachmittag des 17. Juli 2018 hat die Polizei die Streikposten bei Amazon in San Fernando bei Madrid überfallen: Drei Kollegen wurden festgenommen, ein Vierter musste ins Krankenhaus eingeliefert werden – ein Video, das den Überfall dokumentiert wurde innerhalb einer Stunde bereits über 8.000 Mal betrachtet und entsprechend auch zahlreiche Solidaritätsbekundungen nach dem Motto ,,Jetzt erst recht" an die Streikenden geschickt. Die hatten auch am zweiten Streiktag faktisch den gesamten Betrieb lahm gelegt – nur 60 von rund 900 Festbeschäftigten der Früh- und Mittagsschicht erschienen zur Arbeit (in allen drei Schichten arbeiten insgesamt 1.100 Festbeschäftigte und rund 900 ZeitarbeiterInnen, die eine Streikbeteiligung von knapp der Hälfte haben – ein Ergebnis der weit über 100 ,,Nichtverlängerungen" von Verträgen nach dem letzten Streik). Weiteres Ergebnis des Polizeiüberfalls ist, dass zahlreiche zusätzliche gewerkschaftliche und demokratische Organisationen ihre Beteiligung an der für Morgen geplanten regionalen Demonstration (gemeinsam mit anderen bestreikten Betrieben) bekannt gemacht haben.
http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/amazons-prime-day-wird-nicht-nur-in-madrid-bestreikt-werden/ (http://www.labournet.de/internationales/spanien/arbeitskaempfe-spanien/amazons-prime-day-wird-nicht-nur-in-madrid-bestreikt-werden/)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:34:54 Mi. 18.Juli 2018
ZitatAmazon Arbeiter_innen bestreiken den Prime Day

Am Amazon Prime Day 2018 haben über 1.500 Arbeiter_innen in Spanien gestreikt, um die umsatzstärkste Periode des Unternehmens zu stören. Auch in Italien, Deutschland und Polen störten Arbeiter_innen den reibungslosen Ablauf während des 36 Stunden dauernden "Prime Days", um gegen Ausbeutung und die Verhindung gewerkschaftlicher Organisierung zu kämpfen.

"Wir akzeptieren nicht, dass es zwei Kategorien von Arbeiter_innen gibt, die dieselbe Arbeit machen, und von denen manche schlechtere Löhne und weniger Rechte haben als die anderen", sagt ein Amazon Arbeiter in San Fernando de Henares bei Madrid, wo sich am Montag über 80% der Arbeiter_innen dem Streik angeschlossen haben, zusammen mit Spaniens größter Gewerkschaft, den CCOO. Den Streikenden gelang es, den Zugang von LKWs zum Warenlager zu blockieren und so die Zustellung zu verlangsamen.

In der BRD sind am Dienstag, den 17. Juli 2018, 10 Warenlager in den Streik getreten, und ver.di hat Amazon aufgefordert, Verhandlungen für einen Tarifvertrag aufzunehmen. In Polen haben in der anarchosyndikalistischen Inicjatywa Pracownicza (IP) organisierte Arbeiter_innen einen Bummelstreik organisiert, indem sie sich entsprechend der Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften verhalten haben, die Amazon normalerweise ignoriert.

Amazon Geschäftsführer Jeff Bezos' Netttovermögen stieg allein am Montag um weitere 2,25 Milliarden US Dollar, während seine Arbeiter_innen weiterhin unter brutalen Arbeitsbedingungen schuften. Dieses Jahr streiken Amazon Arbeiter_innen öfter als je zuvor und werden zunehmend selbstbewußt und internatinal koordinierter, wie wir an diesen Amazon PrimeDay gesehen haben. 
https://de.labournet.tv/amazon-arbeiterinnen-bestreiken-den-prime-day (mit Video)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:25:33 Mi. 18.Juli 2018
ZitatAmazon-Beschäftigte streiken für höhere Löhne

Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. In den 2 Sekunden, in denen du das gelesen hast, hat Amazon-Chef Jeff Bezos 3.078 Dollar verdient. Wesentlich mehr als ein Versandmitarbeiter bei Amazon im Monat. Bezos ist der reichste Mensch der Welt. Auf der anderen Seite stehen die Mitarbeiter in den Versandlagern. Sie fordern höhere Löhne und treten am ,,Prime Day" in sieben Ländern in Streik. Zu beklagen haben sie aber mehr als nur fehlendes Geld: Permanente Videoüberwachung und Leistungsdruck machen aus der Arbeit für den Versand-Riesen einen Knochenjob.

Es ist mit Sicherheit eines der modernsten Logistikzentren der Welt – schaut man nur auf die Technik. Doch was den Umgang mit den Mitarbeitern betrifft befindet, orientiert sich Amazon dann doch an der Vergangenheit. In Deutschland (wo auch der österreichische Versandhandel abgewickelt wird) ist die Gewerkschaft im Dauerstreit mit dem Internethändler. Seit mittlerweile 6 Jahren verlangt sie, dass auch die Amazon-Mitarbeiter nach Kollektivvertrag der Branche bezahlt werden – auch mit Streiks. Andere große, deutsche Versandhändler zahlen den Kollektivvertrag.

Weltweit steht Amazon in der Kritik

Eine Undercover-Reportage des ,,Sunday Mirror" im Vereinigten Königreich deckt katastrophale Zustände auf: Mitarbeiter arbeiten im Akkord. 300 Gegenstände müssen pro Stunde zusammengesucht werden. Das ist einer alle 12 Sekunden. Dabei werden die Beschäftigten ständig per Videokamera beobachtet. Wer nicht im ,,Takt" ist, wird über einen Bildschirm ermahnt. Wer das Soll auf Dauer nicht schafft, fliegt raus. Die Mitarbeiter wechseln häufig und schnell.

Die Hallen sind so groß wie mehrere Fußballfelder. Es gibt es kein Tageslicht. Das beklagen auch die Kollegen in den USA und auch, dsas es in den Hallen unerträglich heiß wird. Das dementiert Amazon zwar, rüstet aber Klimaanlagen nach – nach dem öffentlichen Aufschrei.

Internationaler Aktionstag – Prime Day

Unter dem Namen ,,Prime Day" hat Amazon sich seinen eigenen Einkaufs-Feiertag geschaffen. Über 1 Milliarde Dollar Umsatz wird erwartet. Manche Analysten bezweifeln, dass Amazon den logistischen Aufwand überhaupt bewältigen kann. Diesen Moment wollen die Mitarbeiter nutzen, um für bessere Arbeitsbedingungen und letztlich auch für ihre Gesundheit zu kämpfen. Sie wollen den ,,Prime Day" bestreiken und das international.

Arbeiter aus Deutschland, Polen und Spanien haben angekündigt nicht zur Arbeit zu erscheinen. In der Vergangenheit konnte der Internet-Gigant Streiks über andere Versandzentren abfedern, laut Gewerkschaft allerdings nur mit Mühe. Streiken Beschäftigte jetzt über die Werks- und Landesgrenzen hinaus, könnte es das Unternehmen in Bedrängnis bringen. Die versprochenen Lieferzeiten könnte Amazon eventuell nicht einhalten.

Auf Twitter und Facebook wird auch zum Einkaufsboykott aufgerufen. Das zeigt Wirkung: Der Umsatz dürfte unter den Erwartungen liegen.

Reichste Mensch der Welt

Just am denselben Tag bringt es übrigens Jeff Bezos mit einer anderen Schlagzeile ebenfalls in die Nachrichten. Laut neuesten Schätzung ist er nun der reichste Mensch der Welt. Sein privates Vermögen wird auf 150 Mrd. Dollar geschätzt, und stellt damit das Bruttoinlandsprodukt von 134 Ländern in den Schatten. Oder andersrum: nur 58 Länder, haben einen höheres BIP als Bezos privates Vermögen.

Während du diesen Artikel gelesen hast, hat Jeff Bezos übrigens 277.020 Dollar gemacht.
https://kontrast.at/amazon-beschaeftigte-streiken-fuer-hoehere-loehne/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:40:43 Mi. 18.Juli 2018
! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=gv-1G7yOGnw#)

Am 16. Juli, auf der Schnellstraße in Sady bei Posen, ein Banner mit dem Slogan: "Arbeitest du bei Amazon?" Slow down! Wer schnell arbeitet, stirbt schnell. " Das Video enthält auch den Satz "Solidarität mit den Streikenden bei Amazon in Spanien und Deutschland".




In Spanien festgenommene Amazon-Streikposten wieder frei – in der BRD streikten am Dienstag 2.400 Beschäftigte bei Amazon – mehr als je zuvor

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2018%2F07%2Famazon_prime_huelga2018.jpg&hash=04c86e96fd502e3b1f8c612b869f85e4f6b85156)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2018%2F07%2Famazon_madrid170718.jpg&hash=0dbd8d299d9cd3e4f5d3d9b19ebb323ce07a6d46)
Amazon. EnLucha

Mit bundesweiten Streiks hat die Gewerkschaft Verdi den Sonderverkaufstag Primeday beim  Internet-Händler Amazon begleitet. Beteiligt hätten sich rund 2400 Mitarbeiter, berichtete ein Gewerkschaftssprecher in Berlin. Nach seiner Einschätzung sei das Streikziel eines wirtschaftlichen Schadens erreicht worden, auch wenn Amazon mit Ersatzmannschaften den Betrieb aufrecht erhalte. In den Zentren Graben und Rheinberg seien die Manager aufgefordert worden, selbst mit Hand anzulegen.  In Leipzig wollten die Gewerkschafter auch am Mittwoch weiterstreiken, wie der lokale Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago ankündigte. "Arbeitskräfte sind nicht zum Schnäppchenpreis zu haben."

http://www.labournet.de/?p=134618 (http://www.labournet.de/?p=134618)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:07:44 Do. 19.Juli 2018
Auch nach dem Sonderverkaufstag Primeday ist der Streik beim Internet-Händler Amazon in Leipzig fortgesetzt worden. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich am Mittwoch rund 400 Beschäftigte. Ziel sei es, die Abarbeitung der eingegangenen Bestellungen weiter zu verzögern, erläuterte ein Verdi-Sprecher.

Am Mittwoch hatte eine Delegation der Streikenden bei Amazon zudem einen Solidaritätsbesuch bei Halberg Guss geplant. Dort streiken die Beschäftigten seit mehr als einem Monat.

https://www.rtl.de/cms/streik-bei-amazon-solidaritaetsbesuch-bei-halberg-guss-4192980.html (https://www.rtl.de/cms/streik-bei-amazon-solidaritaetsbesuch-bei-halberg-guss-4192980.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:04:10 Do. 26.Juli 2018
Könnte wohl auch gut in den theoretischen Bereich passen, aber da es nunmal um Amazon geht...

ZitatImmer hinter ver.di her

Diskussion Warum linke Kampagnenpolitik à la Make Amazon Pay bei Arbeitskämpfen fehl am Platz ist

Die bisherige Debatte über eine »neue Klassenpolitik« umschifft zwei Probleme: das Ausbremsen von Klassenkämpfen durch die Gewerkschaften und die Rolle linker Gruppen, die mit ihren Kampagnen den Gewerkschaften hinterherlaufen und für die Arbeiter_innen fremde Wesen bleiben. Ein Beispiel ist die Kampagne Make Amazon Pay (MAP) und ihr Zusammenspiel mit der ver.di-Hierarchie.
(...)
https://www.akweb.de/ak_s/ak639/23.htm (https://www.akweb.de/ak_s/ak639/23.htm)

Bei aller Zustimmung...
ZitatDiese Widersprüche gewerkschaftlicher Strategien und linksradikaler Politik gehören ins Zentrum der Debatte über eine neue Klassenpolitik. Bisherige Beiträge blieben meist abgehoben und akademisch, wie das Lower Class Magazine hervorhob.

Wie weiter und aus einer "gewerkschaftselitären" Debatte herauskommen?



Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:19:22 Fr. 27.Juli 2018
ZitatOhne DHL, Hermes oder lästige Festangestellte: Amazon Flex startet in Berlin

Mit Amazon Flex will sich der E-Commerce-Riese ein Stück weit unabhängiger von seinen Logistikpartnern machen. Die Lieferboten sind nicht festangestellt, sondern arbeiten auf eigene Rechnung.
https://t3n.de/news/amazon-flex-berlin-875408/ (https://t3n.de/news/amazon-flex-berlin-875408/)

ZitatAmazon Flex
Scharfe Kritik an Amazons privaten Paketboten

Der Onlinehändler Amazon nimmt die Auslieferung zunehmend selbst in die Hand. Die Linke warnt vor einem Privatkurierdienst und fordert Lizenzpflicht. Die Regierung sieht aber keinen Handlungsbedarf
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Der Onlinehandel wächst weiter rasant. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr als 3,3 Milliarden Sendungen verarbeitet, 6,1 Prozent mehr als noch 2016. Seit der Jahrtausendwende hat sich das Sendungsvolumen damit nahezu verdoppelt. Und es wird in den kommenden Jahren noch mehr werden. Der Bundesverband Paket und Expresslogistik rechnet für 2022 mit rund 4,3 Milliarden Sendungen.

Ein großer Teil davon entfällt auf Amazon, denn der Konzern hat inzwischen einen Marktanteil von mehr als 30 Prozent am deutschen Onlinehandelsumsatz. Inzwischen geht Amazon auch in Deutschland verstärkt dazu über, die Logistik komplett selbst in die Hand zu nehmen. Dazu wurde vergangenen November auch der Dienst Amazon Flex gestartet, bei dem Privatleute Pakete für den US-Konzern ausliefern. ,,Seien Sie ihr eigener Chef", wirbt Amazon und lockt mit einem Verdienst von bis zu 68 Euro für vierstündige Lieferschichten. Bislang sind die privaten Paketboten in Berlin und München aktiv. Etwa 100 Fahrer arbeiten hierzulande für Amazon. Der Konzern bietet den Dienst zudem in den USA, Großbritannien, Spanien und Singapur an.
"Keine Uberisierung auf dem deutschen Paketmarkt"

Doch das Angebot sorgt auch für Kritik. ,,Eine ,Uberisierung' darf es auf dem deutschen Paketmarkt nicht geben", sagt Pascal Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linkspartei mit Verweis auf den US-Fahrdienst Uber, der mit Privatleuten als Taxialternative agiert. Schon jetzt seien die Bedingungen für Kurierfahrer ,,miserabel", sagt Meiser.

Auch die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi warnt, dass die Arbeitsstandards in der Branche durch Amazon Flex weiter ausgehöhlt würden. Die großen Paketdienstleister würden durch den zunehmenden Wettbewerb ebenfalls verstärkt Subunternehmen anheuern, die wiederum Aufträge an Subunternehmer und ,,angebliche Solo-Selbstständige" weitergeben. Dadurch würden Vorgaben zu Arbeitszeitregeln unterlaufen und die Löhne gedrückt. So erhalten angestellte Zusteller, die nach Tarif bezahlt werden, in Berlin 11,38 Euro. Dagegen klingen bis zu 16 Euro Stundenlohn bei Amazon Flex zunächst lukrativ. Doch davon müssen die Fahrer die Kosten für Sprit, KfZ-Versicherung oder Reparaturen abziehen. Unter dem Strich sollen dann noch etwa 10 Euro übrig bleiben.

Privatkuriere haften bei Schäden und Verlust

,,Amazon verdrängt mit seinem neuen Geschäftsmodell nicht nur reguläre Beschäftigung, sondern verschiebt das unternehmerische Risiko vollständig auf die privaten Kurierfahrer", sagt Meiser. ,,Für viele Fahrerinnen und Fahrer dürfte gar nicht absehbar sein, welche persönlichen Risiken sie eingehen." So haften sie beispielsweise beim Verlust oder Schäden an den Paketen.

Die Linke hat die Bundesregierung in einer Kleinen Anfrage nach Einschätzungen zu den Risiken und Auswirkungen des Dienstes gebeten. ,,Die Bundesregierung sieht derzeit keinen gesetzgeberischen Handlungsbedarf", erklärt das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Antwort. Zur Frage ob Amazon Flex mit den gesetzlichen Vorgaben vereinbar sei, heißt es ,,die rechtliche Beurteilung ist eine Frage des Einzelfalls" und müsse im Streitfall durch Gerichte geprüft werden.

,,Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Kontrolldichte in der boomenden Paketbranche erhöht und Scheinselbstständigkeit wirksam bekämpft wird", fordert Pascal Meiser. Darüber hinaus müssten die Vorgaben für alle Postdienstleistungen, also Briefe und Pakete, angeglichen werden. ,,Auch die Erbringung von Paketdienstleistungen muss lizenzpflichtig werden", sagt Meiser. ,,Es kann nicht sein, dass zwar das Postgeheimnis für Briefe wie Pakete gleichermaßen gilt, zugleich fast jedermann Pakete ausliefern kann, ohne dazu überhaupt eine Lizenz besitzen zu müssen."
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/amazon-flex-scharfe-kritik-an-amazons-privaten-paketboten/22839738.html (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/amazon-flex-scharfe-kritik-an-amazons-privaten-paketboten/22839738.html)

ZitatBezos Nimmersatt
Amazon greift etablierte Logistiker mit neuem Zustelldienst an. DHL, UPS und Co. sind alarmiert. Druck auf Beschäftigte wächst


In der Geschäftswelt läuft »Vernichtung« unter neuem Namen: »to be amazoned«. Wo Unternehmen, Konzerne oder gleich ganze Branchen ins Visier des weltweit führenden Internethändlers geraten, lösen sich gewachsene Besitzverhältnisse über Nacht in nichts auf. Für die Bedrängten bleiben in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder machen sie den Laden dicht oder sie verkaufen ihn. Als Amazon Ende Juni die Übernahme des Online-Arzneivertreibers Pillpack bekanntgab, stürzten die Börsenwerte der Konkurrenz ins Bodenlose. Auf einen Schlag um zwölf Milliarden Dollar (10,2 Milliarden Euro) gaben die Kurse der drei größten US-Apothekenketten nach. Das war so etwas wie der vorweggenommene Todesstoß. Der Technologiegigant aus dem Silicon Valley duldet keine Nebenbuhler auf einem Markt, der allein in den USA auf 400 Milliarden Euro jährlich taxiert wird.

Auch hierzulande verbreitet der nimmersatte Amazon-Boss Jeffrey Bezos Angst und Schrecken. Weil die Paketzusteller von Post-DHL, DPD und UPS angesichts des rasant wachsenden Onlinehandels längst an ihre Grenzen stoßen, ist der Konzern drauf und dran, eine hauseigene Vertriebsinfrastruktur aufzubauen. Wie die Frankfurter Neue Presse am Montag schrieb, wurden dazu in den vergangenen drei Jahren im gesamten Bundesgebiet neun Verteilzentren hochgezogen, darunter eines im hessischen Raunheim. Dort sei im Oktober 2017 mit 200 Beschäftigten auf 13.000 Quadratmetern der Betrieb aufgenommen worden.

»Amazon Logistics ist ein neuer Geschäftsbereich mit dem Ziel, Kunden noch zuverlässiger und schneller zu beliefern«, zitierte das Blatt Firmensprecher Thorsten Schwindhammer. Dabei richte sich der Service zunächst an Kunden des kostenpflichtigen Abonnentendienstes »Prime«. Denen soll bei Bestellung bis 12 Uhr noch am selben Tag ihr Paket übergeben werden. Aber auch normale Kunden sollten künftig profitieren. Man arbeite wie ein »regulärer Paketdienst und ergänzt die Kapazitäten von Post, DHL und Hermes um seine eigenen«, erläuterte Schwindhammer.

Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung (SZ) vom 27. Juni erstreckt sich das Angebot bisher auf rund 20 Städte in Deutschland. Allerdings erhalten die Betroffenen ihre Pakete nicht durch Amazon »persönlich« ausgehändigt, sondern nur in dessen Namen. Tatsächlich stellt der Konzern die Paketboten nicht eigens an, sondern kooperiert mit kleineren, mittelständischen Zustelldiensten wie Interkep, DHS, Frankfurter Liefer-Factory oder Kelsterbacher R&B Logistik. Sie alle treten lediglich unter Amazon-Flagge in Erscheinung. Bis dato soll Amazon Deutschland insgesamt 35 vornehmlich regional agierende Unternehmen an sich gebunden haben.

Das dürfte freilich nur der Auftakt zu mehr sein. Auf lange Sicht wird damit gerechnet, dass Amazon den kompletten Vertrieb in den Hand nimmt, von der Bestellung im Web bis zur Auslieferung an der Haustür bzw. ins Haus hinein. In den USA offeriert der Konzern neuerdings ein sogenanntes Smarthomesystem namens »Key«, ein »intelligentes Türschloss«, mit dem sich Paketboten Zutritt zur Wohnung der Kunden verschaffen können. Dort bestücken sie dann mitunter den Kühlschrank mit frischem Obst, Gemüse oder Fisch, das die Konzerntochter Fresh übers Internet feilbietet. Zu diesem Zweck hat das Bezos-Imperium vor einem Jahr eigens die Biosupermarktkette Whole Foods Market geschluckt – zum Preis von mehr als 13 Milliarden Dollar.

Wohin die Reise für die Deutsche Post, ihre Tochter DHL und ihre etablierten Mitkonkurrenten gehen könnte, offenbart ebenfalls ein Blick über den großen Teich. In den USA will der Internetriese einen Lieferservice namens »Shipping with Amazon« aufziehen, der nicht nur Amazon-Pakete zum Kunden befördern, sondern auch anderen Händlern die Zustellung abnehmen will. Das markiert einen direkten Angriff auf das Kerngeschäft der führenden Logistiker Fedex und UPS. Als die Pläne im Februar die Runde machten, brachen die Börsennotierungen beider Konzerne kräftig ein.

Die Post-Manager versetzen die Bezos-Pläne für Deutschland jedenfalls in Alarmbereitschaft. Laut einem Vorstandspapier von Mitte 2017, aus dem das Handelsblatt am 24. Juni zitierte, steht Amazon derzeit für gut 17 Prozent des DHL-Paketaufkommens. Bricht dieser Posten weg, drohen große Verluste, die in dem Papier mit Gewinneinbußen von 115 Millionen Euro jährlich beziffert sind. Weiter heißt es, Amazon Logistics könnte in vier Jahren derart wachsen, dass die Post nur noch doppelt so viele Pakete austrägt wie Amazon selbst.

Die Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Branche sind jetzt schon miserabel. Mit einem allmächtigen »Arbeitgeber« Amazon wird der Druck noch einmal deutlich zunehmen. Laut SZ-Bericht experimentiert der Konzern in München und Berlin bereits mit Freiberuflern, die mit ihren eigenen Fahrzeugen Sendungen ausfahren – gegen ein Honorar von 16 Euro pro Stunde. Eine »Verzerrung des Lohngefüges« befürchtet denn auch die Verdi-Logistikexpertin Sigrun Rauch. Wie sie der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 9. Juli sagte, sei nach ihrer Kenntnis keines der von Amazon beauftragten Subunternehmen Mitglied im Unternehmerverband der Speditions- und Logistikbranche, der sich verpflichte, branchenübliche Tarife zu bezahlen.
https://www.jungewelt.de/artikel/336549.bezos-nimmersatt.html (https://www.jungewelt.de/artikel/336549.bezos-nimmersatt.html)

Nochmal ausgegraben:
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Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Nao am 18:56:27 Di. 14.August 2018
Amazon Profits from Secretly Oppressing its Supplier's Workers: An Investigative Report on Hengyang Foxconn
(Amazon profitiert von der heimlichen Unterdrückung der Arbeiter seiner Zulieferer: Ein Untersuchungsbericht über Hengyang Foxconn):

http://www.chinalaborwatch.org/report/132 (http://www.chinalaborwatch.org/report/132)

Download the detailed pdf report
http://www.chinalaborwatch.org/upfile/2018_01_12/20180610.pdf (http://www.chinalaborwatch.org/upfile/2018_01_12/20180610.pdf)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 15:31:32 Fr. 24.August 2018
Zitat24.8.18
Skurrile Amazon-Botschafter propagieren faire Arbeitsbedingungen via Twitter

Gleicher Namenszusatz, gleiche Aufmachung, gleiche Botschaft – die Accounts der Amazon Ambassadors irritieren viele User. Ihre einzige Aufgabe besteht darin zu bestätigen, dass das Unternehmen seine Lagerarbeiter fair behandelt.
(...)
Es gibt selbst Geiselvideos, die glaubhafter wirken.
https://onlinemarketing.de/news/amazon-botschafter-arbeitsbedingungen-twitter-propaganda
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:11:45 So. 26.August 2018
Zitat Amazon
,,Schikanen in weißen Handschuhen"

Lagerarbeiter Roman Lupinski kämpft für eine kleine Gewerkschaft beim US-Versandriesen in Polen. Die Bedingungen sind ungleich schwerer als bei seinen deutschen Kollegen.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic2.fr.de%2Fstorage%2Fimage%2F4%2F4%2F1%2F4%2F1134144_928x522-1392w_1rw1UF_K4hOA0.jpg&hash=89347229795297bd1bd3edf027a167fd8c725bfa)
Gewerkschafter Roman Lupinski will die Lage der Beschäftigten in Polen verbessern - nicht nur bei Amazon. Foto: Jan Opielka

Roman Lupinski ist müde. Seit vier Jahren arbeitet der 45-Jährige beim Online- und Versandgiganten Amazon im westpolnischen Poznán. Und es ist mehr als nur schwere Arbeit – diese verrichtet der Lagerarbeiter in Vollzeit mit rund 4000 festen Beschäftigten und etwa 1700 Zeitarbeitnehmern an diesem Standort, einem von vier Amazon-Lagern in Polen. Zusätzlich Gewerkschafter zu sein an der Warthe, noch dazu beim Konzern des reichsten Menschen der Erde, ist ein Kampf sondergleichen. ,,Das, was man als Schutz von Gewerkschaftern bezeichnet, ist in Polen kaum mehr als Illusion", sagt Lupinski.

Der Aktivist, der schon früher Erfahrungen bei gewaltsamen Streiks machte, sitzt heute im kleinen, anarchisch eingerichteten Büro der Gewerkschaft ,,Arbeiter-Initiative" (Inicjatywa Pracownicza, kurz: IP) im Zentrum der Stadt. Seit der Firmenleitung bekannt wurde, dass Lupinski Gewerkschafter ist, sei er inzwischen an einen Arbeitsplatz versetzt worden, wo er weniger in Bewegung ist, und damit weniger Kontakt mit den Mitarbeitern hat, sagt er. ,,Schikanen in weißen Handschuhen."

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic3.fr.de%2Fstorage%2Fimage%2F5%2F4%2F1%2F4%2F1134145_992x558-1488w_1rw1Ne_kNoEBR.jpg&hash=0fdbf58ddd6c1f0f3e64e157fd52750ef9f2867e)
Roman Lupinski (links) bei einer Demonstration gegen Amazon.

Doch diese Schikanen bedeuten für Lupinski, der im Verlauf des Gesprächs immer lebendiger wird, dass Amazon die Aktivitäten der IP insgeheim fürchtet. ,,Amazon ist Pionier des totalen, neoliberalen Kapitalismus, der auf eine fast totalitäre Ausbeutung der Beschäftigten ausgerichtet ist, andere Unternehmen orientieren sich an dem Konzern", sagt Lupinski, der bei der IP seit ihrer Gründung vor zehn Jahren aktiv ist. Lange Zeit war der Lagerarbeiter arbeitslos, bevor er sieben Jahre in Irland tätig war. ,,Dort war ich auch Arbeiter eines Handelskonzerns. Zurück in Polen musste ich feststellen: In Polen sind die Löhne geringer, die Arbeitsbedingungen schlechter und die Arbeit schwerer." Dann schiebt er selbstbewusst nach: ,,Wenn es uns gelingt, bei Amazon die Lage zu verbessern, dann gelingt es uns auch in anderen Unternehmen – daher ist es sogar aus globaler Sicht wichtig, dass wir erfolgreich sind." Trotz Augenringen wirkt er inzwischen ganz und gar nicht mehr müde. Es erwacht der Kämpfer.

Kämpfer wie Lupinski oder seine IP-Mitstreiterin Agnieszka Mróz sind aus der Perspektive von Millionen polnischer Beschäftigter eigentlich mehr als nötig. Doch landesweit sind nur rund acht Prozent von ihnen Mitglied einer Gewerkschaft, in Deutschland ist der Organisationsgrad etwa doppelt so hoch. Das liegt unter anderem daran, dass in Polen nur Mitarbeiter von Betrieben mit mindestens zehn Beschäftigten sich gewerkschaftlich organisieren können. Da aber im Land Klein- und Kleinstbetriebe dominieren, können mehr als 40 Prozent der polnischen Arbeitnehmer überhaupt nicht Mitglied einer Gewerkschaft werden. Diejenigen, die es tun, sind in einer der rund 25 000 einzelnen Betriebsgewerkschaften, von denen drei Viertel einem der drei großen Dachverbände angehören: Solidarnosc, OPZZ und Forum ZZ. In Industriebetrieben und ausländischen Konzernen, die in Polen aktiv sind, ist es meist die Solidarnosc – die jedoch bei vielen Polen vor allem wegen der häufig großen Nähe zur Firmenleitung, längst in Ungnade gefallen ist.

Die IP ist als ein Gegenmodell zu den Großen entstanden. Sie ist noch relativ klein, derzeit gibt es knapp 50 Gewerkschaftskommissionen der IP in Betrieben polenweit, in Poznan seit einem Jahr auch bei Volkswagen. ,,Unser Idee ist, dass eine Gewerkschaft keine Versicherung ist, die einem bei Zahlung des Mitgliedsbeitrags hilft. Wir wollen auf Augenhöhe eine Kraft in und mit der Belegschaft bilden, die Mitglieder sollen selbst aktiv werden", sagt Agnieszka Mróz, ebenfalls in der IP bei Amazon. Daher arbeitet bei der Gewerkschaft niemand hauptamtlich. ,,Wir arbeiten Schulter an Schulter mit den Kolleginnen und Kollegen", ergänzt Lupinski. ,,Wir wollen uns nicht von ihnen entfremden." Die der IP gesetzlich zustehenden zwei Stellen als Gewerkschafter im Betrieb würden zusätzlich zur Vollzeitarbeit ausgeübt und zudem zwischen mehreren Kollegen geteilt. ,,Es ist unser Pfund, wenn wir mit allen anderen in der Halle zusammenarbeiten, vor allem psychologisch ist es wichtig. Wir sind nichts Besseres als sie."

Wer ,,sie" sind, zeigt Lupinski auf dem Weg zum Amazon-Werk, als er auf einen Reisebus weist. ,,Das ist einer von Dutzenden, die täglich Beschäftigte zum Werk fahren – einige sind zweieinhalb Stunden unterwegs, in eine Richtung." Denn anders als in dem 540 000 Einwohner zählenden Poznan, wo es faktisch kaum Arbeitslose gibt, ist die Zahl in der Provinz wesentlich höher. ,,Viele nehmen daher in Kauf, täglich 15 bis 16 Stunden auf der Arbeit oder unterwegs von und dorthin zu sein." Die Schichten dauern zehneinhalb Stunden.

Und diese täglichen Schichten haben es in sich: Immer wieder tauchen in den landesweiten Medien Berichte über unhaltbare Zustände in den Amazon-Lagern auf. Mitte August stellte ein unabhängiger Gerichtsgutachter fest, dass in den Hallen ,,die grundsätzlichen Fragen der Arbeitssicherheit umgangen werden". Es ging dabei um den Fall eines Mitarbeiters, der entlassen wurde, weil er die Normen nicht erfüllt haben soll. Amazon bezeichnet die Vorwürfe des Gutachters als ,,gegenstandslos" und führt die Ergebnisse der Untersuchung auf den Einfluss von zuletzt immer häufiger auftauchenden negativen Medienberichten zurück.

Wenn es besser ist, liegt es oft daran, dass es größere Traditionen des gewerkschaftlichen Kampfes im Betrieb gibt.
Roman Lupinski


Von solchen Fällen kann Roman Lupinski ein Lied singen. Zwölf offene Klagen führe die IP gegen Amazon derzeit – wegen Entlassungen, die mit Krankheitszeiten und der Nichterfüllung der Normen verbunden sind. Die IP-Infobroschüre berichtet von einem Fall, den eine Ex-Mitarbeiterin mit Hilfe der IP gegen Amazon gewann – wobei gewinnen relativ ist. Die Frau sei widerrechtlich entlassen worden, so das Arbeitsgericht, ihr stehe eine Entschädigung zu, in Höhe von 550 Euro, ihrem letzten Netto-Monatslohn. Der Stundenlohn beträgt bei Amazon in Polen, je nach Standort, circa vier Euro brutto. Die IP will zwar eine höhere Entschädigung für die Frau, aber mehr als drei Monatslöhne dürften nicht drin sein.

Doch nicht nur bei Amazon, auch in polnischen Unternehmen sieht die Situation von Arbeitnehmern nach Einschätzung von Lupinski nicht viel besser aus. ,,Wenn es besser ist, liegt es oft daran, dass es größere Traditionen des gewerkschaftlichen Kampfes im Betrieb gibt." Bei Amazon hingegen müssen die Traditionen erst aufgebaut werden – und ein immens wichtiger Baustein dabei ist die Zusammenarbeit mit Gewerkschaftern über die Landesgrenzen hinweg. ,,Weil Amazon global agiert, versuchen auch wir mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten, vor allem aus Deutschland." Auch hierbei halte die IP sich an die Strategie: so nah wie möglich an den einfachen Mitarbeitern, die sich bei Verdi engagieren.

Eine der letzten internationalen Aktionen war das ,,Feedback für Bezos" in Berlin im April dieses Jahres. Die Veranstaltung war eine Antwort auf das umstrittene Normen- und Feedback-System des Konzerns, das nach Ansicht vieler Beschäftigter und externer Experten massiven psychischen Druck erzeugt. Mit zwei Bussen fuhren Lupinski, Mróz und andere IP-Mitglieder von Amazon in die deutsche Hauptstadt. ,,Die Offiziellen von Verdi wollten uns dabei nicht allzu viel reden lassen, sie wollten Politikern der SPD den Vortritt lassen – dabei waren dort Hunderte Amazon-Beschäftigte, die selbst ihre Postulate vortragen wollten. Es ist unsere Stimme, wir sind es, die in den Hallen arbeiten, wir sind nicht hierarchisch – wir wollen sprechen und gehört werden", sagt der Gewerkschafter mit trotzigem Lachen.

Bevor Lupinski an diesem heißen, sommerlichen Abend durch die Torschleusen die mehrere Fußballfelder große Amazon-Kapitalkathedrale betritt, verweist er auf noch eine Aktion, die die IP mit Gewerkschaften aus Deutschland, Frankreich und anderen Ländern organisiert: ,,Sicheres Päckchen" heißt sie. In dieser Woche solidarisierten sich die IP-Mitglieder mit Streikenden in Deutschland und anderen Ländern und arbeiteten langsamer, gemäß den tatsächlichen gesetzlichen Sicherheitsvorschriften. ,,Wir zeigen ihnen, dass eben ihr Leben und ihre Gesundheit das Wichtigste ist", sagt Lupinski zum Abschied, ,,und nicht, wie viel Jeff Bezos verdient."
http://www.fr.de/wirtschaft/amazon-schikanen-in-weissen-handschuhen-a-1569774,0#artpager-1569774-1 (http://www.fr.de/wirtschaft/amazon-schikanen-in-weissen-handschuhen-a-1569774,0#artpager-1569774-1)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:21:14 Di. 28.August 2018
Wie organisiert man einen Streik?

Interview mit einem Streikaktivisten

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Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:38:02 So. 02.September 2018
Die Fortsetzung des Interviews:

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=cfT7O8Kce6A#)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: dagobert am 17:09:00 Mo. 17.September 2018
ZitatAmazon: Mitarbeiter sollen Kundendaten verkauft haben
https://www.heise.de/amp/meldung/Amazon-Mitarbeiter-sollen-Kundendaten-verkauft-haben-4166361.html (https://www.heise.de/amp/meldung/Amazon-Mitarbeiter-sollen-Kundendaten-verkauft-haben-4166361.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:53:19 Do. 20.September 2018
Am 19. September 2018 hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten am Amazon Standort Bad Hersfeld zum Streik aufgerufen. Die rund 1.900 Beschäftigten bei Amazon Kobern-Gondorf werden am 20. September ganztägig streiken.
Bereits gestern wurde mit Streiks in Bad Hersfeld begonnen. Grund ist die vom Unternehmen angekündigte Lohnerhöhung von 2 Prozent...

https://www.golem.de/news/verdi-streik-bei-amazon-an-zwei-standorten-1809-136653.html (https://www.golem.de/news/verdi-streik-bei-amazon-an-zwei-standorten-1809-136653.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: admin am 20:14:05 Do. 20.September 2018
AMAZING WORKERS

Einladung zum ,,Grenzübergreifenden Treffen der Amazon-Beschäftigten" in Bad Hersfeld


Von Freitag, den 28., bis Sonntag, den 30. September 2018, findet in Bad Hersfeld das nächste grenzübergreifende Treffen der Amazon-Beschäftigten statt.

Amazon-Beschäftigte aus verschiedenen Ländern haben sich seit 2015 bereits mehrere Male getroffen, um ihre Situation zu diskutieren und Aktionen zu koordinieren. In Bad Hersfeld werden wir uns auf die Erfahrungen der letzten Streiks konzentrieren, auf die Safe-Packages-Aktionen, Arbeitsbedingungen und Vorgaben und anderes mehr.

Am Freitag den 28. September werden wir uns ab 14 Uhr vor dem Amazon-Lager FRA3 treffen (Amazonstraße 1, 36251 Bad Hersfeld)

Ebenfalls am Freitag, um 19 Uhr, gibt es eine öffentliche Veranstaltung im Falkenheim (Abteiweg 5, 36251 Bad Hersfeld) mit Beschäftigten aus Deutschland, Polen, Frankreich, Spanien und den USA.

Zu beidem sind alle eingeladen, Arbeiter und Arbeiterinnen, Unterstützerinnen und Unterstützer und Journalisten.

https://amworkers.wordpress.com/2018/09/09/september-2018-einladung-zum-grenzuebergreifenden-treffen-der-amazon-beschaeftigten-in-bad-hersfeld/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:30:15 Fr. 28.September 2018
ZitatStreik bei Amazon in Leipzig geht trotz Lohnerhöhung weiter

Der Versandhändler Amazon hat für die Beschäftigten in Leipzig eine Lohnerhöhung von 2,5 bis 3 Prozent angekündigt. Doch die Mitarbeiter kämpfen um einen Tarifvertrag, sagte verdi-Sprecher Thomas Schneider MDR SACHSEN. Deshalb geht der Streik weiter.


"Wir sagen Amazon, das war nicht alles. Ihr müsst immer wieder damit rechnen, dass wir vor die Tür gehen, solange ihr nicht bereit seid, mit der Tarifkommission und mit den Beschäftigten zu verhandeln."
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/amazon-leipzig-streik-lohnerhoehung-100.html (https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/amazon-leipzig-streik-lohnerhoehung-100.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 10:44:46 Di. 09.Oktober 2018
Zitat5.10.18
Amazon hat in den USA den ausgezahlten Lohn auf ein Mindestniveau von 15 US-Dollar pro Stunde erhöht. Ein großer Schritt, dessen Beweggründe über reinen Altruismus weit hinausgehen.
(...)
Bedarf an Mitarbeitern: Amazon braucht Mitarbeiter. Diese immer wieder neu einzustellen, zu schulen und auf Effizienz zu trainieren, ist uneffizient. Amazon ist nicht gerne uneffizient.
Marktentwicklung: Der Markt bewegt sich sowieso in diese Richtung, der Mindestlohn ist in einigen Orten und Staaten angehoben worden, Bezos greift dieser Entwicklung jetzt vor.
Wettbewerb: Wenn andere Konzerne für ähnliche Stellen mehr bezahlen als Amazon, wandern Mitarbeiter ab.
Die Vorreiterstellung verschafft Luft und nimmt politischen Gegnern Wind aus den Segeln.
Bezos lebt im gesamten Unternehmen eine positive Fehlerkultur, wenn er den niedrigen Lohn als Fehler betrachtet, kann er diesen auch revidieren.
(...)
https://t3n.de/news/amazon-mindestlohn-radikal-1115750/
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:44:02 Mi. 17.Oktober 2018
Das Video ist bereits aus dem letzten Jahr,

! No longer available (http://www.youtube.com/watch?v=F0RiEf79Lkg#)


doch absolut sehenswert.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: counselor am 19:03:03 So. 21.Oktober 2018
ZitatLeak - "Gewerkschaften sind lügende Ratten": Amazon-Trainingsvideos geleakt

Manager sollen versuchen, zu erkennen, wenn Mitarbeiter bestreben, eine Arbeitnehmervertretung zu gründen – und das verhindern

Quelle: https://www.derstandard.de/story/2000089690340/gewerkschaften-sind-luegende-ratten-amazon-trainingsvideos-geleakt (https://www.derstandard.de/story/2000089690340/gewerkschaften-sind-luegende-ratten-amazon-trainingsvideos-geleakt)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:50:13 Fr. 02.November 2018
Zitat Lohn:
Wieder Streik an drei Amazon-Standorten

Amazon hat die Löhne um zwei Prozent erhöht, liegt damit aber weiter unter dem geforderten Tarifvertrag. Hoffnungen auf eine stärkere Lohnerhöhung wie in den USA und Großbritannien haben sich nicht erfüllt. Amazon hat zudem zu verhindern versucht, dass Streikflugblätter verteilt werden.


Bei Amazon wird ab dem heutigen Freitag an den Standorten Rheinberg und Werne in Nordrhein-Westfalen sowie im hessischen Bad Hersfeld gestreikt. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 2. November 2018 bekannt. Die Beschäftigten wollen, dass bei dem Onlinehändler die Tarifverträge des Einzelhandels durchgesetzt werden. Amazon hatte nach Angaben von Verdi versucht, Beschäftigten in Koblenz und Pforzheim zu untersagen, Kollegen mit Flugblättern über Streiks zu informieren. In beiden Fällen unterlag Amazon aber vor Gericht.

Verdi-Landesfachbereichsleiterin Silke Zimmer erklärte, dass viele Beschäftigte wegen der niedrigen Entlohnung Angst vor Altersarmut hätten. Der Streik werde am Samstag an beiden Standorten fortgesetzt. Das milliardenschwere Handelsunternehmen könne dies leicht zahlen. Amazon erwirtschaftete laut dem aktuellen Quartalsbericht einen Gewinn von 2,88 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um fast 30 Prozent auf 56,58 Milliarden US-Dollar.

In Bad Hersfeld beginnt der Streik mit Arbeitsbeginn der Nachtschicht zum Freitag und endet mit dem Schichtende der Spätschicht am Samstagabend. Verdi rechnet damit, dass sich etwa 600 Mitarbeiter an dem Streik beteiligen werden.

Amazon hat Löhne erhöht

"Auch wenn Amazon im September eine Lohnerhöhung von zwei Prozent bezahlt hat, ist der Abstand zum geforderten Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels Hessen nicht geringer geworden", sagte Streikleiterin Mechthild Middeke von Verdi. "Wir machen mit den Streiks weiterhin deutlich, dass wir vom größten Versandhändler eine bessere Bezahlung fordern. Nach den bundesweiten Feiertagen ist mit einem erhöhten Volumen zu rechnen, so dass wir davon ausgehen, dass nicht alle Bestellungen zeitnah abgearbeitet werden können."

Amazon hatte im Oktober erklärt, den Mindestlohn in den USA auf 15 US-Dollar pro Stunde zu erhöhen. Das betreffe mehr als 250.000 Beschäftigte und 100.000 Saisonarbeiter. Der Mindestlohn liegt in den USA derzeit bei 7,25 US-Dollar pro Stunde. Doch damit fallen Aktienoptionenprogramm und das Prämiensystem weg.
https://www.golem.de/news/lohn-wieder-streik-an-drei-amazon-standorten-1811-137483.html (https://www.golem.de/news/lohn-wieder-streik-an-drei-amazon-standorten-1811-137483.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:09:02 So. 18.November 2018
ZitatDie dunkle Seite von Amazon

Bald ist Weihnachten – und Amazon heuert Saisonarbeiter an, damit unsere Päckchen auch rechtzeitig verschickt werden. Johannes Bröckers hat ein kleines, wütendes Buch über den Online-Riesen geschrieben.


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fstatic2.fr.de%2Fstorage%2Fimage%2F4%2F7%2F9%2F5%2F1165974_928x522-1392w_1rXI-N_V0BN1V.jpg&hash=917fd44a4b034916546837e4fce1e5986e596122)

Amazon ist ein gutes Beispiel, weil Jeff Bezos so marktradikal vorgeht. Da kann man alles ablesen, was ein Unternehmen an Schaden anrichten kann. Für diesen vermeintlichen Komfort, der uns da verkauft wird, bezahlen wir nicht nur mit unseren Daten, sondern mit unseren individuellen Persönlichkeitsrechten. Und wenn ich das ein bisschen weiter nach vorne spiele, dann wird mir Angst und Bange...

Die meisten sehen nur dieses bunte Onlinekaufhaus, aber die eigentliche Kohle verdient Amazon mit seinen Webservices.

Zwei Drittel des Umsatzes...

...Im Zuge meiner Recherche habe ich gelesen, dass im Pentagon überlegt wird, Daten von Behörden auch auf Amazon-Server auszulagern. Das ist natürlich Sache der Amerikaner, wenn sie das Wissen ihrer wichtigsten Behörden gewissermaßen privatisieren....

Mehr als die Hälfte der DAX-Unternehmen haben ihre Daten auf solchen Servern liegen oder zumindest Teile ihrer IT ausgelagert. Das ist gefährlich! Woher nehmen die das Vertrauen, dass es da sicher ist?
...
http://www.fr.de/kultur/netz-tv-kritik-medien/netz/amazon-die-dunkle-seite-von-amazon-a-1622367 (http://www.fr.de/kultur/netz-tv-kritik-medien/netz/amazon-die-dunkle-seite-von-amazon-a-1622367)


Naja, der Autor kommt aus der Webebranche. Einige seiner Gedanken sind etwas wirr, doch insgesamt gibt er brauchbare Denkanstöße. Eine kritische Diskussion über die weltumspannenden Konzerne kann nie schaden.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 14:38:09 Mi. 21.November 2018
Erstmals zwingen organisierte Beschäftigte Amazon in den USA zu Verhandlungen. Amazon bezeichnet es eher als Entgegenkommen:
Zitat20.11.18
Somali Workers in Minnesota Force Amazon to Negotiate (...)
https://www.nytimes.com/2018/11/20/technology/amazon-somali-workers-minnesota.html (https://www.nytimes.com/2018/11/20/technology/amazon-somali-workers-minnesota.html)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:07:02 Sa. 24.November 2018
ZitatFür tarifliches Weihnachtsgeld
Amazon-Mitarbeiter streiken am Black Friday

Der Black Friday ist für die Beschäftigten des Online-Händlers Amazon "die stressigste Zeit, Überstunden inklusive". Hunderte Mitarbeiter in Deutschland legen die Arbeit nieder und streiken für bessere Bezahlung und ein tariflich festgelegtes Weihnachtsgeld.


Am Schnäppchentag Black Friday haben mehrere hundert Amazon-Beschäftigte in Deutschland für einen Tarifvertrag gestreikt. An den Standorten Bad Hersfeld in Hessen und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen legten über den Tag verteilt jeweils etwa 500 Mitarbeiter die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte. Kundenbestellungen seien vom Streik nicht betroffen, versicherte Amazon.

In Bad Hersfeld mit im Jahresdurchschnitt 3500 Beschäftigten und in Rheinberg mit 1500 Mitarbeitern waren die Arbeitnehmer von Freitag Mitternacht bis Samstag Mitternacht zum Streik aufgerufen. Mit der Angebotswoche rund um den Black Friday als Auftakt des Weihnachtsgeschäfts gehe es in den "Jahresendspurt", erklärte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Für die Beschäftigten sei das "die stressigste Zeit, Überstunden inklusive".

"Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt", erklärte Middeke. "Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld."

Die Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin Handel NRW, Silke Zimmer, kritisierte, die Black-Friday-Rabattaktion von Amazon gehe einseitig zu Lasten der Beschäftigten: "Die Beschäftigten müssen derzeit sowohl die Regale für das Weihnachtsgeschäft auffüllen als auch tausende Black-Friday-Angebote verschicken. Da fallen viele Überstunden an, die deutlich schlechter vergütet werden als dies bei tarifgebundenen Unternehmen der Fall ist."
...
Streiks auch im Ausland

Das Unternehmen zahle in seinen Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich sei. "In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde", erklärte das Unternehmen. "Nach 24 Monaten sind es im Durchschnitt 2397 Euro brutto im Monat, inklusive zusätzlicher Leistungen wie leistungsbezogener Boni." Hinzu kämen Überstundenzuschlag, Aktien und weitere Zusatzleistungen wie die Förderung der Ausbildung der Mitarbeiter.

Auch in Spanien, am Standort San Fernando de Henares in der Nähe von Madrid, traten Amazon-Mitarbeiter am Freitag in den Streik. Sie verlangen seit Monaten höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen und haben dafür bereits mehrfach die Arbeit niedergelegt. Gewerkschaftssekretärin Ana Berceruelo sagte AFP, die Beteiligung sei hoch: "Lastwagen können nicht rein- und nicht rausfahren." Amazon dagegen erklärte, die Mehrheit der Mitarbeiter arbeite wie geplant.

In Frankreich protestierten Umweltschützer gegen den Online-Riesen. Vor dem Amazon-Hauptsitz in Clichy bei Paris häuften sie Elektronikschrott auf. Sie warfen Amazon vor, den exzessiven Konsum zu fördern und sich zu wenig ums Recycling zu kümmern
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-Mitarbeiter-streiken-am-Black-Friday-article20737091.html (https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-Mitarbeiter-streiken-am-Black-Friday-article20737091.html)

Die Bedeutung von grenzüberschreitenden Kämpfen kann nicht genug hervorgehoben werden!
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:06:58 Fr. 30.November 2018
ZitatSpanische Polizei war ,,sprachlos", als Amazon sie bat, bei einem Streik der Lagerarbeiter einzuschreiten

(https://static5.businessinsider.de/image/5bf7f7f4bde70f099f1150ef-1067/madrid%20amazon%20protest.jpg)
Eine Demonstrantin während des Protests gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Madrid, Spanien.

Amazon hat die Polizei in Spanien aufgefordert, während eines Massenstreiks in einem Logistikzentrum am Stadtrand von Madrid zu intervenieren.

Amazon habe die Polizeipräsenz gewollt, um sicherzustellen, dass die Produktivität in dem Abwicklungszentrum hoch bleibt, während die Arbeiterinnen und Arbeiter ihren Protest im Freien veranstalteten, schreibt die spanische Zeitung ,,El Confidencial". Eine Quelle bei der spanischen Gewerkschaft CCOO, die bei der Koordinierung der Streiks behilflich war, teilte Business Insider mit, dass Amazon ,,die Polizei ins Warenlager schicken wollte, um die Menschen zur Arbeit zu drängen".

Amazon bestritt die Behauptungen nachdrücklich und bezeichnete sie als ,,Falschinformation".

Der Streit brach aus, als Tausende von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern am Black Friday aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in den Auslieferungszentren von Amazon begannen zu streiken. Rund 1.600 Mitarbeiter gingen dabei in Spanien auf die Straße.

Die spanische Zeitung ,,El Confidencial"" berichtete zudem, dass sich Amazon nach Bekanntgabe des Streiks mit Polizeibeamten getroffen und gefordert habe, dass örtliche Beamte ,,Mitarbeiter dazu zwingen, zu ihrem jeweiligen Arbeitsplatz zu gehen und sicherzustellen, dass ihre Leistung der eines normalen Arbeitstages entspricht".

Wie ,,El Confidencial" weiter berichtete, ,,verblüffte" die Forderung von Amazon sogar die Polizei. ,,Die Anfrage wurde von der Polizei kategorisch abgelehnt. Sie hat deutlich gemacht, dass die Kontrolle der Arbeitsproduktivität nicht in ihre Zuständigkeit fällt", sagte eine Quelle der Polizei.

Beamte der Strafverfolgungsbehörde haben Berichten zufolge gegenüber dem Unternehmen betont, dass das spanische Recht auch das Streikrecht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Amazon schützt. Sie erklärten dem Unternehmen, dass die Polizei bei dem Streik anwesend sein würde, sich aber auf Friedenswahrung beschränken werde.

(https://static3.businessinsider.de/image/5bf83b03dde8671483271d42-1724/amazon%20spain.jpg)
Polizeipräsenz bei einem Logistikzentrum von Amazon am Rande von Madrid, Spanien, am Black Friday 2018.

Amazon bestritt, die Polizei während des Streiks um Intervention gebeten zu haben. Eine Sprecherin des Konzerns sagte gegenüber Business Insider:

,,Amazon ist ein verantwortungsbewusstes Unternehmen, bei dem Kunden und Mitarbeiter an erster Stelle stehen. Wir arbeiten immer mit Behörden zusammen, einschließlich der Polizei, um die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Operationen zu gewährleisten. Jegliche Vorwürfe, dass wir diese Beziehung in unangemessener Art und Weise verwendet haben, ist jedoch grundsätzlich falsch. Jeder, der die Art der Zusammenarbeit von Unternehmen und lokalen Behörden versteht, weiß, dass diese lächerlichen Vorwürfe die schlimmste Art von Fehlinformationen sind."

Die Polizei von Madrid war für einen Kommentar nicht verfügbar.


Es ist nicht das erste Mal, dass Amazon die Polizei darum gebeten hat, bei Protesten in Auslieferungszentren des Unternehmens  in Spanien einzugreifen, schreibt ,,El Confidencial". Als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Prime Day im Juli streikten, forderte Amazon die Polizei auf, den Zugang zum Logistikzentrum für Mitarbeiter, die sich dem Streik nicht anschließen wollen, sowie für Lastwagen mit Waren zu gewährleisten. Der Streik im Juli eskalierte in Zusammenstößen mit der Polizei, Festnahmen und Verletzten.
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:17:46 Mi. 05.Dezember 2018
ZitatAmazon: 50 Milliarden - einfach weg!

Die Angst ist zurück im Markt – und wie! Nachdem US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China plötzlich wieder einen ganz anderen Ton angeschlagen hat, krachten die Kurse auf breiter Front ein. Bei Amazon lösten sich 50 Milliarden Dollar Börsenwert in Luft auf. Amazon droht aber noch weiterer Ärger.

Es sah toll aus. Zu toll, um wahr zu sein. Die USA und China werden sich auf eine Lösung im Handelsstreit einigen, dachten am Montag viele Marktteilnehmer. Doch nun das: Donald Trump warnt China vor einem Scheitern der Verhandlungen. Es werde entweder einen "echten Deal" geben oder gar keinen, so der Präsident.

,,Ich bin ein Zölle-Mann", so Trump am Dienstag. Sollte sich China nicht so verhalten, wie er es wolle, würden die USA ,,erhebliche Zölle" gegen das Land verhängen.

Die Anleger reagierten bestürzt. Die Kurse krachten auf breiter Front ein. Innerhalb kurzer Zeit büßte Amazon 50 Milliarden Dollar Börsenwert ein.

Der Onlinehändler hat noch ein weiteres Problem: In der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts droht die Gewerkschaft Ver.di Amazon mit Streik . Das Ziel: Ver.di will einen Tarifvertrag für die Beschäftigten durchsetzen.

,,Amazon kann sich in der Weihnachtszeit auf Streiks gefasst machen", zitiert die Bild Günter Isemeyer, Sprecher im Verdi-Bundesvorstand.

Amazon reagierte gelassen: Das Unternehmen sei auf viele Szenarien vorbereitet.
http://www.deraktionaer.de/aktie/amazon-50-milliarden-einfach-weg--419920.htm (http://www.deraktionaer.de/aktie/amazon-50-milliarden-einfach-weg--419920.htm)

ZitatVerdi droht Amazon mit Streiks im Weihnachtsgeschäft

Zu den Ritualen der Gewerkschaft zählen im Jahresendspurt auch Streiks bei Amazon. Doch der weltgrößte Versandhändler sieht sich gerüstet.


Bad Hersfeld, Berlin, München. In der heißen Phase des Weihnachtsgeschäfts droht die Gewerkschaft Verdi dem Versandhändler Amazon mit Arbeitsausständen. ,,Amazon kann sich in der Weihnachtszeit auf Streiks gefasst machen", kündigte Günter Isemeyer, Sprecher im Verdi-Bundesvorstand, in Berlin an. Die Gewerkschaft ruft seit Mai 2013 immer wieder die Beschäftigten in den deutschen Logistikzentren auf, die Arbeit niederzulegen. Das Ziel: ein Tarifvertrag.

Amazon hat knapp 13.000 Mitarbeiter in Deutschland und stellt in der Weihnachtszeit Tausende von Aushilfen für seine zwölf Warenlager ein. Damit die Kunden beim Poker der erbitterten Kontrahenten nicht die Leidtragenden sind, hat sich Amazon als weltgrößter Versandhändler akribisch auf den lukrativen Jahreshöhepunkt vorbereitet.

,,Wir sind auf viele Szenarien eingestellt. Streiks sind aber nur eine Variable, wie etwa das Wetter mit Eis und Schnee und erschwerten Bedingungen", erklärt Amazon-Sprecher Stefan Eichenseher in München. Er verspricht: ,,Die Pakete werden pünktlich bei den Kunden ankommen. Wer bis Freitag vor Heiligabend bestellt, bekommt auf jeden Fall seine Lieferung. Eventuell klappt es auch noch später." Auskünfte zu Lieferzeiten seien beim jeweiligen Produkt im Internet hinterlegt.

Ein Faktor könnte auch werden, inwiefern Amazon seine Mannschaft in den Lieferzentren mit Geld zu motivieren vermag - und damit Argumente gegen eine Teilnahme an Streiks liefert. Es gebe ein umfangreiches Bonus-System für die Mitarbeiter in einem Großteil der zwölf Logistikzentren bundesweit, sagte Eichenseher. ,,Wer zuverlässig arbeitet, hat auch einen Bonus verdient."

Am größten Standort bundesweit in Bad Hersfeld gebe es beispielsweise eine Vereinbarung vom 10. bis 22. Dezember für einen Anwesenheitsbonus. Es gibt zusätzlich für jeden Tag, an dem der Mitarbeiter arbeitet, 10 Euro Bonus. Dazu gibt es noch mal 50 Euro pro Woche, wenn der Beschäftigte die ganze Woche da ist. Zusätzlich erhalten Mitarbeiter eine Jahressonderzahlung von 400 Euro, wie Eichenseher erklärte. Die Botschaft soll sein: ,,Es lohnt sich."

Verdi wird vor Augen geführt, dass Amazon finanziell über Ressourcen verfügt. Zudem wird auch das Netz der Waren- und Lieferzentren in Deutschland immer verzweigter. Zwölf an elf Standorten sind es mittlerweile bundesweit. Im vergangenen Sommer kam das Lager in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) hinzu, 2017 wurde ein neues in Winsen/Luhe (Niedersachsen) eröffnet. Beide sind mit moderner Roboter-Technik ausgestattet. Das ist nicht nur praktisch. Denn Roboter verlangen keine Tarifverträge.

Der Wachstumskurs geht weiter: Das nächste Lager ist bereits in Planung und wird in Mönchengladbach (NRW) entstehen. Neben dem deutschen Netzwerk verfügt Amazon über ein europäisches mit mehr als 45 Logistikzentren. Wenn in Deutschland größer gestreikt werden sollte, können auch Lieferungen aus dem Ausland erfolgen, erklärt Amazon. Aber zu bedenken sei auch: Ohnehin streikt nur ein Teil der Belegschaft in Deutschland, wie Amazon betont.

Verdi verlangt Vereinbarung nach Bedingungen des Einzel- und Versandhandels


In der Frühphase des Weihnachtsgeschäfts hielt sich Verdi mit Streiks zurück. Am Black Friday, einem Schnäppchen-Tag, wurden vor kurzem nur zwei von zwölf Logistikzentren bestreikt. Zur geringen Beteiligung sagte der Verdi-Sprecher: ,,Wir wollen halt nicht dann streiken, wenn Amazon damit rechnet. Wenn mehr Personal geordert wird, um potenzielle Streiks zu kompensieren, es aber nicht gebraucht wird, ist der Schaden umso größer."

Der Verdi-Sprecher läss kein gutes Haar an der Geschäftspolitik des Branchen-Riesen aus den USA. Was die Gewerkschaft am meisten stört: ,,Amazon weigert sich rechtsverbindliche Tarifverträge einzugehen." Verdi verlangt eine Vereinbarung nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels.

Amazon betont dagegen: Man könne auch ohne Tarifvertrag ein guter Arbeitgeber sein. ,,Wir bezahlen in unseren Logistikzentren am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist. In Deutschland beginnen die Mitarbeiter mit einem Lohn von umgerechnet mindestens 10,78 Euro brutto pro Stunde", erklärt Eichenseher. Ohnehin zahle Amazon bessere Jahresgehälter als nach dem Logistik- oder Handelstarif.

,,Es könne aber nicht sein, dass das allein ins Belieben des Arbeitgebers gestellt werde. Die Mitarbeiter brauchen Sicherheit", sagt Isemeyer.
Onlinehändler: Attacke auf Amazon – Bundeskartellamt leitet Missbrauchsverfahren ein

Zwar ist Verdi noch weit vom Durchbruch im Tarifstreit entfernt. Aber die Gewerkschaft schreibt sich auf die Fahnen, schon viel erreicht zu haben. ,,Ohne uns gäbe bestimmt keine Lohnerhöhungen, Weihnachtsgeld und verbesserte Arbeitsbedingungen", glaubt Isemeyer.

Um schlagkräftiger zu werden, arbeitet Verdi weiter an einer internationalen Vernetzung; etwa in Polen, Spanien, Italien und Großbritannien. Zwar sind Erfolge in dieser Hinsicht kaum wahrnehmbar. Aber Isemeyer betont: ,,Das ist ein dickes Brett, das wir bohren."

Ob Verdi noch die Kurve kriegt? Handelsexperten glauben, dass Verdi im Kräftemessen mit Amazon keine Chance hat. ,,Verdi beißt sich an Amazon wie an einer harten Nuss die Zähne aus. Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks", sagt etwa Gerrit Heinemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Niederrhein.

Verdi dagegen gibt sich kämpferisch: ,,Wir haben noch Hoffnung, unsere Forderungen durchzusetzen."
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/versandhaendler-verdi-droht-amazon-mit-streiks-im-weihnachtsgeschaeft/23718156.html?ticket=ST-1752112-ssGSpSD2jI1R2rMf0fCS-ap1 (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/versandhaendler-verdi-droht-amazon-mit-streiks-im-weihnachtsgeschaeft/23718156.html?ticket=ST-1752112-ssGSpSD2jI1R2rMf0fCS-ap1)
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:59:57 Fr. 07.Dezember 2018
Arbeiter_innen und Gelbe Westen blockieren Amazon

französisch mit dt. UT

Dezember 2018 - Gelbe Westen unterstützen Amazon Arbeiter_innen, die das Warenlager in Bouc-Bel-Air in Südfrankreich blockieren.
Die Fahrer arbeiten 12-13 Stunden am Tag, 6 Tage die Woche und verdienen zwischen 1.150 und 1.300 Euro im Monat.

Da Amazon in Frankreich keine Steuern zahle, trage es nichts zum Reichtum des Landes bei, sagt einer der Gelben Westen.

Zum Video: https://de.labournet.tv/arbeiterinnen-und-gelbe-westen-blockieren-amazon
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:57:05 Mo. 10.Dezember 2018
ZitatZwei Tage Streik bei Amazon in Rheinberg

    Verdi setzt Streikserie bei Amazon fort
    Gewerkschaft bestreikt jetzt Warenlager in Rheinberg
    Amazon ist auf Streiks eingestellt

"Amazon in Rheinberg wird von Montag bis Dienstag bestreikt", so Tim Schmitt, Verdi-Gewerkschaftssekretär am Montag (10.12.2018). Die Gewerkschaft ruft seit Mai 2013 immer wieder die Beschäftigten in den zwölf deutschen Logistikzentren auf, die Arbeit niederzulegen.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/amazon-rheinberg-streiks-100.html
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 00:24:43 Mi. 12.Dezember 2018
Dieser Film ist sehr aufschlussreich

https://programm.ard.de/TV/arte/der-unaufhaltsame-aufstieg-von-amazon/eid_287241038905600
Titel: Re:AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:30:29 Mo. 17.Dezember 2018
ZitatVerdi ruft im Weihnachtsgeschäft zu Streik bei Amazon auf

Der Streit um einen Tarifvertrag bei Amazon geht weiter. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", meint die Gewerkschaft.


Mitten im Weihnachtsgeschäft hat nach Gewerkschaftsangaben in der Nacht auf Montag ein mehrtägiger Streik von Beschäftigten an zwei Standorten beim Versandhändler Amazon begonnen. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi gegenüber dpa.

Die Gewerkschafter riefen Amazon-Mitarbeiter des Versandhandelszentrum Sachsen in Leipzig auf, bis zum Heiligabend zu streiken. Im Versandhandelszentrum in Werne in Nordrhein-Westfalen sollen sie zunächst bis Dienstagabend streiken. Der Streik könnte jedoch bald auf mehr Standorte und längere Zeit ausgeweitet werden, sagte ein Sprecher. Amazon war am frühen Montagmorgen nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten am Standort Rheinberg bereits in der vergangenen Woche zum Arbeitskampf aufgerufen.

"Den Kolleginnen und Kollegen wird nichts geschenkt", sagte der in Werne zuständige Gewerkschaftssekretär, Karsten Rupprecht. "Gerade in der Weihnachtszeit hätten sie es zwar verdient, aber die Erfahrung mit Amazon zeigt, dass es nur der Druck durch die Beschäftigten war, der bislang zu Verbesserungen geführt hat."
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verdi-ruft-im-Weihnachtsgeschaeft-zu-Streik-bei-Amazon-auf-4252218.html (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Verdi-ruft-im-Weihnachtsgeschaeft-zu-Streik-bei-Amazon-auf-4252218.html)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:50:21 Fr. 04.Januar 2019
ZitatSpanien:
Amazon Mitarbeiter im Streik

Wenige Tage vor dem verkaufsstarken Heilige Drei Könige fordern Arbeiter bessere Arbeitsbedingungen.


"Ausbeutung ohne Rechte" und "Amazon kämpft" steht auf dem T-Shirt dieses Mannes, der eine Maske mit dem Gesicht von Amazon CEO Jeff Bezos trägt. Er gehört zu einer Gruppe Streikender, die am Donnerstag in der Nähe von Madrid ihre Arbeit niederlegten. Zwei der größten Gewerkschaften Spaniens hatten zu dem Streik aufgerufen. Bereits seit einem Jahr protestieren die Mitarbeiter immer wieder für bessere Arbeitsbedingungen. "Das reichste Unternehmen der Welt will dadurch Profit machen, dass sie ihren Arbeitern die Rechte aberkennen. Sie wollen uns freie Tage wegnehmen und Überstunden nicht mehr entlohnen. Wir werden solange protestieren, bis der Kampf gewonnen ist." Das Amazon Lager in San Fernando de Henares ist das größte in Spanien. Daher besteht die Sorge, dass der Streik die Lieferungen beeinträchtigen könnte, die für den 6. Januar anstehen. Dann ist Heilige Drei Könige, in Spanien das Fest, an dem am meisten Geschenke ausgetauscht werden. Gewerkschaftssprecher Alfonso Dominguez sagt: "Wir sind offen für Verhandlungen. Als wir diesen Kampf begonnen haben, in der Woche vor dem Black Friday am 23. November, haben wir dem Unternehmen schon ein Angebot gemacht. Aber wir haben bisher keine Antwort erhalten." Auch in Deutschland - für Amazon der größte Absatzmark außerhalb der USA - hatten Amazon-Mitarbeiter zum verkaufsstarken Black Friday gestreikt und bessere Arbeitsbedingungen gefordert.
+ Video https://www.stern.de/video-spanien--amazon-mitarbeiter-im-streik-8515662.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 10:27:16 So. 06.Januar 2019
Zitat Erfolgreiche Mindestlohnkampagne - Warum McDonald's und Amazon plötzlich 15 Dollar pro Stunde zahlen

In den USA erhöhen immer mehr Staaten die Mindestlöhne. In New York erhalten Fast-Food-Mitarbeiter seit 1. Januar 15 Dollar pro Stunde. Amazon zahlt das sogar landesweit. Was ist los im Kernland des Kapitalismus?

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/mindestlohn-in-den-usa-wenn-mcdonald-s-und-amazon-15-dollar-pro-stunde-zahlen-a-1246384.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:00:33 So. 06.Januar 2019
Respekt!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: dagobert am 16:15:13 Fr. 11.Januar 2019
ZitatOberlandesgericht München verbietet Amazons WLAN-Bestellknöpfe

Seit 2016 bietet Amazon in Deutschland seine Dash Buttons an. Ein Münchner Gericht hat das Bestellkonzept jetzt für unzulässig erklärt. Der Konzern spricht von einem "innovationsfeindlichen" Urteil.

[...]
Klare Informationen zu Inhalt, Preis und der klare Hinweis auf eine zahlungspflichtige Bestellung durch Betätigen der Buttons fehlten, befanden die Richter. Damit verstoße Amazon gegen die gesetzlichen Regelungen zum Abschluss eines kostenpflichtigen Vertrags im Internet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, geklagt hatte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Amazon will Rechtsmittel einlegen
[...]
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/amazon-dash-buttons-gericht-verbietet-wlan-bestellknoepfe-a-1247429.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tabaluga am 20:54:22 Mi. 16.Januar 2019
Konzerne enteignen !!!! Die beuten meine frende in osteuropa aus...auch Deutsche Wohnen und co sollten enteignet werden.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:00:08 Do. 17.Januar 2019
ZitatRecherche
Billiger als lagern: Amazon vernichtet Millionen von Neuwaren

Dem E-Commerce-Riesen Amazon wird vorgeworfen, im vergangenen Jahr bis zu drei Millionen unverkaufte Produkte aus französischen Lagern zerstört zu haben.
https://nex24.news/2019/01/billiger-als-lagern-amazon-vernichtet-millionen-von-neuwaren/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 15:27:16 Do. 17.Januar 2019
Darauf hatte ZDF Frontal21 schon am 08.06.2018 in einem Beitrag hingewiesen:
https://www.youtube.com/watch?v=KUrObct7EuE
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 19:28:42 Do. 17.Januar 2019
Das machen die doch, um die Preise hoch zu halten, die Drecksäcke!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tabaluga am 21:07:25 Do. 17.Januar 2019
das ist doch pervers !!!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 21:56:40 Do. 17.Januar 2019
Wo ich hier grade am Amazon- Thread vorbeikomme:
Welche Daten sammeln die eigentlich über ihre Kunden?
Siehe hier:
Archäologische Studien im Datenmüll
Welche Daten speichert Amazon über uns?
https://media.ccc.de/v/35c3-9858-archaologische_studien_im_datenmull
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:31:46 Fr. 18.Januar 2019
Das Thema "Daten" ist keine Randnotiz bei Amazon. Der gesamte Digitale Bereich von Amazon ist wohl profitträchtiger, als der Onlinehandel selbst. Es wird massiv mit Serveranageboten und Datenhandel Kohle gescheffelt. Ein Amazon Betriebsrat erzählte, Amazon stelle selbst die Server für den NSA. Die Datensammelwut des Konzerns ist ein Politikum, das bisher öffentlich kaum debattiert wird.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tiefrot am 13:31:18 Fr. 18.Januar 2019
Da ist was dran. Wie sonst kann man sich erklären, das deren Kunden sich
freiwillig die Bude verwanzen ? Siehe Alexa. Ganz ehrlich, ich hätte mit Partnerin keinen Spaß,
wenn ich weiß, das die Geräuschkulisse am Ende bei Amazon auf'm Server liegt.  :o
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tabaluga am 16:24:00 Fr. 18.Januar 2019
https://www.welt.de/regionales/thueringen/article155684831/Fluechtlinge-nicht-in-Leiharbeit-schicken.html?fbclid=IwAR1OexC1L6-4SIfpzfLY1akgvaivJgZVQN8iG7RdX23NqRZxo_JnifFQ6f8

Ich finde es gut - die Linkspartei sollte aber auch für Nichtflüchtlinge dafür kämpfen dass man nie in Leiharbeit geschickt wird - tut sie das nicht betreibt sie weiterhin Wahlkampfhilfe für die AFD !!!

Herr Liebich von der Linkspartei in Berlin hat schon die Linke verraten als er es geil Fand die GSW Wohnen an die Deutsche Wohnen zu verkaufen !!! Pseudolinke Heuchler sind das !
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Rudolf Rocker am 16:30:59 Fr. 18.Januar 2019
ZitatIch finde es gut - die Linkspartei sollte aber auch für Nichtflüchtlinge dafür kämpfen dass man nie in Leiharbeit geschickt wird
Ja, das tut sie und es wäre von immensem Vorteil, wenn wir uns nicht ständig spalten lassen würden!
Es gibt keine Flüchtlinge und Nichtflüchtlinge, sondern nur Menschen, die sich gemeinsam uns solidarisch gegen die Ausbeutung wehren.
Das ist so im Groben auch der Grundsatz dieses Forums.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:32:11 Fr. 18.Januar 2019
Zitat von: Tabaluga am 16:24:00 Fr. 18.Januar 2019
Ich finde es gut - die Linkspartei sollte aber auch für Nichtflüchtlinge dafür kämpfen dass man nie in Leiharbeit geschickt wird

Ich kann mich dieser Kritik nur anschließen!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tabaluga am 19:33:35 Fr. 18.Januar 2019
Zitat von: Rudolf Rocker am 16:30:59 Fr. 18.Januar 2019
ZitatIch finde es gut - die Linkspartei sollte aber auch für Nichtflüchtlinge dafür kämpfen dass man nie in Leiharbeit geschickt wird
Ja, das tut sie und es wäre von immensem Vorteil, wenn wir uns nicht ständig spalten lassen würden!
Es gibt keine Flüchtlinge und Nichtflüchtlinge, sondern nur Menschen, die sich gemeinsam uns solidarisch gegen die Ausbeutung wehren.
Das ist so im Groben auch der Grundsatz dieses Forums.

Lieber Freund, , danke dass Du mich bezogen des Mensch sein aufklärst, ich habe mich an den Aussagen unserer Bundeskanzlerin Frau Angela Merkel orientiert, die auch was von ,,Die die schon länger hier sind und die neu hinzugekommenden" gesagt hat – ist das moralisch verwerflich oder hätte Sie auch Alle Menschen sagen müssen ??? Ich habe mich nur an Frau Merkels Trennungsaussage orientiert, ich meine die Welt Zeitung und die Linkspartei spricht ja von Flüchtlingen ist es ein Fehler diese beim Wort im Zitat zu nehmen ???

Ich kenne die Werte der Aufklärung und ich weiss auch das viele Linke ein falsches Zungenspiel machen ...vieles ist nie so wie es scheint.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:21:39 Mi. 06.Februar 2019
ZitatStreik bei Amazon in Bad Hersfeld

,,Wir wollen heute bei den Streikversammlungen mit den Streikenden diskutieren, wie wir die Streiks in diesem Jahr gestalten wollen und wie diese eine größtmögliche Wirksamkeit erzielen", so Streikleiterin Mechthild Middeke von ver.di. ,,Einen Arbeitskampf über so viele Jahre aufrechtzuerhalten, setzt voraus, dass es viele ver.di-Mitglieder bei Amazon gibt, die sich aktiv in die Organisation und Durchführung von Streiks einbringen. Bisher ist die Motivation weiterzumachen, ungebrochen."
https://www.fuldainfo.de/streik-bei-amazon-in-bad-hersfeld-3/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 19:42:36 Mi. 06.Februar 2019
Soweit ich gehört habe, ist Ver.di bei Amazon aber noch weit davon entfernt, den Laden lahmzulegen. Sie können derzeit nur Abläufe stören, weil der Organisationsgrad noch zu niedrig ist, was damit zusammenhängt, dass Amazon idR nur auf zwei Jahre befristet einstellt und laufend große Teile der Belegschaft austauscht.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:11:47 Mi. 06.Februar 2019
So halbwegs richtig.
Dort einen Kampf zu organisieren erinnert an Widerstand in einem autoritären Staat.
Bei Amazon Bad Hersfeld ist der Organisationsgrad schon beachtlich, in anderen Niederlassungen eher marginal. Der materielle Schaden ist jedoch groß, doch das kann der Konzern erstmal wegstecken und gibt es niemals zu. Die Streikbeteiligung wächst jedoch kontinuierlich. Das obige Zitat zeigt, daß die Beteiligten selbst diskutieren, mit welchen Strategien und Forderungen weitergekämpft wird.

Deshalb ärgert mich die Formulierung
Zitatist Ver.di bei Amazon aber noch weit davon entfernt, den Laden lahmzulegen
Verdi ist eine sozialpartnerschaftliche Organisation, die kein Interesse an Klassenkampf hat.
Die Streikbewegung kommt allein von der Basis der Beschäftigten, die die Verdi-Strukturen nutzen, um den Arbeitskampf legal führen zu können. Es kämpfen die Beschäftigten und nicht Verdi. Dieser Unterschied ist nicht unwichtig.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 14:02:56 So. 10.Februar 2019
Wir sind uns einig, dass der Streik von der Basis ausgeht. Die Initiative liegt bei der Basis. Dennoch existiert eine Wechselbeziehung zwischen dem Verdi-Funktionärsapparat und der Basis. Die Einen können ohne die Anderen nicht. Entscheidend für den Erfolg der Amazonies ist der Organisationsgrad bei Amazon. Vor allem daran müssen die Amazonies noch arbeiten. Aber sie haben schon einiges geschafft: Es gibt bereits Betriebsräte bei Amazon und die polnischen Kollegen führen Solistreiks durch. Amazon reagiert auch mit kleineren Zugeständnissen auf die Streiks.

Die Amazonies machen es genau richtig: Sie machen Ver.di zu ihrer Kampforganisation.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 14:27:07 So. 10.Februar 2019
Zitat von: counselor am 14:02:56 So. 10.Februar 2019
Die Amazonies machen es genau richtig: Sie machen Ver.di zu ihrer Kampforganisation.

Sie machen es schon weitgehend richtig. Sie treffen sich auch unabhängig und es gibt Aktionen, Kampfformen und Strategien, die tragt Verdi nicht mit. Sie kriegen es aber hin auch ohne und gegen Verdi. Das geht nur durch ihre politische Cleverness und eine Vernetzung über die Gewerkschaftsstruktuen hinaus.

Ein spannendes und wichtiges Thema. Die Amazonies sind aber in einer sehr besonderen Situation und so läßt sich ihr Vorgehen nicht 1:1 auf andere Betriebe oder Branchen übertragen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 08:12:47 So. 17.Februar 2019
ZitatIn Toulouse blockierten einige Dutzend ,,Gelbwesten" einen Standort des Online-Versandhändlers Amazon, wie der Sender BFMTV berichtete. Die Demonstranten versperrten demnach mit Lastwagen zeitweilig die Zufahrt zu dem Warenlager.
https://www.handelsblatt.com/politik/international/frankreich-gelbwesten-protestieren-erneut-weniger-teilnehmer/24004540.html?ticket=ST-928200-sZvV7oYoZEz9DT3IFV26-ap5
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:36:19 So. 10.März 2019
ZitatAmazon-Chef Jeff Bezos verteidigt den Spitzenplatz in der Forbes-Liste der reichsten Menschen der Welt. Das Vermögen des Unternehmers legte gegenüber der Vorjahresliste um 19 Milliarden auf geschätzte 131 Milliarden Dollar (116 Milliarden Euro) zu, wie das US-Wirtschaftsblatt mitteilte.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Milliardaers-Ranking-Tabellenfuehrer-Bezos-jetzt-noch-reicher-4327198.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Tina74 am 10:34:41 Mo. 25.März 2019
Ich kaufe sehr gerne bei Amazon und war bisher immer sehr zufrieden, abgesehen von wenigen Malen wo ich mit polnischen oder indischen Leuten am Telefon gesprochen habe. Sie waren aber alle sehr kulant.

Allerdings ist es furchtbar, dass eine einzige Firma so viel Macht hat... Lohnsklaven werden dann entstehen. Vielerorts ist Amazon der einzige und der grösste Arbeitgeber siehe Osten
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:54:21 Mi. 27.März 2019
Ich hatte vor Jahrzehnten einen Science Fiction, eine Dystopie, gesehen. Die Menschen wurden durch perfekte Medien betäubt. Es war eine Art Kugel, in die man sich hineinsetzte und alle Sinne wurden bedient. Es war nicht nur ein dreidimensionelles Bild, sondern auch auch der Geruchssinn oder Hautreize waren Teil des Programms. Die meisten waren dem nicht gewachsen und zeigten ein Suchtverhalten. Sie konnten die Kugel verlassen, wollten es aber nicht. In der Welt waren die sozialen Spannungen gewachsen und sie wurde nur noch von zwei Großkonzernen beherrscht.

So wie es aussieht, sind wir davon nicht weit entfernt. Zwei der mächtigsten Schweinekonzerne starten eine Zusammenarbeit:

ZitatVolkswagen verbündet sich offenbar mit Amazon

Volkswagen-Boss Herbert Diess beschreitet neue Wege, um die Produktivität seiner Fabriken zu steigern. Unterstützung soll er sich dafür aus der neuen Welt holen: vom Internetriesen Amazon.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-verbuendet-sich-mit-amazon-a-1259840.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Wampel am 00:55:51 Do. 28.März 2019
Zitat von: Tina74 am 10:34:41 Mo. 25.März 2019Lohnsklaven werden dann entstehen.
Wieso "werden"?
Ist doch längst (fast) überall Realität.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 09:14:40 So. 31.März 2019
Was Kuddel als Alptraum beschreibt, ist doch teilweise Realität.

Wenn jmd. "meint" etwas zu benötigen, bestellt er es bei Amazon. Nur nicht das Gehirn benutzen.

Amazon weiß durch Algorithmen,  was der jenige in Zukunft braucht (die Kunden, die dies kauften, kauften auch dieses - Wenn jmd. eine Webseite über Kinderspielzeug anpeilt, nimmt die Werbung von Amazon über Baby Accessoires zu).

Viele stellen sich freiwillig eine Wanze (Alexa) in die Wohnung.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:30:02 Do. 11.April 2019
Zitat Sprachassistent: Amazon wertet Alexa-Aufnahmen aus

Durch die Analyse von aufgenommenen Sprachbefehlen will Amazon seinen Sprachassistenten Alexa verbessern. Doch die Mitarbeiter haben auch Zugang zu den privaten Inhalten der Nutzer.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-alexa-107.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 17:20:28 Do. 11.April 2019
Oh, dass ist ja ganz schlimm, hätte man es auch nur ahnen können dass Amazon die angebohrte Datenölquelle sprudeln lässt und keinen Tropfen vergeudet.
Amazon mußte ja nicht mal selbst bohren, die müssen nur Auffangbehälter unter die Dekadenzlöcher stellen.

Ich glaube es wird nicht mal zu einem Empörungslüftchen kommen, die betroffenen Arschgeigen bezahlen schließlich für den Abhördienst.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:49:02 Mo. 15.April 2019
ZitatAmazon-Mitarbeiter sind im Streik
Die Mitarbeiter haben an vier Standorten in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Sie fordern einen Tarifvertrag und deutliche Lohnerhöhungen.


In der Nacht von Sonntag auf Montag legten die Mitarbeiter an den Standorten Bad Hersfeld, Koblenz, Rheinberg und Werne die Arbeit nieder
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/verdi-amazon-mitarbeiter-sind-im-streik/24220782.html?ticket=ST-47513-yeacOOTf2O4Ac3pmAyed-ap4
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:12:57 Mi. 17.April 2019
ZitatFast sechs Jahre Streik bei Amazon und kein Ende?

Seit Dienstag stehen die Zeichen beim Versandgigant Amazon wieder auf Arbeitskampf. Was fordert die Gewerkschaft und wie sind die Aussichten auf Erfolg?


...
Lauenroth-Mago hält Samstagarbeit bei einem Online-Händler für unnötig. "Mittlerweile gilt der Samstag als normaler Arbeitstag. Dadurch erzeugt man das Bedürfnis der Rund-um-die-Uhr-Belieferung. Das ist irrsinnig." Zudem wirft Verdi Amazon vor, dass das Unternehmen versuche, einen großen Teil der Arbeitnehmer systematisch in befristeten Arbeitsverhältnissen zu beschäftigen. Diese hätten somit keine Planungssicherheit.
...
Was haben die Streiks bisher erreicht?

Im September 2018 wurden die Löhne der Amazon-Mitarbeiter um 2,5 bis 3 Prozent erhöht. Als der Streik begann, lag der Lohn der langfristig Beschäftigten bei 8,40 Euro. Jetzt liegt er bei 12,50 Euro.
...
Um den Konzern zu treffen, streiken die Mitarbeiter bei Amazon seit fünf Jahren vor allem in den Zeiträumen, wo viele Bestellungen eingehen. Das sind etwa die Vorweihnachtszeit, Aktionstage wie der Black Friday oder aktuell kurz vor Ostern.
...
https://www.mdr.de/sachsen/leipzig/leipzig-leipzig-land/faq-streik-amazon-100.html

ZitatJetzt auch in Leipzig
Ver.di weitet Osterstreik bei Amazon aus

Mitten im Ostergeschäft ruft Ver.di nun auch am Amazon-Standort Leipzig zum Streik auf. Über Bekenntnisse des Versandhändlers zu Arbeits- und Gesundheitsschutz sagt der örtliche Streikleiter: "Es stinkt wie faule Eier."
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-ver-di-weitet-streiks-auf-leipzig-aus-a-1263107.html

ZitatAmazon-Beschäftigte setzten Streik in Leipzig fort

Die Beschäftigten am Amazon-Standort Leipzig haben ihren Streik auch am Mittwoch fortgesetzt. Er solle den ganzen Tag dauern, teilte Verdi-Sprecher Thomas Schneider mit. Unter den Streikenden herrsche "eine tiefe Enttäuschung über die Ignoranz des Managements". Der Ausstand hatte am Dienstag begonnen. Auch im hessischen Bad Hersfeld und in Rheinberg (Nordrhein-Westfalen) gibt es nach Angaben von Amazon noch Arbeitsniederlegungen.
https://www.rtl.de/cms/amazon-beschaeftigte-setzten-streik-in-leipzig-fort-4325727.html

ZitatRund 600 Beschäftigte streiken in Dortmund und Duisburg

(https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/streik-amazon-tedi-verdi-werne-dortmund-102~_v-gseapremiumxl.jpg)

In Dortmund und Duisburg sind am Mittwoch (17.04.2019) laut Verdi rund 600 Beschäftigte tarifloser Unternehmen auf die Straße gegangen. Vor der ersten Verhandlungsrunde im Einzelhandel in NRW fordern sie, dass ihre Unternehmen die Tarifverträge des Einzelhandels unterzeichnen.
Amazon-Beschäftigte streiken seit Montag

Mitten im Ostergeschäft hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten von Amazon, OBI, Douglas, dem Tedi-Lager, Smyths Toys sowie Porta Möbel Logistik dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen.

Bereits seit der Nacht auf Montag (15.04.2019) streiken Amazon-Beschäftigte in Werne. Am Dienstagmorgen (16.04.2019) hatten sich auch Mitarbeiter des Dortmunder Tedi-Zentrallagers angeschlossen. Bei Tedi soll der Streik am Mittwoch (17.04.2019) enden, wogegen er bei Amazon noch bis Donnerstag (18.04.2019) dauern soll.
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/streik-amazon-tedi-verdi-werne-dortmund-100.html

ZitatTedi-Mitarbeiter streiken in Dortmund und solidarisieren sich mit Amazon-Mitarbeitern
Streik


Am Dortmunder Tedi-Lager streiken am Dienstag und Mittwoch Mitarbeiter der Tedi-Tochter DLG. Sie wollen nach Tarif bezahlt werden. Auch bei Amazon wird gestreikt – aber nicht in Dortmund.
https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/tedi-mitarbeiter-streiken-in-dortmund-und-solidarisieren-sich-mit-amazon-mitarbeitern-1397192.html

ZitatAuch Amazon, Douglas und Obi :
Verdi ruft zu Streiks in NRW bei mehreren tariflosen Unternehmen auf
https://rp-online.de/nrw/panorama/verdi-ruft-zu-streiks-in-nrw-bei-tariflosen-unternehmen-auf-auch-amazon-douglas-und-obi_aid-38167951
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:27:56 Mi. 24.April 2019
Während die taz ständig schreibt, daß die Streiks nix bringen, sieht es das Wirtschaftsmagazin Handelsblatt anders:

ZitatDie dauernden Streiks schaden Amazon am Ende doch
Der US-Konzern weigert sich beharrlich, mit der Gewerkschaft in Deutschland zu verhandeln. Es ist an der Zeit für Amazon, dieses Dogma zu überdenken.
https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-die-dauernden-streiks-schaden-amazon-am-ende-doch/24232780.html?ticket=ST-4377854-FKxafFTcwastIW2JCFoc-ap6
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:00:33 So. 12.Mai 2019
ZitatEin Fall von Klassenkampf
Amazon die Zähne zeigen

Für existenzsichernde Löhne und gute Arbeitsbedingungen: Seit sechs Jahren streiken deutsche Beschäftigte des US-Versandriesen regelmäßig


Vor ziemlich genau sechs Jahren gab es erstmals in deutschen Versandzentren des Onlinehändlers Amazon Streiks. Den Auftakt machten mehrere hundert Beschäftigte an zwei Standorten im nordhessischen Bad Hersfeld, wo sich der älteste und größte dieser Logistikstützpunkte des Konzernriesen befindet. Zuvor hatte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) das Unternehmen zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels aufgefordert. Kurz nach den Hersfeldern traten auch Beschäftigte am Amazon-Standort Leipzig (Sachsen) in den Ausstand. Inzwischen ist aus den Anfängen des Frühjahrs 2013 eine bundesweite kämpferische Streikbewegung geworden.

Erst Anfang Mai legten die Beschäftigten in mittlerweile fünf Versandzentren die Arbeit nieder: Nach Bad Hersfeld und Leipzig beteiligten sich auch Belegschaftsangehörige in Rheinberg und Werne (beide Nordrhein-Westfalen) sowie in Koblenz (Rheinland-Pfalz) an diesem Langzeitarbeitskampf. »Die Beschäftigten (...) streiken, weil sie existenzsichernde Löhne und gute Arbeitsbedingungen durchsetzen wollen«, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. »Sie verlangen, dass Amazon nicht mehr einseitig die Arbeitsbedingungen diktiert.«

Doch das US-amerikanische Unternehmen verweigert sich den Tarifverhandlungen und bestreitet die Zuordnung zum Einzel- und Versandhandel. Man sei ein Logistikunternehmen, heißt es. Immerhin hat der seit sechs Jahren anhaltende Arbeitskampf mittlerweile diverse Entgelterhöhungen und Sonderzahlungen für die Beschäftigten ausgelöst. Gerade die Streiks anlässlich des Schnäppchentages »Black Friday« sowie vor Feiertagen treffen den Onlinehändler empfindlich – auch wenn Unternehmenssprecher regelmäßig behaupten, dass die Ausstände keine Umsatzeinbußen bewirkt hätten.
Wer ist hier Verfassungsfeind?

Während die Mitarbeiter in Deutschland dank ihres Einsatzes und der gewerkschaftlichen Unterstützung Teilerfolge erreicht haben, geht Amazon im Stammland USA mit harten Bandagen gegen vermeintlich faule Beschäftigte vor: Sie erhielten die Kündigung – von einem Algorithmus, wie lebensmittelzeitung-online Anfang Mai berichtete. Die Produktivitätsmessungssoftware im Warenlager Baltimore erfasst die Arbeitsleistung jedes Beschäftigten haargenau. Wer die vorgegebenen Ziele nicht erreicht, bekommt erst eine Verwarnung und dann die Kündigung – der Algorithmus macht es möglich. Öffentlich wurde diese Vorgehensweise bei einem Gerichtsverfahren, das ein betroffener Mitarbeiter angestrengt hatte.

Die Anwältin des Konzerns erklärte, dass die automatisch erteilten Verwarnungen täglich von einem Vorgesetzten überprüft würden. Sei die verwarnte Person aus plausiblem Grund untätig gewesen – etwa wegen einer Toilettenpause – so werde die Verwarnung auch zurückgenommen. Insgesamt seien allerdings in Baltimore bereits mehrere hundert Beschäftigte mittels eines Computerprogramms gekündigt worden, weil sie die Produktivitätsziele nicht geschafft hätten.

Ganz so weit treibt es Amazon an seinen deutschen Standorten noch nicht. Doch dass auch hierzulande die Versandzentren mit immer mehr Technik aufgerüstet werden, ist bekannt. Die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen sich diesen technischen Abläufen unterwerfen, die »menschliche Arbeit« werde »durch die verstärkte Digitalisierung und vermehrte Automatisierungsprozesse entwertet«, stellt Orhan Akman von Verdi fest (siehe Interview). Die Betroffenen leiden unter der immer monotoner werdenden Arbeit und fordern gemeinsam mit Gewerkschaft und Betriebsräten, in die Umsetzung technischer Innovationen einbezogen zu werden.

Die Amazon-Kundschaft holt sich indes freiwillig und gegen Geld mit dem Informationsdienst »Alexa« die Überwachung ins Haus. Sobald das Gerät aktiviert ist, zeichnet es fleißig auf und liefert alle Daten an zentrale Amazon-Server in den USA. Auf dem Weg zu immer mehr Macht und Einfluss könnte der Konzern eines nicht so fernen Tages dann auch noch Polizei und Geheimdienst übernehmen.
https://www.jungewelt.de/artikel/354493.ein-fall-von-klassenkampf-amazon-die-z%C3%A4hne-zeigen.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:41:02 Mo. 13.Mai 2019
ZitatArbeitskampf:
Amazon verhandelt in Polen mit Arbeitern

Amazon kommt in Polen unter Druck und beginnt Gespräche mit den Arbeitern. "In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger", erklärte eine Sprecherin der Arbeiterinitiative.


(https://abload.de/img/141180-195693-195692_q7khr.jpg) (http://abload.de/image.php?img=141180-195693-195692_q7khr.jpg)

Amazon kommt in Polen unter Druck und beginnt Gespräche mit den Arbeitern. "In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger", erklärte eine Sprecherin der Arbeiterinitiative.

Amazon hat nach Streikankündigungen in Polen Gespräche mit Arbeitern aufgenommen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Angaben des US-Konzerns. "Wir führen unser Geschäft wie gewohnt weiter und konzentrieren uns auf den direkten Dialog mit unseren Mitarbeitern. Dies ist die effektivste Methode, um schnell auf ihre Bedürfnisse zu reagieren", hieß es in einer Erklärung an Reuters. In diesem Jahr haben bereits Lagerarbeiter bei Amazon in Spanien und Deutschland gestreikt.

In Polen sind bei Amazon die Gewerkschaften Solidarność und Inicjatywa Pracownicza (Arbeiterinitiative) aktiv. Sie fordern eine Erhöhung des Stundenlohns, der derzeit bei 17,50 bis 19,50 Zloty (4,07 bis 4,54 Euro) liegt.

Amazon Deutschland stellt sich stur

Amazon hat in Polen 14.000 Beschäftigte, von denen laut Reuters rund 1.000 Gewerkschaftsmitglieder sind. Die anarchosyndikalistische Arbeiterinitiative erklärte: "Wir fordern eine Erhöhung des Grundstundensatzes auf mindestens 25 Zloty netto in allen Warenlagern des Unternehmens. Polnische Warenlager bedienen hauptsächlich deutsche Amazon-Kunden. In Polen verdienen wir bei gleicher Arbeit unter schlechteren Bedingungen dreimal weniger und erhalten keine Belegschaftsaktien." Zudem wird eine Verringerung der Arbeitshetze gefordert.

Die Lagerarbeiter von Amazon streikten am Amazon Prime Day Juli 2018 zeitgleich in Deutschland, Polen und Spanien.

Bislang verweigert Amazon Deutschland der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi zufolge jede Verhandlung. Jedoch habe der Konzern in den vergangenen Jahren durch die vielen Streikaktionen die Luftzufuhr und die Lichtverhältnisse in den Lagerstandorten verbessern müssen. Auch seien seitdem Löhne und Gehälter regelmäßig gestiegen. Seit Mai 2013 kämpfen die Beschäftigten bei Amazon Deutschland für eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag.
https://www.golem.de/news/arbeitskampf-amazon-verhandelt-in-polen-mit-arbeitern-1905-141180.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:11:12 Mo. 27.Mai 2019
Internationale Basisvernetzung von Amazonbeschäftigten

(https://www.transnational-strike.info/wp-content/uploads/Cattura-2-660x330.png)

Das 8. Internationale Treffen von Amazon-Beschäftigten fand vom 15. bis 17. März 2019 in Poznan (Polen) statt. Es beteiligten sich über 50 Menschen aus sechs verschiedenen Gewerkschaften (unter anderem CGT Spanien, Sud Solidaires Frankreich, ver.di BRD, IP und Solidarnosc Polen) aus Spanien, Frankreich, Polen und der BRD. Seit dem letzten Treffen waren die KollegInnen aus Spanien zum Kreis dazu gestoßen, die die Erfahrungen ihrer Streikbewegungen in Madrid mitbrachten. Neben dem Austausch von Erfahrungen und Zuständen und Planungen für weitere Vorhaben (unter anderem die Erstellung einer gemeinsamen Dokumentation über Arbeitsbedingungen, aber auch die Planungen für das nächste Treffen im September 2019 in Leipzig) standen zwei inhaltliche Punkte im Zentrum von Debatten und Überlegungen: Die Forderung nach einem einheitlichen europäischen Mindestlohn, die durchaus kontrovers diskutiert wurde und der Widerstand gegen die massive Nutzung von Zeitarbeit, mit oftmals sehr kurzen Verträgen (was nur in der BRD weitgehend erfolgreich bekämpft werden konnte), weswegen auch eine Protestaktion bei adecco in Poznan gab. In dem kurzen Bericht ,,Final Declaration of the Cross-border Meeting of Amazon Workers – Poznań March 2019" am 26. Mai 2019 bei der Transnational Social Strike Platform wird auch noch gemeldet, dass weitere gegenseitige Besuche einzelner Belegschaften geplant sind.

https://www.transnational-strike.info/2019/05/26/final-declaration-of-the-cross-border-meeting-of-amazon-workers-poznan-march-2019/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 14:34:21 Sa. 15.Juni 2019
Zitat12.6.19
Amazon-Mitarbeiter prangert harsche Bedingungen in Austro-Niederlassung an

Überwachung, Disziplinierung, entwürdigende Vorschriften: Im Verteilzentrum in Niederösterreich weht laut einem Mitarbeiter ein rauer Wind. Amazon lässt das nicht auf sich sitzen.
(...)
Maarten N. ist bei Amazon als Leiharbeitskraft beschäftigt, wie mehr als 150 Beschäftigte vor Ort. Nur 16 Filialmanager seien bei Amazon direkt angestellt, sagt Barbara Teiber, Vorsitzende der Privatangestellten-Gewerkschaft GPA-djp, bei einem Pressegespräch in Wien. Operativ arbeite der Onlineriese ausschließlich mit Leiharbeitern.(...)
https://derstandard.at/2000104750084/Amazon-Mitarbeiter-prangert-Bedingungen-in-Grossebersdorf-an
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:43:02 So. 16.Juni 2019
Zitat,,Isolierte Kolonie der Hölle": Amazon-Angestellte aus den USA berichten über ihren Arbeitsalltag

Berichten zufolge leiden Amazon-Mitarbeiter in den USA unter emotionalem Stress am Arbeitsplatz und drohender Selbstverletzung.


Eine Recherche des US-Nachrichtenportals ,,The Daily Beast" ergab, dass ,,Rettungskräfte mindestens 189 Mal wegen Selbstmordversuchen, Suizidgedanken und anderer psychischer Belastungen in die Lagerhäuser von Amazon gerufen" worden seien. Das geschah in den USA zwischen Oktober 2013 und Oktober 2018 in 46 Packzentren.

Suizidrate in den USA steigt an


Der Bericht stützt sich auf Gespräche mit aktuellen und früheren Amazon-Mitarbeitern. Zusätzlich wurden Aufzeichnungen der Polizei und Anrufprotokolle der amerikanischen Notrufnummer 911 ausgewertet. ,,Es ist diese isolierte Kolonie der Hölle, in der es normal ist, dass Menschen regelmäßig zusammenbrechen", zitiert das Onlineportal einen ehemaligen Angestellten. Ein weiterer Mitarbeiter, der anonym bleiben wollte, sagte, dass Amazon seine Mitarbeiter wie ,,Roboter" behandele.

Die Erkenntnisse seien ,,kein Beweis" dafür, dass es unter Amazon-Mitarbeitern häufiger suizidale Episoden gebe als bei Angestellten innerhalb oder außerhalb eines Lagerhauses, heißt es. Die Selbstmordrate in den USA steigt — die American Foundation for Suicide Prevention nimmt an, dass es in den USA im Jahr 2017 1,4 Millionen Selbstmordversuche gab.

Amazon streitet Umstände ab

Amazon weist die Vorwürfe und Darstellungen aus dem Artikel zurück. ,,Das körperliche und geistige Wohlbefinden unserer Angestellten hat für uns oberste Priorität und wir sind stolz auf unsere Bemühungen und unseren allgemeinen Erfolg in diesen Bereichen", erklärte ein Amazon-Sprecher gegenüber Business Insider.

,,Vom ersten Tag an bieten wir eine umfassende medizinische Versorgung an, sodass die Mitarbeiter darauf zurückgreifen können, wenn sie sie am dringendsten benötigen. Außerdem bieten wir 24 Stunden am Tag kostenlose und vertrauliche Beratungsdienste an, sowie verschiedene medizinische Unterbringungsmöglichkeiten."

Heikle Arbeitsbedingungen sind schon länger bekannt


Es ist nicht der erste Bericht, in dem Mitarbeiter über problematische Arbeitsbedingungen bei Amazon sprechen. Mitarbeiter haben in der Vergangenheit bereits mit Business Insider über das Gefühl gesprochen, sich wegen der intensiven Überwachung in den Lagern wie ,,Roboter" zu fühlen, während andere beschrieben, wie Mitarbeiter in Mülltonnen urinieren würden, weil sie nicht genügend Zeit hätten, um auf die Toilette zu gehen.

Der Journalist James Bloodworth arbeitete verdeckt in einem Amazon-Lagerhaus in Großbritannien. Er sagte in einem Gespräch mit Business Insider: ,,Die Atmosphäre ist so, wie ich mir ein Gefängnis vorstelle. Du fühlst dich extrem angespannt."

Business Insider befragte zuvor ebenfalls 30 aktuelle und ehemalige Amazon-Mitarbeiter darüber, wie es ist, während der Feiertagssaison im Unternehmen zu arbeiten. Ein Mitarbeiter beschrieb die Arbeit bei Amazon während der Hochsaison als ,,brutal". Andere Befragte sagten, dass die langen Arbeitszeiten ihnen körperlich zusetzten.
https://www.businessinsider.de/isolierte-kolonie-der-hoelle-amazon-angestellte-aus-den-usa-berichten-ueber-ihren-arbeitsalltag-2019-3
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:54:15 Di. 09.Juli 2019
Es gab gerade wieder einen Streik bei Amazon in Bad Hersfeld.

Nun soll bei Amazon in den USA gestreikt werden, was schon etwas besonderes ist:

ZitatArbeiter in Minnesota planen Proteste für den Prime Day 2019


Während sich die Kunden auf die zwei Tage mit Deals für den Prime Day von Amazon vorbereiten, planen die Lagerarbeiter, sich mit einem Streik gegen das Unternehmen zu wehren.


Berichten zufolge planen Mitarbeiter eines Amazon-Lagers in Shakopee, Minnesota, am 15. Juli eine sechsstündige Arbeitsunterbrechung. Die Mitarbeiter würden am Ende der Tagschicht und in den ersten drei Stunden der Nachtschicht drei Stunden lang aussteigen.

Der erste Tag des Prime Day ist der 15. Juli, an dem Amazon bei stark nachgefragten Artikeln wie Fernsehgeräten und Haushaltsgeräten tiefe Rabatte gewährt. Das Einzelhandelsunternehmen betreibt seit fünf Jahren das Sparprogramm, um Prime-Nutzer zu binden und mehr zu gewinnen, um die ohnehin schon beachtliche Nutzerbasis zu vergrößern.

"Amazon wird eine Geschichte über sich selbst erzählen, nämlich, dass sie an einem Tag einen Kindle in Ihr Haus liefern können, ist das nicht wunderbar", sagte der Streikorganisator William Stolz. "Wir möchten die Gelegenheit nutzen, um darüber zu sprechen, was nötig ist, um diese Arbeit umzusetzen, und Amazon unter Druck setzen, um uns zu schützen und sichere und zuverlässige Arbeitsplätze zu schaffen."

Während solche Streiks aufgrund der stärkeren Gewerkschaftspräsenz bei Amazon in Europa üblich sind, ist dies einer der ersten Streiks gegen den Online-Einzelhändler in den USA.

Amazon wurde von Mitarbeitern in den USA kritisiert, und Minnesota war eine der Brutstätten für einen solchen Arbeiteraktivismus.

Die Proteste dienen nicht nur der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Nutzens. Demonstranten versuchen, Amazon für frühere Bemühungen zur Eindämmung von Streiks zur Rechenschaft zu ziehen, die die Organisatoren für illegal halten.

Die Vorwürfe stammen aus Beschwerden, die 2019 beim National Labour Relations Board eingereicht wurden. Einer behauptet, Integrity Staffing Solutions, der Personalanbieter von Amazon, habe einen Mitarbeiter, der im März einen Streik organisierte, rechtswidrig zurückgewiesen und entlassen. In der zweiten Beschwerde wird behauptet, Amazon habe während eines weiteren Streiks im März Stunden von der unbezahlten Freizeit der Mitarbeiter abgezogen.

Der Protest kommt auch nach einer kürzlichen Folge von HBOs "Last Week Tonight with John Oliver", die die vermeintlich schlechten Arbeitsstandards in seinen Lagern herausstellte.

Amazon war auch im Kongress einem größeren Druck ausgesetzt, wobei Sens. Bernie Sanders und Elizabeth Warren zu den zwei lautesten Kritikern des E-Commerce-Giganten zählten.
https://www.tekk.tv/news/amazonas-streik-arbeiter-in-minnesota-planen-proteste-fur-den-prime-day-2019/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:37:10 Di. 09.Juli 2019
Zitat25 Jahre Amazon:
Ein Konzern, geschaffen aus Parasitismus und Ausbeutung

Letzte Woche feierte Amazon sein 25-jähriges Bestehen. Von seinen Anfängen in einer Garage in Seattle ist das Unternehmen zu einem multinationalen Technologiekonzern mit einem Börsenwert von fast 1 Billion Dollar geworden.


1994 hängte der zukünftige Amazon-CEO Jeff Bezos seinen Job beim Hedgefonds D.E. Shaw an den Nagel, um als einer der Ersten die Möglichkeiten zu nutzen, die die rasante Entwicklung des Internets eröffnete. Ausgehend von der bescheidenen Idee einer Online-Buchhandlung wurde Bezos zum reichsten Menschen der Welt. Vor seiner Scheidung Anfang des Jahres wurde sein Vermögen auf 157 Mrd. Dollar geschätzt.

Amazon gilt neben Apple, Google und Facebook als einer der vier großen Technologiemonopolisten und kontrolliert den größten Marktplatz im Internet: Amazon.com. Die Palette des Konzerns reicht von der Lebensmittelkette Whole Foods Market, die er 2017 für 13,4 Mrd. Dollar übernommen hat, bis hin zu Unterhaltungselektronik und sprachgesteuerten Assistenten. Die Amazon-Tochter Kuiper Systems gab im April dieses Jahres bekannt, dass sie im Verlauf der nächsten zehn Jahre 3.236 Satelliten in den Weltraum schicken werde, um Breitband-Internetverbindungen bereitzustellen.

Traditionelle Buchverlage wurden durch Amazon dezimiert. Bezos jagte sie nach eigener Aussage ,,wie ein Gepard eine angeschlagene Gazelle". Gestützt auf seinen riesigen Umsatz unterbot Amazon rücksichtslos sämtliche Konkurrenten, von Tante-Emma-Läden bis hin zu Windelherstellern, und bot Waren vorübergehend zu Dumpingpreisen an, um Konkurrenten aus dem Weg zu räumen. Unterdessen forderte und erhielt das Unternehmen von nationalen und kommunalen Regierungen Subventionen in Form von Steuererleichterungen und anderen Vergünstigungen.

2018 erreichten Amazons Jahreseinnahmen 233 Mrd. Dollar, auf die der Konzern auf US-Bundesstaatsebene voraussichtlich keine Einkommenssteuer zahlen wird. Diese Einnahmen sind fast so hoch wie die jährlichen Steuereinnahmen Russlands, die 2017 umgerechnet 253,9 Mrd. US-Dollar betrugen, und höher als die Staatseinnahmen der Türkei (173,9 Mrd. Dollar), Österreichs (197,8 Mrd. Dollar), Polens (90,8 Mrd. Dollar) und des Iran (77,2 Mrd. Dollar).
(...)
Aber im Kapitalismus eröffnen neue technologische Fortschritte zugleich neue Techniken der Ausbeutung. Amazon ist zum Inbegriff einer neuen Art von Despotismus am Arbeitsplatz geworden.

In den ,,Erfüllungszentren" Amazons ist es den Arbeitern verboten, Mobiltelefone zu tragen oder miteinander zu sprechen. Sie werden beim Betreten und Verlassen des Geländes durchsucht, und jedes Detail ihrer Arbeitstätigkeiten wird minutiös erfasst. Amazon ist darauf spezialisiert, ständig Druck auf die Mitarbeiter auszuüben, damit sie sich so schnell wie möglich bewegen. Elektronische Geräte treiben sie unaufhörlich an, die nächste Aufgabe zu erledigen.

Die Arbeiter werden angewiesen, sich gegenseitig zu übertreffen, weil das ,,Spaß" mache. Daraufhin werden die Leistungsvorgaben erhöht und immer wieder erhöht. Wer einen Moment innehält, um Luft zu holen, einen Schluck Wasser zu trinken oder auf die Toilette zu gehen, dem drohen Abmahnung und Abzüge. Wer als zu langsam gilt oder einfach ausgelaugt ist, wird ersetzt.

Amazon ist heute der zweitgrößte Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten und hat weltweit rund 647.000 Beschäftigte. Der Journalist John Cassidy schrieb 2015 im New Yorker: ,,Hinter all den technologischen Fortschritten und Produktinnovationen stecken viel altmodische Arbeitsdisziplin, Lohndrückerei und Führungsmacht."

Letzte Woche deckte die World Socialist Web Site in einem Artikel auf, dass im Erfüllungszentrum DFW-7 nahe dem texanischen Fort Worth innerhalb von zwei Jahren 567 Arbeiter verletzt wurden. Im Dezember letzten Jahres berichtete die WSWS darüber, dass Amazon einen Privatdetektiv angeheuert hatte, um die 27-jährige Michelle Quinones auszuspionieren, damit sie keine Entschädigung für ihre Verletzung geltend machen könne.

Amazon ist zwei Jahre in Folge auf der Liste ,,Dirty Dozen" gelandet, die der Dachverband der Arbeitsschutzorganisationen in den USA (National COSH) erstellt. Für 2019 meldet der Verband bei Amazon sechs Todesfälle von Arbeitnehmern in sieben Monaten, 13 Todesfälle seit 2013, ,,eine hohe Häufigkeit von Selbstmordversuchen, Urinieren in Flaschen und Arbeiter, die nach Verletzungen am Arbeitsplatz ohne Mittel oder Einkommen vor die Tür gesetzt werden".

Amazon perfektioniert die Methoden, die Arbeitern auf der ganzen Welt aufgezwungen werden. Im März dieses Jahres stellte die Ford Motor Company ihren neuen Chief Financial Officer Tim Stone vor, der zuvor als Vice President of Finance bei Amazon die Übernahme von Whole Foods organisiert hatte. Stone wurde eingestellt, weil Ford in den USA, Europa und der ganzen Welt brutale Kostensenkungsprogramme durchführt.
(...)
https://www.wsws.org/de/articles/2019/07/09/pers-j09.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 10:37:35 Mo. 15.Juli 2019
Greenpeace ist zum Primeday auf's Dach geklettert:
https://twitter.com/greenpeace_de
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:06:47 Mo. 15.Juli 2019
Sehr schön!

(https://pbs.twimg.com/media/D_c8jQmXoAYBBlH.jpg)

Auch schön:

ZitatAmazon-Mitarbeiter streiken an Aktionstag

Ausstand am Schnäppchentag: Bei Amazon legten Angestellte an sieben deutschen Standorten nach einem Ver.di-Aufruf zum Montag die Arbeit nieder.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-prime-day-mitarbeiter-streiken-an-aktionstag-a-1277301.html

ZitatSeit dem frühen Montagmorgen (15. Juli) sind Mitglieder der Gewerkschaft Verdi am Amazon-Standort in Werne im Streik. Auch an sechs anderen Amazon-Standorten in Rheinberg in Nordrhein-Westfalen, Leipzig, Graben bei Augsburg, Koblenz sowie an den zwei Standorten im osthessischen Bad Hersfeld streiken die Verdi-Mitglieder für eine bessere Bezahlung.
https://www.ruhrnachrichten.de/werne/amazon-streik-prime-day-verspaetung-lieferung-1427912.html

ZitatSomali immigrant-led Workers' Center to strike on Amazon Prime Day
Workers at the Amazon fulfillment center in Shakopee, Minn., plan a wildcat "Prime Day" strike Monday, July 15, as an act of worker power against one of the richest corporations worldwide. An anticipated 100 workers, organized with the help of the Awood Center, will hold a six-hour work stoppage for parts of the day and night shifts on the first day of the company's summer sales event. (tinyurl.com/y398ujtn)
https://www.workers.org/2019/07/14/somali-immigrant-led-workers-center-to-strike-on-amazon-prime-day/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:51:19 Mo. 15.Juli 2019
Nachtrag:

ZitatProtesters target Amazon in France calling for action on climate change

Several hundred environmental activists protested outside Amazon's headquarters in Paris and at two of its regional distribution centers in France on Tuesday as part of stepped-up climate change demonstrations.


The protest drew support from groups including Friends of the Earth and the "Gilets Jaunes", who have mounted months of demonstrations against President Emmanuel Macron.

Some 240 people blocked access to Amazon's (AMZN.O) main office in Paris, organizers said, with many denouncing the online giant's business practices, saying it wasn't paying its fair share of tax or paying its employees a fair wage.

Around 70 people blockaded a distribution center in the southern city of Toulouse and another 80 were gathered at a center near Lille in the north, with workers forced to go home and operations at both warehouses halted, organizers said.
https://www.reuters.com/article/us-france-environment-amazon-protests/protesters-target-amazon-in-france-calling-for-action-on-climate-change-idUSKCN1TX1JK

ZitatSurveillance State
Protesters Interrupt Amazon Event to Decry Its Work With ICE
"Amazon Rekognition is primed for abuse in the hands of governments."


Protests broke out at Amazon's AWS Summit, a conference hosted in New York City to celebrate the company's cloud computing services, on Thursday.

As Amazon CTO Werner Vogels gave a presentation, a group led by a man identified in a tweet as a tech worker interrupted to protest the online retailer-turned-tech giant's ties with U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE), the federal law enforcement agency responsible for enforcing immigration policy. ABC News reports that tech workers and immigration activists held protests throughout the event, temporarily blocking traffic in Manhattan.
https://futurism.com/protesters-amazon-ice

ZitatHundreds of protesters demonstrated outside the annual Amazon Web Services summit in New York on Thursday, demanding the tech giant cut ties with government agencies that take part in immigrant deportations.

The demonstrators, including Amazon warehouse workers, other tech employees, and immigrants outside the tech world, are calling on Amazon to cease its relationships with US Immigration and Customs Enforcement (Ice) and the Department of Homeland Security. Amazon Web Services hosts DHS databases that allow the department and its agencies to track and apprehend immigrants.

Organizations involved in the protest include immigration rights groups Make the Road New York and Mijente, Jews for Racial and Economic Justice, the Democratic Socialists of America, and the Tech Worker Coalition – a collective of tech workers who advocate for progressive change in the industry.

In addition to the protests outside the event, a coalition of 30 protesters interrupted Amazon's chief technology officer, Werner Vogel, multiple times during his morning keynote address, playing audio of crying immigrant children in detention. They shouted, "Amazon, how much longer will you have blood on your hands? Cut ties with Ice!"
https://www.theguardian.com/us-news/2019/jul/11/amazon-ice-protest-immigrant-tech

ZitatPrime Day: activists plan protests in US cities and a boycott of e-commerce giant

Immigrants and workers say Amazon should cut ties with federal deportation agencies and provide better work conditions


(https://i.guim.co.uk/img/media/7db8f61d38f6dd34de5d932796f32a59e2b5b37e/0_0_5132_3421/master/5132.jpg?width=1225&quality=85&auto=format&fit=max&s=b47913b9915eb65661f5e84e42eb4ee2)
Protests against Amazon are planned in seven US cities for Monday, the same day as the company's lucrative Prime Day sale.

Activists, immigrants and Amazon employees are planning actions against the e-commerce giant on its annual Prime Day, to protest against its labor practices and its involvement with US authorities' deportation efforts.

The protests on Monday are set to take place in at least seven US cities, and will coincide with the yearly sale that made the company more than $4bn in 2018.

Activists say Amazon should not be profiting off the yearly sale event while its workers struggle for better work conditions and its technology is being used to deport immigrants.

Protesters will deliver to Jeff Bezos's home in Manhattan on Monday 250,000 petitions calling on Amazon to cut ties with government agencies responsible for deportation. Protests will also take place in Seattle and San Francisco.

Amazon Web Services hosts Department of Homeland Security databases that allow the department and its agencies to track and apprehend immigrants.The company is also in talks to expand a partnership to host new DHS biometric databases that store more extensive data, including eye color, tattoos and other identifiers.
https://www.theguardian.com/technology/2019/jul/15/prime-day-activists-plan-protests-in-us-cities-and-a-boycott-of-e-commerce-giant


ZitatProtestors bash Trump's raids and Amazon saying 'No Tech 4 ICE'

(https://www.nj.com/resizer/XjdSL7d0x2IrGRwvpMW2ba_IWk8=/600x0/arc-anglerfish-arc2-prod-advancelocal.s3.amazonaws.com/public/EBMVLPNZEVH5DDREX44SU4C6BA.jpg)

Members of Make the Road New Jersey - including immigrant families who have been detained by ICE - call for Amazon to end its partnership with ICE, near the Amazon Fulfillment Facility and ICE detention center in Elizabeth.

(https://www.nj.com/resizer/jRnFBMrAs5x9rftp8Qw6RWdk_BM=/600x0/arc-anglerfish-arc2-prod-advancelocal.s3.amazonaws.com/public/C5RNJY6K6RG7XGPO4HLXTPZGDA.jpg)

Looking to shame the retail titan, they displayed Amazon Prime boxes with frowns drawn onto the company's logo and also called for the company to treat its immigrant workers better.

The protests come just as Amazon's "Prime Days" promotion begin Monday and follow a recent protest outside the detention center that led to 36 people getting arrested.

"Welcoming Amazon into our state is a problem, especially when they're providing key technology to ICE," Sara Cullinane, Director of Make the Road New Jersey, said.

Amazon and the detention center in Elizabeth did not respond to a request for comment.
https://www.nj.com/news/2019/07/protestors-bash-trumps-raids-and-amazon-saying-no-tech-4-ice.html

Australien:
ZitatAmazon launches 65-hour Prime Day, despite protests over warehouse conditions

Kicking off at midnight on July 15 in all countries, Prime Day is a 48-hour discount extravaganza, however, the event will run for a total of 65 hours for Australians due to time zone differences, meaning Australian consumers will have the longest Prime Day of all participating countries.

Forbes reports workers in Shakopee, Minnesota are planning a six-hour strike to coincide with the beginning of Prime Day in the US, protesting working conditions across Amazon's fulfilment centres in the area. The workers claim Amazon pushes unrealistic productivity quotas and has inadequate safety protocols and poor communication.

"We're forced to work like machines," one worker told Forbes. In response, Amazon called the allegations "baseless" and said the company provides "great employment opportunities with excellent pay".

Workers in Amazon Australia's warehouse have also reported similar conditions, with employees telling Fairfax in September last year the company requires extreme key performance indicators, with employees given a countdown for picking and packing each item.

"You end up not being able to function because you're so nervous and stressed out," one worker said.

Workers were also reportedly directed to start the day by sharing an "Amazon success story" and were involved in team chants of phrases such as "success!" or "Amazon!"

The company vehemently denied the claims, saying they were "simply misguided".

However, another report from ABC News in February further pushed the claims of mismanagement and overwork inside Amazon Australia's warehouses, with workers telling ABC they felt "dehumanised". The report also said that during peak times, such as Prime Day sales events, workers were directed to skip the 15-minute breaks they were entitled to.

"I feel like they resent the fact that I'm not a robot and that I'm made of flesh and bone," they said.

Locally, the Shop, Distributive and Allied Employees Association has joined forces with the Transport Workers Union to represent Australian Amazon workers.
https://www.smartcompany.com.au/industries/retail/amazon-australia-prime-day-worker-protests/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:10:52 Mo. 15.Juli 2019
Hastige Übersetzung:

ZitatVon somalischen Einwanderern geführtes Workers' Center organisiert Streik am Amazon Prime Day
Arbeiter im Amazon-Fulfillment-Center in Shakopee, Minnisota, planen am Montag, den 15. Juli, einen wilden "Prime Day"-Streik als Akt der Arbeitermacht gegen eines der reichsten Unternehmen weltweit. Die erwarteten 100 Arbeiter, die mit Hilfe des Awood Centers organisiert werden, werden am ersten Tag der Sommerveranstaltung des Unternehmens eine sechsstündige Arbeitsunterbrechung für Teile der Tag- und Nachtschicht durchführen.
ZitatDemonstranten richten ihren Fokus auf Amazon in Frankreich und fordern Maßnahmen gegen den Klimawandel

Mehrere hundert Umweltaktivisten protestierten am Dienstag vor dem Hauptsitz von Amazon in Paris und in zwei regionalen Verteilzentren in Frankreich im Rahmen der verstärkten Demonstrationen zum Klimawandel.

Unterstützt wurde der Protest von Gruppen wie Friends of the Earth und den "Gilets Jaunes", die monatelange Demonstrationen gegen Präsident Emmanuel Macron organisiert haben.

Etwa 240 Personen blockierten den Zugang zum Amazon-Hauptbüro (AMZN.O.) in Paris, sagten die Organisatoren, wobei sie die Geschäftspraktiken des Online-Riesen anprangerten und sagten, dass er seinen gerechten Anteil an der Steuer nicht zahle oder seinen Mitarbeitern keinen gerechten Lohn zahle.

Etwa 70 Menschen blockierten ein Distributionszentrum in der südlichen Stadt Toulouse und weitere 80 versammelten sich an einem Zentrum in der Nähe von Lille im Norden, wobei die Arbeiter nach Hause zu gehen mußten, da der Betrieb beider Lager wurde eingestellt wurde, sagten die Organisatoren.
ZitatÜberwachungsstaat
Demonstranten unterbrechen Amazon-Event, um die Zusammenarbeit mit ICE aufzukündigen.
"Amazon Rekognition ist in Händen von Regierungen auf Missbrauch angelegt."


Proteste brachen beim AWS Gipfel von Amazon aus, einer Konferenz, die am Donnerstag in New York City stattfand, um die Cloud Computing-Dienste des Unternehmens zu feiern.

Werner Vogels, CTO von Amazon, hielt eine Präsentation, als er von einer Gruppe unterbrochen wurde unter der Leitung eines Mannes, der in einem Tweet als Techniker identifiziert wurde, um gegen die Verbindungen des Online-Einzelhändlers zum US-Immigration and Customs Enforcement (ICE) zu protestieren, die für die Durchsetzung der Einwanderungspolitik der Bundespolizei zuständig ist. ABC News berichtet, dass Tech-Arbeiter und Immigrationsaktivisten während der gesamten Veranstaltung Proteste veranstalteten und den Verkehr in Manhattan vorübergehend blockierten.
ZitatHunderte demonstrierten am Donnerstag vor dem jährlichen Amazon Web Services Gipfel in New York und forderten den Technologieriesen auf, die Beziehungen zu Regierungsbehörden, die an Abschiebungen von Einwanderern teilnehmen, abzubrechen.

Die Demonstranten, darunter Lagerarbeiter von Amazon, andere technische Mitarbeiter und Einwanderer, fordern Amazon auf, seine Beziehungen zu US Immigration and Customs Enforcement (Ice) und dem Department of Homeland Security einzustellen. Amazon Web Services hostet DHS-Datenbanken, die es der Abteilung und ihren Behörden ermöglichen, Einwanderer zu verfolgen und festzunehmen.

Zu den am Protest beteiligten Organisationen gehören die Einwanderungsrechtegruppen Make the Road New York und Mijente, Jews for Racial and Economic Justice, die Demokratischen Sozialisten Amerikas und die Tech Worker Coalition - ein Kollektiv von Technikern, die sich für einen fortschrittlichen Wandel in der Branche einsetzen.

Zusätzlich zu den Protesten außerhalb der Veranstaltung, unterbrach eine Koalition von 30 Demonstranten den Technologievorstand von Amazon, Werner Vogel, mehrmals während seiner morgendlichen Grundsatzrede und spielte Audioaufnahmen von weinenden Einwandererkindern in Haft. Sie riefen: "Amazon, wie lange wirst du noch Blut an deinen Händen haben? Kappt die Verbindungen zu Ice!"
ZitatPrime Day: Aktivisten planen Proteste in US-Städten und Boykott des E-Commerce-Riesen

Einwanderer und Arbeiter sagen, dass Amazon die Beziehungen zu den staatlichen Abschiebebehörden abbrechen und bessere Arbeitsbedingungen bieten sollte.


Für Montag, den gleichen Tag wie der lukrative Verkauf des Unternehmens am Prime Day, sind in sieben US-Städten Proteste gegen Amazon geplant.

Aktivisten, Einwanderer und Amazon-Mitarbeiter planen an ihrem jährlichen Prime Day Aktionen gegen den E-Commerce-Riesen, um gegen seine Arbeitspraktiken und seine Beteiligung an den Abschiebebemühungen der US-Behörden zu protestieren.

Die Proteste am Montag sollen in mindestens sieben US-Städten stattfinden und fallen mit dem jährlichen Verkauf zusammen, der dem Unternehmen 2018 mehr als 4 Milliarden Dollar einbrachte.

Aktivisten sagen, dass Amazon nicht von der jährlichen Verkaufsveranstaltung profitieren sollte, während seine Arbeiter für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen und seine Technologie zur Abschiebung von Einwanderern eingesetzt wird.

Demonstranten werden am Montag 250.000 Petitionen zu Jeff Bezos' Haus in Manhattan bringen, in denen Amazon aufgefordert wird, die Beziehungen zu den für Abschiebung zuständigen Regierungsbehörden zu kündigen. Proteste werden auch in Seattle und San Francisco stattfinden.

Amazon Web Services hostet Datenbanken des Department of Homeland Security, die es der Abteilung und ihren Behörden ermöglichen, Einwanderer zu verfolgen und zu erfassen. Das Unternehmen ist auch in Gesprächen, um eine Partnerschaft zu erweitern, um neue biometrische DHS-Datenbanken zu hosten, die umfangreichere Daten speichern, einschließlich Augenfarbe, Tattoos und andere Identifikatoren.
ZitatGegenschlag von Demonstranten gegen Trump's Razzien und Amazon
indem sie fordern:'No Tech 4 ICE'.
("Keine Technologie für das Überwachungsinstrument ICE")


Mitglieder von Make the Road New Jersey - einschließlich Einwandererfamilien, die von ICE festgehalten wurden - fordern, dass Amazon seine Partnerschaft mit ICE in der Nähe der Amazon Warenlager und des ICE-Haftzentrums in Elizabeth beendet.

Um den Einzelhandelsriesen zu beschämen, stellten sie Amazon Prime Boxen auf mit einem auf das Firmenlogo gezeichneten Frustmund und forderten das Unternehmen auf, seine migrantischen Arbeiter besser zu behandeln.

Die Proteste kommen genau zu dem Zeitpunkt, zu dem Amazon's "Prime Days"-Promotion am Montag beginnt, die Fortführung eines Protests kürzlich vor der Haftanstalt, der dazu führte, dass 36 Personen verhaftet wurden.

"Amazonas in unserem Staat willkommen zu heißen, ist ein Problem, besonders wenn sie Schlüsseltechnologien für ICE liefern", sagte Sara Cullinane, Direktorin von Make the Road New Jersey.

Amazon und die Haftanstalt in Elizabeth haben auf eine Anfrage zur Stellungnahme nicht reagiert.
ZitatAustralien:

    Amazon startet 65-Stunden-Prime Day, trotz Protesten gegen die Arbeitsbedingungen in den Warenlagern

    Der Prime Day beginnt um Mitternacht am 15. Juli in allen Ländern und ist ein 48-stündiges Rabattschlacht, allerdings wird die Veranstaltung aufgrund von Zeitzonenunterschieden für Australier insgesamt 65 Stunden dauern, was bedeutet, dass australische Verbraucher den längsten Prime Day aller teilnehmenden Länder haben.

    Forbes berichtet, dass Arbeiter in Shakopee, Minnesota, einen sechsstündigen Streik planen, der mit dem Beginn des Prime Day in den USA zusammenfällt als Protest gegen die Arbeitsbedingungen in den Verteilzentren von Amazon in der Region. Die Arbeiter behaupten, dass Amazon unrealistische Produktivitätsquoten vorlegt und nur über unzureichende Sicherheitsprotokolle und eine schlechte Kommunikation verfügt.

    "Wir sind gezwungen, wie Maschinen zu arbeiten", sagte ein Arbeiter zu Forbes. Amazon nannte die Vorwürfe "unbegründet" und sagte, das Unternehmen biete "großartige Beschäftigungsmöglichkeiten bei exzellenter Bezahlung".

    Mitarbeiter im Lager von Amazon Australien haben ebenfalls ähnliche Bedingungen gemeldet, wobei die Mitarbeiter Fairfax im September letzten Jahres mitteilten, dass das Unternehmen extreme Leistungsindikatoren setzt, wobei die Mitarbeiter einen Countdown für die Kommissionierung und Verpackung jedes Artikels erhalten.

    "Du bist am Ende nicht in der Lage zu funktionieren, weil du so nervös und gestresst bist", sagte ein Arbeiter.

    Berichten zufolge wurden die Arbeiter auch angewiesen, den Tag mit einer "Amazon-Erfolgsgeschichte" zu beginnen und sich an Teamgesängen mit Phrasen wie "Erfolg!" oder "Amazon!" zu beteiligen.

    Das Unternehmen wies die Behauptungen vehement zurück und sagte, sie seien "einfach irregeführt".

    Ein weiterer Bericht von ABC News im Februar drängte jedoch weiter auf die Behauptungen von Missmanagement und Überarbeitung in den Lagern von Amazon Australia, wobei die Arbeiter ABC sagten, sie fühlten sich "entmenschlicht". Der Bericht sagte auch, dass die Arbeiter in Spitzenzeiten, wie z.B. bei Verkaufsveranstaltungen am Prime Day, angewiesen wurden, die ihnen zustehenden 15-minütigen Pausen zu überspringen.

    "Ich fühle mich, als würden sie die Tatsache verärgern, dass ich kein Roboter bin und dass ich aus Fleisch und Knochen bin", sagten sie.

    Vor Ort hat sich die Shop, Distributive and Allied Employees Association mit der Transport Workers Union zusammengeschlossen, um australische Amazonasarbeiter zu vertreten.

(https://img.apmcdn.org/9cb5a634997e5ef72277925ce38b21b5c256beba/uncropped/61306b-20190713-amazon-strike-02.jpg)


Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:08:48 Di. 16.Juli 2019
...und weiter...

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.labournet.de%2Fwp-content%2Fuploads%2F2019%2F07%2Famazon_pill.jpg&hash=f89c0d7ab6369a955ee4b27b13116c801fe2b415)

Solidarität der Polnischen IP (Basisgewerkschaft) KollegInnen:

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fozzip.pl%2Fimages%2FzbiorkaIP.png&hash=45cfd347beb7038d6c75d1b4dd3665f97c26e26b)

ZitatStreikalarm! – Solidaritätsbrief an alle streikenden und protestierenden Amazon-Beschäftigten auf der Welt zum Prime Day 2019!


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fozzip.pl%2Fmedia%2Fk2%2Fitems%2Fcache%2F8ccd2d7570b15b2ea0e7b68469e23e76_L.jpg&hash=b180fd0f182fc633d28d88a2566a35e3a033e12d)
Amazon MSP warehouse workers together with Workers' Initative memeber from Poland together in Minneapolis holding the Polish stickers "Stop feedbacks" against high rates

Am 15. Juli ist Prime Day, der Höhepunkt des Sommerverkaufs bei Amazon. In den Amazon-Lagern in Polen bedeutet das eine 50-Stunden-Woche und möglicherweise neue Rekordzahlen von Sendungen nach Deutschland innerhalb von 24 Stunden. An dem Tag wird es Proteste, Kundgebungen und Streiks in verschiedenen Teilen der Welt geben. Der erste Streik wird in einen Amazon-Lager in Minneapolis/USA stattfinden, was uns alle freut und motiviert. Als Lagerarbeiterinnen und -arbeiter spüren wir die Solidarität, wenn wir hören, dass jener Streik von Arbeiterinnen und Arbeitern und auch Technikern aus dem Hauptquartier von Amazon in Seattle unterstützt wird! Von den Amazon-Beschäftigten in Deutschland haben wir gelernt, standhaft zu bleiben und durchzuhalten. Viele von ihnen sind in der Gewerkschaft oder im Betriebsrat aktiv und streiken bereits ab und an seit mehr als fünf Jahren. Dort wird am 15. und 16. Juli wieder an mehrere Standorten gestreikt, wie diesmal auch in Frankreich!

Arbeiterinnen und Arbeiter in Polen sind Teil dieser globalen Bewegung, die für die Würde der Beschäftigten kämpft, gegen Zeitarbeit, gegen das digitale Kontrollsystem und niedrige Löhne. Der Amazon-Boss Jeff Bezos, reichster Mann der Welt, schickt derweil Raketen in den Weltraum. Amazon-Beschäftigte in verschiedenen Ländern haben ähnliche Probleme und Forderungen: Wenn wir – wie in Minneapolis – auf unsere Transparente schreiben "Macht alle blau!", bedeutet das: ,,Gebt allen feste Verträge!" In Polen fordern wir "Stoppt das Rattenrennen!", was gegen den Arbeitsdruck gerichtet ist. Wir unterstützen uns bereits seit einiger Zeit: Wir besuchen uns gegenseitig, um gemeinsame Probleme und Aktionen zu diskutieren, und seit 2015 haben wir zweimal jährlich ein Grenzübergreifendes Treffen von Amazon-Beschäftigten organisiert. Das nächste Treffen wird in Leipzig stattfinden, vom 27. bis 29. September 2019 – und alle Amazon-Beschäftigten sind eingeladen!

Amazon hört nicht auf die Stimmen der organisierten Beschäftigten. Egal in welchem Land, wir hören denselben Satz: ,,Wir ziehen es vor, direkt mit unsere Mitarbeitern zu kommunizieren." Wir hörten dieselben Banalitäten in den Gesprächen mit Vertretern von Amazon Polen. Wir wissen, wenn wir one-on-one mit Managern oder der Personalabteilung sprechen, setzt Amazon alle möglichen rechtlichen Tricks ein, verlässt sich auf unsere Abhängigkeit von Lohnarbeit und einem regelmäßigen Einkommen und setzt die Schwächsten unter uns unter Druck, damit alle Angst bekommen und sich nicht für Veränderungen einsetzen. Amazons Geschäftsmodell baut auf der ganzen Welt auf die Arbeit von denen auf, die wenige Rechte und Möglichkeiten haben: Zeitarbeiterinnen und -arbeiter, Beschäftigte aus kleinen Städten und Dörfern, Wanderarbeiter und -arbeiterinnen und Menschen mit Behinderungen. Amazon quetscht sie aus und heuert und feuert ständig, damit sich niemand von uns sicher fühlen kann.

Das muss sich ändern! Wir müssen zeigen, dass wir nicht allein sind. Etwa 600.000 Leute arbeiten zur Zeit bei Amazon auf der ganzen Welt. Einige von uns sind in Gewerkschaften aktiv oder in Betriebsräten, kooperieren mit Solidaritätsgruppen, oder verteidigen Kollegen und Kolleginnen vor Gericht. Andere arbeiten langsam oder machen krank, wenn die Arbeitsgeschwindigkeit nicht auszuhalten ist. Wir sind also nicht allein! Statt one-on-one mit Amazon müssen wir eine kritische Masse organisieren, welche die Ausbeutung, das verrückte Arbeitstempo und die unsicheren Beschäftigungsverhältnisse stoppen kann, denn wir sind es, die den Reichtum produzieren, den heute nur wenigen zugute kommt!

In Polen werden wir diese Bewegung weiter vorantreiben, indem wir ab dem 15. Juli eine Streikabstimmung durchführen. Die Entscheidung, so vorzugehen, wurde von den Gewerkschaften Inicjatywa Pracownica und Solidarnosc gemeinsam gefällt, nachdem Amazon unsere Forderungen während der Verhandlungen und der Schlichtung seit Mai 2019 nicht erfüllt hatte. Unsere Forderungen sind:

1. Angemessene Löhne für alle Beschäftigten. Wir fordern eine Erhöhung des Grundlohns pro Stunde auf mindestens 15 Zloty netto für alle Beschäftigten nach T1, gleiche Löhne in allen polnischen Lagern sowie regelmäßige Tarifverhandlungen über Löhne mit den Gewerkschaften. (Bisher verhandelt Amazon nicht über Löhne.)

2. Faire Bewertungen der Beschäftigten. Wir fordern eine Änderung der Arbeitsbestimmungen, einschließlich eines Stopps der Feedbacks, die endgültige Beendigung von Kündigungen aufgrund nicht erreichter Arbeitsvorgaben und Verhandlungen über eine neue Vorgehensweise mit den Gewerkschaften.

3. Stabile Arbeitsverhältnisse. Wir fordern direkte Verträge mit Amazon und ein Ende der Beschäftigung über Zeitarbeitsfirmen und von befristeten Verträgen.

Amazon hat die Schlichtung einseitig abgebrochen trotz unserer Bereitschaft, die Verhandlungen im Rahmen der Tarifauseinandersetzung fortzusetzen. Amazon hat uns wiederum informiert, dass sie die Gespräche fortsetzen würden, aber nur außerhalb der Tarifauseinandersetzung.

Amazon hat einfach Angst bekommen vor den formalen Möglichkeiten, die eine Tarifauseinandersetzung bietet, und vor der Tatsache, dass Arbeiter und Arbeiterinnen alle diese Möglichkeiten nutzen wollen. Deswegen hat Amazon von Anfang an versucht, die Tarifauseinandersetzung so schnell wie möglich zu beenden. Wir lassen uns nicht verarschen! Wir werden den nächsten Schritt machen und im Rahmen der Tarifauseinandersetzung eine Streikabstimmung organisieren. Andere Beschäftigte haben bereits Aufkleber in den Toiletten verklebt und im Internet den Slogan verbreitet: ,,Wir werden alle krankfeiern!". Wenn wir solidarisch zusammenstehen, kreative Protestformen einsetzen und uns gegenseitig inspirieren, dann haben wir eine Chance Amazon niederzuringen, nicht nur in einem Land, sondern auf der ganzen Welt!

Die Streikabstimmung in Polen beginnt am 15. Juli in POZ1 bei Poznan, geht dann am 16. Juli in WRO1 und WRO2 bei Wroclaw weiter, und am 17. Juli in SZZ1 bei Szczecin und KTW1 in Sosnowiec (Katowice). Beschäftigte können auch online abstimmen. Da gegenwärtig 14.000 Leute bei Amazon Polen arbeiten, ist die Abstimmung momentan bis September geplant und wird evtl. noch verlängert. Das gibt uns die Möglichkeit, in den kommenden Monaten vor den Lagern in ganz Polen präsent zu sein, mit den Leuten Kontakt aufzunehmen und unseren Kampf weiterzutreiben.

Wir wünschen alle jenen, die am 15. Juli und danach Protestaktionen planen viel Mut und Kraft! Wir sind es, die durch unsere gemeinsamen Aktionen den Weg ebenen für eine neue Welt, die nicht von der grausamen Logik des Profits regiert wird, sondern von Prinzipien wie Gerechtigkeit und Solidarität über die Spaltungen in Lager, Berufe und Grenzen hinaus!

Inicjatywa Pracownicza/Arbeiterinitiative – Gewerkschaft bei Amazon Polen
14. Juli 2019
http://ozzip.pl/english-news/item/2503-streikalarm-solidaritaetsbrief-an-alle-streikenden-und-protestierenden-amazon-beschaeftigten-auf-der-welt-zum-prime-day-2019%C2%A0
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:49:22 Mi. 17.Juli 2019
ZitatAn alle Amazon Kolleginnen und Kollegen in Polen!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir übermitteln Euch hiermit herzliche und solidarische Grüße von über 3.000 organisierten Amazon-Beschäftigten in Deutschland.Wir kämpfen seit mehr als sechs Jahren für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne bei Amazon und haben dabei viel erreicht. Seit etwa vier Jahren pflegen wir enge Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen in Poznan und wissen sehr gut über Eure Situation Bescheid.Wir haben festgestellt, dass wir viele gemeinsame Probleme haben, aber auch, dass die Arbeitsbedingungen bei Amazon in Polen in einigen Bereichen schlechter sind, als bei uns!Es ist für uns nicht nachvollziehbar warum in Polen z. B. * Kolleginnen und Kollegen für dieselbe Arbeit deutlich weniger Lohn bekommen, * Keine Amazon-Aktien an die Beschäftigten ausgegeben werden, * Leiharbeit, Befristungen, Feedbacks und Kündigungen als Druckmittel eingesetzt werden um noch mehr aus Arbeitern herauszuquetschen!Sind polnische Kolleginnen und Kollegen weniger wert?WIR SAGEN NEIN!In unserem bisherigen Kampf haben wir gelernt, dass die Amazon Geschäftsleitung nur dann in unserem Sinne reagiert, wenn wir uns zusammenschließen und Druck ausüben. Deshalb befinden wir uns seit 6 Jahren im Arbeitskampf.Wir haben auch gelernt, dass unsere Schicksale als Arbeiterinnen und Arbeiter länderübergreifend zusammenhängen, da Amazon überall dieselben Methoden anwendet und versucht uns gegeneinander auszuspielen. Aber wir spielen dieses Spiel nicht mit! Denn wir haben auch gelernt, dass wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können, dass wir aufstehen können und dass wir kämpfen können!

Wenn die polnischen und deutschen Arbeiterinnen und Arbeiter bei Amazon sich zusammentun, wird Amazon in Europa keine andere Möglichkeit haben, als mit uns über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu verhandeln! Daher rufen wir Euch dazu auf, Euch an der Abstimmung zum Streik zu beteiligen und für einen Streik zu stimmen, denn können wir unsere Kämpfe zusammenführen!

NUR GEMEINSAM SIND WIR STARK!!!STRAJK? TAK!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/07/amazonsoli160719.pdf
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:17:12 Fr. 26.Juli 2019
ZitatAmazon seit 2018 in Frankenthal (Pfalz): Mittleres Bruttomonatsentgelt sinkt deutlich (ein Kreisvergleich)

Nach dem "operativen Start" des Amazon-Logistikzentrums in Frankenthal (Pfalz) im August 2018 ist das "mittlere sozialversicherungspflichtige Bruttomonatsentgelt der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten" (Median) in Frankenthal (Pfalz) deutlich gesunken. 2018 sank das mittlere Bruttomonatsentgelt in Frankenthal (Pfalz) um 225 Euro (Männer: 315 Euro; Frauen: 126 Euro) auf 3.262 Euro (Männer: 3.471 Euro; Frauen: 2.913 Euro). Die kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz) lag damit in 2018 im Vergleich der mittleren sozialversicherungspflichtigen Bruttomonatsentgelte in den 36 Kreisen und kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz nicht mehr auf Rang 4 (Männer: Rang 3; Frauen: Rang 6) sondern nur noch auf Rang 10 (Männer: Rang 10; Frauen: Rang 11) und in den 401 Kreisen in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr auf Rang 51 (Männer: Rang 43; Frauen: Rang 67) sondern nur noch auf Rang 149 (Männer: Rang 135; Frauen: Rang 136).
Quelle: BIAJ (Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe) (http://biaj.de/archiv-kurzmitteilungen/1256-amazon-seit-2018-in-frankenthal-pfalz-mittleres-bruttomonatsentgelt-sinkt-deutlich-ein-kreisvergleich.html)

Via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=53725#h07) -> + weiterer Artikelhinweis

Ich könnte kotzen wenn weltweit um so einen Dreck gebuhlt wird, für den Staat schlecht, für die Mitarbeiter schlecht, also WARUM?

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:44:11 Fr. 26.Juli 2019
Weil wir Selfmade Men so lieben.

Leute, die es vom Tellerwäscher aus der Start-up-Garage einfach mal zum Milliardär gebracht haben:

(https://specials-images.forbesimg.com/imageserve/5bb22ae84bbe6f67d2e82e05/416x416.jpg?background=000000&cropX1=904&cropX2=1403&cropY1=262&cropY2=761)

Dafür hat er schließlich den SPRINGER AWARD verdient.

(https://cdn.weka-fachmedien.de/thumbs/fileadmin/images/2018/04/Axel_Springer_Award_2018_Jeff_Bezos_1_web.jpg.774x516.jpg)

So sieht es aus, das Dreckspack, das das gesellschaftliche Zusammenleben zur Hölle macht und die Erde in einen unbewohnbaren Planeten verwandelt:
(https://www.axelspringer.com/data/uploads/2018/04/5f33147f48c1bd5f.jpeg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:59:11 Fr. 26.Juli 2019
Wieder ein Paket visuelles Brechmittel.
Wie sagt der große Philosoph Nico Semsrott, "Freude ist nur ein Mangel an Information", er hat recht, ich fürchte neue Informationen wie der Teufel das Weihwasser.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:47:35 So. 04.August 2019
ZitatDeutsche Sprachaufzeichnungen des digitalen Assistenten Alexa von Amazon werden einem Zeitungsbericht zufolge unter anderem von polnischen Zeitarbeitern in Heimarbeit ausgewertet.

Wie die Welt am Sonntag meldet, hat die Zeitarbeitsfirma ,,Ranstad Polen" noch bis Freitag entsprechende Stellen ausgeschrieben. Ein in dem Programm tätiger Mitarbeiter wird von der Zeitung mit den Worten zitiert, er arbeite ebenso wie viele seiner Kollegen am Küchentisch.
https://www.deutschlandfunk.de/medienbericht-polen-werten-alexa-aufzeichnungen-in.1939.de.html?drn:news_id=1034770
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:22:09 Do. 26.September 2019
ZitatMehrtägiger Streik bei Amazon in Leipzig

Verdi versucht seit Jahren, Tarifverhandlungen beim Onlinerhändler durchzusetzen - ohne Erfolg. Nun lassen Mitarbeiter die Arbeit bis Samstag ruhen.
https://www.saechsische.de/mehrtaegiger-streik-bei-amazon-in-leipzig-5122843.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:42:40 Mo. 21.Oktober 2019
Zitat«Amazon-Arbeiter laufen wie Zombies herum»
Heftige Vorwürfe an die Adresse eines Lagers von Amazon im britischen Tilbury: Die dortigen Mitarbeiter würden wie Sklaven behandelt.


10-Stunden-Schichten, kurze Pausen und ständige Kontrolle: Das Amazon-Lager im englischen Tilbury sieht sich heftiger Kritik ausgesetzt. Laut eines Berichts des britischen «Mirror» hätten sich Mitarbeiter vor Erschöpfung sogar auf dem WC eingeschlossen, um dort zu schlafen.

Zudem seien sie für Pausen, die länger als zehn Minuten dauerten, bestraft worden. Auch für schwangere Frauen habe es keine Ausnahmeregelungen gegeben. Abmahnungen setzte es demnach auch für Mitarbeiter, die versucht hatten, eine Gewerkschaft zu gründen, um etwas an den Arbeitsbedingungen zu ändern.
(...)
https://www.20min.ch/ausland/news/story/Mitarbeiter-schlafen-vor-Erschoepfung-auf-dem-WC-22464324
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:28:42 Mi. 30.Oktober 2019
ZitatHoch die Internationale
Amazon. Sechs Jahre dauert der Arbeitskampf gegen den Konzern bereits. Inzwischen steht Verdi allerdings nicht mehr allein im Ring


(https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/hoch-die-internationale/@@images/4248b674-df7b-41a3-b9a9-9ac0f2b641fe.jpeg)

Ende September legten Beschäftigte bei Amazon in Leipzig – wieder mal – für drei Tage die Arbeit nieder. Rund 400 der insgesamt 1.300 Versandmitarbeiter beteiligten sich laut Verdi am Streik. Standortleiter Dietmar Jüngling versicherte im MDR, man habe trotz des Ausstands ,,alle Pakete pünktlich auf die Lkw schaffen können". Auch weil es in solchen Situationen üblich sei, ,,dass alle unterstützen und mithelfen" – im Klartext: Auch die Verwaltungsangestellten müssen anpacken. Man könne auch ,,Warenströme über andere Standorte umleiten". Im Klartext: Streikbedingte Lieferengpässe aus Leipzig werden durch die polnischen Versandzentren in Wrocław und Poznán kompensiert.

Das Szenario erscheint mittlerweile routiniert: Die Gewerkschaft und ihr Gegenspieler laufen sich warm fürs Weihnachtsgeschäft. Alles wie immer? Nicht ganz. Amazon 2019 ist nicht mehr derselbe Konzern wie 2013, als Verdi den Kampf aufnahm. Aber auch bei den Gewerkschaften ist einiges passiert. Die Zeiten, da der Onlinehändler hauptsächlich aus einer Ansammlung riesiger Warenversandlager bestand, sind vorbei. Alles wird spezieller, vernetzter, kleinteiliger und raffinierter. Amazon reorganisiert seine Logistikkette. So betreibt der Konzern in immer mehr Großstädten weltweit kleinere, innerstädtische Expressauslieferstationen (Prime Now Hubs). Um die Abhängigkeit von den großen Paketdiensten zu reduzieren, nimmt Amazon die Zustellung mehr und mehr in die eigene Hand. Seit 2016 wurde in Deutschland eine Reihe sogenannter Sortier- und Verteilzentren eröffnet und der eigene Zustelldienst Amazon Logistics aufgebaut, der wiederum kleine und mittelständische Kurierdienste unter Vertrag nimmt. Nach einem Bericht der Welt sollen mittlerweile rund 13.000 Subunternehmer-Kuriere für Amazon in Deutschland unterwegs sein. Für die großen Logistikfirmen wird der Anteil am Amazon-Kuchen kleiner: Laut Handelsblatt rechnet DHL damit, bis 2022 rund 154 Millionen Pakete weniger für Amazon auszuliefern als heute, was 30 Prozent aller DHL-Lieferungen für Amazon entspricht.

Gewerkschaft gegen Gigant


Aber nicht nur auf der ,,letzten Meile" hat Amazon investiert. Auf der Langstrecke ist der Konzern dabei, in die internationale Containerschifffahrt einzusteigen, und die konzerneigene Airline Prime Air – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Drohnenprogramm – ist innerhalb weniger Jahre fast unbemerkt zur fünftgrößten Frachtfluggesellschaft der Welt aufgestiegen. Überhaupt, das schier unglaubliche Wachstum: Von 2013 bis 2019 hat Amazon seinen Umsatz von 74 auf 233 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht. Vor sechs Jahren beschäftigte der Konzern weltweit 117.300 Menschen, 2019 sind es fast sechsmal so viele, nämlich 647.000. Weil jeden Tag im Schnitt mehr als 300 dazukommen, ist auch diese Zahl schon überholt. 2013 unterhielt Amazon weltweit 49 Versandlager in acht Ländern, inzwischen sind es mehr als 1.000 Standorte in 22 Ländern.

Wer die Aussichten des gewerkschaftlichen Kampfes bei Amazon realistisch einschätzen will, sollte ehrlich sein: Wenn ein globales Unternehmen in sechs Jahren seine Beschäftigtenzahl versechsfacht, können sich alle Gewerkschaften der Welt abstrampeln, so viel sie wollen. Mit diesem Tempo mitzuhalten, ist schlicht unmöglich. Und doch: Stand die deutsche Gewerkschaft Verdi 2013 noch allein im Ring, hat sich der Konflikt seither internationalisiert. Nach ersten Streiks in Frankreich 2014 gründete die Internationale der Dienstleistungsgewerkschaften UNI Global Union 2015 ihre ,,Amazon Alliance" – ein Netzwerk, das zunächst Gewerkschaften aus Frankreich, Italien, Spanien, Deutschland, Polen, Großbritannien und Tschechien zusammenbrachte. Inzwischen ist es nicht mehr auf Europa beschränkt. In diesem Frühjahr kamen in Berlin 70 Delegierte aus 16 Ländern zusammen, darunter auch aus den USA und Lateinamerika.

Tatsächlich gelang es so, Aktionen über Grenzen hinweg zu koordinieren. Mithilfe der Amazon-Allianz schaffen es Gewerkschaften in Deutschland, Italien, Polen und Spanien seit 2017, rund um den ,,Amazon Prime Day" Mitte Juli und den ,,Black Friday" im November regelmäßig gemeinsam zu streiken. Das funktioniert nicht zuletzt, weil die transnationale Vernetzung bei Amazon keine Erfindung der hauptamtlichen Apparate ist, sondern mehr oder weniger spontan von betrieblich Aktiven begonnen wurde. Seit 2014 bestehen Kontakte zwischen Verdi-Vertrauensleuten bei Amazon Bad Hersfeld zu Kolleginnen und Kollegen der CGT an französischen Standorten, seit 2015 treffen sich regelmäßig deutsche und polnische Beschäftigte, ganz ohne Zutun ,,offizieller" Strukturen.

Amazons demonstrative Ignoranz gegenüber Gewerkschaften rührt nicht zuletzt daher, dass das Unternehmen zu Hause ein Vierteljahrhundert von ihnen nahezu unbehelligt war. Das Unternehmen nahm seine Geschäftstätigkeit zu einer Zeit auf, als die US-Gewerkschaften ausgepowert am Boden lagen. Das ändert sich langsam. Der Zuspruch zu Gewerkschaften liegt laut Gallup-Umfrage fast auf einem 50-Jahres-Hoch, 2018 streikten so viele US-Beschäftigte wie zuletzt 1986. Wendepunkt für Amazon war die Bewegung gegen den Bau einer zweiten Konzernzentrale in Long Island, New York City. Mit einer aufwendigen PR-Kampagne hatte das Unternehmen mehr als ein Jahr lang nach einem Standort für sein ,,Headquarter 2" gesucht, an dem 50.000 Arbeitsplätze entstehen sollten. 283 Städte hatten sich beworben und milliardenschwere Steuergeschenke versprochen.

Aufruhr in Amerika

Amazon war perplex, als sich in New York eine lokale Allianz von Kritikern und Gegnern der Pläne formierte. Zentrales Thema war die Aussicht auf steigende Mieten und Verdrängung im Stadtteil. Zugleich wurden Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsfeindlichkeit in der Öffentlichkeit diskutiert. Die Handelsgewerkschaft RWDSU startete eine Organizing-Kampagne im Amazon Fulfillment-Center JFK8 in Staten Island. Politiker des linken Flügels der Demokratischen Partei wie die örtliche Abgeordnete im Repräsentantenhaus, Alexandria Ocasio-Cortez, und Senator Michael Gianaris engagierten sich in der Bewegung. Innerhalb weniger Monate nahm die Kampagne eine solche Wucht an, dass Amazon im Februar 2019 kapitulierte.

Drei Wochen später war Amazon in Minnesota mit dem wohl ersten Streik seiner Geschichte im Heimatland konfrontiert: Unterstützt von einem lokalen ,,Workers Center" legten 30 Lagerarbeiter, hauptsächlich Flüchtlinge aus Somalia, die Arbeit nieder, um gegen Leistungsdruck und Arbeitstempo zu protestieren. Zum ,,Prime Day" im Juli flammte der Streik erneut auf, diesmal mit 80 Leuten, und zuletzt, wie Newsweek berichtet, am 2. Oktober. So klein und lokal begrenzt der Konflikt erscheint, ist er nicht der einzige: 2.000 Amazon-Beschäftigte legten Berichten zufolge zum Global Climate Strike am 20. September US-weit die Arbeit nieder. Ende September trat eine Beschäftigteninitiative namens ,,Amazonians United Sacramento" auf die Bildfläche. Es kann gut sein, dass sich bei Amazon in den USA etwas Größeres zusammenbraut.
ZitatInfo
Von Jörn Boewe und Johannes Schulten ist soeben die Analyse Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten. Labor des Widerstands: Globale Organisierung im Onlinehandel in erweiterter und aktualisierter Auflage bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung erschienen
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/hoch-die-internationale
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:42:56 Mi. 30.Oktober 2019
Ich bestelle ab und zu Dinge bei Amazon, die im Fachhandel nicht erhältlich sind. Dabei ist mir aufgefallen, dass Amazon in Nürnberg nur noch über den eigenen Zustelldienst und das eigene Verteilzentrum in Forchheim ausliefert. Die Pakete bringt dann tatsächlich ein Subunternehmer.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 05:31:32 Do. 31.Oktober 2019
Falls -was selten vorkommt- Dinge nicht erhältlich sind am Ende der Welt, verzichte ich lieber, als amazon auch nur im Geringsten zu unterstützen.

Das "Wachstum" dieses Ungeheuers liegt an den Bestellern, mit Verlaub.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:37:58 Do. 31.Oktober 2019
Hmmm. Da wären wir wieder bei der ominösen Macht des Konsumenten.
Die Mittelschicht macht einen auf bewußten Konsum. Alles aus der lokalen Manufaktur, fair bis zum Abwinken. Die können es sich leisten. Ändert aber nichts an den Verhältnissen. Sie halten sich aber dadurch für bessere Menschen mit dem Recht auf den Proll harabzublicken, der nicht so moralisch einkauft.

Ich kaufe Aldi und Lidl, manchmal auch Amazon, ich fahre einen VW Diesel.
Alles Schweinekonzerne. Ich weiß. Wenn ich da nicht einkaufe, ändert es nichts.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:20:49 Sa. 02.November 2019
ZitatStandort Werne:
Amazon-Beschäftigte streiken gegen Altersarmut

Laut Verdi wurde der Streik am Samstag vorbereitet, ohne dass Amazon etwas davon wusste. Die Stimmung der Streikenden sei darum sehr gut.


"Für die Kunden bedeutet das lange Wochenende, dass sie bequem vom Sofa aus Ware bestellen können. Für die Beschäftigten bedeutet es erhöhtes Arbeitspensum und einen noch stärkeren Druck", erläuterte Fachbereichsleiterin Silke Zimmer. "Die Kollegen haben dafür ein existenzsicherndes Einkommen und einen wohlverdienten, sorgenfreien Ruhestand verdient. Stattdessen berichten uns viele von ihrer Angst vor Altersarmut."

Solange Amazon nicht bereit sei, den Beschäftigten ihre Ängste zu nehmen, würden sie weiter für eine tarifliche Bezahlung kämpfen, sagte Zimmer.

Gewerkschaftssekretär Karsten Rupprecht sagte Golem.de auf Anfrage: "Wir haben die Frühschicht rausgeholt und sind jetzt dabei, die Mittagsschicht rauszuholen. Zahlen zur Beteiligung haben wir noch nicht." Die Stimmung unter den Arbeitern sei sehr gut, weil es gelungen sei, den Streik völlig überraschend zu organisieren. Sonst dringe immer schon etwas durch, "diesmal haben nur zwei Personen von dem bevorstehenden Arbeitskampf gewusst", erklärte Rupprecht.
https://www.golem.de/news/standort-werne-amazon-beschaeftigte-streiken-gegen-altersarmut-1911-144765.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 15:06:59 Sa. 09.November 2019
Amazon in Eggolsheim (Sortierzentrum für die Region Nürnberg) sucht gerade über Adecco Leihsklaven für das Weihnachtsgeschäft. Stundenlohn €11,91.
https://www.amazon.jobs/de/landing_pages/eggolsheim
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Frauenpower am 20:54:02 Di. 19.November 2019
@Kuddel #441: ich finde schon, dass der bzw. die Konsument_in eine Steuerungsfunktion hat. Die Hersteller_innen wollen nur eins: verkaufen. Sie produzieren dass, was sich auch verkauft, ob es sinnvoll ist, interessiert nicht.

"Vom langen Kampf der Amazon-Beschäftigten" - Schrift von der Rosa Luxemburg - Stiftung
https://www.rosalux.de/publikation/id/8529/der-lange-kampf-der-amazon-beschaeftigen/
ZitatAmazon steht mit seiner gewerkschaftsfeindlichen Unternehmensstrategie, seinen Versuchen, die Belegschaft zu spalten, der ständigen Überwachung und der andauernden Verunsicherung der Beschäftigten angesichts befristeter Verträge für die Herausforderungen, die in nächsten Jahren verstärkt auf die Gewerkschaften zukommen werden.
als PDF abrufbar
https://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Analysen/Analysen57_Amazon.pdf
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 21:49:46 Di. 19.November 2019
Der Konsument hat keine Macht, die Produktion zu steuern. Das Problem des Konsumenten ist, dass die Verbraucherschaft zersplittert ist und der ökonomischen und finanziellen Macht der Konzerne gegenübersteht. Das drängt den Konsumenten in eine rein reaktive Rolle. Er hat keine Gegenmacht. Dazu kommt, dass das Warenangebot hauptsächlich dem Profitinteresse des Herstellers dient und Anbieter künstliche Bedürfnisse zB durch manipulative Werbung züchten.

Wir leben daher in einer Welt der Produzentensouveränität.

Fazit: Wir sollten die Einsetzung von Arbeiterräten fordern, die die Produktion auf Basis der echten Bedürfnisse der Bevölkerung steuern.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Frauenpower am 10:48:24 Mi. 20.November 2019
interessanter Aspekt, dass mit den Arbeiterräten. Aber noch denke ich, dass die Konsumentin / der Konsument schon eine Steuerungsmöglichkeit hat.
Das Problem für uns durch die Konzerne ist die Überproduktion, also das Zuviel an Waren produzieren müssen, die dann wohl auch zwingend verkaufen müssen und dadurch den VerbraucherInnen diesen (künstlichen) Produktanreiz manipulativ vermitteln. Aber wenn nichts bzw. nur das Nötigste gekauft wird, was dann?

Ich sehe das Problem nicht so, dass eine Komplett-Veränderung herbeigeführt werden muss. Die einzelne Person hat doch durchaus Möglichkeiten die man ihr nicht nehmen soll. Und je mehr Personen, desto mehr Möglichkeiten.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:46:40 Mi. 20.November 2019
Dass nichts bzw das Nötigste gekauft wird, ist sehr unwahrscheinlich. Das hängt mit der Zersplitterung der Verbraucherschaft zusammen. Eine solche, von einem einheitlichen Willen zum Nichtkauf getriebene Bewegung gibt es nicht. Es ist wie @Kuddel schon geschrieben hat: Die Mittelschicht kauft oft bewußt ökologisch und macht einen auf gesund, aber es ändert sich nichts grundsätzlich. Und das ist auf die Machtlosigkeit der Verbraucher zurückzuführen (und auf die Vormachtstellung der Konzerne).
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 18:16:41 Mo. 25.November 2019
ZitatAmazon im Kreuzfeuer der Kritik

Französische NGOs, darunter "Attac" und "Les Amis de la Terre", haben einen kritischen Bericht zum Online-Versandhändler Amazon vorgelegt. Thema ist nicht nur die Steuervermeidungstaktik des Internetriesen, sondern auch seine enorm schlechte Klimabilanz sowie die Bedrohung von Arbeitsplätzen.

3 Min., verfügbar vom 25/11/2019 bis 25/11/2022

Quelle: Arte (https://www.arte.tv/de/videos/093976-000-A/amazon-im-kreuzfeuer-der-kritik/)

Die Steuerungsmöglichkeit über den Verbraucher halte ich bei Amazon nur für eine Theorie, klar wäre es möglich, aber praktisch kaum durchsetzbar in überschaubarer Zeit, Amazon darf wenn möglich nicht die Zeit zur Kompensation gegeben werden. Die müssen schmerzhaft auf die Fresse fallen wenn ihnen ein Bein gestellt wird.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:15:41 Di. 03.Dezember 2019
Zitat Protest gegen Amazon
Demonstranten marschieren zu Bezos Penthouse

(https://cdn1.spiegel.de/images/image-1494916-520_poster_16x9-wwkn-1494916.jpg)
Amazon-Kritiker nutzen die Aufmerksamkeit am "Cyber Monday", um auf miese Arbeitsbedingungen und Minilöhne hinzuweisen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/cyber-monday-amazon-gegner-ziehen-vor-jeff-bezos-luxus-penthouse-a-1299383.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Frieden2001 am 11:22:11 Di. 03.Dezember 2019
Schon den neuesten Amazon-Weihnachtswerbespot gesehen? Dort wird eine gutgelaunte Amazon-Paketfahrerin gezeigt, die in einem verschneiten US-Nobelviertel mit lauter Einfamilienhäusern a la "Kevin allein zu Haus" Pakete ausfährt und mit freundlichstem Lächeln an der Tür klingelt. Dazu singt sie zusammen mit lebendig gewordenen Amazon-Kartons während der Fahrt fröhliche Weihnachtslieder. Kurioserweise trägt die Paketbotin Arbeitskleidung in Amazon-Farben und einem Amazon-Logo auf der Jacke. So was gibt es aber meines Wissen nach nicht. Amazon führt grundsätzlich keine eigene Transportflotte, sondern lässt DHL, Hermes, DPD, GLS, Deutsche Post, TNT die Pakete ausliefern. Es wirkt gelogen, dass sich die Balken biegen. Wenn man das sieht, und weiß, wie die Realität aussieht, kommt einem das große Kotzen.

Dann gibt es noch einen Spot, der in einem Amazon-Logistikzentrum aufgenommen wurde. Den Dialekten der Leute dort nach zu urteilen sehr wahrscheinlich ein Logistikzentrum im Osten. Die Leute wirken gutgelaunt und sehr zufrieden, sprechen nur positiv über ihre Jobs. Ich frage mich, zu welchen Zugeständnissen Amazon bereit war, damit die Leute sich vor die Kamera stellen. Ich vermute aber eher, dass es gar keine Zugeständnisse gab, weil die Leute wohl einfach nur froh sind, dass sie überhaupt eine Arbeit haben.

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:04:58 Di. 03.Dezember 2019
Zitat von: Frieden2001 am 11:22:11 Di. 03.Dezember 2019
Die Leute wirken gutgelaunt und sehr zufrieden, sprechen nur positiv über ihre Jobs. Ich frage mich, zu welchen Zugeständnissen Amazon bereit war, damit die Leute sich vor die Kamera stellen.

Leute machen sich vor einem Mikrophon oder einer Kamera gern zum Idioten, völlig freiwillig.
Da gibt es die Leute, die in Zwangsarbeitsmaßnahmen vom Jobcenter stecken und freudestrahlend erzählen, wie gut sie es finden, daß ihr Tag wieder eine Struktur kriegt. Bei den Amazon Interviews dürften auch Vorgesetzte hinter dem Kameramann gestanden haben. Und genommen werden nur die Aussagen, die passen.

Wenn Leute die Wahrheit erzählen über den Arbeitsplatz, lassen sie sich meist unkenntlich machen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 12:40:23 Di. 03.Dezember 2019
@Frieden2001: Amazon hat seit Neuestem eigene Strukturen zur Auslieferung von Paketen. Nennt sich Amazon Logistics. Hier in Nürnberg hat Amazon deswegen am Hafen ein Verteilzentrum mit 90 Mitarbeitern eröffnet und in Eggolsheim ein Sortierzentrum. Die Fahrer sind allerdings bei Subunternehmern angestellt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Frieden2001 am 12:56:19 Di. 03.Dezember 2019
Zitat von: counselor am 12:40:23 Di. 03.Dezember 2019
@Frieden2001: Amazon hat seit Neuestem eigene Strukturen zur Auslieferung von Paketen. Nennt sich Amazon Logistics. Hier in Nürnberg hat Amazon deswegen am Hafen ein Verteilzentrum mit 90 Mitarbeitern eröffnet und in Eggolsheim ein Sortierzentrum. Die Fahrer sind allerdings bei Subunternehmern angestellt.

Okay, das wusste ich noch nicht. Danke für den Hinweis.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:50:39 Sa. 07.Dezember 2019
Wir sollten uns nicht zu lange über dumme Werbung ärgern. Werbung ist immer Mist.

Interessanter sind alle Dinge, die gegen die Macht von Amazon helfen.

Ein neues Video von Gelbwesten, die Amazon blockiert haben. Mein Französisch taugt nicht viel. Die Blockade scheint auch mithilfe von PKW durchgezogen worden zu sein. Das würde sich hierzulande niemand trauen.

https://www.youtube.com/watch?v=IQvZm9V8sAs
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:39:16 Di. 10.Dezember 2019
ZitatStreik an zwei Standorten in Nordrhein-Westfalen geplant
Verdi ruft zu mehrtägigem "Adventsstreik" bei Amazon auf

Mit einem "Adventsstreik" an zwei Standorten in Nordrhein-Westfalen will die Gewerkschaft Verdi das Weihnachtsgeschäft des Online-Versandhändlers Amazon stören. Seit Mitternacht sind die Beschäftigten an den Standorten Rheinberg und Werne aufgerufen, bis einschließlich Samstag die Arbeit niederzulegen, wie die Gewerkschaft in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Verdi fordert seit Langem einen Tarifvertrag für die Amazon-Beschäftigten. 
http://www.dtoday.de/startseite/wirtschaft_artikel,-Verdi-ruft-zu-mehrtaegigem-Adventsstreik-bei-Amazon-auf-_arid,700120.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 20:58:07 Di. 10.Dezember 2019
ZitatMÖNCHENGLADBACH - Amazons neueste Abzocke

In diesem Jahr hat Amazon in Mönchengladbach sein viertes Logistikzentrum der Superlative in Deutschland eröffnet.

Der sechs Hektar große Koloss ist fast so groß wie das nahegelegene Fußballstadion von Borussia Mönchengladbach. Drinnen: 17 Kilometer Förderbänder mit 192 Paketrutschen und 34.000 Regalen, ausgelegt für über 10 Millionen einzelne Warenstücke. Die erstmals eingesetzten bis zu 4.000 Transportroboter verkürzen die Lieferzeiten der Bestellungen. Sie ersetzen allerdings nicht das schwere Heben und Verpacken von Hand von bis zu 300.000 Paketen am Tag.

Amazon bedient sich großzügig

Als einer der führenden Internetkonzerne kann sich Amazon auch in Deutschland der staatlichen Dienstleistungen großzügig bedienen. Das beginnt mit der kompletten Steuerverweigerung. Im Zeitalter der Digitalisierung diktieren diese Konzerne, dass Steuern nicht auf die Handelsumsätze am jeweiligen Standort erhoben werden, sondern nur auf die digitale Forschung und Entwicklung, die aber in den USA stattfindet.



Dank Freibeträgen ergab sich dort für 2018 ein Steuerbetrag von minus 1,5 Prozent. Im Steuerparadies Deutschland winken zugleich üppige staatliche Subventionen und Dienstleistungen - auf Kosten der Ausbeutung von Mensch und Natur.

Notlage von Migranten wird missbraucht

Die Bundesagentur für Arbeit hat in Mönchengladbach einen Sachbearbeiter nur für die Anwerbung von Arbeitskräften für Amazon abgestellt. Acht Wochen vor Eröffnung wurden in einem eigens angemieteten Ladenlokal in der Einkaufspassage hundert Bewerber am Tag auf die speziellen Anforderungen aussortiert: Nur wer die Prüfung Kisten heben - erst fünf, dann zehn, dann fünfzehn Kilo - bestand, durfte sich bewerben.


Bevorzugt wurden Ungelernte – mit der Voraussetzung: einfache Sprachkenntnisse. Dabei wurde gezielt die Notlage von Migranten missbraucht, die bisher bei anderen Bewerbungen abgelehnt worden waren. ,,Ich bin froh, dass ich überhaupt diese Stelle gefunden habe", so die Antwort einer syrischen Arbeiterin. Sie gehört zu den 500 zum Start eingestellten Beschäftigten. Geplant sind 1.000, davon 20 Prozent Saisonarbeiter.

Mit acht Stunden Stehen, Heben, Bücken ohne besondere Entlastungsmöglichkeiten ist die Arbeit – so der ver.di-Handelsexperte Nils Börke - körperlich erheblich anstrengender, als bei vergleichbaren Versandhändlern wie Otto. Im Unterschied dazu liegt der Stundenlohn mit 11,27 Euro weit unter dem Handelstarif von 14,52 Euro. Mit dem neuen Logistikzentrum wird jetzt das Heer derer vergrößert, die einen unbeugsamen Kampf gegen diese untragbaren Lohn- und Arbeitsbedingungen führen.

Elektrofahrzuge gibt es erst ab 2021

Mönchengladbach ist Teil des europäischen Logistiknetzes von über 40 Zentren in sieben Ländern. Der Versand geht in die ganze Welt. Während die CDU und SPD mit ihrem ,,Klimapaket" landauf, landab hausieren gehen, wird die umweltzerstörende Profitmacherei durch Amazon üppig gefördert. Nach wie vor lehnt dieser eine Umverpackung der Retouren ab, die täglich steigen und als ,,unrentierlich" rücksichtslos verschrottet werden.

Dafür wurden alle Voraussetzungen geschaffen, um die Umwelt mit den täglichen hunderten von LKW weiter zu zerstören (Elektrofahrzeuge sind erst ab 2021 geplant). Für rund eine Million Euro wurden von der Stadt die Zufahrtsstraßen vergrößert und die Ampelschaltungen auf Vorrang für Amazon umgestellt. Dazu kamen noch drei neue öffentliche Buslinien, um Amazon auch noch einen Werksverkehr ins Gewerbegebiet zu ersparen.



Der Deal wurde klammheimlich durchgezogen, ohne die übliche Bürgerversammlung und ohne öffentliche Grundsteinlegung. Um nicht noch weiteres Öl in die inzwischen weltweit wachsenden Proteste gegen die Ausplünderung der Massen zu gießen, verzichtete Amazon großzügigst auf die Lohnzuschüsse vom Job-Center. Und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spendierte das Monopol auch noch eine Tischtennisplatte und einen Kicker sowie einen DJ Ötzi zur Weihnachtsfeier 2019.

Streik bis 21. Dezember in Rheinberg und Werne

Kein Wunder, dass bei so viel sozialer Milde und Herzenswärme Beschäftigte in Rheinberg und Werne jetzt erneut bis Samstag, 21. Dezember, in den Streik treten und für ihren Tarifvertrag kämpfen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw50/amazons-neueste-abzocke
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:44:01 So. 15.Dezember 2019
ZitatIn der kompletten Woche vor Weihnachten könnte der Amazon-Standort in Bad Hersfeld bestreikt werden. Seit 2013 dauert der Tarifkonflikt nun schon an.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/online-haendler-verdi-ruft-in-tarifkonflikt-zu-streik-bei-amazon-auf/25337442.html?ticket=ST-32867648-65gI1SXdHsEc0UgCnpcH-ap3
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:20:36 Mi. 18.Dezember 2019
ZitatAMAZON - ,,Streik! Wir streiken!"

Wir freuen uns, erneut einen Orginalbericht von einem Kollegen der bis vor kurzem streikenden Amazon-Belegschaft veröffentlichen zu können:

Dienstag, 10. Dezember, 0.00 Uhr: Unsere Streik-Trillerpfeifen erschallten in den Amazon-Hallen, überall - unüberhörbar ... "Streik! Wir streiken! Eure Gewerkschaft ruft Euch zum Streik auf!!! Schließt Euch uns an! Kommt mit uns auf die Straße!!!", hallten die Rufe der gewerkschaftlichen Vertrauensleute durch die Gänge.

Überall erblickte ich erfreute und erleichterte Gesichter: "Na, endlich - wurde auch Zeit!", so war der allgemeine Tenor. Man könnte wirklich sagen, dass die Kolleginnen und Kollegen in Massen aus den Gebäuden strömten; die Mienen der Manager und Leads (quasi "Abteilungsleiter" und "Erstverkäufer", wenn man die Einzelhandels-Vorgesetztenliste nehmen möchte) waren dementsprechend "leicht" säuerlich - ausgerechnet im sogenannten "Peak"- (Spitzen-) Monat, wo Onkel Jeff Bezos (Chef von Amazon, Anm. d. Red.) die höchsten Umsätze erwartet! Ja, genau deswegen, denn genau dann tut es ihm weh - denn warum sonst sollte ein sogenannter "Anwesenheits-Bonus" (wir sagen dazu allerdings "Streikbrecher-Prämie") ausgelobt worden sein ?!

Draußen ging es direkt zur Streikgeld-Erfassung, bei Nacht, kaum Licht - und Fieselregen ... es gibt schöneres; wie zum Beispiel die strahlenden Gesichter der Aktiv-Streikenden, als verkündet wurde, dass der Streik diesmal eine Woche dauern sollte.

Nach anfänglichem leichten Chaos bei den Streikgeld-Eintragungen wurden die nicht zu übersehenden Streikbanner aufgehängt. Verschiedene WDR-Berichte wurden übertragen.

Wir konnten insgesamt etwa 500 Kolleginnen und Kollegen zum Streik aus den Hallen holen - eine gute Zahl, die allerdings noch ausbaufähig ist. "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren."

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw51/streik-wir-streiken
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:05:47 Fr. 27.Dezember 2019
ZitatNeuer Streik bei Amazon in Graben bei Augsburg

Kaum ist Weihnachten vorbei, erreicht die Streikwelle der Amazon-Beschäftigten nun auch den Standort in Graben. Mit Beginn der Frühschicht ruft die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi nun auch dort zum Arbeitskampf auf.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/neuer-streik-bei-amazon-in-graben-bei-augsburg,RlmXrGL
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 07:25:52 Mo. 06.Januar 2020
ZitatAmazon denkt über Läden in deutschen Fußgängerzonen nach

In einigen Ländern gibt es sie schon: klassische Läden von Amazon. Jetzt denkt der Internethändler auch in Deutschland über Geschäfte in den Fußgängerzonen nach. Ein Laden-Modell des US-Konzerns funktioniert ganz ohne Kasse.

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/article204755410/Handel-Amazon-denkt-ueber-Laeden-in-deutschen-Fussgaengerzonen-nach.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:05:57 Mo. 06.Januar 2020
Man sollte sich Gedanken über die Gesamtstrategie von Amazon machen.
Ich habe lange Zeit nicht verstanden, wie es möglich ist, daß Amazon seit Ewigkeiten mit dem Versandhandel keinen Gewinn macht, Jeff Bezos aber der reichste Mensch der Welt geworden ist.

Amazon verdient auf diversen Geschäftsfeldern, dealt mit Daten, ist einer der führenden Anbieter von Datenspeichern (ein großer Teil der Date der US Regierung liegen auf Bezos Servern), betreibt eine Fluglinie, da ist ein kurzfristiger Gewinn im Versandhandel nicht nötig. Dort experimentiert man ständig mit neuen Gebieten, frische Lebensmittel oder Gebrauchtwagenhandel zum Beispiel.

Es geht darum, den Einzelhandel zu zerschlagen. Hat man die lästige Konkurrenz erst einmal aus dem Weg geräumt, hat man freie Hand, nicht nur bei der Preisgestaltung.

Insgesamt sollten wir uns solche Gedanken zu anderen Feldern machen. Netflix zum Beispiel. Denen geht es auch weniger um den kurzfristigen Profit. Erst einmal wird die klassische Filmindustrie aus dem Weg geräumt, sowohl Produktion, alsauch Vertrieb, dann können sie auch bestimmen was produziert wird, den Preis sowieso. Achja, Amazon hat auch einen Netflix Konkurrenten aufgebaut.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:38:02 Di. 28.Januar 2020
ZitatUSA - Beschäftigte kritisieren Umweltpolitik von Amazon

Über 340 Beschäftigte von Amazon veröffentlichten einen offenen Brief, in dem sie das Versagen ihrer Firma angesichts der krisenhaften Entwicklung des Weltklimas kritisieren. Sie widersetzten sich damit einer ausdrücklichen Festlegung. Die verbietet Amazon-Mitarbeitern Äußerungen über die Geschäftspolitik ohne vorherige Genehmigung durch die Firmenleitung. Diese Festlegung erfolgte im September 2019, als Amazon-Mitarbeiter ankündigten, an dem weltweiten Klimastreiktag teilzunehmen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw05/mitarbeiter-kritisieren-umweltpolitik-von-amazon
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:45:05 Fr. 27.März 2020
ZitatPerson der Woche
Jeff Bezos Der weltgrößte Corona-Profiteur

Die Coronakrise treibt Einzelhändler reihenweise in den Ruin. Amazon profitiert dagegen vom Onlinehandelsboom und stellt schlagartig 100.000 neue Mitarbeiter ein. Jeff Bezos macht zehn Milliarden Euro in zehn Tagen.


Amazon geht es dieser Corona-Tage nicht gut. Es geht dem Onlinegiganten spektakulär prächtig. Die Geschäfte boomen wie noch nie, das Unternehmen will auf einen Schlag 100.000 neue Mitarbeiter einstellen. Und je düsterer die Pandemie-Nachrichten werden, desto mehr strahlt das Amazon-Smile-Logo. Seit dem 12. März, als US-Präsident Donald Trump das Einreiseverbot für Europäer verhängt hat, ist die Amazon-Aktie inmitten eines historischen Börsenmassakers um rund 15 Prozent emporgeschnellt.

Der Konzern hat binnen 10 Tagen um etwa 100 Milliarden Euro an Marktwert zugelegt. Sein Gründer und Hauptaktionär Jeff Bezos ist damit in nicht einmal zwei Wochen um gut 10 Milliarden Euro reicher geworden. Kein Mensch auf der Welt hat mehr vom Coronavirus profitiert als der ohnedies reichste Mann der Welt.
https://www.n-tv.de/politik/Der-weltgroesste-Corona-Profiteur-article21664237.html?utm_source=pocket-newtab
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:09:51 Mi. 15.April 2020
ZitatAmazon entließ zwei Mitarbeiter, die sich kritisch über den Umgang des Unternehmens mit der Corona-Krise äußerten, wie die Washington Post am Montag bekannt gab.
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-schmeisst-zwei-mitarbeiter-raus-die-arbeitsbedingungen-kritisieren-2020-4/

ZitatBoom auf Kosten der Angestellten?

Amazon profitiert von der Corona-Krise und will Zehntausende Jobs schaffen. Zugleich versucht der Konzern, sich als Wohltäter darzustellen. Doch Amazon-Mitarbeiter in den USA beschreiben ihren Arbeitgeber ganz anders.

(...)
Er erzählt gegenüber dem Radiosender NPR, dass er lieber unbezahlt zu Hause sei, seitdem ein Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet wurde: "Ich berühre jeden Tag, an dem ich dort arbeite, mehr als 2000 verschiedene Gegenstände. Und ich trage dabei keinen Schutz."

Unzureichende Desinfektion, zu wenig Mindestabstand in Warenhäusern: Diese Kritik gab es von einigen Warenhaus-Mitarbeitern verteilt über die USA.

Proteste und Streik


Ende März hatte es Proteste und Arbeitsniederlegungen in Staten Island gegeben. Der Streik wurde von dem Lagerarbeiter Chris Smalls angeführt. Er kritisierte Amazon unter anderem auch dafür, dass die Mitarbeiter nur dann "paid sick leave" bekommen - also bezahlt krank zu Hause bleiben dürfen - wenn sie nachweisen, dass sie mit Covid-19 infiziert sind. Doch die Tests seien rar, kritisierte Smalls in einem TV-Interview: "Man braucht viel Glück, um im Bundesstaat New York den Test zu bekommen. Und dann dauert es Tage bis man das Ergebnis hat."

An diesen Tagen werden die Mitarbeiter nicht bezahlt - denn Angestellte in den USA haben kein Recht auf bezahlte Krankentage. Das war schon vor der Corona-Krise ein Problem für viele Arbeitnehmer.
(...)
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-265.html

ZitatUSA und Frankreich
Amazon erhält Auflagen für Corona-Schutz und entlässt kritische Mitarbeiter


Nach einem Gerichtsbeschluss soll Amazon in Frankreich vorerst nur noch Lebensmittel sowie Hygiene- und Medizinprodukte liefern. Das Gericht im Pariser Vorort Nanterre erklärte am Dienstag, dass Amazon seine Verpflichtung zum Schutz der Angestellten in den Logistiklagern nicht erfüllt habe. In allen Lagern solle nun eine Risikobewertung durchgeführt werden, zudem müssten erforderliche Gesundheits- und Sicherheitsmaßnahmen von Amazon eingeleitet werden, berichtet Heise.

Amazon zeigte sich mit der Entscheidung nicht einverstanden und ließ mitteilen, dass man versuchen werde, schnell ,,zu verstehen, was das für unseren Betrieb in Frankreich bedeutet". Amazon habe in den letzten vier Wochen 1,5 Millionen Schutzmasken und 27.000 Liter Händedesinfektionsmittel an seine französischen Logistikstandorte geliefert. Sofern sich Amazon nicht schnell um die vom Gericht festgestellten Versäumnisse kümmert, könnte es teuer werden: Laut Gerichtsurteil drohe für jeden Tag, an dem Amazon den geforderten Gesundheitsstandards nicht nachkomme, eine Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro.

Probleme mit der Gewerkschaft

Die Gewerkschaftsgruppe Union Syndicale Solidaires hatte die Verfügung gegen Amazon beantragt. Der Vorwurf lautete, dass Amazon in den Lagern nicht die Möglichkeit biete, geforderte Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus einzuhalten. Diese Vorwürfe sind für Amazon nicht neu und häuften sich zuletzt. Im Logistiklager in Staten Island in den USA organisierte der Amazon-Mitarbeiter Chriss Smalls einen Streik, um auf die unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen hinzuweisen. Kurz darauf wurde er entlassen. Die Begründung lautete kurioserweise, dass er die Sicherheitsmaßnahmen nicht eingehalten hätte.

Vor wenigen Tagen ist Amazon erneut gegen kritische Mitarbeiter vorgegangen. Die UX-Designerin Emily Cunningham und ihre Kollegin Maren Costa wurden am Freitag entlassen. Cunningham habe sich ,,mehrfach internen Vorgaben widersetzt", teilte Amazon mit. Cunningham ist eine große Kritikerin ihres ehemaligen Arbeitgebers und äußert diese Kritik häufig auf Twitter. So warf sie Amazon mangelnden Klimaschutz vor und kritisierte besonders in den vergangenen Wochen die Arbeitsbedingungen in den Amazon-Logistiklagern, in denen die Mitarbeiter nicht ausreichend vor Covid-19 geschützt werden.

Schon zu Jahresbeginn hatte Amazon Cunningham – die auch Mitglied der Mitarbeitergruppe Amazon Employees for Climate Justice ist – mit Entlassung gedroht. Man respektiere die Kritik von Mitarbeitern, kritische Mitarbeiter genössen aber keine pauschale Immunität, um sich internen Vorgaben zu widersetzen, teilte Amazon dem Spiegel zufolge mit. Diese geben vor, dass Angestellte nur mit Erlaubnis ihrer Vorgesetzten öffentlich über die Geschäfte des Konzerns sprechen dürfen.
https://www.onlinehaendler-news.de/online-handel/marktplaetze/132807-amazon-auflagen-corona-schutz-entlaesst-kritische-mitarbeiter
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:39:29 Mi. 15.April 2020
ZitatJeff Bezos macht Milliarden in der Corona-Krise – Amazon-Aktie auf Rekordhoch

...der reichste Mensch der Welt wird noch reicher. Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um 24 Milliarden auf 138,5 Milliarden Dollar (126,1 Mrd Euro) gestiegen.
https://www.fr.de/wirtschaft/corona-krise-deutschland-wirtschaft-duestere-prognose-menschen-aermer-zr-13589715.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 13:03:42 Mi. 15.April 2020
Warum?

Weil es fast nur noch Zombies gibt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 13:06:24 Do. 16.April 2020
ZitatCORONAVIRUS: - Amazon setzt Betrieb in Frankreich aus

Amazon schließt aus Sorge vor Strafzahlungen alle sechs Verteilzentren des Unternehmens in Frankreich.

Quelle: https://www.golem.de/news/coronavirus-amazon-setzt-betrieb-in-frankreich-aus-2004-147907.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:19:33 Mi. 22.April 2020
ZitatBeschäftigte des Online-Handelsriesen Amazon in den USA sind aus Protest gegen ihre Arbeitsbedingungen in der Coronakrise in den Streik getreten. An den Arbeitsniederlegungen am Dienstag wollten sich insgesamt mehr als 350 Beschäftigte der Warenlager beteiligen.
https://www.bluewin.ch/de/news/wirtschaft-boerse/proteste-der-amazon-belegschaft-383057.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: FrankWhite am 10:41:10 Mi. 22.April 2020
Zitat von: Kuddel am 11:39:29 Mi. 15.April 2020
ZitatJeff Bezos macht Milliarden in der Corona-Krise – Amazon-Aktie auf Rekordhoch

...der reichste Mensch der Welt wird noch reicher. Das Vermögen von Amazon-Chef Jeff Bezos ist dem Bloomberg Billionaires Index zufolge seit Jahresbeginn um 24 Milliarden auf 138,5 Milliarden Dollar (126,1 Mrd Euro) gestiegen.
https://www.fr.de/wirtschaft/corona-krise-deutschland-wirtschaft-duestere-prognose-menschen-aermer-zr-13589715.html

Von 24 Milliarden auf 138  :o :o :o
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 06:28:18 Do. 23.April 2020
Warum?

Wohl wie "Schluepferstuermer" sagt: fast nur noch Zombies unterwegs.

Enteignen, umverteilen. Fuer solche Unmenschen buckeln und knechten wir so gut wie widerstandslos (kotz).

Muss zum Hafen, dienen.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:23:25 Do. 23.April 2020
Die gigantischen Gewinnsteigerungen von Amazon und Alibaba würde ich nicht auf die Blödheit der Menschen schieben. Wenn die Läden geschlossen haben und man nicht vor die Tür darf, bestellt man halt online was man braucht.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:58:32 Sa. 25.April 2020
Zitat Gewerkschafter fordern Schließung
Corona-Ausbruch in Amazon-Versandzentrum bei Hamburg

Der US-Konzern ist einer der größten Profiteure der Krise. Die Logistikzentren laufen auf Hochtouren. Am norddeutschen Vorzeigestandort gibt es nun Dutzende Covid-19-Fälle, die unter den Mitarbeitern für Unruhe sorgen.
https://www.manager-magazin.de/premium/amazon-corona-ausbruch-im-versandzentrum-winsen-an-der-luhe-a-0222c6c0-1c03-471e-84b1-1df4f8f1375d
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 17:06:52 Do. 07.Mai 2020
Zitat5.5.20
Whole Foods: Amazon lässt Angestellte überwachen

Das Unternehmen von Jeff Bezos überwacht in der aufgekauften Biomarktkette die Angestellten mit einer Heatmap, damit sie sich nicht gewerkschaftlich organisieren.
(...)
Die Heatmap ist eine digitale Karte, die verschiedene Informationen über die einzelnen Filialen und ihre 95.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzeigt. Sie gibt genaue Auskunft über Verstöße gegen Gesundheits- oder Arbeitsschutzvorschriften, die Loyalität einzelner Beschäftigter sowie die ethnische Zusammensetzung jeder Filiale. Liegt der Standort in der Nähe eines Gewerkschaftsbüros? Auch das wird als »externes Risiko« erfasst.
(...)
https://jacobin.de/artikel/whole-foods-amazon-uberwachung-heat-map/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:29:59 Fr. 15.Mai 2020
ZitatAmazon: Verdi kündigt Streiks an

Sieben Jahre nach dem Beginn des Tarifkonflikts bei Amazon und einer Coronabedingten Zwangspause bläst die Gewerkschaft Verdi wieder zur Offensive.


Der für den Einzel- und Versandhandel zuständige Bundesfachgruppenleiter, Akman, kündigte neue Streiks an. "Wir werden keine Ruhe geben, bis wir einen Tarifvertrag haben." Er nannte den Arbeitskampf "einen der längsten und härtesten in der Gewerkschaftsgeschichte". Am Donnerstag jährte sich der Konflikt beim weltgrößten Versandhändler. Am 14. Mai 2013 veranstaltete Verdi in Bad Hersfeld den ersten regulären Streik.
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/amazon-verdi-kuendigt-streiks-in-bad-hersfeld-an,kurz-tarifstreit-102.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:45:43 Sa. 06.Juni 2020
Es war einmal ein Amazon Verteilzentrum...

https://www.youtube.com/watch?v=H5C1UsIRmaQ
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 11:28:50 So. 07.Juni 2020
Schön hell und warm. Diese Wärme wünscht man auch auf anderen Standorten.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:47:02 Di. 23.Juni 2020
ZitatCorona-Pandemie in Hessen 
Verdi: Drei Dutzend Infektionen bei Amazon in Bad Hersfeld
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/drei-dutzend-corona-infektionen-bei-amazon-in-bad-hersfeld-16828449.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:39:57 Mo. 29.Juni 2020
ZitatCorona-Krise
Kritik an Amazon wegen unklarer Infektions-Zahlen

Der Linken-Abgeordnete Meiser fordert eine Corona-Meldepflicht. Indessen hat ein Amazon-Betriebsrat auf Auskunft geklagt.


Die unklare Corona-Situation am Amazon-Standort im hessischen Bad Hersfeld sorgt weiter für Diskussionen: Auf die Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Pascal Meiser nach der Zahl der Erkrankungen in den Logistikzentren, die der Berliner Zeitung exklusiv vorliegt, verwies die Bundesregierung auf die lokalen Behörden: ,,Das Ausbruchsgeschehen in den Amazon-Standorten Bad Hersfeld und Winsen an der Luhe fällt in die Verantwortung der zuständigen Gesundheitsämter."

Der Bundesregierung lägen zu den Infektionen in den Amazon-Logistikzentren keine Erkenntnisse vor, auch eine ,,branchenspezifische Erhebung von Infektionsfällen" sei nicht vorgesehen.

Meiser, gewerkschaftspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, spricht sich nun für eine branchenbezogene Meldepflicht aus. ,,Nur auf diesem Wege kann auf belastbarer empirischer Grundlage bewertet werden, welche Branchen besonders infektionsanfällig sind und wo zusätzlicher Handlungsbedarf besteht", sagte er der Berliner Zeitung.

Auch müsse der Amazon-Konzern für Transparenz der Zahlen in seinen Logistikzentren sorgen. ,,Es ist höchst problematisch und alles andere als vertrauenerweckend, dass Amazon sowohl die eigenen Beschäftigten als auch die breite Öffentlichkeit über die tatsächlichen Infektionszahlen im Dunkeln lässt", sagte Meiser. Dass aber auch die Bundesregierung nicht wisse, ob und wie sich die Pandemie in einzelnen Branchen entwickle, sei ,,nicht nur beunruhigend, sondern auch höchst fahrlässig".

Die Berliner Zeitung hatte in der vergangenen Woche berichtet, dass die Standortleitung Bad Hersfeld dem Betriebsrat seit mehreren Wochen keine Gesamtzahlen mehr mitteilt. Die Mitarbeiter werden mit Lautsprecher-Durchsagen über Neuinfektionen informiert, viele hätten jedoch den Überblick über die Gesamtlage verloren, heißt es von Beschäftigten. Der Betriebsrat hat inzwischen auf Auskunft über die aktuellen Zahlen geklagt.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/amazon-schweigt-und-geraet-in-die-kritik-li.90165

ZitatAuslieferungen könnten sich verzögern
Streik bei Amazon hat begonnen - sechs Standorte betroffen


Streiks seien in Bad Hersfeld und Koblenz, in Rheinberg und Werne sowie in Leipzig gestartet worden, teilte die Gewerkschaft am Montag mit.

Über die Beteiligung an den für zwei Tage geplanten Aktionen insgesamt lagen zunächst keine Angaben vor. Im Logistikzentrum in Rheinberg haben laut Verdi etwa 400 bis 450 Beschäftigte ihre Arbeit niedergelegt. In Leipzig erwartet die Gewerkschaft am Montag etwa 400 bis 500 Streikende. An anderen Standorten sei noch nicht abzusehen, wie viele Amazon-Mitarbeiter sich beteiligen, hieß es am Morgen.

Verdi hat für diesen Montag und Dienstag die Beschäftigten an insgesamt sechs Standorten des Versandhandelskonzerns zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. "Wir verschärfen die Gangart, denn Amazon zeigt bislang keine Einsicht und gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten zu Gunsten des Konzernprofits", erklärt Orhan Akman, bei Verdi verantwortlich für den Einzel- und Versandhandel. Er verweist auf die jüngsten Coronavirus-Ausbrüche an Amazon-Standorten wie Bad Hersfeld. "Nach unseren Informationen haben sich dort mindestens 30 bis 40 Kolleginnen und Kollegen infiziert", so Akman.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/amazon-verdi-ruft-mitarbeiter-in-deutschland-zum-streik-auf-a-1308070.html

ZitatCorona-Streiks bei Amazon mit Drive-in

Seit 2013 streiken Amazon-Beschäftigte in Bad Hersfeld und Koblenz immer wieder für einen Tarifvertrag. Seit Mitternacht ist es wieder soweit. In Osthessen spielt aber auch die dortige Corona-Welle eine Rolle.


Wie oft sie schon Beschäftigte von Amazon in Bad Hersfeld zum Streik um sich versammelt hat, weiß Mechthild Middeke selbst nicht so genau. ,,Ich führe eine Liste, da könnte ich es recherchieren", sagt sie. Aber aus dem Stegreif? ,,Nö", sagt die Gewerkschaftssekretärin von Verdi. ,,Wir sind seit 2013 am streiken", erläutert sie, die als Betriebsbetreuerin zuständig ist für die nordosthessischen Betriebe der Amazon Logistik GmbH. Seit sieben Jahren verfolgen die Gewerkschafter bei dem Versender ein und dasselbe Ziel. Sie verlangen die Anerkennung der Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel. Denn Amazon ist bisher nicht tarifgebunden. Seit Mitternacht beteiligen sich abermals Hunderte Beschäftigte in Bad Hersfeld an einem Streik. Auch in Koblenz und an anderen Standorten von Amazon gibt es Ausstände. In Nordosthessen ist der Streik dieses Mal aber etwas Besonderes. Drive-in inklusive.

Der Grund: In Bad Hersfeld haben sich zahlreiche Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert. Wie viele es genau sind, wissen die Arbeitnehmervertreter laut Middeke nicht. Die Rede ist von rund drei Dutzend. Amazon legt Wert darauf, kein Hotspot zu sein. Die Mitarbeiter hätten sich im privaten Rahmen angesteckt, hat ein Sprecher der F.A.Z. gesagt. Gleichwohl hat die kleine Covid-19-Welle auch Folgen für den Betriebsalltag. Das regionale Gesundheitsamt hat etwa Maskenpflicht verordnet. Das Unternehmen lässt die Arbeitsplätze wie in solchen Fällen üblich öfter reinigen, wie es heißt. ,,Allein in Deutschland haben wir seit Februar 470 Millionen Einheiten Desinfektionsmittel für die Hände, 21 Millionen Paar Handschuhe, 19 Millionen Masken, Gesichtsschilder oder anderen Mund-Nase-Schutz und 39 Millionen Packungen desinfizierende Wischtücher bestellt", listet ein Amazon-Sprecher auf.

,,Da geht schon die Angst um"


Das genügt Verdi aber nicht. Die Beschäftigten wüssten zum Beispiel schon gerne, in welchen Abteilungen die infizierten Beschäftigten arbeiteten. Schließlich müssten etwaige Kontakte untereinander nachvollzogen werden. Es gebe mittlerweile auch genügend Tests. ,,Hier müsste Amazon mehr machen", fordert die Gewerkschafterin.

Amazon selbst nennt auch auf Anfrage keine Infektionszahlen. Wie sich aus dem täglichen Corona-Bulletin des hessischen Sozialministeriums aber ergibt, liegt die Zahl der Neuinfektionen in Kreis Hersfeld-Rotenburg mittlerweile unter zehn. Vor gut einer Woche standen noch 27 zu Buche. Ein im Landesvergleich hoher Wert gemessen an der geringen Einwohnerzahl dieses Landkreises. Nur gut 120.000 Kinder, Frauen und Männer zählt er.

Vor diesem Hintergrund gehört Amazon in Nordosthessen zu den wichtigsten Arbeitgebern. Zwei Betriebe hat der Versender an der Autobahn 4. Er nennt sie Fra1 und Fra3, benannt nach dem nächstgelegenen großen Flughafen. Und das ist das 141 Kilometer entfernt gelegene Frankfurt. Der Flughafen Calden liegt zwar ungleich näher, dient aber nicht als Namensgeber.
Alle Schichten aufgerufen

Middeke schätzt die Zahl der Streikenden auf rund 500. Ein Erfahrungswert. Laut Amazon arbeitet aber die Mehrzahl der Mitarbeiter. Nachteile für die Kunden gebe es keine. Verdi hat alle Schichten zum Ausstand aufgerufen. Anders als sonst treffen sich die Streikenden aber nicht vor den Werkstoren. Vielmehr dient ein Parkplatz laut Middeke als Treffpunkt. Dort überträgt ein Lautsprecher die Streikreden aus einem Auto nach draußen. ,,Da erreiche ich die Leute schon", sagt sie. An Ort und Stelle können die Beschäftigten an diesem speziellen Drive-in auch ihre Anträge auf Streikgeld ausfüllen. Und gleichzeitig das Abstandsgebot beachten.

Und was sagt Amazon zu den Verdi-Forderungen? Was die Gewerkschaft als Ziel beschreibt, ist für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Amazon längst Realität: Löhne am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten gezahlt wird, Entwicklungschancen für viele Menschen und vor allem ein sicheres Arbeitsumfeld", heißt es bei dem Versender. Früher war auch noch von Aktienoptionen die Rede. Wer welche hat, kann sich gemessen an der Kursentwicklung der Amazon-Aktie glücklich schätzen.

Derweil moniert die Gewerkschaft, dass der von Amazon zwischenzeitlich gezahlte sogenannte Corona-Bonus schon Ende Mai ausgelaufen sei. ,,Das hebt nicht gerade die Stimmung", sagt Middeke.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/wirtschaft/tarifvertrag-gefordert-streiks-bei-amazon-mit-drive-in-16837540.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 01:05:04 Do. 02.Juli 2020
Zitatver.di verschärft Gangart gegen Krisengewinner und kämpft um Tarifvertrag für ,,Gute und gesunde Arbeit" - Amazon streicht Zuschlag – Beschäftigte streiken

Zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben am Montag und Dienstag vergangener Woche mehrere tausend Beschäftigte des Handelsriesen Amazon in Deutschland die Arbeit niedergelegt. Streikaktionen gab es in Bad Hersfeld, wo zuletzt Dutzende Fälle von Ansteckungen mit dem Coronavirus registriert worden waren, in Koblenz, Leipzig, Rheinberg und Werne. An anderen Standorten, etwa im bayerischen Graben, waren Ausstände aufgrund der dort noch geltenden Restriktionen nicht möglich. Die Beschäftigten dort beteiligten sich aber mit kleineren Aktionen an dem bundesweiten Protest.

Quelle: https://www.unsere-zeit.de/amazon-streicht-zuschlag-beschaeftigte-streiken-131835/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:23:25 Do. 16.Juli 2020
ZitatAMAZON - Anteil am Online- und am gesamten Einzelhandel ausgebaut

Der Amazon-Anteil an den Online-Einzelhandelsumsätzen beträgt bereits 48 Prozent (Amazon Eigenhandel plus Marketplace). Das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber 2018.

Der Amazon-Anteil an den Online-Einzelhandelsumsätzen beträgt bereits 48 Prozent (Amazon Eigenhandel plus Marketplace). Das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber 2018. Etwa die Hälfte der Waren, die Menschen bei Amazon kaufen, stammen nicht von Amazon selbst, sondern von kleineren Händlern. Die zahlen Amazon eine monatliche Gebühr dafür, dass sie den digitalen Marktplatz ("Marketplace") als Verkaufsplattform nutzen dürfen. Marktbeobachter und ehemalige Beschäftigte kritisieren, dass der Handelsriese seine dominante Marktposition dazu ausnutzt, erfolgreich auf dem Marketplace agierende Händler zu verdrängen, indem das Unternehmen entsprechende Produkte ins eigene Sortiment aufnimmt, prominent bewirbt und hierdurch Wachstum generiert.

Der Anteil von Amazon am Umsatz des gesamten deutschen Einzelhandels steigt ebenfalls erheblich und beträgt mittlerweile 5,2 Prozent. In den Bereichen Elektronik/Computer, Spielzeug/Baby/Sport/Freizeit und Bücher/Bürobedarf liegen die Marktanteile im gesamten Einzelhandel im zweiten Halbjahr 2019 zwischen 14,7 und 24 Prozent.

Amazon konnte seine Marktanteile in den vergangenen zwei Jahren in allen Kategorien stark ausbauen. Die Corona-Pandemie wird diesen Trend noch beschleunigen. Viele stationäre Einzelhandelsgeschäfte mussten ihren Verkauf in den vergangenen Monaten einschränken oder ganz einstellen. Auch nach Wiedereröffnung der Läden lassen sich die Umsatzeinbußen in den wenigsten Fällen wieder aufholen. Vor allem viele kleine Läden sehen sich zum Aufgeben gezwungen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw29/anteil-am-online-und-am-gesamten-einzelhandel-ausgebaut
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 11:44:17 Fr. 31.Juli 2020
Zitat40 Prozent mehr Umsatz - Amazon profitiert stark in der Coronakrise

Weltweite Corona-Lockdowns haben die Geschäfte des Onlinehändlers Amazon boomen lassen. Auch das Cloud-Geschäft floriert dank Heimarbeit und hoher Nachfrage nach Speicherplatz.

Quelle: https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-profitiert-stark-in-der-coronakrise-40-prozent-mehr-umsatz-a-79e7b2b2-e9f3-4ec7-8b28-79d31a60933f?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph

Immernoch sucht Randstad hier händeringend Mitarbeiter für Amazon am Standort Eggolsheim.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 08:20:47 Sa. 01.August 2020
Warum kaufen Viele bei Amazon ein? Weil sie faul und blöd sind.
Der örtliche Handel (Einzelhandelsgeschäfte) trage dazu bei, dass alles Online bestellt wird, indem keine Auswahl bereitstellt. Nur noch Massenartikel.
Schlicht er hat nichts, was man braucht.

Wie oft habe ich etwas gebraucht, sah in den Läden nach, wollte dort kaufen. Aber es war nicht vorhanden. Nur Sachen für die neusten Geräte. Dies aber in Massen (immer das Gleiche im Regal).

Dann bestellt man Online. Da gibt es das, was man will. Viele schauen gar dabei nicht, dass es n9och andere Online-Shops, ausser Amazon gibt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 09:44:06 Sa. 01.August 2020
Woher soll der Einzelhandel wissen was er bereitstellen soll wenn z.B. Herr Schluepferstuermer zufälliger Weise vorbei kommt und Artikel XY kaufen möchte, nein, nicht nur das, eine Auswahl sollte es sein, und das macht der Händler dann bei >100 Kunden die auch nicht gerne bei Amazon bestellen, investieren, ein Lager bauen, Amazon 2.0?
Amazon beherrscht selbst den Onlinehandel mittlerweile beinahe komplett, es wird immer schwerer einen anderen Anbieter zu finden der nicht mit bzw. über Amazon verkauft.

Die Macht eines ständig klammen Geldbeutels und eine Portion Konsumsucht kotzt uns Amazon vor die Füße.
Ein Teufelskreis!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:08:24 Sa. 01.August 2020
Ich bin nicht der Einzige. Es sind Viele.

9ich bin Hartknäckig und irgendwann finde ich einen Laden.
Viele aber nicht. Die gehen in einen Laden. Bekommen nichts.Bestellen es Online.
Wo natürlich? Bei Amazon. Weil es so einfach und alle so machen.

Das mit kleinen Geldbeutel ist bei Vielen ein Nonsens.
Vieles wird nur gekauft, um es später wieder wegzuschmeißen.
Weniger ist oft mehr...
https://www.ardmediathek.de/ard/video/alpha-thema/weniger-ist-mehr---vom-trend--mit-nichts-gluecklich-zu-sein/ard-alpha/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzI4NDU1MWUyLTQ1ZjktNGZjYi1iYTk3LWY5ZTMyNDgwMjgzNQ/

Du meinst den angeblich schmalen Geldbeutel in Kombi mit Konsumsucht.
Oft wird etwas gekauft, ohne es zu brauchen
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 16:49:24 Sa. 01.August 2020
Wer traut sich denn noch öffentlich über seine Armut zu sprechen, Arm sind doch andere. Ist m.M.n. ein gerne ignoriertes Problem, es übertüncht so vieles, nicht nur das Konsumverhalten.
Wer in Deutschland lebt. lebt im Wohlstand™, wenn nicht ist derjenige selbst Schuld.
PR-Brainwash "Neu ist immer besser" tut sein übriges.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 18:33:59 Sa. 01.August 2020
Stimmt.

Auf der anderen Seite behaupten Gutverdienende, sie haben zu wenig Geld.
Es gibt Leute mit 2000€/MTL (1 Person), die zu wenig haben (denken Sie)
Sind in Wirklichkeit Konsumjunkies.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:47:59 Sa. 01.August 2020
ZitatWarum kaufen Viele bei Amazon ein? Weil sie faul und blöd sind.

Naja, dann bin ich halt faul und blöd. Ich gestehe, dass ich auf dem Amazon Marketplace gebrauchte DVDs für meine Filmesammlung kaufe.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 23:04:46 Sa. 01.August 2020
Sowas meinte ich nicht. Auch ich, habe schon bei Amazon eingekauft.
Sondern Leute, die nur aus Bequemlichkeit bei Amazon einkaufen.
"Ach ich brauch ein neues Notebook. Alexa bestell mal"
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 09:56:42 So. 02.August 2020
Wer Alexa zu Hause hat dem ist nicht mehr zu helfen!
Diejenigen verteidigen den gewählt bequemen Untergang bis aufs Blut.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:29:40 Mo. 03.August 2020
Wir sollten nicht vergessen, daß die Konsumenten keinen sonderlichen Machtfaktor darstellen. Das ist nur blödes Geschwätz.

Echte Macht im Kampf gegen den Konzern haben die Amazon Beschäftigten:

Amazon: Weltweit wachsender Widerstand gegen brutale Methoden
https://maulwuerfe.ch/?p=8278
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 20:49:41 Mo. 03.August 2020
Noch nie etwas von dem Drecksladen gekauft und immer noch der Meinung, Boykott hätte rechtzeitig etwas gebracht.

Es gibt auch Leute mit 2000€/MTL (1 Person), die sehr wenig konsumieren. Und nicht ständig "das Neuseste"
jemals haben wollten.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 00:24:00 Di. 04.August 2020
Kannste aber mit der Lupe suchen.
Ist wie Bild-Zeitung kaufen. Niemand kauft sie.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 16:42:06 Do. 06.August 2020
ZitatPFORZHEIM / KOBLENZ - Amazon muss Streikaktionen auf Betriebsparkplätzen hinnehmen

Das Bundesverfassungsgericht wies zwei Klagen des Online-Handelskonzern Amazon zurück, nach denen Streikaktionen der Belegschaft u.a. in Pforzheim und Koblenz vor dem Eingang gegen das Hausrecht verstoßen würden. Bereits das Bundesarbeitsgericht hatte 2018 geurteilt, dass die Streiks zulässig sind inkl. der Ansprache der Kollegen durch die Gewerkschaft Ver.di auf den betroffenen Betriebsparkplätzen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw32/amazon-muss-streikaktionen-auf-betriebsparkplaetzen-hinnehmen
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:30:37 Fr. 07.August 2020
Da sieht man mal, wie verlogen die Argumente sind, Amazon habe kein Problem mit Gewerkschaften, brauche sie nur nicht, weil man mit den Beschäftigten selbst gute Bedingungen aushandeln könne. Und die Streiks hätten sowieso keinerlei Effekt auf den Betrieb.

Amazon ist wegen einiger Streikender auf einem Parkplatz bis vors Bundesarbeitsgericht gezogen. So unwichtig sind die Streiks also.

Schön, daß der Dreckskonzern seinen Willen nicht vor Gericht durchsetzen konnte.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:57:14 Fr. 07.August 2020
Zitat von: BGS am 20:49:41 Mo. 03.August 2020
Noch nie etwas von dem Drecksladen gekauft und immer noch der Meinung, Boykott hätte rechtzeitig etwas gebracht.

Es gibt auch Leute mit 2000€/MTL (1 Person), die sehr wenig konsumieren. Und nicht ständig "das Neuseste"
jemals haben wollten.

Ich mag diesen Armutskult nicht. "2000€/MTL (1 Person)" ist auch nicht die Welt.
Ich finde, wir sollten Armut bekämpfen, statt stumpf zu behaupten, arme Menschen seien die besseren Menschen (weil sie nicht so viel unsinnigen Mist konsumieren).
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 08:12:54 So. 09.August 2020
Claus von Wagner hat es gut rübergebracht:
Wir machen eine beschissene Arbeit, damit wir etwas kaufen kömnen, was wir nicht brauchen. Um dem Nachbarn zu beeindrucken zu können, den wir nicht mögen. Für eine Sicherheit, die wir nicht haben.

Wenn ein vermögender (mehr als 2000€) Schwachsinn für teures Geld kauft, schaut der unvermögende (unter 2000€) dem nach und kauft sich auch diesen Schwachsinn.
Ich sehe es an mir. Ich komme mit um die 1200€ gut zurecht, weil ich nicht jeden Schwachsinn kaufe.

Aber man braucht ja das neuste Premium-Smartphone (ca. 800€ und mehr), Dauernd neue Klammotten, denn man kann seine vorhandenen Klammotten nicht waschen. Das ist uncool. Reisen muß man unbedingt (dafür spart man doch das ganze Jahr und macht eine Arbeit, die Scheiße ist). Das sind nur einige wenige Beispiele.

Viele machen sich keine Gedanken, ob sie dies wirklich brauchen. Sondern Amazon macht es u.a. mit der 1-klick-Methode sehr einfach bei Amazon einzukaufen.
Aber es kauft ja keiner bei Amazon. Machen nur Andere.
Schon aufgefallen, dass Amazon, als 1. aufgelistet ist, sobald wir einen Artikel eintippen. Das macht in unserem Hirn etwas. Umsonst ist Amazon so groß und kann mit seinen Arbeitern machen, was er will.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 19:01:47 Sa. 15.August 2020
Amazon expandiert in Mittelfranken
ZitatGrünes Licht für Amazon-Logistikzentrum in Limbach

POMMERSFELDEN - Es war eigentlich nur noch eine Formsache: Nach dem Pommersfeldener Bürgerentscheid zugunsten des Bebauungsplans hat der Gemeinderat nun auch grünes Licht für den Bauantrag des Amazon-Logistikzentrums in Limbach gegeben. Und doch sind nicht alle glücklich darüber.

Quelle: https://www.nordbayern.de/region/hoechstadt/grunes-licht-fur-amazon-logistikzentrum-in-limbach-1.10350396
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:03:06 So. 30.August 2020
Die AMAZON Flex Geschichte geht scheinbar unbemerkt an der Öffentlichkeit vorbei.

Die rasant angestiegenen Klickzahlen dieses Videos

https://youtu.be/8fBlfGQ_A5o

belegen jedoch, daß diese Form der Ausbeutung in Deutschland angekommen ist und inzwischen über die Phase des Testens hinausgeht.

Paketauslieferung mit dem eigenen PKW unter totaler Abhängikeit von der Auftragsvergabe...
(Kommentare unter dem Video sprechen für sich)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:11:54 Mi. 02.September 2020
ZitatAmazon: Mit Geheimdienst-Methoden gegen Gewerkschafter und kritische Politiker

Bei Amazon erschnüffeln "Intelligence Analysts" Ansätze gewerkschaftlicher Organisierung und sammeln Material für Gerichtsverfahren. Auch Händler werden beäugt.

Eine Stellenanzeige Amazons lässt tief blicken: Gesucht wurde ein "Intelligence Analyst" für das Global Intelligence Program (etwa "weltweites Spionageprogramm") der Amazon-Abteilung Global Security Operations (etwa "weltweite Sicherheitseinsätze"). Der neue Mitarbeiter soll ein Team ergänzen, das taktische und strategische nachrichtendienstliche Produkte für Amazons Führungsetage bereitstellt. Ziel der Überwachung: Gewerkschafter, Aktivistengruppen und "feindliche" Politiker.

Die Anzeige betont, wie essentiell es für Amazons Management ist, nachrichtendienstliche Informationen aus aller Welt zu haben, die zu konkreten Maßnahmen führen – Maßnahmen, die der Intelligence Analyst selbst vorschlagen soll. Der Begriff des Intelligence Analyst bezeichnet in Nordamerika in der Regel bestimmte Mitarbeiter staatlicher Geheimdienste.
...

Quelle: heise (https://www.heise.de/newsticker/meldung/Amazon-Mit-Geheimdienst-Methoden-gegen-Gewerkschafter-und-kritische-Politiker-4883605.html)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 20:04:30 Mi. 02.September 2020
Hier auch ein BBC-Bericht zu Trolls Link. Amazon sucht Leute, die Mitarbeiter auf gewerkschaftliche Tätigkeit überwachen.
https://www.bbc.com/news/technology-53998201

"Amazon has withdrawn two job adverts for "intelligence analysts" which said the posts would involve reporting on union activity among workers.
In a statement to the BBC, the US company said the wording "was not an accurate description of the role" and had since been corrected.
However, the BBC could not find new versions of the ads.
One management consultant said it seemed like a mistake and should never have been written.
The advert for an intelligence analyst based in Phoenix went live this week and read: "Analysts must be capable of engaging and informing... stakeholders on sensitive topics that are highly confidential, including labour organising threats against the company."
..."
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:46:23 Sa. 05.September 2020
ZitatAmazon stellt Tausende neue Leute ein

In Großbritannien schafft der Versandriese inmitten der Corona-Krise zusätzliche 10.000 Stellen. Und auch in Deutschland baut der Online-Händler seine Präsenz aus.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/amazon-stellt-in-grossbritannien-tausende-neue-leute-ein-16936977.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:33:23 So. 11.Oktober 2020
ZitatAmazon-Mitarbeiter in Koblenz streiken

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi fordert alle Beschäftigten, die beim Onlinehändler Amazon beschäftigt sind, am Montag und Dienstag zum ganztägigen Stillen Streik auf. Die Gewerkschaft will die Anerkennung von Tarifverträgen erreichen.


"Wir dürfen nicht lockerlassen", sagt die für Amazon zuständige Gewerkschaftssekretärin Petra Kusenberg. Das Unternehmen habe in der Zeit des Lockdowns, als viele andere Händler ihre Beschäftigten entweder in Kurzarbeit oder sogar in die Arbeitslosigkeit geschickt hätten, einen Umsatzzuwachs erfahren.

Dieser habe es notwendig gemacht, am Standort Koblenz etwa 700 neue Mitarbeiter einzustellen, heißt es in einer Mitteilung des Verdi-Landesbezirks Rheinland-Pfalz-Saarland. Nur so sei das enorme Arbeitsaufkommen zu bewältigen gewesen. In Koblenz sind laut Angaben von Verdi etwa 1.700 Personen bei Amazon beschäftigt. Kusenberg wirft dem Unternehmen vor, nur "Geld zu scheffeln". Es sei dabei nicht bereit, "seinen Beschäftigten einen Mindeststandart, wie den Tarifvertrag für den Einzel-und Versandhandel Rheinland-Pfalz, zukommen zu lassen."
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/amazon-streik-koblenz-102.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:19:36 Di. 13.Oktober 2020
Die Auseinandersetzungen bei Amazon gehören zu den beachtlichsten in der Republik.
Die Öffentlichkeit hat ein wenig das Interesse verloren, die Medien schreiben noch immer den gleichen Scheiß und die taz zeigt eine ekelhaftere Haltung den Streikenden gegenüber, als die Bildzeitung. Doch der Kampf geht weiter:

ZitatStreik in Amazon-Versandzentren

Die Gewerkschaft Verdi kämpft um einen Tarifvertrag für die Amazon-Mitarbeiter in Deutschland. Am Morgen begann an sechs Standorten ein Streik. Laut Konzern sollen Pakete trotzdem pünktlich ankommen.


An mehreren deutschen Standorten des Online-Versandhändlers Amazon haben Beschäftigte in der Nacht und am Morgen die Arbeit niedergelegt. Sie folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft Verdi. Die Streiks sollen zwei Tage dauern und ihre Wirkung am "Prime Day" des Konzerns entfalten. Dabei handelt es sich um eine jährliche Verkaufsaktion mit besonderen Angeboten für Prime-Kunden des Unternehmens.

Sechs Versandzentren betroffen

Der Ausstand betrifft die Amazon-Versandzentren in Leipzig, Bad Hersfeld, Rheinberg, Werne, Graben bei Augsburg und Koblenz. Ein Konzernsprecher erklärte, dass die Arbeitsniederlegungen keinen Einfluss auf das Geschäft hätten. "Die Pakete kommen pünktlich zu den Kunden, wir sehen keine Auswirkungen der Streiks", sagte er.

Verdi kämpft seit Jahren dafür, dass die Amazon-Beschäftigten einen Tarifvertrag bekommen und nach dem Tarif für den Einzel- und Versandhandel bezahlt werden.  Amazon lehnt dies ab, da die Tätigkeiten an den verschiedenen Standorten nicht dem Einzelhandel, sondern der Logistik zuzurechnen seien.

Corona-Zulage in Gehaltserhöhung umwandeln

Aktuell fordert die Gewerkschaft, die zwischenzeitlich gezahlte Corona-Zulage für die Beschäftigten in eine dauerhafte tariflich abgesicherte Gehaltserhöhung umzuwandeln. Amazon könne sich höhere Gehaltssteigerungen durchaus leisten, erklärte der zuständige Fachgruppenleiter bei Verdi, Orhan Akman. "Von den wirtschaftlichen Problemen, mit denen sich Ketten des stationären Einzelhandels durch Lockdown und andere Corona-Beschränkungen konfrontiert sehen, ist Amazon weit entfernt", sagte er.

Der Konzern habe den Beschäftigten im September zwar eine Gehaltserhöhung von 1,8 Prozent gewährt und sich damit an den tarifvertraglich im Einzelhandel vereinbarten Einkommenssteigerungen orientiert. "Allerdings klafft nach wie vor eine Lücke bei Sonderzahlungen wie dem Weihnachts- und Urlaubsgeld", kritisierte Akman. Amazon argumentiert dagegen, das Unternehmen biete bereits "exzellente Löhne, exzellente Zusatzleistungen und exzellente Karrierechancen" in einer "sicheren, modernen Arbeitsumgebung".
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/amazon-streik-117.html

Ständig ärgere ich mich über die Forumlierung, daß die Gewerkschaft streikt und kämpft. Haben die Schreiberlinge denn überhauptkeine Ahnung davon, wie ein Streik aussieht? Nicht selten haben Gewerkschaften zu Streiks aufgerufen, die aber floppten, weil die Beschäftigten sich daran nicht beteiligt haben. Gewerkschaften können einen Streik vorbereiten, sie können dazu aufrufen, die Organisationsstrukturen bieten und die Verhandlungen führen. Sie können aber nicht streiken! Es sind stets die Bschäftigten, die streiken, die den Kampf führen. Sie können auch die Arbeit niederlegen ohne Gewerkschaft, das nennt man dann einen selbstständigen oder Wilden Streik.

Amazon ist in Deutschland ein besonderer Fall: Normalerweise darf nur zu Tarifverhandlungen gestreikt werden, den Rest des Jahres herscht "Friedenpflicht", also Streikverbot. In letzter Zeit haben die Gewerkschaften damit begonnen, Tarifverträge über zwei Jahre abzuschließen und damit ein zweijähriges Streikverbot zu akzeptieren. Amazon hat als US Konzern seine amerikanische Ideologie mitgebracht und leht grundsätzlich Gewerkschaften und deren betriebliche Einmischung ab. Der Konzern interessiert sich nicht dafür, wie hilfreich eine DGB Gewerkschaft für die Ruhe im Betrieb sein kann. Er weigert sich deshalb, mit Verdi einen Tarifabschluß abzuschließen. Deshalb gilt die Situation bei Amazon als laufender Tarifkonflikt und das schon seit Jahren. Das ermöglicht jederzeit die legale Niederlegung der Arbeit, denn es gilt keine "Friedenspflicht".

Bei Amazon war es ein kleines Grüppchen von Beschäftigten, die sich vornahmen, den Kampf von David gegen Goliath aufzunehmen. Die diskutierten intern und begannen mit einer Basisorganisierung. Die Erfahrung könnte als Beispiel für andere dienen. Die nutzten die Gewerkschaft als ihren organisatorischen Rahmen für ihren Kampf, aber sie trafen sich auch unabhängig. Auch für Verdi ergang sich daraus eine neue Situation: Sie hatten damit vielleicht die Möglichkeit einen Fuß in einen Konzern zu bekommen, bei dem das Mangement versucht, die Gewerkschaft mit allen Mittel ruaszuhalten. Gleichzeitig führten die Basisaktivitäten zu einer Eintrittswelle in die Gewerkschaft in eine Sektor, der gewerkschaftlich schlecht organisiert ist. Und zuguterletzt ist diese kämpferiches Basisbewegung die beste Imagekampagne für diese zahnlose Gewerkschaft.

Die Betriebsaktivisten nutzten diese Situation für sich und es gelung ihnen, mit der Gewerkschaft ein festes Kontingent an Streiktagen auszuhandeln, über das sie frei verfügen konnten. Das heißt in der Praxis, sie können jederzeit, auch spontan, die Arbeit niederlegen, ohne pber den Weg der Genehmingung der Gewerkschaftsbürokratie gehen zu müssen.

Sie versuchen sich an einer Vernetzung der Beschäftigten verschiedener Amazonniederlasuungen. Auch grenzübergreifend. Verdi sieht das nicht unbedingt gern. Insbesondere, wenn es um die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften geht, die nicht im gleichen Dachverband sind, wie Verdi. Teilweise zahlt man Auslandsreisen aus eigener Tasche oder beantragt Unterstützung von Stiftungen. Es finden regelmäßig internationale Vernetzungstreffen statt.

Das macht diese Auseinandersetzung so interessant. Den meisten sind diese Hintergründe nicht bekannt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:51:58 Di. 27.Oktober 2020
Ich habe einen Streikaktivisten von Amazon getroffen. Die Coronasituation macht es ihnen schwerer, aber sie machen weiter mit der internationalen Vernetzung.

Verdi ist dabei, die Aktivisten bei Amazon zunehmend in Stich zu lassen. Es werden reihenweise neuer Amazon Niederlassungen eröffnet. Die Verdisekretäre sind völlig überfordert damit, die Beschäftigten dort zu organisieren. Die kampferfahrenen Streikaktivisten haben angeboten, dort auszuhelfen. Sie hätten sowieso einen besseren Draht zu einfachen Kollegen, als ein Gewerkschaftssekretär. Verdi will das nicht.

Bei den bisherigen Streiks hatten die Aktivisten für ihre Niederlassung ein Kontingent an Streiktagen gekriegt, über das sie frei und spontan verfügen konnten. Sie konnten sagen, "in einer halben Stunde legen wir die Arbeit nieder." Das ist vorbei. Jeder Streik muß bei der Verdizentrale in Berlin beantragt werden. Das kann mehrere Wochen dauern. Es ist nun unmöglich spontan auf aktuelle Mißstande zu reagieren oder auf besondere Auftragsspitzen, in denen ein Streik besonders schmerzhaft und wirkungsvoll wäre.

Begründung?

Corona.

Bitte, wie!?!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:29:23 So. 08.November 2020
ZitatProfiteur der Krise – Amazon zwischen Heuchelei und Ausbeutung

Die wirtschaftlichen Konsequenzen, die die noch immer andauernde Corona-Pandemie mit sich bringt, belasten sowohl Kleinunternehmen und Selbstständige, welchen teilweise die gesamte Existenzgrundlage entrissen wird, als auch Großkonzerne, deren Aktienkurse weiterhin zu sinken scheinen.

Mit Ausnahme von Amazon.


Das milliardenschwere Unternehmen profitierte als Online-Versandhandel mit kontaktloser Lieferung und Anbieter eines überaus beliebten On-Demand-Streaming-Services ungemein vom Lockdown und verzeichnet laut diversen Quellen, neben der sowieso schon ungeheuren Umsatzzunahme von fast 50 Milliarden auf 280 US-Dollar in 2019, einen Umsatz von 88,91 Milliarden US-Dollar im zweiten Quartal dieses Jahres, was wiederum, im direkten Vergleich zum Vorjahr, einen Umsatzwachstum von stolzen 40 Prozent darstellt.[1] Allein innerhalb von zehn Märztagen dieses Jahres erfuhr der Großkonzern eine Wertzunahme von 100 Milliarden US-Dollar und erhöhte das Privatvermögen von Firmengründer Jeff Bezos somit kurzerhand um weitere 10 Milliarden.[2]

Während die Führungselite rund um den US-amerikanischen Unternehmer, Investor und mit einem Privatvermögen von rund 186 Milliarden US-Dollar reichsten Menschen der Welt weiterhin nach Ausbau und Kapitalerhöhung strebt, sind wie so oft die als fleischgewordene Produktionskraft wahrgenommenen Arbeiter und Angestellte die Leidtragenden.
(...)
https://diefreiheitsliebe.de/wirtschaft/profiteur-der-krise-amazon-zwischen-heuchelei-und-ausbeutung/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 06:26:16 Mo. 09.November 2020
Wie war das noch?

Enteignen, umverteilen an die Mitarbeiter. Die haben das Geld erwirtschaftet.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 13:12:32 Mo. 09.November 2020
Google ist eine Suchmaschine:

(https://abload.de/img/kinderarbeit06kzo.png) (https://abload.de/image.php?img=kinderarbeit06kzo.png)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 12:00:46 Do. 19.November 2020
Zitat,,2000 Zł für alle!" - Arbeitskampf bei Amazon in Polen

Um neues Personal anzuwerben, hat Amazon in einem Teil seiner Lager einen einmaligen Bonus in Höhe von 2 000 Zł (umgerechnet 445,47 €) eingeführt. Um ihn zu erhalten, reicht es aus, am ersten Arbeitstag zu erscheinen. Der Bonus wird nur neuen Arbeiter*innen angeboten, die für die Feiertage von Zeitarbeitsagenturen entsandt werden. (...)
https://www.fau.org/artikel/2000-zl-fuer-alle-protestaktionen-in-den-lagern-von-amazon-polen
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 03:04:18 Mi. 25.November 2020
Zitat23.11.20
Dozens of leaked documents from Amazon's Global Security Operations Center reveal the company's reliance on Pinkerton operatives to spy on warehouse workers and the extensive monitoring of labor unions, environmental activists, and other social movements.
(...)
The Pinkerton spies were posted in a Wroclaw warehouse known as WRO1, operated by the Amazon contractor ADECCO, to investigate the allegation, according to the Amazon report.
(...)
https://www.vice.com/en/article/5dp3yn/amazon-leaked-reports-expose-spying-warehouse-workers-labor-union-environmental-groups-social-movements

Die Mörderbande Pinkerton gehört zur schwedischen Securitas AB. In Deutschland heißt der Geschäftsführer Herwarth Brune. Der war vorher Obermacker bei Manpower und durfte als solcher seine schmierigen "Gedanken" zur Leiharbeit in der ZEIT veröffentlichen. Faszinierend, wie da ein Rädchen ins andere greift.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:45:37 Do. 26.November 2020
ZitatVerdi hat die Amazon-Mitarbeiter zu dreitätigen Streiks aufgerufen. Die Gewerkschaft will mit der Arbeitsniederlegung am ,,Black Friday" Druck auf den Online-Händler ausüben.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/streit-um-tarifvertrag-verdi-ruft-zu-streiks-bei-amazon-auf/26660364.html?ticket=ST-1203017-k244AbrGEQt2zgi60N5S-ap1
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 11:00:16 Do. 26.November 2020
https://www.heise.de/news/Amazon-ueberwacht-Gewerkschaftler-Greenpeace-und-Greta-Fans-4970229.html?wt_mc=nl.red.ho.ho-nl-daily.2020-11-25.link.link

"Amazon.com treibt hohen Aufwand, um eigene Mitarbeiter, Gewerkschaftler und andere soziale Bewegungen zu überwachen. Auch Vertragspartner, Diebe, Drogendealer und Umweltschützer sind im Visier, selbst wenn sie gar nichts mit Amazon zu tun haben. Laut Amazon geschieht das alles legal und mit Wissen der örtlichen Behörden: "Jeder Versuch, diese Aktivitäten aufzubauschen, oder zu unterstellen, dass wir etwas Ungewöhnliches oder Falsches tun, ist unverantwortlich und falsch ..."

Bericht dazu hat Fritz Linow bereits verlinkt:
https://www.vice.com/en/article/5dp3yn/amazon-leaked-reports-expose-spying-warehouse-workers-labor-union-environmental-groups-social-movements
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:12:08 Do. 26.November 2020
In der Öffentlichkeit tut man so, als hätten die Arbeitskämpfe keinerlei Wirkung.

Gerade die neuen Kampfformen, die Basisvernetzung, die internationalen Kontakte und die Zusammenarbeit mit Sozialen Bewegungen seitens der Amazonaktivst*innen versetzen den Konzern in Panik.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 11:36:39 Do. 26.November 2020
Bitte weitergehen hier gibt es nichts zu sehen!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:01:28 Mo. 30.November 2020
ZitatAmazon zahlt 500 Millionen US-Dollar Boni – muss aber mit Streik und Protest am Black Friday umgehen

Der Black Friday wird Amazon erneut Riesenumsätze bescheren. Deshalb sind 500 Millionen US-Dollar an Bonuszahlungen für Mitarbeitende geplant. Trotz Streik und Kritik.
https://onlinemarketing.de/unternehmensnews/amazon-500-millionen-boni-aber-streik-und-protest

(https://pbs.twimg.com/media/En6qCa5XcAQDBGL?format=jpg&name=large)

(https://pbs.twimg.com/media/En65knrXYAAaBp_?format=jpg&name=360x360)

(https://pbs.twimg.com/media/En65knxWMAAL47i?format=jpg&name=small)

(https://pbs.twimg.com/media/En65kmyXMAYzlET?format=jpg&name=small)

(https://pbs.twimg.com/media/En2tARwUwAADJfT?format=png&name=small)

(https://pbs.twimg.com/media/En2tXs8W8AQRiCr?format=jpg&name=medium)

(https://pbs.twimg.com/media/EoFNr7FXUAEG6iE?format=jpg&name=4096x4096)

(https://pbs.twimg.com/media/En65nEyWEAEW2i8?format=jpg&name=small)

(https://pbs.twimg.com/media/En1jCQHXUAAHCA0?format=jpg&name=large)

(https://pbs.twimg.com/media/En2taJLXYAcWUnf?format=jpg&name=medium)

(https://pbs.twimg.com/media/En23cm7XEAAAUYA?format=jpg&name=medium)

https://makeamazonpay.com/
Titel: Christian Krähling ist tot. Er ist das Gesicht des Widerstandes gegen Amazon
Beitrag von: admin am 19:59:42 Sa. 12.Dezember 2020
(https://scontent-ham3-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/s960x960/130707641_1688220331358711_334115354613220442_o.jpg?_nc_cat=106&ccb=2&_nc_sid=8024bb&_nc_ohc=GC01-qjvK-0AX92p3xz&_nc_ht=scontent-ham3-1.xx&tp=7&oh=ee3c1efab99350ede2b2d7f027fb7c5b&oe=5FFB5CAD)

Christian Krähling ist tot. Er ist das Gesicht des Widerstandes gegen Amazon
Das ist die Überschrift eines Nachrufs vom Jour Fixe der Gewerkschaftslinken Hamburg.

OKG (Organisieren-Kämpfen-Gewinnen) schrieb:"GewerkschafterInnen weltweit werden trauern, von Spanien, Polen, USA, Frankreich, China... du hast keine Grenzen gekannt, nicht korrumpierbar, immer bescheiden, immer mit Witz, immer unerschrocken, Dichter, Kämpfer, Freund, Genosse, liebevoller Vater."

Ich habe Christian vor vielleicht 7 Jahren kennengelernt auf einem Treffen von Betriebsaktivsten. Er kam vorbei zu einer Protestkundgebung (bei der ich zu den Mitorganisatoren gehörte) um die solidarischen Grüße der Amazonkollegen zu überbringen und er lud mich nach Bad Hersfeld ein zur Teilnahme an einem Streik. Es war ein Erlebnis, dabei zu sein. Ein Streik, der anders lief, als es sonst in Deutschland üblich ist. Es spielte eine Band auf dem Parkplatz vor der Amazonniederlassung und man versuchte die Arbeitswilligen (Streikbrecher) freundlich zu bearbeiten, um sich dem Streik anzuschließen. Christan drückte mir ein Megaphon in die Hand, um zu den Streikenden zu sprechen. Ich war ziemlich nervös.

Christian wird jetzt als ein Arbeiterführer gepriesen. Das war er wohl auch. Aber nicht, wie man sich das vorstellt. Kein Leithammel mit donnernder Stimme, sondern ein witziger Typ, der einen guten Draht zu den Kollegen hat, hilfsbereit und verbindlich. Wo andere eine eingeschüchterte und angepaßte Belegschaft sahen, sah er Leute, deren Ängste und Unzufriedenheit sich auch gehen das Unternehmen richten können. Und damit behielt er Recht. Es gelang ihm, daß die unpolitischen und im Kampf unerfahren Kollegen sich nach und nach dem gemeinsamen Kampf anschlossen. Christian war direkt bei seinen Kollegen, dachte dabei aber weiter und er hat einen großen Anteil daran, daß sich Amazoanarbeiter eigenständig im Land und über Ländergrenzen hinweg vernetzten. Er konnte strategisch denken und es gelang ihm, gewerkschaftliche Strukturen für den Kampf zu nutzen, aber wenn sie nicht mitziehen wollten, es eben außerhalb der Gewerkschaft zu machen. Das galt zum Beispiel mit der Basisgewerkschaft IP in Polen, die nicht in dem selben internationalen Dachverband gehört, wie Verdi. Ich war mit ihm und anderen Amazonkollegen verschiedener Amazonstandorte in Deutschland und in Polen auf Veranstaltungstour nin Norddeutschland. Als ein spanischer Veranstaltungsbesucher ihm erzählte, daß man bei Amazon in Spanien in wenigen Tagen die Arbeit niederlegen wollten, flog er kurzerhand mit ihm zusammen nach Madrid und er sprach dort zu seinen spanischen Kollegen.

Ich war auch mit ihm zusammen auf einer zweiwöchigen Bildungsreise und war angetan so einen so vielseitig interessierten und knallwitzigen Mitreisenden zu haben. Er stand auf asiatische Filme, hatte eine riesige Martial Arts Filmsammlung und sorgte dafür, daß wir abends stets genug Bier dabei hatten, wenn wir den Tag revue passieren ließen oder einfach irgendwelche Schwänke aus dem Leben erzählten.

Ein Interview mit Christian:
https://www.youtube.com/watch?v=OlW3qc1Mon0

Christian fehlt im Kampf gegen Amazon.
Er fehlt denjenigen, die ihn näher kennen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 13:23:24 So. 13.Dezember 2020
Nachrufe
Der (internationale) Kampf bei und gegen Amazon muss nun ohne Christian Krähling weitergehen


(https://www.labournet.de/wp-content/uploads/2020/12/christian_kraehling.jpg)

Es geht hier nicht darum, einen Helden aufzubauen. Christian hat sich nie in den Vordergund gedrängt. Wo andere nur Hoffnungslosigkeit sahen in einem gnadenlosen US Konzern mit einer eingeschüchterten Belegschaft, sah er gerade da die Chance, daß die Verzweiflung und Wut der gedemütigten Menschen zur Triebfeder von Kämpfen werden könnten. Mit dieser Überzeugung begab er sich auf einen schwierigen Weg. In den Anfangszeiten der Organisierungsversuche wurden Christian und Mitstreiter noch von den Kolleg*innen angepöbelt und auch bespuckt. Was als kleine Betriebszelle in Bad Hersfeld begann, wurde zu einer beeindruckenden Bewegung im ganzen Land. Verdi Chef Bsirske konnte kaum glauben, daß es möglich sein würde, in dem US Konzern mit dem Unternehmenscredo die Betriebe gewerkschaftsfrei zu halten, eine gewerkschaftliche Organisierung aufzubauen. Nun gab es eine ungeahnte Eintrittswelle auf gewerkschaftlichem Niemandsland und Bsirske wußte nicht nur die Vielzahl neuer zahlender Mitglieder zu schätzen, sondern er erkannte auch die Möglichkeit, die recht zahnlose Gewerkschaft in einem klassenkämpferischen Licht erscheinen zu lassen und trat selbst bei einer Streikversammlung als kämpferischer Arbeiterführer auf: https://osthessen-news.de/mediathek/video.php?vid=2491
Selbst der König der eingeschlafenen Füße, DGB Chef Hoffman, wollte sich nicht die Möglichkeit nehmen lassen, auch einmal in der Nähe klassenkämpferischer Auseinandersetzungen gesehen zu werden und er reiste zu einem Streik nach Bad Hersfeld.

Hier nun eine Auswahl von Nachrufen, deren Lektüre ich nur empfehlen kann:

Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2020/12/11/christian-kraehling-ist-tot-er-ist-das-gesicht-des-widerstandes-gegen-amazon/

Klasse Gegen Klasse
https://www.klassegegenklasse.org/nachruf-auf-christian-kraehling/

Sol
https://solidaritaet.info/2020/12/gewerkschaftlicher-aktivist-christian-kraehling-verstorben/

Hartmut Barth-Engelbart
http://www.barth-engelbart.de/?p=224869

Sebastian Friedrich
https://twitter.com/formelfriedrich/status/1337459664951406592

sozialismus.ch
https://twitter.com/sozialismus_ch/status/1337721368109080576

OKG
https://www.facebook.com/organisieren/posts/1688225051358239

Lied: Ihr ändert nicht die Zeiten
Text: Christian Krähling
Komponiert, gespielt und gesungen von Ernesto Schwarz

https://www.youtube.com/watch?v=6ul6Z2bb7Q8
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 14:34:38 Mo. 14.Dezember 2020
(https://www.sozialismus.info/wp-content/uploads/2020/12/130818417_10215340269378468_8998165305414000352_n-735x400.jpg)

Es wurden weitere Nachrufe veröffentlicht:

Junge Welt
https://www.jungewelt.de/artikel/392428.amazon-streikf%C3%BChrer-christian-kr%C3%A4hling-tot.html

Work Watch
https://www.work-watch.de/2020/12/amazon-widerstreiter-christian-kraehling-mit-43-jahren-ploetzlich-gestorben/

Forum Arbeitswelten
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/nachruf-auf-christian-krahling/

Die Linke Hessen
https://www.die-linke-hessen.de/politik/positionen/321-trauer-um-christian-kr%C3%A4hling.html

Sozialismus Info (SAV)
https://www.sozialismus.info/2020/12/ein-herber-schlag-christian-kraehling-ist-viel-zu-frueh-von-uns-gegangen/

Amazon Workers International (ein toller Nachruf)
https://amworkers.wordpress.com/2020/12/13/fur-christian-krahling/


Christian würde es wahrscheinlich nicht passen, daß man so viel Aufhebens um seine Person macht. Er würde uns raten, uns lieber da zu engagieren wo wir sind und da zu organisieren, wo wir arbeiten. Wir würdigen ihn wohl am besten, wenn wir den Kampf fortsetzen, den er gekämpft hat.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 16:00:02 Mo. 14.Dezember 2020
Zitat7.12.20
Ich arbeite in einem Sortierzentrum in Schottland. Dort habe ich Anfang September begonnen, bei Adecco zu arbeiten. Die meisten Leute im Lager sind LeiharbeiterInnen. Covid spielt dort, wo ich arbeite, eine große Rolle. In dieser Region sind so viele arbeitslos oder beurlaubt, dass Amazon davon profitieren kann. Die Menschen strömen auch aus Edinburgh und Glasgow in unser Amazon-Warenlager. Einige kommen mit dem Shuttlebus des Unternehmens. Im Vergleich zu London gibt es hier wenige migrantische ArbeiterInnen, vielleicht ein Viertel der Belegschaft, aber sie alle sprechen Englisch. (...)
https://www.autonomie-magazin.org/2020/12/lockdown-interviews-amazon/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 17:40:44 Mo. 14.Dezember 2020
Rückblick zum Amazon-Streik in Spanien 2018

Christian bei den streikenden Kollegen in Madrid:

https://www.facebook.com/KlasseGegenKlasse/videos/10155225098506771/

Ein weiteres Video:
https://www.youtube.com/watch?v=wrS7niL53Tg
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:48:02 Di. 15.Dezember 2020
ZitatStreik bei Amazon wegen ,,mickrigem" Weihnachtsgeld

Mit den weihnachtlichen Sonderzahlungen für Amazon-Beschäftigte zeigt sich Verdi äußerst unzufrieden.


Wie in jedem Jahr nutzt Verdi die Weihnachtszeit, um auf vermeintliche Missstände beim Online-Händler Amazon aufmerksam zu machen und den Druck auf das US-Unternehmen zu erhöhen. Da bildet auch das Corona-Jahr 2020 keine Ausnahme. Seit Beginn der Nachtschicht wird beispielsweise aktuell der Standort Graben bei Augsburg bestreikt. Aufgerufen wurde hier zu einer mehrtägigen Aktion. Die Gewerkschaft fordert im Rahmen des Ausstandes ein tarifliches Weihnachtsgeld.

Das Weihnachtsgeld sei der Gewerkschaft zufolge für viele Mitarbeiter kein Luxus, sondern vielmehr die Möglichkeit, aufgeschobene Zahlungen zu begleichen. Als Beispiele wird konkret auf Fälle wie Autoreparaturen, Geschenke oder Zahnersatz verwiesen, die mit dem normalen Monatslohn zum Teil nicht bewältigt werden könnten.
https://www.amazon-watchblog.de/unternehmen/2446-streik-amazon-wegen-mickrigem-weihnachtsgeld.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 13:53:54 Di. 15.Dezember 2020
Amazon verarscht nicht nur seine Mitarbeiter, sondern auch seine Kunden - massenweise aufgedeckte Fake-Bewertungen

https://www.zdf.de/politik/frontal-21/fake-bewertungen-im-onlinehandel-100.html

Zitat
5 Sterne für Schrott
Fake-Bewertungen beim Onlineshopping

Eine Lichterkette trägt das Empfehlungssiegel "Amazon's Choice" und hat herausragende Kundenrezensionen, obwohl ein Sicherheitstest dem Produkt lebensgefährliche Mängel attestiert. Wie kann das sein?



Die Frontal21-Dokumentation "Fake mit 5 Sternen - Gekaufte Bewertungen bei Amazon, Google und Co." deckt auf, wie Bewertungen bei Amazon, Google und Co. systematisch gefälscht werden und dubiose Firmen mit gefakten 5-Sterne-Bewertungen Millionen verdienen: Dienstag, 15. Dezember 2020, 21.00 Uhr im ZDF!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 17:57:57 Di. 15.Dezember 2020
Heute in Wrocław:

Zitat15.12.20
Supporters blocked WRO2 warehouse for 3 hours while workers protested inside. The trucks could not unload the cargo and the warehouse came to a standstill. The current dispute is about the amount of Christmas bonuses. 2000 zloty for everyone!
https://mobile.twitter.com/AmazonWorkersIn/status/1338819516353146881

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:53:47 Di. 15.Dezember 2020
Das ist ja großartig!!!
Wegen der knallharten polnischen Antigewerkschafts- und Antistreikgesetze war es der IP bisher nicht möglich, bei Amazon in Polen zu streiken, weil der Anteil an Gewerkschaftsmitgliedern an der Gesamtbelegschaft nicht hoch genug war. Die polnischen Amazoniederlassungen beliefern ausschließlich den deutschen Markt. Bisher war es nicht möglich, aus Solididarität mit den Deutschen Kollegen die Arbeit niederzugen, wenn jenseits der Grenze gestreikt wurde. Amazon Polen wurde für Streikbrecherarbeiten genutzt, wurde in Deutschland gestreikt, wurde in Polen das Versandgeschäft hochgefahren. Es blieb den Arbeitern nur Solidarität durch einen Slow-down (kollektives Langsamarbeiten) oder Sabotage (Feueralam).

Diese Hürde ist wohl im letzten Jahr genommen worden. Solidaritätsaktion für eine Arbeitsniederlegung in Polen von den Kollegen im Bad Hersfeld. (Video von Christan Krählings Youtube Kanal) : "Strajk: Tak!" (= ja zum Streik)
https://youtu.be/aWrqbPDbUtE

Aktuell:
ZitatUnterstützer blockierten das WRO2-Lager für 3 Stunden, während die Arbeiter im Inneren protestierten. Die LKWs konnten die Ladung nicht entladen und das Lager kam zum Stillstand. Im aktuellen Streit geht es um die Höhe des Weihnachtsgeldes. 2000 Zloty für alle!
https://mobile.twitter.com/AmazonWorkersIn

Streik drinnen, daußen Blockaden von Unterstützern.
Das sind Kampfmaßnahmen, von denen wir lernen können!


(https://abload.de/img/strajk5xk4z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=strajk5xk4z.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:33:27 Do. 17.Dezember 2020
Von Christians Kollegen vor der Amazonniederlassung in Bad Hersfeld:

(https://abload.de/img/i7k5p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=i7k5p.jpg)

Ein weiterer lesenswerter Nachruf:
Unaufgeregt, pragmatisch, radikal
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1145886.christian-kraehling-unaufgeregt-pragmatisch-radikal.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 12:06:38 Fr. 18.Dezember 2020
Ich hatte schon Zweifel, ob es Sinn macht, hier diese sich immer noch verlängernde Reihe an Nachrufen zu veröffenlichen, denn es macht den Eindruck, als wolle man damit einen Heldenmythos aufbauen. Das ist sicherlich das Gegenteil von dem, was Christian wollte.

Nun hat auch der FREITAG einen Nachruf veröffentlicht. "Christian Krähling war eine der wichtigsten Persönlichkeiten der Arbeiterbewegung in Deutschland." klingt ziemlich aufgeblasen, doch es ist nicht verkehrt. Mit den folgenden Worten ist Christians Herangehensweise gut beschrieben:
ZitatIhm war klar: Der Kampf der Arbeiter*innen kann nicht nur in Bad Hersfeld geführt werden. Es braucht internationale Organisierungen entlang der Produktionskette, um die kapitalistische Maschine aufzuhalten. Deshalb gründete er die Amazon Workers International mit – unabhängig vom großen Gewerkschaftsapparat, dem er immer kritisch, nie aber in bloßer Ablehnung gegenüberstand. Er bat nie unterwürfig um Unterstützung, sondern forderte sie ein, wenn die Beschäftigten sie brauchten. Im Kern stand aber die Basisorganisierung im Betrieb.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/solidaritaet-war-fuer-ihn-kein-leerer-begriff
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:29:13 Sa. 19.Dezember 2020
An dieser Stelle möchte ich nochmal meine Verachtung für das neoliberale Schmierblatt taz (das als linksradikales Kampfblatt begonnen hat) ausdrücken.

Die taz schrieb gegen die streikenden Amazonbeschäftigten, z.B. 2018:

ZitatVerpuffte Wut

Das vorweihnachtliche Ritual, bei Amazon zum Streik aufzurufen, bringt Verdi wenig.


Schon wieder ein Streik! Nach der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG rief in dieser Woche Verdi die Arbeitnehmer*innen des Online-Händlers Amazon zur Arbeitsniederlegung auf. Natürlich kurz vor Weihnachten.

Überraschend kommt das nicht, die Gewerkschaftler*innen kramen die jährlich- unbewährten Strategien heraus.

Doch weder Streikaufruf, noch Drohung sind effektiv.

Ein echter Effekt zeichnet sich lediglich bei den Kund*innen ab. Die sind wütend wegen des gefühlten Extrastress beim Weihnachtseinkauf. Doch ihre Wut richtet sich auf die Gewerkschaft.

Das wird sich auch nicht ändern, jedenfalls nicht durch die Strategievon Verdi.
Schipsel aus: https://taz.de/Kommentar-Verdis-Streik-bei-Amazon/!5561533/

Natürlich befürwortet die taz die indvidualistische "Macht des Konsumenten".
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:39:59 Mo. 21.Dezember 2020
ZitatMitarbeiter bei Amazon gehen bis Weihnachten in Streik
Die Gewerkschaft ver.di erhöht den Druck auf den Online-Händler Amazon, Tariflöhne zu zahlen. An sechs deutschen Standorten legen Beschäftigte die Arbeit nieder.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-12/amazon-verdi-gewerkschaft-aufruf-streik


Solidarität!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:00:14 Di. 22.Dezember 2020
ZitatCorona-Ausbrüche und hoher Arbeitsdruck in den Paketzentren

Der Internet-Versandhändler Amazon wird bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi will endlich einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen. Verdi geht zudem von mehreren hundert Corona-Fällen in einzelnen Paketzentren aus – und macht dafür auch eine Anwesenheitsprämie verantwortlich.
https://www.deutschlandfunk.de/streik-bei-amazon-corona-ausbrueche-und-hoher-arbeitsdruck.766.de.html?dram:article_id=489694
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:15:46 So. 27.Dezember 2020
(https://abload.de/img/77knk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=77knk.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Petra9 am 11:38:47 Mo. 28.Dezember 2020
Diese ganzen Internetkonzerne gehören zerschlagen bzw. verstaatlicht.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:01:11 Sa. 09.Januar 2021
arbeitsunrecht FM

Jeden Sonntag 17:00 – 18:00 auf Radio Flora. Die dunkle Seite des Mondes: News, Interviews und Kommentare aus der deutschen Arbeitswelt. Für engagierte Beschäftigte, Unzufriedene, aktive Betriebsräte und solche die es werden wollen.

10. Januar 2021:

Interview mit Ernesto Schwarz: Der plötzliche Tod des Amazon-Arbeiters Christian Krähling am 10.12.2020 hinterlässt offene Fragen - auch weil die Staatsanwaltschaft keine Obduktion veranlasst hat.

Keine Obduktion!?! Ich dachte, bei einem Tod in diesem Alter (43) sei eine Obduktion Standard.

Dazu fällt mir sofort ein:
ZitatAmazon setzt Spione gegen seine Angestellten ein – sie sollen Gewerkschaften verhindern

Amazon hat bei der berüchtigten Spionage-Agentur Pinkerton Detektive angeheuert, um gewerkschaftliche Organisierungsbemühungen seiner europäischen Arbeitnehmer zu überwachen.

Das Unternehmen erhielt Dokumente von Amazons Global Security Operations Center, mit deren Hilfe Datenanalysten die gewerkschaftlichen Organisierungsaktivitäten von Arbeitnehmern bis hin zu Datum, Uhrzeit und Ort leicht verfolgen können.

Agenten von Pinkerton haben bereits in der Vergangenheit Gewerkschaften zerschlagen: Ihre Beteiligung an einem Stahlarbeiterstreik im Jahr 1892 führte schließlich dazu, dass die Staaten den Einsatz von privaten Sicherheitskräften bei Arbeitskonflikten untersagten.


Die Pinkertons wurden bereits im 19. Jahrhundert von hochrangigen Industrievertretern als Mittel zur Bespitzelung von Gewerkschaften und zur Auflösung von Streiks der Beschäftigten eingesetzt. So beispielsweise während eines Streiks amerikanischer Stahlarbeiter im Jahr 1892, der mit dem Tod von einem Dutzend Menschen endete, nachdem die beteiligte Carnegie Steel Company 300 Pinkertons als bewaffnete Wachen rekrutierte, wie History.com dokumentiert. Das Ereignis führte dazu, dass einige Staaten Gesetze verabschiedeten, um den Einsatz von privaten Sicherheitskräften bei Arbeitskonflikten zu verbieten.

Tech-Bosse sind die ,,Räuberbarone" des 20. Jahrhunderts

Wie Christy Hoffman, der Generalsekretär von UNI Global Union, gegenüber dem Motherboard erklärte, ist der Einsatz von Pinkerton-Spionen durch Amazon zur Überwachung von Arbeiterstreiks im Kern dieselbe Taktik, die auch von Industriemagnaten des 19. Jahrhunderts angewandt wurde.

,,Jahrelang hat man Tech-Bosse mit den ,,Räuberbaronen" des 19. Jahrhunderts verglichen, und jetzt macht Bezos nochmals ganz deutlich warum. Er heuert die Pinkertons an, um seine schmutzige Arbeit zu erledigen", sagte Hoffman gegenüber Motherboard.
aus: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/amazon-heuert-privatdetektive-an-um-gewerkschaften-zu-verhindern-a/

Zur Radiosendung: https://arbeitsunrecht.de/arbeitsunrecht-fm-01-amazon-der-tod-eines-gewerkschafters/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 19:45:15 Mo. 11.Januar 2021
Zitat»Amazon sollte zerschlagen werden«
Der Onlineriese als Krisengewinnler. Moderne Ausbeutung und gewerkschaftliche Kämpfe. Auszüge aus der Podiumsdiskussion auf der XXVI. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz

https://www.jungewelt.de/artikel/394066.rlk-podiumsdiskussion-amazon-sollte-zerschlagen-werden.html?fbclid=IwAR3R0ghf4L6G8xHbsXMwMVXY1imZNAdZgwnhurlbygG460Ss8exljpomLzM (https://www.jungewelt.de/artikel/394066.rlk-podiumsdiskussion-amazon-sollte-zerschlagen-werden.html?fbclid=IwAR3R0ghf4L6G8xHbsXMwMVXY1imZNAdZgwnhurlbygG460Ss8exljpomLzM)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 01:33:20 Fr. 15.Januar 2021
Zitat"Das ist doch kein Lebensmodell"

Gewerkschafter und "Aussteiger" nehmen Arbeitsbedingungen bei Amazon weltweit zum Anlass, über Zukunftsfragen nachzudenken

Wer nicht zu den 40 Prozent der lohnabhängigen Bevölkerung gehört, die im vergangenen Jahr Einkommensverluste erlitten haben, gehört zur Hauptzielgruppe des Online-Versandhändlers Amazon. Dessen Gründer und Chef Jeff Bezos wurde zwar vergangene Woche von Tesla-Chef Elon Musk als reichster Mann der Welt abgelöst, profitiert aber in der Coronakrise erheblich davon, dass die übrigen 60 Prozent durch die Schließung von Restaurants, Cafés, Kinos, Konzertsälen und stationärem Einzelhandel erst einmal mehr Spielräume für Online-Shopping haben. "Corona ist das Beste, was Amazon Air passieren konnte", schrieb am Montag die Deutsche Verkehrszeitung anlässlich der Vergrößerung der konzerneigenen Flugzeugflotte um elf weitere Maschinen.

Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Das-ist-doch-kein-Lebensmodell-5021764.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:10:35 Sa. 16.Januar 2021
ZitatNearly 6,000 Amazon warehouse workers in Alabama will vote next month on forming the first union in the company's history
https://www.businessinsider.com/amazon-workers-vote-on-union-2021-1?r=DE&IR=T

"Fast 6.000 Amazon-Lagerarbeiter in Alabama werden nächsten Monat über die Gründung der ersten Gewerkschaft in der Geschichte des Unternehmens abstimmen"
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:53:38 So. 17.Januar 2021
Österreich:
ZitatSchwarzarbeit, ...
Finanz-Großrazzia bei Amazon: 1000 Verfehlungen

Schlagzeilen machte die Großrazzia der Finanzpolizei im Verteilzentrum von Amazon vor den Toren Wiens - die Zwischenbilanz ein Jahr später hat es in sich: Von 133 kontrollierten Betrieben waren nur drei ,,sauber", fast 1000 Gesetzesverstöße wurden aufgedeckt! Es geht um Steuerflucht, Lohndumping und Schwarzarbeit ...
https://www.krone.at/2319902
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:15:13 So. 17.Januar 2021
ZitatSaisonkräfte in Bremen
Paketboten erheben Vorwürfe gegen Amazon-Subunternehmen

Ausländische Fahrer eines Amazon-Subunternehmens erheben Vorwürfe gegen ihren Arbeitgeber. Der bestreitet die Anschuldigungen. Für die Gewerkschaft Verdi ist die Auseinandersetzung kein Einzelfall.


Der Internetkonzern Amazon arbeitet nicht nur mit Paketdiensten zusammen, sondern liefert Waren auch selbst aus. Dazu greift der Versandhändler auf Subunternehmer zurück. Auch in Bremen gibt es solche Firmen, die im Auftrag von Amazon Pakete ausliefern.

Sie kamen Anfang des Jahres als Saisonkräfte, lieferten drei Monate lang sechs Tage die Woche Pakete in Bremen aus und reisten danach wieder in ihre Heimat. Bezahlt worden seien sie dafür nur zum Teil. Diesen Vorwurf erheben nun mehrere ukrainische Arbeiter.

Wie die Deutsche Welle in einem Beitrag berichtet, waren 14 Männer von der Firma KS Logistikverkehr in Wardenburg bei Oldenburg angeworben worden. Diese Firma hatte wiederum vom Versandhändler Amazon den Auftrag bekommen, Pakete auszufahren. Seit einiger Zeit arbeitet der Konzern nicht nur mit klassischen Paketdiensten wie DHL oder Hermes zusammen, sondern organisiert die Auslieferung der Waren auch selbst – und greift dafür auf Subunternehmer wie KS Logistikverkehr zurück.

In diesem Fall scheint das zu Problemen geführt zu haben. Laut Medienbericht stehen noch 20.000 Euro Lohn für die Paketfahrer aus. Wie es dazu kam, erzählt einer der Betroffenen: Aus Geldnot habe er einen Job in Deutschland gesucht und schnell die Zusage als Fahrer für das Logistikunternehmen bekommen. Mit einem Studentenvisum sei er nach Deutschland gereist, um hier zu arbeiten. Von Montag bis Sonnabend, rund zwölf Stunden pro Tag, hätten er und seine Kollegen Amazon-Pakete ausgeliefert, heißt es in dem Beitrag. Das Ganze für etwa 1400 Euro netto im Monat.

Gehalt für zwei Monate nicht erhalten


,,Man hat uns immer gesagt, dass es keine Probleme mit der Bezahlung geben wird", erzählt der Mann, der anonym bleiben möchte, in einem Video der Deutschen Welle. Als die Arbeitserlaubnis abgelaufen sei, mussten er und seine Kollegen in die Ukraine zurückkehren. Den Lohn für zwei noch ausstehende Monate hätten sie nie bekommen. Als sie sich telefonisch bei ihrem alten Arbeitgeber erkundigten, seien sie erst vertröstet worden, irgendwann habe niemand mehr abgenommen, dann habe man ihre Telefonnummern blockiert.

Das Unternehmen weist die Vorwürfe zurück. ,,Wir zahlen grundsätzlich alle unsere Mitarbeiter immer fristgerecht und in vollem Umfang aus", teilt Geschäftsführer Stefan Sartison auf Anfrage des WESER-KURIER mit. Sein Unternehmen sei ein großer Dienst­leister im Paketbereich mit mehr als 170 Mitarbeitern. ,,Wir legen großen Wert auf gesetzes­konforme Abläufe und halten uns immer an alle gesetzlichen Richtlinien und Bestim­mungen."

Versandhändler Amazon teilt mit: ,,Wir prüfen diesen Fall und werden durchgreifen, wenn wir feststellen, dass der Partner unsere Erwartungen nicht erfüllt." Zudem verweist Amazon darauf, dass es seine Partnerunternehmen regelmäßig überprüfe und bei Verstößen gegen geltendes Gesetz und den Verhaltenskodex entsprechende Maßnahmen ergreife. Außerdem hat der Konzern nach eigenen Angaben eine Hotline eingerichtet, bei der sich Fahrer bei Problemen melden können – auch anonym.

Für Tanja Post, bei der Gewerkschaft Verdi in Oldenburg für den Bereich Logistik zuständig, sind solche Probleme nicht neu. Schon in den vergangenen Jahren habe es immer wieder Ärger mit Subunternehmen großer Paketzusteller gegeben. Laut Post ist die Situation mit der in der Fleischindustrie vergleichbar. ,,Die Beschäftigung ist häufig prekär, Arbeitskräfte werden oft aus dem Ausland angeworben und sind nur kurze Zeit hier." Der Fall der ukrainischen Fahrer sei nur ein Beispiel. Post habe schon von Zustellern gehört, die in Massenunterkünften schlafen mussten oder gar in ihrem Fahrzeug. ,,Amazon nimmt so eine Situation in Kauf, weil es sich für das Modell mit Subunternehmern entschieden hat", sagt Post.

Medien berichten immer wieder von Pro­blemen, die es mit Subunternehmern gebe, die auch für Amazon arbeiteten. Vor wenigen Wochen schrieb der ,,Spiegel" etwa über einen Fahrer, der sich an das Nachrichtenmagazin gewandt hatte. Demnach habe er von seinem Arbeitgeber ein offizielles Gehalt bekommen – überwiesen auf sein Konto. Das restliche Geld habe er nach eigenen Angaben in bar erhalten, ohne dass das Finanzamt Bescheid gewusst habe.

Kein festes Arbeitsverhältnis

Kritik gab es auch, als der Internetkonzern vor einigen Jahren sein Angebot Amazon flex nach Deutschland brachte. Hier können sich Einzelpersonen anmelden und einzelne ­Auslieferungen übernehmen. Amazon wirbt mit einem Stundenlohn von 25 Euro um Fahrer – ein festes Arbeitsverhältnis gibt es aber nicht. Ähnlich wie beim umstrittenen Fahrdienst Uber sind die Fahrer selbstständig; für Spritkosten, Versicherung und das Lieferfahrzeug müssen sie beispielsweise selbst aufkommen.

Im Fall der Fahrer aus der Ukraine besteht nach Angaben der Gewerkschaft offenbar noch Hoffnung, dass sie ihr Geld erhalten. Das Unternehmen habe auf eine Anfrage der Gewerkschaft reagiert, sagt Tanja Post. Sollte das nichts bringen, könnte immer noch die Nachunternehmerhaftung greifen, die seit Ende 2019 im Paketbereich gilt. Sie regelt, dass ein Auftraggeber haften muss, wenn ein Subunternehmer sich nicht an den Mindestlohn hält.

Zur Sache

Immer mehr Pakete unterwegs


Der Pakethandel in Deutschland wächst seit Jahren. Allein 2019 wurden 3,65 Milliarden Pakete verschickt. Vor zehn Jahren waren es noch 2,18 Milliarden. Das geht aus einer Untersuchung des Bundesverbands Paket und Expresslogistik hervor. Auch in der Corona-Zeit haben viele Versender an Umsatz zugelegt. Bei DHL stieg er im zweiten Quartal um 3,1 Prozent auf 16 Milliarden Euro. Der Verband sieht die Branche dennoch nicht als Corona-Gewinner. Auch wenn der E-Commerce-Handel zugelegt habe, seien die geschäftlichen Sendungen weggebrochen.
https://www.weser-kurier.de/deutschland-welt/deutschland-welt-wirtschaft_artikel,-paketboten-erheben-vorwuerfe-gegen-amazonsubunternehmen-_arid,1933023.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:25:11 Fr. 22.Januar 2021
ZitatAmazon: Angriff auf Gewerkschaften mit geheimdienstlichen Mitteln
https://lowerclassmag.com/2021/01/17/amazon-gewerkschaftsverfolgung-mit-geheimdienstlichen-mitteln-serie-teil-3/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Frauenpower am 10:30:05 Mo. 25.Januar 2021
Petition gegen Gewerbeplatzvergabe an Amazon in Trossingen / BaWue
https://www.openpetition.de/petition/online/mehr-transparenz-bei-gemeinderatsbeschluessen-gewerbeplatzvergabe-an-amazon-soll-verhindert-werden

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:03:36 Mo. 01.Februar 2021
ZitatHunderte protestieren in Frankreich gegen Expansionspläne von Amazon
Der Internet-Riese Amazon will in Frankreich expandieren. Am Samstag haben hunderte Menschen gegen die Pläne protestiert.


(https://abload.de/img/proteste-bei-fournesioj5o.jpg) (https://abload.de/image.php?img=proteste-bei-fournesioj5o.jpg)

In mehreren französischen Städten hat es am Samstag Proteste gegen Expansionspläne des Online-Riesen Amazon gegeben. Rund 800 Menschen versammelten sich allein in der Gemeinde Fournès in der Nähe des Weltkulturerbes Pont du Gard in Südfrankreich. Dort will der US-Versandhändler ein neues Logistiklager bauen.

«Stop Amazon» und «Weder hier noch anderswo» stand auf den Plakaten der Protestierenden, die einem Aufruf mehrerer Verbände gefolgt waren. Mit einer Menschenkette zeigten die Demonstranten die Dimensionen des Projektes auf. Bunte aneinandergereihte Luftballons in einer Länge von 18 Metern verdeutlichten ausserdem die Höhe des geplanten Gebäudes.

(https://abload.de/img/protest-nantes-amazonfojij.jpg) (https://abload.de/image.php?img=protest-nantes-amazonfojij.jpg)

«Seit zwei Jahren kämpfen die Bürger von Fournès und der Umgebung gegen den Bau eines riesigen Amazon-Lagers.» So sagte der Sprecher der Aktivistengruppe Attac, Raphaël Pradeau, der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten es bisher zumindest geschafft, «das Projekt dank juristischer Einsprüche zu verlangsamen».

Auch in Augny und Ensisheim im Osten des Landes gingen Menschen auf die Strasse. In Carquefou, einem Vorort von Nantes, nahmen rund 200 Menschen an einer Kundgebung vor einem Amazon-Logistiklager teil. «Wir prangern an, dass Amazon mehr Arbeitsplätze vernichtet als schafft.» So sagte die Sprecherin des Zusammenschluss, der zu den Protesten aufgerufen hatte.
https://www.nau.ch/news/europa/hunderte-protestieren-in-frankreich-gegen-expansionsplane-von-amazon-65862244
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 11:14:32 Sa. 06.Februar 2021
Kommentar des Pressesprechers von " Arbeitsunrecht Deutschland"Elmar Wigand:
In den USA stiehlt Amazon Trinkgeld - und 61,7 Mio. $ Entschädigung an die geprellten Paketboten zahlen.
In Deutschland müsste tatsächlich jeder einzelne Paketbote, jede einzelne Kellnerin und Putzkraft, jeder Leiharbeiter immer wieder den Arbeitgeber wegen Lohnraub verklagen. Als handele es sich um Einzelfälle. Die Arbeitsgerichte weigern sich, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen. Sie stoppen die Unrechtspraxis meist nicht.
Das wollen wir ändern!

Zitat aus

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1147898.amazon-systematische-trinkgeld-unterschlagung.html?fbclid=IwAR2ibXYzyuzOIwAaMjbibj8JBPyfTNRVZKJ_cckcFPi5m3fA05Df6gngIrE


Arbeitsunrecht Deutschland


https://arbeitsunrecht.de
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:22:04 Sa. 06.Februar 2021
ZitatIn den USA werden die Fahrer der Amazon-Lieferwagen künftig per Videokamera bei ihrer Arbeit gefilmt. Das Unternehmen habe "kürzlich damit begonnen, eine Sicherheitstechnologie in unserer Flotte zu installieren, die auf Kameras basiert", teilte eine Amazon-Sprecherin mit. Als Grund gibt der US-Technologie-Konzern die Sorge um die Sicherheit der Fahrer an.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-fahrer-werden-ueberwacht-101.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 13:23:07 Sa. 06.Februar 2021
(https://abload.de/img/veknv.jpg) (https://abload.de/image.php?img=veknv.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 14:02:42 Sa. 06.Februar 2021
Gesundheit als Waffe, gefällt mir, da ist die ZeroCovid Kampagne wenigstens zu etwas nütze.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:15:07 Fr. 12.Februar 2021
ZitatAmazon heuert Koch Bros.-verbundene Anti-Gewerkschafts-Berater an, um Gewerkschaftkampagne in Alabama zu bekämpfen

In den gewerkschaftlichen Nachrichten stimmen die Amazon-Arbeiter in Alabama weiterhin darüber ab, ob sie das erste gewerkschaftlich organisierte Amazon-Lagerhaus in den Vereinigten Staaten werden wollen. The Intercept berichtet, dass Amazon einen Berater mit Verbindungen zu den Koch-Brüdern für 3.200 Dollar pro Tag bezahlt, um die Gewerkschaftsinitiative zu vereiteln.
https://www.democracynow.org/2021/2/11/headlines/amazon_hires_koch_bros_linked_anti_labor_consultant_to_fight_union_drive_in_alabama
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:48:41 Do. 18.Februar 2021
ZitatDie Rebellen von Amazon: Neuer Streik in Vigonza, Italien

Hunderte von Amazon-FahrerInnen in Vigonza (in der Region Veneto) sind in den Streik getreten, um gegen das ,,frenetische Arbeitstempo" Widerstand zu leisten, sowie generell für bessere Arbeitsbedingungen, speziell, was die Sicherheit gerade in Epidemie-Zeiten anbetrifft und auch für höhere Löhne.
https://www.labournet.de/branchen/dienstleistungen/handel/handel-amazon/die-rebellen-von-amazon-neuer-streik-in-vigonza-italien/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:36:19 Do. 18.Februar 2021
Zitat18.2.21
Die Generalstaatsanwaltschaft des US-Bundestaats New York hat Amazon wegen mangelnder Arbeitsschutz-Maßnahmen in Bezug auf Corona angeklagt. Das meldet das Wall Street Journal (WSJ). Der Vorwurf: Der Online-Gigant habe seine Lagerarbeiter nicht ausreichend vor Viren geschützt. (Schranke)
https://www.textilwirtschaft.de/business/news/Mangelnder-Arbeitsschutz-New-York-klagt-Amazon-wegen-Corona-an-229511
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 19:12:27 Di. 23.Februar 2021
Zitat23.2.21
Prämie bei Kündigung: So kämpft Amazon gegen die Gewerkschaft

Amazon versucht Mitarbeiter seines Logistikzentrums in Alabama mit Prämien zu einer Kündigung zu bewegen – damit diese nicht bei der anstehenden Abstimmung über eine Gewerkschaft mitmachen können. (...)
https://www.amazon-watchblog.de//kritik/2531-amazon.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: admin am 10:42:44 Fr. 26.Februar 2021
ZitatKämpfer, Sänger, Internationalist
RIP. Eine Gedenkveranstaltung für den verstorbenen Streikaktivisten Christian Krähling zeigt eindrücklich sein Erbe: Vernetzung und Solidarität gegen die Amazon-Bosse


(https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/kaempfer-saenger-internationalist/@@images/55d5dd82-0ddb-472b-80ec-4f44cdd52b88.jpeg)
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/kaempfer-saenger-internationalist

https://youtu.be/ScL7S1OUtBc

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 14:08:47 Sa. 27.Februar 2021
Die Linke hat sich auf ihrem Parteitag dem verstorbenen Streikaktivisten Christian Krähling gewidmet. Mit einer Gedenkminute und Beiträgen zu ihm.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 19:14:28 Sa. 27.Februar 2021
Herzlichen Dank fürs Einstellen. Es müsste viel mehr Menschen wie Christian Krähling geben - überall!

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:46:40 Mo. 08.März 2021
Die gewerkschaftliche Organisierung bei Amazon in den USA wird nicht frei von Pathos betrieben. Vielleicht hilft es ja...
https://twitter.com/tmorello/status/1368325871329771521?s=20
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:19:42 Do. 11.März 2021
ZitatUnd auch in Deutschland könnte Bewegung in den Arbeitskampf kommen. Nicht zuletzt, weil Gewerkschaften neue Wege gehen.

(https://abload.de/img/amazonyvj20.jpg) (https://abload.de/image.php?img=amazonyvj20.jpg)

Doch die Auseinandersetzung in den USA prägt die Gewerkschaft noch auf andere Weise: Verdi lässt sich durchaus vom basisorientierten Vorgehen der US-Gewerkschaften inspirieren, animiert Mitarbeiter zum Austausch über Arbeitsbedingungen und schickt einfache Beschäftigte zu internationalen Konferenzen. Auch vor der Zusammenarbeit mit Basisinitiativen schreckt der Verdi-Gewerkschaftsapparat weniger zurück. Amazon Workers International (AWI) etwa ist ein Zusammenschluss, den Gewerkschafter in Anspielung auf den Kommunisten Leo Trotzki zwischendurch als trotzkistisch gebrandmarkt hatten. Mittlerweile stellt man – so wie in Bad Hersfeld – gemeinsam Betriebsratslisten auf.

Basisinitiativen gewinnen an Bedeutung

Für Arbeitskämpfe im internationalen Konzern bergen solche Kooperationen durchaus Potenzial: ,,AWI-Aktionen sehen so aus, dass einige streiken, während im Ausland andere Protestaktionen durchführen, etwa indem sie Flyer verteilen oder langsamer gearbeitet wird", erklärt AWI-Aktivist Andreas Gangl aus Bad Hersfeld. Wie viele Beschäftigte Basisinitiativen wie AWI mobilisieren können, zeigte sich zuletzt bei einem eigentlich traurigen Anlass: An einer virtuellen Trauerkundgebung für den kürzlich verstorbenen AWI-Aktivisten Christian Krähling sollen mehr als 1000 Menschen teilgenommen haben – mehr, als manch Verdi-Streik in der Vergangenheit aufbieten konnte.
https://www.rnd.de/wirtschaft/amazon-und-gewerkschaften-die-zahe-zahmung-des-globalen-giganten-5JBGP4LUUFENFDZZFQ5PYDFW5A.html

Bei all diesem Geschwätz über Verdi muß hinzugefügt werden, daß diese Neuerungen im Kampf von einer kleinen Minderheit von Betriebsaktivistinnen ausgegegagen ist, die die Kollegen organisiert hatten und so einen Druck erzeugen konnten, um Verdi zu neuen Kampfformen und Allianzen zu zwingen. Sobald der Druck von unten nachläßt, wird Verdi auch die grenzüberschreitenden Kämpfe wieder beerdigen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:01:31 Di. 16.März 2021
Das Zusammenkommen sozialer Bewegungen und betrieblicher Kämpfe ist in Deutschland weitgehend unbekannt. In den USA bekamen die Amazon-Aktivisten Besuch von Black Lives Matter.

https://twitter.com/BAmazonUnion/status/1371246146417524746?s=20
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:54:31 Mi. 17.März 2021
ZitatGewerkschaften rufen für den 22. März zum Streik bei Amazons Logistikunternehmen in Italien auf

(...) Es wird der erste Streik sein, der den gesamten Logistikbetrieb von Amazon in Italien betrifft und an dem sich sowohl die Arbeiter in den Lagerhäusern und Logistikzentren von Amazon als auch die externen Anbieter von Lieferdiensten beteiligen werden. Letztere werden vom Arbeitgeberverband Assoespressi vertreten. (...)
https://www.reuters.com/article/us-amazon-italy-strike-idUSKBN2B31MI
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:13:27 Mi. 24.März 2021
Die Beteiligung am Streik bei Amazon in Italien liegt nach Gewerkschaftsangaben bei 70 bis 75%! Bis zu 40.000 Kolleginnen und Kollegen im Ausstand! Solidarische Grüße!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:36:28 Fr. 26.März 2021
Die tolle taz hatte vor einiger Zeit vorgeschlagen, die Amazonstreiks einzustellen. Würde ja sowieso nix bringen.

Leute wie Christian Krähling waren weitsichtig und hatten nicht nur die jeweiligen Verteilzentren im Kopf, sondern einen konzernweiten, globalen Kampf.

Es gibt inzwischen einen selbstorganisierten internationalen Zusammenschluß von Amazonarbeitern, Amazon Workers International.

Allmählich nimmt dieser Traum vom grenzüberschreitenden Kampf Form an, rückt in greifbare Nähe. Eine Horrorvorstellung für den Konzern.

USA:
ZitatDammbruch in den USA
6000 Beschäftigte eines Amazon-Logistikzentrums in Alabama stimmen erstmals über eine Gewerkschaftszugehörigkeit ab


Eine entscheidende Zäsur war die erfolgreiche Kampagne gegen den Bau einer weiteren Amazon-Zentrale in New York City in den Jahren 2018 und 2019. Als eine der wenigen Gewerkschaften unterstützte die RWDSU den Kampf mit einer parallelen Organizing-Kampagne. In der Folge gab es eine Reihe von lokalen Protestaktionen, Demonstrationen und erstmals sogar kleineren Streiks – mal mit gewerkschaftlicher Unterstützung, mal basisorganisiert.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1147456.amazon-dammbruch-in-den-usa.html

Zitat Amazon-Beschäftige in den USA
Amazon vs. Gewerkschaft

ArbeiterInnen im US-Bundesstaat Alabama wollen sich gewerkschaftlich organisieren. Amazon torpediert das, Corona macht es nicht einfacher.


,,Stimmt mit Nein!" steht auf Zetteln, die an Decke und Wänden der Toiletten der Lagerhallen kleben. ,,Spart 500 Dollar im Jahr", ist auf bunten Faltblättern zu lesen. ,,Wir haben alles, was wir brauchen", heißt es in Videos auf der Plattform Twitch. ,,Gefährdet eure ausgezeichneten Arbeitsbedingungen nicht", mahnen Vorgesetzte, wenn sie zu den PackerInnen kommen.

Es ist eine Kampagne, die sich gegen einen möglichen Gewerkschaftsbeitritt richtet. Bis Ende März entscheiden die 5.800 LagerarbeiterInnen von Amazon in Bessemer am südlichen Stadtrand von Birmingham, Alabama, darüber, ob sie sich der Retail, Wholesale and Department Store Union (RWDSU) anschließen wollen.

2.000 Beschäftigte haben den Antrag auf die Abstimmung eingereicht.

Amazon lässt sich von mehreren Anwaltskanzleien beraten, die darauf spezialisiert sind, Gewerkschaften fernzuhalten.

Zusätzlich standen seit dem Spätherbst ab 4.30 Uhr morgens gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte einer benachbarten Hühnchenfabrik an der Werksausfahrt von Amazon. Während der Rot-Phasen der Ampel informierten sie Amazon-Beschäftigte über Sinn und Zweck von Gewerkschaften. Seit Jahresanfang ist die Rot-Phase verkürzt.

In dem Betrieb, in dem mehr als 75 Prozent der Beschäftigten AfroamerikanerInnen sind, wird sie von Bürgerrechtsgruppen wie Black Lives Matter unterstützt.

Unterstützung für die gewerkschaftliche Organisierung in Alabama kommt von Football-Spielern der NFL und Hollywood-Größen. Auch 50 Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses protestierten gegen die Einschüchterungstaktiken von Amazon.
(gekürzt)https://taz.de/Amazon-Beschaeftige-in-den-USA/!5757222/

Italien:
ZitatStreik bei Amazon in Italien betrifft gesamte Lieferkette

Mitarbeiter des gesamten Logistiknetzes rund um den US-Onlinehändler beteiligt

Die Mitarbeiter von Amazon in Italien sind am Montag in einen 24-stündigen Streik getreten. Am Arbeitsausstand beteiligen sich nicht nur das vom E-Commerce-Händler direkt angestellte Personal, sondern auch die Lieferboten. Die Mitarbeiter des gesamten Logistiknetzes rund um Amazon legen in Italien die Arbeit nieder. Sie fordern eine geringere Arbeitsbelastung, weniger Arbeitsstunden und mehr Geld für den Einsatz der Lieferboten in Zeiten der Coronapandemie.

Laut den italienischen Gewerkschaften handelt es sich europaweit um den ersten Streik bei Amazon, der die ganze Logistikkette betrifft. Aus Angst vor dem Jobverlust oder in der Hoffnung auf eine feste Anstellung seien die Amazon-Mitarbeiter bereit, ohne Pausen zu arbeiten. Dasselbe gelte für die Fahrer der Logistikunternehmen, die von Amazon die Lieferaufträge erhalten
https://www.derstandard.de/story/2000125241964/streik-bei-amazon-in-italien-fuer-reduzierung-der-arbeitsstunden

Indien:
ZitatKampfeswille für "das, was wir verdienen" steigt bei indischen Amazon Arbeitern
Am 16. März streikten über 10.000 Zusteller in Pune wegen einer neuen Liefergebührenregelung; ein Dachverband dieser Arbeiter hat nun vor einem landesweiten 24-Stunden-Streik gedroht.


Kampfeswille für "das, was wir verdienen" steigt bei Amazon India Workers
Am 16. März streikten über 10.000 Zusteller in Pune wegen einer neuen Liefergebührenregelung; ein Dachverband dieser Arbeiter hat nun vor einem landesweiten 24-Stunden-Streik gedroht.

Die Flut von Protesten weltweit in der letzten Zeit, angeführt vor allem von den Arbeitern der E-Commerce-Abteilung des Unternehmens, hat die angeblich unmenschlichen Arbeitsbedingungen effektiv in den Vordergrund gerückt - zum x-ten Mal.

Anfang dieses Monats wurde die beängstigende Wirkung von Amazons Managementpolitik - die mehr oder weniger weltweit vorherrscht - auch in Indien beobachtet. Dies hat nun die Bemühungen ausgelöst, den möglicherweise ersten landesweiten Streik in der Geschichte des Unternehmens in diesem Land zu inszenieren.

Am 16. März traten über 10.000 Zusteller in der Stadt Pune im Bundesstaat Maharashtra in einen Arbeitsstreik, ausgelöst durch eine neue Gebührenpolitik, von der befürchtet wurde, dass sie zu einer erheblichen Kürzung des Monatseinkommens der Arbeiter führen würde. Die nicht gewerkschaftlich organisierte Belegschaft protestierte vier Tage lang "schweigend" und drängte auf die früheren Zustelltarife - die angeblich in den letzten vier Jahren halbiert worden waren.

Tage später hat ein nationaler Dachverband, der die App- oder Plattform-Arbeiter vertritt, einen Aufruf zu einem landesweiten Streik der Amazon-Lieferarbeiter "in den kommenden Tagen" gestartet.

Das Lieferpersonal von Amazon wird bald einen 24-stündigen Arbeitsstreik in Hyderabad, Bengaluru, Pune und Delhi unter anderen Großstädten durchführen, sagte die Indian Federation of App-based Transport Workers (IFAT) in einer am Mittwoch veröffentlichten Presseerklärung. Die Föderation fügte hinzu, dass dies eine "Warnung" an das E-Commerce-Unternehmen sei, die Forderungen der Arbeiter zu beherzigen.
https://www.newsclick.in/spirit-fight-what-we-deserve-rises-among-amazon-india-workers

Myanmar:
ZitatMyanmarische Arbeiter der All Burma Federation of Trade Unions (Gewerkschaftsdachverband) in Solidarität mit Amazon-Arbeitern, während sie ihr Leben riskieren, um gegen den Militärputsch zu demonstrieren.

Das ist Solidarität.

(https://pbs.twimg.com/media/ExVxdaLUYAAzRUP?format=jpg&name=900x900)
https://twitter.com/AndrewTSaks/status/1375130028158058504?s=20
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: dagobert am 15:38:18 Fr. 26.März 2021
ZitatDer Internethändler Amazon zählt zu den Gewinnern der Coronapandemie. Was viele mit großer Skepsis betrachten, hat auch eine positive Seite: Der Konzern will seine Belegschaft in Deutschland um ein Fünftel vergrößern.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/amazon-stellt-in-grossem-stil-ein-a-de326edb-3f9b-4248-bff0-7de125dbd86f

Ich bin mir sicher, dass das nicht alle so positiv sehen wie der Spiegel-Redakteur.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:43:37 Mo. 29.März 2021
ZitatOstern
Streik in sechs Verteilzentren Amazons

Am Sonntag hat ein viertägiger Streik bei Amazon begonnen. Man sei "zu einer Projektionsfläche für Gruppen geworden, die Aufmerksamkeit für ihre Themen suchen", sagt ein Konzernsprecher.


(https://abload.de/img/155317-265767-265766_zhjiz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=155317-265767-265766_zhjiz.jpg)
https://www.golem.de/news/ostern-streik-in-sechs-verteilzentren-amazons-2103-155317.html

"Projektionsfläche für Gruppen". Haha, da kommt tatsächlich etwas bei Amazon an, was ihnen nicht lieb ist. Diese "Gruppen" sind keine Gewerkschaftsorganisationen. Es hat sich etwas ungewöhnliches entwickelt, eine Wechelwirkung zwischen linken Bewegungen und einem Arbeitskampf.

Am Standort Bad Hersfeld waren es gerade ein paar handvoll Troublemaker, die keine Gewerkschaftsknechte, sondern freie Geister waren und eine langjährige und bespiellose Streikbewegung losgetreten haben. Sie haben zwar die Gewerkschaftsstrukturen genutzt, doch ihre Gedanken und Pläne gingen über den traditionell gewerkschaftlichen Rahmen hinaus und sie nutzten stets ihre Kontakte außerhalb des Gewerkschaftssumpfes.

Das sind die "Gruppen", die Amazon so nerven und den Streikenden Mut machen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:38:25 Mo. 29.März 2021
Zitat"Wir bekommen weniger Geld, obwohl wir mehr arbeiten": Warum die Amazon-Fahrer in Indien streiken
Die Demonstration wird der erste landesweite Protest beim E-Commerce-Riesen sein.
https://restofworld.org/2021/we-are-getting-less-money-after-working-more-why-amazon-drivers-are-going-on-strike-in-india/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: bernie von zoom am 15:19:12 Do. 01.April 2021
Amazon machts möglich
Fast 50% Mängel und Verstösse. Amazon kann da natürlich nichts dafür und ist völlig unschuldig. Die Kunden die alles schnell und billig haben wollen natürlich auch nicht
ZitatBilanz nach Razzia bei Amazon Kölner Polizei und Zoll stellen zahlreiche Mängel fest
Köln -

Bei Kontrollen von Paketzustellern des Online-Händlers Amazon in Köln haben Zoll und Polizei am Mittwochmorgen zahlreiche Mängel entdeckt. Gut 50 Fahrer seien auf und vor dem Amazon-Werksgelände befragt worden. In 24 Fällen seien Hinweise auf Verstöße wie Unterschreiten des Mindestlohns oder Arbeit ohne Sozialversicherung aufgefallen, sagte ein Zollsprecher am Mittwoch.

Außerdem hätten mehrere Lieferwagen teils erhebliche Mängel aufgewiesen - von völlig abgefahrenen Reifen über einen abgerissenen Querlenker bis zu einem Riss in der Frontscheibe. ,,Mehr als die Hälfte mit Beanstandungen - und das schon auf den ersten Blick. Meist kommt bei der genauen Auswertung der Daten später noch mehr raus", sagte der Sprecher

mehr: https://www.ksta.de/koeln/bilanz-nach-razzia-bei-amazon-koelner-polizei-und-zoll-stellen-zahlreiche-maengel-fest-38242398?originalReferrer=
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:20:35 Fr. 09.April 2021
ZitatAbstimmung in den USA
Keine Mehrheit für Gewerkschaft bei Amazon
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-gewerkschaft-abstimmung-bessemer-101.html

Das ist saubitter.
Ich habe es schon seit langem befürchtet. Die Gegenseite ist gut organisiert und es gab eine massive Welle an Hetze, Lügen, Bestechungen, Drohungen, Lohnerhöhungen. Es gibt zwar nach dem Niedergang der Arbeiterbewegung seit Ronald Reagan und in den Letzten Jahren gibt es immerhin Tendenzen zu einer Gegenbewegung, es gibt basisorganisierung, es gibt gewerkschaftlichee Bewegung, ein paar Erfolge, die sich sehen lassen können, aber nichts, was wirklich mitreißend wäre. Ich dachte, mit dem Bruch der ersten Regel des Konzerns, daß Amazon gewerkschaftsfrei bleibt, asich das Blatt wenden könnte. Es ist ein harter Kampf und ein weiter weg. Zum Kotzen!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 17:44:41 Sa. 10.April 2021
Stockholm-Syndrom auf der ganzen Welt. Und
Schönrederei, Selbstbelügung und Verblödung.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:59:27 Sa. 10.April 2021
Es gibt inzwischen ernstzunehmende Berichte über Wahlmanipulation.

https://youtu.be/j8-AS9u4KJ4

(Hatte hier zuvor einen falschen Videolink gepostet. Sorry.)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:03:52 Mi. 14.April 2021
Zitat15.4.21
«Wenn wir wollen, steht das alles still»

Sie weiss, wie man einen Multi global unter Druck setzt: die polnische Amazon-Arbeiterin Agnieszka Mróz über die schmutzigen Tricks des Versandhändlers, Schwächen von klassischen Gewerkschaften und die Vorteile einer zentralistischen Businesskultur.
(...)
https://www.woz.ch/-b65d
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:36:30 Do. 15.April 2021
ZitatNur 738 Arbeiter hatten für eine Gewerkschaftsvertretung gestimmt, 1.800 dagegen, rund die Hälfte nahm gar nicht erst teil. Sicher, Beschäftigte wurden eingeschüchtert, mit SMS und Flugblättern bombardiert. Doch Amazon hat die Schlacht nicht allein und wohl nicht mal vor allem mit seiner überlegenen Macht gewonnen. Das Unternehmen zahlt einen Stundenlohn von 15,30 US-Dollar. Das ist nicht viel für einen anstrengenden Logistikjob – aber doppelt so hoch wie der Mindestlohn in Alabama. Die Verbesserungen, die eine Gewerkschaftsvertretung bringen sollte, waren dagegen nur ein Versprechen. Doch um glaubwürdig zu sein, braucht es Vertrauen. Das lässt sich nicht aufbauen, wenn sich der Kontakt zu den Beschäftigten auf einen kurzen Wortwechsel beim Flyerüberreichen am Autofenster vor dem Werkstor reduziert. Ein Zugangsrecht zum Betrieb für Gewerkschaften gibt es im US-Arbeitsrecht nicht, auf Haustürgespräche verzichtete die Gewerkschaft wegen Corona.

Nicht mal die außergewöhnlich gewerkschaftsfreundliche Berichterstattung großer US-Medien konnte das Ruder herumreißen. Lautstarke Unterstützung, ob von linken Prominenten wie Bernie Sanders, von Black-Lives-Matter-Aktivisten, ja selbst vom US-Präsidenten, verpufft, wenn die Gewerkschaft nicht in der Lebensrealität der Menschen vorkommt. Das ist wohl die wichtigste Lehre der Abstimmung von Bessemer.

Der lange Kampf der Amazon-Beschäftigten ist damit nicht vorbei. Schon organisiert die Truckergewerkschaft Teamsters in Iowa und Paketkuriere entlang der Lieferketten, ohne sich von den Spielregeln der ,,Anerkennungsabstimmungen" abhängig zu machen. Die US-Arbeiterbewegung lernt.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-us-arbeiterbewegung-lernt
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:31:13 Sa. 17.April 2021
ZitatAmazon: Im Innern der Bestie
(...)
Amazons Arbeiter in Lagern in Polen, Deutschland, USA, Spanien, Italien oder Frankreich kooperieren über Grenzen hinweg: Sie streiken, führen Streikposten durch, verlangsamen ihre Arbeit, sammeln Unterschriften für Petitionen, unterstützen sich gegenseitig im Alltag, kämpfen vor Gericht für ihr Recht. Trotz der Unterschiede bei Löhnen, Prämien, Arbeitstempo und Rechtsnormen, die ihr Streikrecht definieren, sehen sie das kollektive Interesse innerhalb der Amazon Workers International. Sie suchen nach einer gemeinsamen, transnationalen Plattform für lokale Kämpfe in Logistiklagern, die sich auf der ganzen Welt ausbreiten. Arbeiter aus Polen sind ein Teil dieser Initiative. Seit 2014 sind wir Mitglieder einer Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza [Arbeiter-Initiative], die derzeit mehr als 700 Arbeiter aus Szczecin, Poznań, Wrocław, Łódź, Legnica, und Sosnowiec umfasst.

Wir glauben, dass die Lagerhäuser von Amazon der zentrale Ort des Kampfes sind, dessen Ergebnisse nicht nur unsere Situation verbessern, sondern auch die Beziehung zwischen Unternehmen und Arbeit beeinflussen werden, heute und in der Zukunft. Deshalb ist es ein so faszinierendes Unterfangen. Amazon spielt eine immer bedeutendere Rolle in der globalen Kapitalakkumulation und Arbeiter aus Mitteleuropa sind das Schlüsselelement dieses Prozesses. Man kann sagen, dass das Unternehmen selbst neue Möglichkeiten für uns eröffnet hat, indem es zur Drehscheibe für eine wirklich internationale Bewegung wurde, die durch die Macht seiner strategischen Lage gestärkt wird. Diese Bewegung braucht viele Menschen, die an vorderster Front dabei sein wollen.

Was kannst du tun? Suche dir einen Job bei Amazon, um die Arbeiterbewegung an der Basis aufzubauen. Die Covid-19-Krise hat unsere Verhandlungsmacht aufgezeigt und wir müssen diese nutzen. Während Beschäftigte in anderen Branchen ihre Jobs verlieren, preist Amazon uns als Helden an und stellt weltweit ein Heer von Menschen ein. In Polen arbeiten 18.000 Menschen direkt für Amazon und ein paar weitere Tausend werden über Personaldienstleister angestellt. Es war unmöglich, uns durch Roboter zu ersetzen oder die Lager außerhalb Europas zu verlegen, weil unsere Arbeit vor Ort, in der Nähe der großen Bevölkerungszentren, erledigt werden muss. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mitzumachen, direkt im Inneren der Bestie.
(...)
Christian Krähling, der Poznań viele Male besucht hat, pflegte zu sagen, dass er, als er vor einem Jahrzehnt in einer kleinen Arbeitergruppe in Deutschland mit dem Organisieren begann, nicht von dem lautstarken, engagierten, transnationalen Netzwerk geträumt hat, das wir jetzt haben. Wir werden dieses Netzwerk ausbauen und entwickeln, um gegen Amazon zu gewinnen. Nimm Kontakt auf und wir helfen dir dabei, dich am Kampf zu beteiligen.
https://www.ozzip.pl/english-news/item/2762-amazon-inside-the-belly-of-the-beast
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:16:43 Do. 29.April 2021
ZitatWir haben uns mit Tina getroffen. Tina wurde vor einigen Jahren bei Amazon im Standort Leipzig als befristete Arbeitskraft eingestellt. Auch der Leipziger Standort wird immer wieder von den Gewerkschaften bestreikt. Tina erzählt uns von den erniedrigenden Arbeitsbedingungen und weshalb sie nicht daran glaubt, dass die von ver.di geführten Verhandlungen und Streiks daran etwas ändern können.
https://betriebskampf.org/2021/04/29/arbeit-bei-amazon-diese-neun-wochen-waren-seelenzermuerbend/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:01:46 Di. 04.Mai 2021
ZitatVerdreifachte Gewinne, aber keine tarifliche Bezahlung: Streik bei Amazon in Leipzig

..."Erst letzte Woche wurde bekannt, dass Amazon in der Coronakrise seinen Gewinn verdreifacht hat. Die Umsätze im 1. Quartal 2021 sind um 44 Prozent gestiegen. Doch an der gewerkschaftsfeindlichen Haltung von Amazon ändert sich nichts", so Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. "Die Arbeitsbedingungen sind geprägt durch Dauerstress und Rücksichtslosigkeit. Auch die Verhandlungen zu einem Gesundheitstarifvertrag wird abgelehnt." Die Ablehnung der tariflichen Bezahlung sei ein Skandal...
https://www.tag24.de/leipzig/leipzig-wirtschaft/verdreifachte-gewinne-aber-keine-tarifliche-bezahlung-streik-bei-amazon-in-leipzig-1945964
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:06:28 Mi. 05.Mai 2021
ZitatAmazon-Mitarbeiter in Werne streiken an polnischem Feiertag
https://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/amazon-streik-werne-polnischer-feiertag-100.html

Es beginnt ein internationalistisches Denken im Arbeitskampf. Amazon Polen hat bei Streiks in Deutschland stets die Streikbrecheraufgaben übernommen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:18:56 Di. 18.Mai 2021
Erste Amazon-Pakete laufen in Achim vom Band
https://www.butenunbinnen.de/videos/amazon-achim-pakete-konsum-arbeitsplaetze-100.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:51:17 Mi. 19.Mai 2021
ZitatSaubere Zähne, Drogentest, keine ,,obszönen" Social-Media-Postings – diese Vorgaben müssen Amazon-Fahrer einhalten

Amazon-Lieferfahrer müssen sich an jede Menge Vorgaben halten – ihr Arbeitgeber fordert unter anderem wenig Parfüm, saubere Zähne und keine obszönen Social-Media-Beiträge.
https://www.amazon-watchblog.de//kritik/2648-amazon-fahrer-muessen.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 22:15:18 Sa. 22.Mai 2021
Franzosen gegen Amazon | ARTE

In der Corona-Krise boomt der Online-Handel. Der Platzhirsch unter den Wettbewerbern ist Amazon. Um jedes Produkt innerhalb kürzester Zeit liefern zu können, baut der Konzern weltweit riesige Warenlager. In Frankreich regt sich nun Widerstand: Amazon vernichte Arbeitsplätze im Einzelhandel und bezahle kaum Steuern im Land.

https://www.youtube.com/watch?v=E5ruPP0HwUQ
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:43:35 Di. 25.Mai 2021
Zitat,,Dann habe ich mitgestreikt"
Überall auf der Welt organisieren sich Amazon-Arbeiter_innen, während der Milliarden-Konzern wächst und wächst. Der Kampf für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ist ein harter.

(...)
Fest steht aber auch: Der Kampf erfordert einen sehr langen Atem. Und Amazon wächst und wächst. So schnell, dass die Gewerkschaften kaum eine Chance haben, mit ihrer Organisierung hinterherzukommen. Zudem sprengt der Konzern nationale und Branchen-Grenzen. Allerdings: Dies tun die Arbeiter_innen inzwischen ebenfalls, indem sie sich über Staatsgrenzen hinaus vernetzen.

Arbeiter_innenmacht. Warum das so wichtig ist, zeigt ein Blick nach Polen: Wenn in Winsen, Bad Hersfeld oder einem der anderen zwölf deutschen Logistikzentren gestreikt wird, verschiebt Amazon Aufträge in das östliche Nachbarland. Die neun polnischen Versandzentren beliefern bislang fast ausschließlich den deutschen Markt, 19.000 Arbeiter_innen sind dort angestellt, hinzu kommen 23.000 Menschen, die über Zeitarbeitsfirmen bei Amazon landen. Nur eine Minderheit hat einen unbefristeten Arbeitsvertrag, die Löhne betragen ein Drittel dessen, was Amazon in Deutschland zahlt. Das berichten Agnieszka Mróz und Magda Malinowska bei einem Zoom-Gespräch am Karfreitag. Die beiden jungen Frauen arbeiten als Packerinnen im Versandzentrum Poznan – und gehören der Basisgewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (,,Arbeiter­initiative") an.

,,Wir glauben nicht an Dialog mit Amazon oder Sozialpartnerschaft, sondern an Arbeiter_innenmacht im Betrieb und Solidarität", erklärt Mróz ihren Ansatz. Konkret bedeute dies z. B. sich gegenseitig zu helfen, indem man gemeinsam gegen Strafen wegen ,,zu langer" Pausen vorgehe. Die drängendsten Themen sind für sie ,,die permanente Unsicherheit durch befristete Arbeitsverträge, das Arbeitstempo und niedrige Löhne".

Malinowska und Mróz machen sich keine Illusionen, Amazon auf nationaler Ebene bezwingen zu können, sie betonen immer wieder die Bedeutung der Plattform Amazon Workers International. ,,Lokal können wir einige kleinere Auseinandersetzungen gewinnen, aber Großes erreichen wir nur international", so Malinowska. Gerade im vergangenen Pandemie-Jahr habe es hier Fortschritte gegeben: Forderungen und Vorgehensweisen wurden gemeinsam mit Kolleg_innen aus den USA, Frankreich, Deutschland oder Italien diskutiert und abgestimmt.

Agnieszka Mróz, Magda Malinowska, Rosi Huth und Veronika Müller – sie alle haben die Abstimmung in Bessemer/USA aufmerksam verfolgt. Und den Arbeitskampf der Kolleg_innen in Italien gefeiert, wo sich am 22. März 40.000 Amazon-Beschäftigte an einem Streik beteiligten, zum ersten Mal entlang der gesamten Lieferkette. ,,Wenn so was passiert, gebe ich es per Mund-zu-Mund-Propaganda an meine Kolleg_innen weiter", erzählt Müller. ,,Solche Nachrichten zirkulieren bei uns, das ist inspirierend – wir schicken dann Solidaritätsgrüße nach Italien, das ist einfach, aber total wichtig", erklärt Mróz. Und ergänzt: ,,Es gibt keine Abkürzung über Boykotte, EU-Gesetze oder Ähnliches. Nur die Arbeiter_innen bei Amazon können Amazon besiegen."
https://anschlaege.at/dann-habe-ich-mitgestreikt/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:04:26 Mi. 26.Mai 2021
Weiter oben wurde schonmal aus dem Interview aus Betriebskampf zitiert...

ZitatTina erzählt uns von den erniedrigenden Arbeitsbedingungen und weshalb sie nicht daran glaubt, dass die von ver.di geführten Verhandlungen und Streiks daran etwas ändern können.
(...)
Hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommen wird – ich hätte das für keinen Cent der Welt gemacht. Diese neun Wochen waren seelenzermürbend.

An unserem ersten Arbeitstag erhielten wir eine Schulung, nachdem wir bereits fünf Stunden in der Halle standen und mitgeholfen haben. Ich wurde den Packern zugeteilt, musste also die von den Pickern zusammengesuchte Ware verpacken. Für die Schulung wurden wir in einen Raum mit Stühlen geführt. Wir durften uns während der Schulung jedoch nicht setzen, obwohl der Mann, der die Schulung durchgeführt hat, selber auf einem Stuhl saß. Auf Nachfrage einer älteren Frau, ob wir uns nicht setzen dürften, sagte er: ,,Ihr habt einen Arbeitsvertrag für eine stehende Tätigkeit unterschrieben, also nein, hier darf sich niemand setzen."

Das Argument der stehenden Tätigkeit wurde gerne verwendet. In dem Jahr, als ich bei Amazon war, hat der Konzern sich verkalkuliert und etwas mehr Leute angestellt, als tatsächlich gebraucht wurden. Aber anstatt die Leute einfach früher in den Feierabend zu schicken oder einen Tag mehr frei zu geben, hat Amazon uns vor die Wahl gestellt. Entweder wir gehen nach Hause und werden nicht bezahlt, oder wir gehen in einen Raum, und stehen. Das ist kein Witz. Wir haben ja einer stehenden Tätigkeit zugestimmt und sich zu setzen, das wäre gleichbedeutend mit Pause machen, und das wird nicht bezahlt.
(...)
Diese Demütigung und Kontrolle beginnt ja schon zu Dienstbeginn in der Schleuse, wo dir alles abgenommen wird. Vor allem migrantische Mitarbeiter:innen wurden von Kopf bis Fuß gefilzt, teils mehrmals am Tag, da ihnen unterstellt wurde, sie würden klauen. Das war sehr auffällig.
(...)
Amazon ist für mich der Inbegriff von Kapitalismus. Ich hatte das Gefühl, dort an eine Maschine angeschlossen zu werden. Der Kampf um jede Sekunde, in der man kurz was trinken kann oder dem Lärm entkommen kann. So ein Konzern, so ein Arbeitgeber lässt sich nicht reformieren. Die Art und Weise, wie Amazon mit seinen Mitarbeiter:innen umgeht und wie die bezahlt werden, ist ja der Grund, weshalb die so erfolgreich sind. Ich selber würde dort keinen Fuß mehr hineinsetzen. Aber die meisten, die dort arbeiten, können sich das nicht aussuchen. Um zu überleben, nimmst du am Ende eben alles, was du bekommst.
https://betriebskampf.org/2021/04/29/arbeit-bei-amazon-diese-neun-wochen-waren-seelenzermuerbend/

Mir gingen diese Beschreibungen lange durch den Kopf. Mir kam das alles nur zu bekannt vor.
Ich erinnere mich an einen Job, bei dem ich dachte, ich könnte da etwas Unruhe stiften. Ich war da aber völlig hilflos. Ich hatte das Gefühl, der Laden schluckt mich, frißt mich auf. Immer, wenn ich auf das Werkstor zukam, war es wie ein Tritt in die Eier. Ich hab den Laden gehaßt. Ich fühlte mich hilflos und nichtig. Ich war froh darüber, nur einen Zeitvertrag zu haben. Ich fieberte dem Tag entgegen, wo ich da nicht mehr hinmußte.

Diese Situation wird selten diskutiert. Da sind die Sprüche von wegen "gewerkschaftlich organisieren" völliger Humbug. Diese Situation ist aber real. Jeden Tag. Für Zehntausende, Hunderttausende oder mehr. Keine Ahnung. Alle bleiben sie ohne Stimme. Viele träumen davon, den Laden in Schutt und Asche zu legen.

In den USA führt das manchmal zu dem sogenannten "Going Postal". Da gehen Leute zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber und schießen im Betrieb wild um sich. Manchmal auch gezielt auf ehemalige Vorgesetzte.

Diese Erniedrigten, Zermürbten und Verzweifelten sollten wir nicht vergessen.
Können Wut und Verzweiflung zu einer Triebfeder werden für den Kampf gegen den Ausbeuter? Innerhalb und außerhalb des Betriebs? Außerhalb aller gewerkschaftlichen Regeln?? Es muß mehr als "Boykott" möglich sein!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 23:04:05 Fr. 28.Mai 2021
https://www.derstandard.at/story/2000126870849/fuhrpark-von-amazon-zusteller-von-finanzpolizei-beschlagnahmt

Fuhrpark von Amazon-Zusteller von Finanzpolizei beschlagnahmt
26 Kleintransporter wurden konfisziert. Als Grund nennen die Behörden offene Abgabenschulden

ZitatDie Amazon-Dienstleister in Österreich sind erneut ins Visier der Finanzpolizei geraten. Nach einer großen Razzia im Februar 2020 im Verteilzentrum in Großebersdorf wurde nun der Fuhrpark eines Zustellunternehmens, das im Großraum Wien tätig ist, beschlagnahmt. Der Grund sind offene Abgabenschulden, heißt es am Sonntag vom Finanzministerium. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die Aktion berichtet.

Kleintransporter beschlagnahmt
Bereits im Vorjahr war die Finanz im Zuge der Großrazzia in Großebersdorf auf das Unternehmen aufmerksam geworden, so das Ministerium. Damals seien bereits 48 Übertretungen nach dem ASVG festgestellt worden. Inzwischen sei auch ein Gerichtsverfahren anhängig. Der Zahlungsrückstand habe damals bei 187.000 Euro gelegen und, bis Ende April sei er auf 358.000 Euro angewachsen.

Um die Abgabenrückstände einzubringen wurden 26 Kleintransporter des Unternehmens am 27. April 2021 beschlagnahmt. Weiters sei eine "Forderungspfändung an den online Versandriesen ausgehändigt" worden, damit jegliche Forderungen, die seitens des Unternehmens noch bestehen, auf das Finanzamt Österreich übergehen.

Blümel: "Gegen Lohn- und Sozialdumping"
"Auch globale Internetkonzerne müssen in Österreich ihren Beitrag leisten, wenn sie hier Geschäfte machen. Gerade große Internetkonzerne profitieren sogar von der Coronakrise und wir nehmen sie konsequent in die Verantwortung im Kampf für faire Wettbewerbsverhältnisse, für unsere KMU und gegen Lohn- und Sozialdumping", wird Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) in der Mitteilung des Ministeriums zitiert.

Die Transporter werden nun vom Finanzamt verwertet, das Gerichtsverfahren laufe weiter, so das Ministerium. (APA, 23.5.2021)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:00:01 Mi. 23.Juni 2021
In Leipzig haben sich am 22.6. Belegschaften von Amazon sowie H&M gemeinsam zum Streik versammelt um Druck zu machen.

ZitatAm "Prime Day" wird gestreikt

Ausgerechnet während der Rabattaktion "Prime Day" soll an sieben Standorten des Onlinehändlers Amazon in Deutschland gestreikt werden. In Bad Hersfeld haben Beschäftigte ihre Arbeit bereits niedergelegt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-streik-tarifvertrag-verdi-prime-day-101.html

(https://abload.de/img/uujwi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=uujwi.jpg)

(https://abload.de/img/xtk9o.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xtk9o.jpg)

(https://abload.de/img/58ja0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=58ja0.jpg)

(https://abload.de/img/0mjfh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0mjfh.jpg)



Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:44:44 Di. 29.Juni 2021
ZitatAmazon in Bad Hersfeld
Verdi hat erneut zum Streik aufgerufen

Nachdem bereits in der vergangenen Woche an vier Tagen gestreikt wurde, hat die Gewerkschaft Verdi bei Amazon in Bad Hersfeld erneut zum Streik aufgerufen.
https://www.hna.de/lokales/rotenburg-bebra/bad-hersfeld-ort56532/amazon-in-bad-hersfeld-verdi-hat-erneut-zum-streik-aufgerufen-90830560.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:55:52 Mi. 30.Juni 2021
ZitatAmazon
Geschäfte machen wie die Mafia

Der Amazon-Konzern soll laut "Wall Street Journal" Zulieferer gedrängt haben, ihm Aktien zu Dumpingpreisen zu verkaufen. Es war offenbar nicht die einzige zweifelhafte Geschäftsmethode.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/amazon-monopol-1.5337627
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 18:51:24 Do. 01.Juli 2021
https://www.heise.de/news/Zustelldienst-Amazon-Flex-Vom-Algorithmus-gefeuert-6122074.html

Zustelldienst Amazon Flex: Vom Algorithmus gefeuert
Wer für Amazon Pakete ausliefert, hat meist keinen Kontakt mit Menschen – Ansprechpartner ist eine App. Auch für Entlassungen sind die Algorithmen zuständig.

Wer für Amazon Flex Pakete ausliefert, kann von einem Algorithmus entlassen werden und Widerspruch kostet Geld. Das geht aus einem Bericht des US-Magazins Bloomberg zu den Arbeitsbedingungen bei dem Lieferdienst hervor.

Demnach wird die pünktliche Erfüllung der zugewiesenen Aufgaben nicht manuell, sondern nur von Software kontrolliert; sobald unvorhergesehene Hindernisse auftreten, kann das zu einem großen Problem werden. So sei ein Fahrer entlassen worden, der Pakete nicht pünktlich in einen verschlossenen Apartment-Komplex zustellen konnte, einer Fahrerin wurde ein Nagel im Reifen zum Verhängnis.

"Du gegen die Maschine"
Amazon Flex wurde in den USA 2015 eingeführt und soll die Lieferfahrzeuge von Amazon ergänzen. Private Fahrer und Fahrerinnen bekommen dabei über eine App Zustellaufträge zugewiesen, vorwiegend zu Paketen, die nicht mehr rechtzeitig in Lieferfahrzeuge geladen werden konnten. Dadurch soll verhindert werden, dass die Bestellung nicht mehr am gleichen Tag zugestellt wird. Auch Essenslieferungen werden per Flex zugestellt Amazon setzt dabei intensiv auf die App und Urteile von Algorithmen, auch weil CEO "Jeff Bezos glaubt, dass Maschinen Entscheidungen schneller und richtiger treffen können, als Menschen", zitiert Bloomberg Eingeweihte. Wer sich für Flex verpflichte, bemerke schnell, dass Algorithmen jede Bewegung überwachen würden, heißt es noch.
...

Mehr auf heise.de und der Originalbericht bei Bloomberg:
https://www.bloomberg.com/news/features/2021-06-28/fired-by-bot-amazon-turns-to-machine-managers-and-workers-are-losing-out
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:07:10 Sa. 10.Juli 2021
ZitatUmsatz
Amazon Deutschland wächst jeden Tag um 31 Millionen Euro


Rund 94 Prozent der Onlineshopper in Deutschland sind Kunden bei Amazon.
https://www.golem.de/news/umsatz-amazon-deutschland-waechst-jeden-tag-um-31-millionen-euro-2107-157892.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 14:38:47 Sa. 10.Juli 2021
Kommt davon, wenn man sein Hirn ausschaltet und einfach nur Amazon als Einkaufsmöglichkeiten kennt.
Irgenwann ist man dann überrascht, wenn keine Konkurrenz und keine Läden gibt, später die Preise anziehen.
Aber dann kann man so schön ups sagen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 15:17:31 Sa. 10.Juli 2021
So siehts aus.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 16:20:57 Sa. 10.Juli 2021
ZitatKommt davon, wenn man sein Hirn ausschaltet und einfach nur Amazon als Einkaufsmöglichkeiten kennt.
Sehe ich nicht so. Habe immer wieder Alternativen ausprobiert und weder vor Ort noch online brauchbare Alternativen gefunden. Der Onlinehandel ist meist Jahrzehnte zurück, nicht kulant und chaotisch. Vor Ort hat man weitgehend keinen Bock auf Kunden und nutzt seine Vorteile nicht.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 19:40:03 Sa. 10.Juli 2021
Gut, so machst Du und ganz Wenige.

Aber die Mehrheit überlegt nicht, sondern bestellt beim Ersten, der bei der Suche nach Artikeln. Und das ist Amazon. Oder ruft gleich Amazon auf.
Wenn man jmd. fragt, er bestellt nicht bei Amazon. Sage nur kognitive Dissonanz dazu.

Viele sagen als Rechtfertigung, die Verkäufer in den Läden sind so unfreundlich. Wirklich?
Oft nur eine Ausrede.

Bsp. Ich sucht vor 2 Tagen ein Spiel. Als die ersten Treffer waren Amazon-Links.
Gab dann aber an 6. Stelle, was von MyToys. Dies war ein Laden vor Ort. Also hin und gekauft.


Gab auch Sachen, die in den Läden nicht gab. Meine Hartknäckigkeit zahle sich aus. Ich kam ohne Amazon aus, weil es noch andere Online-Shops gab, die es haben.
Aber Viele wollen es einfach haben. Denen sind auch die Mitarbeiter egal.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Hartzhetzer am 06:53:36 So. 11.Juli 2021
ZitatKommt davon, wenn man sein Hirn ausschaltet und einfach nur Amazon als Einkaufsmöglichkeiten kennt.

Jeder der schon einmal von einem Fake Job um 400€ betrogen wurde, wird künftig dort einkaufen wo er Sicherheiten und Service geboten bekommt. Gerade der telefonische Kundensupport von Amazon hilft bei Problemen jeglicher Art sofort und das ohne Stundenlange Warteschleifen bei Fahrstuhlmusik und Sprachcomputer.

Kapitalismus lässt sich nicht verbessern egal wo ich einkaufe, das ist eine neoliberale Lüge der auch mittlerweile die Linke auf dem Leim gegangen ist. Wenn Amazon 60 % seiner Kunden verlieren würde dann hätten 40 % der jetzigen Amazon Mitarbeiter statt ihrer Scheiß Jobs gar kein Jobs mehr und müssten noch beschissener Leben. Parallel dazu würde ein anderer Konzern entstehen der genau das gleiche Geschäftsmodell weiter betreibt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 07:58:41 So. 11.Juli 2021
Es gibtt sehr viele seriöse Online-Shops. Da ist auch der Service genauso gut, wie bei Amazon.

Aber man will ja den billigsten Shop, nurr weil er ein paar Cent billiger ist.
Ist wie bei Spielen. Einmal verliert man, manchmal gewinnen die Anderen :-)


Das mit den billigen Jobs ist so lustig. So haben auch die Reichen schon vor 150 Jahren argumentiert.
Jetzt haben es die Reichen geschafft, der ärmeren Schicht dies einzupflanzen.
Indirekt wurde von Politik und Wirtschaft gepredigt, wenn man weniger Lohn bekommt, gehts einem besser.
Glückwunsch
Seid stolz mit 10€ Lohn
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 12:01:24 So. 11.Juli 2021
Zitat von: Schluepferstuermer am 07:58:41 So. 11.Juli 2021
Es gibtt sehr viele seriöse Online-Shops. Da ist auch der Service genauso gut, wie bei Amazon.

Aber man will ja den billigsten Shop, nurr weil er ein paar Cent billiger ist.
Nö, ich zahle mittlerweile sogar mehr, um es bei Amazon zu bekommen und einen Shop, bei dem der Service gleichwertig zu Amazon ist, habe ich noch nicht gefunden. in irgendeiner Sparte vielleicht mal. Amazon löst Probleme mit der Bestellung schnell im Sinne des Kunden.
Trotzdem sind die Arbeitsbedingungen bei Amazon inakzeptabel und menschenverachtend. Solche Jobs sollte es nicht geben. Die Steuervermeidung von Amazon geht gar nicht. Sollte es auch nicht geben.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 12:20:13 So. 11.Juli 2021
ZitatAmazon löst Probleme mit der Bestellung schnell im Sinne des Kunden.

Kann ich nur bestätigen. Und wenn die Lieferung auch nur einen Tag zu spät kommt, bekommt man die Versandkosten erstattet.

Trotzdem gehen auch meiner Meinung nach die Arbeitsbedingungen bei Amazon gar nicht. Boykott hilft aber nicht bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Die müssen die Arbeiter selbst durch Arbeitskampf erkämpfen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:38:40 So. 11.Juli 2021
Arbeitskämpfe müssen nicht die altgewohnte Form haben. Insbesondere wenn der Organisierungsgrad im Betrieb nicht hoch genug ist, die gesetzliche Lage einen legalen Streik nicht zuläßt, muß man kreativ werden.

Im polnischen Poznan haben Amazonbeschäftigte mit dem Auslösen eines Feueralarms den Betrieb lahmgelegt, um so Solidarität mit den in Deutschland streikenden Kollegen zu zeigen.

In Frankreich haben Amazonbeschäftigte mit den Gelbwesten zusammengearbeitet und gemeinsam mit ihnen eine Blockade der Zufahrt organisert.                     
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 15:52:02 Do. 15.Juli 2021
Ein Report über den Überwachungswahn bei Amazon.

https://www.uniglobalunion.org/sites/default/files/imce/amazon_panopticon_en_v3.pdf

https://progressive.international/wire/2021-07-09-bezos-dystopian-legacy-goes-far-beyond-amazon/en

"Bezos' dystopian legacy goes far beyond Amazon
In his 27 years as Amazon's CEO, Jeff Bezos has championed highly invasive tactics where workers are relentlessly monitored, evaluated, and subjected to grueling conditions. These are now spreading rapidly across fulfillment centers in ecommerce, and to other employers and industries.

In the new report "The Amazon Panopticon," UNI Global Union catalogues the various methods Amazon uses to pile pressure on workers through extreme surveillance and monitoring.

..."
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 18:26:45 Fr. 23.Juli 2021
ZitatSTREIKS BEI AMAZON - Gewerkschaftsarbeit mit langem Atem gefragt

Diese Woche gab es erneut einen 24-stündigen Streik bei Amazon in Bad Hersfeld. Hauptziel ist die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel sowie eine Lohnerhöhung um 4,5 Prozent.

Jeff Bezos, Multimilliardär und Gründer von Amazon, ist am gleichen Tag, an dem der Streik stattfand, zu einem Kurztripp ins Weltall abgehoben. Er gilt inzwischen als reichster Mensch der Welt und fühlt sich offenbar allmächtig.

Im Jahr 2020 machte Amazon weltweit einen Reingewinn von über 21 Milliarden Dollar. Erarbeitet haben diesen Gewinn die mittlerweile über 1,3 Millionen Beschäftigten weltweit. Allein im Jahr 2020, als Amazon zu den Krisengewinnern des Corona-Jahres gehörte, wuchs die Zahl der Beschäftigten um 500.000 weltweit. In Deutschland sind es mittlerweile über 25.000 Beschäftigte an über 40 Standorten.

In den letzten Jahren wuchsen die Proteste und Kampfaktionen von Amazon-Beschäftigten sowie ihre internationale Zusammenarbeit. Es gibt nicht nur in Deutschland immer wieder Streiks für höhere Löhne, bessere Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz. Darauf reagierte Amazon teilweise mit Kündigung von kritischen Kolleginnen und Kollegen, die zum Beispiel über ihre Angst vor Corona-Ansteckung klagten.

Amazon erklärt regelmäßig, die Streiks hätten keinerlei Wirkung und die große Mehrheit der Beschäftigten sei zufrieden. Die Streiks in Deutschland haben aber immerhin bewirkt, dass die Löhne in den letzten Jahren um 20 Prozent gestiegen sind und zusätzlich Weihnachtsgeld und ein Gesundheitsmanagement eingeführt wurden.

Vor allem aber entwickelt sich die Organisiertheit der Belegschaft. Christian Krähling, der leider viel zu früh verstorbene Streikführer in Bad Hersfeld, erklärte im Juli 2020 gegenüber der Roten Fahne: ,,Für uns sind Streiks immer ein Gradmesser, wie weit wir mit der Organisierung der Belegschaft gekommen sind. Und da war unser Streik ein Fortschritt, die Beteiligung wurde gesteigert."

Jeff Bezos und die Führung von Amazon sind sich sehr bewusst, dass ihnen die größte Gefahr vom kämpferischen internationalen Zusammenschluss der Arbeiterinnen und Arbeiter droht. Sie fahren eine Doppelstrategie um das zu verhindern. Auf der einen Seite machen sie Zugeständnisse und eine entspechende geschickte Propaganda. Christian Krähling: ,,Amazon imitiert uns inzwischen und lässt mit jedem neu gegründeten Standort auch gleich einen Betriebsrat wählen, der dann mit entsprechend gefügigen Leuten besetzt ist. Und dann sagt Amazon, Gewerkschaften brauchen wir nicht, das machen wir alles mit unserem Betriebsrat aus."1

Auf der anderen Seite organisieren sie eine extreme Überwachung der Beschäftigten und bekämpfen systematisch jeden Ansatz gewerkschaftlicher Organisierung. Dazu haben sie unter anderem die berüchtigte Agentur Pinkerton engagiert, die auf die Unterdrückung von Gewerkschaftsarbeit und politischer Betätigung spezialisiert ist. Amazon hat per Anzeige Spezialisten aus Geheimdiensten gesucht um ,,gewerkschaftliche Bedrohungen abzuwehren". Im Standort Warschau sind Detektive aufgeflogen, die zur Bespitzelung der Belegschaft eingeschleust waren. Durch befristete Verträge mit nur drei Monaten Laufzeit versuchen sie kritische Kolleginnen und Kollegen auszusieben. Allerdings wird es immer schwerer, Leute zu finden, die unter diesen Bedingungen bei Amazon anfangen und die Fluktuation liegt bei etwa 150 Prozent im Jahr.2

Im April ist bei Amazon in Bessemer, Alabama (USA) der Versuch der Handels-Gewerkschaft RWDSU gescheitert, erstmals in einer ,,Gewerkschaftswahl" über 50 Prozent der Beschäftigten für die Gewerkschaft zu gewinnen - und damit die Anerkennung durch Amazon. Die Gewerkschaft hatte mit großem Aufwand vor dem Betrieb Werbung betrieben. Mit dieser Methode kommt man gegen die Einschüchterung und Manipulierung durch Amazon nicht an. Notwendig ist, die gewerkschaftliche Selbstorganisation der Beschäftigten langfristig von innen aufzubauen, durch systematische Aufklärungs- und geschickte Organisationsarbeit, die sich auf alle Bereiche des Betriebes ausdehnt, verbunden mit sich steigernden Kampfaktionen und der Einbeziehung der Familien und des Wohnumfelds. Die große Fluktuation wird so auch zur Chance, dass immer neue kämpferische Leute in den Betrieb kommen.

Die Millionen Beschäftigten in der Logistik sind ein wichtiger und zunehmend kämpferischer Teil des internationalen Industrieproletariats. Das zeigt auch der Bericht über den Streik beim Lieferdienst ,,Gorillas" im aktuellen Rote Fahne Magazin 15/2021 (es kann hier bestellt werden). Die MLPD misst der Gewinnung der Beschäftigten dieses Bereichs wachsende Bedeutung bei. Wer das unterstützen will und sich nicht auf den Kampf um Verbesserungen innerhalb des Kapitalismus beschränken, sondern für eine sozialistische Gesellschaft kämpfen will, ist bei ihr herzlich willkommen!

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw29/gewerkschaftsarbeit-mit-langem-atem-gefragt-1
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 22:10:24 Do. 09.September 2021
Immer, wenn man glaubt von Wallraff kommt nichts mehr, kommt er zurück. Auch wenn er mittlerweile sehr klapprig wirkt. Team Wallraff nimmt gerade auf RTL die Arbeitsbedingungen bei Amazon Deutschland komplett auseinander. Dürfte großes Thema in den nächsten Tagen werden. Amazon wird das nicht auf sich beruhen lassen, denke ich.

Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen beim größten Versandhändler weltweit
"Team Wallraff - Reporter undercover": So sehr leiden die Angestellten bei Amazon

https://www.rtl.de/cms/team-wallraff-reporter-undercover-so-sehr-leiden-die-angestellten-bei-amazon-4827438.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 22:16:42 Do. 09.September 2021
Nachdem ich eben, die im Grunde bekannten, nicht hinnehmbaren Zustände bei "Amazon" durch das Team Wallraff bestätigt bekommen habe: Sofort enteignen, vergesellschaften, Strukturen gründlich ändern, Chef samt Sippschaft in den Knast. Politiker, die sowas erlauben gleich mit. - Aber die Linken sind ja die Bösen! Diese Welt ist verloren. Mit Recht! - Wer sich so viele Jahrtausende immer perfider ausbeuten lässt, ist zum Leben zu dumm!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 22:39:04 Do. 09.September 2021
Saskia Esken wurde auf RTL dann zu Konsequenzen aus dem Beitrag interviewt. Hat das Interview im Grunde vermasselt. Bla, bla, Gesetze sind gut, müssen nur umgesetzt werden. Mit Olaf Scholz wäre/wird das nicht passieren.

Dann macht RTL auf Rapper und erzählt wie faul und unsozial die Kunden sind, da sie bei Amazon bestellen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 12:11:14 Fr. 10.September 2021
DAS (Gesellschafts- und Wirtschafts-) SYSTEM IST DER FEHLER!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:52:32 Sa. 11.September 2021
Genau

Eine gesunde Wirtschaft braucht eine kranke Gesellschaft
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:47:54 Sa. 11.September 2021
Cool. Darf ich dich zitieren?
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:03:24 Sa. 11.September 2021
Stammt ursprünglich von Erich Fromm. Wurde von mir aber abgewandelt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Bowie am 13:32:48 So. 26.September 2021
fff meint:

(https://abload.de/img/tyjuz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=tyjuz.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:55:10 Mi. 29.September 2021
ZitatAmazon-Zusteller
KI-Kamera im Führerhaus senkt Lohn durch falsche Strafen

Ein KI-System in Lieferwägen bestraft die Zusteller für nicht gemachte Fahrfehler. Die Chauffeure verlieren ihre Gehalts-Boni - Widerspruch zwecklos.
https://www.heise.de/news/Amazon-Zusteller-KI-Kamera-im-Fuehrerhaus-senkt-Lohn-durch-falsche-Abstrafung-6198126.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 15:49:54 Mi. 29.September 2021
Wenn man sich den Konsum hinschmeißt, muß manb sich an sowas gewöhnen.
Vieles redet (oder läßt sich einreden), dass man dies braucht, um es in einem Jahr wegzudchmeißen.

Auch wenn es Amazon USA jetzt macht, werden es Andere und auch hier irgendwann machen, weil wir uns danach sehnen.
Die Lösung wäre Verzicht.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:50:26 Mo. 04.Oktober 2021
Sehr gute Idee:

(https://abload.de/img/4kksm.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4kksm.jpg)

Do you work for Amazon?
Have you worked for Amazon?


If you have experienced or witnessed unfair treatment or anything else you think isn't right at work you can tell us about it here, using our free and confidential online hotline.

https://e-activist.com/page/78580/survey/1

Hotline 08000 14 14 61
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 02:14:53 Mi. 06.Oktober 2021
ZitatKommt bald die Paketsteuer für den Online-Versandhandel?

Versand-Giganten wie Amazon haben in letzter Zeit ihren Umsatz noch weiter steigern können. Währenddessen sterben in vielen Orten die Innenstädte aus. Nun soll eine neue Steuer das Problem mindern. Doch wie eine Paketsteuer genau helfen soll und wer sie am Ende bezahlt, bleibt unklar.

Quelle: https://perspektive-online.net/2021/10/kommt-bald-die-paketsteuer-fuer-den-onlineversandhandel/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 10:44:06 Mi. 06.Oktober 2021
Innenstädte wiederbeleben sollte sowohl vom Konsumenten gewollt als auch von den Ladeninhabern moderner gestaltet werden, da reicht eine einfache Zeitreise mit dem Neu entstehen des alten Krempels nicht aus, Ideenlosigkeit zwischen Amazon und Tante Emma Laden. Die Innenstadt muß mehr werden als Starbucks und Fastfood.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 14:02:18 Mi. 06.Oktober 2021
Die Menschen verweigern sich komplexen NEUEM Denken, dem Abweichen von suggerierten Verhaltensmustern.
Ihre Wohlfühlzone könnte in Gefahr geraten, da sind ihnen andere egal. Historische Überlieferungen, Erkenntnisse, Lehren werden als unzeitgemäß abgetan. - Wie zerbrechlich das alles ist, wollen sie nicht wahrhaben, bis es sie selbst trifft!
https://www.youtube.com/watch?v=Okxy_HVX9rA (https://www.youtube.com/watch?v=Okxy_HVX9rA)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:43:29 Do. 07.Oktober 2021
Zum Teil liegt es daran, dass viele Geschäfte sich total unflexibel darstellen.
Von einem Artikel dutzende Teile. Will man etwas Spezilles und nicht vorhanden, kommt nie gleich die Frage es nachzubestellen ( auf einfache Weise). Der Kunde muß extra nachfragen. Nicht bei allen Geschäften, aber bei Vielen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:32:16 Di. 12.Oktober 2021
Arbeiter (49) stirbt in polnischem Amazon-Lager bei Posen. Mit Herzstechen und Atemnot schickte der Vorarbeiter ihn zu Fuß auf den langen Weg zum Sanitäter.

(https://pbs.twimg.com/card_img/1447439926174396416/aiVDJLHW?format=jpg&name=small)

https://gloswielkopolski.pl/smierc-w-amazonie-potraktowali-go-jak-typowy-odpad-jak-smiecia-czy-49letni-pracownik-amazona-musial-umrzec/ar/c1-15844965
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Strombolli am 14:56:58 Mi. 13.Oktober 2021
Zitat von: Schluepferstuermer am 22:43:29 Do. 07.Oktober 2021
Zum Teil liegt es daran, dass viele Geschäfte sich total unflexibel darstellen.
1989 bis ca. 1994 war ich ja Gemüsegroßhändler. Sonntag mittag klingelt das Telefon. Ein Dönerladen, den ich in der Woche regulär beliefere. Er hätte keinen Salat mehr. Ich fahre zum Bauern, der schon zu DDR-Zeiten etwas Acker hatte und damit in der DDR gutes Geld verdient hat. Stichwort Subventionen. Egal. Mit "Franz" gehe ich auf den Acker und schneide 6 Köpfe Salat ab und bringe sie dem Dönerladen. - Ähnliches könnte ich über einen "Kommissionär" (privater Händler der mit dem Konsum der DDR zusammenarbeitete) erzählen. Wenn man da am Sonntag klingelte, konnte man noch seinen Kasten Brause oder Bier bekommen.
- Diese Zeiten sind vorbei. Das Extrem einen kompletten Supermarkt offenzuhalten, rund um die Uhr aufzuhalten ist unwirtschaftlich...in diesen Zeiten. - Eine Gesellschaft, die nur auf Gewinn fixiert ist, in einer unmenschlichen Ausbeutungskette, muss scheitern! Krachend!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:11:05 Mi. 13.Oktober 2021
Nehmen wir Druckverschlußtüten. Was habe ich Läden aufgesucht. War zB. beim Conrad-Laden. Mehrere Verkäufer gefragt. Unwissen. Dann habe ich schlußendlich im Internet beim Online-Portal bei Conrad bestellt.
Hätt ich woanders bestellt, ginge kein Cent an Conrad.

So auch bei Batterie-Schraubklemmen mit 18mm. Habe es auch im Internet bestellen müssen, weil niemand es hatte und nicht bestellen konnte und wollte.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Troll am 09:47:01 So. 17.Oktober 2021
ZitatAuslaufmodell Supermarkt?

Jahrzehntelang beherrschten große Supermarktketten den globalen Lebensmittelmarkt. Doch allmählich scheint ihr Geschäftsmodell überholt: Ein harter Preiskrieg zwischen den Einzelhändlern und die Ankunft digitaler Großkonzerne wie Amazon und Alibaba stürzen Supermarktketten in eine immer tiefere Krise. Der Dokumentarfilm zeigt auch, wie das Einkaufen von morgen aussehen könnte.

Seit den 1960er Jahren gelten große Supermarktkonzerne als unanfechtbar. Doch seit einigen Jahren befinden sie sich in einer tiefen Krise – und ziehen traditionelle Akteure der Lebensmitteldistribution in Mitleidenschaft. Im Zuge eines erbitterten Preiskriegs zwischen den Einzelhändlern setzen die Konzerne auf immer aggressivere kommerzielle Verhandlungsmethoden zu Lasten der Lieferanten, Landwirte und Hersteller, und verlassen dabei oftmals die Grenzen der Europäischen Rechtsordnung.
Doch nicht nur zwischen den Supermarktkonzernen herrscht ein erbitterter Geschäftskampf: Seit der Ankunft digitaler Großkonzerne, wie Amazon und Alibaba, müssen sich Supermärkte auch gegenüber neuen Akteuren behaupten, die exponentiell in den Lebensmittelsektor investieren und das Geschäft der historischen Konzerne zusehends bedrohen.
In den Vereinigten Staaten hat Amazon eine eigene Supermarktkette eröffnet, um seine Geschäftsrivalen Walmart und Target auszustechen und den amerikanischen Lebensmittelmarkt zu erobern.
In China investieren Alibaba und JD.com in verschiedene Bereiche der Lebensmittelversorgungskette. Sie eröffnen eigene Geflügel-, Obst- und Gemüsefarmen und ersetzen dabei menschliche Arbeitskräfte durch Maschinen, die von Künstlicher Intelligenz betrieben werden.
Welche Auswirkungen hat eine derartige Handelsrevolution auf die Beschäftigungsbedingungen, die Qualität unserer Lebensmittel und die Zukunft unseres Planeten? Anhand seltener Zeugenaussagen und Dokumente führt der Dokumentarfilm hinter die Kulissen der Konsumtempel und ihr zwielichtiges Geschäft.

https://arteptweb-a.akamaihd.net/am/ptweb/095000/095100/095178-000-A_EQ_0_VA-STA_06167731_MP4-1500_AMM-PTWEB_1dui016ZCah.mp4

Quelle: Arte (https://www.arte.tv/de/videos/095178-000-A/auslaufmodell-supermarkt/) via NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=77044#h07)

Die Vorläufer von Amazon beklagen was sie angestoßen haben, tja.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 13:53:03 So. 17.Oktober 2021
Sehr sehenswert, da weiss man, was zu erwarten ist - einfach schrecklich!

Höchste Zeit, das was noch verhindert werden kann zu verhindern. Ist natürlich alles andere, als einfach - gerade als Ausgebeutete/r.

Herzlichen Dank fürs Einstellen, "Troll".

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 19:34:11 Mi. 27.Oktober 2021
ZitatJeff Bezos hebt ab

Amazon-Gründer Jeff Bezos hat Gerüchten zufolge eine gigantische Segelyacht für 500 Millionen Dollar in Auftrag gegeben. Aber das ist bei weitem nicht das verrückteste Projekt dieses Menschen mit einem Privatvermögen von knapp 200 Milliarden Dollar.

Quelle: https://perspektive-online.net/2021/10/jeff-bezos-hebt-ab/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:17:18 Do. 28.Oktober 2021
ZitatAmazon in Aufruhr!

(https://pbs.twimg.com/media/FCyAeJ8XsAIu9n4?format=jpg&name=small)

Am 9. November organisieren wir in der Kollektivkneipe Leo:16 in Münster einen Vortrag zu Arbeitsbedingungen, Organisierung und Arbeitskampf bei Amazon.

Dienstag, 9. November, 18.30 Uhr, Kollektivkneipe Leo:16, Herwarthstr. 7
danach Küche für Alle!
https://muenster.fau.org/2021/10/21/vortrag-amazon-in-aufruhr/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 23:59:30 Mo. 01.November 2021
Zitat,,Den scheinheiligen Managern bei Amazon Sand ins Getriebe schütten" – Streiks an sieben Standorten
https://perspektive-online.net/2021/11/den-scheinheiligen-managern-bei-amazon-sand-ins-getriebe-schuetten-streiks-an-sieben-standorten/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:01:44 Mo. 15.November 2021
ZitatAmazon entlässt eine geschützte Inicjatywa Pracownicza Vertrauensfrau. Make Amazon pay for it!

(https://ozzip.pl/media/k2/items/cache/4b50d7fbcad536bb1e623e4eb6d7776e_L.jpg)

Am 9. November 2021 hat Amazon Polen Magda Malinowska gekündigt, die seit 6 Jahren in seinem Lager in Sady bei Poznan gearbeitet hat. Magda ist eine geschützte Gewerkschaftsvertreterin und Mitglied der Gewerkschaft Inicjatywa Pracownicza sowie eine gewählte Gesundheits- und Sicherheitsinspektorin. Sie ist eine langjährige Aktivistin der Inicjatywa Pracownicza, macht Dokumentarfilme über die Arbeiterbewegung und ist Mitbegründerin der Amazon Workers International.

Als formalen Grund für die Entlassung gibt Amazon das angebliche "Filmen oder Fotografieren des Transports eines Toten" an. Dabei geht es vermutlich um einen Mann, der am 6. September 2021 in dem Lagerhaus starb. In einem laufenden Gerichtsverfahren wird untersucht, ob Fahrlässigkeit seitens des Unternehmens dazu beigetragen hat. Die Anschuldigung gegen die Gewerkschafterin ist völlig unbegründet. Magda Malinowska war als anerkannte Arbeitsschutzinspektorin besorgt über die Maßnahmen, die nach dem Tod des Mitarbeiters ergriffen wurden. Aus diesem Grund bat sie Amazon um die Einbeziehung in das Untersuchungsteam nach dem Unfall, was jedoch abgelehnt wurde. Sie hatte kein Interesse daran, einen Toten zu filmen oder zu fotografieren, wollte aber die vom Arbeitgeber getroffenen Maßnahmen im Falle von Unregelmäßigkeiten überwachen.

Einige Tage nach der Tragödie wies Magda Malinowska in einem Interview mit der Zeitung Gazeta Wyborcza darauf hin, wie die Arbeitsorganisation bei Amazon zum Verlust der Gesundheit oder sogar des Lebens von Mitarbeitern führen kann, und warum das Ereignis Anfang September nach Ansicht der Gewerkschaft als Arbeitsunfall betrachtet werden sollte: "Die Geschäftsleitung spricht gerne von einem 'unerfreulichen Zufallsereignis', obwohl es in Wirklichkeit innerhalb kurzer Zeit zwei Todesfälle unter unseren Mitarbeitern gegeben hat. Dies sind keine zufälligen Ereignisse, sondern eine Folge dessen, wie die Dinge hier gehandhabt werden. Wäre die Unternehmenspolitik anders gewesen, wäre es vielleicht nicht zu den Todesfällen gekommen". Der Journalist, der den Artikel verfasst hat, wies auf die Kommentare und Unregelmäßigkeiten hin, die von Amazon-Beschäftigten und den Gewerkschaften gemeldet wurden: übermäßige Arbeitsbelastung, Überlastung und die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, wenn man sich krankschreiben lässt.

Die Entlassung ist umso skandalöser, als sie gegen die schriftlichen Einwände der Gewerkschaft ausgesprochen wurde, die ihr nicht zustimmte. Unserer Meinung nach hat Amazon in grober Weise gegen die Bestimmungen des Gewerkschaftsgesetzes (Artikel 32, Absatz 1) und des Gesetzes über die soziale Arbeitsaufsicht (Artikel 13, Absatz 1) verstoßen. Wir sehen uns gezwungen, das Vorgehen von Amazon als Beweis für grobe Inkompetenz der Personalabteilung oder als bewussten Versuch zu interpretieren, Gewerkschaftsaktivitäten (einschließlich der Arbeitsschutzinspektion) zu behindern. Wir werden den Fall vor Gericht bringen, wo wir die sofortige Wiedereinstellung von Magda Malinowska sowie eine finanzielle Entschädigung wegen ungerechtfertigter und unrechtmäßiger Entlassung fordern.

Wir glauben, dass die Disziplinarmaßnahmen gegen Magda Malinowska eine Eskalation der gewerkschaftsfeindlichen Praktiken von Amazon in den letzten Monaten darstellen. Amazon hat sich geweigert, Gewerkschaftern die Durchführung von Gesundheits- und Sicherheitsaudits zu gestatten, es hat sie daran gehindert, ihre Gewerkschaftsstunden zu nutzen und hat die Bestimmungen der Arbeitsvorschriften des Unternehmens einseitig geändert und dabei die Ansichten der beiden im Unternehmen tätigen Organisationen Inicjatywa Pracownicza und Solidarność missachtet, die beide den jüngsten Änderungen, die die Arbeitnehmer betreffen, nicht zugestimmt haben. Nach polnischem Arbeitsrecht ist es den Arbeitgebern nicht gestattet, diese Vorschriften ohne die Zustimmung der Gewerkschaften zu ändern. Darüber hinaus werden aktive Gewerkschafter regelmäßig aufgefordert, schriftliche Erklärungen für angebliche Verstöße gegen die Richtlinien von Amazon vorzulegen. Es scheint, dass das Unternehmen den Gewerkschaftsaktivisten "Verstöße" ankreidet, um diese gegen sie zu verwenden.

Beabsichtigt Amazon, die Repressalien gegen Gewerkschafter weiter zu verschärfen, um Arbeiterorganisationen zu beseitigen? Seit 2014 haben die Gewerkschaften den Beschäftigten geholfen, eine Reihe von Klagen gegen das Unternehmen zu gewinnen, die Gesundheits- und Sicherheitspraktiken des Unternehmens zu verbessern und vor allem viele arbeitnehmerfeindliche Maßnahmen zu blockieren, die Amazon einzuführen versucht hat. Letzten Sommer forderten die Gesundheits- und Sicherheitsinspektoren Amazon auf, seine Energieverbrauchsstudie neu zu erstellen. Der Grund dafür waren die Ergebnisse von Tests, die zuvor von der nationalen Arbeitsaufsichtsbehörde durchgeführt worden waren und zeigten, dass einige Abteilungen des Unternehmens dreimal mehr Energie verbrauchten, als die gesetzlichen Höchstwerte. Amazon focht die Ergebnisse vor Gericht an und lehnte die Forderung nach einer erneuten Prüfung ab. Die Gewerkschaften fordern, dass das Leben und die Gesundheit der Arbeiter nicht im Namen der Gewinnsteigerung aufs Spiel gesetzt werden. Hat Amazon deshalb beschlossen, seine gewerkschaftsfeindliche Politik aggressiv zu verschärfen?

Wir fordern die Wiedereinstellung von Magda Malinowska! Wir fordern ein Ende der gewerkschaftsfeindlichen Kampagne von Amazon! In Anlehnung an den Slogan der internationalen Koalition "Make Amazon Pay", erklärt Inicjatywa Pracownicza: Amazon - du wirst dafür bezahlen!

Inicjatywa Pracownicza bei Amazon Fulfillment Polen
15. November 2021.
https://ozzip.pl/english-news/item/2832-amazon-fires-a-protected-inicjatywa-pracownicza-shop-steward-make-amazon-pay-for-it
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:19:28 Mi. 24.November 2021
Ab morgen wird bei Amazon gestreikt - weltweit!

An mehreren Standorten in Deutschland (Bad Hersfeld, Koblenz, Graben etc.) wollen Beschäftigte bis einschließlich Samstag die Arbeit niederlegen.

Auch in anderen Ländern (z.B. USA, Bangladesh oder Frankreich) wird gestreikt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:06:57 Fr. 26.November 2021
Es findet gerade die global größte Streikbewegung gegen Amazon statt.
Das sind die Früchte der jahrelangen Basisarbeit von einigen Betriebsaktivisten, die mehr wollten, als das, was die Gewerkschaften traditionell zu bieten haben.

Die Vernetzung über Grenzen hinweg ist großartig und sowas findet in Eigenregie von DGB Gewerkschaften normalerweise nicht statt. Die Zusammenarbeit mit Sozialen Bewegungen wird von DGB Gewerkschaften eher gefürchtet. Doch Basisaktivisten haben sich selbst drum gekümmert.

ZitatGroßbritannien :
Black Friday: Extinction Rebellion blockiert Amazon-Versandzentren


Der Gruppe zufolge handelt es sich um eine koordinierte Protestaktion. Auch Standorte in den Niederlanden und den USA sind betroffen.




(https://abload.de/img/d8121a2d-98c0-4a9a-92fjkhb.jpg) (https://abload.de/image.php?img=d8121a2d-98c0-4a9a-92fjkhb.jpg)
https://www.berliner-zeitung.de/news/black-friday-extinction-rebellion-blockiert-amazon-versandzentren-li.197313

ZitatKlimaaktivisten blockieren Amazon-Lager am Black Friday
Der Black Friday ist der große Tag der Schnäppchenjäger – und ein Dorn im Auge von Klimaschützern. Unter dem Motto »#BlockFriday« demonstrieren Aktivisten von Extinction Rebellion vor 15 Standorten des Konzerns in Europa.


Aktivisten und Aktivistinnen der Gruppe Extinction Rebellion blockieren derzeit mehrere Amazon-Standorte in Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien. Insgesamt sind 15 Logistikzentren von dem Protest betroffen, wie die Gruppe auf Twitter mitteilte.

Die Blockaden finden unter anderem in Bad Hersfeld statt, wo die Gruppe ein hohes Gebilde namens »Crazy Pod« aufgebaut hat, das laut Angaben der Aktivisten schwer zu räumen sei, ohne die Menschen darin zu gefährden. Inzwischen ist die Polizei vor Ort. Im britischen Manchester wurden bereits mehrere Menschen festgenommen.

Der Zeitpunkt der Aktion ist nicht zufällig gewählt: Der »Black Friday« gilt als größter Shopping-Tag des Jahres. »#BlackFriday ist heute ein #BlockFriday«, schrieben Vertreter von Extinction Rebellion Deutschland auf Twitter. Das Geschäftsmodell von Amazon beruhe »auf Ausbeutung von Mensch und Umwelt, Manipulation und Greenwashing«. Die Gruppe weist unter anderem auf die hohen CO₂-Emissionen des Konzerns hin.
(...)
(https://abload.de/img/89be2514-fdad-47e9-8ecqkug.jpg) (https://abload.de/image.php?img=89be2514-fdad-47e9-8ecqkug.jpg)

Unter dem Motto »Make Amazon Pay« (»Lasst Amazon zahlen«) wird das Unternehmen nicht nur von Aktivisten kritisiert. Auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Konzerns beteiligten sich an Protesten. Am Donnerstag begann die Belegschaft an mehreren Standorten mit Warnstreiks, wie eine Sprecherin der Gewerkschaft Ver.di mitteilte. In Bad Hersfeld, im nordrhein-westfälischen Rheinberg, in Koblenz und Graben bei Augsburg wurde die Arbeit teilweise niedergelegt. Auch Beschäftigte in anderen Ländern schlossen sich den Streiks an.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-klimaaktivisten-von-extinction-rebellion-blockieren-lager-am-black-friday-a-667eb134-aea4-4f9f-b5b3-4b4bdc490362

Ein Quantensprung im antikapitalistischen Kampf: Arbeitskämpfe und Umweltproteste gemeinsam führen!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:47:42 Fr. 26.November 2021
Super. Endlich

Aber da werden Neos bald dazwischenfunken. Denn den Konsum darf man nicht aufhalten.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:59:32 Sa. 27.November 2021
Einen solchen globalen Arbeitskampf hat es noch nie gegeben:

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(https://abload.de/img/h2ktp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=h2ktp.jpg)

(https://abload.de/img/gpkkd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=gpkkd.jpg)

Ich möchte daran erinnern, daß die ehemals linke Zeitung taz vor ein paar Jahren gefordert hat, die Arbeitskämpfe bei Amazon einzustellen, weil sie ja sowieso nix bringen würden.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 10:56:40 Sa. 27.November 2021
Die Bilder sind hoch beeindruckend !!!
Vielleicht magst du noch Quellen einfügen. Falls wer das genauer verfolgen möchte.
Ich habe auch lange gedacht, es wird ständig gestreikt bei Amazon, aber keiner bekommt es mit und hat keinen Effekt. Auch weil Amazon Busse voller Leute ankarrt und einfach weiterarbeitet und man nicht mal Verzögerungen im Ablauf bemerkt.
Angenehm war an diesem Black Friday, dass ich immer wieder über Amazon-und Black Friday-kritische Beiträge gestoßen bin und nicht nur Jubelarien darüber, wo gerade was reduziert ist.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:09:28 Sa. 27.November 2021
Ich bin ein wenig durch twitter gelatscht und aktuelle Bilder zum Thema zusammengesammelt und gemischt. In Erinnerung habe ich insbesondere folgende Länder: Deutschland, UK, Polen, Belgien, Türkei, Spanien, USA, Bangladesch, Phlippinen, es waren aber noch weitere...
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 21:09:55 Do. 09.Dezember 2021
Zitat
Miljardböter för Amazon i Italien     
                                       
                                       
  Amazon tilldelas åter böter i Italien,
  den här gången på 1,13 miljarder euro,
  motsvarande drygt elva miljarder     
  svenska kronor, av italienska         
  konkurrensmyndigheten.               
                                       
  Bakgrunden är att företaget ska ha   
  krävt ensamrätt på leveranstjänst för
  varor som handlats via Amazon.       
                                       
  Bolaget säger i ett uttalande att man
  tänker överklaga domen.               
                                       
  För ett par veckor sedan tilldömde   
  myndigheten böter på 68,7 miljoner   
  euro för Amazon i ett annat ärende. 
=
Milliardengeldstrafe [schwedische Kronen] für Amazon in Italien.

Erneut wurde gegen Amazon von ider talienischen Wettbewerbsüberwachungsbehörde eine Geldstrafe verhängt, diesesmal in Höhe von 1,13 Mrd. Euro. Dies entspricht um elf Milliarden Schwedische Kronen

Hintergrund ist, dass das Unternehmen Exclusivrechte an der Auslieferung von bei Amazon gekauften Artikeln gefordert haben soll.

In einer Erklärung des Unternehmens heisst es, man wolle das Urteil anfechten.       

Bereits vor einigen Wochen war von derselben Behörde in anderer Sache eine Geldstrafe von 68,7 Millionen Euro gegen Amazon verfügt worden.

Quelle: https://texttv.nu/138 (https://texttv.nu/138)

MfG :)

BGS (4004)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:30:41 Fr. 17.Dezember 2021
Poznań, 16.12.2021, vor dem Büro der Staatsanwaltschaft. Auf dem Transparent: Schluss mit der Unterdrückung von Arbeitern! Schluss mit der Zerschlagung von Gewerkschaften! Amazon, du wirst dafür bezahlen! #makeamazonpay Wir handeln entsprechend.

(https://abload.de/img/n8jh6.jpg) (https://abload.de/image.php?img=n8jh6.jpg)

(https://abload.de/img/w8j9j.jpg) (https://abload.de/image.php?img=w8j9j.jpg)

(https://abload.de/img/g1k3t.jpg) (https://abload.de/image.php?img=g1k3t.jpg)

(https://abload.de/img/e7joh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=e7joh.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 08:28:50 Di. 21.Dezember 2021
ZitatZu dem Streik hatte die Gewerkschaft Verdi aufgerufen. Der Ausstand soll noch bis Heiligabend andauern. Betroffen seien die Niederlassungen in Graben bei Augsburg, Leipzig, Werne, Rheinberg, Koblenz und zwei Standorte in Bad Hersfeld, hieß es. Ziel sei es, das Weihnachtsgeschäft des weltgrößten Onlinehändlers ,,empfindlich zu stören".
https://www.deutschlandfunk.de/amazon-beschaeftigte-legen-arbeit-nieder-104.html

Bis Weihnachten! Großartig!
Genau da tut es dem Ausbeuter weh. Die Streikenden haben meine Solidarität!

Bereits vor Jahren hat die taz gegen den Streik angeschrieben, er würde ja nix bringen, stattdessen sollte Verdi lieber dies oder das, blablabla.

Die bürgerliche Presse hat eine lange Tradition darin gegen kämpfende Arbeiter zu schreiben. Jetzt versucht sich die Süddeutsche an dieser Aufgabe.
ZitatGlatteis wäre für Amazon vor Weihnachten viel schlimmer als der Streik von ein paar Beschäftigten. Und das gilt noch heute. Da es im Moment nicht nach Glatteis in Deutschland aussieht, muss also niemand um seine Päckchen fürchten. Die Maschine Amazon ist von vielen Seiten so gesichert, dass sie läuft und läuft.

Und das Murmeltier Verdi? Hat mal wieder gegrüßt. Bis zum nächsten Jahr dann.

(...) Einstiegslohn von zwölf Euro, plus umfangreiche Zusatzleistungen und Karrierechancen. Kein anderer Einzelhändler hat so viele Mitarbeiter in den vergangenen Jahren eingestellt wie er: 23 000 Menschen arbeiten inzwischen in Deutschland für den Onlineversandhändler. (...)

(...) Ein probates Mittel dagegen wäre es, wenn der Gesetzgeber...

(...) wäre dann viel für einen Großteil der etwa drei Millionen Beschäftigten im Einzelhandel getan, nicht nur exklusiv für Amazon-Mitarbeiter (...)
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/amazon-verdi-einzelhandel-geschenke-1.5492487

Kapitalistenknechte.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:39:32 Mi. 22.Dezember 2021
(https://abload.de/img/7pjhd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=7pjhd.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 23:26:35 Mi. 22.Dezember 2021
(https://abload.de/img/nik37.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nik37.jpg)

(https://abload.de/img/t6jvw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=t6jvw.jpg)

(https://abload.de/img/86jpo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=86jpo.jpg)

Das ist Kunst und kann nicht weg!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 18:18:29 Fr. 24.Dezember 2021
Weihnachtsgeschäft: Amazon warnt Mitarbeiter vor Suizidgedanken - kein Kommentar
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: CubanNecktie am 21:37:45 Fr. 24.Dezember 2021
ein menschenverachtender, faschistoider dreckskonzern, wenigstens haben wir hier noch ne gemeinsame schnittmenge.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 22:00:00 Fr. 24.Dezember 2021
Und was führt zu den Suizidgedanken? Meist wohl der Umstand,  dass die lieben Mitarbeiter nichts zu melden haben und mit pervesen modernen Führungsmethoden unter Druck gesetzt werden. Von der Arbeitshetze gar nicht zu sprechen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:09:50 Fr. 24.Dezember 2021
Foxconn hatte auch mal Netze ausgespannt, damit die Arbeiter beim Sprung in die Tiefe wohlbehalten bleiben.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 22:15:34 Fr. 24.Dezember 2021
Ich zitiere hier nochmal aus Beitrag #573, denn er beschreibt vieles plastisch und nachvollziehbar.

ZitatTina erzählt uns von den erniedrigenden Arbeitsbedingungen und weshalb sie nicht daran glaubt, dass die von ver.di geführten Verhandlungen und Streiks daran etwas ändern können.
(...)
Hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommen wird – ich hätte das für keinen Cent der Welt gemacht. Diese neun Wochen waren seelenzermürbend.

An unserem ersten Arbeitstag erhielten wir eine Schulung, nachdem wir bereits fünf Stunden in der Halle standen und mitgeholfen haben. Ich wurde den Packern zugeteilt, musste also die von den Pickern zusammengesuchte Ware verpacken. Für die Schulung wurden wir in einen Raum mit Stühlen geführt. Wir durften uns während der Schulung jedoch nicht setzen, obwohl der Mann, der die Schulung durchgeführt hat, selber auf einem Stuhl saß. Auf Nachfrage einer älteren Frau, ob wir uns nicht setzen dürften, sagte er: ,,Ihr habt einen Arbeitsvertrag für eine stehende Tätigkeit unterschrieben, also nein, hier darf sich niemand setzen."

Das Argument der stehenden Tätigkeit wurde gerne verwendet. In dem Jahr, als ich bei Amazon war, hat der Konzern sich verkalkuliert und etwas mehr Leute angestellt, als tatsächlich gebraucht wurden. Aber anstatt die Leute einfach früher in den Feierabend zu schicken oder einen Tag mehr frei zu geben, hat Amazon uns vor die Wahl gestellt. Entweder wir gehen nach Hause und werden nicht bezahlt, oder wir gehen in einen Raum, und stehen. Das ist kein Witz. Wir haben ja einer stehenden Tätigkeit zugestimmt und sich zu setzen, das wäre gleichbedeutend mit Pause machen, und das wird nicht bezahlt.
(...)
Diese Demütigung und Kontrolle beginnt ja schon zu Dienstbeginn in der Schleuse, wo dir alles abgenommen wird. Vor allem migrantische Mitarbeiter:innen wurden von Kopf bis Fuß gefilzt, teils mehrmals am Tag, da ihnen unterstellt wurde, sie würden klauen. Das war sehr auffällig.
(...)
Amazon ist für mich der Inbegriff von Kapitalismus. Ich hatte das Gefühl, dort an eine Maschine angeschlossen zu werden. Der Kampf um jede Sekunde, in der man kurz was trinken kann oder dem Lärm entkommen kann. So ein Konzern, so ein Arbeitgeber lässt sich nicht reformieren. Die Art und Weise, wie Amazon mit seinen Mitarbeiter:innen umgeht und wie die bezahlt werden, ist ja der Grund, weshalb die so erfolgreich sind. Ich selber würde dort keinen Fuß mehr hineinsetzen. Aber die meisten, die dort arbeiten, können sich das nicht aussuchen. Um zu überleben, nimmst du am Ende eben alles, was du bekommst.
https://betriebskampf.org/2021/04/29/arbeit-bei-amazon-diese-neun-wochen-waren-seelenzermuerbend/

So etwas, wie Kapitalismuskritik und Kritik am Amazonkonzern mag ja richtig sein, doch es ist nicht nur eine theoretische Ablehnung nötig. Dieser Bericht beschreibt so anschaulich und mitfühlbar, wie sehr dieses System den einzelnen Menschen erniedrigt. Wie schlecht und nichtig sich der Mensch darin fühlt.
Titel: Re: Ausser Kontrolle
Beitrag von: Nikita am 02:09:30 Sa. 25.Dezember 2021
Menschen, während sie nichts tun, stehen zu lassen, rassistische Kontrollen, Rennen um in den Pausenraum zu gelangen, weil er zu weit weg ist und sitzen als Pause zu verrechnen.
Das ist bösartig. Es ist Sklaverei und gezielte Demütigung bei Amazon Leipzig. Das Abrechnen von Sitzen als Pause halte ich für illegal. Anlasslose Kontrollen von migrantischen Mitarbeiter ist illegal und rassistisch. Ich denke, man würde bei Amazon Leipzig noch einiges mehr an vielleicht auch kriminellen Machenschaften von Seiten der Unternehmensführung finden. Wäre nicht überrascht, wenn man versteckte Kameras von Amazon dort findet, um die Mitarbeiter zu überwachen, was auch illegal wäre.

Ein gute Ort für einen Undercover-Journalisten, dort mal die Kamera mit reinzunehmen. Wenn man zwei, drei Tage dort war, kennt man die Schwachstellen und weiß, wie man selbst eine versteckte Kamera eingeschleust bekommt.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:17:50 Di. 04.Januar 2022
In der Nähe von Oldenburg soll eine Amazonniederlassung für 11.000 Beschäftigte errichtet werden. Bisher war die größte Niederlassung in Deutschland in Bad Hersfeld mit 4000 Mitarbeitern.

Zusätzlich soll ein engmaschiges Netz kleiner Lager im ganzen Land aufgebaut werden. Die Amazonisierung des Konsums, der Arbeitswelt und der Gesellschaft geht weiter.

Weiter geht auch eine Basisvernetzung der Amazonbeschäftigten. Es geht um den Aufbau neuer Kampfstrukturen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:12:27 Mo. 10.Januar 2022
ZitatDie Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten beim Versandhändler Amazon in Leipzig erneut zum Streik aufgerufen. Der Aufruf galt für die Zeit vom Beginn der Nachtschicht am Sonntag (21.30 Uhr) bis zum Ende der Spätschicht am Montag (23.15 Uhr). "Amazon wird uns nicht los", hatte die Gewerkschaft den Streikaufruf überschrieben. Wegen der Hygiene-Regeln aufgrund der Corona-Pandemie sollen vor dem Amazon-Lager am Montagmorgen aber nur kleinere Aktionen stattfinden, hieß es.

"Amazon hat in den letzten zwei Monaten beim Weihnachtsgeschäft wieder gigantische Umsatzsteigerungen verzeichnet. Das Vermögen von Amazon-Besitzer Jeff Bezos steigt um 7,5 Millionen Euro pro Stunde und gleichzeitig wird bei den Beschäftigten gespart, wo es geht. Das beginnt beim Urlaubsgeld und endet beim Weihnachtsgeld", erklärte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago.
https://www.t-online.de/region/leipzig/news/id_91451538/verdi-ruft-amazon-beschaeftigte-in-leipzig-zum-streik-auf.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:19:40 Do. 10.Februar 2022
ZitatAmazon hat weltweit 4,7 Milliarden Dollar an Subventionen erhalten, sagt eine Überwachungsorganisation

Amazon hat in den letzten 10 Jahren weltweit mindestens 4,7 Milliarden Dollar an Steuererleichterungen für Lagerhäuser, Rechenzentren, Büros, Callcenter und Filmproduktionsprojekte erhalten, so ein neuer Bericht einer Watchdog-Gruppe und eines globalen Gewerkschaftsverbands.
https://www.vice.com/en/article/jgmvk8/amazon-has-received-at-least-dollar47-billion-in-subsidies-globally-watchdog-says
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:40:12 Mo. 28.März 2022
(https://abload.de/img/2ojp9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2ojp9.jpg)

"Am Wochenende haben sich Amazon Kolleg*innen aus mehreren Ländern über Amazon Workers International
in Bad Hersfeld getroffen. Der Kampf um bessere Bedingungen in einem globalen Konzern geht nur durch globale Vernetzung. Die Kolleg*innen lassen sich nicht spalten! "
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 21:12:19 Fr. 01.April 2022
Es soll der erste Amazon Betriebsrat in den USA sein:

Amazon Workers on Staten Island Vote to Unionize in Landmark Win for Labor

Despite heavy lobbying by the company, workers at the facility voted by a wide margin for a union. It was seen as a rebuke of the company's treatment of its employees.

[spoiler]Workers at Amazon's massive warehouse on Staten Island voted by a wide margin to form a union, according to results released on Friday, in a landmark win for a campaign targeting the country's second-largest employer and one of the biggest victories for organized labor in a generation.

Employees cast 2,654 votes to be represented by Amazon Labor Union and 2,131 against, giving the union a win by more than 10 percentage points, according to the National Labor Relations Board. More than 8,300 workers at the building, the only Amazon fulfillment center in New York City, were eligible to vote.

The win on Staten Island could herald a new era for labor unions in the United States, which saw the portion of workers in unions drop last year to 10.3 percent, the lowest rate in decades, despite widespread labor shortages and pockets of successful labor activity.

No union victory is bigger than the first win in the United States at Amazon, which many union leaders regard as an existential threat to labor standards across the economy because it touches so many industries and frequently dominates them.

The Staten Island outcome came on the heels of what is trending toward a narrow loss by the Retail, Wholesale and Department Store Union at a large Amazon warehouse in Alabama in a campaign. The vote is close enough that the results will not be known for several weeks as contested ballots are litigated.

The surprising strength shown by unions in both locations most likely means that Amazon will face years of labor pressure from independent worker groups, large unions targeting the company and environmental and other progressive activists working with them. As a recent string of union victories at Starbucks has shown, wins at one location can provide encouragement at others.

Amazon hired voraciously over the past two years and now has 1.6 million employees globally. But it has been plagued by high turnover, and the pandemic gave employees a growing sense of power while fueling worries about workplace safety. The Staten Island warehouse, known as JFK8, was the subject of a New York Times investigation last year, which found that it was emblematic of the stresses in Amazon's employment model.

"The pandemic has fundamentally changed the labor landscape," said John Logan, a professor of labor studies at San Francisco State University. "It's just a question of whether unions can take advantage of the opportunity that transformation has opened up."

Amazon did not immediately comment on the outcome. The company can in principle challenge the vote on grounds that the union's conduct was improper.

Standing outside the N.L.R.B. office in Brooklyn where the ballots were tallied, Christian Smalls, a former Amazon employee who started the union, popped a bottle of champagne before a crowd of supporters and press. "To the first Amazon union in American history," he cheered.

Derrick Palmer, who packs boxes at the warehouse and co-founded the union, said he expected other facilities to follow Staten Island. "This will be the first union," he said, "but moving forward, that will motivate other workers to get on board with us."

One question facing the labor movement and other progressive groups is the extent to which they will help the Amazon Labor Union, an upstart, independent group, withstand potential challenges to the result and negotiate a first contract, such as by providing resources and legal talent.

"The company will appeal, drag it out — it's going to be an ongoing fight," said Gene Bruskin, a longtime organizer who helped notch one of labor's last victories on this scale, at a Smithfield meat-processing plant in 2008, and has informally advised the Staten Island workers. "The labor movement has to figure out how to support them."

Sean O'Brien, the new president of the 1.3 million-member International Brotherhood of Teamsters, said in an interview on Thursday that the union was prepared to spend hundreds of millions of dollars unionizing Amazon and to collaborate with a variety of other unions and progressive groups.

"We've got a lot of partners in labor," Mr. O'Brien said. "We've got community groups. It's going to be a large coalition."

A culture of fear created by intense productivity monitoring that was documented by The Times at JFK8 has been a key motivation for the unionization drive, which started in earnest almost a year ago. The Amazon facility offered a lifeline to laid-off workers during the pandemic but burned through staff and had such poor communication and technology that workers inadvertently were fired or lost benefits.

For some employees, the stress of working at the warehouse during Covid outbreaks was a radicalizing experience to take action. Mr. Smalls, the president of the Amazon Labor Union, said he became alarmed in March 2020 after encountering a co-worker who was clearly ill. Fearing an outbreak, he pleaded with management to close the facility for two weeks. The company fired him after he helped lead a walkout over safety conditions in late March of that year.

Amazon said at the time that it had taken "extreme measures" to keep workers safe, including deep cleaning and social distancing. It said it fired Mr. Smalls for violating social distancing guidelines and attending the walkout even though he had been placed in a quarantine.

After workers at Amazon's warehouse in Bessemer, Ala., overwhelmingly rejected the retail workers union in its first election last spring, Mr. Smalls and Mr. Palmer, his best friend, decided to form a new union, called Amazon Labor Union.

While the organizing in Alabama included high-profile tactics, with progressive supporters like Senator Bernie Sanders visiting the area, the organizers at JFK8 took a somewhat different approach. Their insider status helped them build support, as they wore shirts and masks bearing the union's logo in the building and posted on internal message boards. (The retail workers said they were hamstrung by Covid during their initial election in Alabama and did far more in-person organizing this year.)

For months, they set up shop at the bus stop outside the warehouse, grilling meat at barbecues and at one point even passing out pot. They were active on social media, with TikTok videos and regular tweets about Amazon's campaign tactics.

They also filed numerous unfair labor practice charges with the N.L.R.B. when they believed Amazon infringed on their rights. The labor agency found merit in several of the cases, some of which Amazon settled in a nationwide agreement to allow workers more access to organize on-site.

At times the Amazon Labor Union stumbled. The labor board determined this fall that the fledgling union, which spent months collecting signatures from workers requesting a vote, had not demonstrated sufficient support to warrant an election. But the organizers kept trying, and by late January they had finally gathered enough signatures.

Amazon played up its minimum wage of $15 an hour in advertising and other public relations efforts. The company also waged a full-throated campaign against the union both while it tried to qualify for the election and once the vote was set, texting employees and mandating attendance at anti-union meetings. It spent $4.3 million on anti-union consultants nationwide last year, according to annual disclosures filed on Thursday with the Labor Department.

In February, Mr. Smalls was arrested at the facility after managers said he was trespassing while delivering food to co-workers and called the police. Two current employees were also arrested during the incident, which appeared to galvanize interest in the union.

In the run-up to the vote, the union projected several images onto the front of the facility on Staten Island, including the message, "They Arrested Your Coworkers."

The difference in outcomes in Bessemer and Staten Island may reflect a difference in receptiveness toward unions in the two states — roughly 6 percent of workers in Alabama are union members, versus 22 percent in New York — as well as the difference between a mail-in election and one conducted in person.

But it may also suggest the advantages of organizing through an independent, worker-led union rather than a traditional one. In Alabama, union officials and professional organizers were still barred from the facility under the settlement with the labor board. But at the Staten Island site, a larger portion of the union leadership and organizers were current employees, giving them more direct access to co-workers.

"What we were trying to say all along is that having workers on the inside is the most powerful tool," said Mr. Palmer, who makes $21.50 an hour. "People didn't believe it, but you can't beat workers organizing other workers."

The independence of the Amazon Labor Union also appeared to make Amazon's anti-union talking points less effective. Over the course of hundreds of anti-union meetings with employees, the company suggested that the A.L.U. was an interloper seeking to come between the company and its employees and use their money for its own purposes.

But these critiques were easier for the union to dispel there. "When a worker comes up to me, they look at me then see I have a badge on and say, 'You work here?'" said Angelika Maldonado, an employee who was active in the organizing campaign. "'I'm like yeah, 'I work here.' It makes us relatable from the beginning."

On March 25, workers at JFK8 started lining up outside a tent in the parking lot to vote. And over five voting days, they cast their ballots to form what may become the first union at Amazon's operations in the United States.

Another election, brought also by Amazon Labor Union at a neighboring Staten Island facility, is scheduled for late April.

Jodi Kantor contributed reporting.[/spoiler]
https://www.nytimes.com/2022/04/01/technology/amazon-union-staten-island.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 21:13:24 Fr. 01.April 2022
The Amazon That Customers Don't See

Each year, hundreds of thousands of workers churn through a vast mechanism that hires and monitors, disciplines and fires. Amid the pandemic, the already strained system lurched.

By Jodi Kantor, Karen Weise and Grace Ashford

June 15, 2021
[spoiler]
When the coronavirus shut down New York last spring, many residents came to rely on a colossal building they had never heard of: JFK8, Amazon's only fulfillment center in America's largest city.

What happened inside shows how Jeff Bezos created the workplace of the future and pulled off the impossible during the pandemic — but also reveals what's standing in the way of his promise to do better by his employees.

LAST SEPTEMBER, Ann Castillo saw an email from Amazon that made no sense. Her husband had worked for the company for five years, most recently at the supersize warehouse on Staten Island that served as the retailer's critical pipeline to New York City. Now it wanted him back on the night shift.

"We notified your manager and H.R. about your return to work on Oct. 1, 2020," the message said.

Ms. Castillo was incredulous. While working mandatory overtime in the spring, her 42-year-old husband, Alberto, had been among the first wave of employees at the site to test positive for the coronavirus. Ravaged by fevers and infections, he suffered extensive brain damage. On tests of responsiveness, Ms. Castillo said, "his score was almost nothing."

For months, Ms. Castillo, a polite, get-it-done physical therapist, had been alerting the company that her husband, who had been proud to work for the retail giant, was severely ill. The responses were disjointed and confusing. Emails and calls to Amazon's automated systems often dead-ended. The company's benefits were generous, but she had been left panicking as disability payments mysteriously halted. She managed to speak to several human resources workers, one of whom reinstated the payments, but after that, the dialogue mostly reverted to phone trees, auto-replies and voice mail messages on her husband's phone asking if he was coming back.

The return-to-work summons deepened her suspicion that Amazon didn't fully register his situation. "Haven't they kept track of what happened to him?" she said. She wanted to ask the company: "Are your workers disposable? Can you just replace them?"

Mr. Castillo's workplace, the only Amazon fulfillment center in America's largest city, was achieving the impossible during the pandemic. With New York's classic industries suffering mass collapse, the warehouse, called JFK8, absorbed hotel workers, actors, bartenders and dancers, paying nearly $18 an hour. Driven by a new sense of mission to serve customers afraid to shop in person, JFK8 helped Amazon smash shipping records, reach stratospheric sales and book the equivalent of the previous three years' profits rolled into one.

That success, speed and agility were possible because Amazon and its founder, Jeff Bezos, had pioneered new ways of mass-managing people through technology, relying on a maze of systems that minimized human contact to grow unconstrained.

But the company was faltering in ways outsiders could not see, according to a New York Times examination of JFK8 over the last year.

In contrast to its precise, sophisticated processing of packages, Amazon's model for managing people — heavily reliant on metrics, apps and chatbots — was uneven and strained even before the coronavirus arrived, with employees often having to act as their own caseworkers, interviews and records show. Amid the pandemic, Amazon's system burned through workers, resulted in inadvertent firings and stalled benefits, and impeded communication, casting a shadow over a business success story for the ages.

Amazon took steps unprecedented at the company to offer leniency, but then at times contradicted or ended them. Workers like Mr. Castillo at JFK8 were told to take as much unpaid time off as they needed, then hit with mandatory overtime. When Amazon offered employees flexible personal leaves, the system handling them jammed, issuing a blizzard of job-abandonment notices to workers and sending staff scrambling to save them, according to human resources and warehouse employees.

After absences initially soared and disrupted shipping, Amazon left employees mostly in the dark about the toll of the virus. The company did not tell workers at JFK8 or other warehouses the number of cases, causing them to worry whether notifications about "individuals" testing positive meant two or 22. While Amazon said publicly that it was disclosing confirmed cases to health officials, New York City records show no reported cases until November. The company and city officials dispute what happened.

Amazon continued to track every minute of most warehouse workers' shifts, from how fast they packed merchandise to how long they paused — the kind of monitoring that spurred a failed unionization drive led by frustrated Black employees at an Alabama warehouse this spring. If productivity flagged, Amazon's computers assumed the worker was to blame. Early in the pandemic, the online retailer paused its firing of employees for low output, but that change was not announced clearly at JFK8, so some workers still feared that moving too slowly would cost them their livelihoods.

"It is very important that area managers understand that associates are more than just numbers," an employee wrote on JFK8's internal feedback board last fall, adding: "We are human beings. We are not tools used to make their daily/weekly goals and rates."

The company touted breathtaking job-creation numbers: From July to October 2020 alone, it scooped up 350,000 new workers, more than the population of St. Louis. Many recruits — hired through a computer screening, with little conversation or vetting — lasted just days or weeks.

Even before the pandemic, previously unreported data shows, Amazon lost about 3 percent of its hourly associates each week, meaning the turnover among its work force was roughly 150 percent a year. That rate, almost double that of the retail and logistics industries, has made some executives worry about running out of workers across America.

In documenting the untold story of how the pandemic exposed the power and peril of Amazon's employment system, reporters interviewed nearly 200 current and former employees, from new hires at the JFK8 bus stop to back-office workers overseas to managers on Staten Island and in Seattle. The Times also reviewed company documents, legal filings and government records, as well as posts from warehouse feedback boards that served as a real-time ticker of worker concerns.

This April, Mr. Bezos said he was proud of the company's work culture, the "achievable" productivity goals, the pay and benefits. In interviews, the head of human resources for warehouses and the general manager of JFK8 said that the company prioritized employee welfare, noted that it had expanded its H.R. staff and cited internal surveys showing high worker satisfaction. Some managers from JFK8 and beyond described building deep relationships with their teams.

Amazon acknowledged some issues with inadvertent firings, loss of benefits, job abandonment notices and leaves, but declined to disclose how many people were affected. Kelly Nantel, a spokeswoman, suggested that those problems and some others chronicled in this article were outliers.

Ofori Agboka, the H.R. leader, noted that social distancing and masking had made it harder to engage employees in personal ways during the pandemic. Still, he said, "98 percent of everything's going great — people are having the right experiences," getting the help they need when they want it.

But several former executives who helped design Amazon's systems, and still call themselves admirers of the company, said the high turnover, pressure over productivity and consequences of scaling up have become too critical to ignore. The company has not ambitiously addressed those issues, said Paul Stroup, who until recently led corporate teams devoted to understanding warehouse workers.

"Amazon can solve pretty much any problem it puts its mind behind," he said in an interview. The human resources division, though, had nowhere near the focus, rigor and investment of Amazon's logistical operations, where he had previously worked. "It felt like I was in a different company," he said.

David Niekerk, a former Amazon vice president who built the warehouse human resources operations, said that some problems stemmed from ideas the company had developed when it was much smaller. Mr. Bezos did not want an entrenched work force, calling it "a march to mediocrity," Mr. Niekerk recalled, and saw low-skilled jobs as relatively short-term. As Amazon rapidly grew, Mr. Niekerk said, its policies were harder to implement with fairness and care. "It is just a numbers game in many ways," he said. "The culture gets lost."

Even Mr. Bezos, in his final lap as chief executive of the company he created, is now making startling concessions about the system he invented. In a recent letter to shareholders, he said the union effort showed that "we need a better vision for how we create value for employees — a vision for their success."

"We have always wanted to be Earth's most customer-centric company," he wrote. Now, he added, "we are going to be Earth's best employer and Earth's safest place to work."

Amazon is also on pace to become the nation's largest private employer within a year or two, as it continues expanding. About a million people in the United States, most of them hourly workers, now rely on the company's wages and benefits. Many describe the job as rewarding. Adama Ndoye had supported her family on her JFK8 pay while attending college remotely. "Lights on, food, clothes, everything," she said. Dawn George, a chef, said she was grateful to JFK8 for taking her in after hotel kitchen jobs disappeared last spring. "I'm willing to work my socks off just for an hourly income," she said.

Some admire Amazon's ambition. "It was like being a pitcher on a team that had a game every night," said Dan Cavagnaro, who started at JFK8 when it opened in 2018 and worked with Mr. Castillo.

But Mr. Cavagnaro was mistakenly fired in July while trying to return from leave, and could not reach anyone to help.

"Please note the following," he wrote in his final, unanswered email plea. "I WISH TO REMAIN EMPLOYED WITH AMAZON."
[/spoiler]
https://www.nytimes.com/interactive/2021/06/15/us/amazon-workers.html?action=click&module=RelatedLinks&pgtype=Article
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: BGS am 21:20:09 Fr. 01.April 2022
Paywall.

MfG

BGS
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 21:32:37 Fr. 01.April 2022
Zitat von: BGS am 21:20:09 Fr. 01.April 2022
Paywall.

MfG

BGS

Stimmt. Benutze "Bypass Paywalls" als Extension. Damit umgeht mein Browser die Paywall bei NY Times. Habe ich nicht bemerkt. Fullquote des Artikels ist jetzt im Spoiler des anderen Posts.

Zu Bypass Paywalls für den Chrome Browser:

[spoiler] github.com/iamadamdev/bypass-paywalls-chrome
Soll bei folgenden Magazinen funktionieren:
Zeit Online, Foreign Policy, Financial Times, NZZ, The Wall Street Journal, The Washington Post, Wired,
und:

Adweek
Algemeen Dagblad
American Banker
Ámbito
Baltimore Sun
Barron's
Bloomberg Quint
Bloomberg
BN De Stem
Boston Globe
Brabants Dagblad
Brisbane Times
Business Insider
Caixin
Central Western Daily
Chemical & Engineering News
Chicago Tribune
Corriere Della Sera
Crain's Chicago Business
Daily Press
De Gelderlander
De Groene Amsterdammer
De Stentor
De Speld
De Tijd
De Volkskrant
DeMorgen
Denver Post
Diario Financiero
Domani
Dynamed Plus
Eindhovens Dagblad
El Mercurio
El Pais
El Periodico
Elu24
Encyclopedia Britannica
Estadão
Examiner
Expansión
Financial News
Financial Post
Financial Times
First Things
Fortune
Genomeweb
Glassdoor
Globes
Grubstreet
Haaretz.co.il
Haaretz.com
Handelsblatt
Harper's Magazine
Hartford Courant
Harvard Business Review
Herald Sun
Het Financieel Dagblad
History Extra
Humo
Il Manifesto
Inc.com
Interest.co.nz
Investors Chronicle L'Écho
L.A. Business Journal
La Nación
La Repubblica
La Stampa
La Tercera
La Voix du Nord
Le Devoir
Le Parisien
Les Échos
Loeb Classical Library
London Review of Books
Los Angeles Times
MIT Sloan Management Review
MIT Technology Review
Medium
Medscape
Mexicon News Daily
Mountain View Voice
National Geographic
New York Daily News
NRC Handelsblad
NT News
National Post
Neue Zürcher Zeitung
New York Magazine
New Zealand Herald
Orange County Register
Orlando Sentinel
PZC
Palo Alto Online
Parool
Postimees
Quartz
Quora
Quotidiani Gelocal
Republic.ru
Reuters
San Diego Union Tribune
San Francisco Chronicle
Scientific American
Seeking Alpha
Slate
SOFREP
Statista
Star Tribune
Stuff
SunSentinel
Tech in Asia
Telegraaf
The Advertiser
The Advocate
The Age
The American Interest
The Atlantic
The Australian Financial Review
The Australian
The Business Journals
The Canberra Times
The Courier
The Courier Mail
The Cut
The Daily Telegraph
The Diplomat
The Economist
The Globe and Mail
The Herald
The Hindu
The Irish Times
The Japan Times
The Kansas City Star
The Mercury News
The Mercury Tasmania
The Morning Call
The Nation
The National
The New Statesman
The New York Times
The New Yorker
The News-Gazette
The Philadelphia Inquirer
The Saturday Paper
The Seattle Times
The Spectator Australia
The Spectator
The Sydney Morning Herald
The Telegraph
The Toronto Star
The Wall Street Journal
The Washington Post
The Wrap
TheMarker
Times Literary Supplement
Towards Data Science
Trouw
Tubantia
Vanity Fair
Vrij Nederland
Vulture
Winston-Salem Journal
Wired
World Politics Review
Zeit Online
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Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:48:55 Sa. 02.April 2022
Wer hätte das gedacht, daß ich mich mal freuen würde, wenn in einem Betrieb eine gewerkschaftliche Organisierung gelungen ist. Seinerzeit hätte ich mindestens die Erwartung gehabt, daß man die gesamte Produktion lahmlegt, am besten den Betrieb besetzt und verbarrikadiert.

Aber laut Warren Buffet herrscht ein Krieg zwischen den Klassen und die Herrschende Klasse ist pausenlos am Gewinnen.

Jeff Bezos hatte vor, Amazon gewerkschaftsfrei zu halten. In Europa hat er schon längst Zugeständnisse machen müssen. Jetzt hat aber erstmals eine gewerkschaftliche Vertretung in einer US Niederlassung, obwohl er Millionenbeträge für professionele Unionbuster ausgegeben hat.

(https://abload.de/img/63417291_1645212726800fj7l.png) (https://abload.de/image.php?img=63417291_1645212726800fj7l.png)

Dies wird als bahnbrechender Sieg gesehen, der den Vormarsch der Kapitalseite erstmalig zurückgeschlagen hat. Endlich sind mal Warren Buffet und Konsorten nicht am Gewinnen. Die Amazonarbeiter:innen reagieren sehr emotional:

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Der von Amazon (wegen seiner Organisierungsaktivitäten) entlassene Arbeiter Chris Smalls war Stimme und Gesicht dieses Kampfes.

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(https://abload.de/img/9vj6d.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9vj6d.jpg)

Es ist vielleicht nicht nur ein wichtiger Sieg, es ist auch ein Hinweis darauf, daß sich an der Zusammensetzung in Gewerkschaften und bei Arbeitskämpfen etwas grundsätzlich ändert.

Bisher waren die starken US Gewerkschaften von weißen, männlichen Facharbeitern dominiert.

In den letzten Jahren waren einige der großen Arbeitskämpfe in den USA hauptsächlich weiblich und oft sind es Kämpfe prekärer und migrantischer Malocher:innen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: counselor am 23:49:26 Mo. 04.April 2022
Im zweiten Teil gibt es ein Interview mit dem Interimspräsidenten der Amazon-Gewerkschaft
https://youtu.be/fBJPaAslOkg
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 14:43:53 Di. 05.April 2022
Amazons interne Messaging-Anwendung führt Anti-Gewerkschafts-Zensur ein.

Leaked: New Amazon Worker Chat App Would Ban Words Like "Union," "Restrooms," "Pay Raise," and "Plantation"
Also: "Grievance," "slave labor," "This is dumb," "living wage," "diversity," "vaccine," and others.

https://theintercept.com/2022/04/04/amazon-union-living-wage-restrooms-chat-app/
von fefes Blog
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:15:18 Mi. 06.April 2022
Bilder vom Amazonstreik an 8 Standorten in Frankreich.

(https://abload.de/img/fnj4c.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fnj4c.jpg)

(https://abload.de/img/wsk05.jpg) (https://abload.de/image.php?img=wsk05.jpg)

(https://abload.de/img/4ekrr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4ekrr.jpg)

(https://abload.de/img/xgjxn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xgjxn.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:08:07 Mi. 06.April 2022
ZitatTod am Arbeitsplatz
»Gemeinsame Aktionen sind möglich«
Polen: Amazon-Betriebsrätin kämpft gegen Kündigung und tödliche Arbeitsbedingungen. Solidarität von deutschen Arbeitern. Ein Gespräch mit Magda Malinowska


(https://abload.de/img/ip65k11.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ip65k11.jpg)

Magda Malinowska ist ­Betriebsrätin und Aktivistin der Gewerkschaft OZZ IP im Amazon-Lager in Sady bei Poznan

Ihr Kollege Dariusz Dziamski ist im Amazon-Warenlager in Sady im vergangenen September vermutlich aufgrund der harten Arbeitsbedingungen ums Leben gekommen. Der Konzern hat Sie in diesem Zusammenhang im November entlassen. Wie begründet er die Kündigung?

Offiziell sagt Amazon, dass ich Bilder oder ein Video von Dariuszs Leiche gemacht habe, die vom Lagerhaus zum Bus des Bestatters auf dem Parkplatz transportiert wurde. Das stimmt aber nicht. Ich habe kurz nach dem Tod des Kollegen die Geschäftsleitung gebeten, mich in die Kommission zu setzen, die die Todesumstände aufklären soll. Aber sie waren nicht einverstanden, und ich bin zum Parkplatz gegangen, um unseren Gewerkschaftsanwalt anzurufen. Ich war ziemlich weit weg vom Leichenwagen und habe nicht einmal eine Leiche gesehen. Es könnte sein, dass sie mich entlassen haben, weil ich in einem Interview in der größten polnischen Zeitung Gazeta Wyborcza über den Tod des Kollegen im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen bei Amazon gesprochen habe. Wir denken, dass sie bereit sind, die Arbeitsbedingungen zu verschlechtern und die Beschäftigten noch mehr auszupressen. Amazon will keine Kontrolle durch die Arbeiter über das, was dort passiert, das können wir natürlich nicht zulassen. Deshalb ist meine Forderung, mich zurück an meinen Arbeitsplatz zu lassen.

Gibt es Aktionen zu Ihrer Unterstützung innerhalb des Lagers von der Gewerkschaft?

Ja, es gibt Proteste innerhalb des Lagerhauses. Denn wenn wir diesen großen Unternehmen solche Kündigungen erlauben, dann werden diese immer üblicher. Andere Chefs sehen das auch, und es wird dann einfacher, Gewerkschaftsmitglieder und gewerkschaftliche Vertrauensleute zu entlassen. Die allgemeine Wahrnehmung muss sein, dass dieses Verhalten ein großer Rechtsbruch ist. Es wird bald den ersten Gerichtstermin zu meiner Kündigungsschutzklage geben. Auch die Amazon-Arbeiter aus Deutschland haben mir viele Solidaritätsbriefe und Bilder geschickt. Es gab eine richtige Solidaritätskampagne in Deutschland für mich.

Die Arbeitsbedingungen in Ihrem Warehouse sind in Deutschland fast unbekannt, wie sieht die Arbeit in Sady aus?

In unserm Lager kommen die Amazon-Artikel von den Herstellern an, wir verpacken sie und schicken sie per Lkw direkt zu den Kunden, im Grunde genommen zu Leuten in Deutschland. Wir haben sehr lange Schichten, bis zu 10,5 Stunden. Wir arbeiten in Tag- und Nachtschichten, und die Arbeit ist sehr eintönig und repetitiv, was sich körperlich auswirkt. Aber wir müssen auch sehr schnell arbeiten, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Und viele Leute sind bei Zeitarbeitsfirmen oder befristet angestellt. Sie haben es wirklich schwer, einen neuen Vertrag zu bekommen oder einen unbefristeten Vertrag von Amazon zu erhalten. Außerdem wird die Anzahl der Artikel, die wir verpacken, überwacht, wie auch die Frequenz, mit der wir vorgehen. Wenn wir also mal etwas tun müssen, was das Computersystem nicht erkennt, dann sendet es eine Information an unsere Manager, dass wir eine »zusätzliche Pause« machen. In der Hochphase arbeiten bei Amazon in Sady zusammen mit den Zeitarbeitern um die zehntausend Menschen. In einem Monat verdient man bei einer 40-Stunden-Woche ungefähr 550 Euro netto. Früher mussten wir außerdem viele Überstunden machen. Aber die verpflichtende Mehrarbeit haben wir durch unseren gewerkschaftlichen Kampf abgeschafft.

Führen Sie im Moment einen gewerkschaftlichen Kampf im Warehouse?

Gerade bereiten wir eine Petition für eine Lohnerhöhung zusammen mit Büroangestellten und Technikern von Amazon aus Gdansk vor. Es ist die erste Aktion mit ihnen, und das ist eine neue Qualität.

Im März haben die Amazon-Arbeiter in Deutschland gestreikt. Wie könnte ein gemeinsamer Kampf der deutschen und polnischen Kollegen gegen die schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon aussehen?

Natürlich sind gemeinsame Aktionen in den Lagern möglich, zum Beispiel gab es 2015 einen solchen Protest, als die deutschen Arbeiter streikten. Es gab eine Solidaritätsaktion in unserem Haus. Die Kollegen haben damals sehr langsam gearbeitet, um »nein« zu sagen. Denn Amazon hat die Beschäftigten gezwungen, länger zu arbeiten, weil sie Aufträge von Deutschland nach Polen verlegt hatten. Aber sechs Leute wurden nach diesen Protesten direkt entlassen, oder ihre Verträge wurden nicht mehr verlängert. Also bin ich mir nicht sicher, ob die Kollegen bereit sind, so etwas noch einmal zu tun. Aber es gibt trotzdem einige Möglichkeiten, was wir gemeinsam tun können. Alle Lagerhäuser sind miteinander verbunden, und es gibt einige Schwachpunkte, die wir nutzen können, um Druck auf Amazon auszuüben. Wenn wir unsere Kämpfe international koordinieren, hat Amazon viel mehr Angst vor Protesten und reagiert auch anders. Während der Pandemie haben sie zum Beispiel unserer Forderung zur Abschaffung der individuellen Leistungsbewertung nur zugestimmt, weil wir mit deutschen, französischen und sogar amerikanischen Arbeitern zusammengearbeitet haben.
https://www.jungewelt.de/artikel/424007.tod-am-arbeitsplatz-gemeinsame-aktionen-sind-m%C3%B6glich.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:13:25 Sa. 09.April 2022
Zitat»Amazon will die Weltherrschaft«

Jeden Tag 150 Prozent Leistung zeigen. Gas geben und die Schnauze halten - solange du noch keinen Festvertrag hast.
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1162862.arbeitskampf-amazon-will-die-weltherrschaft.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 22:10:41 Sa. 23.April 2022
Late Disclosures Concealed The Extent Of Amazon's Anti-Union Campaign
Some of the consultants who lobbied Amazon workers against unionization didn't report their work to the Labor Department until it was too late to matter.

While Amazon workers in Alabama and New York were trying to unionize their warehouses last year, the tech giant hired a large cast of anti-union consultants to undermine the organizing campaigns. Known as "persuaders," these consultants led meetings in the warehouses and pulled workers aside for one-on-one conversations, all with the aim of turning workers against the idea of a union.

The law requires that persuaders file timely disclosure forms with the Labor Department, so that workers understand who their employer has hired and how much they are paying them to lobby against unionization. But it appears the firm that performed the most work for Amazon last year did not report its arrangement with the company until well past the legal time frame for doing so, HuffPost has found. Other consultants seem to have filed late disclosures as well.

The consultants' apparent failure to report their dealings with Amazon within a reasonable amount of time left workers in the dark about the details of their employer's pressure campaign. Some disclosures weren't submitted to the Labor Department until the ballots were literally about to be counted in both union elections at the end of March, defeating the entire point of the transparency law.

"It's useless to people a year after they provided the service," said Connor Spence, an Amazon worker and vice president of membership for the Amazon Labor Union.

Spence was researching Labor Department filings as his union campaign was underway at the JFK8 warehouse on Staten Island, New York. He believed it was important to uncover the consultants' arrangements with Amazon so workers could make an informed decision about their vote. But he had little faith that the filings in the Labor Department's online database accurately reflected the scope of the company's consulting army.

Workers at the JFK8 warehouse ultimately voted 2,654 to 2,131 in favor of joining the Amazon Labor Union, a stunning upset that established the first Amazon union in the U.S. The results are still not clear in a separate union election at Amazon's BHM1 warehouse in Bessemer, Alabama. Workers there have voted 993 to 875 against joining the Retail, Wholesale and Department Store Union, but more than 400 challenged ballots could still change the outcome.

Both employers and consultants must disclose details of their relationships to the Labor Department, just as unions must file in-depth annual reports laying out their finances. The employers' reports are due at the end of the first quarter the year after the consulting work was performed. But the consultants must inform the government about their dealings within 30 days of an agreement being made with the employer.

"It's useless to people a year after they provided the service."

- Connor Spence, vice president of membership for the Amazon Labor Union
It can be helpful for union organizers and supporters to be able to show their co-workers how much their employer is spending on anti-union consulting as opposed to, say, giving them modest raises.

As HuffPost first reported, Amazon's disclosure filings show it spent roughly $4.3 million on anti-union consultants last year, with a typical rate of $3,200 a day for each consultant, plus expenses. More than $2.9 million of that money went to the Michigan-based Rayla Group, whose president is listed as Penne Familusi-Jackson.

Familusi-Jackson signed an agreement with Amazon on Oct. 12, 2021, which would have made her disclosure filing due in mid-November at the latest. But Familusi-Jackson's disclosure form appears to have been submitted on March 31, the day ballots in both elections were being counted. It listed 16 persuaders on the Amazon campaign.

In her contract with Amazon, Familusi-Jackson agreed to file disclosures to the Labor Department "within the prescribed timeframes."

When reached by phone and asked about the timing of her disclosures, Familusi-Jackson said she would get back to HuffPost. She didn't respond to follow-up texts.

Another consultant, Katie Lev, signed an agreement on Oct. 28 for her firm, Lev Labor, to help Amazon on Staten Island, according to Amazon's annual filing. The contract noted seven other individuals who would work for the firm there. HuffPost could not find a filing submitted by Lev detailing her arrangement with Amazon. Like Familusi-Jackson, Lev's agreement stipulated timely reports submitted to the Labor Department.

Consultants only have to report their activities if they speak directly with workers, as opposed to simply coaching managers on what to say. It's not clear whether the work by Lev's firm required disclosure, although Amazon chose to report it. Lev did not respond to emails or phone calls asking about her Amazon work and whether she disclosed the arrangement to the Labor Department.

In a recent disclosure for her union-related work on behalf of the custom map company Mapbox, Lev claimed she was "hired to educate rather than persuade": "All voters were encouraged to vote the way that was best for them and not to feel pressured."

Lev's firm received at least $371,000 for its Amazon work last year.

Consultant Edward Echanique reached an agreement with Amazon on Nov. 8 to persuade workers at the Staten Island warehouse, according to filings. Echanique's disclosure for that work is dated Jan. 3, 2022, weeks after the end of the 30-day window. Echanique didn't respond to voicemail messages or texts asking if he had disclosed his work on time.

Amazon said in its filing that it made no payments to Echanique during 2021, so details of any payments made to him this year probably won't be public until 2023.

A disclosure form for consultant Bradley Moss' Amazon work appears to have been submitted on March 30, 2022 ― the very last day of voting at the JFK8 warehouse. Reached by phone, Moss said the form would have been submitted by the companies of David Burke, a union avoidance consultant who Moss worked for. (The union alleges that in the course of his work, Moss referred to the union's leaders, Chris Smalls and Derrick Palmer, who are Black, as "thugs.")

According to Amazon's filings, the company paid Burke through two entities: a firm called Labor Information Services, of which Burke is president, and the Burke Group, of which he's also president. Burke first disclosed his Amazon work in a filing last March, and workers were well aware of his presence in the campaigns. His groups received at least $691,000 for their Amazon work in 2021.

A woman who answered the phone for Labor Information Services acknowledged that some of the disclosure forms it was responsible for had been late, including Moss'. She attributed it to a mix-up. She noted that an annual filing that detailed the firm's work for Amazon had been submitted in early March.

The Office of Labor-Management Standards, a branch of the Labor Department, enforces disclosure requirements. A spokesperson for the office said in an email that it could not comment on specific cases or potential violations, but noted that enforcing the disclosure requirements "is our No. 1 priority."

"We are aware that some employers and consultants have filed deficient reports, and others have not yet filed reports covering reportable agreements and expenditures," the spokesperson said.

The vast majority of filings handled by the office involve unions and their finances. But the office's director, Jeffrey Freund, has said he's trying to improve compliance on the management side. He said the evidence suggests many employers and consultants are not disclosing what the law requires. He has even started promoting a tip line.

The Labor Department generally does not pursue criminal cases against employers or persuaders for not filing their forms when they're due. If officials believe someone has failed to follow the law, they may open an investigation and pressure the parties involved to rectify something that's late or incomplete. But under the law, criminal prosecutions can only arise when the violations are "willful," which can be difficult to prove.

The lack of serious penalties is one reason reports are filed late or probably never filed at all.

Amazon declined to comment on its consultants' fillings. The company submitted its own disclosure report on time, listing the payments to its consultants for 2021 in its report last month. But by waiting until the last moment for an employer to do so ― that is, March 31 ― Amazon was able to keep its anti-union spending out of the public eye until labor board officials were counting ballots in both union elections.

"It appears the firm that performed the most work for Amazon last year did not report its arrangement with the company until well past the legal time frame for doing so."

On Staten Island, the Amazon Labor Union had been asking to hold its election at a later date, according to Seth Goldstein, a lawyer who's been advising the young union pro bono. Goldstein said Amazon had pushed for an earlier election and ultimately succeeded, with the labor board setting March 30 as the date for voting to end.

Spence knew he wouldn't see the full sum of Amazon's anti-union spending until after the fact.

"It was very convenient" for Amazon, he said. "Literally the next day they had to disclose how much they paid the union-busters."

Spence and others have argued for tighter reporting requirements and stiffer penalties for companies and consultants who fail to disclose their dealings.

Terri Gerstein, a senior fellow at the Economic Policy Institute think tank, recently argued in The American Prospect that employers like Amazon should have to reveal their persuaders sooner. She noted the murkiness surrounding the Rayla Group: The firm's address appears to be a post office box at a UPS Store in Troy, Michigan. "​​When well-paid proxies are deployed to convince people not to unionize, those workers have a right to know the specifics," Gerstein wrote.

The victory of the Amazon Labor Union at JFK8 will probably force Amazon and other employers to reevaluate their playbook when it comes to anti-union campaigns. But for now, Amazon still seems reliant on persuaders to make their case against unionization in the warehouses. The Amazon Labor Union says several consultants have turned up at a smaller Staten Island facility, known as LDJ5, where a union vote is expected to be held later this month.

Spence said the union was successful at JFK8 in part because workers exposed the consultants and their work, relying mostly on the consultants' past filings related to other employers. It wasn't always easy. Spence said some consultants concealed the names on their visitor badges and refused to identify themselves.

He said it would be much better if workers could see their employer's contracts with consultants in real time, as opposed to having to wait months, or even over a year, to see what their agreement was.

"We still won," Spence said. "But it would have been very helpful to show all that [information] to employees."

https://www.huffpost.com/entry/amazon-anti-union-consultants_n_62606f2ce4b041ee26501ca2?78l
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:20:20 Mo. 02.Mai 2022
Es kamen Amazonbeschäftigte aus Achim zur 1.Maidemo in Bremen.

(https://abload.de/img/ujk95.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ujk95.jpg)

(https://abload.de/img/mrkni.jpg) (https://abload.de/image.php?img=mrkni.jpg)

Und heute wird wieder an 7 Standorten gestreikt:

ZitatSieben Standorte betroffen
Verdi ruft zu Streiks bei Amazon auf

Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Streiks an mehreren Versandzentren des US-Versandhändlers Amazon auf. Auch bei Sozialdiensten und Kitas sind für die kommenden Tage Streiks geplant.

https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/amazon-streik-verdi-100.html

Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:45:30 Di. 03.Mai 2022
https://twitter.com/AmazonWorkersIn/status/1521398283553357824
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:22:32 Fr. 13.Mai 2022
Bei Amazon in Deutschland ist auch wieder ein wenig Bewegung reingekommen.

ver.di Gewerkschaftsliste gewinnt die Betriebsratswahl bei Amazon BRE4 in Achim bei Bremen.
(https://abload.de/img/esk86.jpg) (https://abload.de/image.php?img=esk86.jpg)

Auch im Amazon Fulfillmentcenter HAM2 in Winsen bei Hamburg hat die ver.di nahe Liste die meisten Stimmen bekommen. Zusammen mit anderen gewerkschaftsnahen und pro-worker Listen haben sie die absolute Mehrheit gegenüber den Managern.
(https://abload.de/img/tvkqg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=tvkqg.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:12:50 Fr. 03.Juni 2022
Inside Amazon Labor Union

engl. mit dt. UT | 5 min | 2022 |

"Man muss den Arbeiter*innen zeigen wie stark eine Gewerkschaft ist." (aus dem Video)

Am 1. April 2022 wurde in Staten Island/New York die erste Amazon Gewerkschaft gegründet - gegen den erbitterten Widerstand des Managements, das Millionen Dollars für Union Busting ausgegeben hatte.

Die Genoss*innen von More Perfect Union haben den Gewerkschaftskampf im Amazon Warenlager Staten Island (JFK8) vom ersten Tag an verfolgt.
Ihr Filmmaterial aus den ersten Tagen der Amazon-Gewerkschaftskampagne zeigt, wie die Arbeiter*innen sich organisiert haben: Die Akltivist*innen der Amazon Labor Union versorgten die Arbeiter*innen mit Essen, halfen ihnen Rechnungen zu bezahlen und traten in gewerkschaftsfeindlichen Versammlungen des Managements auf.

Hier ein lesenswertes Interview mit der Packerin Justine Medina (ak) https://www.akweb.de/bewegung/sieg-gegen-amazon-arbeiterin-justin-medina-aus-staten-island-ueber-erfolgreichen-kampf-fuer-gewerkschaftsgruendung/

Über diesen und andere Kämpfe bei Amazon geht es bei der Veranstaltung "Amazon im Aufruhr", am 16. Juni 2022 um 19h im K-Fetisch, Wildenbruchstraße 86, Berlin.
Ein Genosse von Wildcat wird über die weltweiten Kämpfe der Amazon Arbeiter*innen berichten. Kommt vorbei!

https://de.labournet.tv/inside-amazon-labor-union
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:49:43 Mi. 08.Juni 2022
"Wir sind in der Rechtssache Malinowska gegen Amazon vor Gericht. Die entlassene Aktivistin hat sich nicht auf einen Vergleich eingelassen und fordert ihre Wiedereinstellung. Sie wird von Piotr Krzyżaniak, einem Gewerkschaftsanwalt der OZZ Inicjatywa Pracownicza (IP), vertreten. Die Medien und die Unterstützer von Magda sind vor Ort."

(https://abload.de/img/9ikif.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9ikif.jpg)

(https://abload.de/img/qkk06.jpg) (https://abload.de/image.php?img=qkk06.jpg)

(https://abload.de/img/ohkhr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ohkhr.jpg)

(https://abload.de/img/04j3t.jpg) (https://abload.de/image.php?img=04j3t.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 12:25:33 Fr. 17.Juni 2022
Amazon kauft im großen Stil USA-weit Land und Immobilien auf.

https://www.bloomberg.com/news/features/2022-06-13/amazon-builds-property-empire-for-warehouses-even-as-online-sales-growth-slows
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 23:19:38 Do. 23.Juni 2022
Die mutigen Kolleg:innen der Amazon delivery station DNM1 Wunstorf haben für die Betriebsratswahl in der Nachtschicht mobilisiert. Sie engagieren sich für ihren Kollegen Abdul - ein ver.di Kandidat, dem die Abschiebung droht.

(https://abload.de/img/g8jim.jpg) (https://abload.de/image.php?img=g8jim.jpg)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:34:58 Sa. 25.Juni 2022
ZitatMehr als eine Front bei Amazon

Bei Amazon in Wunstorf soll bald ein Betriebsrat gewählt werden. Gegen die schlechten Bedingungen bei den Subunternehmern hilft der aber auch nicht.
https://taz.de/Arbeitnehmerrechte-im-Onlinehandel/!5859735/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 07:52:47 Mi. 29.Juni 2022
Amazon Is Intimidating and Harassing Organizing Workers in Montreal

BY JEREMY APPEL
Amazon is ramping up its anti-union tactics in Canada. But union organizers say Amazon's American-style union busting won't work in Quebec's pro-labor environment.

https://jacobin.com/2022/06/amazon-workers-union-drive-intimidation-anti-labor-law-montreal-canada/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:35:02 Mi. 29.Juni 2022
Besonders erwähnenswert ist eine grenzüberschreitende, teilweise weltweite, Organisierung von Protesten bei Amazon und auch bei den "Riders", den Motorrad- und Fahrradkurieren.

Gewerkschaften haben sich bisher unfähig/unwillig gezeigt, so etwas auf die Beine zu stellen. Dabei ist das die einzige Möglichkeit für einen wirkungsvollen Kampf in Zeiten der Globalisierung. Diese Vernetzung kommt von der Basis. Sie sollte Schule machen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:58:47 Mo. 18.Juli 2022
Techkonzerne wie Uber und Amazon machen/kaufen Politik.

ZitatLobbyisten überall
Frankreich: Neben Uber-Interessenvertreter soll auch einer von Amazon am Wahlkampf von Macron beteiligt gewesen sein
https://www.jungewelt.de/artikel/430364.korruption-lobbyisten-%C3%BCberall.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 23:21:38 Sa. 23.Juli 2022
ZitatAmazon wagt drittgrößten Zukauf seiner Geschichte: Erneuter Vorstoß in einen Multimilliarden-Markt

Der Online-Konzern übernimmt One Medical und gibt dafür Milliarden aus. Mit dem Schritt erweitert Amazon sein Geschäft im Gesundheitswesen.


Der US-Onlinehändler Amazon übernimmt den US-Konzern One Medical aus San Francisco für 3,9 Milliarden Dollar. Das gab der Konzern aus Seattle am Donnerstag bekannt. One Medical betreibt in den USA insgesamt 182 Hausarzt-Filialen.

Die Nutzer müssen eine Mitgliedsgebühr zahlen und können dafür rund um die Uhr virtuelle oder persönliche Arztbehandlungen in den Filialen über das Portal buchen. Dabei arbeitet One Medical mit mehr als 8000 Unternehmen zusammen, deren Mitarbeiter das Unternehmensnetz nutzen.

Für Amazon ist es ein weiterer Vorstoß in das Gesundheitsgeschäft. Der Konzern ist bereits im Vertrieb mit Medikamenten als Onlineapotheke aktiv. Ein anderer Plan, zusammen mit JP Morgan und Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway ein eigenes Gesundheitssystem aufzubauen, war hingegen gescheitert. (...)
https://www.handelsblatt.com/technik/thespark/us-konzern-amazon-wagt-drittgroessten-zukauf-seiner-geschichte-erneuter-vorstoss-in-einen-multimilliarden-markt/28540342.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:30:22 So. 24.Juli 2022
Das ist wie ein plumper dystopischer Science Fiction.
Ein Konzern auf dem Weg zur Weltherrschaft.
Warenhandel, Datenhandel. Nun Übernahme des Gesundheitswesens.
Da sind Staaten und Regierungen allmählich kleine Lichter gegen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 13:11:38 So. 24.Juli 2022
Naja, Bezos selbst meint, dass Amazon eher dem Tode geweiht ist. Vielleicht ein plumper Trick.

https://www.businessinsider.de/wirtschaft/tod-von-amazon-ist-unausweichlich-erklaert-jeff-bezos-r17/
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Onkel Tom am 17:11:29 So. 24.Juli 2022
Der Artikel klingt ja so, das Amazon untergehen wird, hoffentlich erst nach seinem Tod und
bringt gegenwärig mehr Arbeitsleistung für das gleiche Geld geliefert, weil Ängste herrschen
raus zu fliegen..

Jo, Geschäftsmann halt und mit Ängsten ließ sich schon immer Kohle schäffeln.  :Q

Das läd doch zur Besetzung und Kollegtivierung des Verein ein.  ;)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 18:01:57 So. 24.Juli 2022
This leaked document shows exactly how Amazon managers evaluate employee performance and decide pay

Amazon has a controversial performance review system many feel leaves employees in the dark.
Insider reviewed the company's latest talent evaluation guide, shedding light on the process.
The leaked document shows exactly how Amazon managers evaluate employee performance and decide pay.
A common complaint among Amazon corporate employees is the lack of transparency in the annual review process — promotions and raises are tied to a set of criteria that insiders have said is secretive and keep employees guessing on where they stand.

Insider has viewed a copy of the latest version of the four-page document Amazon provide to Amazon managers to guide them through the evaluation process, shedding some light on the process. Amazon declined to comment for this story.

As Insider reported last year based on internal documents, Amazon has a controversial performance review and coaching process, including an turnover quota called "unregretted attrition rate" and an expectation to rank a certain percentage of employees in each performance tier.

Employees have criticized that last practice as effectively being a form of stack ranking, a managerial practice infamous for creating a cutthroat culture. Indeed, similar documents from last year's review cycle showed percentages of employees managers were expected to rank in each performance tier. Notably, however, the 2022 document does not contain those percentages.

...

https://www.businessinsider.com/leaked-document-shows-how-amazon-managers-decide-performance-and-pay-2022-7
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Draisine am 20:18:11 So. 24.Juli 2022
Zitat von: Onkel Tom am 17:11:29 So. 24.Juli 2022
Jo, Geschäftsmann halt und mit Ängsten ließ sich schon immer Kohle schäffeln.  :Q

Das läd doch zur Besetzung und Kollegtivierung des Verein ein.  ;)

Dann besetz mal schön -und lass Dich gierig verschaukeln. Seit Januar jedenfalls lehnt der Verein meine Bestellungen auf Rechnung mittels 20 Sekunden Textbaustein kategorisch ab. Und das trotz -aktuell überprüft - 98,4 Prozent Schufa Score. Nie Schulden. 10 Jahre seriöse Kundin. Buchten bislang immer erfolgreich von meinem Konto ab.

Stattdessen will der Knaller Abzocke Versand plötzlich die Daten meiner Kreditkarte. Oder meint hämisch automatisiert, ansonsten bliebe nur die Bestellung via vorherigem Kauf von Amazon Gutscheinen. Das hätte bei meinem Fall bedeutet, Amazon hätte dann einen Betrag von 15 Euro über gehabt. Und ich müsste dann mehr bestellen. Wobei es für die niedrige Restsumme gesondert gesalzene Versandkosten zusätzlich bedeutet hätte. Weil zu niedrig für Freiversand.

Löschen meines Accounts funktioniert da übrigens bislang auch nicht. Das mal zur Vorab Info.

AMAZON -inzwischen der reinste Abzockverein -für unbedarfte Gemüter.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Onkel Tom am 08:09:26 Mo. 25.Juli 2022
Ach, schriftlich via Einschreiben mit Rückschein Kundschaft kündigen. Feddisch.
DS-Löschaufordurung nachlegen und dann wars das  ;)

Die Packer_innen lassen viel Arbeitsleistung für wenig Lohn und könnten den Spieß
des Profit für sich umdrehen.
Doch dazu muss Solidarität zu den Mitarbeitern von Amazon ausgebaut werden.
Gegen die Logik "Ohne Arbeit im Betrieb kein Profit für Bonzen", ist noch kein Kraut
gewachsen.

Bei einem Callcenter auf Malle hat das auch gut gefunzt. Entweder so... oder... !
Das "oder" verlangt auch die Bereitschaft Risiken ein zu gehen. Das geht am besten, wenn
Betriebsangehörige Unterstützung von Außenstehenden bekommen.
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:06:50 Sa. 06.August 2022
ZitatWilder Streik bei Amazon
von einem anonymen Amazon-Arbeiter[/i]

Ein Bericht über die jüngsten wilden Streiks, die derzeit in den Amazon-Lagern in Großbritannien stattfinden, von einem Arbeiter in der Belegschaft.
https://notesfrombelow.org/article/wildcat-strike-amazon (Englisch)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 13:13:13 So. 07.August 2022
Inside Amazon's plan to "neutralize" powerful unions by hiring ex-inmates and "vulnerable students"
Leaked memo reveals the tech giant's plans to combat the Teamsters in California.


(https://cdn.vox-cdn.com/thumbor/DdpOH2YDaTBFM_veZqyKzA8lqBs=/0x0:2800x1867/1220x813/filters:focal(1259x709:1707x1157):format(webp)/cdn.vox-cdn.com/uploads/chorus_image/image/71186247/GettyImages_1231889284.0.jpg)

In June 2021, the International Brotherhood of Teamsters, one of the most powerful unions in the world, published a "special resolution" about Amazon, labeling the tech giant "an existential threat" and vowing that "building worker power at Amazon and helping those workers achieve a union contract is a top priority."

But inside Amazon, company officials were already preparing for battle, according to a leaked internal memo viewed by Recode and reported on here for the first time. The document, from May 2021, offers rare insights into the anti-union strategies of one of the world's most powerful companies. The memo laid out two crucial goals for Amazon: establish and deepen "relationships with key policymakers and community stakeholders" and improve "Amazon's overall brand." The company has faced heightened scrutiny and worker activism in recent years amid reports of harsh working conditions and higher-than-average injury rates, resulting in a series of unionization attempts from Bessemer, Alabama, to Staten Island, New York.

"This engagement strategy is particularly important at this time given the International Brotherhood of Teamsters (IBT) attacks against Amazon, and its campaign to unionize our workforce," the memo warned.

To achieve these goals, the memo proposed strategies to help Amazon boost its reputation and simultaneously "neutralize" company critics by befriending these critics' own allies and by launching feel-good initiatives to turn the media and local politicians into company boosters. Amazon's employee relations team was developing a separate "internally-facing strategy," the memo said.

The document also offers an unvarnished look at how seriously Amazon perceives the threat of the Teamsters, which has more than 1.2 million members across industries, including logistics and warehousing, and whose leaders have vowed to disrupt Amazon's growth plans as long as the tech giant opposes unionization efforts.

Teamsters General President Sean O'Brien told Recode in July that his union is intent on "disrupting [Amazon's] network until they get to a point where they surrender" and stop resisting workers' unionization efforts. One of the Teamsters' main issues with Amazon's employment model is that, for most of its front-line workers, "there's no means to an end to a full-time career," O'Brien said.

While the memo for the most part proposes strategies for Southern California, Amazon leadership saw it as a potential playbook of sorts to be utilized elsewhere, according to a source familiar with the strategy. If these anti-union tactics proved successful in California, which is a key logistics hub in the state most crucial to the company's US operations, company leaders hoped to replicate the strategy in "hot spots" in North America, such as Boston and Chicago, where the company has faced heavy pressure and criticism from union organizers.

"As a business that delivers to neighborhoods across America, we work hard to strengthen our connections in the communities we serve," Amazon spokesperson Paul Flaningan said in a statement. "We're constantly exploring ways we can improve for our employees, our customers, and our community partners. That includes employees at all levels of the organization developing documents, engaging in planning sessions, and discussing different ideas — some of which get enacted, some of which don't. Preparing for many different possible scenarios enables us to respond quickly to shifting business demands and external factors and one document should not be interpreted as a strategy or position."

"I love the fact that we are [occupying] space in their head," the Teamsters' O'Brien said. "They should know we are coming."

California beefin'
California was always destined to be a major battleground between Amazon and the Teamsters.

According to the internal company memo viewed by Recode, "California houses Amazon's largest footprint in the world" and an employee base of more than 200,000 workers across a variety of warehouse formats and Whole Foods and Amazon Fresh grocery stores. Beyond that, Amazon also indirectly employs tens of thousands of other workers in California who deliver Amazon packages out of Amazon vans for small delivery firms that sign exclusive agreements with the tech giant.

For the Teamsters, the stakes are also clear: Amazon has been creating countless non-union jobs across industries in the US that are critical to the Teamsters' survival, including warehousing, trucking, and package delivery, while simultaneously stealing potential growth from the Teamsters' No. 1 employer, UPS. Perhaps as important is that Amazon's success and size — it's the second-largest private employer in the US — means companies try to emulate its practices, including wages and work conditions. That could make bargaining for better wages and work conditions tougher for Teamsters members.

Amazon staff acknowledged in the memo that the Teamsters' "economic argument is ... currently stronger," with union truck drivers, warehouse workers, and grocery store staff earning better or equal compensation packages as Amazon employees in the Southern California region the memo focused on. (A few months later, in September 2021, Amazon announced it had raised its average starting wage for front-line workers to $18 an hour, though many workers make less than that.)

Southern California, in particular, is a crucial logistics location for Amazon, its rivals, and the Teamsters, due to its population of 24 million people and two massive cargo ports in Los Angeles and Long Beach. Not surprisingly, "JC42," the largest Teamsters US Joint Council — a collection of local Teamsters unions in a given region — is located in Southern California.

"While we see multiple threats to our business in Southern California," the memo read, "of those threats, JC42 is exponentially greater than its peers."

"Their organizing efforts will spill beyond the fulfillment center floor and the truck cab, and could interfere with Amazon's ability to secure construction approvals, routing preferences, air expansion, and other core functions of our operation," the document added.

Just a few months after the May 2021 memo warned of union interference, the Teamsters did just that in Oceanside, a Southern California community about 40 miles north of San Diego, "inviting community members to sign 'commitment cards' to stay engaged about an Amazon development," Reuters reported. Soon after, the local city council voted against the Amazon project. And that's just one example, as the memo noted.

"From Vista to Burbank to Cypress, we have run into opposition to our projects in communities traditionally viewed as business-friendly because we were late to engage with the community," the memo warned.

The friend of my enemy is my ... friend?
As a result, the memo proposed that Amazon should create and foster partnerships with local nonprofits and community organizations that company officials hoped would "provide political cover for local policymakers, neutralize organized labors' attempts to grow their coalition of third-party validators and spokespeople, and provide a platform for Amazon spokespeople and allies to speak of the true economic and social impact of Amazon in Southern California."

And not just any local nonprofits and organizations: Amazon shrewdly planned to "intentionally seek partnerships with some organizations that work closely with our opposition." Those included organizations dedicated to helping incarcerated people find stable work upon reentry into society, such as the Anti-Recidivism Coalition, Homeboy Industries, and Defy Ventures, all named in the memo.

"The goal is to build a partnership that cultivates community leaders who will validate our work and engage in [a] public announcement and PR campaign that highlights Amazon's true economic and social values," the memo noted.

Alongside a mock press release announcing such a potential partnership, the memo listed what might be common internal questions for such a proposal, as well as candid answers. One question was, "How does this improve our corporate reputation?"

The answer: "While our wage and benefit offerings may go above and beyond entry-level offerings in other states, California's minimum wage is about to hit $15/hour. By creating a pipeline of workers who would immediately benefit from our benefits compared to other peers in the region, we are creating spokespeople that can improve our reputation, while helping our communities most vulnerable."

Another question asked, "How will this earn Amazon Political capital, in regions where we are facing unionization efforts?"

"Much of Amazon's opposition is aligned with policies and organizations who support social justice work and criminal justice reform like we're suggesting here," the answer stated. "Many former offenders do not qualify for federal benefits that could improve their lives and provide stability post incarceration. This allows Amazon to highlight our benefits offerings while creating safer, thriving communities."

The document added that Amazon would likely need to alter its job candidate drug-screening practices if it wanted to develop such an initiative. Sure enough, a month after the memo was distributed internally, Amazon announced in June 2021 that it would no longer test most job candidates for marijuana, which has been legalized for recreational use in 19 states plus the District of Columbia.

Taken together, these proposals are an unsurprising but stark reminder that, as is the case with many corporations, Amazon's public-facing actions are overwhelmingly in service of promoting or protecting the company, often in reaction to critics demanding that the company improve its labor practices. The billboards and TV commercials selling the narrative of Amazon as a great place to work, and the PR-friendly community partnerships in towns across the country where Amazon wants to set up shop, are developed for these reasons. Altruism this is not.

A school-to-Amazon-warehouse pipeline
Formerly incarcerated people were just one vulnerable group Amazon planned to work with to boost its reputation and fuel its expansion plans. It also strategized about creating hiring pipelines for underprivileged students and workers in lower-income communities in Southern California.

The memo proposed that Amazon seek accords with school districts in Southern California, such as the Los Angeles Unified School District (LAUSD), to create a continuous pipeline of workers for Amazon jobs from local community colleges. As of 2020, around 80 percent of families with children in the LAUSD live at or below the poverty threshold, and only 81 percent of students graduate high school in four years compared to 88 percent for California students overall. The memo said a school district partnership would support "some of Southern California's most vulnerable students" — and such an effort would also help meet the company's hiring needs by connecting full-time community college students with jobs at Amazon. If successful, the company would then seek to strike similar partnerships with the San Diego Unified School District.

In the Inland Empire region of California, which is especially critical to Amazon's operations because it's the state's biggest logistics hub and the company directly and indirectly employs more than 40,000 people there, the memo proposed orchestrating an overhaul of workforce training programs in conjunction with city agencies and local community colleges. "The initiative will create pipelines for Inland Empire residents to access middle class careers that support homeownership, retirement savings, college savings and the building of generational wealth," a mock press release said.

Messaging its efforts in that way would also help Amazon counter attacks from the Teamsters and other labor activists that focus on "lack of job growth and job security [at Amazon] as a reason to unionize," the memo noted.

"This would be a partnership where Amazon's current and future needs would be taught at city and educational institutions," the memo added. Translation: Amazon wanted local municipalities and colleges to cultivate a pipeline of workers on behalf of the company, but in an arm's-length fashion. Essentially, it would have the public sector promoting the needs of the private sector, all under the guise of benevolence.

Such a partnership would also address a looming problem for Amazon in the region: According to another leaked Amazon memo previously reported on by Recode, the company has projected that it could soon run out of workers to hire in the Inland Empire, due to increased competition from other employers and growing dissatisfaction among Amazon's employees. (After initially declining to comment for that prior story, Amazon later said it was "hiring well" in the Inland Empire.)

For all the promises Amazon planned to make to the low-income students and community members it sought to hire in Southern California, there's a gap between those claims and reality for most of its workers. Most notably, the company's narrative about how it offers middle-class careers to its employees seems to conflict with the company's sky-high worker churn rates, which are regularly more than 100 percent. Workers in its warehouse network often don't last long enough in their jobs to truly achieve stability through those roles. Those who do manage to build middle-class careers through Amazon warehouse jobs are typically the exception rather than the rule.

The positive optics of diversity
Beyond the partnerships aimed at boosting its hiring pipeline, Amazon also looked to enhance the company's public image through sustainability projects, community beautification, and diversity, equity, and inclusion initiatives.

Amazon opponents, including the Teamsters, have leveled criticisms against the tech giant for the pollution around its warehouse and air cargo hubs, especially in lower-income areas such as the Inland Empire.

"This narrative continues to negatively impact [Amazon] Public Policy's goals in the region," the memo said.

As a result, the memo offered proposals that included prioritizing the launch of electric delivery vans in "communities of color" with high rates of air pollutants, and setting a goal of taking Amazon facilities in the Inland Empire region off the grid by 2030, powering them instead via hydrogen fuel cells.

The document also proposed investing in "improvements along iconic Crenshaw Boulevard" in Los Angeles as part of a Black community-led arts and infrastructure project called Destination Crenshaw, and to "consider announcing internal Amazon efforts that diversify our leadership" in conjunction with the investment.

"We will work across the business to partner with Destination Crenshaw and other community groups using the full breadth of Amazon's resources — our creatives, our education programs, our small business investments — to not just have our name associated with a physical development, but so that the community sees Amazon as a company that is truly invested in their success," the memo read.

Overall, the memo highlights the extent to which union-led criticisms are creating sizable obstacles to Amazon's growth plans in its most crucial US market. But they also serve as a clear reminder that the company possesses vast resources to combat critics, and cunning strategies to portray reputation makeovers as corporate benevolence.

https://www.vox.com/recode/23282640/leaked-internal-memo-reveals-amazons-anti-union-strategies-teamsters
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:33:37 So. 07.August 2022
Obiger Artikel ist aus den USA.
Ich habe folgenden aus UK für diejenigen, deren Englisch nicht so gut ist,  durch das Deepl Übersetzungsprogramm gejagt:

ZitatWir haben während der gesamten Covid-Pandemie gearbeitet, einschließlich der Lockdowns. Wir haben seit April auf Informationen über diese Lohnerhöhung gewartet und alle haben mindestens 2 Pfund mehr pro Stunde erwartet. Am Mittwoch gab die Geschäftsleitung jedoch bekannt, dass wir nur eine Lohnerhöhung von 50 Pence pro Stunde erhalten würden.

Wir planten den Streik erst zwei Stunden, bevor er tatsächlich stattfand. Wir hatten die Streiks in den Abwicklungszentren von Tilbury und Rugeley in unserer Pause auf TikTok gesehen, und das hat uns inspiriert zu streiken. Wir sahen uns diese Videos um 11 Uhr an und begannen, die Idee einer Arbeitsniederlegung durch Mundpropaganda im Lagerhaus zu verbreiten. Um 13 Uhr hatten wir bereits über 300 Leute, die die Arbeit niederlegten. Am Anfang hatten wir keine Unterstützung von den Gewerkschaften. Wir haben das alles selbst organisiert. Nachdem wir jedoch die Arbeit niedergelegt hatten, nahm GMB Kontakt mit uns auf, um uns zu beraten und in die Gewerkschaft einzutreten.

Als wir am Donnerstag erneut streikten, kam der GM (General Manager) in den Kantinenbereich, wo sich diejenigen von uns, die sich weigerten zu arbeiten, versammelt hatten. Der GM sagte uns, wir hätten 30 Minuten Zeit, um unsere Gründe für die Arbeitsverweigerung darzulegen und jemanden zu schicken, der den Streik mit ihnen bespricht. Wir weigerten uns, nur eine Person zu schicken, da wir uns alle einig waren, dass wir als ein Team gehen wollten.

Wir sagten dem Geschäftsführer, dass wir eine bessere Lohnerhöhung fordern, und stellten ihm Fragen zu unserer Bezahlung und wie sie auf diese 50 Pence pro Stunde gekommen waren. Später wurde uns dann gesagt, dass sie es "mitnehmen und versuchen würden, eine Antwort zu bekommen". Danach sagten die Manager, dass wir kein Geld bekommen würden, wenn wir nicht wieder zur Arbeit kommen. Aber alle blieben und weigerten sich weiterhin, zur Arbeit zu gehen.

Am Freitagmorgen gingen erneut etwa 100 Beschäftigte auf die Straße und protestierten draußen.

Unser Kampf ist noch lange nicht zu Ende. Für die nächsten Tage sind weitere kollektive Aktionen geplant, da wir weiterhin für eine angemessene Lohnerhöhung kämpfen.
https://notesfrombelow.org/article/how-amazon-wildcat-spread
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 15:28:02 Do. 11.August 2022
Klingt irgendwie nach spontanem Streik:

Zitat10.8.22
Amazon-Fahrer in Freiburg streiken wegen Lohnausfall und -kürzung

Mitarbeiter des Amazon-Lieferpartners DM-Logistik in Freiburg-Hochdorf haben am Mittwoch gestreikt. Gehaltszahlungen seien ausgeblieben – und Amazon wolle nur noch Mindestlohn zahlen.
(Schranke)
https://www.badische-zeitung.de/amazon-fahrer-in-freiburg-streiken-wegen-lohnausfall-und-kuerzung--215989942.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:19:03 Do. 11.August 2022
ZitatAmazon-Streik in Freiburg geht weiter – keine Einigung über künftigen Lohn

Fahrer des Amazon-Lieferpartners DM-Logistik liefern weiterhin keine Pakete in Freiburg. Auch nach einem Gespräch am heutigen Donnerstag bleibt die Höhe der künftigen Bezahlung strittig.
https://www.badische-zeitung.de/amazon-streik-in-freiburg-geht-weiter-keine-einigung-ueber-kuenftigen-lohn--216022409.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:22:06 Fr. 12.August 2022
Bei Amazon werden die Belegschaften weltweit unruhig.

(https://abload.de/img/ebe9k.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ebe9k.jpg)

Meldung bei twitter: Wir leisten Widerstand vor dem Lager von Amazon Türkei: "Die Gewerkschaft wird in Amazon eintreten, es gibt keinen anderen Weg!"Wir leisten Widerstand vor dem Lager von Amazon Türkei: "Die Gewerkschaft wird in Amazon eintreten, es gibt keinen anderen Weg!"

(https://abload.de/img/a8eza.jpg) (https://abload.de/image.php?img=a8eza.jpg)

(https://abload.de/img/wkf13.jpg) (https://abload.de/image.php?img=wkf13.jpg)

"Amazon ist in der Türkei gewerkschaftsfeindlich und entlässt gewerkschaftlich organisierte Beschäftigte. Amazon-Beschäftigte, lasst uns uns gegenseitig unterstützen!"

(https://abload.de/img/21e4l.jpg) (https://abload.de/image.php?img=21e4l.jpg)


Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:34:35 Fr. 12.August 2022
Die Unruhe bei Amazon ist unkontrollierbar.
Eine Welle Wilder Streiks bei Amazon UK, in Deutschland wohl unter Fahrern.
Letzeres ist besonders spannend, da Fahrer als weitgehend unorganisierbar galten.

Diese Meldungen müssen weiter verbreitet werden!
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 12:06:30 Fr. 12.August 2022
Badische Dingszeitung, 11.8.22:

(https://abload.de/img/amazon_freiburgjbe2c.png) (https://abload.de/image.php?img=amazon_freiburgjbe2c.png)
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 12:25:48 Fr. 12.August 2022
Amazon-Lieferanten-Streik in Freiburg geht weiter – keine Einigung über künftigen Lohn

Fahrer des Amazon-Partners DM-Logistik liefern weiterhin keine Pakete in Freiburg. Auch nach einem Gespräch am Donnerstag bleibt die Höhe der künftigen Bezahlung strittig.

Der Streik der Amazon-Fahrer von DM-Logistik in Freiburg-Hochdorf geht weiter. Bei einem Gespräch am heutigen Donnerstag zwischen Fahrern des Lieferpartners und Vertretern von Amazon konnten sich beide Parteien laut eines Fahrers nicht einigen.

Grund für den Streik sind ausgebliebene Gehaltszahlungen nach dem plötzlichen Tod des Geschäftsführers von DM-Logistik. Nach BZ-Informationen möchte Amazon die Lohnausfälle in vollem Umfang begleichen. Wie es danach weitergeht, bleibt aber unklar. Die Fahrer fürchten, nur noch nach Mindestlohn bezahlt zu werden.

Keine Lohnzusicherung auf Niveau des bisherigen Gehaltes

Mehr als 30 Minuten haben Amazon-Vertreter und die Lieferanten von DM-Logistik laut Fahrer Wahid Mustafa miteinander gesprochen. Das Ergebnis: Es ist ungewiss, ob die Mitarbeiter des Amazon-Lieferpartners DM-Logistik wieder Pakete für den Online-Händler ausliefern werden. Laut Mustafa habe es keine Lohnzusicherung auf Niveau ihres bisherigen Gehaltes gegeben. Kommenden Mittwoch werden beide Gruppen erneut miteinander sprechen, sagt Mustafa. Bis dahin wolle keiner der Fahrer Pakete ausliefern.

Nach BZ-Informationen möchte Amazon das noch ausstehende Juli-Gehalt der Fahrer als Teilzahlung begleichen. Zuerst soll der Mindestlohn von 11,50 Euro pro Stunde überwiesen werden. In einer zweiten Zahlung soll dann die Differenz zwischen Mindestlohn und dem Gehalt folgen, das die Fahrer bei DM-Logistik erhalten. Wie es danach mit der Bezahlung weitergeht, ist aus Unternehmenskreisen nicht zu erfahren. Wahid Mustafa sagt aber, dass ihnen im Gespräch nur der Mindestlohn angeboten worden sei. Die Fahrer planten deshalb, ihre Verträge bei DM-Logistik zu kündigen.

"Wir haben denen gesagt, dass wir uns andere Jobs suchen", sagt Mustafa. Ihn verwirre die Situation. Er sei zwar bei DM-Logistik angestellt, fahre aber ein Auto mit Amazon-Logo und trage Arbeitskleidung mit Amazon-Logo. "Wenn ich am Straßenrand parke, sehen mich die Menschen als Amazon-Mitarbeiter und nicht als DM-Mitarbeiter", sagt er. Deshalb hätte er sich auch mehr Unterstützung von Amazon gewünscht.

Streik soll auf Kunden keine Auswirkung gehabt haben

Ein Amazon-Sprecher erklärt auf BZ-Nachfrage, dass die Situation rund um DM-Logistik vertrackt sei. Durch den plötzlichen Tod des Geschäftsführers sei vieles im Unklaren. Zudem sei es nicht immer einfach, sich mit den Fahrern zu verständigen. "Alle Mitarbeiter des Lieferpartners unterstützen wir, wenn sie ihre Tätigkeit als Fahrer fortsetzen wollen", heißt es in der Stellungnahme.

Auf die Kunden soll der Streik laut Amazon-Sprecher keine Auswirkung gehabt haben. Andere Lieferpartner hätten die Aufträge mittlerweile übernommen. Fahrer Wahid Mustafa hingegen glaubt, dass die Pakete noch im Amazon-Verteilzentrum Freiburg-Hochdorf liegen – er schätzt die Zahl auf etwa 3500.

https://www.badische-zeitung.de/amazon-lieferanten-streik-in-freiburg-geht-weiter-keine-einigung-ueber-kuenftigen-lohn--216022409.html
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:38:21 Fr. 12.August 2022
https://twitter.com/AcrNesli/status/1557321065042513921
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:43:58 Fr. 12.August 2022
(https://abload.de/img/cddmf.jpg) (https://abload.de/image.php?img=cddmf.jpg)

Seit gestern, 22 Uhr, und bis morgen Abend streiken die Amazon-Beschäftigten in Bad Hersfeld. Denn obwohl die Kolleg*innen stark unter der Inflation leiden, will Amazon Deutschland erst einen ,,Lohnfindungsprozess" einleiten. Viele fürchten, dass sie nur mit Krümeln abgespeist werden
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:58:57 Fr. 12.August 2022
https://twitter.com/AmazonWorkersIn/status/1558145573890449408
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:07:56 So. 14.August 2022
ZitatWilder Fahrer-Streik in Freiburg: Amazon will ausstehende Zahlungen nach dem Tod des Geschäftsführers von DM-Logistik nutzen, um den Lohn abzusenken

[Broschüre] Amazons letzte Meile - Ein Onlinehändler als Prekarisierungstreiber in der Paketlogistik. Eine Fallstudie zum Verteilzentrum Erfurt-StotternheimFahrer des Amazon-Lieferpartners DM-Logistik in Freiburg befinden sich seit Mittwoch, 10. August 2022 im Streik, weil nach dem plötzlichen Tod des Geschäftsführers die Gehaltszahlungen Ende Juli ausblieben. Die bei DM-Logistik angestellten Fahrer nutzen  ein Auto und tragen Arbeitskleidung je mit Amazon-Logo und erwarten daher, dass Amazon einspringt. Ein Treffen von Amazon-Vertretern und den Fahrern am 11.8. soll ohne Lohnzusicherung auf bisherigem Niveau geendet haben, denn Amazon bietet nur den Mindestlohn von 11,50 Euro statt der bisherigen 12,50 Euro pro Stunde plus zusätzlichen Tagesspesen von 12,50 Euro durch DM-Logistik. Auch das ausstehende Juli-Gehalt der Fahrer wird entsprechend nur als Teilzahlung angeboten. Kommenden Mittwoch sollen erneute Gespräche stattfinden, doch die Fahrer seien skeptisch, denn Amazon hätte schon einmal weniger Pakete pro Fahrer versprochen und nicht eingehalten. Die Fahrer, die überlegen ihre Verträge bei DM-Logistik zu kündigen, wollen daher mindestens bis zum 17. August weiter streiken. So die Zusammenfassung des aktuellen Wissenstandes am 14.8.22

...weitere Informationen sind bislang nicht zu finden, auch nicht bei der örtlichen/regionalen ver.di...
https://www.labournet.de/?p=203507
Titel: Re: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:00:29 Di. 16.August 2022
https://twitter.com/LaurenKGurley/status/1559314018552238084
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:55:36 Mi. 31.August 2022
ZitatCeva Logistics, das als türkisches Lager des globalen E-Commerce-Unternehmens Amazon in Kocaeli Dilovası fungiert, hat 35 Beschäftigte mit der Begründung entlassen, dass sie gewerkschaftliche Aktivitäten ausübten. Ihr Verbrechen war, Armutslöhne, Mobbing und harte Arbeitsbedingungen nicht zu akzeptierten und im Namen der Belegschaft Forderungen zu stellen, auch nach einer Lohnerhöhung. Erst wurde ihnen stattdessen angeboten, in einem anderen Lager zu arbeiten – diejenigen 35, die sich weigerten, wurden entlassen.

Ab dem 8. August streikten die Kolleg*innen der DSG-Sen (einer unabhängigen Basisgewerkschaft; Twitter: https://twitter.com/DGDSEN externer Link) über eine Woche lang, hielten Streikposten vor dem Warenlager ab, organisierten sich im Lager und sammelten Unterschriften von mehr als 600 Arbeiter*innen. In erster Linie fordern sie Lohnerhöhungen, die es ihnen ermöglichen, mit der explodierenden Inflationsrate fertig zu werden, die nach offiziellen Angaben im Juli 80 % erreicht hat. Sie fordern aber auch ein Ende der bedrückenden Arbeitsbedingungen im Warenlager, wo ständig repressive Praktiken angewandt werden, um sie daran zu hindern, sich kollektiv zu organisieren. Die einzige Antwort von Amazon darauf war, dass während des Streiks im August wiederholt die Polizei gerufen wurde, um Streikposten zu durchbrechen, und dass mehr als 100 Arbeiter*innen entlassen wurden. Nichtsdestotrotz wird der Kampf innerhalb und außerhalb des Warenlagers fortgesetzt. Der Streik in Kocaeli war Teil einer breiteren Welle spontaner Streiks, die Anfang August in der Türkei nicht nur im Logistiksektor, sondern auch in mehreren Fabriken im ganzen Land stattfanden, wo die Beschäftigten deutlich machten, dass sie sich weigern, für die steigenden Lebenshaltungskosten und dass sie bereit sind, um die Löhne zu kämpfen.
https://www.labournet.de/?p=203372
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:42:15 Di. 06.September 2022
https://twitter.com/EliseJoshi/status/1566855377106378754
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: tleary am 07:17:46 So. 11.September 2022
ZitatHere are some of the 150+ workers who just walked out of the Amazon Air Hub in San Bernardino to demand higher wages.
Ob die Arbeiter dort schon jemals etwas von Marx' "Lohnfetisch" gehört haben?
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 10:53:34 Mi. 14.September 2022
https://twitter.com/verdiAmazon_NDS/status/1569951937327423489
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:33:28 Sa. 17.September 2022
Der NDR über den 1. Streik bei Amazon in Winsen:

https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Nachrichten-aus-dem-Studio-Lueneburg,audio1211820.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 10:37:11 Mi. 21.September 2022
https://twitter.com/labournet_de/status/1572316575507845120
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:32:49 Di. 04.Oktober 2022
Aktuell von Amazon Staten Island, New York:

(https://abload.de/img/femim2hvqaczgd-format5ufwt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=femim2hvqaczgd-format5ufwt.jpg)

Über 650 Beschäftigte der Nachtschicht haben sich gerade am ersten wilden Sitzstreik in der Geschichte von Amazon beteiligt.

Arbeiter, die @amazonlabor unterstützen, begannen den wilden Streik als Reaktion auf die Weigerung von Amazon, die Beschäftigten nach einem Großbrand im Lagerhaus nach Hause zu schicken. Die Arbeiter atmeten giftige Dämpfe ein und weigerten sich, zur Arbeit zurückzukehren.

(https://abload.de/img/femim2hveamylk2formatjnf72.jpg) (https://abload.de/image.php?img=femim2hveamylk2formatjnf72.jpg)

Die Arbeiter der Nachtschicht stellten drei grundlegende Forderungen:
1. Das Leben der Arbeiter über die Profite des Unternehmens stellen.
2. Reale Lohnerhöhungen, um mit der Inflation Schritt zu halten.
3. Die Amazon-Gewerkschaft anerkennen (@amazonlabor)

(https://abload.de/img/femjaybuaaehvgaformatkhdxk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=femjaybuaaehvgaformatkhdxk.jpg)

Fast hundert tapfere Arbeiter besetzten das Büro des Managers und der Personalabteilung während des Sitzstreiks und forderten, dass sie sofort mit ihrem Lohn nach Hause geschickt werden. Nachdem Amazon sich dumm gestellt hatte, verließen die Arbeiter angewidert das JFK8.

(https://abload.de/img/femjazjuoaabckcformatujc2l.jpg) (https://abload.de/image.php?img=femjazjuoaabckcformatujc2l.jpg)

(via twitter)

Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 22:42:20 So. 09.Oktober 2022
Wirklich Interessantes aus Niedersachsen:

https://twitter.com/heditounsi6/status/1579202259686404096
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:11:59 Di. 11.Oktober 2022
Weltweit nimmt die Unruhe beim Großausbeuter Amazon zu.

In Deutschland waren es bisher nur ein paar rebellische Warenlager, die in der Lage waren, zu streiken. Das ändert sich gerade. Ziemlich rasant kommen neue hinzu.

ZitatImmer mehr Amazon-Beschäftigte treten in den Streik: Tarifverträge und Entfristung gefordert

Die Rolle der Migranten in dem Kampf ist beeindruckend:

ZitatDie Streikversammlung stärkte Arslandemir den Rücken – insbesondere auch gegen die persönlichen Anwürfe und Angriffe gegen den Gewerkschafter. Ein Kritikpunkt war, dass der Vorsitzende nicht fließend Deutsch spricht.

,,Mit ist lieber, wenn ein Betriebsrat in schlechtem Deutsch die Wahrheit spricht als in gutem Deutsch nur Scheiße erzählt", sagte Keens unter den tosenden Applaus der Streikenden.
https://www.nordstadtblogger.de/immer-mehr-amazon-beschaeftigte-treten-in-den-streik-tarifvertraege-und-entfristung-gefordert/

Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:42:16 Sa. 15.Oktober 2022
(https://abload.de/img/ffevoptwqauwtniformatdyihr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ffevoptwqauwtniformatdyihr.jpg)

Arbeitsniederlegung bei Amazon San Bernadino, Kalifornien.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:15:23 Fr. 04.November 2022
https://twitter.com/ProgIntl/status/1588096482481242113
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 17:45:29 Mo. 21.November 2022
Kurze Meldung aus Polen:

Für uns ist die #BlackWeeks nicht nur eine Zeit für Schnäppchenjäger, sondern eine Woche des Arbeiterprotests! In 🇵olen protestierten Arbeiter bei Amazon & Kaufland 2gether. 🛒+ 📦= ✊. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Tagen noch viel mehr Bilder dieser Art sehen werden.

(https://abload.de/img/figcesxwqamnatoformatg4if9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=figcesxwqamnatoformatg4if9.jpg)

(https://abload.de/img/figce-uxgamn1faformat14cjl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=figce-uxgamn1faformat14cjl.jpg)

(https://abload.de/img/figcfruwqaeukw7formato0dty.jpg) (https://abload.de/image.php?img=figcfruwqaeukw7formato0dty.jpg)

(https://abload.de/img/figcgkdx0ailf80format6meyg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=figcgkdx0ailf80format6meyg.jpg)

(https://abload.de/img/fiftakgwiaije4gformat67dtq.jpg)
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 19:02:42 Fr. 25.November 2022
https://twitter.com/soli_groepel/status/1595849354174160900
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:44:46 Sa. 26.November 2022
(https://abload.de/img/koh6ewymformatjpgnamesweet.jpg) (https://abload.de/image.php?img=koh6ewymformatjpgnamesweet.jpg)

Todesfall bei Amazon
Arbeiter stirbt in Leipziger Logistikzentrum. Viele nehmen Schmerzmittel. Konzern wird bestreikt

https://www.jungewelt.de/artikel/439510.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:25:21 So. 27.November 2022
Amazonstreik in Missouri:

https://twitter.com/MorePerfectUS/status/1596243857229811712

Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:05:44 So. 27.November 2022
Maskierte Amazonbeschäftigte in Indien.
Make Amazon Pay!

https://twitter.com/hawkersjac/status/1596798393443311616
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 12:25:29 So. 27.November 2022
Neue Welle von Streiks und Protesten am Black Friday in über 30 Ländern, organisiert von der Make Amazon Pay-Koalition

Amazon wird mit Streiks in mindestens 18 Logistikzentren in Frankreich und Deutschland, Arbeitsniederlegungen in den USA und Protesten in über 30 Ländern weltweit konfrontiert sein.


Am 25. November 2022, dem Black Friday, dem größten Shopping-Tag des Jahres, wird Amazon mit Streiks in mindestens 18 Logistikzentren in Frankreich und Deutschland, Arbeitsniederlegungen in den USA und Protesten in über 30 Ländern weltweit konfrontiert sein. Die Kampagne wirft Amazon vor, angesichts der steigenden Preise, der globalen Schuldenkrise und der Klimakrise alles "bis zum letzten Tropfen aus den Arbeitnehmern, den Gemeinden und dem Planeten" herauszupressen.

Die "Make Amazon Pay"-Koalition, die von UNI Global Union und der Progressiven Internationale mit ins Leben gerufen wurde, besteht aus über 80 Gewerkschaften, Organisationen der Zivilgesellschaft, Umweltschützern und Steuerbeobachtern, darunter UNI Global Union, die Progressive Internationale, Oxfam, Greenpeace, 350.org, Tax Justice Network und Amazon Workers International. Die Koalition fordert, dass Amazon seine Beschäftigten fair bezahlt und ihr Recht auf Gewerkschaftsmitgliedschaft respektiert, seinen gerechten Anteil an Steuern zahlt und sich zu echter ökologischer Nachhaltigkeit verpflichtet. 

Dies ist das dritte Jahr, in dem Make Amazon Pay einen globalen Aktionstag am Black Friday organisiert hat. Zu den Höhepunkten der vergangenen Jahre gehören: Tausende von Arbeitern streikten an Standorten in ganz Deutschland, große Arbeiterproteste in Bangladesch, Demonstrationen, bei denen das "Make Amazon Pay"-Logo auf Amazon-Zentralen in der ganzen Welt projiziert wurde, die Projektion von "pandemic profiteer" auf die Villa von Jeff Bezos und die Blockade von Vertriebszentren in Großbritannien durch Extinction Rebellion.

Zu den Höhepunkten des Make Amazon Pay Day 2022 gehören:

https://progressive.international/movement/article/2022-11-25-new-wave-of-black-friday-strikes-and-protests-in-over-30-countries-organised-by-the-make-amazon-pay-coalition/de
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:09:15 Sa. 03.Dezember 2022
ZitatStaat ohne Staatsgrenzen

Gerade Amazon agiert inzwischen wie ein Staat ohne Staatsgrenzen. Aufgrund seiner wirtschaftlichen und Finanzmacht meint der Konzern, sich nationalem Recht und den Versuchen einer Regulierung durch Staaten oder internationale Organisationen entziehen zu können.

Dabei nutzt Amazon einerseits für den Konzern vorteilhafte nationale Gesetze aus, andererseits umgeht es behindernde Regularien oder verletzt sie ganz offen – und kann daran aufgrund seiner Übermacht von den zuständigen Behörden kaum gehindert werden.

Konzerne wie Amazon und Microsoft üben auch entscheidenden Einfluss auf Militär, Polizei und Geheimdienste aus, die auf ihre Technik angewiesen sind. So ist in den USA ein erbitterter Streit vor allem zwischen Amazon und Microsoft darum entbrannt, wessen "Cloud" von den Behörden eingesetzt werden soll. Bisher hat Amazon mit seinem Dienst AWS klar die Nase vorn und hat bereits den US-Geheimdienst CIA ausgestattet.

Über seine "Cloud" hat sich Amazon auch in weiteren strategisch unverzichtbaren Wirtschaftsfeldern so etabliert, dass der Konzern eine kaum noch angreifbare Hegemonie ausübt. In der Plattformökonomie definiert Amazon, wer überhaupt und auf welche Weise am Markt teilnehmen kann – und stellt zunehmend die Infrastruktur der digitalen Daseinsvorsorge.

Schon 2016 wies Parag Khanna in der Fachzeitschrift Foreign Policy darauf hin, dass die Frage nicht mehr nur sei, ob z.B. China die USA als Supermacht ablösen könnte, sondern auch, ob bestimmte Konzerne dazu in der Lage sind. In dem Artikel werden 25 "Corporate Nations" aufgelistet, deren Macht die von Nationalstaaten übersteigt. (...)
https://www.heise.de/tp/features/Amazon-Staat-ohne-Grenzen-7352077.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 20:27:25 Di. 20.Dezember 2022
Amazon Polen

(https://abload.de/img/excd0x1rformatjpgname3gcin.jpg) (https://abload.de/image.php?img=excd0x1rformatjpgname3gcin.jpg)

US-Konzern Amazon beauftragte eine Firma, die unter anderem die Häufigkeit der Ampelschaltungen vor dem Werk beeinflusste, da die Gewerkschaft an den Kreuzungen stand.

https://krytykapolityczna.pl/kraj/zwalczanie-zwiazkow-zawodowych-po-polsku/
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:26:03 Mi. 21.Dezember 2022
Heute in Bad Hersfeld:

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Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:07:00 Do. 22.Dezember 2022
Den Funken der Amazon Streikbewegung immer weiter tragen...

Streikende Kolleginnen und Kollegen aus Dortmund und Werne informieren die Beschäftigten am neuen Lager in Oelde.

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Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: counselor am 22:21:37 So. 08.Januar 2023
ZitatMobilisiert die Arbeiterklasse gegen das Arbeitsplatzmassaker bei Amazon und anderswo!

Auf die Ankündigung des Technologie- und E-Commerce-Riesen Amazon, 18.000 Beschäftigte in den USA zu entlassen, muss die Arbeiterklasse mit einer Gegenoffensive zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze und ihres Lebensstandard antworten.

Amazon-CEO Andy Jassy, der 2021 die Nachfolge des Milliardärs Jeff Bezos antrat, kündigte die Entlassungen am Mittwoch an, nachdem ein interner Mitarbeiter Informationen publik gemacht hatte. Jassy machte ,,eine unsichere Wirtschaftslage" und rasche Neueinstellungen während der Pandemie für die Entlassungen verantwortlich, die sich auf Positionen im Einzelhandel bei Amazon Stores und in der Personalabteilung konzentrieren.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2023/01/08/pers-j08.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:26:40 Fr. 13.Januar 2023
https://pbs.twimg.com/media/FmWMfYZXoAAjzzG?format=jpg&name=900x900
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:28:09 Do. 09.Februar 2023
Die Beschäftigten von Amazon in der Nähe von Barcelona streiken immer noch

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Durch die Schließung des Lagers und die Verlagerung an bis zu 300 km entfernte Standorte will Amazon Abfindungen in Höhe von bis zu 30 Millionen Euro vermeiden und die Löhne und Arbeitsbedingungen senken.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Fritz Linow am 19:23:36 Di. 28.Februar 2023
Zitat28.2.23
Amazon plant Schließung von Logistikzentrum Brieselang in Potsdam

Der weltweite Stellenabbau bei Amazon geht auch an Deutschland nicht vorbei: Das Logistikzentrum in Brieselang in Potsdam soll geschlossen werden.
(...)
https://www.heise.de/news/Amazon-plant-Schliessung-von-Logistikzentrum-Brieselang-in-Potsdam-7530957.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:17:16 Do. 09.März 2023
Die französische Gewerkschaft CGT hat dem Amazon-Werk in Morlàas den Strom abgestellt, um gegen Macrons Rentenreform zu protestieren. "Wir haben Amazon in die Energiesperre gesetzt, weil wir nach Milliarden zur Finanzierung der Renten suchen, und wir glauben, dass dieses Geld da ist."

https://www.bfmtv.com/economie/economie-social/social/en-direct-reforme-des-retraites-nouvelles-journee-de-mobilisation-et-de-greve-ce-mercredi-8-mars-journee-des-droits-des-femmes-le-senat-va-bientot-voter-l-article-7_LN-202303080047.html#article_176763
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:50:51 Fr. 24.März 2023
Wenn die Organisierung im Betrieb zu schwach ist, ist die Blockade von außen eine Alternative!

https://twitter.com/MieuletCleo/status/1638995814667243535
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:13:56 Di. 04.April 2023
https://twitter.com/Serdal_90erBj/status/1642982855746658304
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: dagobert am 12:01:49 Di. 11.Juli 2023
ZitatArbeitsüberwachung bei Amazon: Rechtsstreit geht in die nächste Runde

Der Rechtsstreit wegen der Mitarbeiterüberwachung in Amazons Logistikzentrum geht in die nächste Runde.

Im Februar hat das Verwaltungsgericht Hannover zugunsten Amazons entschieden, dass die Datenerfassung zulässig ist. Die Datenschutzbehörde geht nun allerdings gegen das Urteil vor.

Gegenstand der Klage waren Überwachungsmaßnahmen Amazons gegenüber den Mitarbeiter:innen im Logistikzentrum Winsen. Amazon wendet ein System an, bei dem die verschiedenen Arbeitsschritte der Mitarbeiter:innen permanent überwacht werden, sodass Vorgesetzte ständig einsehen können, wie viele Pakete abgefertigt werden.

Amazon selbst gab an, dass dieses Verfahren notwendig sei, um die Steuerung der Logistikabläufe besser planen zu können. Die Mitarbeiter:innen berichteten hingegen in der Vergangenheit von einem ,,Arbeitsklima der Angst".

Verwaltungsgericht Hannover gab Amazon Recht

Die erste Verfügung der Datenschutzbehörde wurde bereits im Oktober 2020 erlassen. Da Amazon jedoch direkt Klage gegen die Verfügung einreichte, wurden die Daten weiterhin erfasst.

Das Verwaltungsgericht Hannover war der Auffassung, dass die Interessen Amazons überwiegen. Es sei zwar richtig, dass ein Überwachungsdruck entstehe, allerdings sei so auch ein objektives Feedback möglich.

Thiel legt Berufung ein

Die Landesdatenschutzbeauftragte möchte das Urteil allerdings nicht auf sich sitzen lassen und legt Berufung ein, wie das Hamburger Abendblatt berichtete. Über die Berufung wird dann das Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entscheiden. Gegen welche Punkte im Urteil genau vorgegangen werden soll, ist noch nicht bekannt. Auf Nachfrage des Hamburger Abendblattes berichtete die Landesdatenschutzbehörde, dass die Berufungsbegründung gerade erstellt wird.

In einer Pressemitteilung der Landesdatenschutzbeauftragten hieß es im Februar, dass sie der Ansicht sei, dass das Persönlichkeitsrecht überwiege und der dadurch entstehende Leistungsdruck höher zu werten sei als die wirtschaftlichen Interessen des Unternehmens.

Während Amazon in einer Stellungnahme verkündete, dass das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen höchste Priorität habe, gab das Abendblatt an, dass mehrere Mitarbeiter davon berichteten, dass die Überwachung sie massiv unter Druck setze. In der Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht Hannover berichtete der Betriebsrat allerdings, dass es nicht übermäßig viele Beschwerden diesbezüglich beim Betriebsrat eingegangen sind.

Wann die nächste Verhandlung stattfinden soll, ist noch nicht bekannt.

Veröffentlicht: 08. Mai 2023   /
Geschrieben von Hanna Hillnhütter
https://www.amazon-watchblog.de/kritik/3561-arbeitsueberwachung-amazon-rechtsstreit-naechste-runde.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:34:36 Di. 11.Juli 2023
Es gibt auch etwas positives zu berichten.
Die Streikbewegung bei Amazon ist beeindruckend.
Prekäre Arbeiter:innen Kämpfen gegen einen Konzern, der keine Gewerkschaften oder Tarifvertäge will. Es beteiligen sich immer weitere Amazonniederlassungen an der Streikbewegung...

In Deutschland...


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https://twitter.com/verdiAmazon_NDS/status/1678552496803835904

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(https://abload.de/img/f0to8cnxsai86jxformatbhcb0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0to8cnxsai86jxformatbhcb0.jpg)

https://twitter.com/heditounsi6/status/1678792844771835905

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https://twitter.com/verdiAmazon_NDS/status/1678398082025660417

(https://abload.de/img/f0sqccyxoayplwaformatntc5j.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0sqccyxoayplwaformatntc5j.jpg)

...Belgien...

https://twitter.com/verdiAmazon_NDS/status/1678797176711917568

...UK...

(https://abload.de/img/f0vxg9wxoaebf-bformatyofok.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0vxg9wxoaebf-bformatyofok.jpg)

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https://twitter.com/rachelannefagan/status/1678704802832830465

...USA...

(https://abload.de/img/f0g3awvwwaabmevformats0fl2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0g3awvwwaabmevformats0fl2.jpg)

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Es sei darauf hingewiesen, daß hier 30$ die Stunde gefordert werden!

(https://abload.de/img/f0gl_yexoaeeksiformat61ifz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0gl_yexoaeeksiformat61ifz.jpg)


https://twitter.com/MarySueSays/status/1677446438442369025


Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:57:44 Do. 13.Juli 2023
https://twitter.com/FerdousaraUddin/status/1679078915992690689
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 09:27:20 Fr. 14.Juli 2023
Amazon. Überall sind die Hintergründe der Kämpfe unterschiedlich. Teilweise gab es langjährige heimliche Vorbereitungen und Organisierungen, machmal waren es Basisaktivitäten aus dem Betrieb, machmal waren die treibenden Kräfte gewerkschaftliche Funktionäre.

Coventry in UK ist ein Fall für sich. Es war die Lohnerhöhung von Amazon, die die Kollegen auf die Barrikaden brachte. Sie empfanden angesichts der momentanen Preissteigerungen die Lohnerhöhung als Verarsche, als Beleidigung. Sie schmissen spontan die Brocken hin. Im Moment zahlt Amazon 11-12 Pfund die Stunde. Die Kollegen fordern 15. Es haben sich 1000 Beschäftigte bei der GMB gewerkschaftlich organisiert.

https://twitter.com/GMBMidlands/status/1679433341609623553

(https://abload.de/img/f07hsirxwamhceuformat3pd6g.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f07hsirxwamhceuformat3pd6g.jpg)
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:13:56 Fr. 14.Juli 2023
Ich mag Bilder von den Streikenden.

(https://abload.de/img/f0_i46lxwailu4cformat8meq9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f0_i46lxwailu4cformat8meq9.jpg)

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(https://abload.de/img/f030lhsakaex1_sformattiiq2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f030lhsakaex1_sformattiiq2.jpg)

(https://abload.de/img/f07was6wwaeqtofformat8li1y.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f07was6wwaeqtofformat8li1y.jpg)
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 22:27:16 Do. 20.Juli 2023
Der Kampf gegen Amazon hat viele Gesichter und unterschiedliche regionale Formen.

Hier zeigen Amazonarbeiter  Solidarität mit Kollegen der Autoindustrie:

https://twitter.com/AiwaInd/status/1682102701822296064
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 21:47:27 Fr. 21.Juli 2023
Hahaha!

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/achim-bahn-gleise-zug-100.html

https://www.jungewelt.de/artikel/455240.wilde-volksmenge-des-tages-pendler.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: dagobert am 19:28:08 Mo. 31.Juli 2023
Würde hier auch rein passen:
https://forum.chefduzen.de/index.php?msg=387702
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:17:35 Do. 03.August 2023
https://twitter.com/GMBMidlands/status/1686988469162082304
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:01:53 Sa. 05.August 2023
(https://abload.de/img/f2oein9xqbwvezaformat1lddi.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f2oein9xqbwvezaformat1lddi.jpg)
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:13:15 So. 06.August 2023
Großartig!

Der Tag, an dem Bezos blinzelte. Der Tag, an dem wir Amazon Coventry dichtgemacht haben. Der Moment, als Streikende und Unterstützer die Sicherheitslinie durchbrachen und zum Hauptquartier marschierten. Ich bin so froh, dort gewesen zu sein. Plötzlich merkt man, wie viel Angst sie vor uns haben.

https://twitter.com/ChrisNineham/status/1687967262290976768
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:10:06 Fr. 15.September 2023
Heutzutage wird die Aufmerksamkeitsspanne bei Filmclips immer kürzer.

In den USA wurde nun ein Youtube Streikkanal eingerichtet und der verlangt den Zuschauern 45 min Interesse ab.
ZitatIn der ersten Folge von "On Strike" sprechen wir mit den Beschäftigten von Amazons größtem Luftdrehkreuz (KCVG) im Norden Kentuckys, wo die wichtigste Gewerkschaftskampagne des Landes im Gange ist.  Amazon-Beschäftigte werden in den USA und weltweit zutiefst ausgebeutet, und KCVG ist da keine Ausnahme, obwohl Amazon in den letzten Jahren Rekordgewinne eingeflogen hat.

Wer mit Englisch keine Probleme hat, sollte es sich antun.

http://youtu.be/jw01q9hEnvE?si=tGTSrgZ9fFLvOe9S
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 15:07:29 Do. 12.Oktober 2023
Eine tolle Meldung!
Eine enorm wichtige Meldung aus Polen:

Arbeitsgericht hat entschieden: Amazon muß Magda Malinowska wieder einstellen!

 
(https://abload.de/img/f8o5lswweaa1ubtformati1d79.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f8o5lswweaa1ubtformati1d79.jpg)

Magda war bereits vor Jahren mit u.a. Christian Krähling auf Deutschlandtour.

Sie war als gewerkschaftliche Vertreterin in der Amazonniederlassung Poznan zuständig für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz. Als ein Kollege am Band verstarb, hat sie darum gebeten, in die Kommission gesetzt zu werden, die die Todesumstände aufklären soll. Sie wurde gefeuert, weil sie angeblich Bilder von dem Toten gemacht hat.

https://forum.chefduzen.de/index.php?topic=26780.msg373646#msg373646

Magda ist auch in der feministischen Bewegung aktiv, sie spielt eine wichtige Rolle in der Gewerkschaft IP und sie ist auch Filmemacherin.

Glückwünsche für den Sieg nach einem langem Kampf. Sie hat eine dicke Abfindung abgelehnt und auf eine Wiedereinstellung bestanden.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 14:40:02 Fr. 13.Oktober 2023
AMAZON hat keinen Bock, Magda wieder einzustellen und geht in die nächste Instanz.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:01:39 Sa. 14.Oktober 2023
Im Endergebnis hat sie verloren.
Thema Mobbing. Z.b.Man gibt ihr immer weniger Arbeit. Dann kündigt sie freiwillig.

Meiner Meinung schadet man Amazon, wenn man dort nicht einkauft.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: counselor am 17:00:32 Sa. 14.Oktober 2023
Amazon ist halt gut, wenn man sich englischsprachige Literatur bestellt.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 11:18:26 Mi. 22.November 2023
Es entwickelt sich gerade das bei Amazon, wovon die Betriebsaktivist:innen vor Jahren nur träumen konnten. Weltweit beginnt es in den Betrieben zu brodeln, die weltweit gewerkschaftsfrei gehalten werden sollten. In UK haben sich aus spontanen Wilden Streiks längere organisierte Streiks entwickelt. In den USA steht die neue Amazon Labor Union mit ihrem Vorsitzenden Chris Smalls unter Dauerbeschuß. Besonders bemerkenswert ist, daß sich die Teamsters (die legendäre Truckergewerkschaft) eingeklinkt haben und Streiks organisieren. Es gibt große Unruhe unter indischen Amazonbeschäftigten. In Polen und Deutschland kommt die Organisierung voran. Es gibt neuerdings internationale Aktivistentreffen und grenzüberschreitende Aktionen.

Das scheint Verdi nicht geheuer zu sein. Sie fahren ihre Amazonaktivitäten runter. Die Amazonbeschäftigten hatten sich ein Streiktagekontingent, über das sie frei entscheiden können, von Verdi erkämpft. Verdi hat die Streiktage nun reduziert. Es gibt die Befürchtung, daß Verdi insgesamt die Amazonaktivitäten herunter fahren will. Es wird bereits diskutiert, ob man die gewachsenen internationalen Strukturen nutzen kann, wenn Verdi ihre Unterstützung für den Kampf gegen Amazon endgültig beendet.

Ganz aktuell wurde auch der Eindruck geäußert, daß Verdi zu kämpferische Funktionäre unter Druck setzt.

Es handelt sich um sehr, sehr wichtige Entwicklungen. Hier wachsen globale Strukturen gegen einen weltweit operierenden Konzern und das ist scheinbar nicht im Interesse von Verdi.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: dagobert am 12:35:58 Mi. 22.November 2023
Zitat von: Kuddel am 11:18:26 Mi. 22.November 2023Es wird bereits diskutiert, ob man die gewachsenen internationalen Strukturen nutzen kann
Das sollte nicht nur diskutiert, sondern auch umgesetzt werden.

Verdi hat sich auch bei anderen Streiks in den letzten Jahren (z.B. Post) nicht gerade mit Ruhm bekleckert, das wird bei einem großen Amazon-Streik nicht anders laufen.
Verdi kann mit dabei sein, sollte aber nicht das Sagen haben.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:49:18 Do. 23.November 2023
(https://abload.de/img/f_nqnlhxgaaqt5mformatevich.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f_nqnlhxgaaqt5mformatevich.jpg)

(https://abload.de/img/f_nqp0yw0aagnjzformatibi03.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f_nqp0yw0aagnjzformatibi03.jpg)
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:23:52 Fr. 24.November 2023
Sehenswert!

https://twitter.com/ProgIntl/status/1727952972217544775
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:54:40 Sa. 25.November 2023
Die Amazonarbeiterinnen in Banlagdesh sind gut drauf:

https://twitter.com/NazmaAkter73/status/1728059353939239188
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 16:14:57 Fr. 08.Dezember 2023
https://twitter.com/heditounsi6/status/1732816256175108505
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Kuddel am 13:39:27 Sa. 06.Januar 2024
https://x.com/RaulZelik/status/1743271864904851522
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: admin am 14:50:32 Sa. 13.Januar 2024
Zitat von: Kuddel am 14:40:02 Fr. 13.Oktober 2023AMAZON hat keinen Bock, Magda wieder einzustellen und geht in die nächste Instanz.

Magda hat die Auseinandersetzung auch in der 2. Instanz gewonnen. Das Gericht entschied, daß das Unternehmen Magda wieder einstellen muß. Ein wichtiger juristischer Sieg.

Magda--Malinowska.jpg

Chefduzen gratuliert!
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:13:58 Fr. 26.Januar 2024
UK
ZitatAmazon-Beschäftigte stimmen für Fortsetzung der Lohnstreiks für weitere sechs Monate
Die Gewerkschaft GMB teilte mit, dass ihre Mitglieder am Standort des Unternehmens in Coventry bei einer Wahlbeteiligung von 54% mit 99% für weitere Streiks gestimmt haben.
https://www.independent.co.uk/news/uk/amazon-unions-parliament-mps-mansfield-b2357428.html
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: Nikita am 20:14:46 Sa. 10.Februar 2024
I Was Illegally Fired by Amazon for Speaking Out About a Coworker's Death

When Amazon worker Magda Malinowska spoke out about a coworker's death at a warehouse in Poland, Amazon fired her. Now a court has ruled that Amazon committed illegal union busting. Malinowska tells Jacobin why Amazon is so afraid of its workers organizing.
...

https://jacobin.com/2023/11/i-was-illegally-fired-by-amazon-for-speaking-out-about-a-coworkers-death/
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:21:25 Di. 13.Februar 2024
Eine gute Doku...

https://www.youtube.com/watch?v=HcMfE7J4C34


Chris Smalls auf Kuba, schon cool.
Titel: Aw: AMAZON
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:02:37 Mo. 11.März 2024
ZitatNagasaki Amazon-Zusteller kündigen Streik an

Eine Gruppe von freiberuflichen Amazon-Zustellern in Nagasaki hat für den 8. März einen Streik angekündigt. Der Streik folgt auf die einseitige Kündigung eines Subunternehmers aus Yokohama. Die bedrohten Beschäftigten fordern vom primären Unterauftragnehmer Arbeitsplatzsicherheit. Diese Aktion könnte der erste landesweite Streik des Amazon-Zustellpersonals in Japan sein. Es wird erwartet, dass sich 60-80 lokale Mitarbeiter und Sortierer daran beteiligen werden. Die Arbeiter haben bereits einen Gewerkschaftszweig gegründet und fordern eine bessere Bezahlung und weniger Pakete.
https://www.fukuoka-now.com/en/news/nagasaki-amazon-delivery-workers-announce-strike/