Proteste gegen Kürzung für Frauenhäuser

Begonnen von Kuddel, 18:06:26 Mo. 11.Oktober 2010

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Kuddel

Proteste gegen Kürzung für Frauenhäuser

Demonstranten protestieren vor dem Landeshaus in Kiel gegen die geplanten Kürzungen für Frauenhäuser

Kein roter Läufer, sondern ein Teppich aus Menschen:
Knapp 100 Frauen kämpfen für den Erhalt aller
Frauenhäuser im Norden.

Wieder Proteste gegen das Sparpaket vor dem Landeshaus in Kiel: Knapp 100 Frauen haben am Freitag gegen Kürzungen für Frauenhäuser in Höhe von 500.000 Euro demonstriert. Statt eines roten Läufers legten sich die Vertreterinnen der Frauenhäuser selbst vor den Gebäudeeingang. Ihr Vorwurf: Die Regierung würde am Schutz vor Gewalt sparen. "Sie gehen über Leichen", heißt es von einem Plakat. Die Oppositionsparteien schlossen sich dem Protest an. Nach den Plänen der Landesregierung stehen die Frauenhäuser in Wedel im Kreis Pinneberg und in Lübeck vor der Schließung. Zwei weitere sollen zusammengelegt werden. Von 2012 an sollen noch 14 Frauenhäuser mit knapp 300 Plätzen von Land und Kommunen mit 3,6 Millionen Euro gefördert werden.

Ministerium: "Versorgung ist überdurchschnittlich"


Aus Sicht der Landesarbeitsgemeinschaft der Autonomen Frauenhäuser sind die Einrichtungen schon jetzt überfüllt. Das Justizministerium hält dagegen: Die Versorgung in Schleswig-Holstein sei im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut. Das Ministerium wies darauf hin, dass in den Einrichtungen zum einen keine Langzeitaufenthalte vorgesehen sind. Zum anderen stammt ein Drittel der Frauen in schleswig-holsteinischen Frauenhäusern aus anderen Bundesländern.

http://www.ndr.de/regional/schleswig-holstein/frauenhaeuser101.html

unkraut

Das Frauenhaus in Fürstenberg/Havel ist letztes Jahr geschlossen worden . Kein Geld .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Eivisskat

Hier bei uns soll das Frauenhaus auch geschlossen werden und es gibt bereits eine Initiative dagegen.

Diese hatte neulich vor der Post einen Tisch, um Unterschriften gegen die Schliessung zu sammeln, (fast?) alle Passanten nahmen fleißig teil und bildeten anschließlich Grüppchen vor dem Tisch, um die anstehende Schließung empört zu kommentieren.

Es waren fast ausschließlich die sehr konservativen, spießigen, verfetteten Wohlstands- Bürger der Region, die sich da bekakelten und mensch konnte ganz genau erkennen, daß es genau dieselben waren, die die Partei, die diese schlimmen Kürzungen beschlossen hatte, kürzlich (wieder) gewählt hatten.

Ich fragte mich bei diesem verblüffenden Anblick:

Ziehen diese Menschen keine Verbindung zwischen ihrer konservativen Wahl und den Geschehnissen/Kürzungen, die sie quasi selbst bewirkt haben, merken sie nix mehr, sind die wirklich so blöd?

Oder die menschenfreundlichere Variante: Trauen sie einfach ihren Parteigenossen soviel Gemeinheit & Schlechtigkeit gar nicht zu und denken an der Wahlurne immer noch "XY wird das schon machen, denn der will nur das Beste für uns alle" oder so ähnlich und wundern/empören sich dann, wenn es eben genau NICHT so ist?

Vermutlich gibt's noch eine dritte Möglichkeit, die mir jetzt nicht einfällt.

Es war wirklich sehr seltsam, Polit-Satire life im Dorf...


Pinnswin

Gerhard Amendt: "Schafft die Frauenhäuser ab"   >:(
http://www.brigitte.de/gesellschaft/politik-gesellschaft/frauenhaeuser-gerhard-amendt-1031207/
Zitat...  Der bekannte Bremer Soziologe Gerhard Amendt sorgt mal wieder für Wirbel. Just zu dem Moment, da der Bundestag über die Finanzierung der Frauenhäuser diskutiert, fordert er deren Schließung.

BRIGITTE.de: Sie meinen also ernsthaft, die Frau soll mit dem Partner, der sie prügelt oder vergewaltigt, zusammen Zuflucht suchen?

Gerhard Amendt: Wer auch immer geschlagen wird und wer auch immer schlägt, geht dort hin – auch die Kinder. Denn, wenn Mutter und Vater sich schlagen, schlagen sie auch ihre Kinder. Und wenn Kinder geschlagen werden, schlagen sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit mit ihren Geschwistern oder in der Schule. Nur eine gezielte Auseinandersetzung mit Gewalt innerhalb der gesamten Familie kann diesen Kreislauf aufhalten.

BRIGITTE.de: Mehr Beratung und Unterstützung muss her - völlig einverstanden. Aber das ist nicht Aufgabe der Frauenhäuser – sie sollen Frauen und Kinder, die unter Gewalt leiden, erst mal nur Schutz bieten.

Gerhard Amendt: Warum sagen Sie Frauen und Kinder?

BRIGITTE.de: Weil sie in den allermeisten Fällen die Opfer von Gewalt sind.

Gerhard Amendt: Für diese Behauptung werden sie keine wissenschaftlichen Beweise finden. Und im Übrigen geht es doch nicht nur um das blaue Auge. Was viel länger schmerzt sind die Erniedrigungen, das Gefühl des Ausgeliefertseins und der Entwertung. Psychische Gewalt ist langfristig viel schädigender als körperliche Gewalt. Und körperliche Gewalt ist immer auch psychische Gewalt.

BRIGITTE.de: Fakt ist aber: Von einem Mann, der von seiner Frau brutal zusammengeschlagen wurde, hört man äußerst selten.

Gerhard Amendt: Das stimmt. Aber Beide machen beides. ::)  Nur, die Männer verschweigen die Gewalt ihrer Partnerin. Was Männer besonders zerstörerisch erleben, ist psychische Gewalt. Frauen kränken und reizen Männer mitunter bis aufs Blut! Manche Männer reagieren dann mit körperlicher Gewalt....

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Zoe

ZitatFrauen kränken und reizen Männer mitunter bis aufs Blut! Manche Männer reagieren dann mit körperlicher Gewalt....

Na, damit scheint der Herr wohl reichlich Erfahrung gemacht zu haben. Oder bekommt er von Mutti zu wenig Taschengeld, was sich dann wiederum negativ auf seine Psyche auswirkt.
So ein Scheißkerl nennt sich dann auch noch Soziologe, oder gibts die Titel auch schon bei ebay?
Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein

counselor

17.08.12 - Kein Platz im Frauenhaus für 9.000 Frauen

Der Bericht der Bundesregierung zur "Situation der Frauenhäuser, Fachberatungsstellen und anderer Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder" deckt auf, dass 2011 mehr als 9.000 Schutzsuchende nicht in den oft überfüllten Frauenhäusern aufgenommen werden konnten. In Deutschland gibt es derzeit 350 Frauenhäuser, in den jährlich 15.000 Frauen mit 17.000 Kindern Schutz vor gewalttätigen Männern suchen.

Quelle: RF News
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