Agrar - Sicheln statt hämmern !

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 13:50:24 Di. 13.Januar 2004

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ManOfConstantSorrow

Thilo Jung im Gespräch mit Theresa Schmidt (Vorsitzende Bund der Deutschen Landjugend)

Theresa Schmidt redet sich um Kopf und Kragen. Es ist wichtig mit Bauern und ihren Vertretern zu diskutieren. Es müssen Interessenkonflikte auf den Tisch gebracht werden. Bauern lernen auch dazu. Theresa Schmidt ist aus landwirtschaftlicher Sicht keine gute Vertreterin der Landjugend. Ihre Nähe zur Industrielobby ist offensichtlich.

https://x.com/NurderK/status/1771222292191674870?s=20
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatBritische Landwirte leiden unter Brexit – und verlangen Grundeinkommen
Der Brexit hat im Vereinigten Königreich speziell den Landwirten zugesetzt. Jetzt formieren sich Initiativen mit einer umstrittenen Idee, um die Nachteile auszugleichen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/grossbritannien-landwirte-leiden-unter-brexit-und-verlangen-grundeinkommen-a-27fcc9b0-9dc2-4a87-996a-59f7d38d012c
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Bündnis Sarah Wagenknecht besucht Bauern.


https://www.youtube.com/watch?v=pp28V4t0QiI

Diese schleimige Musik macht mich fertig.

Sich um Bauern zu kümmern und mit ihnen zu reden, halte ich definitiv für richtig und wichtig. Kritik an der Bürokratie ist richtig und die Gegnerschaft zum Mercosur-Abkommen teile ich.

Die Linkspartei hat sich auch zum Thema geäußert, doch eher am Rande und ich fürchte, ohne Kontakt zu fortschrittlichen Bauern.

https://www.die-linke.de/start/presse/detail/buerokratieabbau-wird-probleme-der-bauern-nicht-loesen/

ManOfConstantSorrow

Wenn man andere Verhältnisse in der Landwirtschaft will, geht es nur gemeinsam mit Landwirten und den in der Landwirtschaft Beschäftigten.

Es bringt wenig, Bauern anzupöbeln, wegen ihrer ökologisch fragwürdigen Arbeit. Umweltschützer und Kapitalismuskritiker müssen den Austausch und die Diskussion suchen. Das kostet Zeit, Kraft und Nerven. Aber es bringt was.

Hier ein praktischer Versuch:

https://x.com/WirHabenEsSatt/status/1804067733140836554

Leider ist diese Aktion schon vorbei: https://www.wir-haben-es-satt.de/hof-mit-zukunft
aber die nächste 2025 ist bereits in Planung.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Dem Mao-Projekt sei gedankt, daß Flugblätter, Zeitungen und Debatten vergangener Zeiten wieder zugänglich sind.

ZitatPrämisse der Agitation der maoistischen Gruppen unter den Bauern war stets die Annahme, dass die "armen Bauern an die Seite der Arbeiterklasse gehören", dass es notwendig sei, sie für die Sache der Revolution zu gewinnen ... Arbeiter und Bauern, eine Kampffront!" (Roter Morgen, Nr. 18/1974, S.8 ).

Das war seinerzeit nicht nur dahingesagt, sondern man investierte viel Zeit und Energie in diese Arbeit. Es wurde eine Zeitung der "Revolutionären Landvolk-Bewegung" herausgebracht.

Es ist hier nachzulesen: https://www.mao-projekt.de/BRD/ORG/GRM/RLB_Freies_Landvolk.shtml

Kuddel

Initiative Grüne Gewerke

IGG – Basisgewerkschaftssektionen: Landwirtschaft | Forst | Gartenbau | Umweltberufe


Gut organisiert in einen heißen Protestwinter!


Anstehende Termine der IGG:

    17.10.-20.10.24, auf der Herbsttagung der Demeter-AzuBis
    19.11.24, Webinar: Solidarische Landwirtschaften, solidarische Arbeitsbedingungen?
    20.11.24, vorraussichtlich IGG-Vorstellung in Plauen, Sachsen (Infos folgen)
    21.11.24, IGG-Vorstellung in Magdeburg
    18.01.25: ,,Wir haben es satt!"Demo Berlin

Update von der IGG

Den Spätsommer nutzten wir als Gewerkschaftsinitiative um bei zahlreichen Veranstaltungen mehr Kolleg:innen kennen zu lernen. Wir konnten unsere Mitgliederbasis seit Beginn unserer Initiative mehr als verdoppeln und waren zuletzt unter anderem beim System Change Camp in Erfurt, dem bundesweiten Treffen der selbstorganisierten Ausbildung des SoLaWi-Netzwerkes, diskutierten auch in Brandenburg mit Kolleg:innen verschiedener Landwirtschaftsbetriebe die Stärken und Schwächen des SoLaWi-Konzeptes und brachten uns bei der Online-Tagung um die Zukunft der Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft ein. Bei unserem ersten Präsenztreffen auf einem Landwirtschaftsbetrieb in Marburg legten wir Ende August unsere gemeinsame Strategie für die nächsten 2-3 Jahre fest und bereiten uns nun auf die schon erwartbaren Bäuer:innenproteste im kommenden Winter vor.  Mehr und mehr können wir auch Kolleg:innen aus dem GaLaBau begrüßen und wollen dem zukünftigt verstärkt Rechnung tragen und selbstverständlich werden wir auch die anstehende Tarifrunde im Öffentlichen Dienst solidarisch begleiten. Da sich das alles vor dem Hintergrund von Wirtschaftsrezession und Rechtsruck abspielt, erwarten wir einen heißen Winter, den mensch besser gut organisiert angeht – wir laden euch ein, mitzumachen!

https://gruene-gewerke.fau.org/?p=289#more-289

admin

Kritische Diskussion um die Bauernproteste.

Die Doku Stumpfe Sense – Scharfer Stahl wird wieder gezeigt.

Zitat,,Stumpfe Sense – scharfer Stahl" wird im Detlefsen-Museum in Glückstadt gezeigt
Am 17. Januar wird im Detlefsen-Museum der Film ,,Stumpfe Sense – scharfer Stahl" gezeigt. Er handelt von den Bauernprotesten im Jahr 1928. Parallelen zu 2024 sind unverkennbar – und deshalb laut der Regisseurin aktueller denn je.
https://www.shz.de/lokales/glueckstadt/artikel/stumpfe-sense-scharfer-stahl-im-detlefsen-museum-glueckstadt-48197843
https://detlefsen-museum.de/event/filmvorfuehrung-stumpfe-sense-scharfer-stahl-bauern-industrie-und-nationalsozialismus/

Vorführung und Diskussion mit den Regiesseuren Quinka Stöhr und Kai Ilfrich und dem Bio Bauern Matthias Stührwohld im STUDIO - Filmtheater am Dreiecksplatz in Kiel am Samstag, 18. Januar um 17:30 Uhr.

admin

Es wird eine Tour. Selbst die Kieler Nachrichten berichten:

ZitatDie Landvolkflagge und der Film

Eine historische Dokumentation schlägt die Brücke zu aktuellen Protesten im ländlichen Raum


Carlo Jolly

Es ist Ende der 1980er Jahre, als die Flensburger Studentin Quinka Stoehr in Kiel ihre Examensarbeit über die Landvolkbewegung und die Ursachen der Radikalisierung auf dem Land schreibt. ,,Bei dieser Forschung bin ich auf Zeitzeugen gestoßen, auf Margarete Hamkens und Peter Petersen. Uns interessierten die Entstehungsbedingungen von Nationalsozialismus auf dem Land", erinnert sie sich. Der gut 90 Minuten lange Dokumentartfilm ,,Stumpfe Sense – scharfer Stahl; Bauern, Industrie und Nationalsozialismus", den sie damals gemeinsam mit Kay Ilfrich und Jens Schmidt macht, gilt heute als wichtiges Zeitdokument. Er schlägt über die Interviews mit Margarete Hamkens, Witwe des Landvolkführers Wilhelm Hamkens, und Peter Petersen, dem Erfinder der Landvolkflagge, die Brücke von der historischen bäuerlichen Bewegung der späten 20er Jahre zu jenen Protesten, bei denen heute immer wieder die Landvolkfahne auftaucht.

Die gängige Erzählung ist ein Mythos

Geht es um führende Köpfe der Landvolkbewegung, fallen meist drei Namen: Wilhelm Hamkens, der das Ziel einer völkischen Bewegung verfolgte, Paraguay-Rückkehrer und Stahlhelm-Mitglied Claus Hein, der gewalttätige Protestaktionen wie Bombenanschläge auf Finanz- und Landratsämter organisierte – und eben Peter Petersen, der Jahrzehnte später von 1967 bis 1971 zu den vier NPD-Abgeordneten im Kieler Landtag gehörte.
,,Bauern, die heute die Fahne verwenden, weisen weit von sich, dass das irgendetwas mit Nationalsozialismus zu tun hat, beziehen sich aber immer auf Hamkens und Heim, wobei Hamkens eindeutig antiparlamentarische und antisemitische Reden gehalten hat", erklärt Quinka Stoehr. Die Erzählung von der autonomen Bewegung widerständiger Bauern sei ein Mythos.
Dass die Dokumentation der drei Uni- und Filmabsolventen von 1990 heute wieder stark nachgefragt ist, liegt auf der Hand. Seitdem im Jahr 2020 Bauern mit rund 350 Treckern in Oldenswort die Fahne mit dem weißen Pflug und roten Schwert auf schwarzem Grund mit Drohnen aufgenommen und ins Netz gestellt haben, ist offensichtlich, dass sich etliche Bauern wieder auf die militante Landvolkbewegung der späten 20er Jahre beziehen. Längst ist für Regionalhistoriker klar, die Landvolkbewegung war antiparlamentarisch, völkisch sowie antisemitisch – und ging im Nationalsozialismus auf. ,,Der Film zeigt sehr deutlich mit Originaldokumenten und Zeitzeugen, wie sehr die Nazis mit ihrer Blut-und-Boden-Ideologie die Protestbewegung, die sich in der Krise ideologisiert und nach rechts bewegt, vereinnahmt haben", sagt Dokumentarfilmer Kay Ilfrich. Die Parallelen zu heute seien erschreckend groß.
Das große Interesse an dem Stoff hat Quinka Stoehr und ihre Mitstreiter jetzt veranlasst, eine Filmtournee durch schleswig-holsteinische Kinos zu starten. Eine wichtige Essenz des Filmes sei, dass er zeige, wie bürgerliche Kräfte Hitler zur Macht verhalfen. Es sei ein Mythos, wenn Bauern, die heute die Landvolkfahne zeigen, behaupten, die Anhänger der Landvolkbewegung hätten keine Verbindung zu rechten Ideologien gehabt: ,,Mittlerweile ist es in Schleswig-Holstein so breit diskutiert, dass diejenigen, die das Landvolksymbol zeigen, das wissen und bewusst nutzen, um zu provozieren", sagt Quinka Stoehr. Das Schlimme sei, dass sich das in Teilen weiter radikalisiert und die AfD da stark hineinwirkt.
Ihr Dokumentarfilm mache die antisemitische Geisteshaltung und den systemkritischen Kampf deutlich, sagt die Filmemacherin. ,,Wenn man den Film sieht, wird deutlich, wie wichtig es ist, dass die Brandmauer nach rechts steht und bürgerliche Parteien nicht mit Rechtsextremen zusammenarbeiten." Und er zeige schließlich das Verderben selbst für die Anhänger, wenn Margarete Hamkens im Film erzählt, dass am Ende des Krieges auch Bomben in ihrem Dorf Häuser zerstörten.


Nächste Termine: 17.1., 19 Uhr, Detlefsen-Museum Glückstadt; 18. 1., 17.30 Uhr, und 28.1., 18 Uhr, Studio Kino Kiel; 24.1., 18 Uhr, Theater Itzehoe; 30.1., 19 Uhr, Klein Wittensee, Hofrestaurant Glücksstück; weitere Termine folgen auf quinkastoehr.de

Kuddel

Die Landwirtschaft ist ein sehr eigener, vielschichtichtiger und widersprüchlicher Bereich. Es ist verkehrt, sie zu romantisieren und es ist ebenso falsch alle Bauern und Bauernproteste als "rechts" abzutun.

Labournet TV hat ein Interview mit einem in der FAU organisierten Saisonarbeiter in der Landwirtschaft in Ostdeutschland gemacht, das sehr informativ ist und sich mit der Vielschichtigkeit der Probleme dieser Branche befaßt.

https://de.labournet.tv/initiative-gruene-gewerke

Sehenswert!

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