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Handel & Dienstleistung => On the Road => Transport & Verkehr => Radkurier => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 13:49:12 Fr. 28.Februar 2003

Titel: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:49:12 Fr. 28.Februar 2003
Die Entwicklung der 2-Rad Kuriere ging in London schon viele Jahre vorher los, als hier Kurierfahrten immernoch per Taxi abgewickelt wurden.
Dort waren es mehr Mopeds als Radkuriere und fast alle tragen wegen der schlechten Luft Atemmasken. Es mußten erst zahllose Kuriere im Straßenverkehr umkommen und viele zum Krüppel gefahren werden bis man begann sich zu organisieren. Es wurde eine Vertretung der 2-Radkuriere gegründet.

Hier ist man (wie in den Londoner Anfangszeiten) noch sehr individualistisch davor. Viele sind begeisterte Radfahrer und bilden sich ein ihr Hobby noch bezahlt zu kriegen. Und in ihrer hippen Kluft mit Ganzkörperkondom und gelber Sonnenbrille kommen sie sich irre cool vor.
Immerhin gibt´s in Hamburg die ersten  Versuche der Bike-Kuriere sich zu organisieren.
Titel: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:06:02 Fr. 02.April 2004
Österreich - Arbeitskampf bei Veloce: "...nichts zu verlieren als ihre Ketten!"
Am 25. März 2004 kam es beim Wiener (Fahrrad)Botendienst Veloce zu einem dreistündigen Warnstreik. Nach österreichischer Sprachregelung war es ein "Wilder Streik", da keine vorherige Genehmigung durch die zuständige Fachgewerkschaft (GPA) bzw. durch das Präsidium des ÖGB vorlag. Ein Flugblatt der "Gruppe für revolutionäre Arbeiter/innen/politik (GRA)":
ZitatOriginal von Flugblatt

 
Am 25. März kam es beim Wiener (Fahrrad)Botendienst Veloce zu einem dreistündigen Warnstreik. Nach österreichischer Sprachregelung war es ein "Wilder Streik", da keine vorherige Genehmigung durch die zuständige Fachgewerkschaft (GPA) bzw. durch das Präsidium des ÖGB vorlag. Der Einwurf, der jetzt kommt, ist vorhersehbar ­ wenn in Wien 50 oder 60 Fahrradboten streiken, sei das etwa so relevant, wie wenn in Beijing das legendäre Fahrrad umfalle. Tatsächlich ist der Veloce-Streik ein Ereignis, das weit über das betroffene Unternehmen selbst hinausgeht. Erstmals ist es in Österreich zu einer solidarischen Kampfaktion von prekär Beschäftigten gekommen, haben "Freie Dienstnehmer/innen" die Streikwaffe eingesetzt, um sich gegen frühkapitalistisch (oder doch: neoliberal?) anmutende ausbeuterische Arbeitsverhältnisse zu wehren.

Worum geht es den Kolleg/innen bei Veloce?

Umittelbarer Anlass für den Streik war eine Preiserhöhung für die zahlreichen und nicht schlecht zahlenden Kunden des Botendienstes, von deren Erlös seitens der Geschäftsführung allerdings ein deutlich geringerer Anteil an die Fahrer/innen weitergegeben werden soll als bisher üblich. Die Fahrradbot/inn/en, die oft buchstäblich unter Einsatz ihres Lebens ihren Job machen, arbeiten ohnehin schon unter den grindigsten Verhältnissen: Das Betriebsmittel Fahrrad müssen sie selber einbringen, die gelben Veloce-Jacken und -Rucksäcke, mit denen sie lebende Werbeträger werden, müssen sie bei Beginn des Dienstverhältnisses käuflich erwerben, Honorare werden oft erst Wochen nach der erbrachten Arbeitsleistung ausbezahlt, die Geschäftsführung verlangt dafür sogar noch eine Bearbeitungsgebühr! Eine Transportversicherung wird vom Honorar abgezogen, die Versicherungsverträge allerdings sind den Fahrer/inne/n nicht bekannt. Die Kolleg/inn/en fordern nun neben der Offenlegung der Versicherungsverträge unter anderem die Bezahlung des vollen Anteils am Umsatz sowie an der Preiserhöhung, eine Angleichung der Gehälter von Anfängern an jene von länger Beschäftigen, die Bezahlung der Gehälter am Monatsanfang sowie die Rückerstattung von Mobiltelefon-Kosten für Gespräche mit dem Unternehmen. Sollte es bis zum 1. April kein Einlenken der Veloce-Geschäftsführung geben, wollen die Kolleg/inn/en einen weiteren unangekündigten, diesmal fünfstündigen, Streik durchführen.

Eine Zwischenbilanz

Die Gruppe für revolutionäre Arbeiter/innen/politik (GRA) erklärt sich mit den Kolleg/inn/en bei Veloce hunderprozentig solidarisch. Wir unterstreichen vor allem die Bedeutung des ersten Streiks atypischer Beschäftiger in diesem Land. Gerade die weitgehende Rechtlosigkeit der atypisch Beschäftigten, die Methode der Kapitalist/inn/en, Atypische und "Freie Dienstnehmer/innen" betriebsintern gegeneinander auszuspielen, um eine Solidarisierung zu verhindern. und der geringe gewerkschaftliche Organisationsgrad machen den Widerstand dieser immer weiter um sich greifenden "neuen" Arbeiter/innen- und Angestelltenschicht extrem schwierig. Dass bei der Streikversammlung überraschend der Vorsitzende der GPA. Hans Sallmutter, erschienen ist und den Streikenden die Unterstützung der Gewerkschaft zugesichert hat, werten wir als einen wichtigen Erfolg der Kampfmaßnahmen der Veloce-Bot/inn/en. Die österreichischen Gewerkschaften haben erst sehr spät die Bedeutung der Umschichtungen auf dem Arbeitsmarkt erkannt und begonnen, sich mit den Problemen der besonders ausgebeuteten Schichten atypisch Beschäftigter zu beschäftigen bzw. ihnen überhaupt die Möglichkeit zur gewerkschaftlichen Organisierung zu bieten. Allerdings bewegt sich die offizielle gewerkschaftliche Tätigkeit in diesem Bereich im klassischen Spannungsfeld der bürokratischen Gewerkschaftspolitik insgesamt: Das Hauptaugenmerk wird auf mickrige sozialpartnerschaftliche " Verbesserungen" gelegt ­ diese scheitern aber wenig überraschend an den Profitinteressen der Kapitalist/inn/en, die kein Interesse daran haben, billige und teilweise hochqualifizierte Arbeitskräfte rechtlich besser zu stellen, wo sie doch mit einem wachsenden Arbeitslosenheer im Rücken ein starkes Argument für Lohndrückerei und Aufweichung sozialer Mindeststandards haben. Innerhalb des ÖGB ist der Bewusstseinsstand zur Problematik der Atypischen erschreckend gering ­ gerade erst die GPA hat in Form der "Interessensvertretungen" Strukturen geschaffen, um die Atypischen zu erfassen. Kein Wunder ­ viele der "Freien" oder Atypischen sind in Bereichen tätig, die eigentlich ihrem Wesen nach klassische Angestellentätigkeiten sind. Nun planen "Personalleasingfirmen" - die modernen Sklav/inn/enhändler ­ und das Handelskapital, durch den verstärkten Einsatz von Leiharbeiter/inn/en einen Kernbereich der Angestellten anzugreifen, nämlich das ohnehin schlecht bezahlte und zumeist weibliche Verkaufspersonal. Trotzdem, dass "Outsourcing" und "Sonderverträge" auch alle anderen Industriegruppen früher oder später treffen, sieht die konservative Gewerkschaftsbürokratie dem tatenlos zu. Genau solche "neuen Arbeitsverhältnisse" zielen auf die Aushebelung der Kollektivverträge ab, auf die Zerschlagung der Solidarität der Arbeitenden, auf die Zurückdrängung jeglicher Form innerbetrieblicher Organisation (auch einer Selbstorganisation außerhalb der Gewerkschaftsstrukturen!).

Die Waffe der Solidarität

Deshalb ist es wichtig, dass der Kampf der Kolleg/inn/en bei Veloce Erfolg hat. Das kann aber nur dann gelingen, wenn er nicht isoliert und unbemerkt bleibt. Die kämpfenden Kolleg/inn/en und ihr Sprecher/innenkomitee müssen jetzt aktiv nach Außen gehen und möglichst viele Arbeiter/innen und Angestellte, vor allem aber andere Freie Dienstnehmer/inn/en, über ihren Kampf informieren. So positiv die Anwesenheit von Hans Sallmutter bei der ersten Streikversammlung war ­ die Veloce-Fahrer/innen können nur auf ihre eigene Kraft, auf ihren eigenen Zusammenhalt bauen! Sie sind die Betroffenen, sie stehen unter Druck, und sie haben durch die Verweigerung ihrer Arbeitskraft ­ den Streik ­ das momentan stärkste Kampfmittel in Händen (und Waden). Die Kolleg/inn/en bei Veloce dürfen sich nicht durch Drohungen oder Lügen der Geschäftsführung irre machen lassen. Natürlich wird die Geschäftsführung auf das "harte Konkurrenzumfeld" verweisen, auf die "angespannte Marktlage". Neben den Knebel-Versicherungsverträgen müssen alle Geschäftsunterlagen von den Kolleg/innen/ eingesehen, geprüft und kontrolliert werden. Ein von den Beschäftigten selbst demokratisch gewähltes Komiteee sollte ­ über den konkreten Streik hinaus ­ der Geschäftsführung auf die Finger schauen und gegebenenfalls neue Aktionen vorschlagen, die in Vollversammlungen diskutiert und beschlossen werden sollten.

Was können wir selbst tun?

Informieren wir unsere Kolleg/inn/en, egal in welchem Betrieb, über den Arbeitskampf bei Veloce! Diskutieren wir mit ihnen über die Bedeutung dieses "minimum wage strikes"!
Unterstützen wir durch Anrufe, Faxe und e-mails an Veloce den Kampf der Fahrradbot/inn/en!
Verhindern wir, dass die Veloce-Geschäftsführung versucht, die Beschäftigten von Veloce-Kundenunternehmen gegen die Fahrer/innen aufzubringen! Wenn es zu Lieferunterbrechungen kommt, ist das nicht die Schuld der Fahrradbot/inn/en, sondern die Verantwortung einer profitgierigen Veloce-Geschäftsführung!
Wichtig wäre es, dass sich bei einem möglichen weiteren Streik möglichst viele arbeitende Menschen vor der Veloce-Zentrale im 3. Wiener Gemeindebezirk, Ungargasse 46, in einer spontanen Kundgebung mit den kämpfenden Kolleg/inn/en solidarisch zeigen!

Den ÖGB fordern wir auf, über die Veröffentlichung der offiziellen GPA-Aussendung hinaus den Arbeitskampf bei Veloce materiell und propagandistisch zu unterstützen!
 
Titel: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 06:13:19 Sa. 08.Mai 2004
Erfolgreicher Arbeitskampf bei Veloce

streikerfolg bei veloce. nach zwei wochen (des unbefristeten) streik gibt die firmenleitung bei Veloce nach. die fahrerInnen erhalten mitspracherecht und alle auf grund der streikmassnahmen gekuendigten sind wieder eingestellt.


und bei "kanal B" gibt´s auch ein Video dazu: http://de.indymedia.org/2004/05/82142.shtml
Titel: Re:Radkuriere
Beitrag von: admin am 15:27:58 Do. 16.Dezember 2010
http://www.fahrradkurier-forum.de/ (http://www.fahrradkurier-forum.de/)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 11:19:50 Fr. 12.Februar 2021
ZitatBerliner Radkuriere protestieren: ,,Hört auf, Essen zu bestellen!"

Lieferdienste erzielen bei Schnee und Lockdown Rekordumsätze. Deren Fah­re­rIn­nen beklagen nun ,,menschenunwürdige Bedingungen".


(https://taz.de/picture/4679960/624/20210211_142029-1.jpeg)
https://taz.de/Berliner-Radkuriere-protestieren/!5746305/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 12:13:28 Di. 16.Februar 2021
Zitat16.2.21
Lieferpause und Rider-Streik: Gorillas stößt bei schnellem Wachstum auf Hindernisse

Erst kam der kurzfristig angekündigte Sonntags-Stopp, dann pausierte Gorillas seinen Berliner Lieferdienst in der vergangenen Woche komplett. Mitarbeitende berichten von fehlender Arbeitsausstattung, Ungleichbehandlung und Streik. Das Unternehmen widerspricht.
(...)
https://www.supermarktblog.com/2021/02/16/lieferpause-und-rider-streik-gorillas-stoesst-bei-schnellem-wachstum-auf-hindernisse/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:44:37 Sa. 20.Februar 2021
ZitatLieferdienst
Gorillas streiken wild
Fahrradkuriere liefern im Schneechaos Lebensmittel nicht aus


(...) Am Montagmorgen der Vorwoche hätten die Kuriere bei Minusgraden und starkem Schneefall regulär zur Schicht erscheinen müssen. »Mit den acht Kollegen im Lagerhaus Checkpoint Charlie haben wir beschlossen, dass wir bei dem Wetter nicht ausliefern werden«, sagt Vernengo. Auch in Schöneberg sei so entschieden worden, man habe die Entscheidungen den anderen Kolleg*innen mitgeteilt. Am späten Vormittag stellte Gorillas die Arbeit für den Tag ein. Danach hätten die Angestellten eine Mail mit Sicherheitshinweisen erhalten, die zudem verkürzte Arbeitszeiten für die Restwoche in Aussicht stellte. Daraufhin habe man am Folgetag erneut gestreikt, diesmal in drei Lagerhäusern. (...)
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1148393.lieferdienst-gorillas-streiken-wild.html
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:18:16 Fr. 19.März 2021
Radkuriere in Myanmar im Streik und im Kampf gegen das Militärregime.

(https://abload.de/img/tmkdx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=tmkdx.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 15:55:43 Do. 06.Mai 2021
ZitatGorillas Start-up
Die neuen Verteilungskämpfe

Das Berliner Start-up Gorillas verspricht Lebensmittellieferungen in unter zehn Minuten und baut dazu in Wohnvierteln hyperlokale Logistikzentren auf. In Berlin-Kreuzberg zeigen sich die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum.
https://netzpolitik.org/2021/gorillas-start-up-die-neuen-verteilungskaempfe/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 18:29:07 Mi. 19.Mai 2021
Gig-Worker, scheinselbstständige App-basierte Tägelöhner erschienen mit am isloliertesten und am unorganisierbarsten.
Doch es tut sich aktuell was in dem Bereich. Es entwickeln sich sogar grenzüberschreitende Proteste.

(https://abload.de/img/photo_2021-05-19_18-19hkss.jpg) (https://abload.de/image.php?img=photo_2021-05-19_18-19hkss.jpg)

Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 11:06:23 Mi. 26.Mai 2021
Eine unorganisierbare Branche kommt in Bewegung:

(https://abload.de/img/riders_ny7cj6n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=riders_ny7cj6n.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: counselor am 03:07:30 Sa. 12.Juni 2021
https://youtu.be/655MD_ssjN8
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:51:42 Sa. 12.Juni 2021
Völlig gaga:

ZitatNach Gorillas-Streik: CEO will Kuriere mit Fahrradtour beschwichtigen

Bei der Unicorn-Runde im März bedankte sich der Gorillas-Gründer noch mit einem Bonus von insgesamt knapp einer Million Euro bei seinen Angestellten. Am heutigen Freitag präsentierte er eine andere, eher spezielle Idee, wie er das Gorillas-Team und die Öffentlichkeit beschwichtigen möchte: Sümer ab dem 28. Juni eine Art Roadshow veranstalten und mit seinem Fahrrad Gorillas-Warenlager in verschiedenen deutschen Städten besuchen, um so mit den Fahrerinnen und Fahrern in den Dialog zu treten. Diese Veranstaltungen sollen außerdem nicht nur für Gorillas-Mitarbeitende offen stehen, sondern auch für Angestellte von anderen Lieferfirmen wie Wolt oder Lieferando. Wie diese Besuche genau ablaufen sollen und was dort besprochen werden soll, ist nicht bekannt.

Auf den eigentlichen Auslöser der Proteste, die Kündigung des Fahrers Santiago, ging Sümer nur knapp ein. Diesem sei gekündigt worden, weil es mehrere Male zu Fehlverhalten gekommen sei. Zu einer möglichen Wiedereinstellung von Santiago, so wie es das Fahrerkollektiv immer wieder gefordert hat, äußerte der CEO sich nicht. ,,Santiagos Kündigung war ein Momentum, das eskaliert ist", so Sümer, weil sich externe Parteien eingemischt hätten.

Ob der Gorillas-CEO die Situation mit seiner Fahrradtour entschärfen kann, bleibt fraglich. Die Möglichkeit für Fragen und Diskussion wurde den Teilnehmenden nach Sümers Ansprache am Freitagnachmittag nicht gegeben, der Zoom-Call stattdessen sofort beendet.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/gorillas-streik-ceo-statement/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 12:16:54 Sa. 12.Juni 2021
Start-ups eben: Der CEO Sümer wird ohne Geld, mit feuchtem Handschlag und Gesabbel die Fahrer ruhigstellen wollen.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 12:29:34 Sa. 12.Juni 2021
(https://anopic.us/storage/upload/3OosqFHPs5JB4VjPFCHEdrp1D2MQWxVxN373nfXq.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: counselor am 11:17:55 Mo. 14.Juni 2021
https://youtu.be/brOPKQEoLFE
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 15:40:16 Mo. 14.Juni 2021
ZitatGorillas Beschäftigte zeigen dem DGB, wie politischer Streik geht

Während die Spitzen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) seit Jahrzehnten behauptet, dass politische Streiks illegal sind, zeigen die Beschäftigten bei Gorillas, dass es doch möglich ist: Mit ihrem wilden Streik gehen sie gegen die Entlassung eines Kollegen vor.


Die Streikenden von Gorillas fordern, dass die Entlassung ihres Kollegen Santiago zurückgenommen wird, und setzen sich dafür ein, dass die langen Probezeiten endlich abgeschafft werden. Damit begehen sie laut unzähliger Aussagen von Gewerkschaftsfunktionär:innen einen Rechtsbruch. Denn politische Streiks seien in Deutschland illegal und es sei nur möglich für Lohnerhöhungen zu streiken.

Doch das stimmt nicht ganz: Die Rechtsauffassung geht auf ein Gutachten von Nazi-Jurist Hans Carl Nipperdey zurück, der schon während des Nationalsozialismus das ,,Arbeitsordnungsgesetz" von 1934 mit verfasste. Laut seinem Gutachten von 1952 gäbe es Ersatzansprüche für die ,,Schäden" durch politische Streiks. Doch es wurde nie ein Gesetz verabschiedet, dass das bestätigt. Es gibt nur das reaktionäre Nazi-Gutachten, dass seitdem nie auf die Probe gestellt wurde.

Während sich die Gewerkschaftsfunktionär:innen unschlüssig sind, ob ver.di oder Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für den Streik bei Gorillas zuständig ist, drängen sich wichtigere Fragen auf als bürokratische Formalien. Es ist an der Zeit, dass die Gewerkschaften den Streik unterstützen und auch das Nazi-Gutachten endlich herausfordern und sich politisch mit Streiks und Mobilisierungen und juristisch verteidigen.

Der Kollege Santiago muss wieder eingestellt werden. Von dieser Forderung darf es keine Abkehr geben, sie muss weiter aufrechterhalten werden. Schließlich können die Gewerkschaften mit ihren Rechtsabteilungen und ihren Streikkassen solche Fälle auch finanziell aushalten.
https://www.klassegegenklasse.org/gorillas-beschaeftigte-zeigen-dem-dgb-wie-politischer-streik-geht/

Zitierenwert ist auch ein Leserkommentar unter dem Bericht:
ZitatDer DGB ist mit den Arbeitgebern dem Standort Deutschland verpflichtet, dafür wird auch Leiharbeit gebilligt und equal pay pay verhindert. Solidarität mit den Gelbwesten in Frankreich findet nicht statt.
Der DGB verrät die Arbeiter
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:31:04 Di. 15.Juni 2021
ZitatAnwohner protestieren gegen Gorillas-Lager, Stadträte leiten Verfahren ein

,,Gorillas, ihr nervt", heißt es etwa in Berlin-Kreuzberg. In beinahe jedem Kiez liegen den Behörden Beschwerden wegen des Lieferdienstes vor. Auch ein erstes Ordnungsverfahren droht.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/gorillas-anwohner-streit-a/

Zitat "Wenn ihm so leicht gekündigt wird, kann das jedem von uns passieren"
Seitdem ein Fahrer entlassen wurde, weil er zu spät zur Arbeit kam, streiken Gorillas-Lieferanten.
https://www.zeit.de/arbeit/2021-06/gorillas-lieferdienst-streik-lebensmittel-entlassung-radkurier

ZitatProtestwelle nach Kündigung

In den vergangenen Tagen können sich die sonst so schnellen Lieferungen des Startups Gorillas in Berlin etwas verspätet haben. Der Grund: Die sogenannten Riders protestieren gegen die ihrer Ansicht nach ungerechte Kündigung eines Kollegen. Doch die Stimmung ist schon länger angespannt.


So schnell wie kein anderes deutsches Startup zuvor hat der Blitzlieferdienst Gorillas eine Milliardenbewertung erreicht.
(...)
"Ohne Riders gibt es kein Gorillas. Das ist allen Beteiligten bewusst." Die Konflikte werden gelöst werden, ist sich Hanemann sicher. "Kein Unternehmen kann langfristig gegen die Mitarbeiter gewinnen."

Doch die Stimmung zwischen dem Management und den Fahrern ist nicht erst seit dieser Woche angespannt. Laut der Initiative hat das Startup etwa den Dienst im Winter nicht auf eigene Initiative hin eingestellt, sondern weil sich die Fahrer geweigert haben, Einkäufe auszufahren. Gorillas hat das abgestritten. Zuletzt haben rund 200 Mitarbeiter auf einer Versammlung in Berlin eine Betriebsratswahl initiiert. Nach Informationen von Capital soll es im Unternehmen allerdings konkrete Überlegungen geben, die Wahl wegen einiger Unregelmäßigkeiten anzufechten.

Spätestens wenn die Investoren ausbleiben, wird Gorillas einlenken müssen. "Solche Schlagzeilen sind sicherlich nicht hilfreich für Investorengespräche, aber wirklich kritisch wird es erst werden, wenn es die Geschäftspläne des Unternehmens massiv stört", sagt Hanemann. Momentan liegt Gorillas noch maximales Wachstum in der Waagschale. (...)
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bei-Gorillas-brodelt-es-gewaltig-article22611897.html

ZitatBlockadewelle legt Lieferdienst Gorillas lahm

Seit gestern legen Streiks den Lebensmittel-Lieferdienst Gorillas in Berlin teilweise lahm. Für das Start-up sind die Konflikte mit den Fahrern brandgefährlich – denn das Geschäft der ultraschnellen Lieferdienste ist höchst fragil
https://www.capital.de/wirtschaft-politik/blockadewelle-legt-lieferdienst-gorillas-lahm

Zitat#Wewantsantiback: So reagiert das Netz auf den Rausschmiss des Gorillas-Fahrers
Die Streiks beim gehypten Lebensmittellieferdienst Gorillas dauern an - jede Menge Unterstützung gibt es auch im Netz. Bilder der Proteste gehen viral, kritische Kommentare häufen sich. Wie reagiert das Unternehmen auf den Shitstorm?


(...) Das Unternehmen hat sich dazu noch nicht konkret geäussert, wurde aber heftig für seinen Umgang mit der Krisensituation kritisiert, da wohl nicht mit den unzufriedenen Fahrern gesprochen, sondern stattdessen die Polizei gerufen wurde.  (...)

"Die Deadline ist verstrichen. Anstatt ein öffentliches Statement abzugeben und die Situation zu deeskalieren, rühmt sich der Gorillas-CEO lieber damit zu prahlen, wie kompromisslos er ist, indem er sagt: '[...] ich würde lieber sterben, um Werte zu schützen, als ein Deeskalator zu sein. Details morgen.'"
https://www.onlinepc.ch/business/e-commerce/wewantsantiback-so-reagiert-netz-rausschmiss-gorillas-fahrers-2672396.html

ZitatArbeitskampf
Wildcat bei »Gorillas«
Warum Linke sich beeilen sollten, den wilden Streik beim Fahrradlieferdienst zu unterstützen
https://www.jungewelt.de/artikel/404536.arbeitskampf-wildcat-bei-gorillas.html

ZitatNo more Probezeit

Arbeiter*innen von Gorillas in Berlin sind im wilden Streik für die Wiedereinstellung eines Kollegen – und organisieren sich in dem rasant wachsenden Unternehmen
https://www.akweb.de/bewegung/no-more-probezeit-wilder-streik-bei-lieferdienst-gorillas-in-berlin/


(https://abload.de/img/153809agjq4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=153809agjq4.jpg)

(https://abload.de/img/demonstranten-blockie4qklj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=demonstranten-blockie4qklj.jpg)

(https://abload.de/img/8ajzq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=8ajzq.jpg)

(https://abload.de/img/m2ji5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=m2ji5.jpg)

(https://abload.de/img/g1kme.jpg) (https://abload.de/image.php?img=g1kme.jpg)

(https://abload.de/img/gxkme.jpg) (https://abload.de/image.php?img=gxkme.jpg)

(https://abload.de/img/zij9s.jpg) (https://abload.de/image.php?img=zij9s.jpg)

(https://abload.de/img/jej6p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=jej6p.jpg)

(https://abload.de/img/2ekt4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=2ekt4.jpg)

(https://abload.de/img/qfkhn.jpg) (https://abload.de/image.php?img=qfkhn.jpg)

Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: counselor am 19:16:50 Di. 15.Juni 2021
https://youtu.be/rbydd-a9etA
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:00:50 Do. 24.Juni 2021
In Lateinamerika wollen die Riders einen grenzüberschreitenden Protest beginnen.
Sie hoffen, daß diese Idee auch auf andere Kontinente überspringt.

#AccionGlobal
https://twitter.com/hashtag/AccionGlobal?src=hashtag_click

(https://pbs.twimg.com/media/E4j0NKyWEAIHPdN?format=jpg&name=small)


(https://pbs.twimg.com/media/E4jdwV8XMAAZ1OJ?format=jpg&name=900x900)

Für die Verletzten, Verstümmelten und Getöteten
Dies richtet sich nicht gegen App-Benutzer, sondern gegen App Betreiber.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 13:29:04 So. 04.Juli 2021
(https://pbs.twimg.com/media/E5ZDNlIWUAEAZfS?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 09:43:35 Di. 06.Juli 2021
Der Arbeitskampf bei Gorillas bringt Unruhe in die gesamte Kurierbranche.
Plötzlich zeigen Medien und Politik großes Interesse.

Ein Kommentar einer SPD Politikerin:
Zitat,,Die digitale Sklaverei muss ein Ende haben"
Was der Gorillas-Arbeitskampf über die ganze Lieferdienst-Branche verrät

Fahrradkuriere stehen meist in einem krassen Abhängigkeitsverhältnis. Die Politik muss die Beschäftigten der Start-ups besser schützen.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/die-digitale-sklaverei-muss-ein-ende-haben-was-der-gorillas-arbeitskampf-ueber-die-ganze-lieferdienst-branche-verraet/27391000.html
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 18:37:29 Fr. 09.Juli 2021
Bei Gorillas wurden wohl wieder Fahrer*innen entlassen in Zusammenhang mit Arbeitsvisa.
Es wurde wieder die Arbeit niedergelegt.

Zeigt Solidarität!


ZitatOrders stopped. Please come to Charlottenstr. 81 and show your solidarity with the workers.

(https://pbs.twimg.com/media/E5tjzrDWUAETcWQ?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 20:10:03 Sa. 17.Juli 2021
ZitatStreiks beim Lieferdienst gehen weiter Gorillas-Rider ziehen mit Fahrrad-Demo durch Berlin - mehrere Filialen kurzzeitig geschlossen

Am Samstag streiken die Mitarbeiter des Online-Supermarktes erneut. Im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen erhalten sie Unterstützung aus der Politik
https://www.tagesspiegel.de/berlin/streiks-beim-lieferdienst-gehen-weiter-gorillas-rider-ziehen-mit-fahrrad-demo-durch-berlin-mehrere-filialen-kurzzeitig-geschlossen/27430836.html
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 17:28:51 Mo. 19.Juli 2021
Es gibt zunehmend einen grenzüberschreitenden Austausch der Riders mit der Idee auch grenzüberschreitend zu kämpfen. So bin ich auch an diese Meldung gekommen:

ZitatBoykott gegen Foodpanda nach Androhung der Entlassung eines Fahrers bei Pro-Demokratie-Protesten

Foodpanda wird boykottiert, nachdem das Unternehmen angedroht hat, einen Fahrer zu feuern, der an einer Demonstration für Demokratie teilgenommen hat

Eine Kampagne zum Boykott von Foodpanda wurde am Sonntag gestartet, nachdem das Unternehmen ankündigt hat, einen ihrer Fahrer zu entlassen, weil er an einer pro-demokratischen Demonstration in Bangkok teilgenommen hat.

Die Demonstranten versammelten sich am Sonntag am Democracy Monument und forderten den Rücktritt des Premierministers sowie wirksamere mRNA-Impfstoffe im Impfprogramm der Regierung.

Ein Videoclip von der Demonstration zeigte einen Fahrer in einer foodpanda-Uniform am Protestort. Daraufhin kündigte die Marke via Twitter an, ihn zu entlassen. Begründet wurde der Schritt damit, dass foodpandas Politik gegen "jede Art von Gewalt und Terrorismus" sei.

Die Antwort wurde später im Internet geteilt und löste Aufrufe von Pro-Demokratie-Demonstranten und sogar von einigen Restaurantbesitzern zum Boykott der Essenslieferungs-App aus.

Inmitten der Online-Gegenreaktion gab foodpanda später eine Entschuldigung heraus und sagte, dass es den Vorfall noch untersucht.

Die Polizei feuerte am Sonntag mit Wasserwerfern, Tränengas und Gummigeschossen auf die Demonstranten, nachdem einige versucht hatten, sich einen Weg durch eine Barrikade und Stacheldraht zu bahnen.

Im Besitz der in Deutschland ansässigen Firma Delivery Hero, kam foodpanda 2012 nach Thailand und ist nun ein multinationaler Konzern mit Geschäften in ganz Europa und Asien.
https://www.nationthailand.com/in-focus/40003448
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 09:50:47 Mo. 26.Juli 2021
Internationale Vernetzung:

Alianza Unidos World Action is a collection of more than 30 groups across the world fighting for the rights of app-based workers against tech giants like Uber, Lyft, Deliveroo, Glovo, Pedidos Ya and more.

http://unidosworldaction.com/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:59:54 So. 01.August 2021
Erfolg im Kampf der Riders in Leipzig

ZitatKündigung von Fahrer bei Domino's Pizza in Leipzig verhindert

(https://leipzig.fau.org/wp-content/uploads/sites/24/2021/07/Dominos_19.06.21_145-1024x590.jpg)

Die Basisgewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig hat einen Arbeitskonflikt mit der Domino's Pizza Franchisefirma Effekt GmbH erfolgreich abgeschlossen und somit die Kündigung eines Lieferfahrers verhindert. Die im Mai erfolgte Kündigung gegen den in der Betriebsgruppe ,,Dominoeffekt" aktiven Fahrer wurde zurück genommen und die entsprechende Kündigungsschutzklage anerkannt. Die für den 2.08. angesetzte Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht Leipzig findet somit nicht statt. Der betroffene Fahrer wird ab sofort in einer anderen Domino's Filiale in Leipzig, die auch von der Effekt GmbH geführt wird, eingesetzt.

,,Öffentlichkeitswirksame Aktionen der FAU Leipzig waren die Reaktion auf die unfaire Kündigung. Wir gehen davon aus, dass diese Aufmerksamkeit ihren Teil dazu beigetragen hat, dass die Gegenseite schon vor der Güteverhandlung eingeknickt ist", meint Sören Winter, Pressesprecher der Basisgewerkschaft.

Im Zuge der Proteste gegen die Kündigung gründete sich die gewerkschaftliche Betriebsgruppe "Dominoeffekt" und trat auch an die Öffentlichkeit. ,,Wir sind unglaublich froh, dass unser Kollege nun doch seinen Job behalten kann. Als Betriebsgruppe ,Dominoeffekt' haben wir eindeutig gezeigt, dass wir aufeinander aufpassen und uns vor Übergriffen der Geschäftsleitung schützen können", so ein Kollege des wieder eingestellten Fahrers.

Der Ende Mai ausgesprochenen Kündigung ging eine Unterschriftenliste voraus, welche Arbeits- und Gesundheitsschutz in Form von Corona-Schnelltests am Arbeitsplatz forderte. Diese wurde nahezu vom gesamten Team der betroffenen Filiale unterschrieben. Inzwischen seien, nach Aussage der Betriebsgruppe "Dominoeffekt", die Corona-Testangebote verbessert worden, allerdings werde die Belegschaft noch nicht ausreichend über dieses Angebot informiert. Auch andere Missstände im Betrieb seien noch immer zu beanstanden und müssten behoben werden. Deshalb ist die Betriebsgruppe "Dominoeffekt" weiterhin aktiv und setzt sich für bessere Bedingungen bei Domino's Pizza ein.
https://leipzig.fau.org/pm-kuendigung-von-fahrer-bei-dominos-pizza-in-leipzig-verhindert/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:37:09 Mo. 16.August 2021
(https://pbs.twimg.com/media/E8vfknOXEAcT8Cx?format=jpg&name=360x360)(https://pbs.twimg.com/media/E8vftBrXoAAJbwt?format=jpg&name=360x360)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:53:41 Mo. 13.September 2021
ZitatBolt-Lieferfahrer streiken in der Ukraine nach 50% Lohnkürzung

Die streikenden Bolt-Lebensmittellieferanten in der Ukraine sind täglich mit gefährlichen Bedingungen konfrontiert, erhalten aber kein Einkommen, wenn sie verletzt sind und nicht arbeiten können - und müssen nun mit einer Lohnkürzung von 50 Prozent rechnen. Der Gründer von Bolt, Markus Willig, ist jedoch der drittreichste Mann Estlands. "Die Transportkosten sind die gleichen, die Risiken sind die gleichen, und das Geld ist nur halb so hoch. Das ist ungeheuerlich", sagt Artem, ein streikender Bolt-Kurier.
https://www.dclabor.org/home/solidarity-center-report-bolt-delivery-drivers-strike-in-ukraine-after-50-wage-cut
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:38:33 Di. 21.September 2021
Es ist weltweit in der Kurierbranche einiges los. Sie inspirieren sich gegenseitig. Es gibt internationale Telegramgruppen, in denen man sich austauscht.

Sehenswert:
https://en.labournet.tv/food-delivery-workers-protest-berlin
Food delivery workers protest in Berlin, engl. | 5 min | 2021

Ohne dieses Gemisch migrantischer Arbeiter:innen wäre es wohl nie zu diesen Kämpfen in Deutschland gekommen.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:55:25 Di. 21.September 2021
Griechenland
Massenhafte Unterstützung für Lieferservice-FahrerInnen


(https://griechenlandsoli.files.wordpress.com/2021/09/efood.jpg?w=475)

https://griechenlandsoli.com/2021/09/20/massenhafte-unterstutzung-fur-lieferservice-fahrerinnen/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:06:55 Mi. 22.September 2021
In allen Ländern dasselbe: Plattformen wollen keine Arbeitgeber sein - Beschäftigte wollen Arbeitnehmerrechte statt prekärer Scheinselbstständigkeit.
"Wir fahren 150 km am Tag, um 30 Euro am Tag zu verdienen". Lieferant*innen wehren sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen u. Erpressung.
Die Kampfansage der E-Food-Händler richtet sich gegen die Rechte von uns allen. Deshalb alle zu den Versammlungen und Märschen in Athen, Thessaloniki, Patras, Larissa!
Boykott! Protest! Streik!
Keine Bestellungen zw. 12 und 16 Uhr

Bilder aus Athen:

(https://abload.de/img/nfka3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nfka3.jpg)

(https://abload.de/img/gvkuz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=gvkuz.jpg)

(https://abload.de/img/psjzo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=psjzo.jpg)

(https://abload.de/img/tvjpp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=tvjpp.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: NachbarArsch am 14:28:51 Di. 28.September 2021
Letzte Woche auch in Griechenland

Streik der Lieferanten für bessere Arbeitsbedingungen

(https://www.griechenland.net/media/k2/items/cache/cd2b36e2f919d711b1b57ed8e03753ad_XL.jpg)

ZitatAm heutigen Freitag (24.9.) kommt es im Großraum Athen zu einem 24-stündigen Streik der Lieferanten. Diese fordern bessere Arbeitsbedingungen. Ausschlaggebend war die Entscheidung des Unternehmens E-Food, künftig 115 Lieferanten als Freiberufler einzustufen.


Vor allem Lieferdienste, in Hellas meist als ,,Delivery"-Firmen bezeichnet, sind bisher die großen Gewinner der Corona-Pandemie gewesen. Sie liefern Fast-Food, Gerichte von Tavernen und Gaststätten bis hin zu Kaffee, Cocktails, Eis und sonstige Süßigkeiten. Mittlerweile arbeiten sie auch mit Supermarkt-Ketten zusammen.
E-Food zum Beispiel beschäftigt derzeit mehr als 3.500 Mitarbeiter; darunter sind 3.000 Lieferanten im Außendienst, die meist mit Mopeds, häufig auch mit Fahrrädern in den Großstädten unterwegs sind. Für das kommende Jahr rechnet das Unternehmen mit der Schaffung von 7.500 neuen Arbeitsplätzen.
Auf die Seite der Beschäftigten der Branche stellt sich etwa die größte Oppositionspartei des Landes, das Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), das bis 2019 die Regierung anführte. Der Linksparlamentarier Panos Skourletis spricht von einem "signifikanten sozialen Konflikt". Die Position der Arbeitnehmer habe sich in den vergangenen zwei Jahren nach der Regierungsübernahme der konservativen der Nea Dimokratia 2019 rapide verschlechtert. Dabei setzt sich SYRIZA vor allem auch für einen Rahmentarifvertrag für Lieferanten und für eine Aufnahme der Zunft in die Kategorie der ,,schweren und gesundheitsschädigenden Berufe" ein.

https://www.griechenland.net/nachrichten/wirtschaft/29955-streik-der-lieferanten-f%C3%BCr-bessere-arbeitsbedingungen (https://www.griechenland.net/nachrichten/wirtschaft/29955-streik-der-lieferanten-f%C3%BCr-bessere-arbeitsbedingungen)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:03:59 Sa. 02.Oktober 2021
ZitatLieferdienst kommt nicht zur Ruhe
Gorillas-Rider streiken wieder in Berlin

Fahrer des Start-ups Gorillas haben zwei Filialen blockiert und ihre Forderungen bekräftigt. Ein Arbeitsrechtsexperte glaubt, dass ihr ,,wilder Streik" ohne Gewerkschaft zulässig sein könnte.


(https://abload.de/img/gorillas06-no-pasarad2k1c.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=gorillas06-no-pasarad2k1c.jpeg)
https://plus.tagesspiegel.de/berlin/lieferdienst-kommt-nicht-zur-ruhe-gorillas-rider-streiken-wieder-in-berlin-269386.html

(https://abload.de/img/dujul.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dujul.jpg)

Internationale Solikampagne:

#StartUpsideDown zur Untersützung des Streik bei Gorillasapp in Berlin jetzt auch in Spanien! Postet eure Fotos!
(https://abload.de/img/nwkdz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=nwkdz.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 12:50:35 So. 03.Oktober 2021
Eine weitere Gorillas Niederlassung (Gesundbrunnen) hat sich dem Streik angeschlossen!
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 18:32:17 Di. 05.Oktober 2021
Der Gorillas Konzern schlägt zurück.
Entlassungen in den bestreikten Niederlassungen in Berlin.

Streikende feuern? Das ist UnionBusting!
Aufruf: NoiseDemo am Gorillas Headquater Schönhauser Allee 180 morgen, Mittwoch 06.10.2021, 13.oo Uhr
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 19:45:57 Di. 05.Oktober 2021
ZitatLieferdienst Gorillas kündigt streikenden Fahrern
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/gorillas-lieferdienst-kuendigt-streikenden-fahrern-a-d0f77266-6346-4c25-808c-6ad0b51ca488

Ich hoffe, daß sie es noch bereuen werden!

Solidarität!
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 21:28:02 Mi. 06.Oktober 2021
(https://abload.de/img/kjkgk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=kjkgk.jpg)

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(https://abload.de/img/bgkrl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=bgkrl.jpg)

(https://abload.de/img/ekktx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ekktx.jpg)

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(https://abload.de/img/bpj99.jpg) (https://abload.de/image.php?img=bpj99.jpg)

(https://abload.de/img/0qjqk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=0qjqk.jpg)

(https://abload.de/img/hikoo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hikoo.jpg)

Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 19:35:01 So. 10.Oktober 2021
Zitat Nach Streiks
Eklat in Berlin: Lieferdienst Gorillas feuert Großteil der Belegschaft fristlos
https://m.focus.de/finanzen/news/kuendigung-fuer-fahrradkuriere-eklat-in-berlin-lieferdienst-gorillas-feuert-grossteil-der-belegschaft-nach-streiks-fristlos_id_24308032.html

ZitatFortwährende Proteste
Gorillas auf Abwegen

Die Proteste der Kuriere des Lebensmittel-Lieferdienstes hören nicht auf. Nun hat Gorillas angefangen, Protestierende zu entlassen. Deutschlands am schnellsten gewachsenes Start-up muss sich fragen, wie es weitergeht.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/proteste-der-gorillas-mitarbeiter-gehen-weiter-17576464.html

Zitat Arbeitgeber wie aus dem Urkapitalismus
Boykottiert die Gorillas

Startups wie der Lieferdienst Gorillas setzen voll auf Wachstum – und zuletzt auf gute Arbeit für ihre Fahrer. Zeit, die App zu löschen!
https://taz.de/Arbeitgeber-wie-aus-dem-Urkapitalismus/!5807003/

ZitatDer Kampf um die Fahrer ist ein großes Risiko für die Liefer-Start-ups Flink und Gorillas
Es geht nicht nur um Kunden und Investoren: Die Lieferdienste wetteifern auch um Mitarbeiter. Sie brauchen Tausende Kuriere.
https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-der-kampf-um-die-fahrer-ist-ein-grosses-risiko-fuer-die-liefer-start-ups-flink-und-gorillas/27690796.html?ticket=ST-10300415-zXbvWee7qHpqvVfZsDoR-ap1
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 21:09:36 Di. 19.Oktober 2021
Delivery Hero steigt bei Gorillas ein

Innerhalb von zehn Minuten will Gorillas Lebensmittel an Privathaushalte liefern. Dafür braucht das Berliner Start-up Geld. Investoren wie Delivery Hero und Tencent aus China geben ihm nun eine Milliarde US-Dollar.

Delivery Hero hat in einer Finanzierungsrunde einen Minderheitsanteil an dem Berliner Start-up Gorillas erworben. 235 Millionen US-Dollar investierte Delivery Hero, wie das Unternehmen mitteilte. Damit hält es nun acht Prozent an Gorillas, wie es weiter hieß. Zuvor hatte es bereits Medienberichte über einen bevorstehenden Einstieg gegeben.

Insgesamt konnte Gorillas laut Mitteilung von der Investorengruppe, zu der auch der chinesische Technologiekonzern Tencent gehört, eine Milliarde US-Dollar einsammeln. Die Unternehmensbewertung lag vor dem frisch eingesammelten Geld (»Pre-Money-Bewertung«) bei 2,1 Milliarden US-Dollar.
...

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lieferdienst-gorillas-delivery-hero-steigt-ein-a-5071f99b-9d56-4b88-9265-0e4ccd96e170

Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 16:35:58 Mi. 20.Oktober 2021
Ein brutale Branche.
Der Staat schützt diese Ausbeuter.


In China wurde der Rider Mengzhu und 2 seiner Kollegen in den Knast gesteckt. Mengzhu sitzt wohl noch immer.

(https://abload.de/img/mengzhu_hb8njsa.jpg) (https://abload.de/image.php?img=mengzhu_hb8njsa.jpg)

In Berlin wurden die streikenden Gorillas Liefefahrer vom Staatschutz beobachtet. Dann wurden 350 fristlos entlassen.

(https://abload.de/img/hb21zjyd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hb21zjyd.jpg)

In Bremen fanden sich am 18.10. fast 40 wütende Menschen vor der Gorillas Niederlassung im Stadtteil Findorff ein, um ihre Solidarität mit den kämpfenden Fahrern auszudrücken. (Es wurde bei Twitter von 30 Leuten berichtet. Ich habe mitgezählt. Einige kamen, andere gingen, über den Abend waren es knapp 40.)

(https://abload.de/img/hb_4ltj71.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hb_4ltj71.jpg)

Dann tauchte die Behörde auf. Erstmal nur neugierig und wollte wissen wer "verantwortlich" für diesen Protest war.

(https://abload.de/img/hb_3gak9u.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hb_3gak9u.jpg)

Als man keinen Verantwortlichen ausmachen konnte, holte man Verstärkung. Mehrere Bullis rückten an, umstellten die Protestierenden und man nahm die Personalien auf.

(https://abload.de/img/hb_1b78kgw.jpg) (https://abload.de/image.php?img=hb_1b78kgw.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:04:08 Do. 21.Oktober 2021
https://youtu.be/M00XsrLHA6A
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:34:08 Fr. 22.Oktober 2021
Die rheinische Sangeskunst ist nicht so mein Ding, hier geht's aber immerhin um eine gute Sache:

https://www.youtube.com/watch?v=bwyhg-Inlbs
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 15:11:59 Fr. 29.Oktober 2021
Wohin dieser 10 Min.-Lieferungs-Schwachsinn führt, sieht man auch hier. Völlig absurde Werbung, die die Mitarbeiter ausbaden sollen:

https://ga.de/bonn/stadt-bonn/lieferdienst-gorillas-in-bonn-geschaeftsleute-aergern-sich-ueber-radverkehr_aid-63736037

"Bonn Auf der Friedrichstraße in Bonn sind seit einigen Monaten die Fahrradkuriere des Unternehmens Gorillas unterwegs. Die ansässigen Gastronomen stellen auf der Straße ihre Tische auf. Da kommt es immer wieder zu Konflikten.
Petra Amtenbrink und Roland Goseberg stören sich an den Radkurieren von Gorillas, die seit einigen Monaten über die Friedrichstraße fahren. Sie hat hier ein Möbelgeschäft, er eine Agentur, beide gehören zur Immobilien- und Standortgemeinschaft Friedrichstraße. Nur ein paar Meter die Straße runter befindet sich das neue Lager des Unternehmens Gorillas. Die Mitarbeiter liefern Lebensmittel mit dem Fahrrad zu den Kunden.

Das Lager befindet sich in einer ehemaligen Ladenzeile. Durch einen schmalen Eingang fahren die Kuriere nach ihren Touren hinein und heraus, wenn sie ihre Rucksäcke voll mit Waren haben. ,,Die Gorillas sind vom Fahrstil schon sehr sportlich", sagt Goseberg. Das führe immer wieder zu gefährlichen Situationen zwischen den Kurieren auf ihren E-Bikes sowie Fußgängern, Gästen der Gastronomie und deren Mitarbeitern.
..."
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 18:39:07 So. 31.Oktober 2021
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/lieferdienste-108.html

MONITOR vom 28.10.2021

Lieferdienste: Millionenrendite auf Kosten der Fahrer:innen?
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 18:08:44 Fr. 05.November 2021
Überall auf der Welt ist Unruhe in die Lieferdienste gekommen.
Man hört ständig von neuen Protesten, in Rußland, Brasilien, Indonesien, Frankreich, den Philippinen oder Mexiko...
Die Fahrer müssen für ihre Arbeit den Befehlen ihrer Apps folgen. Ihr Widerstand organisiert sich großteils ebenso über das Smartphone und man vernetzt sich über Soziale Medien. Die Vernetzung beginnt sich zu internationalisieren.

Im Februar dieses Jahres wurde der Kurierfahreraktivist Mengzhu in Peking festgenommen und gilt als "verschwunden". Familie und Anwalt sind vor Journalisten und Aktivisten abgeschirmt und Mengzhu wird in China medial totgeschwiegen.

Heute startete eine weltweite Solidaritätskampagne für Mengzhu und gegen Repression.

(https://pbs.twimg.com/media/FDbmkI6XoAEwSX9?format=jpg&name=small)

Kurierfahrer und Unterstützer sind weltweit aufgerufen, Solidarität zu zeigen, Bilder von ihren Solidaritätsbotschaften und -Aktionen in den Sozialen Medien zu posten und in Kopie an supportmengzhu@protonmail.com zu schicken. Die Bilder werden dann auch in den Chinesischen Sozialen Medien verbreitet (bis die Behörden sie wieder löschen). Zeigt Solidarität, flutet das Netz mit euren Botschaften! Jeden Tag bis zum 11.11., dem "Singles Day", dem weltweit größten Online-Shopping-Event. Zu diesem Stichtag sind Journalisten aufgerufen, über die Situation der Kurierfahrer in dem jeweiligen Land zu berichten und dabei an das Schicksal von Mengzhu zu erinnern!

https://www.labournet.de/?p=188029
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 15:55:50 Mo. 08.November 2021
Es geht um unhaltbare Arbeitsbedingungen weltweit. Weltweit gibt es Widerstand.

ZitatEssenslieferanten in China
"Verspätung: Zwei Sekunden"
In China regt sich Protest gegen Lieferfirmen, die ihre Mitarbeiter mithilfe von Algorithmen durch die Gegend hetzen und sie dabei ausbeuten.


(https://abload.de/img/zkkwu.jpg) (https://abload.de/image.php?img=zkkwu.jpg)
Wie in einem Computerspiel: Essenskuriere in China kämpfen um Aufträge und gegen die Willkür ihrer Arbeitgeber

Ein Essensbote aus Südchina hat seinen Frust über seinen Arbeitgeber öffentlich gemacht. Per Messengerdienst WeChat verbreitete er seinen Ärger über eine Strafe, die er gerade erhalten hatte – automatisch erlassen von einem Computersystem. Der Vorwurf lautet wie folgt: "Regelverletzung: verspätete Lieferung, schuldige Partei: Lieferant, Verspätung: zwei Sekunden." Daraufhin versuchte der Lieferant, per Chat seinem Arbeitgeber zu erklären, dass er nur vergessen hatte, in der App den Button "geliefert" zu drücken. Doch die Person am anderen Ende des Chats konnte ihm nicht helfen. 40 Prozent der kleinen Gebühr, die der Lieferant für seine Arbeit erhalten sollte, waren nun futsch.

Wenn Essensboten mit ihren chinesischen Arbeitgebern aneinandergeraten, können sogar Geldstrafen fällig werden – zum Beispiel wenn Kundinnen und Kunden eine schlechte Bewertung abgeben oder wenn die Angestellten willkürlich erscheinende Regeln gebrochen haben sollen. So läuft es sehr häufig in jenen Konzernen, die in China und im Rest der Welt als Tech-Unternehmen gelten [https://www.zeit.de/arbeit/2019-01/arbeitsbedingungendeliveroofoodora-mitarbeiter-fahrer-kontrolle], ihre Gewinne aber vor allem dank billiger Arbeitskräfte machen.

Gemeint sind die Betreiber großer Liefer-Apps wie Meituan oder Ele.me, die Armeen von Lieferanten durch die Städte jagen, gesteuert von Apps und Algorithmen. Und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich in vielen Fällen ausgebeutet fühlen. Jahrelang ist dieses System rasant und relativ unbehelligt gewachsen, aber neuerdings bekommen die Unternehmen in China Gegenwind.

Seit dem Sommer hat sich die chinesische Regierung einen Internet-Konzern nach dem anderen vorgenommen und allerlei Vorwürfe gegen sie erhoben [ https://www.zeit.de/2021/28/china-techkonzerne-aktienmarkt-kommunistische-parteiinnovation ]: Mal geht es um Verstöße gegen das Kartellrecht, mal um den Verbraucherschutz, die finanzielle Solidität und eben auch um die Ausbeutung von Arbeitskräften. Anfang September lud das Ministerium für Personalmanagement und soziale Sicherheit Vertreter von Liefer- und Taxifirmen vor und forderte sie auf, ihre Angestellten ordentlich zu bezahlen und ihnen Pausen zu garantieren. Die Behörde für Marktaufsicht veröffentlichte schon vor dem Treffen Richtlinien, nach denen die häufig unrealistisch knappen Lieferzeiten geändert werden sollen.

Diese Entwicklung erscheint von außen überraschend, denn man könnte ja meinen, dass eine Kommunistische Partei wie in China sich von Beginn an für die Interessen der Arbeitenden eingesetzt hätte. Stattdessen tat der Staat aber lange das Gegenteil. In den vergangenen Monaten ließ er sogar noch mehrfach Menschen festsetzen, die sich für die Interessen der Essensboten einsetzten.

Die Essensboten bekommen zwischen 0,50 Euro und 1,30 Euro pro Lieferung

Im Februar wurde der Lieferant Chen Guojiang festgenommen, im Land besser unter seinem Spitznamen Mengzhu bekannt. Er hatte Videos über die Arbeitsbedingungen veröffentlicht und sogar zur Gründung "einer Art Gewerkschaft" aufgerufen. Im September erwischte es Fang Ran, einen chinesischen Doktoranden in Hongkong, der Arbeiterbewegungen in den Fabriken der chinesischen Tech-Branche untersuchte.

"Rote Ampeln sind manchmal okay"

Dabei hat sich inzwischen auch durch die Berichterstattung chinesischerMedien herumgesprochen, wie prekär die Situation der Lieferkräfte häufi g ist.Wer für einen App-Betreiber Essen durch die Gegend fährt, starrt auf seinHandy und wird vollautomatisch darüber informiert, welcher Auftrag alsNächstes bearbeitet werden soll. Die App gibt an, wo die Abholung stattfi ndetund wo das Lieferziel liegt. Die Botinnen und Boten bekommen umgerechnetim Durchschnitt meist zwischen 0,50 und 1,30 Euro pro Lieferung.

Für viele Lieferanten ist der Job ein stressiges und gefährliches Wettrennen um Aufträge, in dem sie versuchen, den Algorithmus auszutricksen – wie in einem Computerspiel, das sie gewinnen müssen. Um ihren Tagessatz zu erreichen, müssen sie auch immer wieder Überstunden machen. Damit sie keine Abzüge oder Strafen riskieren, entscheiden sich viele von ihnen, mit großer Selbstverständlichkeit Verkehrsregeln zu brechen: rote Ampeln ignorieren,Straßen in der falschen Richtung befahren.

Sie riskieren viel, um der chinesischen Mitt elschicht ihr Essen zubringen
In den Chatgruppen der Lieferanten kann man genau nachvollziehen, wie dasläuft. Da werden Tipps darüber ausgetauscht, wie man sich nicht von derPolizei erwischen lässt ("Rote Ampeln sind manchmal okay") oder wo es sichbillig leben lässt ("120 Euro für ein Zimmer mit einem Bett und zwei anderenMenschen im Zentrum von Shanghai"). Arbeitsverträge oder Versicherungenhaben diese Beschäftigten in der Regel nicht. Sie riskieren viel, um derchinesischen Mittelschicht ihr Mittagessen und sonstige Lieferungen bis an dieHaustür ihrer Eigentumswohnungen zu bringen.

Aber trotzdem entscheiden sich Millionen von Chinesinnen und Chinesen fürdiese Art des Arbeitens. Chinesischen Medienberichten zufolge arbeiten rundacht Millionen Lieferanten für die beiden größten EssenslieferplattformenMeituan und Ele.me, hinter denen die Tech-Giganten Tencent und Alibabastehen. Die meisten dieser Menschen haben einen mittleren oder einfachenSchulabschluss und kommen aus ärmeren, ländlichen Teilen Chinas.
Bei Meituan etwa arbeiten viele, die früher an den Fließbändern in Fabrikenstanden – die also jene Art von Arbeit verrichtet haben, die China seinen Ruf alsdie "Werkbank der Welt" eingebracht hat. Sie versprechen sich vom Ausliefernmehr Freiheit. "Manchmal bin ich so beschäftigt, dass ich Frühstück und sogar Mittagessen ausfallen lasse", berichtete ein Lieferant im US-Medium Protocol "es ist ein harter Job, aber mit etwas Erfahrung gar nicht so schlimm. Ich kann pro Tag locker 50 Euro verdienen."

Nach firmeneigenen Angaben von Meituan verdient ein Lieferant im Durchschnitt umgerechnet 620 Euro im Monat. Ein Bauer auf dem Land kommt der amtlichen chinesischen Statistik zufolge nur auf 550 Euro pro Monat, ein einfacher Fließbandarbeiter laut chinesischen Medienberichten sogar nur auf 540 Euro.

Dass sich einige Lieferanten nun trotzdem off en gegen ihre Arbeitsbedingungenwehren, löst bei den Behörden und der Kommunistischen Partei gemischteGefühle aus. Auf lokaler Ebene gab es gelegentlich kleinere Streiks, die sichgegen lokale Manager der Subunternehmen richteten, die wiederum für dieTech-Firmen arbeiteten. Da hielt sich der Staat meist raus.

Dass die chinesische Regierung sich mit der Festnahme von Leuten wie Mengzhu gegen eine aufkeimende Organisation der Arbeitenden stellt, erklärtder Arbeitssoziologe Eli Friedman von der US-amerikanischen CornellUniversity so: "Die Kommunistische Partei Chinas ist nicht dagegen, dass sich die wirtschaftliche Situation der Arbeiterklasse verbessert. Aber sie ist dagegen,dass sie diese Verbesserungen selbst erkämpft. Die Partei hat eine Todesangst davor, dass Arbeiterinnen und Arbeiter sich unabhängig von ihr organisieren."

Die Probleme werden durch das schwache Sozialsystem verstärkt

Ob das jetzige Vorgehen der chinesischen Regierung etwas bringt, ob es die Arbeitsbedingungen der Lieferanten tatsächlich verbessert, ist aber fraglich. Aidan Chau von der Hongkonger NGO China Labour Bulletin ist skeptisch, dass Grundsätzliches passiert. "Die Regierung versucht jetzt, ein bisschen von den Profiten umzuverteilen, aber ich denke nicht, dass die Lieferanten einenennenswerte Veränderung bemerken", sagt er. Dafür müsste seiner Meinung nach mehr geschehen. Es müsste der eiserne Griff der Algorithmen gelockert und der Trend zu immer kürzeren Lieferzeiten gestoppt werden. Schließlich müsste auch der Wettbewerb zwischen den vielen Menschen abnehmen, die diese Art von Jobs machen wollen, denn erstärkt die Macht der Firmen.

Und obwohl die chinesische Regierung seit einigen Monaten vielen Tech-Unternehmen das Leben erschwert, will sie doch eines vermeiden: dass das ins Stocken geratene Wirtschaftswachstum darunter leidet. Friedman, der Arbeitssoziologe, glaubt zum Beispiel, dass die Regierung die Wettbewerbsfähigkeit nationaler Champions, zu denen die Tech-Unternehmen nun einmal gehören, nicht in letzter Konsequenz gefährden wolle.

Probleme mit unterbezahlten, wenig regulierten Arbeitsverhältnissen gibt esauch in anderen Ländern, etwa in den USA oder in Deutschland. Tatsächlich ähneln einige Vorwürfe aus China denen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Lieferdiensten, die neuerdings auch hierzulande häufi ger werden. Auch da geht es um schlechte Arbeitsbedingungen, Kündigungen und fehlende Unfallversicherungen.

Doch in China werden die Probleme durch das schwache Sozialsystem nochverstärkt. Besonders Wanderarbeiter ohne Schulabschluss aus ländlichenProvinzen haben in den reichen Städten der Ostküste kaum Rechte. In vielen Städten der Provinz Guangdong läuft das zum Beispiel so: Wer nicht von dort kommt, hat erst einmal kein Anrecht darauf, seine Kinder auf dieöff entlichen Schulen zu schicken. Man kann sich einen Zugriff auf dieSchulplätze erarbeiten, das wird mit einer Art Punktesystem organisiert.Punkte bekommt man, wenn man einen offi ziellen Arbeitsvertrag vorweist,eine bestimmte Menge Steuern zahlt oder eine Wohnung mietet oder bessernoch: kauft.

Die Lieferarbeiter können solch einen Aufstieg in der Regel nicht schaffen –schon allein, weil die meisten von ihnen keinen Arbeitsvertrag besitzen. Der Soziologe Friedman sagt: "Egal, wie man Sozialismus definiert [ https://www.zeit.de/2021/28/kommunistische-partei-china-wohlstandmachterhalt ]
, das ist so ziemlich das komplette Gegenteil."
https://www.zeit.de/2021/45/essenslieferanten-china-protest-arbeitsbedingungen-ueberwachung-algorithmen-ausbeutung
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 19:25:28 Mo. 08.November 2021
Mit solidarischen Grüßen aus Argentinien:

(https://abload.de/img/photo_2021-11-08_17-07ykgq.jpg) (https://abload.de/image.php?img=photo_2021-11-08_17-07ykgq.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 18:18:55 Di. 30.November 2021
Der Streik von Hongkongs Foodpanda Riders war beeindruckend und erfolgreich.

(https://abload.de/img/4aaa0b7b-c5e3-4521-adtakxd.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4aaa0b7b-c5e3-4521-adtakxd.jpg)

https://www.scmp.com/news/hong-kong/hong-kong-economy/article/3157373/foodpanda-drivers-strike-look-behind-scenes-2-day?module=perpetual_scroll&pgtype=article&campaign=3157373

Dort organisierte man nun (heute) eine internationale Videokonferenz als geschlossene Veranstaltung nur mit Einladung. Es war die halbe Welt dabei, Brasilien, US, Spanien, UK, D, aber der Schwerpunkt waren Riders aus Ostasien. 4 Simultanübersetzer hatten schwer zu tun. Es waren fast 60 Leute dabei. Man könnte endlose Aufsätze verfassen, über das, was dort geredet wurde. Ein paar Dinge, die mir im Kopf geblieben sind: Auch in Hongkong sind viele Riders migrantisch, oft indisch oder pakastanisch. Sie sprechen oftmals kaum Chinesisch (Kantonesisch). Ein Streikführer war pakistanisch, lebte bis 2018 im Oman und seine Frau und Kinder sind weiterhin in Pakistan. Er schickt ihnen Geld. Wie man einen Streik führt? Man muß sich mit allen anfreunden. Wenn jemand erschöpft aussieht, ihm eine Flasche Wasser geben, wenn jemand sich suchend umsieht, ihm helfen, die Adresse zu finden. Er fand es auch wichtig, sich mit den Kunden gutzustellen. Die kennen das Unternehmen nicht. Die kennen nur dich. Wenn du ihnen erklären kannst, worum es geht, unterstützen sie auch einen Boykott. Bei diesem Streik haben 800 Kunden ihre Foodpanda App gelöscht. Er sagte, es sei auch schlau, Streikbrecher weiter freundlich zu behandeln, ihnen die Situation und den Grund des Streiks zu erklären, sie aber nicht wie Feinde behandeln. Spannungen innerhalb der Belegschaft sind kontraproduktiv. Bei Verhandlungen mit dem Management muß man klare Kante zeigen. Die niemals mit "Sir" ansprechen, nicht "danke" sagen, von ihnen nichts annehmen, nicht einmal Wasser. Man muß wütend und direkt sein, denn ohne die Arbeiter gäbe es die Unternehmen nicht. Klarmachen, daß es nicht ums Verhandeln geht. Man hat Forderungen. Sie sollen sich überlegen, ob sie darauf eingehen wollen. Wenn sie nur "reden" wollen, muß man gleich wieder gehen. Wenn sie die Forderungen nicht erfüllen wollen, muß man sagen, was ihnen dann blüht. Arbeitsniederlegungen jedes Wochenende. Dann kommt Weihnachten und Neujahr. Dann das chinesische Neujahrsfest. Können sie sich ja überlegen.

Er wurde gefragt, weil der Streik ja mit informellen Strukturen als Wilder Streik geführt wurde, ob sie nun eine Gewerkschaft gründen wollten. Er meinte, wozu? Das einzige, was wirklich nötig sei, ist die Solidarität. Der Zusammenhalt ist die größte Kraft. Man muß sich vorher gut überlegen, was man will, man muß die Situation analysieren, um dann zu tun, was getan werden muß.

Das war noch anschließend im internen Chat der Organisatoren Thema:
ZitatIch fand es interessant, dass W. der Idee einer Gewerkschaft sehr ablehnend gegenüberstand. Es scheint etwas mit seinem eigenen beruflichen Hintergrund zu tun zu haben, aber auch damit, dass sie Gewerkschaften in Hongkong nicht für relevant halten (trotz der Unterstützung von D. [CTU])?
ZitatEr scheint auf "direktem Handeln" bestanden zu haben, was besonders interessant ist, da eine regulare Gewerkschaft (die an formellen Tarifverhandlungen beteiligt ist) die Arbeitnehmer in den meisten Fällen von direkten Aktionen oder sofortigen Streiks abhält.
ZitatK. weiß viel darüber - es scheint, dass Foodpanda-Beschäftigte, sowohl chinesischer als auch südasiatischer Herkunft, nicht sonderlich dazu neigen, eine Gewerkschaft oder irgendeine Art von formeller Organisation zu haben?
ZitatDie meisten der südasiatischen Arbeiter, mit denen ich gesprochen habe, finden die derzeitige Art des Widerstands (durch informelle Strukturen) einfach effektiv. Sie sagten, eine Gewerkschaft zu gründen würde bedeuten, dass sie mehr Zeit und Geld für die Aufrechterhaltung der Organisation aufwenden müssten, was sie lieber für das Verdienen von mehr Geld verwenden würden. Viele chinesische Fahrer sind seit der Regenschirm-Bewegung ziemlich gegen 大台 (formelle Organisationen wie Gewerkschaften oder politische Parteien), sie sind eher von der Idee einer führerlosen Bewegung überzeugt. Vielleicht sind das die Gründe...

Es gab noch viel mehr, Berichte von Gründungen von Kooperativen in Brasilien, um sich von den App-Konzernen unabhängig zu machen, der Kampf in Spanien, um statt als (Schein-)Selbständiger als angestellter Fahrer zu arbeiten, die Koordination von Fahrerstreiks in Indonesien oder den Philippinen und anderes...
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:06:13 Di. 28.Dezember 2021
(https://abload.de/img/photo_2021-12-28_11-3srkol.jpg) (https://abload.de/image.php?img=photo_2021-12-28_11-3srkol.jpg)

Please support our union from Russia!
A strike of packers is taking place in the city of kemerevo. Please take a picture of yourself holding the poster, or record a short video in support of the workers.

(Telegram: https://t.me/courier_fight)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: counselor am 20:19:30 Sa. 12.Februar 2022
https://youtu.be/SFdV6rM_ssA
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:37:20 So. 13.Februar 2022
Es entwickelt sich in diesen Bereich eine neue Form der Arbeiterbewegung.
Es handelt sich um vereinzelte Arbeiter:innen und keine geschlossenen Belegschaften, also Leute, denen man am wenigsten gemeinsame Kämpfe zugetraut hat.
In UK findet der am längsten andauernde Gig-Economy Streik statt.

(https://abload.de/img/img-20211209-wa00061nk3p.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img-20211209-wa00061nk3p.jpg)

Es finden weltweit Proteste und Arbeitskämpfe in der Branche statt. Die Kämpfe sind von Migranten geprägt. Selten gab es Arbeitskämpfe mit so vielen internationalen Verbindungen und Internationaler Solidarität.
Die Kämpfe werden basisnah organisiert, Gewerkschaften spielen dabei eine untergordnete Rolle. Basisgewerkschaften scheinen eine größere Rolle zu spielen als die traditionellen Gewerkschaften.

Italien
(https://abload.de/img/italy-riders-strike-nork4f.jpg) (https://abload.de/image.php?img=italy-riders-strike-nork4f.jpg)

Deutschland
(https://abload.de/img/csm_reuters_gorillas_alken.jpg) (https://abload.de/image.php?img=csm_reuters_gorillas_alken.jpg)

Indien
(https://abload.de/img/thequint2f2019-082f52j8ker.png) (https://abload.de/image.php?img=thequint2f2019-082f52j8ker.png)

Brasilien
(https://abload.de/img/3lk57.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3lk57.jpg)

Hongkong
(https://abload.de/img/f7330b7ae53886d52208f73jtt.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f7330b7ae53886d52208f73jtt.jpg)

Griechenland
(https://abload.de/img/deliveryprotest-660x31qjrl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=deliveryprotest-660x31qjrl.jpg)

Taiwan
(https://abload.de/img/4wj2t.jpg) (https://abload.de/image.php?img=4wj2t.jpg)

Türkei
(https://abload.de/img/gettyimages-123820543kxkgk.jpg) (https://abload.de/image.php?img=gettyimages-123820543kxkgk.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 18:34:18 So. 13.Februar 2022
Soliaktion in Berlin für die Kolleg:innen in der Türkei

(https://abload.de/img/5jk0n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=5jk0n.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 11:01:57 Mi. 16.Februar 2022
ZitatTausende Kuriere streiken in der Türkei

Die Inflation in der Türkei schießt in die Höhe, Streiks breiten sich in allen Branchen aus, von der verarbeitenden Industrie über die Logistik bis hin zum Gesundheitswesen. Seit Anfang Februar 2022 streiken und protestieren im ganzen Land tausende Lebensmittelkuriere, die für Yemeksepeti (ein Unternehmen von Delivery Hero) arbeiten.

"Die Miete beträgt 3.000 Lira, der Mindestlohn 4.000 Lira. Wie soll das gehen?" (aus dem Video)

Den Fahrern wurde eine Lohnerhöhung von 17 % angeboten, was gerade dem Mindestlohn entsprechen würde und nicht ausreicht, um Kraftstoff und andere Güter des täglichen Bedarfs zu bezahlen, die seit der Währungskrise unerschwinglich geworden sind.

Arbeitgeber und die Polizei haben gewaltsam auf die Proteste der Arbeitnehmer reagiert. In Kocaeli wurden Beschäftigte des Autoherstellers Farplas entlassen und von der Polizei gewaltsam angegriffen und verhaftet. In einem Lagerhaus eines Migros-Supermarktes in Istanbul wurden streikende Beschäftigte entlassen und ebenfalls verhaftet, weil sie protestiert hatten. Anfang des Monats protestierten 2.000 hauptsächlich weibliche Beschäftigte einer Sockenfabrik gegen Hungerlöhne und erreichten eine Lohnerhöhung von 70 %.

Mit einem beeindruckenden einminütigen Video: https://de.labournet.tv/tausende-kuriere-streiken-der-tuerkei
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:13:29 Mo. 21.Februar 2022
Die Migros-Lieferanten in der Türkei haben ihren Streik gewonnen - alle ihre Forderungen wurden erfüllt und alle 100 verhafteten Streikenden wurden freigelassen

(https://abload.de/img/rmkwz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=rmkwz.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:28:15 Fr. 18.März 2022
Wilder Streik der Radkuriere in Myanmar:

ZitatFoodPanda- und GrabFood-Fahrer im Streik

(https://abload.de/img/9_61kkmg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9_61kkmg.jpg)

Am Morgen des 16. März begann foodpanda Myanmar damit, die Gebühren für die Fahrer ohne vorherige Ankündigung zu kürzen, obwohl der Vertrag zwischen den Fahrern und dem Unternehmen vorsieht, dass die Fahrer im Voraus informiert werden sollten. Als Reaktion darauf meldeten sich die foodpanda-Fahrer von ihren Konten ab und begannen einen wilden Streik in der Hauptstadt Yangon und versammelten sich vor dem Hauptsitz des Unternehmens in der Stadt.

Nach Angaben eines beteiligten Fahrers erhalten sie jetzt nur noch 500-600 MMK (0,25 - 0,30€) für eine Strecke, für die sie früher 1000 MMK (0,50€) bekamen.

Mit dem Protest konfrontiert, wies das foodpanda-Büro mit dem Finger auf andere Abteilungen des Unternehmens und sagte, es sei nicht verantwortlich.

Es gibt noch viele andere Probleme...
https://globalmayday.net/2022/03/17/myanmar-foodpanda-grabfood-riders-strike/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:39:48 Mo. 25.April 2022
Berlin

(https://abload.de/img/ridersdemokekz5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ridersdemokekz5.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:49:08 Mi. 11.Mai 2022
Die Branche kommt nicht zur Ruhe.
Weltweit brechen bei den Riders immer wieder Kämpfe aus. Es gibt internationale Kontakte und es beginnen erste grenzüberschreitende Strukturen zu entstehen. Ist die Gig Economy ein fruchtbarer Boden für das Entstehen einer neuen globalen Arbeiter:innenbewegung?

Ein paar aktuelle Meldungen:

ZitatEs ist an der Zeit, den Giganten zu stürzen.
In den letzten Monaten streikten Kolleginnen und Kollegen, die für folgende Unternehmen arbeiten: e-food (Griechenland), Glovo (Italien), Yemek Sepeti (Türkei), foodpanda (Myanmar), und jetzt kämpfen die Fahrer von Talabat in Dubai (VAE) für ihre Rechte.

Alle diese Unternehmen gehören zu demselben multinationalen Konzern, Delivery Hero. Es ist an der Zeit, die Kämpfe zu vereinen und als Einheit zu kämpfen. Lasst uns den Riesen zu Fall bringen.

GETRENNT SIND WIR NICHTS, ZUSAMMEN SIND WIR ALLES.
DIE INTERNATIONALE SOLIDARITÄT DER ARBEITERKLASSE IST UNSERE STÄRKSTE WAFFE
.
twitter (s.u.)
https://twitter.com/lucapetsolo/status/1524146683910754304


In den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt es kein Streikrecht. Vor zwei Wochen haben Kurierfahrer in Dubai mit einem massiven Wilden Streik die angekündigte Senkung der Tarife abgewehrt.

https://twitter.com/Seamus_Malek/status/1523752994617303040


Nun haben sie erneut die Arbeit niedergelegt, um höhere Löhne zu erkämpfen.
https://twitter.com/ChefDuzen/status/1524321349929480193


Riders von Bolt_Food kämpfen in Lviv (Ukraine) selbst während des Krieges für bessere Arbeitsbeingungen:

https://youtu.be/kNkzrb9rEUk
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 09:27:02 Fr. 20.Mai 2022
Kiril Ukraincev sitzt wegen seines gewerkschaftlichen Engagements in der Lieferbranche in Moskau im Untersuchungsgefängnis.

(https://abload.de/img/30j3i.png) (https://abload.de/image.php?img=30j3i.png)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:44:53 Mo. 23.Mai 2022
Griechenland:
Der Kampf geht weiter!

Zitat(https://abload.de/img/-24-9-1-e1653251881631ckpx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=-24-9-1-e1653251881631ckpx.jpg)

efood drängt 4-Stunden-Vertragsarbeiter in Richtung Freelance-Modell
https://sveod.gr/?p=4340
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 22:55:06 Mi. 25.Mai 2022
Die Party hinter einer neuen Art Geld zu verbrennen scheint ein Ende zu nehmen.

Zitat
Gorillas entlässt Hunderte Mitarbeiter und verkleinert Geschäft

Der Express-Lieferdienst Gorillas trennt sich von rund der Hälfte seiner Beschäftigten in der Zentrale. Das Unternehmen will sein Geschäft auf fünf Länder konzentrieren, um Kosten zu sparen.

Die Schnelllieferdienste für Lebensmittel in Deutschland liefern sich seit Jahren einen erbitterten Wettbewerb. In diesem Kampf hat Gorillas nun wegen explodierender Kosten die Reißleine gezogen – und entlässt 300 Beschäftigte in der Verwaltung. Betroffen sind damit die Hälfte der dort tätigen Mitarbeiter.

Zudem würden alle strategischen Optionen für das Geschäft in Italien, Spanien, Dänemark und Belgien geprüft, gab das erst vor zwei Jahren gegründete Berliner Start-up bekannt. Was genau das heißt, ließ Firmenchef Kağan Sümer offen.

»Seit Oktober haben wir unser Geschäft verdreifacht und die Effizienz verneunfacht. Aber mit Blick auf die Kapitalmärkte im Moment müssen wir weitere Schritte unternehmen, um den Weg zur Profitabilität zu beschreiten«, sagte Sümer. Inzwischen steht für Sümer nicht mehr rasantes Wachstum an erster Stelle, sondern die Vorgabe, in die schwarzen Zahlen zu kommen: »Das ist der nächste Meilenstein. Wenn wir an die Börse gehen, wollen wir das als profitables Unternehmen tun.«

860 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt
Lange Zeit ging es in dem Wettbewerb darum, in mehr Länder zu expandieren und möglichst viele Kunden zu gewinnen, die möglichst viele Supermarktartikel über die App ordern und sich innerhalb kürzester Zeit aus den Minilagern von Gorillas nach Hause liefern lassen. Allerdings ist die Konkurrenz groß, und in Städten wie Berlin bieten auch Flink, die Doordash-Tochter Wolt  und Getir ähnliche Dienste an . Nun will sich Gorillas auf Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande und die USA konzentrieren, um Kosten zu sparen. Laut Sümer machen diese Länder aktuell rund 90 Prozent des Geschäfts aus.

Im Oktober hatte Gorillas bei einer Finanzierungsrunde noch rund 860 Millionen Euro bei Investoren eingesammelt und war dabei mit 2,5 Milliarden Euro bewertet worden – ähnlich hoch wie der ebenfalls aus Berlin stammende Konkurrent Flink, aber deutlich weniger als Getir aus der Türkei. Damals kam auch der weltweit tätige Essenslieferdienst Delivery Hero als Investor mit einer Kapitalspritze von 200 Millionen Euro an Bord.

Unklar ist, wie lange das Geld angesichts der hohen Ausgaben reicht, um den Betrieb zu sichern. Sümer sagte: »Wir sind hier, um zu bleiben. Wir haben genug Puffer.« Aber er ist sich auch sicher: »Risiko ist inzwischen irritierend für Investoren, und niemand will im Moment Unsicherheit. Das macht es aktuell ziemlich schwer, Geld einzusammeln.« Deswegen müssen die Fixkosten sinken, und die Berliner Zentrale soll zum Dreh- und Angelpunkt werden.

Die rund 14.000 Fahrer sollen von den angekündigten Entlassungen nicht betroffen sein.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/lieferdienst-gorillas-entlaesst-hunderte-mitarbeiter-und-verkleinert-geschaeft-a-a9fb2eb3-d1be-47a3-99f3-c17b9bc08f06
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: dagobert am 01:02:00 Do. 26.Mai 2022
Ich halte dieses Geschäftsmodell grundsätzlich nicht für profitabel.

Schnelle Lieferung heißt kleines Einzugsgebiet für die einzelnen Versandlager, entsprechend geringe Zahl an potentiellen Kunden pro Lager.
Will man trotzdem in einem größeren Gebiet (wie z.B. Berlin) flächendeckend tätig sein, braucht man eine entsprechend große Zahl an Versandlagern.
Die Räumlichkeiten gibt's nicht umsonst, die Belieferung der Lager erfordert Fahrzeuge und Personal, Personalverwaltung und Einkaufsabteilung braucht es auch noch, die Rider wollen verständlicherweise auch nicht umsonst arbeiten ...

Der logistische Aufwand ist zu hoch, die daraus resultierenden (kostendeckenden) Preise zahlt kein Kunde.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:03:14 Sa. 04.Juni 2022
Diese Branche ist übel.
Spekulanten investieren in falsche Versprechen, Aufschneider, Raubritter, und Zocker fühlen sich angezogen, das Personal stellt ein Heer von Arbeitsarmeisen, die man notfalls zertritt, wenn man sie nicht mehr braucht.

Doch in diese Branche kommt mehr und mehr Unruhe. Weltweit. Es entwickeln sich allmählich auch internationale Netzwerke jenseits der traditionellen Gewerkschaften.

(https://abload.de/img/zkkck.jpg) (https://abload.de/image.php?img=zkkck.jpg)

Die nicht gewerkschaftlich organisierten Lieferarbeiter von FoodPanda in Myanmar streiken am 6. Juni und fordern eine Gewerkschaft und eine Lohnerhöhung.

Unterstützt sie, verbreitet die Meldung und boykottiert FoodPanda, bis sie ihre Gewerkschaft und den Wert ihrer Arbeiter anerkennen.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:18:14 So. 05.Juni 2022
Der russische Kurierfahreraktivist Kirill Ukraintsev ist weiter in Haft. Seine russischen Kollegen rufen auf, eine internationale Solidaritätskampagne zu starten nach Vorbild der "Free Mengzhu"(Mengzhu ist der Spitzname von Chen Guojiang) Kampagne.

https://twitter.com/IrateBen/status/1521215652702343168
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:13:03 So. 05.Juni 2022
(https://abload.de/img/photo_2022-06-05_00-126k3r.jpg) (https://abload.de/image.php?img=photo_2022-06-05_00-126k3r.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:28:06 Mo. 06.Juni 2022
Ab heute Riders Strike in Myanmar

(https://abload.de/img/vxk6a.jpg) (https://abload.de/image.php?img=vxk6a.jpg)

Aufruf an FoodPanda Kunden

(https://abload.de/img/lrjyf.jpg) (https://abload.de/image.php?img=lrjyf.jpg)

(https://abload.de/img/szj0n.jpg) (https://abload.de/image.php?img=szj0n.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:56:40 Mo. 06.Juni 2022
Der Streik

(https://abload.de/img/b4ji4.jpg) (https://abload.de/image.php?img=b4ji4.jpg)

(https://abload.de/img/lzjpz.jpg) (https://abload.de/image.php?img=lzjpz.jpg)

(https://abload.de/img/ceju9.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ceju9.jpg)

(https://abload.de/img/xajav.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xajav.jpg)

Internationale Soliaktionen:


Türkei:

https://twitter.com/ChefDuzen/status/1533862188645064704

Griechenland

https://twitter.com/pandaMMriders/status/1533866791495077888

Public gathering for international solidarity outside the offices of efood (subsidiary of Delivery Hero in Greece), on Monday 6th of June 2022, at 10.30 am, L. Irakliou 409.

https://sveod.gr/?p=4402


Deutschland
(https://abload.de/img/6ektl.jpg) (https://abload.de/image.php?img=6ektl.jpg)
Workers from Gorillas, Getir, Dropp, JustEat and more stand in solidarity with myanmar couriers.
DeleteFoodpanda!
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:06:39 Di. 07.Juni 2022
(https://abload.de/img/3rkw1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3rkw1.jpg)

(https://abload.de/img/xyjur.jpg) (https://abload.de/image.php?img=xyjur.jpg)

(https://abload.de/img/axjzj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=axjzj.jpg)

(https://abload.de/img/ltk10.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ltk10.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 09:53:31 Do. 09.Juni 2022
Etwa 10.000 Radkuriere in Myanmar befinden sich im Streik.

Harte Bedingungen, in dem Land herrschen eine Militärdiktatur und Bürgerkrieg.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:34:00 Sa. 11.Juni 2022
London

(https://abload.de/img/fkkwx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fkkwx.jpg)
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:58:19 Mo. 20.Juni 2022
Protest in Griechenland:

https://youtu.be/qFb44IB-xsQ

Während die Fahrer von Foodpanda Myanmar immer noch streiken, mobilisieren die efood-Fahrer in Athen, weil das Unternehmen angekündigt hat, Beschäftigten mit 4-Stunden-Verträgen die Möglichkeit zu nehmen, ihre Arbeitszeit selbst zu wählen, um sie in die Selbständigkeit zu drängen.
Für weitere Details: https://globalmayday.net/2022/06/18/efood-riders-mobilize/
https://globalmayday.net/deliveryheroridersunited/

Forderungen der efood riders:
1. Das Unternehmen muss den Beschäftigten mit 4-Stunden-Verträgen das Recht zurückgeben, die Arbeitszeiten selbst zu wählen.
2. Das Unternehmen muss wieder Arbeiter mit Arbeitsverträgen einstellen und gleichzeitig aufhören, sie als Freiberufler zu beschäftigen.
3. Das Unternehmen muss den Mitarbeitern mit 4-Stunden-Verträgen die Möglichkeit geben, in einen Vollzeitvertrag zu wechseln, wenn sie dies wünschen.
4. Das Unternehmen muss die Benzinkosten auf der Grundlage der tatsächlich gefahrenen Kilometer vergüten, wie es das Gesetz bereits vorschreibt, anstatt die Vergütung auf eine andere Berechnung zu stützen.
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 14:36:45 So. 03.Juli 2022
Zitat1.7.22
"Wir schuften und ihr kultet das ab"
Von Lieferando-Party ausgeladen: Fahrer protestieren

Lieferando veranstaltet eine hippe Poolparty für Mitarbeiter, die Fahrer müssen draußen bleiben – und protestierten deshalb vor dem Berliner Club.
Einen Pool haben sie beide, für dasselbe Unternehmen arbeiten sie auch: Lieferando. Da enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon. Die einen, das sind die Büro-Mitarbeiter des Lieferriesen. Sie feiern an diesem Freitagabend eine Party im angesagten Berliner Beachclub Haubentaucher in Friedrichshain. Der Pool dort ist 240 Quadratmeter groß.
Und da sind noch die anderen: die, die nicht rein dürfen. Fahrerinnen und Fahrer von Lieferando. Sie protestieren vor dem Club gegen die Veranstaltung. Und haben einen aufblasbaren Pool dabei.
(...)
https://www.t-online.de/region/berlin/id_100025376/von-lieferando-party-ausgeladen-fahrer-protestieren-am-eingang.html
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 14:46:56 So. 03.Juli 2022
Zitat2.7.22
Mjam-Rider entlassen: ,,Wir werden behandelt wie der letzte Dreck"

Ohne Angabe von Gründen und mutmaßlich rechtswidrig hat Mjam 150 Fahrer:innen entlassen. Gleichzeitig brüstet sich das Unternehmen medial, bald 1.000 Fahrer:innen einstellen zu wollen.
(...)
https://www.arbeit-wirtschaft.at/150-mjam-fahrer-entlassen-freie-dienstnehmer/
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:24:08 Do. 07.Juli 2022
tweet aus Myanmar:

foodpanda Myanmar Riders' Collective

Unser Kampf gegen foodpanda @foodpandaglobal @deliveryherocom wird nicht aufhören, bis wir unsere Forderungen durchgesetzt haben.



Von einer Website von Riders in Griechenland:

Vom fernen Myanmar bis zum Süden des Balkans,
gemeinsamer Kampf gegen die Ausbeutung und die Geringschätzung unseres Lebens und unserer Arbeit
durch Delivery Hero und seine Unternehmen.

SOLIDARITÄT MIT UNSEREN KOLLEGEN IN MYANMAR

(https://abload.de/img/img_20220706_101522_55dkmh.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_101522_55dkmh.jpg)

(https://abload.de/img/img_20220706_101509_2h4kji.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_101509_2h4kji.jpg)

(https://abload.de/img/img_753a-600xa000bjj1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_753a-600xa000bjj1.jpg)

(https://abload.de/img/img_20220706_1017a6_6xykg1.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_1017a6_6xykg1.jpg)

(https://abload.de/img/img_20220706_1715a8_27ajdx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_1715a8_27ajdx.jpg)

(https://abload.de/img/img_20220706_170a00_2objeg.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_170a00_2objeg.jpg)

(https://abload.de/img/img_20220706_101613_8njk3w.jpg) (https://abload.de/image.php?img=img_20220706_101613_8njk3w.jpg)

https://sveod.gr/?p=4526
Titel: Re: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 14:05:40 Mi. 17.August 2022
ZitatIn Myanmar nehmen es Arbeiter und Aktivisten mit einem Essenslieferanten-Giganten auf
Wenn die Revolution gewinnt, wird Foodpanda verlieren.


(https://abload.de/img/foodpanda-strike-1-1khddj.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=foodpanda-strike-1-1khddj.jpeg)
Als sie nicht in der Lage waren, einen Streik aufrechtzuerhalten, riefen Arbeiter und Aktivisten zu einem Kundenboykott auf.

Als sich die Temperaturen in Yangon im Frühjahr der 40°C-Marke näherten, fuhr Ko Kyaw* jeden Tag bis zu 12 Stunden mit dem Fahrrad. Der 34-Jährige lieferte als einer von Tausenden von Mitarbeitern des in deutschem Besitz befindlichen Lieferriesen Foodpanda Mahlzeiten an die Einwohner der größten Stadt Myanmars aus.

Ko Kyaw hatte zwei Jahre lang für das Unternehmen gearbeitet. Doch als die Armut nach dem Militärputsch im letzten Jahr immer größer wurde, war er bestürzt, als er feststellen musste, dass seine harte Arbeit und Loyalität mit niedrigeren Gebühren für jede Lieferung belohnt wurde.

Am 16. März trat Ko Kyaw in den Streik, zusammen mit der Mehrheit der 7000 Foodpanda-Kuriere in Myanmar, wie die Organisatoren behaupten. Da sie sich weigerten, ihre Schichten anzutreten, sah sich das Unternehmen veranlasst, eine Störung des "normalen Betriebs" einzuräumen und sich bei den Kunden zu entschuldigen.

Fünf Monate später geht der Kampf der Zusteller weiter. Da das Militärregime des Landes mehr an der Unterdrückung abweichender Meinungen als an der Verteidigung der Arbeitnehmerrechte interessiert ist, haben die Kuriere stattdessen die Unterstützung von Studentengewerkschaften und Untergrundgruppen gesucht, die sich zum Widerstand gegen den Staatsstreich gebildet haben.

Gescheiterte Verhandlungen lösten im Juni eine neue Runde von Streiks aus, zusammen mit einer Kundenboykottkampagne, die online von Anti-Putsch-Aktivisten verstärkt wird, von denen einige Zehntausende von Anhängern in den sozialen Medien haben. Foodpanda weigert sich jedoch nach wie vor, sich zu bewegen, so dass den verbleibenden Streikenden das Geld ausgeht und sie keine Hoffnung mehr haben.

Eine Lohnkürzung um 60 %.

Foodpanda - eine asiatische Tochtergesellschaft des in Berlin ansässigen Unternehmens Delivery Hero, das in mehr als 50 Ländern tätig ist - hat seit seinem Eintritt in das südostasiatische Land Ende 2019 ein schnelles Wachstum in Myanmar verzeichnet. Wie in vielen anderen Ländern der Welt hat die Covid-19-Pandemie die Nachfrage nach Hauslieferungen im Jahr 2020 in die Höhe schnellen lassen.

Aber das Unternehmen hat seinen Erfolg nicht mit seinen Mitarbeitern geteilt, die entweder mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad ausliefern. Die Grundgebühr, die den Lieferfahrern pro Lieferung gezahlt wird und die mit der Entfernung und leistungsbezogenen Leistungen steigt, betrug im März 2020 1.010 Kyat (damals etwa 60 Pence). In den folgenden zwei Jahren sank diese Gebühr langsam, selbst als der Wert des birmanischen Kyat abstürzte. Im Dezember 2020 lag sie bei etwa 600 Kyat, und im März dieses Jahres war sie auf fast 400 Kyat gesunken (zu diesem Zeitpunkt nur noch 17 Pence wert). Ko Kyaw hatte plötzlich Mühe, seine Frau und sein dreijähriges Kind zu ernähren, und er musste sogar bei lebenswichtigen Gütern wie Reis und Speiseöl auf dem lokalen Markt Abstriche machen.

Während sein Lohn gesunken war, stiegen die Preise in die Höhe. Die gewaltsamen Auswirkungen des Staatsstreichs und die Misswirtschaft der neuen Militärjunta haben den weltweiten Preisdruck, einschließlich der durch den Ukraine-Krieg verursachten Rohstoffknappheit, noch verstärkt. Nach Schätzungen der Weltbank hat sich die Armut in Myanmar in den letzten zwei Jahren verdoppelt, so dass inzwischen 40 % der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben.

Die Beschwerden der Arbeitnehmer gehen über die reine Bezahlung hinaus. Foodpanda weigert sich, die Verantwortung für verletzte Fahrer zu übernehmen (abgesehen von einer Haftpflichtversicherung, für die die Arbeitnehmer selbst aufkommen müssen), und sein digitales Rankingsystem kann Fahrer zurückstufen, wenn sie eine Auszeit nehmen. Diese Degradierung führt zu niedrigeren Gebühren und weniger Aufträgen, obwohl das Unternehmen behauptet, flexible Arbeitsbedingungen zu bieten. Zu den weiteren Forderungen gehört die Umstellung auf die Nutzung von Google Maps anstelle eines Systems, das nach Ansicht der Beschäftigten die Entfernung ungenau misst, was ebenfalls zu niedrigeren Gebühren für Lieferungen führt.

Von Hongkong bis Dubai schlagen die Arbeiter zurück.

Foodpanda und sein Hauptkonkurrent Deliveroo haben den Zustellern in ganz Asien Gebührenkürzungen auferlegt, die angesichts der weltweit steigenden Kosten ein leichtes Ziel für Sparmaßnahmen darstellen. Doch in mehreren Ländern haben sich die Beschäftigten gewehrt. Die Streikenden in Myanmar haben sich von den Erfolgen ihrer Kollegen in Hongkong und Dubai im letzten Jahr inspirieren lassen, die schnell Zugeständnisse von den Lieferfirmen erlangt haben, auch bei der Bezahlung.

Gig-Economy-Unternehmen haben in ihrem Streben nach Marktdominanz das Geld der Investoren verbrannt - Delivery Hero verzeichnete 2021 einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro. In der Zwischenzeit haben Aufsichtsbehörden und Gerichte in westlichen Ländern zunehmend die Einstufung von Arbeitnehmern als unabhängige Auftragnehmer in Frage gestellt und die Unternehmen gezwungen, einen Mindestlohn und Sozialleistungen wie Rentenversicherungen und bezahlten Urlaub anzubieten.

Die Radkuriere in Myanmar können von den Behörden unter einem Militärregime, das mit der Unterdrückung abweichender Meinungen beschäftigt ist, keine derartige Hilfe erwarten, aber - wie in Hongkong und Dubai - führte der Streik nach drei Tagen zu einer Verhandlung mit dem Unternehmen. Man einigte sich auf eine Grundgebühr von 580 Kjat, aber die Arbeiter, die am nächsten Tag ihre Lieferungen wieder aufnahmen, behaupteten, sie bekämen immer noch weniger als diesen Betrag, was sie dazu veranlasste, vor dem Büro des Unternehmens in Yangon zu protestieren. Dies erregte sofort die Aufmerksamkeit des Militärs, das im Jahr zuvor Proteste gegen den Putsch brutal niedergeschlagen hatte.

"Wir erklärten geduldig, dass wir nichts Politisches tun, sondern nur unsere Arbeitsrechte einfordern", sagte Maung Maung Oo*, ein Lieferarbeiter, der an der Demonstration teilnahm. Die Soldaten befahlen ihnen, nicht zu protestieren, sondern stattdessen das formelle System für Arbeitskonflikte zu nutzen. Da die Streikenden wussten, dass das Militär für die Ermordung von Demonstranten bekannt ist, hatten sie keine andere Wahl, als sich aufzulösen, und in den folgenden Wochen fanden fünf Gesprächsrunden mit dem Unternehmen statt, die von den Arbeitsbeauftragten der Junta vermittelt wurden. Den Streikenden zufolge führten die Gespräche zu keiner Einigung, während Foodpanda es ablehnte, sich zu äußern oder auf Fragen von Novara Media zu antworten. 

Da ihre Forderungen immer noch nicht erfüllt wurden, begannen die Zusteller, Geld zu sparen, um sich auf einen weiteren Streik vorzubereiten, der am 6. Juni begann. Diesmal weigerte sich das Unternehmen jedoch zu verhandeln, und es begann eine lange Untätigkeit. Nach Angaben der Streikenden beteiligten sich 70 % der Belegschaft in der ersten Woche am Streik, aber die meisten kehrten inzwischen zur Arbeit zurück, weil sie ohne Einkommen nicht überleben konnten. Unter ihnen ist Ko Kyaw, der bis zum 31. Juli ausharrte.

Ein Kundenboykott.

Dieser Druck veranlasste die Streikenden, sich auf eine zweite Strategie zu konzentrieren: einen Kundenboykott. Um die so genannte Null-Kunden-Kampagne zu fördern, kombinierten sie Nachrichten in den sozialen Medien mit direkteren Formen der Öffentlichkeitsarbeit. Thar Nge*, ein streikender Lieferarbeiter in Mandalay, der zweitgrößten Stadt Myanmars, sagte, dass er und seine Kollegen Textnachrichten an ihre früheren Kunden schickten, deren Nummern auf ihren Handys gespeichert waren. In den Nachrichten wurden diese Kunden aufgefordert, aus Solidarität mit ihrem Streik keine Bestellungen bei Foodpanda aufzugeben und gleichzeitig ihre Dienste als unabhängige Zusteller anzubieten, damit sie einen Teil ihres entgangenen Einkommens ausgleichen können.

"Die meisten Fahrer müssen zurück zur Arbeit gehen, weil sie in Not sind, aber die Kunden spielen eine wichtige Rolle, weil das Unternehmen sich tatsächlich um sie kümmert", sagte Maung Maung Oo. Foodpanda hat seine Verkaufszahlen nicht veröffentlicht, so dass es schwierig ist, festzustellen, wie weit verbreitet der Boykott war, aber seit der Rückkehr zur Arbeit sagt Ko Kyaw, dass die Zahl der Bestellungen, die er jeden Tag erhält, drastisch zurückgegangen ist, obwohl viele Arbeiter weiterhin streiken.

Thin Thin*, ein weiterer streikender Zusteller in Mandalay, sagte, die Boykottkampagne sei durch die Unterstützung von Studentengewerkschaften und Widerstandsgruppen beflügelt worden. Mehrere dieser Gruppen haben Solidaritätsaufrufe an ihre Zehntausende von Anhängern in den sozialen Medien gerichtet, während Mitglieder einer Jugendgruppe in der nordwestlichen Stadt Monywa kurzzeitig verhaftet wurden, weil sie am 6. Juni an einer Verkehrsinsel ein Transparent entrollt hatten, auf dem die Unterstützung des Streiks erklärt wurde.

Aung Kaung Sett, Vorsitzender der Studentengewerkschaft der Universität Yangon, sagte, dass die Unterstützung des Streiks durch seine Gewerkschaft von der langen Tradition der Beteiligung von Studenten an Arbeiterbewegungen in Myanmar inspiriert sei, die bis in die britische Kolonialzeit zurückreiche. Er sagte, dass der Foodpanda-Streik in der Öffentlichkeit auf Resonanz stoße, weil "sie während der Pandemie von [den Zustellern] abhängig waren und ihre Situation kennen", und fügte hinzu, dass die Teilnahme der Arbeiter an den Anti-Putsch-Protesten ihnen zusätzliche Sympathie einbringe.

Trotz dieses öffentlichen Drucks hat das Unternehmen jedoch nur einer der geringeren Forderungen des Streiks nachgegeben, nämlich der Forderung nach einem Ausweis, der die Zusteller bei Kontrollen durch Polizei und Armee schützen würde. In einer Erklärung vom 6. Juli erklärte Foodpanda, dass die Karten im September ausgegeben würden. Als Antwort auf die anderen Forderungen verteidigte das Unternehmen den Status quo und betonte, dass es sich bei den Beschäftigten um freiberufliche Auftragnehmer handele. Den Arbeitnehmern, die sich Sorgen um Verkehrsunfälle machen, bot das Unternehmen Schulungen in defensivem Fahren und Warnkleidung an, und diejenigen, die unter den Lebenshaltungskosten leiden, erhielten Versorgungspakete mit Lebensmitteln und Medikamenten. In der Zwischenzeit scheint sich das Unternehmen gegen den Boykott zu wehren, indem es auf seiner Facebook-Seite regelmäßig Rabatte von bis zu 50 % auf Bestellungen ankündigt.

"Der Streik ist hart für uns", sagte Pyae Phyo Aung*, ein Zusteller in Yangon, nach Monaten eines Streiks, dessen Ende nicht in Sicht ist. Er war pessimistisch, was die Verhandlungsbereitschaft von Foodpanda angeht, und wie viele andere in Myanmar setzt er nun seine Hoffnungen auf die landesweite Widerstandsbewegung, die sich eines Tages gegen die Junta durchsetzen und eine gerechtere Gesellschaft schaffen wird. "Wenn die Revolution gewinnt, wird Foodpanda verlieren", sagte er.
https://novaramedia.com/2022/08/15/in-myanmar-workers-and-activists-take-on-a-food-delivery-giant/
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 14:58:58 Sa. 15.Oktober 2022
In Hongkong hat der nächste Ridersstreik begonnen!

https://twitter.com/RRCG_HK/status/1580906148206903296

Auch in Hongkong ist ein Großteil der Fahrer migrantisch, oft aus dem arabischen Raum.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 17:44:47 Sa. 15.Oktober 2022
ZitatHongkonger Foodpanda-Kuriere streiken für "bessere und gerechtere Bezahlung", da das neue Kartierungssystem die Löhne geschmälert hat
   
  • Kuriere streiken von 18 Uhr am Samstag bis Mitternacht am Sonntag
  • Von Montag bis Freitag werden sie keine Bestellungen von Foodpandas Lebensmitteldienst Pandamart annehmen

(https://abload.de/img/c3cff634-747e-4e32-a72qcs7.jpg) (https://abload.de/image.php?img=c3cff634-747e-4e32-a72qcs7.jpg)

Hunderte von verärgerten Foodpanda-Kurieren sind in Hongkong in den Streik getreten. Sie werfen dem Online-Lebensmittellieferdienst vor, sein neues Landkartensystem manipuliert zu haben, um weitere Gehaltskürzungen durchzusetzen und andere Unannehmlichkeiten einzuführen.

Die Zusteller wollen von Samstag 18 Uhr bis Sonntag Mitternacht streiken, gefolgt von einem fünftägigen Arbeitskampf, in dem sie Bestellungen bei Foodpandas On-Demand-Lebensmitteldienst Pandamart ablehnen würden.

Während Foodpanda argumentierte, dass sein neues System eine genauere und gerechtere Messung der tatsächlich zurückgelegten Strecke seiner Kuriere gewährleiste, drohten die Zusteller damit, die Aktionen fortzusetzen, falls das Unternehmen sich weigere, zu verhandeln oder ihre Forderungen zu erfüllen.
(...)
Lebensmittelkuriere gelten als Freiberufler und werden in der Regel nicht nach einem Stundensatz, sondern nach der geschätzten Dauer und Entfernung einer Fahrt bezahlt. (...)

Foodpanda ist eine der beiden dominierenden Online-Plattformen für Essenslieferungen in Hongkong, obwohl das chinesische Unternehmen Meituan Interesse daran bekundet hat, sich auf dem Markt zu etablieren.
https://www.scmp.com/news/hong-kong/society/article/3196101/hong-kong-foodpanda-couriers-go-strike-demand-better-and
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 09:45:06 So. 16.Oktober 2022
(https://abload.de/img/ffifzjyacaefju9formatezi1m.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ffifzjyacaefju9formatezi1m.jpg)

(https://abload.de/img/ffifs5iacaeex7aformatxlduo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ffifs5iacaeex7aformatxlduo.jpg)

(https://abload.de/img/ffif6phagaamgafformatnte1i.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ffif6phagaamgafformatnte1i.jpg)

(https://abload.de/img/ffifs5laeaazkgjformatdfeh0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=ffifs5laeaazkgjformatdfeh0.jpg)

Hunderte hongkonger foodpanda Fahrer streiken mit Streikposten bei Pandamart Niederlassungen. In einigen Zonen wurde der Pandamart oder der gesamte Betrieb vollständig eingestellt.
Der Arbeitskampf wird nicht aufhören, bis foodpanda auf unsere Forderungen eingeht und die Lohnkürzung stoppt!
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 11:23:44 Mo. 17.Oktober 2022
Wien:

https://twitter.com/LinkswendeJetzt/status/1581614354327547906

ZitatWilder Streik bei Mjam: Heute wird kein Essen ausgeliefert
Etwas mehr als einhundert Arbeiter_innen von Mjam versammelten sich heute um 12 Uhr am Christian-Broder-Platz um gegen den steigenden Arbeitsdruck zu demonstrieren. Für erbärmlich Löhne leisten die Arbeiter_innen Höchstleistung. Jetzt versucht der Konzern die Arbeitsbedingungen weiter zu verschlechtern und stärker auf Provisionen zu setzen. In einer Stunde vier Lieferungen in ganz Wien dafür gibt es extra Provision. Diese Regelungen führen zu steigenden Arbeitsdruck und erhöhen das Risiko von Unfällen. Dagegen wird sich jetzt gewehrt.
Ausgehend vom Christian Broda Platz formierten sich die Arbeiter_innen zu einem Protestzug über die Mariahilferstraße. Immer wieder schlossen sich vorbeifahrende Arbeiter_innen dem Streik an. ,,Heute wird kein Essen ausgeliefert".
Die Polizei demonstrierte, auf welcher Seite sie steht und löste den Protest mit dem Argument, der Versammlungsort wurde verlassen auf. Daraufhin zogen die Streikenden zurück zum Christian-Broda-Platz und setzten ihren Protest fort.
In der kommenden Woche werden wir ein Interview mit einem Mjam Fahrer veröffentlichen.
Weitere Proteste sind geplant, zeigt euch solidarisch und kommt zu weiteren Aktionen.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 22:59:20 Di. 18.Oktober 2022
Zitat17.10.22
Mjam-Lieferanten protestierten in Wien

Rund Hundert Mjam-Rider haben sich Sonntagmittag am Christoph-Broda-Platz versammelt, um auf Fahrrädern und Mopeds gegen die derzeitigen Arbeitsbedingungen zu protestieren. Mjam selbst wundert sich über die Demo.
(...)
Seit 2012 ist Mjam Teil des Berliner Unternehmens Delivery Hero SE. Tochtergesellschaften des Berliner Unternehmens sind u. a. Foodpanda, Foodora und Glovo. Zuletzt geriet Delivery Hero in Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass das Unternehmen unter fragwürdigen Bedingungen Essen in den Vereinigten Arabischen Emiraten liefern soll. Angeblich hat das Tochterunternehmen Talabat in dem Golfstaat etwa Pässe von Fahrern konfisziert und soll von ihnen mehrere Tausend Euro für ihr Arbeitsvisum verlangt haben, was nach emiratischem Recht verboten ist.
https://www.meinbezirk.at/neubau/c-wirtschaft/mjam-lieferanten-protestierten-in-wien_a5655172
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 22:22:27 So. 23.Oktober 2022
Auch heute protestierten die Raider von Mjam in Wien:

(https://abload.de/img/mjam1xqddv.png) (https://abload.de/image.php?img=mjam1xqddv.png)

(https://abload.de/img/mjam2j9e02.png) (https://abload.de/image.php?img=mjam2j9e02.png)

Streikbrecher werden überzeugt:

(https://abload.de/img/mjam3igieh.png) (https://abload.de/image.php?img=mjam3igieh.png)
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 16:05:16 Do. 03.November 2022
Die Riders von Foodpanda in Hongkong sind soeben wieder in den Streik getreten.

(https://abload.de/img/fgpf_urvuaayns3format8hc84.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fgpf_urvuaayns3format8hc84.jpg)

(https://abload.de/img/fgpf_uuvsaavbxlformato3exy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fgpf_uuvsaavbxlformato3exy.jpg)

(https://abload.de/img/fgpf_uquaae4062formatpbfvp.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fgpf_uquaae4062formatpbfvp.jpg)
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Nao am 17:14:14 Mo. 07.November 2022
Der Ausstand bekam eine ungeahnte Dimension: 1600 Beschäftigte beiteiligten sich.

(https://abload.de/img/11.04-ce-road-show669fau.jpg) (https://abload.de/image.php?img=11.04-ce-road-show669fau.jpg)

https://globalmayday.net/2022/11/04/self-organized-foodpanda-strike-hongkong/

Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Nikita am 16:37:48 Fr. 09.Dezember 2022
Gorillas wurde an den türkischen Dienst Getir verscherbelt. Daraufhin wurde Getir abgewertet. Auch Getir ist stark defizitär und verbrennt Start-Up-Kapital. Die Investoren von Gorillas bekamen Anteile an GEtir.

Bewertung eingebrochen
Getir übernimmt Gorillas zum Discountpreis

https://www.spiegel.de/wirtschaft/getir-uebernimmt-gorillas-zum-discountpreis-a-7ba6e622-32b6-4150-b633-75d88ad9c32f
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: dagobert am 17:33:00 Fr. 09.Dezember 2022
Dieses Geschäftsmodell wird niemals profitabel sein, egal ob da Gorillas oder Getir draufsteht.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 13:01:42 So. 11.Dezember 2022
Hat wohl mit dem tendenziellen Fall der Profitrate zu tun. Wenn die Profitrate in der Produktion zu gering wird, investiert man lieber auf dem Finanzmarkt, dem großen Börsencasino.

Man setzt auf Start-ups, obwohl man weiß, daß sie alles andere als profitabel sind. Das ist reinste Zockerei in der Hoffnung, auf die Bude gesetzt zu haben, die sich am Ende gegen die anderen durchsetzt.

Die Medien quatschen diesen Scheiß nach, von wegen "Geld einsammeln". Dabei liegt draußen kein Geld rum, ich hätte nämlich auch gern was "eingesammelt", nee, da liegt nix. Die Spekulanten haben so viel auf die Gorillas gesetzt, daß die blöde Fahrradbude plötzlich einen Wert von einer Milliarde Euro hatte. Gorillas-Chef Kagan Süme mischte sich mal unter die Streikenden, zog sein Hosenbein hoch, zeigte ein Tatoo und meinte, "ich bin doch einer von euch!" Tja, der eine hat nie Milliarde hinter sich, die anderen strampeln sich ab.

Das Start-up Spiel im Reich der Spekulanten ist, sich gegenseitig zu kannibalisieren. Es geht nur darum, wer zuletzt noch übrigbleibt.

Für Kagan Süme dürfte genug abgefallen sein, auch wenn seine Gorillas geschluckt wurden. Der wird für seine Miete nicht radeln müssen.

Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 20:10:01 So. 18.Dezember 2022
Zitat(https://abload.de/img/dsc03624-1-scaledb3dyj.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dsc03624-1-scaledb3dyj.jpg)

Am vergangenem Samstag waren knapp 35 Leute auf unserer Kundgebung vor der Firma VeloCarrier in Stuttgart. Diese hat unseren aktiven Gewerkschafter, FAU Mitglied und Kollegen Felix gefeuert.

(https://abload.de/img/dsc03619-1-scaledc6dtx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=dsc03619-1-scaledc6dtx.jpg)
https://stuttgart.fau.org/felix-ist-nicht-alleine/
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 13:06:27 Fr. 13.Januar 2023
https://twitter.com/LWC_Berlin/status/1613860818570854400
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 20:03:42 Do. 16.Februar 2023
Bei den Riders ist wieder ne Menge los. Auch in Deutschland:

Die Riders und andere Beschäftigte von Gorillas Berlin Moabit haben heute einen Betriebsrat gewählt 💪

(https://pbs.twimg.com/media/FpGfxRoWcAAA9q9?format=jpg&name=large)

Die lokale Community unterstützt die Betriebsratswahl und hat ihren Spielplatz und Räumlichkeiten für die Wahl zur Verfügung gestellt.

https://twitter.com/FAU_Berlin/status/1626274548659154944
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:23:37 Fr. 24.Februar 2023
Thailand

https://twitter.com/AndrewTSaks/status/1628275638833643520
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 11:57:49 Mo. 27.Februar 2023
(https://abload.de/img/fp87d7sxwaarbhsformat5xezx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fp87d7sxwaarbhsformat5xezx.jpg)

"Am Freitag fuhren wir, die gefeuerten Eco/Velocarrier-Riders, zusammen mit Unterstützer:innen im lauten Bike-Korso vom Arbeitsgericht zur Kundgebung vor unserem alten Arbeitsplatz."
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:17:48 Di. 07.März 2023
Jitse Groen, Gründer von Lieferando, besaß 2020 ein Vermögen von 1,6 Milliarden Dollar. Als Rider/Driver müsste man ca. 89000 Jahre Vollzeit arbeiten (ohne auch nur einen Cent auszugeben), um das zu verdienen.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:54:24 Do. 06.April 2023
Es ist gerade unheimlich viel los bei den Radkurieren weltweit.

Georgien: Neue ,,ReWolte" in Tiflis: Rider seit dem 29. März 2023 im unbefristeten Streik gegen Aussperrung, für Lohnerhöhung und Krankenversicherung bei Wolt.

Kroatien: Rider gründen neue Gewerkschaft und streiken für Festanstellung, bessere Bezahlung und gegen Union Busting.

Berlin:

(https://abload.de/img/116z8cfr.jpg) (https://abload.de/image.php?img=116z8cfr.jpg)

(https://abload.de/img/111qucc5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=111qucc5.jpg)

(https://abload.de/img/114a4fdo.jpg) (https://abload.de/image.php?img=114a4fdo.jpg)

Österreich:

(https://abload.de/img/112kcdoc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=112kcdoc.jpg)

(https://abload.de/img/115sdit0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=115sdit0.jpg)

Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Fritz Linow am 12:50:27 Di. 11.April 2023
https://www.youtube.com/shorts/Zy0X25lH0cA
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 10:10:33 Di. 18.April 2023
https://youtu.be/IpqZA9m28s0
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 12:42:42 Di. 18.April 2023
Das tolle Labournet TV hat nun auch ein Filmchen über den Riders Streik bei Wolt in Berlin veröffentlicht.

Wolt Arbeiter*innen streiken!

engl. mit dt. UT | 3 min | 2023 |

Am 5. April 2023 haben Wolt Arbeiter*innen in Berlin gegen ihren Arbeitgeber protestiert.
120 migrantische Arbeiter*innen sind seit Monaten nicht bezahlt worden und kämpfen für die Auszahlung ihrer Löhne in Höhe von insgesamt mehren tausend Euro. Die Arbeiter*innen wollen ihr Geld, aber auch ein Ende des ausbeuterischen Systems von Subunternehmen bei Wolt.

https://de.labournet.tv/wolt-arbeiterinnen-streiken
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 19:41:51 Do. 11.Mai 2023
ZitatLieferando: Rider planen "Lieferstopp" in Dortmund

11. Mai 2023; Nach Streiks in Frankfurt und Köln treten die Beschäftigten von Lieferando am Freitag, den 12. Mai 2023, erstmals auch in Dortmund in den Streik. Mit Streiks und Protesten in ausgewählten Städten wollen die Essenskuriere ihren Arbeitgeber zur Aufnahme von Tarifverhandlungen bewegen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte Lieferando, mit rund 6.500 Beschäftigten Marktführer der Essenslieferdienste in Deutschland, im Februar 2023 offiziell zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Auf die Forderung nach einem Tarifvertrag, in dem unter anderem ein garantierter Stundenlohn von 15 Euro und verbesserte Arbeitsbedingungen festgeschrieben werden sollen, hat das Unternehmen bislang nicht reagiert. 
https://www.ngg.net/presse/pressemitteilungen/2023/lieferando-rider-planen-lieferstopp-in-dortmund/
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:04:53 Mo. 12.Juni 2023
Es ist spannend, daß diese Kämpfe weltweit stattfinden. Oftmals unabhängig voneinander.
Es entwickeln sich aber auch grenzüberschreitende Kontakte.

ZitatStoppt die willkürliche Kontoabstellung! Indische Plattform-Gewerkschaft kämpft für staatliche Richtlinien zur sozialen Absicherung von Gig-Arbeitenden

Logo der Telangana Gig und Platform Workers Union - fünf Fäuste auf schwarz-rot-weißem GrundIn Indien sind Swiggy und Zomato momentan die größten konkurrierenden Lieferdienstplattformen des Landes. Sie operieren und konkurrieren auch international mit Delivery Hero-Subunternehmen wie Foodpanda oder Uber Eats. Dabei läuft ihr Geschäft genauso ausbeuterisch im wahrsten Sinne auf dem Rücken der Rider, wie bei Wolt und anderen. Rider wurden lebensgefährlich oder tödlich verletzt, als sie vom Hund der Kunden angegriffen wurden. In weiteren Fällen sterben Rider durch Verkehrsunfälle. Dagegen haben die Rider Swiggy und Blinkit bereits bestreikt. Momentan stellen Plattformen mutwillig die Konten der Rider ab, wenn diese zu kritisch sind und stürzen sie damit in Armut.
https://www.labournet.de/?p=212117

ZitatSwiggy: Indiens größter Lieferservice wird erstmals bestreikt – weitere folgen, z.B. Blinkit

Swiggy: Indiens größter Lieferservice wird am 20.8.2020 erstmals bestreiktSwiggy wurde als Essenslieferdienst 2014 in Bangalore gegründet – und beschäftigt heute über 200.000 Menschen in mehr als 100 Städten Indiens. Und ist mit verschiedenen Tochterunternehmen beziehungsweise Ausgründungen längst mehr als ein Lieferservice. Vor allem aber: Nutzt die Epidemie-Krise in Indien, um das Einkommen der Fahrer zu kürzen – was auf massiven Widerstand stößt, der sich im ersten Streik der Unternehmensgeschichte zeigt.

Organisieren auf Rädern: Lieferfahrer*innen in Indien sind die neue erste Reihe im Klassenkampf

Eine Reihe von Demonstrationen, Protesten und Streiks von Zustellern bei der indischen 10-Minuten-Lieferplattform Blinkit (ehemals Grofers), die zu Zomato gehört, hat das Problem der groben Ausbeutung in der Gig-Economy erneut aufgeworfen.
https://www.labournet.de/?p=177096

ZitatNYC-Lebensmittellieferanten sichern sich bahnbrechenden Mindestlohn

(https://abload.de/img/n5bqem7jformatjpgname2gcow.jpg) (https://abload.de/image.php?img=n5bqem7jformatjpgname2gcow.jpg)

Nach einer dreijährigen Kampagne von Los Deliveristas Unidos verdienen die Beschäftigten nun mehr als 17 Dollar pro Stunde vor Trinkgeld - ein Kompromiss, mit dem sowohl die App-Unternehmen als auch einige Interessenvertreter unzufrieden sind.
https://www.thecity.nyc/2023/6/11/23757277/app-based-food-delivery-workers-landmark-minimum-pay-rate

ZitatFahrer*innen für Bolt und Uber in Nigeria streiken gemeinsam für 200% mehr Bezahlung

Nigeria: Uber und Bolt-Fahrer*innen zeigen gemeinsam Protestschilder hochKolleg*innen in Nigeria, die scheinselbstständig bei Uber und Bolt angestellt sind, sind am 7. Juni 2023 in einen landesweiten Streik getreten. Ihre Existenz ist durch die massiv gestiegenen Spritpreise akut bedroht und sie fordern daher eine Erhöhung der Bezahlung für die Fahrten von 200% und dass Uber und Bolt die Fahrpreise stärker subventionieren. Die Fahrer*innen haben sich bei ,,Amalgamated Union of App-based Transport Workers of Nigeria" (AUATWON) organisiert.
https://www.labournet.de/?p=212338
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 08:35:10 Do. 17.August 2023
Prekäre Arbeit und Arbeitskampf
Ungewöhlich - nötig - möglich

ZitatArbeitskampf bei Lieferando
Unbefristeter Streik droht

Mit einer Demo versuchen Lieferando-Mitarbeiter:innen das Management zu Tarifverhandlungen zu bewegen. Doch das blockt bislang ab.
https://taz.de/Arbeitskampf-bei-Lieferando/!5950162/
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:15:55 Do. 17.August 2023
(https://abload.de/img/f3vdejyxuaice--format1se24.jpg) (https://abload.de/image.php?img=f3vdejyxuaice--format1se24.jpg)

Streik  und Kundgebung von Lieferando-Kurieren vor der Zentrale des Unternehmens in Berlin. NGG fordert Verhandlungen über Tarifvertrag mit 15 € Lohn und 6 Wochen Urlaub.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 22:52:33 Do. 17.August 2023
Schöne Streikbilder (das Auge ißt mit).

(https://abload.de/img/fc29dd86-3d0c-11ee-9droe6o.jpg) (https://abload.de/image.php?img=fc29dd86-3d0c-11ee-9droe6o.jpg)

(https://abload.de/img/kundgebung-und-streiwjdqb.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=kundgebung-und-streiwjdqb.jpeg)

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Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:16:24 Do. 14.September 2023
Über einen Verteiler erreichte mich ein Hilferuf eines Riders aus der Réunion:

Es findet gerade eine Demonstration mit 2600 Fahrern statt. Sie haben mehrere Monate keinen Lohn erhalten.
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:31:56 Mo. 02.Oktober 2023
3tägiger landesweiter Streik und Boykottaufruf der App-LieferantInnen nach Scheitern der Verhandlungen zu Mindestlohn und Arbeitszeit in von Brasiliens Bundesregierung eingesetzter Arbeitsgruppe und vor ihrem Gesetzesentwurf

https://www.labournet.de/?p=199385

(https://abload.de/img/6f0124b97e3a5325fb9b48dhk.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=6f0124b97e3a5325fb9b48dhk.jpeg)
Titel: Aw: Radkuriere
Beitrag von: Kuddel am 20:04:08 Do. 26.Oktober 2023
Rund 200 Fahrerinnen und Fahrer des Essenslieferanten Foodora haben am Mittwoch in Wien für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Sie beklagen unter anderem, dass der Konzern zu viele Rider beschäftige und diese dann zu wenige Aufträge bekämen, um genug Geld zu verdienen. Unterstützt wurde der Protest von der Gewerkschaft Vida. Sie fordert, dass für alle Zusteller der Schutz des Kollektivvertrags gelten muss. Nur so hätten sie Anspruch auf Kilometergeld, Zulagen, Urlaub sowie Sozialversicherung und Krankengeld.

https://www.jungewelt.de/artikel/461807.html