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Industrie & Handwerk & Agrar => Industrie und Handwerk bundesweit => Thema gestartet von: besorgter bürger am 10:49:13 Mi. 04.November 2009

Titel: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: besorgter bürger am 10:49:13 Mi. 04.November 2009
ZitatDer monatelange Poker um den angeschlagenen deutschen Autobauer Opel endet mit einem Paukenschlag: Der Verwaltungsrat des US-Autokonzerns General Motors hat in einer Sitzung am Dienstag entschieden, das deutsche Tochterunternehmen doch zu behalten. Als Gründe nannte der Konzern in einer Erklärung das sich seit Monaten "verbessernde Geschäftsumfeld" für GM und die Bedeutung der beiden europäischen GM-Töchter Opel und Vauxhall für die "globale Strategie" des Unternehmens. Ursprünglich sollte der österreichisch-kanadische Zulieferer Magna die Mehrheit an Opel übernehmen.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,659113,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,659113,00.html)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: hoessi666 am 11:00:41 Mi. 04.November 2009
War zu erwarten...
Opel ist das Tor GMs zum europäischen Markt und zukunftsweisender Technik, die GM selbst nicht auf die Kette kriegt. Und nach der "erfolgreichen" Insolvenz des Mutterkonzerns in den US konnte man davon ausgehen, dass GM Opel nicht hergibt...

Interessanter ist dabei, dass ein US-Korrespondent von NTV heute morgen nebenbei erwähnte, dass ihm hinter vorgehaltener HAnd schon vor Wochen von GM-Internen mitgeteilt wurde, dass man Opel wohl nicht verkaufen werde. Amtlich wirds dann abererst kurz nach der Wahl ... Ein SChelm ,der Böses dabei denkt, denn zusätzliche Arbeitslose, die jetzt  im Vergleich zum Magna-Verkauf zu erwarten sind, würden wohl eher Links ihre Stimme abgegeben haben...

Zum Ausgelich für das gute Timing von GM gibts dann ein paar Milliarden oben drauf: Im Zuge der Gleichstellung aller Firmen zur Opel-Rettung kann man ja nicht Magna die Kohle anbieten und GM leer ausgehen lassen...  ::)
Titel: Linke wirft Bundesregierung Versagen bei Opel vor
Beitrag von: Kater am 12:25:29 Mi. 04.November 2009
ZitatLinke wirft Bundesregierung Versagen bei Opel vor

Berlin (ddp). Die Linke im Bundestag wirft der Bundesregierung wegen des geplatzten Opel-Verkaufs Versagen «auf ganzer Linie» vor. «Während die Kanzlerin vom US-Kongress beklatscht wird, zieht sie der staatseigene GM-Konzern am Nasenring durch die Manege», kritisierte Gysi am Mittwoch in Berlin. «Wie viel ist eine solche transatlantische Partnerschaft eigentlich wert, wenn sie ausgerechnet beim Kampf um die Erhaltung von Arbeitsplätzen scheitert», fragte der Linkepolitiker.

Die Anfang Mai von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem damaligen Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (SPD) verkündete Rettung von Opel durch den Verkauf an Magna seien «reine Sprechblasen vor der Wahl» gewesen, die nun geplatzt seien, sagte Gysi weiter. Die Opelaner seien wie die Wähler «wohl getäuscht» worden. Es sei ein schwerer Fehler gewesen, 4,5 Milliarden Euro an Bürgschaften zuzusagen, ohne sich im Gegenzug weitreichende Eigentums- und Mitspracherechte zu sichern. Damit laufe die Bundesregierung nun Gefahr, den Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen auch noch mit Milliarden an öffentlichen Geldern zu subventionieren.

Gysi forderte die Bundesregierung auf, sofort Verhandlungen mit der US-Regierung aufzunehmen. Schließlich sei General Motors mehrheitlich in Staatshand. Mit den europäischen Wirtschaftsministern müsse zudem endlich eine gemeinsame Strategie für die Opel-Standorte gefunden werden.

http://de.news.yahoo.com/17/20091104/tde-linke-wirft-bundesregierung-versagen-75240f8.html (http://de.news.yahoo.com/17/20091104/tde-linke-wirft-bundesregierung-versagen-75240f8.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Workless am 13:05:02 Mi. 04.November 2009
Mann, Mann... Was die sich wieder aufregen. Wir leben schließlich in einer globalisierten Welt.
Da kann man auch schon mal fremde Firmen in fremden Ländern mit ein paar Milliarden unterstützen.

Ok - ich gebs ja zu. Ich finde schon, dass man für 4,5 Milliarden € GM die Merkel gleich mit aufs Auge hätte drücken können.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: ernesto am 15:08:28 Mi. 04.November 2009
Die Opelaner werden sich mit GM wohl wieder arrangieren (müssen) denn trotz evt.geforderten Lohnverzichts gehts ihnen dann immer noch viel besser als der breiten Arbeitnehmermasse.
Schließlich werden die nach Tarif entlohnt wo gibts das noch:-)
Und Spielraum gibts nicht wirklich, der Automarkt ist übersättigt und die Wahl ist vorbei.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 16:17:38 Mi. 04.November 2009
"Der Automarkt ist übersättigt"

Diese Aussage schliesst ein, alle Besitzer alter Autos und Leute die sich aufgrund fehlender Bonität keinen Kredit und neues Auto leisten zu können, von vornherein "vom Markt" zu nehmen und gemäß des Zeitgeistes auszugrenzen. Danke dafür!

Wenn die Marktwirtschaft funktionieren würde, würden die Karren billiger werden. Und ich meine wirklich billiger. Wenn die Marktwirtschaft funktionieren würde, würden die Banken - wenn sie nur einen Funken Anstand und Gewissen hätten - auch solchen ALG II-Konkurs-Losern* wie mir, einen günstigen Kredit geben und somit sogar die Industrie wieder stärken.

Aber da ja alles nur "schnell, schnell" Profit bringen soll, und die Gesellschaftsschicht in der ich mich aufhalte irrelevant ist... Pech gehabt.
Das Ausleben des amerikanischen Wahns nach schnellem Geld, dessen optimierter Börsen- und Spekulationsarbeit mehr bringt, als händische und Kopfarbeit, wird uns zugrunde richten.

Das Know-How wird nach Asien entfleuchen und über deutsche Ingenieurskunst wird man in den Geschichtsbüchern der Vergangenheit lesen. So man noch lesen kann. Das Denken haben die allermeisten ja schon verlernt.

"Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überläßt?" Ernst R. Hauschka

* - Selbstironie, also nicht in den falschen Hals bekommen!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Jaybird am 16:43:40 Mi. 04.November 2009
Also - Steuergeld damit Opel über die (offensichtlich geblufften) Verhandlungen und die GM-Insolvenz kommt - mittlerweile gehört GM dem amerikanischen Staat (Aktienmehrheit), der jetzt gegen Auslöse den Laden behalten will.

Ich kapier das alles nicht.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: ernesto am 20:25:15 Mi. 04.November 2009
@strombolli da hast du natürlich  Recht das das Ausgrenzung ist, aber bevor sie das ändern und die Banken zwingen Kredite an alle zu geben, oder Autopreise bezahlbar für alle zu machen, da lassen sie Opel lieber zweimal Pleite gehn
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 20:51:39 Mi. 04.November 2009
Mich ärgert doch nur die blauäugige Sorglosigkeit mit der "sie" die Karre an die Wand fahren. Rücksichtslos und nur an das Heute denkend.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Pinnswin am 08:22:37 Do. 05.November 2009
Ne, ne - stromboli, die denken nicht nur ans "Heute" die denken dabei auch an sich.  ;) (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fs3.rimg.info%2F7eabf6612742f8ed456190b78abf1e28.gif&hash=348b35deb50dead90ca294b9ec2ed09a4e0bbae7) (http://smiles.rc-welt.com/smile.46312.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Aloysius am 11:34:31 Do. 05.November 2009
Ich denke nicht, daß sich die deutsche Politik wundern sollte über diesen Schritt der Leitung von General Motors.

Als die Firma in den USA am Boden war, wurden sehr drastische Aussagen und Forderungen an die gerichtet, die sehr schmerzhaft waren. Man bedenke, daß Opel ein gewinnmachender Teil des Automobilriesen ist und, wie bereits weiter oben von Vorrednern erwähnt, das Tor zum europäischen Markt.

Und dann die Entscheidung, diesen Teil des US-Konzern ausgerechnet zu anteilig an eine russische Firma zu verhökern. Noch eine Ohrfeige.

Bei solchen Riesenunternehmen geht es auch immer um Politik, GM ist ein US-amerikanisches Symbol.

Sehr amateurhaft von Merkel, Konzernbetriebsrat und den Länderfürsten...
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Eivisskat am 12:11:09 Do. 05.November 2009
Um uns herum zerfällt die Gesellschaft: Nokia, Quelle, Karstadt, Rosenthal, Woolworth, Hapag Lloyd, die großen Werften, die Banken und 100.000de von anderen Berieben, jeden Tag gehen gleich mehrere die hopps, wo staatliche Hilfen nicht mehr greifen, die hochbezahlten Manager  versemmeln.

Warum also nicht auch Opel, was ist daran außergewöhnlicher als bei den anderen?

Wenn die es geschafft hätten, andere Autos (kleine, langsame, billige, die nicht mit Benzin laufen) hätten sie sich vielleicht noch retten können. Aber mit dem gleichen ewigen Schrott, wer kauft den denn noch?

Bald sitzt das halbe Land im Bewerbungstraining...

:(


Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 13:07:49 Do. 05.November 2009
@ pinnswin - So war das gemeint.
@ Eivisskat - Quatsch Bewerbungstraining.  ;) Casting! - Deutschland sucht den billigsten und universellsten Ein-Euro-Jobber zum Waldfegen!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: MizuNoOto am 13:57:47 Do. 05.November 2009
Der Witz ist mal wieder: Im Frühjahr setzte der Opelbetriebsrat massive Lohnkürzungen mit einer sehr knappen Mehrheit durch, natürlich "um Arbeitsplätze zu retten". Jetzt sollen ungefähr 10 000 der eurpopaweit 50 000 Stellen wegfallen. Die Lohnkürzungen haben sich nicht gelohnt.
Trotzdem fordert GM weitere Zugeständnisse der Arbeitnehmer. Am Ende werden sie die bekommen.

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Just B U am 13:58:51 Do. 05.November 2009


ZitatCasting! - Deutschland sucht den billigsten und universellsten Ein-Euro-Jobber zum Waldfegen!


  ;D   :D   :D   :D   :D


B U
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 18:12:49 Do. 05.November 2009
Zitat von: MizuNoOto am 13:57:47 Do. 05.November 2009
.... Die Lohnkürzungen haben sich nicht gelohnt. ....

Die lohnten sich bisher in den seltensten Fällen. Im Kleinen bei mir und im Großen für die Arbeiter oder auch Angestellten.

Zitat von: MizuNoOto am 13:57:47 Do. 05.November 2009
.... Trotzdem fordert GM weitere Zugeständnisse der Arbeitnehmer. Am Ende werden sie die bekommen. ...

Hoffentlich nicht! Das Prinzip Hoffnung. "Wenns dem Betrieb gut geht, gehts auch uns gut" Diese Mär ist die absolute Ausnahme und gehört zum Rhetorikrepertoire der Neoliberalen. Verdient haben sie ne Klatsche auf ihr Lügenmaul!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Ratrace am 06:34:12 Fr. 06.November 2009
@strombolli, Verzeihung, da etwas OT:
ZitatDiese Aussage schliesst ein, alle Besitzer alter Autos und Leute die sich aufgrund fehlender Bonität keinen Kredit und neues Auto leisten zu können, von vornherein "vom Markt" zu nehmen und gemäß des Zeitgeistes auszugrenzen. Danke dafür!
Du fühlst Dich durch das Nichtkaufenkönnen eines Autos ausgegrenzt? Weißt Du was, man kann das auch anders sehen: Dann ist eben die allerorten eingeforderte Flexibilität nicht da, man ist dann eben auf Schusters Rappen oder den ÖPNV angewiesen. Das Ganze hat viele Vorteile: Ohne Karre biste für die meisten ZA-Firmen außen vor. Und wenn Du, so wie ich, seit Jahren keine Fahrpraxis mehr hast und selber deswegen nicht mehr fahren willst bzw. kannst, erst recht. Drauf geschissen! Obendrein hat man auch keinen Berufsverkehr mehr zu erleiden, verpestet nicht die Umwelt mit dem Scheißdreck, spart Geld, Zeit und Nerven. Schon mal im Sommer die hochroten Köpfe der Idioten in den rollenden Blechsärgen gesehen, wie sie - natürlich jeder alleine in seiner Kiste - zur Arbeit und zurück gondeln und sich aufregen über die anderen? Herrlich!

Und man muß sich nicht mehr von irgendwelchen bauernschlauen Werkstattgierhälsen über den Tisch ziehen lassen, die einem für "einmal Motorhaube aufmachen" eine angefangene Arbeitsstunde berechnen.

Ich hatte mal ein Auto. Und eines muß ich klar sagen: Seit ich es in die Schrottpresse geschoben habe (war übrigens ironischerweise ein Opel), geht es mir besser, und ich vermisse nichts. Das einzige, was man braucht, ist eine halbwegs fußwegfreundliche Wohnlage. Das heißt also: Lebensmittelläden in der zu Fuß oder per Fahrrad zu erreichenden Nähe. Dann tut man auch gleichzeitig etwas für die Gesundheit. Dafür kann man sogar einen Umzug inkauf nehmen. Rentiert sich nach ein, zwei Jahren, wenn man die Kosten, die ein scheiß Auto verursacht, gegenrechnet.

Falls man mal ein Auto braucht (Umzug oder so), kann man sich eines leihen. Immer noch billiger, als sich so einen Schrottkarren (was auch neue Autos meint) mit allen Reparaturen, Unterhaltskosten und Versicherungen etcpp. selbst vor die Tür zu stellen. Spritpreise? Mir egal. Na ja, nicht ganz, man muß ja auch die Wohnung heizen, und wer mit Öl heizt, den interessieren die Preise dieses Rohstoffes leider immer noch, aber in einen Ottomotor stecke ich keinen Cent mehr rein.

Ich hatte mein Auto abgeschafft, als ich noch nicht erwerbslos war, also mir durchaus noch eines hätte leisten können - es war ein Befreiungsschlag. Und falls man dann mal einen Kumpel anhauen muß wegen Fahrdiensten: Die retourniert man dann in Form bargeldloser Gegenleistungen, z. B. Computersupport in meinem Falle. Es können auch handwerkliche Leistungen sein, oder Babysitten, oderoder... jeder kann etwas, jeder braucht etwas. Klappt alles bei mir seit Jahren wunderbar.

Also: Scheiß auf's Auto! Und vor allem: Lache über die, die eines brauchen, um sich als vollwertiges Mitglied von irgend etwas zu fühlen. Vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft? Hört sich in meinen Ohren eher nach Drohung denn nach Heilsversprechen an.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 07:18:16 Fr. 06.November 2009
Ratrace, ich gebe dir recht. Allein zwei Gegenargumente: Meine KommunalKombi ist im Nachbardorf und ist hin- und wieder eine recht impulsiv-ortsflexible Angelegenheit die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar sind. Mein genehmigter Nebenverdienst erfordert ebenfalls, das ich immer mal ca. 150 km um den Kirchturm, gelegentlich auch weiter fahre. Auch hier wäre das, da ich Arbeitsmittel mitschleppen muß, recht beschwerlich.

Zusätzlich gebe ich dir recht, indem ich gestehe: Der ganze Aufwand lohnt in der BRD nicht. "Betriebswirtschaftlich" wäre das Zuhausebleiben anzuraten. Wie Du schon richtig sagst, Steuern, Reparaturen, Betriebsmittel, Versicherung usw. rechnen sich nicht hinten und vorne.
Deshalb spreche ich hin und wieder von einem Hamsterrad aus dem ich schon gerne heraushopsen würde.
Wenn man aber sein bisheriges Leben genau so geführt hat (und die Kohle eigentlich reichte) fällt es schwer mit ALGII auf komplett ausgegrenzt umzuschalten. Und sei es auch eine selbstbewusste/-bestimmte Ausgrenzung.

Wie ich es auch drehe, immer wird irgendwie das (ja, jetzt passt es mal andersrum) Verbrechersystem anerkannt. Entweder als Opfer/Hamster/Kämpfer oder als lethargisch resignierter alter Mann...

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Auszug Wiki: Lethargie aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als Lethargie wird in der medizinischen Fachsprache eine Form der Bewusstseinsstörung bezeichnet, die mit Schläfrigkeit und einer Erhöhung der Reizschwelle einhergeht.
Die Lethargie ist das Kernsymptom einer Encephalitis lethargica, kommt aber auch bei anderen Ursachen eines gesteigerten Hirndrucks vor.
Der Begriff wird oft auch im übertragenen Sinne verwendet, um eine durch unangenehme oder tragische Ereignisse erzeugte Teilnahmslosigkeit und Unwilligkeit bzw. Unfähigkeit zu Veränderungen auszudrücken.
Auch Situationen können von einer Lethargie beherrscht sein, wenn Untätigkeit und extreme Zurückhaltung vorherrschen.

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Untätigkeit und extreme Zurückhaltung ist aber nicht mein Ding! Das bringt nichts!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Eivisskat am 08:40:09 Fr. 06.November 2009
Gerade wenn mensch auf dem Land wohnt, wird es immer schwieriger ohne Auto, es wird uns nicht leicht gemacht.

Der ÖNVP wird immer mehr eingeschränkt, Busverbindungen gestrichen, Bahnverbindungen gekürzt, ganze Bahnhöfe geschlossen...nur damit noch mehr Autos gekauft werden.

Ich spreche aus Erfahrung, hatte noch nie ein Auto und habe lange auf dem Land gelebt, bin jetzt immer noch in einem Aussenbezirk und habe immer alles zu Fuß/per Bus/Fahrrad erledigt, Einkäufe angeschleppt, zur Arbeit gefahren, selten dass ich Freunde bemüht habe um mich zu fahren.

Der Aufwand ist groß, aber die Freiheit ohne Auto ist noch größer!

Diese Auto-Krise wäre eine gute Chance von diesen schrecklichen, großen, schnellen Schrottkisten wegzukommen und endlich eine ganz neue Art von mobilem, günstigem Fortbewegungsmittel für Alle herzustellen (Ideen & Pläne gibts genug) und den ÖPV wieder auszubauen, damit die Menschen sich bewegen können.

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: besorgter bürger am 09:24:14 Fr. 06.November 2009
;D darauf muss man erstmal kommen:

ZitatEr forderte eine Beteiligung der Regierung am Sanierungsplan von GM. Opel sei ein deutsches Unternehmen mit ausländischem Eigentümer. Er sehe keinen Grund, warum der Autobauer mit GM als Mutter keine Staatshilfe bekommen solle.

http://wirtschaft.t-online.de/general-motors-droht-opel-belegschaft-und-bundesregierung/id_20442246/index (http://wirtschaft.t-online.de/general-motors-droht-opel-belegschaft-und-bundesregierung/id_20442246/index)

man sollte die Regierung an ihre eigenen Prinzipien erinnern:

"Wie verhandeln nicht mit Terroristen!"
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Workless am 09:34:01 Fr. 06.November 2009
Wo bleibt mein Manager-Gehalt? Auf die Idee, dass der deutsche Steuerzahler gefälligst ausländische Firmen zu subventionieren hat, bin ich schon längst gekommen.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Ratrace am 10:43:54 Fr. 06.November 2009
ZitatEr forderte eine Beteiligung der Regierung am Sanierungsplan von GM. Opel sei ein deutsches Unternehmen mit ausländischem Eigentümer. Er sehe keinen Grund, warum der Autobauer mit GM als Mutter keine Staatshilfe bekommen solle.
Hat sich wahrscheinlich auch bis nach Amiland herumgesprochen, daß Merkel so viel politisches Rückgrat wie eine Salatschnecke hat. Die wird sich mit Sicherheit den Forderungen des GM-Oberarsches beugen.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 12:24:53 Fr. 06.November 2009
Zitat von: Ratrace am 10:43:54 Fr. 06.November 2009
.... so viel politisches Rückgrat wie eine Salatschnecke hat. ...

Endlich sprichts mal einer unverblümt aus. Nur deshalb hält sie sich.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Ratrace am 13:04:06 Fr. 06.November 2009
Wow, und nun kriegen die Opelaner hier auch noch einen Arbeitsplatz-Vernichter par excellence vor die Nase gesetzt:
ZitatGM-Europa-Chef Forster macht Platz für harten Sanierer

Von Dietmar Hawranek

Auf die Opel-Beschäftigten kommen harte Zeiten zu: Carl-Peter Forster, Europa-Chef von General Motors, verlässt den Konzern. Sanierungsbeauftragter wird nach SPIEGEL-Informationen der US-Manager Nick Reilly. Dessen Ernennung dürften die Arbeitnehmer in Deutschland als Provokation ansehen.
[...]
Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,659690,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,659690,00.html)

Wie oft müssen wir eigentlich noch von Banken und Großkonzernen gefickt werden, bis das System "Kapitalismus" (denn es gibt ja derzeit nix Besseres, wie alle Profiteure dieser Barbarei immer wieder gerne sagen) mal infrage gestellt wird?
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Just B U am 13:11:53 Fr. 06.November 2009
Hallo Alle,

...mal kurz OT:

ZitatDiese Auto-Krise wäre eine gute Chance von diesen schrecklichen, großen, schnellen Schrottkisten wegzukommen und endlich eine ganz neue Art von mobilem, günstigem Fortbewegungsmittel für Alle herzustellen (Ideen & Pläne gibts genug) und den ÖPV wieder auszubauen, damit die Menschen sich bewegen können.

...und ihn vor allem (auch wieder) für ALLE bezahlbar machen!!!   ...damit sie sich BEWEGEN können!

Und nicht ständig die Preise für Busse und Bahnen erhöhen und sich gleichzeitig über den vielen Verkehr und den damit - um nur Eines zu nennen - einhergehenden Schadtstoffausstoß (zumindest alibimäßig) aufzuregen!!!


>:(

B U
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: sandraschulze81 am 13:04:02 Sa. 07.November 2009
das was bei Opel abgeht ist ne Riesensauerei.Unsere Regierung hat das Spiel bewusst mitgespielt,konnte sie auch gar nicht anders kurz vor den Wahlen.Das Ganze musste bis bzw. nach den wahlen hingehalten werden.Jetzt tut man so als ob man betroffen ist,und es könne ja keine Steuergelder geben da man sich betrogen fühlt usw.......es war von Anfang an von GM geplant Opel sterben zu lassen,doch dies konnte nur nach den wahlen geschehen,deshalb grosszügige Überbrückungskredite.Jetzt sagt man oh ihr habt uns an der Nase herumgeführt es gibt kein Geld mehr bzw. Kredit zurück.GM sagt:kein Problem,war ja so gedacht,uns gehts ja wieder etwas besser.Kredit also zurück.....Sanierungskonzept möglichst erst im März nächsten Jahres vorlegen,zwecks Zeit verstreichen lassen,Grass drüber wachsen lassen,Europa-Chef absetzen,den anderen Typ ins Amt und los geht das platt machen und kaputt sparen von Opel.

Alles abgemachte Sache......Lügner sind das-das es zum himmel stinkt

Opel hat und hatte nie eine Chance
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 13:33:16 Sa. 07.November 2009
Wann begreift der Rest der Menschheit endlich meinen Spruch unten? (Ist natürlich scherzhaft verbittert gemeint!)

VERARSCHT IN DEUTSCHLAND!
GIB MIR DEIN GELD! JETZT!
Titel: Opel-Kollegen lehnen "freiwillige" Kündigung ab
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:07:59 Mi. 17.August 2011
Opel-Kollegen lehnen "freiwillige" Kündigung ab
17.08.11: Mitte Juli, kurz vor ihrem Urlaub, wurden 155 Kolleginnen und Kollegen von Opel Bochum schriftlich aufgefordert, "freiwillig" eine Kündigung anzunehmen, 102 davon wurde ein Wechsel nach Rüsselsheim "angeboten", versüßt mit einer sogenannten "Mobilitätsprämie".

Doch bis zum Ablauf des Opel-Ultimatums am Montag um 24 Uhr haben nur 28 Opelaner dem Verlust ihres Arbeitsplatzes in Bochum zugestimmt, ein Großteil der Kollegen ließ die Frist verstreichen. Die Geschäftsleitung hatte angedroht, in diesem Fall unmittelbar Kündigungsbriefe zu verschicken und die Leute von der Arbeit freizustellen. Doch angesichts der breiten Diskussion im ganzen Ruhrgebiet und der Stimmung in der Belegschaft hat sie diesen Schritt, den Tabubruch "betriebsbedingter Kündigungen" verschoben: Jetzt heißt es, Kündigungsschreiben würden erst zum Monatsende verschickt ... Der Opel-Vertrauensmann der IG Metall Paul Fröhlich äußerte heute gegenüber rf-news: " Dass die Kollegen den Weg gehen, um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Das Konzept der Geschäftsleitung ist nicht aufgegangen, dass die  Arbeitsplatzvernichtung kampflos über die Bühne geht. Sehr wichtig ist die Solidarität, die die Kollegen sowohl im Betrieb erfahren als auch von außerhalb. Es geht aber um mehr als um die Arbeitsplätze. Viele sagen 'da stimmt bei uns grundsätzlich was nicht.' Diese Haltung entwickelt sich und es wird jetzt viel mehr politisch diskutiert."
Wir werden morgen in rf-news ausführlich berichten.



www.rf-news.de (http://www.rf-news.de)

Titel: Re: Paukenschlag bei Opel - Trommelwirbel in Eisenach
Beitrag von: Strombolli am 19:37:15 Mi. 17.August 2011
Zitate:

Rüsselsheim/Eisenach. Opel hat entschieden, seinen neuen Kleinwagen am thüringischen Standort Eisenach zu bauen. Das moderne und umweltschonende Automobil zielt auf das Segment unterhalb des Corsa.

,,Das ist ein weiterer Meilenstein in unserem Zukunftsplan", sagte Opel-Chef Nick Reilly heute bei einer Pressekonferenz in Eisenach. ,,Die 90-Millionen Euro-Investition wird die Rolle von Eisenach in unserem europäischen Fertigungsverbund deutlich stärken. Und wir werden den Kunden ein attraktives Auto präsentieren können, das mit innovativer Technologie und ausdrucksstarkem Design beeindruckt."

Das Eisenacher Werk, so Reilly, werde mit zusätzlicher Flexibilität und modernster Technologie ausgestattet, sodass der neue Kleinwagen hocheffizient auf der existierenden Produktionslinie gebaut werden kann. Dank der Investitionen können die Eisenacher Arbeitsplätze für die kommenden Jahre als gesichert gelten, fügte Reilly hinzu.

aus: http://www.opel.de/ueber-opel/aktuell/2010/september/eisenach.html (http://www.opel.de/ueber-opel/aktuell/2010/september/eisenach.html)

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Das Eisenacher Werk des Autokonzerns wird für den Start der neuen Kleinwagenserie in anderthalb Jahren erweitert. Neben dem Bau einer neuen Fabrikhalle werden Lackiererei und Karosserierohbau komplett erneuert.
Eisenach. In den Werksferien wird im Opel-Werk normalerweise ein Gang zurückgeschaltet. Doch anders in diesem Jahr. Ein halbes Dutzend Bagger wühlt sich durch das Erdreich auf einer Fläche von drei Fußballfeldern. Sie bereiten den Grund für die neue Fabrikhalle vor, die Opel-intern "E100" genannt wird. Gleichzeitig werden die Lackiererei und der Karosserierohbau komplett überholt. 190 Millionen Euro investiert der Autohersteller in Eisenach. Bauarbeiter und Techniker stehen unter großem Zeitdruck. Mit der Nachtschicht am Sonntag endet die dreiwöchige Sommerpause. Die Produktion des Corsas muss wieder voll anlaufen.

"Wir liegen gut im Soll, sowohl beim Umbau der Fertigung, als auch beim Bau des neuen Gebäudes", sagt Werkleiter Stefan Fesser. Im Januar 2013 soll der erste Mini-Opel aus dem Werkstor rollen. Bisher wird er "Junior" genannt. Der Name geht zurück auf ein Konzeptauto der Rüsselsheimer aus den 80-er Jahren. Die Marketingabteilung der Herstellers bastelt aber an einer neuen Modellbezeichnung. Der Junior wird also nicht als "Junior" auf den westeuropäischen Markt kommen. Das Modell ist etwas kleiner als der Corsa und richtet sich an junge Käufer.

Immerhin sollen 100.000 Fahrzeuge der neuen Serie pro Jahr in Eisenach gebaut werden. Parallel dazu rollen 80.000 Corsas vom Band. Das entspricht zusammen der heutigen Kapazität des Werkes. Zusätzliche Stellen werden deshalb nicht geschaffen. "Wir halten damit die 1600 Arbeitsplätze in Thüringen", sagt Uwe Bosecker, der den Ausbau des Standortes leitet. Denn die Investitionen in modernere Maschinen führen auch dazu, dass in der Lackiererei und im Rohbau Roboterarme teilweise die Arbeit übernehmen, die bisher Hände geleistet haben. Hinzu kommen die 350 Stellen im Überhang, für die derzeit eigentlich nicht genügend Arbeit vorhanden ist.

aus: http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/In-Eisenach-entsteht-neue-Halle-fuer-Opel-Junior-Produktion-1999220075 (http://www.tlz.de/startseite/detail/-/specific/In-Eisenach-entsteht-neue-Halle-fuer-Opel-Junior-Produktion-1999220075)

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Angewandter Kapitalismus eben. Rationalisierung. Mit weniger oder gleich viel Menschen mehr produzieren. Das ist die Realität. Seit Marx.
Ausgeblendet und durch fadenscheinige, ja kriminelle Konstruktionen geschönt von den Kostgängern der Industrie, des Kapitals - den Politikern und Journalisten.

Aber immer mal wieder von Vollbeschäftigung reden! ALLES LÜGE! Schönfärberei, wie in der DDR. Nein. Besser, großspuriger...
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 23:16:13 Mi. 17.August 2011
Ist euch eigentlich klar, dass die Opel-"kündigungsfälle" fest angestellte sind/waren? Das bedeutet, sie haben/hatten etwa ein Jahresbrutto von 40 000 bis 50 000. Würdet iht nicht bei dem Einkommen auch einen Job weiter weg annehmen? Das ergibt ein Netto von 2500 bis 3000 bei Steuerklasse 3.

Die Abfindungen liegen bei 60 000 bis 120 000.

Ich bezweifle, dass DAS die sind, die zu bedauern sind.


DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 07:46:34 Do. 18.August 2011
@ Dearhunter: Diese Unterschiede sind zwar da, aber ich mache sie nicht. Verarscht ist verarscht. Ausgebeutet ist ausgebeutet.
Die Einstellung der Chefs: "Du hast deine Schuldigkeit getan, nun geh!" mag ich nicht. Letztlich werden Arbeiter da ganz deutlich zu den Nutten/Prostituierten des Kapitals.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 09:52:20 Do. 18.August 2011
Natürlich ... das Prinzip ist ähnlich.

Aber sie mussten nicht gehen, und die Abfindungen sind (innerhalb dieses Systems) ganz schön heftig.

Ich meine aber eben auch: Wie oft liest man in diesem Forum, dass viele Menschen mit einem Job nach Tarif schon mehr als zufrieden wären, nur eben der ZAF-prekär-Kram muss es nicht sein?
Nach einem solchen Angebot würde ich mir die Finger lecken ... immerhin reden wir über Stundenlöhne von 16 bis über 20 Euro je nach genauer Funktion. Der alte Stundenlohn wurde sogar im anderen Werk garantiert, auch wenn man eigentlich anders eingestuft würde. 2 Monatsbruttoeinkommen gibt es wegen dem Wechsel noch oben drauf und so weiter und so fort ...

Wie gesagt: Vom Prinzip her hast du sicher recht, aber innerhalb dieses Systems? Nimm doch mal an, du bekommst so ein Angebot, oder besser, da dir ja persönlich nach Lage davon nicht viel bleiben würde, nimm an dein Sohn bekommt so ein Angebot: 3 Mille netto, keine Probezeit, kein Zeitvertrag, zusätzliche soziale Leistungen und so weiter, am Anfang auch mal 6000 brutto oben drauf (die 2 Monatsbruttos ...).

Dafür müsste er NUR umziehen.

Was würdest du dann raten?


DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: schwarzrot am 10:04:47 Do. 18.August 2011
Zitat von: Dearhunter am 09:52:20 Do. 18.August 2011Nimm doch mal an, du bekommst so ein Angebot, oder besser, da dir ja persönlich nach Lage davon nicht viel bleiben würde, nimm an dein Sohn bekommt so ein Angebot: 3 Mille netto, keine Probezeit, kein Zeitvertrag, zusätzliche soziale Leistungen und so weiter, am Anfang auch mal 6000 brutto oben drauf (die 2 Monatsbruttos ...).

Dafür müsste er NUR umziehen.

Was würdest du dann raten?

Die fahren mit einer ordentlichen kündigung besser, wenn sie keine 'abfindung' unter 4 monatsbruttos aktzeptieren.
Du vergisst (wie viele in einer solchen lage) scheinbar, dass ein 'ausscheiden in gegenseitigem einvernehmen' auf dem arschamt eine dreimonatige sperre nach sich zieht. Und deine 'die müssten ja NUR umziehen'-argumentation, kenne ich auch vom amt, warum die erwerbslosen ja 'selber schuld' seien.

Mal echt, du entsolidarisierst gerade und verkennst, dass es dir gar nichts hilft, wenn die klein beigeben, da hat Strombie vollkommen recht.

Morgen ist es eben nicht 'nur' ein umzug, sondern dann eben nur mal etwas sonderschichten, oder wechselnde arbeitszeiten (mensch muss ja 'nur' mal etwas flexibel sein, gelle?) und dann mal etwas weniger lohn ('die haben es ja eh dicke' und überall sonst sind die menschen ja noch viel mehr am arsch)...
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 10:16:30 Do. 18.August 2011
Abfindung gibt es ja 100 000 .. die 2 Monatsbruttos gibt es bei Wechsel.

Ich verstehe dich durchaus ... dennoch solltest du es AUCH andersrum sehen ... für mich wäre es ein Traumangebot.



DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 10:18:42 Do. 18.August 2011
Wie ich schon sagte, bei allen scheinbar offensichtlichen "Schmankerln", letztlich Verarschung.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 10:21:10 Do. 18.August 2011
Aber besser als ALG2 oder ZAF oder Kombi-Löhner?


DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 11:00:11 Do. 18.August 2011
Zitat von: Dearhunter am 10:21:10 Do. 18.August 2011Aber besser als ALG2 oder ZAF oder Kombi-Löhner?
Darum geht es nicht. Es geht um die Arbeitsplatzvernichtung und um das Gefühl innerhalb der Belegschaft, dass bei der Sache generell was nicht stimmt. Und es geht darum, dass die Belegschaft untereinander über die Zukunft diskutiert, auf basisdemokratischer Grundlage Konzepte entwickelt und daraus abgeleitete Forderungen an die Geschäftsleitung von Opel stellt und sich genau diese Forderungen erkämpft.

Es geht also auch um (innerbetriebliche) Demokratie.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 11:42:48 Do. 18.August 2011
Das bestreite ich doch auch alles nicht.

Nur ... innerhalb des Systems und besonders im Vergleich zu ZAF sind es paradisische Zustände, auch im Bereich der Mitbestimmung.

Der Konzernbetriebsrat hat durchaus eine gewisse "Macht", er kann einiges verhindern. Im Aufsichtsrat sitzen 2 Arbeitnehmervertreter und so weiter und so fort.

Ich bestreite also garnicht, dass es besser sein KÖNNTE und SOLLTE, ich behaupte aber mal, innerhalb des bestehenden Systems gehört es zu dem Besten, was man bekommen kann.

"Erst kommt das Fressen, dann die Moral" ... ist zwar etwas überzogen und extrem, aber in gewissem Sinne muss ich mir den Vorwurf durchaus gefallen lassen, streite ich nicht völlig ab.

Aber andererseits: Aus einer gesicherten sozialen Position kann Solidarität durchaus auch gelebt werden, möglicherweise sogar besser.



DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 12:20:52 Do. 18.August 2011
Dearhunter ich versteh Dich ja. - OK, drastisch, wie schon oben angedeutet: Die drogenabhängige Strassen...prostituierte und die Edelnutte unterscheidet der Preis, das Lebensniveau. F*** tun sie trotzdem für Geld.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 12:36:03 Do. 18.August 2011
Strombolli ... besser kann man es nicht ausdrücken.

Klar sind die Opelaner gegenüber den ZAF-Nutten privilegierte Edelnutten.

Was mir aber noch in den Sinn kam:

Eine (defensive) Losung wie "Kampf um jeden Arbeitsplatz" hat Bedeutung für die klassenmäßige Orientierung des Kampfs gegen Stillegungen und Entlassungen und gegen die von Konzernen und Gewerkschaften gerne gepriesenen individuellen Auswege, wie hier Arbeit an einem anderen Standort. Außerdem ist die Losung geeignet, auch rückständige Arbeiter in den Kampf einzubeziehen.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: admin am 12:40:04 Do. 18.August 2011
Danke Strombolli für deine Beiträge.
Auch in diesem Forum spiegelt sich das allgemeine Klima der Entsolidarisierung wider.
So lange Erwerbslose, Leiharbeiter und Stammbelegschaften sich gegeneinander auspielen lassen, wird es weiter bergab gehen mit unseren Lebensbedingungen.
Man hat vielleicht noch Verständnis für Solidarität mit Schlechtergestellten, denn es hat etwas von Mildtätigkeit. Aber wenn es Leuten noch etwas besser geht? Dann unterstützt man lieber die Strategie der Ausbeuter und fühlt Genugtuung, wenn andere in den gleichen Dreck geworfen werden, in dem man selbst steckt.

Wenn wir nicht bereit sind zu lernen die Spaltungen zu überwinden und zu erkennen, daß Solidarität kein Almosen ist, sondern eine Notwendigkeit für uns alle, dann können wir dieses Forum getrost dichtmachen.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Dearhunter am 14:20:25 Do. 18.August 2011
Nein, es geht garnicht so sehr um Spaltungen. Eher um Prioritäten und Verzettelung.

Während viele ZAN schon sehr froh wären, nach "Normaltarif" bezahlt zu werden, sind das eben solche, die - im Vergleich zu "Normaltarifen" - eben sehr privilegiert sind UND die den Arbeitsplatz nicht verlieren müssen, sondern einige Alternativen haben, die keine Einbußen finanzieller Art bedeuten müssen.

Man möge mir jetzt keinen Neid unterstellen ... aber es gibt doch baustellen, die eine höhere Priorität haben sollten, das ist eigentlich alles.

Dem Grundtenor der Solidarität stimme ich dennoch zu ... das ist kein Widerspruch an sich, es geht eben eher darum, wo man anfangen sollte.


DH
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:34:05 Do. 18.August 2011
Opel Bochum: "Die Kolleginnen und Kollegen bestehen auf ihrem Arbeitsplatz"
18.08.11 - Diesen Montag um 24 Uhr lief für 155 Opelaner aus Bochum die Frist ab, "freiwillig" ihren Arbeitsplatz bei Opel Bochum aufzugeben. Sie hatten kurz vor den Werksferien einen "blauen Brief" der Geschäftsleitung erhalten mit der Drohung, dass am 16. August die Kündigung ausgesprochen wird, falls sie nicht eine Stelle bei Opel in Rüsselsheim annehmen bzw. die vom Unternehmen angebotene Abfindung akzeptieren. 102 Opelanern wurde der Wechsel nach Rüsselsheim nahe gelegt. Den anderen 53 Kollegen wurde empfohlen, die Abfindung zu nehmen und drei zusätzliche Bruttogehälter sowie in eine "Transfergesellschaft" zu wechseln.

Doch bis auf 28 Opelaner ließen die Kollegen die Frist verstreichen. Die Geschäftsleitung wagte es erst einmal nicht, ihre Kündigungsdrohung wahr zu machen. Jetzt heißt es, Kündigungsschreiben würden erst zum Monatsende verschickt. Über die aktuelle Entwicklung sprach "rf-news" mit einem IG-Metall-Vertrauensmann bei Opel in Bochum:

Fast 130 haben die Frist trotz der Kündigungsdrohung verstreichen lassen. Was kannst du uns über ihre Beweggründe sagen?

Die Kolleginnen und Kollegen bestehen auf ihrem Arbeitsplatz. Sie lassen sich auch nicht durch die "blauen Briefe" einschüchtern. Sie werden es darauf ankommen lassen, in Konfrontation zu gehen. Bisher hat die Geschäftsleitung 1.350 durch Massenmobbing genötigt, zu gehen. Die unterschrieben haben, waren auch sehr empört, fühlten sich aber zugleich hilflos. Dass jetzt diese 120 Kollegen den Weg gehen, trotz des Mobbings und der recht hohen Abfindungen um ihre Arbeitsplätze zu kämpfen, ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Welche Stimmung ist jetzt in der ganzen Belegschaft?

Die Kollegen sind jetzt sehr gespannt, ob sich Opel traut, die Entlassungen durchzuziehen. Es entwickelt sich eine zunehmende Kritik an Opel. Die Philosophie "Wir sind eine Familie" ist ziemlich abgenutzt. Die Fronten sind jetzt klarer geworden. Die starke Solidarität sowohl im Betrieb wie von außen ist dafür sehr wichtig. Es geht unterdessen um mehr als "nur" um die Arbeitsplätze. Viele sagen "da stimmt bei uns grundsätzlich was nicht". Diese Haltung entwickelt sich und es wird jetzt viel mehr politisch diskutiert. Es gibt natürlich auch resignative Tendenzen in der Belegschaft, die überwunden werden müssen. Viele sind erst mal froh, dass sie nicht auf der Liste stehen. Sie wissen aber auch, dass die Ausbeutung zunimmt.

Wie denkst du, wird jetzt die Geschäftsleitung reagieren?

Zunächst einmal muss man feststellen, dass ihr Konzept nicht aufgegangen ist, die Arbeitsplatzvernichtung wie geplant über die Bühne zu bringen. Sie ist jetzt am Taktieren und spielt auf Zeit. Was sie tun wird, kann man nicht genau sagen. Ihr Problem ist jetzt: Wenn sie den Kolleginnen und Kollegen nachgibt und auf offene Massenentlassungen verzichtet, steckt sie eine Niederlage ein. Wenn nicht, begeht sie einen Tabubruch, der die ganze Belegschaft herausfordert, aber auch im ganzen Revier diskutiert wird und das Ansehen von Opel/GM weiter untergräbt. Es wird jetzt auch verstärkt gegen die MLPD gehetzt, die ja für den Weg der Arbeiteroffensive eintritt und faule Kompromisse kritisiert.

Was macht die IG Metall in dieser Situation?

Die IG-Metall-Ortsverwaltung hat klar gesagt, dass sie gegen die betriebsbedingten Kündigungen ist. Das Problem ist, dass sie praktisch nichts dagegen unternimmt. So trägt sie letztlich den Arbeitsplatzabbau mit. Viele Vertrauensleute sehen es dagegen als ihre Aufgabe an, die betroffenen Kollegen zu unterstützen und einen gemeinsamen Kampf zu entwickeln.

Quelle

www.rf-news.de (http://www.rf-news.de)
Titel: Letzte Meldung: Sieg! Opel zieht heute sämtliche Kündigungen zurück!
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 08:38:56 Mi. 21.September 2011
Letzte Meldung: Sieg! Opel zieht heute sämtliche Kündigungen zurück!
20.09.11 - Die überraschende Meldung kam um 16.45 Uhr und geht derzeit in Bochum unter den Opelanern wie ein Lauffeuer um: Opel verzichtet auf sämtliche Versetzungen von Bochum nach Rüsselsheim. Damit sind 75 Änderungskündigungen von Bochumer Opel-Beschäftigten vom Tisch, sagte ein Sprecher der Geschäftsleitung.

Die Opelaner feiern das als ihren Sieg und Ergebnis ihres hartnäckigen Widerstands. Dieser wurde allerdings in der kurzen Erklärung von Opel nicht genannt. Angeblich habe die "weit über den Erwartungen liegende Resonanz auf den neuen Opel Zafira Tourer" diese Kehrtwendung bewirkt ...

"rf-news" gratuliert den Opelanern zu diesem schönen Erfolg. "rf-news" und die "Rote Fahne" werden weiter ausführlich berichten.  Siehe "rf-news"-Artikel vom 16.09.11, 15.09.11, 29.08.11, 24.08.11 und 22.08.11.

Quelle

http://rf-news.de/2011/kw38/21.09.11-opel-verzichtet-auf-zwangsversetzungen-klagen-vom-tisch (http://rf-news.de/2011/kw38/21.09.11-opel-verzichtet-auf-zwangsversetzungen-klagen-vom-tisch)



Titel: Opel-Belegschaft gewinnt Machtprobe !
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 10:05:58 Do. 22.September 2011
Opel-Belegschaft gewinnt Machtprobe
Bochum (Korrespondenz), 21.09.11: Gestern hat der Opel-Vorstand die bereits ausgesprochenen betriebsbedingten Änderungskündigungen von 75 Opel-Kollegen zurückgezogen. Zuvor ist er schon von seinem ursprünglichen Vorhaben, 155 betriebsbedingte Kündigungen durchzusetzen, zurück gerudert. Ein Teil wurde innerhalb des Bochumer Werkes versetzt. Statt dann die 75 Kollegen in eine Transfergesellschaft zu stecken, wurde ihnen die Zwangsversetzung nach Rüsselsheim in Aussicht gestellt. Mit dem gestrigen Rückzug hat der Opel-Vorstand eine Machtprobe mit der Belegschaft verloren. Herzlichen Glückwunsch an die Betroffenen, die ganze Belegschaft und die Solidaritätsbewegung!

weiter im Text

http://rf-news.de/2011/kw38/opel-belegschaft-gewinnt-machtprobe (http://rf-news.de/2011/kw38/opel-belegschaft-gewinnt-machtprobe)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 12:58:55 So. 25.März 2012
Auf ein Neues: "Während dem Opel-Werk Bochum die Schließung droht, will der Mutterkonzern General Motors nach SPIEGEL-Informationen im großen Stil seine Fertigung in Niedriglohnländer verlagern." http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,823562,00.html (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,823562,00.html)

Schlagzeile & Artikel (von ebendort): Opel-Produktion in Polen statt Deutschland

Hamburg - General Motors will nach SPIEGEL-Informationen nicht nur die Werke in Bochum und im britischen Ellesmere Port schließen, sondern zugleich die Kapazitäten in "Niedrig-Kosten-Ländern" wie Polen, Russland, China, Indien, Mexiko und Brasilien erhöhen. Einem GM-Strategiepapier ("Global Assembly Footprint") zufolge, aus dem der SPIEGEL zitiert, will der US-Konzern bei steigendem Absatz die zusätzlichen Fahrzeuge zu 80 Prozent in diesen "Niedrig-Kosten-Ländern" fertigen.

Ein Beispiel für die Verlagerung: Im polnischen Gliwice, wo der Astra montiert wird, soll die Produktionskapazität um 25 Prozent erhöht werden, während die Fertigung des Zafira in Bochum spätestens 2015 geschlossen werden soll. Den europäischen Markt will GM zunehmend mit Einfuhren aus seinen Fabriken in den "Niedrig-Kosten-Ländern" bedienen. Bis 2016 sollen zusätzlich 300.000 Fahrzeuge aus Werken in Mexiko, Korea und China nach Europa exportiert werden.

Zugleich streicht der US-Konzern, so der SPIEGEL, weltweit seine Modellpalette zusammen. Die Zahl der Fahrzeugplattformen wird dem Strategiepapier zufolge bis 2018 von derzeit 30 auf weniger als die Hälfte verringert. Es soll kaum noch Modelle geben, die speziell für einen Markt wie Europa entwickelt werden.

Die Strategie könnte den US-Konzern kurzfristig profitabler machen, gefährdet aber die Position von General Motors als derzeit noch größter Autohersteller der Welt. Wettbewerber Volkswagen, Anwärter auf den neuen Titel als Weltmarktführer, gewinnt auch deshalb Marktanteile, weil das Unternehmen eigene Modelle für Länder wie China oder die USA entwickelt.

Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke hat einem Zeitungsbericht zufolge das Kanzleramt bereits über die Pläne zur Schließung des Werks in Bochum informiert. Das meldete die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf Regierungskreise in Berlin. Am Montag sei demnach ein Gespräch zwischen Stracke und dem Opel-Betriebsrat geplant. Gleichzeitig hat Stracke aber die Garantie für die europäischen Standorte bis Ende 2014 in der "Bild"-Zeitung bekräftigt. In der Aufsichtsratssitzung kommenden Mittwoch sollten lediglich Möglichkeiten erörtert werden, das Geschäft profitabler zu gestalten. "Es steht keine Entscheidung zu Werkschließungen auf der Tagesordnung", so Stracke.

GMs Europa-Geschäft schrieb 2011 knapp 750 Millionen Dollar Verlust. Daher gibt es seit längerem Spekulationen über tiefe Einschnitte. Opel hat in Deutschland insgesamt noch etwa 40.000 Mitarbeiter und weitere Werke in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern. Ende 2014 läuft eine Vereinbarung aus, die Werkschließungen und Kündigungen bei Opel ausschließt.

ric/Reuters


Strombolli: Und auch das wird euch amerikanische Pappnasen nicht retten. Irgendwann will der Pole, Mexikaner, Koreaner und Chinese auch mehr Geld, sodass eure Bude im Niedriglohnland BRD auch keinen Absatz mehr hat. Autos kaufen keine Autos. Euer Ökomobil stampft ihr erstmal wieder ein, weil es ja noch zuviel Erdöl gibt. Wenn der Pole, Mexikaner, Koreaner und Chinese zu teuer werden, nehmt ihr dann AIDS-Kranke Afrikaner oder lieber kostengünstige Roboter in Sibirien? Bis dahin haben die Autos weltweit schon chinesische Namen ihr Pfeifen!
Ihr Heuschrecken des Profits. - Ja renoviert die Welt. Bringt überall Hochtechnologie, wo noch keine war. So wie in Detroit erzeugt Wirtschaftsruinen und ökologische Katastrophen. Geht um den Erdball um überall nach Erreichen des Profits die nächste Region zu letztlich verbrannter Erde zu machen.

Ihr gehört ins Gefängnis mit 3 Tage altem McDonald-Essen mit dem Regionalgeschmack eines euch verhassten Landes, einer anderen Weltregion!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 14:19:31 So. 25.März 2012
Sollte es zur Schließung des Werks in Bochum kommen, dann wird das ein heißer Ritt für Opel, denn die Belegschaft hat 2004 schon mal eine Werksschließung durch einen Arbeitskampf verhindert. Damals war es eine Kombination von Streik, Betriebsbesetzung und Torblockaden. Aktiv, demokratisch, selbstorganisiert war die Leitlinie der Aktionen damals. Und es gab damals sogar einen internationalen Kampftag der Opelbelegschaften am 19.10.2004 in 15 GM/Opel Standorten in neun Ländern. Schlußendlich machte der GM-Vorstand aus Angst vor der Verschärfung und internationalen Ausweitung des Kampfes das Zugeständnis einer Garantie des Standortes Bochum.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:02:06 Do. 29.März 2012
Keine Akzeptanz für die Stilllegung von Opel-Werken!

29.03.12 – Gestern fand die Aufsichtsratssitzung von Opel in Rüsselsheim über den von General Motors (GM) geforderten sogenannten ,,Sanierungsplan" statt. Angekündigt waren Beschlüsse über ,,harte Einschnitte". Die Vertreter des Betriebsrates erklärten vor Beginn des Treffens, dass sie "keinem weiteren Schrumpfungskurs" zustimmen werden. Und, dass sie auch eine "sozialverträgliche" Stilllegung von einem Opel-Werk nicht hinnehmen. ,,Stern-online" wollte wissen, dass es hinter den verschlossenen Türen lautstark zur Sache gegangen sei. Das Verhalten der GM-Gewaltigen wirkte dann aber eher kleinlaut. Sie haben sich erst mal nicht öffentlich geäußert. Am Ende hat man sich gegen 18 Uhr auf keinen Beschluss geeinigt und den Konflikt vertagt. Gewissermaßen als Dritte am Tisch saßen die Opelaner bzw. ihr Potenzial zu kämpfen, wie sie es der Vergangenheit oft genug gezeigt haben. Schließlich ist es GM und Opel seit dem Kriseneinbruch 2008 nicht gelungen, geplante Werkschließungen in Europa mit der einzigen Ausnahme von Antwerpen, durchzusetzen. Dagegen ist aber auch der internationale Zusammenschluss der Opelaner, insbesondere seit dem europaweiten Opel/GM-Aktionstag im Jahr 2004 gewachsen ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw13/keine-akzeptanz-fuer-die-stilllegung-von-opel-werken)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 20:13:02 So. 01.April 2012
Opel-Betriebsversammlungen: "Die Fronten sind deutlicher geworden"

01.04.12 - Am Freitag und Samstag fanden Betriebsversammlungen bei Opel in Rüsselsheim und Bochum statt. Da im Opel-Werk Eisenach zur Zeit Produktionsstillstand ist, wird dort die Betriebsversammlung am 14. April stattfinden. Während die GM-Manager gegenüber den Massenmedien nun die Schließung von "drei Werken in Europa" ("Reuters" von heute) immer unverhohlener andeuten, wagen sie es nicht, das den Opelanern offen ins Angesicht zu sagen. An beiden Orten wurde deutlich, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nicht von GM erpressen lassen wollen und auch sehr sensibel gegen Spaltungsmanöver sind, die die Belegschaften der verschiedenen Werke in Europa gegeneinander ausspielen sollen ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw13/opel-betriebsversammlungen-die-fronten-sind-deutlicher-geworden)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 20:20:03 So. 01.April 2012
Heute habe ich angefangen Firmen aller Art zu fotografieren .... solange es sie noch gibt.  :evil:
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 23:17:30 Do. 10.Mai 2012
4.500 Opelaner in Bochum zeigen Kampfbereitschaft

Bochum (Korrespondenz), 10.05.12: Ab 13 Uhr standen gestern alle drei Bochumer Werke: kein Auto lief mehr vom Band, kein Getriebe wurde mehr gefertigt. Mit rund 4.500 Kollegen folgte die gesamte Belegschaft der Bochumer Opel-Werke dem Aufruf der IG Metall zum Warnstreik. An die 500 Kollegen aller Bereiche beteiligten sich an einer Kundgebung vor dem Werk II. Vor allem die Azubis forderten immer wieder kämpferisch und lautstark das Tarifrecht auf unbefristete Übernahme. Der Vertreter der JAV: ,,Die Azubis sind bereit zu streiken!" ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw19/4.500-opelaner-in-bochum-zeigen-kampfbereitschaft)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 23:41:42 Do. 10.Mai 2012
Und was haben nun die ganzen 2008er Zugeständnisse der Beschäftigten gebracht? Was kann man daraus lernen? Draufhauen solange es geht.

Was hat denn der Mutterkonzern vor? Wer soll denn die "Hütten" kaufen? Der Club Of Rome wird auch diesmal Recht behalten. Der Westen ist zu am Alten hängend, unfähig die Anforderungen der Gegenwart und Zukunft ohne die kapitalistische Sichtweise zu lösen.
Der psychologische Markenschaden wird von den USA-Führungseliten, dank ihrer abgehobenen Position total unterschätzt.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Endii am 11:41:19 Fr. 18.Mai 2012
Zitat von: Strombolli am 23:41:42 Do. 10.Mai 2012
Der Club Of Rome...

Interessant. Danke.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 16:54:10 Fr. 18.Mai 2012
18.05.12 - Opel vor stürmischen Zeiten

Die Vorstände von Opel und GM sollen am Donnerstag entschieden haben, den Astra ab 2015 nicht mehr in Rüsselsheim, sondern im britischen Ellesmere Port und im polnischen Gleiwitz bauen zu lassen. Angeblich soll die Belegschaft von Ellesmere sich der Erpressung zu einem drastischen Lohnverzicht durch unbezahlte zusätzliche Schichten und Arbeitszeitverlängerung gebeugt haben. In den Massenmedien wird das Gerücht verbreitet, dass Rüsselsheim als Ersatz die Zafira-Produktion aus Bochum erhalten solle und dass mit der Verlagerung auch die Existenz des ganzen Bochumer Opel-Werks auf dem Spiel stehe. Am kommenden Montag findet in Bochum um 8 Uhr an der Wittener Straße eine außerordentliche öffentliche Betriebsversammlung statt.

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw20/18.05.12-opel-vor-stuermischen-zeiten)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 17:22:20 Fr. 18.Mai 2012
Es ist kaum auszuhalten wie kurz die Erinnerungsspanne ist.
http://www.bo-alternativ.de/opel-streik-15-10-04.htm (http://www.bo-alternativ.de/opel-streik-15-10-04.htm)
http://www.heise.de/tp/artikel/18/18622/1.html (http://www.heise.de/tp/artikel/18/18622/1.html)
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=1393.0 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=1393.0)
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=1397.0 (http://www.chefduzen.de/index.php?topic=1397.0)
Es gab einen wilden Streik bei OPEL, der die Konzernführung in die Kie zwingen konnte. International mußten deshalb Werke ihre Produktion herunterfahren und deutsche Politiker flogen zur Konzernleitung, um sich zu entschuldigen. Die Möglichkeit wurde verspielt und die IGM hat den Streik verraten und zum Hochfahren der Produktion aufgerufen. Jetzt wird sie von der Konzernleitung heruntergefahren. Und keiner will Schuld haben und man meint, man könne nichts machen.
Und ewig grüßt das Murmeltier.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 08:45:27 Mo. 21.Mai 2012
Der Bochumer Nachrichtenportal Bo-Alternativ hat aufschlußreiche Berichte über die Entwicklungen bei Opel.

ZitatOpel

Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke erklärt zu GM und Opel: ,,Opel geht dorthin, wo es den maximalen Profit bekommt. Dabei geht es lohnpolitisch auch über Leichen. Mit dem erzwungenen Lohnverzicht im britischen Werk Ellesmere Port haben sich die Beschäftigten dort sowie ihren Kolleginnen und Kollegen hier einen Bärendienst erwiesen. Der Lohnspirale nach unten wird so Tür und Tor geöffnet. Statt einen Keil in die Opel-Belegschaften der verschiedenen Standorte treiben zu lassen, müssen die Belegschaften solidarisch eine Lösung suchen, die in allen Werken den Erhalt der Arbeitsplätze sichert.
Die Opel-Belegschaften der einzelnen Werke in Deutschland noch innerhalb Europas dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen. Die Solidarität zwischen den Beschäftigten in Rüsselsheim und Bochum ist genauso überlebensnotwendig wie die Solidarität von den Arbeitern der Werke in Gliwice (Polen) und Ellesmere Port (Großbritannien). Mit der Auslagerung der Astra-Produktion im Zuge des erzwungen Lohnverzichts im britischen Werk Ellesmere Port sowie wegen der gezielten Lohndrückerei seitens der Opel-Führung im polnischen Werk Gliwice ist eine gemeinsame solidarische Gegenstrategie schwierig. Ein gemeinsames Handeln der Opel-Beschäftigten ist aber notwendig, wollen sie nicht die Zeche der krisenverantwortlichen Konzernführung von General Motors und Opel zahlen.

Die Linke steht solidarisch an der Seite aller Opel-Beschäftigten, egal an welchem Standort. Das unterscheidet uns auch von den Ministerpräsidenten der Länder Hessen und Nordrhein-Westfalen. Für uns ist ein existenzsicherndes Eigentumsmodell für Opel ähnlich beispielsweise der Saar-Stahl Stiftung unabdingbar, um Opel Bochum aus GM heraus zu lösen. Land und Bund sind jetzt aufgefordert, gemeinsam alles zu tun, um Werkschließungen und Massenentlassungen zu verhindern. Neben Nordrhein-Westfalen müssen auch Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bei Opel einsteigen. Mit der Sperrminorität nach dem Beispiel von Volkswagen kann sichergestellt werden, dass Standorte und Arbeitsplätze erhalten bleiben. Gegen die Mehrheit aus Arbeitnehmervertretung und Landesregierungen kann dann kein Standort geschlossen werden."
http://www.bo-alternativ.de/2012/05/18/opel-5/ (http://www.bo-alternativ.de/2012/05/18/opel-5/)

Zitat"Kriegserklärung von General Motors"

Amid Rabieh, Vorstandsmitglied Der Linken in Bochum erklärt zu den GM-Machenschaften mit Opel:  "Wenn General Motors die Belegschaften der Opelwerke gegeneinander auszuspielen versucht, dann hilft nur die Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter miteinander. Wo die Belegschaften von international agierenden Konzernen nicht international und solidarisch handeln, verlieren am Ende alle, nicht zuletzt das gesamte Ruhrgebiet. An den 3000 Arbeitsplätzen im Bochumer Werk hängen etwa 40 000 weitere Arbeitsplätze in der Region. Wir fordern daher von General Motors endlich ein Zukunftskonzept für Opel Bochum, in dem das Bochumer Werks über 2014 hinaus gesichert ist und auf Werkschließungen und Massenentlassungen verzichtet wird. Alles andere ist eine Kriegserklärung an die Belegschaft, an Bochum und an das Ruhrgebiet, wie es aus Betriebsratskreisen bereits vollkommen zu Recht verkündet wurde."

Christian Leye, Sprecher Der Linken in Bochum ergänzt: ,,Das Ruhrgebiet entwickelt sich bereits jetzt zu einer neuen Armutsregion in Deutschland. Die Entscheidung, ob die Region weiter verarmt liegt in privater Hand, nämlich bei dem Management von General Motors. Und der einzige Maßstab für oder gegen die Entscheidung ist die Profitmaximierung des Konzerns. Alle berechtigten Interessen der Arbeiterinnen und Arbeiter bei Opel oder die Interessen der Menschen im Ruhrgebiet spielen in deren Berechnungen keine Rolle. Hier heißt es Druck machen, damit unsere Interessen in den Berechnungen des Konzerns endlich auftauchen. Auch sollten wir bei dieser Gelegenheit mal über ein Wirtschaftssystem nachdenken, in dem ein solcher Irrsinn die ganz normale Geschäftsgrundlage ist. Wenn die Entscheidung über das Schicksal von Opel die ganze Region so grundsätzlich berührt, dann müssen wir auch mitreden können. Deswegen fordern wir die Demokratisierung der Wirtschaft und der Eigentumsverhältnisse, damit wir mit entscheiden können, wenn es um uns geht!"
http://www.bo-alternativ.de/2012/05/20/kriegserklaerung-von-general-motors/ (http://www.bo-alternativ.de/2012/05/20/kriegserklaerung-von-general-motors/)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Siebdruck am 10:45:07 Mo. 21.Mai 2012
Ich habe da noch irgendwie Opel-Schlagzeilen von den letzten Jahren im Kopf. Dort hieß es ungefähr: "Opel-Meriva und -Zafira = Verkaufsschlager" - und - "Gewinne- Gewinne - Gewinne..."

wo sind die denn alle hin? Oder hab ich das nur geträumt?/!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 11:22:34 Mo. 21.Mai 2012
"Demokratisierung der Eigentumsverhältnisse" ... ich würde das anders nennen: Enteignung und die Chefs HartzIV auf Lebenszeit.

Ob nun Konstrukteur, Ingenieur, Logistiker oder Arbeiter am Fließband usw. .... kommt ihr euch nun nicht endlich wirklich verarscht vor?
Immer noch nicht?

Es ist genug! Der Kapitalismus erfüllt alle Marx'schen Voraussagen. Weg mit ihm.

Zitat, von Marx als Beleg in einer Fußnote anführt. Marx-Zitat ist es in dem Sinn, dass Marx es zitiert. -- Mautpreller 19:51, 9. Jul 2005 (UTC)

"Kapital", sagt der Quarterly Reviewer, "flieht Tumult und Streit und ist ängstlicher Natur. Das ist sehr wahr, aber doch nicht die ganze Wahrheit. Das Kapital hat einen horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. Wenn Tumult und Streit Profit bringen, wird es sie beide encouragieren. Beweis: Schmuggel und Sklavenhandel." - P. J. Dunning, zitiert in Das Kapital, Band I, S. 801, Dietz-Verlag Berlin, 1961"


Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Karl_Marx (http://de.wikiquote.org/wiki/Diskussion:Karl_Marx)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 15:05:12 Mo. 21.Mai 2012
7. Internationaler Automobilarbeiterratschlag führt wichtige Auseinandersetzung um höhere Stufe der Arbeitereinheit

... Mehrere Bochumer Opel-Kollegen und –Kolleginnen gingen auf die gerade heute bekannt gewordenen Pläne der Geschäftsleitung von General Motors (GM) ein, das Opel-Werk in Bochum zu schließen: ,,GM hat sich ein denkbar schlechtes Wochenende dafür ausgesucht. Denn heute sind hier auf dem IAAR viele Kollegen und Kolleginnen aus den meisten europäischen Werken von Opel vereint, von den deutschen Werken, aus Gliwice in Polen und aus  Saragossa in Spanien, um unseren Kampf untereinander abzustimmen."

Ein im Weltbericht vorgetragener bewegender Brief von Antwerpener Kollegen, deren Betrieb im letzten Jahr geschlossen wurde, machte auf wichtige Lehren aufmerksam: ,,Obwohl wir bittere Gefühle dabei hatten, haben wir ihre Lügen geglaubt, Hoffnungen auf einen Investor bis zum letzten Tag gehabt. Das war ein Fehler. Wir waren uns nicht einig genug, um einen neuen Streik zu führen. .... Die internationale Freundschaft und Solidarität zwischen Bochumer Kollegen und uns haben wir aufgebaut gegen den Keil, den GM zwischen uns treiben wollte. Das hat Zukunft für alle Arbeiter.  ... Wir wünschen den Bochumern Kraft, Glück und Mut. Dass sie sich nicht blenden lassen bis zum letzten Moment, sondern kämpfen." Viele Teilnehmer bekräftigten ihre Bereitschaft, einen gemeinsamen Kampf gegen die Pläne von GM zu organisieren. Die außerordentliche Betriebsversammlung am kommenden Montag ist eine wichtige Gelegenheit zur Organisierung der Solidarität ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw20/7.-internationaler-automobilarbeiterratschlag-fuehrt-wichtige-auseinandersetzung-um-hoehere-stufe-der-arbeitereinheit)

Opel Bochum: Kämpferische Stimmung – Große Solidarität – Betriebsversammlung unterbrochen

Bochum (Korrespondenz) 21.05.12 – Die außerordentliche Betriebsversammlung war letzte Woche groß als ,,öffentlich" angekündigt. Das sah dann heute Morgen ganz anders aus: Schwarze Vorhänge wurden aufgehängt, dass nichts nach außen dringen sollte. Normalerweise ist die Schranke offen, der Zaun wurde zugemacht, es waren private Sicherheitskräfte da. Das deutete offensichtlich auf Angst und Panik bei der Opel-Geschäftsleitung hin. Hochgespannte Erwartungen, wie sich die ihr erster Mann Karl-Friedrich Stracke vorstellt. Letzte Woche verkündete er, fast die gesamte Produktion des Zafira von Bochum nach Gliwice (Polen) und Rüsselsheim zu verlagern. Heute behauptet er nun in Angesicht der Kolleginnen und Kollegen auf der Bochumer Betriebsversammlung, sie hätten noch kein Konzept. Das würde erst bei einer Aufsichtsratssitzung am 28. Juni unterschrieben. Da gingen die Tassen hoch – Buhrufe, Pfiffe, Gelächter. Etwas unsicher reagierten viele Kollegen auf die Ministerpräsidentin von NRW, Hannelore Kraft. Sie kündigte an, dass sich die Bundesländer nicht gegeneinander ausspielen lassen wollen. Wobei sie insgesamt vage blieb, was sie vorschlägt.  Dafür bekamen zwei Kollegen aus Eisenach und aus Rüsselsheim riesigen Beifall, als sie sich für die Kampfeinheit aller Opel-Belegschaften aussprachen ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw21/opel-bochum-kaempferische-stimmung-2013-grosse-solidaritaet-2013-betriebsversammlung-unterbrochen)

Hier noch ein interessantes Video:
http://www.handelsblatt.com/video/video-news/wirtschaft/zittern-um-opel-werk-in-bochum/6656306.html (http://www.handelsblatt.com/video/video-news/wirtschaft/zittern-um-opel-werk-in-bochum/6656306.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:01:41 Di. 22.Mai 2012
Kundgebung bei Bochumer Opel-Betriebsversammlung in den Medien

22.05.12 - Viele Reporter und Sender hatten Gelegenheit, sich vor der Betriebsversammlung mit den über hundert Anwesenden zu unterhalten, die nicht zur "öffentlichen Betriebsversammlung" zugelassen wurden.

Die "Frankfurter Rundschau" zitiert eine dpa-Meldung:

"Doch die Belegschaft machte auch am Montag ihrem Ärger Luft. Der langjährige Opel-Beschäftigte Reinhard Ostermann (59) sagte: ,,Ich bin stinksauer. Das ist dieselbe Hängepartie wie seit zehn Jahren." Bochum werde ständig gegen andere Werke ausgespielt. ,,Die hundertste Beschwichtigung ist eine zu viel", sagte Gabi Gärtner, Ehefrau und Schwester von Opel-Beschäftigten. Das Familienleben leide unter dem ständigen Bangen um den Job. ,,Das ist eine Atmosphäre, an der man kaputt geht." Die Bochumer Beschäftigten sollten sich an ihre eigene Kraft erinnern, meinte sie. 2004 habe das Werk schon einmal erfolgreich gestreikt."

Video- und Filmschnitte wurden am gestrigen Nachmittag übertragen und später zum Teil auch wieder geschnitten. Hier eine Auswahl von Filmen und Fotostrecken:

ZDF, Stern, Fotostrecke der WAZ (Der westen.de)

Das ZDF hat einen ausführlichen Videobeitrag, auf dem auch Kundgebungsteilnehmer aus Brasilien und Venezuela zu sehen waren, zunächst beschnitten und inzwischen ganz entfernt (siehe Link).

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw21/kundgebung-bei-bochumer-opel-betriebsversammlung-in-den-medien)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 15:47:34 Sa. 02.Juni 2012
Opel: Zukunftsprogramm zum Kampf um jeden Arbeitsplatz

31.05.12 - Im Mai hat GM/Opel die Verlagerung der gesamten Produktion des Astra von Rüsselsheim nach Ellesmere Port (England) und Gliwice (Polen) angekündigt. Im Gegenzug soll die ganze Zafira-Produktion aus Bochum nach Rüsselsheim gehen, was die Schließung des Bochumer Opel-Werks bedeuten würde. Gleichzeitig versucht der Konzernvorstand, die Arbeiter der verschiedenen Werke in Europa gegeneinander auszuspielen, damit sie Verschlechterungen akzeptieren. Auf der Betriebsversammlung am 21. Mai (siehe "rf-news"-Bericht) wagte es Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke nicht, diese Pläne offen vorzutragen. Erst bis am 28. Juni soll dazu ein Konzept beschlossen werden. Um einen neuen Kampf gegen die Werksschließung und um jeden Arbeitsplatz vorzubereiten, haben kämpferische und klassenkämpferische Opelaner jetzt eine Kampfprogramm zusammen mit einer Unterschriftenliste herausgegeben. In dem Kampfprogramm heißt es unter anderem:

1. Um jeden Arbeitsplatz kämpfen - Kein zweites Antwerpen! Vor dem Hintergrund des drohenden neuen tiefen Kriseneinbruchs plant GM für Europa massenhafte Arbeitsplatzvernichtung bei Opel und PSA. ... Die unbefristete Übernahme der Azubis muss in allen Betrieben durchgesetzt werden! Machen wir unsere Gewerkschaft zur Kampforganisation!
2. Die anderen Autogiganten werden nachziehen, auch aufgrund des Absatzeinbruchs in Südeuropa. ...
3. Wir brauchen Arbeitsbedingungen, die wir unseren Kindern mit gutem Gewissen übergeben können. ... Keinen Cent Verzicht mehr - Schluss mit der Erpressung! Für Löhne von denen wir unsere Familien ernähren können. Volles Weihnachts- und Urlaubsgeld!
4. Um emissionsfreie Antriebe und umweltschonende Verkehrssysteme zu produzieren werden die Werke und Belegschaften dringend gebraucht. ... Während die Autokonzerne nur für ihren Maximalprofit produzieren lassen und die weitere Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weitertreiben, treten wir für eine Produktion nach den Bedürfnissen der Menschheit im Einklang mit unserer Mutter Erde ein.
5. Die Grenze verläuft zwischen oben und unten – nicht zwischen den Standorten, Leih- und Stammarbeitern oder Nationalitäten. ... Keine Chance dem Antikommunismus, der die Arbeiterbewegung spaltet und ihr die Perspektive raubt!
6. Die menschenverachtende Arbeitsplatzvernichtung, Massenmobbing und Lohnraub ist völlig legal – ein Streik dagegen "illegal"? Man muss sich das Recht auf Streik nehmen und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht durchsetzen! Fordern wir tagtäglich unsere demokratischen, gewerkschaftlichen und betrieblichen Rechte ein!
7. Jetzt ziehen wir Werktätigen Bilanz! Die Arbeiter bei Opel haben keine Verluste produziert. ... Für die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich als europaweite Konzernvereinbarung!
8. Übernehmen wir selbst Verantwortung, statt auf längst gescheiterte Illusionen zu hoffen. ... Der Streik in Bochum 2004 dagegen hat den größten Weltkonzern in die Knie gezwungen! Diese Sprache verstehen sie.
9. Aufgegeben wird nicht - schließlich geht es nicht nur um uns. Keine noch so hohe Abfindung kann die Arbeitsplätze unserer Kinder ersetzen. Wenn die Opel-Arbeiter gekämpft haben, haben sie Siege erreicht und breite Solidarität erhalten! Rücken wir enger zusammen! Organisieren wir uns in der Gewerkschaft, werden selbst aktiv und stärken die kämpferische Richtung. Millionen Automobilarbeiter international werden eine Macht!

Erstunterzeichner: Fritz Hofmann, Betriebsrat Opel Eisenach, Annegret Gärtner-Leymann, Betriebsrätin Opel Bochum.
Weitere erwünscht!

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw22/opel-zukunftsprogramm-zum-kampf-um-jeden-arbeitsplatz)

"Zukunftsprogramm" wird bei Opel breit diskutiert

01.06.12 - Heute melden verschiedene Zeitungen wie unter anderem die "WAZ", ein gestern statt gefundenes Treffen des GM-Vizechefs Stephen Girsky mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten sei "konstruktiv" verlaufen. Es sei ein "ermutigendes Signal" für die deutschen Opel-Werke, dass "noch keine Vorentscheidung gegen einzelne Standorte" gefallen sei. Gegenüber "rf-news" meinte dazu Rainer Weinmann von der Betriebsratsliste "Offensiv" bei Opel in Bochum:

"Inzwischen wurde bekannt, dass bereits auf einer Verwaltungsratssitzung von GM am 12. Juni in Detroit ein Beschluss gefasst werden soll, der dann angeblich 'unumstößlich' sein wird. Dies soll vom Opel-Aufsichtsrat am 28. Juni bestätigt werden. Offenbar drängt die GM-Führungsspitze aufgrund der dramatischen ökonomischen Entwicklung zu schnellen Entscheidungen. Die Weltwirtschaftskrise lässt den Pkw-Absatz gegenwärtig einbrechen. Bei Opel ging er im ersten Quartal um 14 Prozent zurück.

Es werden nun auch weitere Werke wie in Kaiserslautern und Eisenach zur Disposition gestellt. Interessanterweise lehnt die GM-Zentrale eine vorgeschlagene Verlagerung der Chevrolet-Produktion - die ebenfalls zu GM gehört - von Südkorea nach Europa ab, und zwar mit der Begründung, dass man es dort mit 'militanten Gewerkschaften' zu tun habe. Das zeigt doch, dass GM am meisten Angst vor einem entschlossenen und harten Kampf der Belegschaften hat.

Entsprechend wird auch von einem Streit zwischen zwei Richtungen im Verwaltungsrat berichtet: zwischen Vertretern, die ein hartes Vorgehen 'wie in Amerika' befürworten, und Vertretern, denen das zu gefährlich ist und die deshalb für die 'euröpäische Art und Weise' der Problemlösung plädieren. Gemeint ist damit die Fortführung bzw. Forcierung der Klassenzusammenarbeitspolitik.

In diesem Zusammenhang stehen auch intensive Gespräche in dieser und der letzten Woche unter Beteiligung des 1. Vorsitzenden der IG Metall, Berthold Huber: einmal mit den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer und dem GM-Vizechef, dann mit den Ministerpräsidenten und Vertretern aller Opel-Standorte und schließlich mit dem Gesamtbetriebsrat.

Wie sehr sich die Geschäftsleitung momentan davor hütet, zusätzlich 'Öl ins Feuer zu gießen', zeigt auch die Zusage, dass die vereinbarte 4,3-prozentige Tariferhöhung dieses Mal voll ausgezahlt werden soll. Dem voraus ging unter anderem eine Umfrage im Rahmen eines sogenannten 'Diagonal Slice Meeting', bei dem die Kollegen grüne und rote Zettel bekamen. Auf die grünen sollten sie schreiben, auf was sie zu verzichten bereit sind, auf die roten, was sie von Opel fordern. Alle grünen wurden leer abgegeben, auf den roten waren Sachen zu lesen wie 'Wir fordern unsere Lohnerhöhung', 'Opel soll die Verträge einhalten', 'Schluss mit der Arbeitshetze' usw.

Das unter anderem von der 'Offensiv'-Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann vorgeschlagene und inzwischen breit verteilte 'Zukunftsprogramm zum Kampf um jeden Arbeitsplatz' wird zur Zeit überall diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage der Perspektive unseres Kampfs. Das ist eine total aufgewühlte Diskussion, in der es Hin und Her geht. Davon, wie diese Fragen geklärt werden, wird auch maßgeblich abhängen, ob und wie der Kampf um jeden Arbeitsplatz geführt wird."

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw22/zukunftsprogramm-wird-bei-opel-breit-diskutiert)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:37:01 So. 10.Juni 2012
BASTA! - Opelaner-Frauen und Familien engagiert

Mit der drohenden Schließung des Bochumer Opel-Werkes hat uns GM eine deutliche Kampfansage gemacht. Seit Jahren erleben wir jeden Tag, wie die Arbeitshetze steigt, wie die Arbeiterinnen und Arbeiter bei Opel mit Massen-Mobbing-Methoden zur Kündigung getrieben werden sollen. Der Druck auf der Arbeit macht nicht nur die Opelaner, sondern auch ihre Familien kaputt. Ständig hängt uns die drohende Arbeitslosigkeit im Nacken. Die Gesundheit leidet, eine Lebensplanung ist fast nicht mehr möglich. Wir werden nicht zusehen, wie zigtausende Arbeitsplätze in Bochum und der Region vernichtet werden – NOKIA und SCHLECKER sind genug!

Die Profitgier von GM/Opel ist unerträglich geworden – die Zukunft unserer Kinder steht auf dem Spiel. Die Frauen und Familien in Ellesmere-Port und Gliwice sind in der gleichen Situation wie wir. An jedem Werk hängen zehntausende Arbeitsplätze, z.B. in der Zuliefererindustrie. Überall werden Arbeitsplätze gebraucht – eine Spaltung in Länder oder Standorte lehnen wir ab. Bisher hat sich GM/Opel auch die Zähne an den Bochumern ausgebissen, Kündigungen mussten zurückgenommen werden, die Tariferhöhung wird ausgezahlt.

Wir wollen nicht länger alleine mit dieser Situation fertig werden, sondern uns für eine lebenswerte Zukunft einsetzen – gemeinsam sind wir stark. Deshalb schließen wir, Frauen, Freundinnen, Mütter, Familien und Opel-Arbeiterinnen uns zusammen für den Kampf um jeden Arbeitsplatz. Damit wollen wir auch zeigen – wenn sich die Kolleginnen und Kollegen bei Opel für einen Streik entscheiden, sind wir da. Wir organisieren ab sofort die Solidarität, sammeln Spenden, machen eine Öffentlichkeitsarbeit und Protestaktionen. Wir stärken den Kollegen den Rücken bei ihrem Kampf, sagen aber auch ganz klar: Mit uns Frauen legt ihr euch besser nicht an! BASTA! Es ist genug! Für eine menschenwürdige Zukunft – Keine Schließung in Bochum oder einem anderen Standort!
BASTA! - Frauenkomitee"

Kontakt: Anne Fröhlich, Wittkampstraße 37, 44892 Bochum, Tel: 0234 3259065, Anne.Zorro@arcor.de

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw23/mit-uns-frauen-legt-ihr-euch-besser-nicht-an)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:26:08 Mi. 13.Juni 2012
GM/Opel weicht vorerst vor offener Konfrontation zurück

13.06.12: Auf der Aktionärsversammlung am 12.6. wich GM-Chef Dan Akerson jeder Frage nach der Zukunft des Opel-Werkes in Bochum aus.

Das müsse erst im Rahmen eines ,,Gesamtkonzepts" geklärt werden. Heute erklärte das Betriebsratsbüro der Liste ,,Offensiv" dazu gegenüber der ,,Roten Fahne": ,,Wir haben damit eigentlich gerechnet. Wie wir ist die Mehrheit der Opelaner überzeugt: Die haben ihr Konzept in der Schublade! Aber GM/Opel spielt weiter auf Zeit und weicht vor einer offenen Konfrontation mit uns Opelanern zurück. Allerdings ist jetzt besondere Wachsamkeit geboten. Denn sie werden jetzt versuchen, ihren Plan mit vielen einzelnen Schritten durchzusetzen. Deshalb gilt es nicht abzuwarten. Heute früh haben 20 Vertrauensleute von der Wagenendfertigung die Initiative ergriffen und einen offenen Brief an Betriebsrat, Vertrauenskörperleitung und Jugendvertretung geschrieben. Darin fordern sie auf, dass wir alle mit der IG Metall den 28. Juni zu einem Aktionstag für den Kampf um jeden Arbeitsplatz machen. "

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw24/gm-opel-weicht-vor-konfrontation-zurueck)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:29:17 Do. 14.Juni 2012
Opel Bochum: Keine Werksschließung weder 2014, 2016 noch später!

14.06.12 - Heute wurde bei vier selbständigen Aktionen im Opel-Werk Eisenach die Produktionslinie angehalten. Die Kollegen unterstrichen damit, dass sie die Auszahlung der Tariflohnerhöhung sofort verlangen und erklärten: ,,Wir verzichten nicht dafür, dass Bochum geschlossen wird." Das war eine Reaktion auf die Pressemeldung von gestern darüber, dass GM/Opel das Werk Bochum nach Auslaufen der Zafira-Produktion 2016/17 stilllegen will. Die Meldung erschien erst mal wie beiläufig nach 18 Uhr über die Agenturen, als viele Opelaner schon mit Gedanken bei der Fußballübertragung des Spiels Niederlande gegen Deutschland waren. Heute morgen waren dann die Nachrichten in den Massenmedien gut vorbereitet und breit gewalzt. Allein das zeigt, dass sich die Bosse von GM/Opel immer noch nicht trauen mit offenen Karten zu spielen. Ihr erklärter Plan, Opel-Bochum bis spätestens 2014 platt zu machen, ist gescheitert ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw24/opel-bochum-keine-werksschliessung-weder-2014-2016-noch-spaeter)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Troll am 22:16:34 Sa. 30.Juni 2012
Zitat,,Seit fast zehn Jahren geht es nur noch bergab"

Opel-Arbeiter Gerd Bücker im Interview mit der WSWS

Von Dietmar Henning
29. Juni 2012


Interview: wsws.org (http://www.wsws.org/de/2012/jun2012/gerd-j29.shtml)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 00:35:57 So. 19.August 2012
Kurzarbeit jetzt auch bei Opel: "Warum sollen wir Arbeiter Lohnverluste hinnehmen?"

18.08.12 - Mit großem Medienecho wurden am 16. August die Pläne des Opel-Managements für Kurzarbeit in den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern für 6.000 Arbeiter bekannt gegeben. Am Mittwoch, 15. August, hatte die Geschäftsleitung die Belegschaft in Rüsselsheim informiert. Schon länger verhandelt das Opel-Management darüber mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Betriebsrat. Die Kurzarbeit soll möglicherweise ab September beginnen, in Rüsselsheim für die 3.500 Kolleginnen und Kollegen in der Produktion des Insignia und Astra. Die Rede ist unter anderem davon, die Produktion dort jeden Freitag ruhen zu lassen. Das Opel-Management will auch die ca. 10.000 Angestellten der Entwicklung und Verwaltung in die Kurzarbeit einbeziehen. Für das Werk Eisenach ist ebenfalls Kurzarbeit im Gespräch ...

Quelle: RF News (http://www.rf-news.de/2012/kw33/tt-fuer-samstag-kurzarbeit-jetzt-auch-bei-opel-warum-sollen-wir-arbeiter-lohnverluste-hinnehmen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 02:35:07 So. 19.August 2012
Ich behaupte, wenn in allen Branchen nur das hergestellt werden würde, was zur Bedarfsabdeckung der Menschen benötigt werden würde, hätten wir Vollbeschäftigung und eine 20 Stunden Woche. Aber leider gab es ja da noch im Kapitalismus die Reizworte Wachstum und Profit.
Sonst könnten ja evt. auch viele ökologischen Probleme mit der o.g. lediglichen "Bedarfsabdeckung" gelöst sein.

Wie war das noch mit den vernunftbegabten Lebewesen? Betonung eben auf vernunftbegabt. Die Möglichkeit wäre also da.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 16:56:36 Fr. 24.August 2012
Bei Opel gibt es zum Jubiläum Kurzarbeit

10.000 Mitarbeiter werden in eine Zwangspause geschickt - und das ausgerechnet am 150. Firmengeburtstag ...

Quelle: Welt Online (http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article108767055/Bei-Opel-gibt-es-zum-Jubilaeum-Kurzarbeit.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:52:22 Sa. 25.August 2012
Opel plant auch in Eisenach Kurzarbeit

Auch Opel in Eisenach will im September seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Zunächst gehe es in der lokalen Vereinbarung um zehn Schichten im kommenden Monat, sagte am Freitag Betriebsratsvorsitzender Harald Lieske auf dpa-Anfrage.
...
Auto: Opel plant auch in Eisenach Kurzarbeit - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/news/auto-opel-plant-auch-in-eisenach-kurzarbeit_aid_806189.html (http://www.focus.de/finanzen/news/auto-opel-plant-auch-in-eisenach-kurzarbeit_aid_806189.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:45:38 Mi. 19.September 2012
Opel Eisenach will Nachtschicht streichen

Der Automobilkonzern Opel reagiert in Eisenach auf den Absatzeinbruch in Teilen Europas, vor allem in Frankreich, Spanien und Italien mit der Streichung der Nachtschicht.

Im Eisenacher Opelwerk könnte die Nachtschicht bald wegfallen. Die Geschäftsführung plane offenbar die Umstellung auf den Zwei-Schicht-Betrieb, bestätigte Betriebsratschef Harald Lieske, auf Anfrage unserer Zeitung ...

Quelle: Thüringer Allgemeine (http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Opel-Eisenach-will-Nachtschicht-streichen-1429159054)

PS: Bei der Informationsveranstaltung der Geschäftsleitung gab es viele wütende Zwischenrufe und Redebeiträge.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: dagobert am 22:07:27 Do. 13.Dezember 2012
ZitatBochum ist überall

Philipp Rösler ist ,,sauer" auf das Management von General Motors und auch der deutsche Blätterwald schießt scharf in Richtung Detroit, während die Kanzlerin beharrlich schweigt und die Tagesschau sich über die Berichterstattung der amerikanischen Medien echauffiert. Die öffentliche Diskussion hierzulande erinnert immer mehr an die berühmten drei Affen – nichts sehen, nichts hören und nichts Unbequemes sagen. Dabei ist die angekündigte Schließung des Opel-Werks in Bochum nur ein weiterer Mosaikstein in der tiefgreifenden Wirtschaftskrise, in die nicht zuletzt die deutsche Regierung den Euroraum manövriert hat. Von Jens Berger
[...]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15444#more-15444 (http://www.nachdenkseiten.de/?p=15444#more-15444)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 12:20:42 Fr. 14.Dezember 2012
Die Opel- Produktion in Bochum ist seit 11 Uhr unterbrochen. Etwa 3000 Mitarbeiter kämpfen gegen die geplante Schließung des Werks.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/opel-bochum-protestaktion-bei-opel,1472780,21115224.html (http://www.fr-online.de/wirtschaft/opel-bochum-protestaktion-bei-opel,1472780,21115224.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 19:47:46 So. 16.Dezember 2012
https://www.youtube.com/watch?v=mZ7N5Tfga2s (https://www.youtube.com/watch?v=mZ7N5Tfga2s)

https://www.youtube.com/watch?v=wCbJcfqEC08 (https://www.youtube.com/watch?v=wCbJcfqEC08)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 14:29:43 Do. 23.Mai 2013
Weitere Auseinandersetzungen und Streiks finden bei OPEL in Bochum statt! Nach den Arbeitsniederlegungen werden sich die Auseinandersetzungen verschärfen! Laßt uns solidarisch die Opelaner in ihrem Kampf unterstützen!
Dieser Link "Opel aktuell" wird regelmäßig auktusalisiert!

http://www.rf-news.de/opel (http://www.rf-news.de/opel)


Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 17:49:21 Do. 23.Mai 2013
Die ganze kriminelle Regierungsbande ist unfähig Maßnahmen einzuleiten, die ihrem kapitalistischen Grundgedankengut zuwiderlaufen. Statt dafür zu sorgen, dass diese Traditionsbude sich von den Amis emanzipiert und ihre "besser gewordenen" Autos weltweit verkaufen kann oder die Dinger subventioniert an Leute mit zu alten Fahrzeugen kreativ verkauft (und damit auch den Bankensektor mit Realkrediten stärkt)..... statt dessen lassen sie OPEL krachen. Weil sie selbst ja lieber AUDI, Mercedes oder BMW fahren. Zur Not würde der Zweitwagen (der immer mitfährt) zur Sicherheit der Bonzen ja auch ein OPEL sein können.

Es bleibt dabei: Hartherzige, selbstverliebte Bande von Verbrechern am normalen Volk, die mit jedem Atemzug ihren Vereidigungsschwur Lügen strafen.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:43:15 Fr. 24.Mai 2013
Opel Bochum: Neue Ausgabe des "Blitz" erschienen!


24.05.13 - Unter der Schlagzeile "Streik statt Kapitulation!" erschien heute eine neue Ausgabe der gemeinsamen Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, "Der Blitz".

Hier kann "Der Blitz" im pdf-Format gelesen werden.

http://rf-news.de/2013/kw-21/Opel_Blitz.pdf (http://rf-news.de/2013/kw-21/Opel_Blitz.pdf)


Quelle

http://rf-news.de/2013/kw-21/opel-bochum-streik-statt-kapitulation (http://rf-news.de/2013/kw-21/opel-bochum-streik-statt-kapitulation)





Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 09:20:29 Sa. 25.Mai 2013
Solidarische Grüße an die Kollegen von Opel Bochum. Aufgezeichnet vom Jugendverband REBELL auf dem 16. Internationalen Pfingstjugendtreffen


An die Kollegen von Opel Bochum (http://www.youtube.com/watch?v=WqSUFmTHvbU#ws)(//)


Weitere Infos über den REBELL

www.rebell.info (http://www.rebell.info)


Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:41:27 Do. 20.Juni 2013
 Klagen gegen Opel eingereicht – Nein zu Repressalien gegen den Kampf der Belegschaft



20.06.13 - In einer Pressemitteilung von gestern berichten die Betriebsrätin bei Opel Bochum, Annegret Gärtner-Leymann und Steffen Reichelt, stellvertretender Leiter der IG-Metall Vertrauenskörperleitung Opel Bochum über den Kampf gegen Repressalien gegen kämpferische und aktive Kolleginnen und Kollegen der Bochumer Opel Belegschaft. Der Kampf gegen diese Repressionen ist auch Teil der Anti-Antikommunismus-Bewegung. Immerhin sollen hier vor allem solche Kolleginnen und Kollegen abgestraft werden, die den Marxisten-Leninisten bzw. klassenkämpferischen Kärften zugerechnet werden. In der Pressemitteilung heißt es unter anderem:

"Während sie sich in der Öffentlichkeit in den letzten Wochen gerne verhandlungsbereit und auf der Suche nach ,,sozialverträglichen" Lösungen geben, erhöhen sie zugleich im Werk den Druck auf die Belegschaft und versuchen aktive Kollegen für ihren Protest zu maßregeln und damit die ganze Belegschaft einzuschüchtern. Der Opel-Vertrauensmann und Ersatz-Betriebsrat der Liste Offensiv, Rainer Weinmann, hat heute beim Arbeitsgericht Bochum Klage gegen die Adam Opel AG zur Entfernung einer Abmahnung eingereicht. (mehr dazu) (...)

Rainer Weinmanns Anwalt Roland Meister in der Klageschrift: 'Die Abmahnung richtet sich vor diesem Hintergrund nicht nur gegen den Kläger, sondern ist auch ein direkter Eingriff in die Rechte der Belegschaft und ihrer gewählten gewerkschaftlichen Vertreter und des Betriebsrats. Sie bedeutet einen unmittelbaren Eingriff in das demokratische Versammlungs-, Koalitions- und Streikrecht' (...)

Ebenfalls von RA Meister vertreten werden die Jugendvertreter Milan Sommer und Verena Vöhringer, im Kampf um ihr Recht auf Freistellung zu den JAV-Sitzungen und auf Übernahme als Jugendvertreter. Beide sind als kämpferische Auszubildende bzw. Jungfacharbeiter bekannt, haben auf Betriebsversammlungen und Protestaktionen für den Kampf um jeden Arbeitsplatz, Ausbildungsplatz und die unbefristete Übernahme klar Stellung genommen. Dafür werden sie zum Teil seit Jahren in ihren demokratischen Rechten und Freiheiten behindert. Auch das nehmen wir nicht mehr hin und werden diese Rechte erkämpfen.

Es richtet sich gegen die ganze Arbeiterbewegung, unsere gewerkschaftlichen Rechte und kann von keinem demokratisch gesinnten Menschen hingenommen werden, wenn Konzerne wie GM die Menschen massenhaft in die Arbeitslosigkeit treiben dürfen und gleichzeitig der Protest dagegen kriminalisiert, behindert und eingeschüchtert wird. In diesem Sinne sehen wir uns in der Pflicht, die demokratischen Rechte und Freiheiten der Beschäftigten gerade in dieser Situation zu verteidigen und zum Beispiel mit einem allseitigen und gesetzlichen Streikrecht auszubauen.

An der Belegschaft von Opel Bochum soll ein Exempel statuiert werden – machen wir ein Exempel für den Kampf um die Zukunft daraus – machen wir ein Exempel für den Kampf um die Zukunft daraus!

    für den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz bei Opel!
    Verteidigung und Erweiterung unserer demokratischen Rechte und Freiheiten in Betrieb und Gewerkschaft!
    Rücknahme der Abmahnung gegen Rainer Weinmann"

Quelle

http://rf-news.de/2013/kw25/klagen-gegen-opel-eingereicht-2013-nein-zu-repressalien-gegen-den-kampf-der-belegschaft (http://rf-news.de/2013/kw25/klagen-gegen-opel-eingereicht-2013-nein-zu-repressalien-gegen-den-kampf-der-belegschaft)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: admin am 18:34:52 Di. 10.September 2013
Diese Meldung halte ich für ungemein wichtig:

ZitatUnmut beim Autobauer
Wilder Streik im Bochumer Opel-Werk

Nach einer 17-stündigen Belegschaftsversammlung hatten einige Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werks offenbar genug. Zahlreiche Beschäftigte blieben illegal der Arbeit fern – und überraschten selbst ihren Betriebsratschef.


BochumBei Opel ist ein Teil der Belegschaft im Werk Bochum in der Nacht auf Dienstag in einen wilden Streik getreten. Nach einer Belegschaftsversammlung an dem Standort im Ruhrgebiet, die bis in die tiefe Nacht dauerte, hätten sich bis zur Frühschicht um 7 Uhr rund 140 Beschäftigte an einer ,,illegalen Arbeitsniederlegung" beteiligt, sagte ein Opel-Sprecher am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der ,,Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch. Nach der Belegschaftsversammlung hätten ,,einige Mitarbeiter" ihre Kollegen aufgerufen, nicht an die Bänder zu gehen. Diesem Aufruf seien rund 140 Beschäftigte gefolgt.

Insgesamt arbeiten bei Opel in Bochum in der Nachtschicht nach Unternehmensangaben zwischen 800 und 1000 Beschäftigte. Wie der Opel-Sprecher sagte, habe es als Folge der Arbeitsniederlegung in der Nacht auf Dienstag nur eine ,,eingeschränkte Produktion" gegeben. Mit der Frühschicht ab sieben Uhr aber sei die Fertigung wieder normal gelaufen. Ob disziplinarische Schritte gegen die am Streik beteiligten Mitarbeiter eingeleitet würden, sei ,,noch nicht entschieden".

Die Belegschaftsversammlung, bei der es um die geplante Schließung des Standorts ging, hatte nach Betriebsratsangaben am Montag um 8 Uhr am Morgen begonnen und bis Dienstag um 1 Uhr gedauert. 51 Redner hätten sich zu Wort gemeldet. Es sei die ,,längste Belegschaftsversammlung in der Geschichte von Opel" gewesen, erklärte der Betriebsrat. Opel will das Werk Ende 2014 schließen.

Der Bochumer Betriebsrat-Chef, Rainer Einenkel, der laut ,,WAZ" nicht zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen hatte, sprach in der Zeitung von einer ,,demokratischen Entscheidung" der Mitarbeiter. Er selbst distanzierte sich von wilden Streiks: ,,Ich glaube, wir müssen den Weg der Verhandlungen gehen", sagte der Betriebsrat-Chef.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/unmut-beim-autobauer-wilder-streik-im-bochumer-opel-werk/8769778.html (http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/unmut-beim-autobauer-wilder-streik-im-bochumer-opel-werk/8769778.html)

!!!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 10:09:10 Mi. 11.September 2013
ZitatOpel-Nachtschicht legt Arbeit nieder — Werksleitung übt Druck auf Frühschicht aus

Beschäftigte der Nachschicht des Opel-Werks in Bochum haben nach einer historisch langen Belegschaftsversammlung in der Nacht von Montag auf Dienstag die Arbeit niedergelegt. ,,Es geht darum, Druck aufzubauen", heißt es in einer Erklärung der Schicht. Im Gegenzug übte die Werksleitung Druck auf die Frühschicht aus, als diese den Streik fortsetzen wollte.


Nach einer historisch langen, 17-stündigen Belegschaftsversammlung hat die Nachtschicht im Opel-Werk Bochum in der Nacht von Montag auf Dienstag von 1 bis 6 Uhr die Arbeit niedergelegt. Bei einer Gegenstimme votierte ein Großteil für den selbstständigen Streik, der an die Frühschicht weitergegeben werden sollte.

Diese indes nahm morgens die Arbeit auf, nachdem, so IG-Metall-Vertrauensmann Steffen Reichelt, ,,massiver Druck von der Werksleitung gegen die Kollegen ausgeübt wurde, die weiterstreiken wollten".

,,Es geht uns darum, endlich Druck aufzubauen und Klarheit zu bekommen. Wir wollen uns nicht weiter vertrösten lassen. Es geht nicht einfach um Abfindungen, sondern um den Erhalt des Werkes und unserer Arbeitsplätze", so Reichelt, der auch stellvertretendes Mitglied im Betriebsrat ist und sagte, dass die Arbeitnehmervertretung in der Frage ,,durchaus gespalten" sei, ob das Werk trotz der Schließungsankündigung von General Motors noch zu halten sei. Viele Opelaner sähen durchaus eine Chance, dass über 2014 hinaus in Bochum Autos gebaut werden.

Verhandlungen mit Druck erzwingen

,,Aber General Motors werden wir dazu nicht in Verhandlungen kriegen, sondern nur durch Druck. Und der ist erst dann da, wenn wir keine Autos bauen", so der 38-Jährige. 2004, als das Werk schon einmal auf der ,,Abschussliste" gestanden habe, sei dies mit der siebentägigen Arbeitsniederlegung gelungen. Den Streik der Nachtschicht bezeichnet er als ,,wichtiges Signal".

Opel-Nachtschicht legt Arbeit in Bochumer Werk nieder | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#1320581531 (http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#1320581531)
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#34082252 (http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#34082252)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 11:42:34 Do. 12.September 2013
ZitatOpel-Werksleitung sieht Streik der Nachtschicht als ,,illegale Arbeitsniederlegung"

Zwei Wochen vor dem Beginn der Sondierungsgespräche zwischen IG Metall und Opel-Management um Sozialplan und Anschlussarbeitsplätze spitzen sich die Meinungsverschiedenheiten auf Arbeitnehmerseite zu. Ein Teil der Nachtschicht legte in der Nacht von Montag auf Dienstag die Arbeit nieder.

Nach einer historisch langen, 17-stündigen Belegschaftsversammlung , der längsten in der Bochumer Werks-Geschichte, hat ein Teil der Opel-Nachtschicht in der Nacht von Montag auf Dienstag von 1 bis 6 Uhr die Arbeit niedergelegt . Bei nur einer Gegenstimme habe die Schicht für den ,,selbstständigen Streik", so Sprecher Steffen Reichelt, gestimmt, der an die Frühschicht weitergegeben werden sollte, wie es in einer Erklärung heißt.

Die Werksleitung sprach derweil von 140 Beschäftigten, die nach der bis 1 Uhr nachts dauernden Belegschaftsversammlung nicht an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt seien, und von einer ,,illegalen Arbeitsniederlegung". Die Morgenschicht habe wieder komplett von 7 statt von 6 Uhr an gearbeitet. ,,Es sind in der Nacht Autos vom Band gelaufen, aber es ist ein Notprogramm gelaufen", sagte Opel -Sprecher Alexander Bazio.
Arbeitsniederlegung kam nicht überraschend

Für Betriebsrats-Chef Rainer Einenkel kam die Arbeitsniederlegung nicht unbedingt überraschend. Durchblicken lässt er, dass der Streik nicht seine Haltung widerspiegelt: ,,Das war eine demokratische Entscheidung. Aber ich glaube wir müssen den Weg von Verhandlungen gehen." Am 24. September treffen IG Metall und Opel-Management zu Sondierungsgesprächen zusammen. Ein Sprecher der IG Metall in NRW betonte, zu der Arbeitsniederlegung habe es ,,weder vom Betriebsrat noch von der Gewerkschaftsseite einen Aufruf gegeben".

Produktion pro Tag liegt bei mehr als 500 Autos


Mehr als 500 Autos werden im Bochumer Werk tagtäglich produziert. Nur ein Bruchteil davon ging am Montag und in der Nacht auf Dienstag vom Band.

Dabei gehen die meisten ,,Einbußen" auf das Konto der langen Belegschaftsversammlung. Eingeschränkt war allerdings auch die Nachtproduktion.

Von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts hatte die Belegschaftsversammlung gedauert, mit 17 Stunden und 51 Rednern war sie die längste in der Opel-Geschichte.


Etwa 500 Beschäftigte, so schätzt IG-Metall-Vertrauensmann Reichelt, hätten sich für eine Arbeitsniederlegung ausgesprochen. Der größere Teil davon habe dann doch die Arbeit wieder aufgenommen, etwa 140 Beschäftigte aber die gesamte Schicht hindurch nicht gearbeitet. ,,Es geht uns darum, endlich Druck aufzubauen und Klarheit zu bekommen. Wir wollen uns nicht weiter vertrösten lassen. Es geht um den Erhalt des Werkes und unserer Arbeitsplätze", so Reichelt, der davon spricht, dass die Arbeitnehmervertretung in der Frage ,,durchaus gespalten" sei, ob das Werk trotz der Schließungsankündigung von General Motors noch zu halten sei.

,,Aber General Motors werden wir dazu nicht in Verhandlungen kriegen, sondern nur durch Druck. Und der ist erst dann da, wenn wir keine Autos bauen", so der 38-Jährige. 2004, als das Werk schon einmal auf der ,,Abschussliste" (O-Ton) gestanden habe, sei dies mit der siebentägigen Arbeitsniederlegung gelungen. Den Streik der Nachtschicht bezeichnet er als ,,wichtiges Signal". Zurückhaltend gibt sich der Betriebsrat. ,,Wir werden die weitere Entwicklung beobachten", so Rainer Einenkel.
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-werksleitung-sieht-streik-der-nachtschicht-als-illegale-arbeitsniederlegung-id8426206.html#494184590 (http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-werksleitung-sieht-streik-der-nachtschicht-als-illegale-arbeitsniederlegung-id8426206.html#494184590)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 11:18:09 Sa. 14.September 2013
Opel Bochum: "Die deutliche Mehrheit der Produktionsarbeiter hat diesen Streik geführt"

Steffen Reichelt, stellvertretender Leiter des IGM-Vertrauenskörpers bei Opel in Bochum, hat der "WAZ"-Lokalredaktion Bochum folgende Gegendarstellung zum Artikel "Teile der Nachtschicht streiken" in der Lokalausgabe Bochum vom 11. September zukommen lassen:

ZitatSehr geehrte Damen und Herren,

in dem oben genannten Artikel werde ich wie folgt zitiert, dass nur "etwa 140 Beschäftigte ... die gesamte Schicht hindurch nicht gearbeitet" hätten und der "größere Teil ... dann doch die Arbeit wieder aufgenommen" habe. Diese Aussage habe ich gegenüber Ihrem Redakteur Herrn Rogowski in unseren Telefongesprächen nicht getroffen.

Die Zahl der 140 Kollegen bezieht sich auf diejenigen Mitarbeiter der Nachtschicht, die sich bis zum Schichtwechsel am Versammlungsort im Gebäude D3 befanden. Auch wenn Mitarbeiter im Verlaufe der Schicht diesen Versammlungsort verließen und sich in anderen Teilen des Werks aufhielten, bedeutet das nicht, dass sie alle die Arbeit wieder aufnahmen.

Tatsache ist, dass nach der offiziellen Beendigung der Betriebsversammlung durch den Betriebsratsvorsitzenden 500 bis 600 Kollegen in einer Abstimmung dafür stimmten, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Die deutliche Mehrheit der Produktionsarbeiter hat diesen Streik geführt. Nach der Pause um 2.30 Uhr gingen Kollegen in ihre Arbeitsbereiche, um ihre Taschen von dort zu holen. Dort wurden sie von Vorgesetzten zum Teil massiv unter Druck gesetzt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Dem folgten jedoch nur wenige Kollegen.

So wurden in den Linienbereichen des General Assembly (Karosseriefertigmontage und Wagenendmontage) bis zum Ende der Nachtschicht nur 12 bzw. 15 Fahrzeuge gefertigt. Das entspricht nur ca. 10 Prozent des für diesen Zeitraum üblichen Produktionsvolumens. Die in dem Artikel veröffentlichte Behauptung entspricht nicht der Wahrheit und geht auf eine Fehlinformation des Pressesprechers der Werksleitung, Alexander Bazio, zurück.

Mit freundlichen Grüßen,
Steffen Reichelt
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:32:08 Sa. 18.Januar 2014
 Opel Bochum: "Geheimste Verhandlungen aller Zeiten"


18.01.14 - Bei Opel in Bochum sollten dieser Tage die Inhalte des sogenannten "Sozialtarifvertrags" bekannt gegeben werden. Das verzögert sich nun offenbar aufgrund der massenhaften Kritik daran aus der Belegschaft. Diese stand auch mit im Zentrum der Belegschaftsversammlung am 9. Dezember ("rf-news" berichtete). Auf die aktuelle Entwicklung geht ein neues Flugblatts der Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit "Offensiv" bei Opel in Bochum ein. In einem Artikel mit der Überschrift "Geheimste Verhandlungen aller Zeiten" heißt es darin:

Im Eiltempo wollte das Management noch vor Weihnachten den Abwicklungs-Tarifvertrag durchwinken. Aber die massenhafte Kritik der Belegschaft machte dem einen Strich durch die Rechnung. Um dennoch die ruhigste Werksschließung aller Zeiten durchzusetzen, spielen sie nun wieder auf Zeit: Die Produktionsplanung ist ein einziges Chaos, kurzfristige Schichtabsagen und massenhaft Gerüchte. Das aktuelle BR-Flugblatt erschien vielen, als hätten sie sich im Jahr vertan: "Die Verhandlungen gehen weiter". Das kennen wir schon aus 2012 und 2013. Solche Flugblätter würden sie wohl noch verteilen, wenn das Werk längst geschlossen wäre.

Der Eckpunktevertrag ist immer noch streng geheim - sanktioniert vom Arbeitsgericht Bochum (siehe Bericht). Laut BR-Verhandlungskommisson ist seit Mitte November nichts passiert. Keine einzige Frage konnte geklärt werden und es gibt keinen neuen Verhandlungstermin. Wer soll das denn glauben? Gleichzeitig macht die Geschäftsleitung Druck und lässt über Bazio verkünden: "Der Vertrag ist auf jeden Fall noch im Januar fertig." Offenbar ist die Geschäftsleitung mit dem Verhandlungsstand zufrieden, was für uns nichts Gutes heißen kann.

Viele Kollegen fragen sich: Ist in Wirklichkeit schon alles fertig, aber wir sollen den Vertrag erst nach den BR-Wahlen erhalten? Oder wenn wir unser Soll an Autos erfüllt haben?

Vom Grundsatz wissen wir alle, was im (Un-)"Sozialtarifvertrag" stehen wird - die kampflose Abwicklung unseres Werkes, als billigste und ruhigste Werksschließung aller Zeiten. ...

Es kann nun nicht um Abwarten auf den Vertrag gehen. Wir sollten uns auch nicht auf eine manipulative Pseudo-Abstimmung vertrösten lassen, sondern jetzt den Kampf organisieren!

Vielen geht es gegen den Strich, sich kampflos abwickeln zu lassen. Manche sagen, es sei eh gelaufen. Aber können wir uns den "Luxus" leisten, jetzt aufzugeben? ... Es erweist sich immer mehr als ein Luftschloss, dass angeblich alle möglichen Firmen auf arbeitslose Opelaner warten. Daran ändern auch noch so viele "Lotsen" und "Profilings" nichts.

Wir Arbeiter werden immer wieder und überall um unsere Arbeitsplätze kämpfen müssen. Warum also nicht, solange wir noch eine kampferprobte Belegschaft haben?

Wir Bochumer Opelaner haben es zusammen mit vielen solidarischen Menschen in der Hand, ob dies das letzte Jahr unseres Werkes wird oder wir zehn Jahre nach 2004 unsere Geschichte weiter schreiben und ein neues starkes Signal der Arbeiteroffensive setzen.

Hier der komplette Text des Flugblatts:

Seite 1

http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_1.pdf (http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_1.pdf)




Seite 2

http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_2.pdf (http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_2.pdf)






Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw03/opel-bochum-geheimste-verhandlungen-aller-zeiten-1 (http://www.rf-news.de/2014/kw03/opel-bochum-geheimste-verhandlungen-aller-zeiten-1)


Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:08:48 Sa. 18.Januar 2014
 Einenkel: "Zustimmen oder in den politischen Streik treten"


18.01.14 - Wir dokumentieren an dieser Stelle einen weiteren Artikel aus dem neuen Flugblatt der Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit "Offensiv" bei Opel in Bochum (siehe Haupttext):

Leider müssen wir mittlerweile für eigentlich Selbstverständliches die Gerichte bemühen. Zu Recht beantragte unsere Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann beim Amtsgericht Bochum eine einstweilige Verfügung zur Herausgabe des "Ecpunktepapiers". Wer erwartete, das Gericht würde für die Belegschaft entscheiden, hatte sich getäuscht.

Richter Dr. Sascha Dewender (Mitglied des Parteivorstands der CDU Bochum-Mitte!) nahm Rainer Einenkel in Schutz und wies die Klage ab: "Ich vermute, sie haben nichts geschrieben und geben nichts zur Einsicht, weil sie nichts haben." Deutlich stellte er seine Abneigung gegenüber als links bekannten Arbeitervertretern zur Schau.

Die anwesenden Betriebsräte der BR-Mehrheit machten sich mit Zwischenrufen über das berechtigte Anliegen lustig. Vor der Belegschaft auf der Betriebsversammlung trauten sie sich das nicht, als T. Ropel mit seiner einstündigen antikommunistischen Hetzrede gegen Streik und gegen "Offensiv" keine Hand zum Applaus bewegen konnte und nur viel Kopfschütteln und Kritik erntete.

Einenkel setzte dem am 11.12. mit einer Hetz-Email gegen Annegret die Krone auf. Die Klage sei "ein parteipolitischer Nebenschauplatz" und würde "durch eine politische Gruppe" unterstützt. Anscheinend hat Einenkel kein Problem mit der Parteipolitik der CDU, solange man sich gegen Marxisten-Leninisten einig ist. Wie abgehoben muss man sein, so mit den Sorgen der Kollegen und Familien umzugehen?

Was ist schlimmer: Eine BR-Spitze, die eine solche Vereinbarung vor der Belegschaft verheimlicht, oder eine, die einer so weitreichenden Vereinbarung ohne schriftliche Unterlagen ihre Zustimmung gibt? Was steht in diesem so gut gehüteten Vertrag, was die Belegschaft nicht wissen soll?

Wenigstens in einem Punkt war Einenkel bemerkenswert ehrlich: "Wir hatten an dem Tag nur die Wahl, entweder zuzustimmen oder in den politischen Streik zu treten."

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw03/einenkel-zustimmen-oder-in-den-politischen-streik-treten (http://www.rf-news.de/2014/kw03/einenkel-zustimmen-oder-in-den-politischen-streik-treten)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Strombolli am 19:58:59 Sa. 18.Januar 2014
Es wird schon so sein, wie ich es damals gelernt habe: Die Widersprüche müssen sich so zuspitzen, dass es knallt. Dieses Level ist offensichtlich noch nicht erreicht.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 10:35:52 So. 19.Januar 2014
ZitatDie Widersprüche müssen sich so zuspitzen, dass es knallt.

Ich wiederhole es hier zum 1000sten Mal: Das alleinige Hoffen auf Zuspitzung der Widersprüche und die Ausweitung des Elends ist falsch!
Es bringt nur Leid und geht oft nach hinten (nach Rechtsaußen!) los.

Politische Diskussionen und Strukturen sind notwendig.
Bei OPEL gibt es z.B. das Kollegeninfo GoG ("Gegenwehr ohne Grenzen") wie es bei vielen Autoherstellern gewerkschaftsunabhängige Kollegenzeitungen gibt. Ohne solche Strukturen wären die bisherigen Aktionen und wilden Streiks nicht denkbar gewesen.
Es ist nicht notwenig Parteien oder große Apparate aufzubauen. Es ist aber essentiell, daß sich Leute zum Austausch treffen, sei es im Privaten Rahmen oder als Stammtisch. Es müssen Ansprechpartner bekannt sein und es müssen Leute da sein, die, wenn etwas losgeht, mit praktischen Dingen wie dem Druck von Flugblättern, Erstellen von Transparente etc. helfen können.

Der reine Aufbau persönlichen Frusts führt eher zu Spannungen und Gewalt untereinander und treibt die Frustrierten in die Arme der Rechtspopulisten.
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 21:45:59 Sa. 22.März 2014
Opel Bochum: Protestkundgebung am Montag um 11.55 Uhr


22.03.14 – Am gestrigen Freitag ging bei Opel Bochum ein Flugblatt der IG Metall von Hand zu Hand. Es ruft zur Protestkundgebung am kommenden Montag, den 24. März nach Bochum. Endlich Protest gegen die rigorose Werksschließung von Opel/GM – das spricht dem Gros der Belegschaft und zehntausenden Arbeitern weit über die Region hinaus aus dem Herzen. Endlich und höchste Zeit, sagen viele. Gleichzeitig muss man feststellen, dass das Flugblatt weiter vollständig auf der Linie der IG-Metall-Spitze fährt, die vor GM/Opel kapituliert hat. Denn attackiert wird nicht etwa die Schließung durch Opel/GM oder ihre Profitgier und Ausbeutung. Gefordert werden ,,verbindliche Ersatzarbeitsplätze, belastbare Investitionszusagen, verlässliche Antworten auf alle offenen Fragen, verbesserte Austrittsprogramm."

Viele Kolleginnen und Kollegen fragen auch, warum diese Aktion so kurzfristig organisiert wird und die Mobilisierung mit angezogener Handbremse läuft. Soll so die breite Solidarität aus dem Revier erschwert werden? Soll der Eindruck vermittelt werden: seht ihr, wir stehen allein. Es ist fraglich, ob das aufgeht. Denn – trotz Ärger und Verwunderung über den plötzlichen Aktionismus - überlegen verschiedene Belegschaften bereits, noch wenigstens Delegationen für Montag zu organisieren.

Offenbar ist diesmal auch überbetriebliche Solidarität erwünscht. Denn auf dem Flugblatt heiß es wörtlich zur Kundgebung: ,,Jedes IG Metall Mitglied hat das Recht, daran teilzunehmen." Solidarität wurde in der Vergangenheit von der Betriebsratsspitze auch gerne mal abgeblockt. Vor allem wenn sie für einen selbständigen Streik sprach oder gar im Verdacht stand, der MLPD aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Dafür wurde von Einenkel eigens der Begriff der "unerwünschten Solidarität" geprägt.

Das Flugblatt wurde am Donnerstag um 22.00 Uhr auf die Homepage der Betriebsratsliste von Rainer Einenkel gestellt. Am Vorabend des Prozess in Hamm. Auf der Homepage der IG Metall Bochum findet man es gar nicht. Dort gibt es nur ein Flugblatt "Opel muss liefern" vom 14. März 2014, das kein Wort über geplante Aktionen verliert.

,,Diese Aktion erklärt sich nur aus der andauernden Unruhe und Unzufriedenheit der Belegschaft", so Opel-Ersatzbetriebsrat Klaus Leymann, von der OFFENSIV-Betriebsratsliste gegenüber rf-news. ,,Wir begrüßen diese Aktion, beteiligen uns und mobilisieren. Aber wir wollen darauf Einfluss nehmen, dass sie im Sinne des Kampfs um jeden Arbeitsplatz bei Opel Bochum läuft. Wir wollen nicht auf die Straße gehen, für irgendwelche Schönheitskorrekturen an der Werkschließung."

Mit der Kundgebung ist der Versuch, die ruhigste Werksschließung aller Zeiten durchzuziehen, gescheitert. Aber auch eine von Kämpfen begleitete Werksschließung ist nicht zu akzeptieren. Dass diese Kundgebung kurzfristig, fast schon über Nacht, organisiert wird, lässt sich nur mit dem wachsenden Druck aus der Belegschaft erklären. Immer weniger Kolleginnen und Kollegen wollen ihre Arbeitsplätze still und leise zur Schlachtbank tragen lassen. Sie wollen gegen Opel/GM um ihr Werk und ihre Arbeitsplätze kämpfen.

Das Flugblatt der IG Metall trägt die Überschrift ,,Opelaner brauchen Zukunft". Für ihre nächste Zukunft brauchen die Bochumer Opel-Arbeiterinnen und -Arbeiter sowie Beschäftigte bei Zulieferern die Arbeitsplätze und den Erhalt des Werkes. Für die Zukunft insgesamt muss über gesellschaftliche Alternativen nachgedacht werden. Alternativen, in denen nicht eine Konzernleitung mit Federstrich die Zukunft von zehntausenden Familien abwickeln kann. Eine echte sozialistische Gesellschaft, wo die Produktionsmittel gemeinschaftliches Eigentum der Gesellschaft sind.

Die Kundgebung findet am Montag, den 24. März 2014 um 11.55 Uhr vor der Rundsporthalle in Bochum statt (Küpperstraße / Am Stadion).
Artikelaktionen

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw12/protestkundgebung-bei-opel-bochum-am-montag-2013-aber-wofuer (http://www.rf-news.de/2014/kw12/protestkundgebung-bei-opel-bochum-am-montag-2013-aber-wofuer)
Titel: Opel Bochum: Seit 7:00 Uhr ruht die Produktion - Autokorso nach Straßenblockade
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 13:44:40 Mo. 24.März 2014
Opel Bochum: Seit 7:00 Uhr ruht die Produktion - Autokorso nach Straßenblockade

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww7.pic-upload.de%2Fthumb%2F24.03.14%2Fck2l2y2y2c44.jpg&hash=96015838e54e2b96fd3d61531247b067218b9f93) (http://www.pic-upload.de/view-22652800/ccfdsed.jpg.html)
(//)

Transparent gegen die Kapitulation vor Opel/GM (rf-foto)



24.3.14 (13:05 Uhr) - Derzeit bewegt sich der Protest mit einem Autokorso zu Tor 4 des Bochumer Opel-Werk I.

(12:45 Uhr) - Vor den Augen der fassungslosen Kolleginnen und Kollegen beendete unter einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert die IG Metall nach nicht einmal einer halben Stunde die Kundgebung heute Mittag in Bochum. Aber der Reihe nach. Um 11:55 Uhr hatten sich nach Angaben der IG Metall rund 1.000 Kolleginnen und Kollegen vor der Rundsporthalle versammelt, wo derzeit Verhandlungen zwischen der IG Metall und Opel laufen. ,,Fast die komplette A-Schicht ist da", erklärt einer der Kollegen gegenüber rf-news. ,,Seit 7:00 Uhr ruht die Produktion im Bochumer Opel Werk." Gemeinsam kam entschlossen und selbstbewusst eine größere Gruppe aus dem Werk, mit Kolleginnen und Kollegen der Offensiv-Betriebsratsliste an der Spitze. Sie eröffneten um 11:30 Uhr ein offenes Mikrofon.

Dort sprach als erstes die Offensiv-Betriebsrätin Annegret Gärtner Leymann, gefolgt vom stellvertretenden VK-Leiter Steffen Reichelt und weiteren Opel-Kollegen. Solidarität überbrachten u.a. der Landesvorsitzende der MLPD Jupp Eiker, Kollegen von Thyssen-Krupp Duisburg, von Johnson Controls, Frauen der BASTA-Gruppe und Vertreterinnen des Solidaritätskreises. Weitere Solidaritätsdelegationen aus den Betrieben des Ruhrgebiet sind vor Ort.

Um kurz vor 12:00 Uhr begann dann die offizielle Kundgebung der IG Metall. Bezirksvorsitzender Knut Giesler berichtete über den Stand der laufenden Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag. Er bat darum, die Verhandlungen ungestört führen zu können. Es würde zum Besten aller verhandelt, das soll man in Ruhe gewähren lassen. Aber die Stimmung ist ganz anders. Die Kolleginnen und Kollegen sind geladen und wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Keine Hand regt sich zum Applaus für Giesler.

Dann folgte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, der aber kaum konkretes berichtete, sondern Personalvorstand Ullrich Schumacher nach vorne schob. Dieser berichtete über die sattsam bekannten 256 Ersatzarbeitsplätze in der Ersatzteilhaltung und einer geplanten Transfergesellschaft. ,,Da hätte man sich mehr erwartet", so die IG Metall Vertreterin, um dann die Kundgebung unter gellenden Pfiffen der Kollegen zu beenden. Steffen Reichelt durfte nicht mehr sprechen. Schnell waren aber Ersatzlautsprecher da.

Bis zu 250 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten dann auf die Castroper Straße, wo sie derzeit die Kreuzung zum Stadionring blockiert halten. Die Polizei sperrt den Verkehr und verhält sich kooperativ. ,,Die Presse und alle sollen wissen: Wir Opelaner leben noch und stehen hier für unser Werk", so ein Kollege auf der Kreuzung. Derzeit läuft die Diskussion, wie zu Schichtbeginn um 14:00 Uhr die Auseinandersetzung fortgeführt werden kann.

rf-news wird weiter berichten


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-seit-7-00-uhr-ruht-die-produktion-derzeit-strassenblockade (http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-seit-7-00-uhr-ruht-die-produktion-derzeit-strassenblockade)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 14:26:21 Mo. 24.März 2014
Respekt!
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:57:14 Mo. 24.März 2014
Opel Bochum: Beindruckender Kampftag der Belegschaft

24.03.14 – Mit einem mehrstündigen Streik, Kundgebung, Demonstration, Straßenblockade und Autokorso zeigten die Bochumer Opelaner heute selbstbewusst Flagge im Kampf um ihre Arbeitsplätze. Bereits vor Beginn der Frühschicht wurde eine Extra-Ausgabe der Kollegen-Zeitung ,,Der Blitz" verteilt mit dem Titel: ,,Heute zur Kundgebung um 11.55 Uhr! Ja zum Kampf – Nein zum Kniefall!" Damit sprach er der Mehrheit aus dem Herzen. Nach Angaben der IG Metall versammelten sich über 1.000 Kolleginnen und Kollegen vor der Rundsporthalle, wo heute Verhandlungen zwischen der IG Metall und Opel liefen. ,,Fast die komplette B-Schicht ist da", erklärte ein Kollege gegenüber rf-news. ,,Seit 10:30 ruht die Produktion im Bochumer Opel Werk." Gemeinsam, entschlossen und selbstbewusst kam eine größere Gruppe aus dem Werk, mit Kolleginnen und Kollegen der Offensiv-Betriebsratsliste an der Spitze. Sie eröffneten um 11:30 Uhr ein offenes Mikrofon.

Am offenen Mikrofon sprach die Offensiv-Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann, gefolgt vom stellvertretenden VK-Leiter Steffen Reichelt und weiteren Opel-Kollegen. Solidarität überbrachten u.a. der Landesvorsitzende der MLPD Jupp Eicker, Kollegen von Thyssen-Krupp Duisburg, von Johnson Controls, Frauen der BASTA-Gruppe und Vertreterinnen des Solidaritätskreises. Weitere Solidaritätsdelegationen aus den Betrieben des Ruhrgebiets waren vor Ort, u.a. von Bosch Rexrodt aus Witten oder Bergarbeiter von Auguste Victoria in Marl. Vor allem wurde Opel/GM ins Visier genommen. Ein Konzern, der für seine Profite rigoros die Werksschließung in Bochum betreibt. Damit ruiniert er die Existenz zehntausender Familien bei Opel, Zulieferern, aber auch Selbstständige, Händler usw.

Um kurz vor 12:00 Uhr begann dann die offizielle Kundgebung der IG Metall. In wohlfeilen Worten versuchte IGM-Bezirksleiter Knut Giesler die Einrichtung einer zweijährigen Transfergesellschaft als Erfolg zu verkaufen. Als Trostpflaster wurde der Erhalt von 265 Arbeitsplätzen bei den Ersatzteilen verkündet. Er bat, die Verhandlungen ungestört führen zu können. Es würde zum Besten aller verhandelt. Aber die Stimmung in der Belegschaft ist ganz anders. Die Kolleginnen und Kollegen sind geladen und wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Keine Hand regt sich zum Applaus für Giesler. Im Gegenteil fielen Zwischenrufe wie: ,,Was soll das?" oder ,,Was tun wir hier überhaupt?"

Man muss wissen, dass die IG-Metall Bezirksleitung und die rechte Betriebsratsspitze um Rainer Einenkel die heutige Kundgebung nur auf massiven Druck der Belegschaft kurzfristig und schlecht organisierten. (mehr dazu) Der Ablauf war von ihrer Seite dann auch ein erbärmliches Schauspiel.

Auf Giesler folgte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, der aber ebenfalls nichts Neues zu berichten wusste. Im weiteren schob er Opel-Personalvorstand Ulrich Schumacher mit den Worten: ,,Herr Schumacher, sie hätten schon längst vor diesen Menschen sprechen sollen", nach vorne. Was dieser dann ablieferte brachte die Stimmung auf dem Platz zum Kochen. In dürren Sätzen erklärte er, dass die Werksschließung nicht persönlich zu nehmen sei. Die Bochumer Opelaner würden wunderbare Autos bauen. Dann verschwand er schnell vom Mikrofon. ,,Wir wollen arbeiten" und ,,Das ist doch wohl ein schlechter Witz" waren noch die harmlosesten Rufe, die Schumacher auf seinem eiligen Weg vom Podium begleiteten.

,,Da hätte man sich mehr erwartet", so die IG Metall Bevollmächtigte Bochum-Herne, Eva Kerkemeier. Mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen beendete sie dann die Kundgebung - vor den Augen der fassungslosen Kolleginnen und Kollegen nach nur einer halben Stunde und unter gellenden und empörten Pfiffen. Kollegen berichteten gegenüber rf-news, dass Kerkemeier später gegenüber der Presse vor allem über die MLPD herzog, statt Opel/GM zu kritisieren.

Steffen Reichelt sollte gar nicht mehr sprechen dürfen und das Mikrofon wurde ihm abgestellt. Aber schnell waren Ersatzlautsprecher da. Ein richtiger Meinungskampf entbrannte, ob man sich so einfach nachhause schicken lässt. Viele Kolleginnen und Kollegen rangen mit sich. Aber es kam kaum Frust oder Resignation auf.

Bis zu 250 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten dann auf die Castroper Straße, wo sie rund eine halbe Stunde die Kreuzung zum Stadionring blockiert hielten. ,,Die Presse und alle sollen wissen: Wir Opelaner leben noch und stehen hier für unser Werk", so ein Kollege auf der Kreuzung. Jeder vierte Autofahrer, der durch die Blockade im Stau stand, spendete für die Streikkasse - auch hier große Zustimmung und Solidarität.

Es folgte ein gemeinsamer Autokorso zum Tor 4. Dort wurde die Aktion vorerst beendet. Allen war der Stolz über die gelungene Aktion ins Gesicht geschrieben. Die Blockade war der unumstrittene Höhepunkt des Tages.

Steffen Reichelt, Kandidat auf der Liste von OFFENSIV für die bevorstehenden Betriebsratswahlen und stellvertretender Leiter des IG Metall Vertrauenskörper ist mit dem Tag rundum zufrieden. "Heute war ein ganz wichtiger Tag in der Richtungsentscheidung der Belegschaft," so der Bochumer heute Nachmittag gegenüber rf-news. "Es wurde glasklar, dass nicht nur OFFENSIV, sondern eine große Mehrheit der Belegschaft nicht bereit ist, sich stillschweigend abwickeln zu lassen." Es war ein Tag der wachsenden Klassenselbstständigkeit und Schulterschluss aller, die für den Erhalt des Werkes kämpfen wollen.

Die Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung "Der Blitz lesen:

Seite 1

Seite 2

Pressemitteilung der OFFENSIV-Betriebsratsliste zum heutigen Tag


http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-beindruckender-kampftag-der-belegschaft (http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-beindruckender-kampftag-der-belegschaft)


OFFENSIV-Pressemitteilung zum heutigen Kampftag der Belegschaft


24.03.14 – In einer Mitteilung informiert OFFENSIV, die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel in Bochum : "Um 11 Uhr haben heute über 1.000 Opelaner die Arbeit niedergelegt und sich an der an der Kundgebung der IG Metall in Bochum beteiligt. Das war ein klares Signal an den Vorstand von GM gegen die Schließung unseres Werks und den Abgesang der letzten Monate.

Vor Beginn führte OFFENSIV ein offenes Mikrofon durch. Dutzende Kollegen und Delegationen u.a. von Johnson Controls, ThyssenKrupp Duisburg, Daimler Stuttgart, Ford Köln, der MLPD und vielen anderen machten deutlich: Es kann nicht um darum gehen, ein möglichst dickes Pflaster auf die Werksschließung zu kleben.

'Wir haben Verantwortung für die ganze Region, für 45.000 Arbeitsplätze und ihre Familien den Kampf um jeden Arbeitsplatz zu führen', so unsere Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann. Der empörende Auftritt von Opels Personaldirektor Schumacher wurde von den Kollegen mit einem gellenden Pfeifkonzert beantwortet.

Anschließend demonstrierten rund 250 Kollegen auf die Castroper Straße. Eine halbe Stunde wurde die Kreuzung Castroper Straße / Stadionring besetzt. Nach einem Auto-Corso zurück zum Werk I wurden die Kollegen der Spätschicht am Tor 4 (Wittener Straße) informiert.

Nicht einverstanden waren die Teilnehmer mit der Kapitulation von IGM-Bezirksleitung und dem Betriebsratsvorsitzenden vor den Schließungsplänen von GM. Daß die seit Wochen von Belegschaft und Vertrauensleuten eingeforderte Kundgebung bereits nach einer halben Stunde beendet und weiteren Belegschaftsvertretern das Mikrofon abgedreht wurde, ist ein Skandal. Dagegen hat die Belegschaft heute gezeigt: Der Kampf um jeden Arbeitsplatz hat erst begonnen"

Ausführlicher Artikel über die heutigen Geschehnisse

http://www.rf-news.de/2014/kw13/offensiv-pressemitteilung-zum-heutigen-kampftag-der-belegschaft (http://www.rf-news.de/2014/kw13/offensiv-pressemitteilung-zum-heutigen-kampftag-der-belegschaft)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:35:37 Mi. 02.April 2014
Verena Vöhringer gegen Opel - eine mutige junge Frau zieht für die Interessen der Jugend vor Gericht


02.04.14 - In einer Mitteilung informiert "Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel in Bochum:

"Am 4. April findet der Berufungsprozess von Verena Vöhringer vor dem Landesarbeitsgericht Hamm statt. Es geht dabei um ihr Recht als Jugendvertreterin auf unbefristete Übernahme.

Eine Solidaritätskundgebung ist am gleichen Tag für 8.30 Uhr vor dem Eingang des LAG angekündigt. Der Prozesstermin ist um 10 Uhr. Verena Vöhringer steht mit an der Spitze des Kampfes der Auszubildenden bei Opel um eine unbefristete Übernahme und hat ihr Amt als Jugendvertreterin sehr ernst genommen. Ihre Teilnahme an Sitzungen der Jugend- und Auszubildendenvertretung musste sie gegen Behinderungen durch die Personalabteilung von Opel juristisch durchsetzen. ...

Eine besondere Brisanz erhält der Prozess angesichts der aktuellen Auseinandersetzung um die angekündigte Schließung des Bochumer Opel-Werks. Die Zukunft der Jugend in der Region ist ein gewichtiges Motiv der Belegschaft, die Schließung nicht zu akzeptieren. Das wurde am 24. März mit einer mehrstündigen Arbeitsniederlegung, Kundgebung und Straßenblockade auf dem Bochumer Stadionring unterstrichen. Für diesen Weg des Kampfes hat sich Verena Vöhringer, inzwischen Vertrauensfrau der IG Metall und aktiv bei der Betriebsratsliste 'Offensiv', immer stark gemacht."

Die komplette Mitteilung: offensivbochum.wordpress.com


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw14/verena-voehringer-gegen-opel-2013-eine-mutige-junge-frau-zieht-fuer-die-interessen-der-jugend-vor-gericht (http://www.rf-news.de/2014/kw14/verena-voehringer-gegen-opel-2013-eine-mutige-junge-frau-zieht-fuer-die-interessen-der-jugend-vor-gericht)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:46:16 Do. 08.Mai 2014
Opel Bochum: Betriebsrats-Konstituierung, Mobbing-Prozess und weitere Verhandlungen

08.05.14 - Bei den Betriebsratswahlen bei Opel Bochum Mitte April konnte die Betriebsratsliste OFFENSIV ihre Positionen ausbauen. Die kämpferische Richtung geht gestärkt aus den Auseinandersetzungen der letzten Wochen hervor. Seitdem gibt es bei Opel Bochum drei Betriebsräte von OFFENSIV. Neu hinzu gekommen sind Klaus Leymann und Rainer Weinmann. Wiedergewählt wurde die Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann.

Gestern hat nun die konstituierende Sitzung des Betriebsrats stattgefunden. Wie bei den Mehrheitsverhältnissen zu erwarten war, wurden Rainer Einenkel als Betriebsratsvorsitzender und Murat Yaman als sein Stellvertreter wiedergewählt. Allerdings konnte auch OFFENSIV einen wichtigen Erfolg verbuchen: Annegret Gärtner-Leymann wurde zum Mitglied des geschäftsführenden Ausschusses des Betriebsrats gewählt.

"Das zeigt, dass wir im oft harten antikommunistischen Gegenwind an Einfluss und Autorität gewonnen haben. Das werden wir vor allem dafür nutzen, den Kampf um jeden Arbeitsplatz mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu fördern und zu unterstützen", so Steffen Reichelt, stellvertretender Leiter des IG-Metall-Vertrauensköpers gegenüber "rf-news".

Bereits heute sind wieder Verhandlungen zwischen der IGM-Bezirksleitung als Verhandlungsführer und Opel über einen "Sozialtarifvertrag" angesetzt. Seitens Opel soll verstärkter Druck aufgebaut worden sein, möglichst schnell zu einem Abschluss zu kommen. Der "Sozialtarifvertrag" ist aber der Weg der offenen Kapitulation vor der Werksschließung. Die von der Betriebsratsspitze in Verbindung damit versprochenen "Ersatzarbeitsplätze" und "Erhöhungen der Abfindungssummen" haben sich in Luft aufgelöst, was Rainer Einenkel mittlerweile auch zugeben muss.

"Der einzige Weg, der uns bisher vorangebracht hat, ist der des Kampfs der Belegschaft um ihre Interessen und ihre Arbeitsplätze", so Steffen Reichelt. Dabei sind die Opelaner aus Bochum nicht allein. Beim Zulieferer Johnson Controls stellt sich die Situation ganz ähnlich dar und auch hier wächst die Kampfbereitschaft der Belegschaft.

Die kämpferische Richtung wird von der Geschäftsleitung attackiert. Aber auch Betriebsräte gaben sich für das antikommunistisch motivierte Mobbing und Unterdrückung des Kampfs um die Arbeitsplätze her.

Dazu findet Morgen, am 9. Mai, um 12.30 Uhr ein Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Bochum statt. Anlass ist die Klage von Annegret Gärtner-Leymann gegen das Betriebsratsmitglied Bernd Wocziczka. Im Zusammenhang mit dem sechsstündigen Streik der Nachtschicht am 10. September 2013 hatte dieser öffentlich behauptet, Annegret Gärtner-Leymann habe die Kollegen wissentlich belogen und zum Streik aufgefordert.

Angesichts des reaktionären Betriebsverfassungsgesetzes bedeutet eine solche Aussage, Annegret Gärtner-Leymann der Geschäftsleitung ans Messer zu liefern und ihre fristlose Entlassung zu provozieren. So ein Verhalten ist für jeden Gewerkschafter unwürdig - unabhängig von seiner politischen Einstellung. Darüber hinaus hat Wocziczka die Betriebsrätin abwertend und frauenfeindlich attackiert. Steffen Reichelt: "Es handelt sich hierbei um einen politischen Angriff, der so nicht hingenommen werden kann."

Der Prozess findet vor dem Arbeitsgericht Bochum, Marienplatz 2, statt. Der Soli-Kreis der Opelaner bitte um zahlreiche Teilnahme. Ab 12 Uhr werden die Unterstützer vor dem Gericht herzlich begrüßt werden. "Annegret Gärtner-Leymann hat die volle Rückendeckung und Solidarität von OFFENSIV. Für die schwierige neue Aufgabe im geschäftsführenden Ausschuss, aber auch gegen Angriffe durch die Werksleitung und möglicherweise andere Betriebsräte", kündigt Steffen Reichelt an.


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw19/betriebsrat-bei-opel-in-bochum-neu-konstituiert-kaempferische-gestaerkt-aus-den-wahlen-hervorgegangen (http://www.rf-news.de/2014/kw19/betriebsrat-bei-opel-in-bochum-neu-konstituiert-kaempferische-gestaerkt-aus-den-wahlen-hervorgegangen)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:56:06 Di. 22.Juli 2014
Johnson Controls droht mit Schließung des Werks in Bochum

22.07.14 - Die folgende Pressemitteilung hat der Betriebsrat des Autozulieferers Johnson Controls Bochum heute veröffentlicht:

"Das Management hat die Belegschaft und den Wirtschaftsausschuss darüber informiert, das die Autositze für das Nachfolgemodell des Ford Fiesta nicht mehr in Bochum gebaut werden.

Aktuell werden im Bochumer Werk noch Autositze für das Bochumer Opel Werk (Zafira) und für Ford Köln (Fiesta) produziert. Mit dem Wegfall der Opel Produktion Ende dieses Jahres würde das zweite Standbein des Bochumer Johnson Controls Standortes wegbrechen.

Der aktuelle Ford Fiesta wird noch bis ca. April 2017 hergestellt. Sollten bis dato keine neuen Aufträge kommen, wird mit Johnson Controls Bochum ein weiterer wichtiger Industriebetrieb geschlossen."


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw30/ohne-neue-auftraege-schliesst-johnson-controls-in-bochum (http://www.rf-news.de/2014/kw30/ohne-neue-auftraege-schliesst-johnson-controls-in-bochum)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:15:24 Mi. 23.Juli 2014
Opelaner und Johnson-Controls-Kollegen gehören zusammen!



23.07.14 - Der "Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner" verteilte heute morgen einen Solidaritätsflyer bei Johnson Controls in Bochum (siehe Pressemitteilung von gestern), der mit großem Interesse von den Kollegen aufgenommen wurde:

"Der 'Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner' möchte allen Johnson-Kollegen seine Solidarität aussprechen: wir beglückwünschen euch zu eurem Kampfgeist, den ihr mit eurer Arbeitsniederlegung und euren Protesten gegen die Kündigungspläne von Johnson Controls zum Ausdruck gebracht habt. Ihr lasst euch nicht unterkriegen, sondern macht eure eigene Rechnung auf! Es ist eine Unverschämtheit der Johnson-Controls-Geschäftsleitung, euch mit 70 Abmahnungen zu bedrohen - sofortige Zurücknahme aller Abmahnungen!

Es ist eine Herzensangelegenheit aller Arbeiter und die Öffentlichkeit, die Opelaner, die Zulieferer und Leiharbeiter zu unterstützen und wir stehen voll hinter euch! Der Solidaritätskreis hat inzwischen über 40.000 Euro für die Streikkasse gesammelt und auch schon Streikgeld an Opelaner ausgezahlt – seid versichert, dass diese Streikkasse auch für euch da ist. Wendet euch an uns, falls euch für die Streikzeit Lohn abgezogen wird, informiert euch auf unserer Homepage, kommt zu den Treffen des Solikreises. ..."

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw30/opelaner-und-johnson-controls-kollegen-gehoeren-zusammen (http://www.rf-news.de/2014/kw30/opelaner-und-johnson-controls-kollegen-gehoeren-zusammen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:10:16 Mo. 22.September 2014
Opel Bochum: Belegschaftsversammlung endet mit Eklat

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2Fthumb%2F22.09.14%2Fludb8twy9gfj.jpg&hash=aaa32f377b284df184eba12554cf24cdc94b913e) (http://www.pic-upload.de/view-24696843/image.jpg.html)
(//)
"BASTA!"-Frauen mit ihrem Transparent bei der Kundgebung

18.00 Uhr: Über 2.000 Kollegen haben heute auf der Betriebsversammlung von Opel-Bochum die Taktik von Opel und rechter Gewerkschaftsführung klar durchkreuzt. Mit vielen kämpferischen und kritischen Redebeiträgen haben die Opelaner klar gemacht: Diese Aufhebungsverträge werden von uns nicht unterzeichnet!

Im Gespräch mit ,,rf-news"erklärte Steffen Reichelt von der Betriebsratsliste ,,Offensiv" - gleichzeitg stellvertretender Vertraunskörperleiter - dazu: ,,Während u.a. mit einem Transparent 'Wir waren Opelaner mit Herz und Seele' eine regelrechte Niederlagenstimmung erzeugt werden sollte, setzte sich die Erkenntnis durch, dass wir diese Verträge so nicht annehmen können. Ganz grundsätzlich lehnten viele Kollegen – vor allem auch von der kämpferischen Betriebsratsliste OFFENSIV grundsätzlich die Unterschrift unter einen Aufhebungsvertrag ab. Der Versuch, die Versdammlung kurz zu halten und eine breite Diskussion zu verhindern, scheiterte. Ein Kollege: 'Ich kann als Arbeiter einen solchen Vertrag nicht unterzeichnen. Ich kann meinen Arbeitsplatz nicht verkaufen, weil ich Verantwortung habe für die Region und für die Jugend.' Viele andere Kollegen forderten klare Aussagen von der Geschäftsleitung für Nachbesserungen und Korrekturen an dem sogenannten Sozialtarifvertrag, was aber von der Geschäftsleitung abgelehnt wurde."

Die Geschäftsleitung von Opel erklärte ultimativ, dass die Kollegen den Aufhebungsvertrag bis zum 30. September unterschreiben müssten. Volker Strehl von der IG Metall- Führung aus Nordrhein-Westfalen forderte das Gleiche! Er hetzte gegen die ,,Roten", die doch glatt für Kampf seien, während es ihm um das Wohl der Belegschaft ginge. Dabei hat er ja den Schlamassel um den Sozialtarifvertrag mit ausgehandelt! Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel erklärte, er empfehle ,,persönlich", den Vertrag (eher) nicht zu unterschreiben, zumindest nicht jetzt bzw. nicht ohne Anlagen oder Ähnliches. Etliche Redebeiträge positionierten sich klar für den Kampf um jeden Arbeitsplatz, für einen unbefristeten Streik der Opelaner. Zu einem Eklat kam es am Ende der Betriebsversammlung, als während des um 12.35 Uhr begonnenen Berichts der Offensiv-Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann zur Arbeit im geschäftsführenden Ausschuss des Betriebsrats um 12.38 Uhr die Tore geöffnet wurden. Die Betriebsversammlung wurde danach vom stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden Murat Yaman beendet, obwohl noch zwölf Kollegen auf der Rednerliste standen und noch Hunderte Kollegen im Saal waren. Die Versammlung zeigt die große Angst und Defensive von General Motors vor der Entscheidung der Belegschaft, den Kampf um das Werk und die Arbeitsplätze nicht aufzugeben, sondern jetzt anzupacken. Genau in diesem Sinne fand auch eine Kundgebung vor der Versammlung am Tor 1 statt, zahlreiche Solidaritätsdelegationen aus anderen Betrieben wie von Daimler in Düsseldorf, Ford in Köln, Thyssen-Krupp aus Duisburg, von Outokumpu aus Bochum, aus dem Bergbau und natürlich das Opelaner-Frauen-Kommitee ,,BASTA!" waren vor Ort. Eine Vertreterin von ,,BASTA!" drückte ihre Solidarität in einem Beitrag auf der Versammlung aus und ermutigte die Belegschaft dazu, den Kampf um ihre Arbeitsplätze aufzunehmen. Das erhielt tosenden Beifall.


14.00 Uhr: Die kämpferische Betriebsversammlung bei Opel in Bochum endete vor kurzem mit einem Eklat – "rf-news" wird demnächst berichten.


13.00 Uhr: Der Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner hatte heute morgen vor Tor 1 zu einer Solidaritätskundgebung aufgerufen anlässlich der Betriebsversammlung bei Opel Bochum. Viele Solidaritätsdelegationen waren gekommen.

Das Frauenkomitee "BASTA!" empfing die zur Versammlung strömenden Opelaner mit ihrem Transparent ,,Schatz wir unterschreiben nicht – wir kämpfen!" Delegationen von vielen Betrieben aus NRW waren gekommen, um den Opelanern die Unterstützung und Solidarität auszudrücken und sie in vielen Gesprächen in ihren Entscheidungen zu ermutigen. ,,Den Mutigen gehört die Zukunft. Wir stehen hinter euch", so die Ford-Kollegen. ,,Stahlarbeiter, Bergleute, Opelaner - revierweiter gemeinsamer Kampf um jeden Arbeitsplatz", so positionierten sich die Vertrauensleute von TKS Duisburg. Kolleginnen und Kollegen von Outokumpu, Johnson Controls Bochum, Hella Recklinghausen, Caterpillar Lünen, Pilkington, Gelsenkirchen, Bergleute von "Kumpel für AUF" und Bergarbeiterfrauen, der Frauenverband Courage, Kollegen von Verdi, IGBCE, GEW, IG Metall brachten ihre Solidarität.

Berichtet wurde, wie ehemalige Opel-Kollegen, die zu ihnen kamen, gerade wieder entlassen werden usw. Steffen Reichelt von der Betriebsratsliste "Offensiv" griff an, dass die angemeldeten Solidaritätsdelegationen vom Betriebsratsvorsitzenden nun nicht ins Werk gelassen werden, während der Belegschaft und Presse erzählt wird, es fehlte an Solidarität, die Opelaner stünden alleine auf verlorenem Posten und müssten sich nun ergeben. Er machte deutlich, dass sie dazu keineswegs bereit sind. Der Solidaritätskreis kritisierte, dass die Medien, wenn überhaupt, gleichgeschaltet nur noch in der Vergangenheit über Opel berichten.

Während früher die Medien bei Opel-Betriebsversammlungen vor Ort waren, kam sehr spät nur eine Kamerafrau des WDR. Mit den Kollegen sprechen sahen wir niemand!

Vertrauensleute von Daimler Düsseldorf, die selbst gerade voll herausgefordert sind, den Kampf gegen die geplante Streichung der Nachtschicht (1.800 Arbeitsplätze), informierten ihrerseits die Opelaner über ihre turbulente Betriebsversammlung (siehe rf-news), überbrachten die Solidarität und den Wunsch nach einem gemeinsamen Kampf, was offensichtlich auf großes Interesse stieß und einen Erfahrungsaustausch in Gang setze. Sehr viele Opelaner gaben eindringlich ihre Erfahrungen und Lehre an sie weiter: ,,Ihr müsst jetzt kämpfen!, es ist nie zu früh ..., wir haben zu lange gewartet." Selbst diesen Daimler-Kollegen wurden vom Betriebsratsvorsitzenden Rainer Einenkel wurde der Zutritt verwehrt!

Der Solikreis beendete seine Solidaritätserklärung mit einer Protestresolution und dem Versprechen: ,,Wir werden jederzeit da sein, wenn ihr uns braucht" und ,,viel Erfolg in euren Entscheidungen".

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw39/solidaritaetskundgebung-vor-der-betriebsversammlung-heute-morgen-wuenscht-den-opelanern-201eviel-erfolg-fuer-eure-entscheidungen201c (http://www.rf-news.de/2014/kw39/solidaritaetskundgebung-vor-der-betriebsversammlung-heute-morgen-wuenscht-den-opelanern-201eviel-erfolg-fuer-eure-entscheidungen201c)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:09:52 Mi. 19.November 2014
Bochum: "Wir waren, sind und bleiben Opelaner - und vor allem Arbeiter!"


19.11.14 - Unter der Überschrift "Ihr wollt uns wohl ver(grün)kohlen!" hat die "Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit - Offensiv" bei Opel in Bochum ein aktuelles Flugblatt herausgebracht:

"Es wird immer deutlicher, dass mit dem Sozialtarifvertrag nichts wirklich geklärt war. Offensichtlich ging es im September nur darum, an die Unterschriften zu kommen. ...

Aber die Belegschaft will noch Antworten, solange sie noch produziert und vor Ort ist. So haben die Kollegen der Fertigmontage A-­Schicht am 31. Oktober die Produktion für 50 Minuten zum Erliegen gebracht.

Rainer Einenkel musste Rede und Antwort stehen und die Kollegen setzten ein Zeichen: Schluss mit Desinformation und Hinhalten. Nur dadurch wurden die seit Monaten gestoppten Infostunden wieder durchgeführt. Mutig forderten letzte Woche auch die Azubis ihre Belange mit einem offenen Brief ein. Davon aufgeschreckt wurden wieder Ghostwriter aktiv und verteilten anonyme Hetzflyer gegen OFFENSIV. Wenn man keine konstruktive politische Argumentation hat, dann nimmt die Hetze ihren Lauf. ...

Die Belegschaft jedoch kann mit aufrechtem Gang gehen und egal, wohin es den einzelnen verschlägt – immer gehen unsere Erfahrungen, Schlussfolgerungen und der rebellische Geist aus Jahrzehnten Kampf mit! Von den nächsten Wochen muss die Botschaft ausgehen:

Die Belegschaft hat die Werkschließung nie akzeptiert! Wir waren, sind und bleiben Opelaner – und vor allem Arbeiter!"

Das komplette Flugblatt als pdf-Datei zum lesen und downloaden gibt's hier!

http://www.rf-news.de/2014/kw47/141118%2018h%20Offensiv-Flugblatt%2071%20Fertig.pdf (http://www.rf-news.de/2014/kw47/141118%2018h%20Offensiv-Flugblatt%2071%20Fertig.pdf)

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw47/bochum-wir-waren-sind-und-bleiben-opelaner (http://www.rf-news.de/2014/kw47/bochum-wir-waren-sind-und-bleiben-opelaner)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 09:40:46 Fr. 12.Dezember 2014
Film online: "Wir haben die Schließung nie akzeptiert und tragen die Fackel weiter!"

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2Fthumb%2F12.12.14%2Fgk5t3eyzbw9m.jpg&hash=c9da94d2da45136f1c13ad87cba91c45fe8e3ff3) (http://www.pic-upload.de/view-25530361/image.jpg.html)
(//)
Ulja Serway und Hans Nowak von der Bundesweiten Montagsdemo

10.12.14 - Wir dokumentieren aus der Pressemitteilung zur revierweiten Kundgebung der Montagsdemos ,,Wir haben die Schließung nie akzeptiert und tragen die Fackel weiter!" am 8. Dezember in Bochum. Außerdem ist ein Film-Mitschnitt der Kundgebung hier anzusehen:

"Trotz strömendem Regen und Vorweihnachtsstress ließen es sich Hunderte Menschen nicht nehmen, am gestrigen Abend zur Kundgebung der Montagsdemos nach Bochum zu kommen. Im Laufe des Abends zog die Kundgebung auf und um den Willy Brandt-Platz über 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an. ...

'Wir sind tief beeindruckt und begeistert über die Aktion. Sie war als revierweite Montagsdemo geplant – aber sie wurde viel mehr. Die Resonanz und Solidarität aus dem In- und Ausland war überwältigend. ...' so Ulja Serway von der Bundesweiten Montagsdemo. ...

Voll wurde es auf der Bühne als Opel-Kollegen rund um die Betriebsratsliste ,Offensiv' mit Annegret Gärtner-Leymann - Mitglied im geschäftsführenden Ausschuss des Betriebsrates – ihre Bilanz zogen. 'Sie haben das Werk geschlossen – dazu haben sie die Macht. Aber die Belegschaft klein zu kriegen, das ist ihnen nicht gelungen! ... Jemand sagte: Wie eine Streubombe werden die Opelaner sich nun in alle anderen Betriebe verteilen und dort die Erfahrungen verankern. Anderen ist das Bild der Pusteblume lieber, vielleicht sind wir eine gute Mischung aus beidem.' ...

'Was bleibt, sind Freunde im Leben' - so manche Träne floss, als umrahmt vom Fackellicht der bewegende Abend mit dem gemeinsamen Singen des Pudhys-Klassikers zu Ende ging.

Alle Beiträge und Grußbotschaften werden in Kürze in einer Broschüre bzw. auf der Homepage der bundesweiten Montagsdemo (www. bundesweite-montagsdemo.de) veröffentlicht. ...

Freundliche Grüße Ulja Serway und Hans Nowak von der Bundesweiten Montagsdemo Ulrich Achenbach, Montagsdemo Bochum" 

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw50/film-online-201ewir-haben-die-schliessung-nie-akzeptiert-und-tragen-die-fackel-weiter-201c (http://www.rf-news.de/2014/kw50/film-online-201ewir-haben-die-schliessung-nie-akzeptiert-und-tragen-die-fackel-weiter-201c)

HIER DER FILM

https://www.youtube.com/watch?v=sXZTQNJ-o0Y&feature=youtu.be (https://www.youtube.com/watch?v=sXZTQNJ-o0Y&feature=youtu.be)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:49:38 Fr. 12.Dezember 2014
Aktuelle Broschüre "Die Fackel weiter tragen" jetzt bestellen!


(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2Fthumb%2F12.12.14%2Fsaxxalplket5.jpg&hash=d1b0b7f23850c2bda24bfe47b23262dd4882767c) (http://www.pic-upload.de/view-25535144/image.jpg.html)
(//)
Der bundesweite Vertrieb dieser Broschüre ist eine wichtige Methode, "die Fackel weiter zu tragen" (rf-foto)

12.12.14 - Wie die Homepage der bundesweiten Montagsdemo-Bewegung bekannt gibt, werden die Initiatoren der Bochumer Kundgebung vom 8. Dezember diese in einer aktuellen Broschüre zur Verbreitung der Lehren aus dem Kampf bei Opel Bochum dokumentieren und ab dem 19. Dezember anbieten. Gemeinsame Herausgeber sind die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel Bochum"Offensiv"

https://offensivbochum.wordpress.com/ (https://offensivbochum.wordpress.com/)


und die

Koordinierungsgruppe der bundesweiten Montagsdemonstrationen.



http://www.bundesweite-montagsdemo.com/ (http://www.bundesweite-montagsdemo.com/)

Die Broschüre bundesweit zu vertreiben, ist eine wichtige Methode, um "die Fackel weiter zu tragen". Bitte sofort bestellen!

Je höher die Vorbestellungen, desto besser die Finanzierung und Preisgestaltung bei Mehrbestellungen. Die Herausgeber bitten deshalb alle Interessierte, dass Bestellungen möglichst bis Montag 15. Dezember, 9 Uhr, an die Koordinierungsgruppe der bundesweiten Montagsdemo (hans.nowak@ok.de) geschickt werden.

Die genaue Preisgestaltung kann erst dann exakt gemacht werden. Sie wird zwischen 1,50 Euro und 2 Euro liegen und wird auch einen Rabatt beinhalten (z.B. ab zehn Exemplare ein Freiexemplar oder ähnliches). Sie kann ab 19. Dezember direkt in Gelsenkirchen-Horst beim Büro von "AUF Gelsenkirchen" abgeholt oder per Post plus Porto verschickt werden.


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw50/aktuelle-broschuere-201edie-fackel-weiter-tragen201c-kann-sofort-bestellt-werden (http://www.rf-news.de/2014/kw50/aktuelle-broschuere-201edie-fackel-weiter-tragen201c-kann-sofort-bestellt-werden)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:09:21 Mi. 07.Januar 2015
"Klatsche für Opel vor dem Arbeitsgericht"

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww11.pic-upload.de%2Fthumb%2F07.01.15%2Fptieuaz7agaw.jpg&hash=1eb3f3f0b8435def19c8f26092fd89c10ac5ffa4) (http://www.pic-upload.de/view-25780989/image_mini.jpg.html)
(//)
Paul Fröhlich (links) bei einer Protestkundgebung der Bochumer Opelaner am 24.3.2014 (rf-foto)

07.01.15 - So ist eine Pressemitteilung von "Offensiv", der "Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit" bei Opel in Bochum überschrieben, die "rf-news" im Folgenden dokumentiert (Auszüge):

"Am gestrigen Tage fand der 2. Kammertermin von Paul Fröhlich gegen die Adam Opel AG beim Arbeitsgericht Bochum statt (Offensiv berichtete bereits im vergangenen September). Er wurde mit einer Abmahnung politisch gemaßregelt, nachdem er gegen den Willen des Unternehmens sein Recht wahrnahm, als stellvertretender Vertrauensmann an einer Vertrauensleutesitzung teilzunehmen. Gerade weil er dafür bekannt war, die Werksschließung nie akzeptiert zu haben und hingebungsvoll den Kampf dagegen geführt hat, wurde er abgemahnt.

Die Abmahnung hatte weitgehende Auswirkungen: sie musste im Zuge der Werkschließung dann sogar dafür herhalten, Paul einen Ersatzarbeitsplatz im verbleibenden Opel-Werk 3 zu verweigern. Dagegen ist ein zweites Verfahren von Paul Fröhlich gegen Opel anhängig, das am 31. März um 10.45 Uhr vor dem Arbeitsgericht Bochum verhandelt wird.

Der Anwalt der Adam Opel AG argumentierte mit rein 'zufälliger' Unterstützung der Rechtsabteilung Rüsselsheim, dass er diesen Vorgang nicht als 'betriebliche Übung' ansieht, obwohl der Einsatz von Paul als Vertrauensmann in Abwesenheit seines Teilzeitpartners von der Wahl an nicht nur ausdrücklicher Wille der Kollegen war, sondern auch seit Jahr und Tag von der Geschäftsleitung und den direkten Vorgesetzten akzeptiert und mitgetragen worden war. Paul und sein Anwalt Frank Stierlin stellten im Gegenzug unmissverständlich klar, dass es sich um einen klassischen Fall von politisch motiviertem Rechtsmissbrauch und die Diskriminierung eines kämpferischen Kollegen handelt. ...

Der Vorsitzende Richter schlug beiden Seiten eine gütliche Einigung vor. Der Opel-Anwalt musste schließlich anbieten, die Abmahnung zurückzunehmen, wenn Paul dafür die Klage gegen die Diskriminierung bei der Sozialauswahl zum Werk 3 zurückziehen würde. Mit anderen Worten: Paul sollte die Diskriminierung durch Opel bei der Sozialauswahl als Recht anerkennen, damit das Unrecht der Abmahnung durch Opel vom Tisch kommt. Als er dann sogar noch die Schamlosigkeit besaß, das Einhalten (sozialtarif-)vertraglicher Regelungen als gütliches Entgegenkommen darzustellen, erklärte Paul, sich auf solch einen faulen Kompromiss nicht einzulassen. ...

Letztendlich musste das Gericht unter Vorsitz des Direktors des Arbeitsgerichts Bochum Vollrath ein Urteil verkünden: Der Klage wird statt gegeben. Die Abmahnung ist rechtswidrig und ist aus der Personalakte zu entfernen. Herzlichen Glückwunsch Paul und deinem Rechtsanwalt Frank Stierlin.

Folgende weitere Termine beim Arbeitsgericht Bochum gegen die Diskriminierung bei dem Bewerbungsverfahren für Werk 3 stehen in den nächsten Wochen an:
Am 16.01.2015 findet der Gütetermin der Kollegin Astrid Etzrodt gegen Opel um 12.30 Uhr statt. Der Kammertermin wurde für den 27.01.2015, 9.15 Uhr Saal 35 festgelegt.
Am 30.01.2015 findet der Gütetermin eines weiteren Offensiv-Kollegen gegen Opel um 9.15 Uhr im Saal 19 statt.
Wichtig: Jeweils eine halbe Stunde vorher wird eine Solidaritätskundgebung stattfinden." (Vollständiger Text der Pressemitteilung)
Artikelaktionen



Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw02/klatsche-fuer-opel-vorm-arbeitsgericht (http://www.rf-news.de/2015/kw02/klatsche-fuer-opel-vorm-arbeitsgericht)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 16:37:36 Sa. 17.Januar 2015
Spenden für die Prozesskosten bei Opel und Johnson Controls!

17.01.15 - Der "Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner" sammelt weiterhin intensiv für das Spendenkonto für Prozesskosten kämpferischer Opelaner und Johnson Controls-Kollegen in Bochum. In einer Mitteilung heißt es:

"Auch nach der Werksschließung im Dezember 2014 müssen kämpferische Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugendvertreter und Kollegen juristisch gegen Opel und Johnson Controls vorgehen im Sinne des Kampfs um jeden Arbeitsplatz. So zum Beispiel gegen ungerechtfertigte Abmahnungen und Mobbing aufgrund der Ausübung einer kämpferischen Gewerkschaftsarbeit und gegen die Ablehnung von Versetzungen innerhalb der GM/Opel-Werke.

Und es stehen noch Kosten für Klagen aus, die bereits stattgefunden haben: So klagte Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann  dagegen, dass ihr und dem Betriebsrat die zwischen Opel-Vorstand und IGM-Bezirksleitung im November 2013 ausgehandelten und unterzeichneten "Eckpunkte des Sozialtarifvertrags" vorenthalten wurden.

Auch verweigert GM/Opel der Jugendvertreterin und Vertrauensfrau Verena Vöhringer die gesetzlich geregelte unbefristete Übernahme von Jugendvertretern nach §78 BetrVG, weil sie aktiv und führend für die Übernahme aller Lehrlinge entsprechend der Ausbildung und für den Kampf um jeden Arbeitsplatz eintritt. Diese Willkür wurde vom Arbeitsgericht Bochum und Landesarbeitsgericht Hamm noch gedeckt. Insgesamt über 7.000 € Prozesskosten an.

Es ist ein Skandal, dass DGB und IGM Rechtsschutz in der Regel nur bei Verzicht auf die freie Wahl eines Rechtsanwalts gewähren, anstatt jede Maßnahme im Kampf gegen die Werksschließung zu unterstützen. Darauf haben sich die Kolleginnen zurecht nicht eingelassen!

(...) Auch und gerade nach der Werksschließung brauchen die betroffenen Kollegen unsere Solidarität.

(...) Der "Solidaritätskreis für den Kampf der Opelaner" garantiert mit gewählten Kassierern und Kassenprüfern, dass jeder Cent zweckgebunden verwendet wird. Er hat zur Unterstützung der Prozesskosten ein gesondertes Spendenkonto eingerichtet.

Spendenkonto: Jutta Kleiner, Petra Stephan
Stichwort: Prozesskosten
Kto.-Nr.: 327067192, BLZ 430 601 29
Volksbank Bochum Witten e.G.
IBAN: DE81 4306 0129 0327 0671 92
BIC: GENODEM1BOC

E-Mail: info@opelanersoli.de
Homepage: http://www.opelanersoli.de (http://www.opelanersoli.de)
V.i.S.d.P.: Ulrich Achenbach, Alte Wittener Straße., 44808 Bochum

Quelle

http://www.rf-news.de/2015/kw03/das-geht-jeden-arbeiter-an-spendet-fuer-die-prozesskosten-von-kaempferischen-kollegen-von-opel-und-johnson-controls (http://www.rf-news.de/2015/kw03/das-geht-jeden-arbeiter-an-spendet-fuer-die-prozesskosten-von-kaempferischen-kollegen-von-opel-und-johnson-controls)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:02:18 Sa. 31.Januar 2015
Opel Bochum: Lüge vom "sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau" offen gescheitert

31.01.15 - Dazu teilt "Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel und Neovia (Opel-Werk 3) in Bochum, mit:

"In der vergangenen Woche hat die Geschäftsleitung der Adam Opel AG beim Betriebsrat 39 Kündigungen beantragt. Davon betroffen sind auch drei amtierende Betriebsräte sowie elf schwerbehinderte Mitarbeiter – darunter Klaus Leymann, Betriebsrat der Liste OFFENSIV. Ihm und weiteren kämpferischen Kollegen wird bislang aus offensichtlich politischen Motiven ein Ersatzarbeitsplatz im Werk 3 verweigert. Sie sollen nun mit einer Änderungskündigung zum Wechsel nach Rüsselsheim oder Eisenach gedrängt werden. Gegen diese Diskriminierung schwerbehinderter Kollegen und Unterdrückung von Betriebsratsarbeit wird OFFENSIV mit allen politischen und juristischen Mitteln vorgehen.

Diese Kündigungen sind alles andere als ein Zeichen von Stärke der Geschäftsleitung. Sie spiegeln ihre Verunsicherung wider angesichts des immer offensichtlicheren Scheiterns ihrer Lüge vom 'sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau':

Die Anfang Oktober von der Werksleitung verbreitete Pressemeldung, wonach 99 Prozent der rund 3.000 Bochumer Opelaner bis zum 30.09.14 den Aufhebungsvertrag unterschrieben hätten, entlarvt sie nun selbst als Lüge. Auch abzüglich zahlreicher Kollegen, die nach Anfang Oktober noch einen Aufhebungsvertrag unterzeichneten, an die Standorte Rüsselsheim und Eisenach wechselten oder einen neuen Arbeitsplatz außerhalb des Konzerns fanden, haben mehr als ein Prozent der Erpressung standgehalten. OFFENSIV gratuliert den Kollegen zu ihrer Unbeugsamkeit und sichert ihnen die volle Unterstützung und Solidarität in der weiteren Auseinandersetzung zu. ..."

(Hier der vollständige Text der Pressemitteilung)



https://offensivbochum.wordpress.com/2015/01/30/pressemitteilung/
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 20:11:24 Do. 28.Mai 2015
Bochum: Wichtiger Erfolg für Opelaner vor Gericht


28.05.15 - ,,OFFENSIV - Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel und Neovia (Opel-Werk 3) in Bochum" hat aktuell folgende Pressemitteilung veröffentlicht:

,,Am gestrigen Mittwoch wurden vor dem Arbeitsgericht Bochum gleich mehrere Klagen eines Kollegen, vertreten von seiner Rechtshelferin des DGB, bezüglich der Bochumer Opel-Werkschließung verhandelt. Der Kollege hatte den angebotenen Aufhebungsvertrag nicht unterschrieben, weil er sich seinen Arbeitsplatz nicht abkaufen lässt, und wurde deshalb gekündigt.

Im Ergebnis hat die Richterin die Änderungskündigung des Kollegen für ungültig erklärt!

Ein wichtiger Erfolg aller Kollegen, die gegen die Werkschließung gekämpft und der versuchten Erpressung durch einen Aufhebungsvertrag Stand gehalten haben! Ein Erfolg aller, die sich nicht von der Propaganda kleinmachen ließen, 'man könne eh nichts machen', und es sei chancenlos gegen die Kündigung zu klagen! Herzlichen Glückwunsch dazu!

Im Kammertermin hatte die Richterin mündlich begründet, die Kündigung sei sozialwidrig, weil ein Wechsel an einen anderen Opel-Standort nicht mit Lohnverlusten verbunden sein dürfe. Dies beinhalteten jedoch die 'Angebote', die Opel in Verbindung mit der Änderungskündigung gemacht hatte: verlängerte Arbeitszeit in Eisenach und eine abzuschmelzenden Einstellzulage in Rüsselsheim: 'das ist in der Realität auf Dauer ein Lohnverlust', stellte die Richterin richtig fest. Auch wenn Opel sicherlich in Berufung gehen oder eine neue Kündigung aussprechen wird, ist dies ein wichtiger Teilerfolg. Zuvor hatte die Richterin zwei weitere Klagen des Kollegen auf Beschäftigung im Werk 3 abgewiesen. ... "

Die komplette Pressemitteilung kann hier gelesen werden!
http://www.rf-news.de/2015/kw22/150528%20Pressemitteilung%20Offensiv.pdf (http://www.rf-news.de/2015/kw22/150528%20Pressemitteilung%20Offensiv.pdf)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:39:36 Fr. 29.Mai 2015
Kündigung eines Bochumer Opelaners "ungültig" - Widerstand hat sich gelohnt
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs2.directupload.net%2Fimages%2F150529%2Ftemp%2Fcfgnk9ob.jpg&hash=18f4b9f89640b78e7f10f4c41594a5153d1eb481) (http://www.directupload.net/file/d/4002/cfgnk9ob_jpg.htm)(//)
Annegret Gärtner-Leymann (rf-foto)

29.09.15 - Bei einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht Bochum hat die Richterin vorgestern die Änderungskündigung eines Opel-Kollegen für ungültig erklärt. Er hatte den angebotenen Aufhebungsvertrag nicht unterschrieben, weil er sich seinen Arbeitsplatz nicht abkaufen lässt, und wurde deshalb gekündigt. ,,rf-news" sprach darüber mit Annegret Gärtner-Leymann, Betriebsrätin der Liste ,,Offensiv", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel und Neovia (Opel-Werk 3) in Bochum.

Warum ist das Gerichtsurteil ein Erfolg?

Dazu muss man die Vorgeschichte kennen, wie Opel die Kolleginnen und Kollegen unter Druck gesetzt hat, die Aufhebungsverträge zu unterschreiben. Penetrant wurde ständig gesagt, es sei "aussichtslos", dagegen vorzugehen, am Schluss würde man dann alle Ansprüche verlieren. Noch bei der Einreichung der Klage vertraten Gewerkschaftsvertreter und Anwälte, es bestünde "keine Chance", damit durchzukommen. Deshalb haben auch nur 35 Kolleginnen und Kollegen Klage gegen ihre Kündigung bzw. Änderungskündigung erhoben. Trotzdem sind die Gerichte jetzt – vor allem auch wegen des öffentlichen Drucks - gezwungen, bestimmte Zugeständnisse zu machen, die Opel in die Schranken verweisen. Das Urteil ist deshalb ein Erfolg aller Kollegen, die gegen die Werkschließung gekämpft und der Erpressung mit dem Aufhebungsvertrag standgehalten haben.

Wie hat Opel die Änderungskündigung gegen den Kollegen begründet und welche Folgen hatte sie für ihn?

Nachdem er sich geweigert hat, den Aufhebungsvertrag zu unterschreiben, erhielt er eine Änderungskündigung mit dem "Angebot" eines Arbeitsplatzes in Rüsselsheim oder Eisenach. Das konnte er aus wichtigen familiären Gründen nicht annehmen und damit war sein Arbeitsverhältnis ganz aufgekündigt. Vor allem wollte er sich aber mit der absurden Begründung von Opel nicht abfinden, dass es für ihn in Bochum "keine Arbeit" mehr gebe. Schließlich besteht nach wie vor das Werk 3, das jetzt Neovia gehört, von Opel aber wieder übernommen wird.

Die Richterin hat die Änderungskündigung als "sozialwidrig" bezeichnet. Woran machte sie das fest?

Dabei ging es nicht um die Versetzung nach Rüsselsheim oder Eisenach überhaupt. Das sei durchaus "zumutbar", nicht aber, dass sich dadurch die Arbeitsbedingungen verschlechtern. Darauf liefen jedoch die "Angebote" von Opel hinaus. In Eisenach waren sie mit verlängerter Arbeitszeit verbunden und in Rüsselsheim mit dem Abschmelzen der Einstellzulage. Das sei "in der Realität auf Dauer ein Lohnverlust", meinte dazu die Richterin. Dass der von Opel mit der IG Metall abgeschlossene ,,Sozialtarifvertrag" genau das aber vorsieht, zeigt nur, wie unsozial er in Wirklichkeit ist. Er hatte von vornherein nur den Zweck, der Belegschaft und Öffentlichkeit eine "sozialverträgliche" Werksschließung vorzugaukeln.

Es wurden aber auch zwei weitere Klagen des Kollegen von derselben Richterin abgewiesen ...

Dabei ging es vor allem darum, einen Arbeitsplatz im Werk 3 einzuklagen. Knallhart hat die Richterin hier den Freibrief bestätigt, dass sich weder Opel noch Neovia an die Zusagen zu Auswahlkriterien im Sozialtarifvertrag halten müssen. Ganz auf der Linie der Opel-Anwälte, dass Neovia den "Sozialtarifvertrag" nicht unterschrieben habe und dies deshalb auch "nicht einklagbar" sei. Es ist unstrittig, dass der Kollege aufgrund der festgeschriebenen Sozialkriterien ins Werk 3 übernommen werden müsste. Opel hat sich aber andere Leute rausgesucht und ihn damit vor vollendete Tatsachen gestellt. Das zeigt die Klassenjustiz, nach der Werksschließungen und ihre Folgen völlig "rechtens" sind.

Wie war das Interesse und die Solidarität aus der Öffentlichkeit für den Prozess?

Es gab sehr großes Interesse daran. Mindestens 25 Kolleginnen und Kollegen waren gekommen: Opelaner, Aktive vom Solidaritätskreis, Frauen vom "BASTA!"-Frauenkomitee. Wir haben vor und nach dem Prozess jeweils eine kleine Kundgebung gemacht, danach das Ganze noch mal ausgewertet. Toll war, dass eine Delegation von fünf streikenden Kita-Erzieherinnen mit ihren Streikwesten und Fahnen da war. Wir hatten sie umgekehrt vor zwei Wochen besucht, um ihnen Solidaritätsgrüße zu übermitteln, und sie haben sich auf diese Weise revanchiert.

Welche Botschaft geht von dem Urteil für die anderen noch klagenden Opelaner und für andere Belegschaften aus?

Konkret können sich nun auch die anderen Kolleginnen und Kollegen, die gegen ihre Änderungskündigung klagen, auf die Begründung stützen. Insgesamt zeigt es, dass der politische und juristische Widerstand genau richtig ist. Opel macht jetzt schon verschiedenen Leuten "Angebote", damit sie ihre Klagen fallen lassen. Das zeigt, wie die Konzernleitung zunehmend in die Defensive kommt. Der erreichte Erfolg zeigt aber auch, dass man solche Verträge überhaupt nicht hinnehmen muss.

Vielen Dank für das Interview!

Quelle



Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: dagobert am 21:47:14 Mi. 13.Januar 2016
ZitatJobsuche nach Opel-Aus in Bochum: Erst 260 haben neuen Job
http://www.focus.de/regional/bochum/auto-ein-jahr-nach-aus-fuer-opel-in-bochum-260-haben-neuen-job_id_5204656.html (http://www.focus.de/regional/bochum/auto-ein-jahr-nach-aus-fuer-opel-in-bochum-260-haben-neuen-job_id_5204656.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:53:17 Fr. 15.Januar 2016

Veranstaltung von Opelanern und Freunden ,,Die Fackel brennt weiter!" steht kurz bevor
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Ffs5.directupload.net%2Fimages%2F160115%2Ftemp%2Fhqdojypk.jpg&hash=2560e0dd6ae366cc54b853e863ec9c09061f83e5) (http://www.directupload.net/file/d/4234/hqdojypk_jpg.htm)(//)

15.01.16 - Zu der spannenden Veranstaltung ,,Die Fackel brennt weiter!",  die am Samstag, 16. Januar, in Gelsenkirchen stattfinden wird, laden OFFENSIV, Frauenkomitee BASTA! und die Bundesweite Montagsdemo herzlich ein. In einer Pressemitteilung schreiben sie:

"Ein Jahr nach der Schließung des Bochumer Opel-Werkes 1 sind die Erfahrungen aus dem langjährigen und konsequenten Kampf der Bochumer Opelaner um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze aktueller den je. Diese Woche wurden Pläne der Geschäftsleitung von BP bekannt, jeden siebten Arbeitsplatz in Deutschland abzubauen. Davon sind vor allem Gelsenkirchen und Bochum betroffen. Bei der regionalen Protestkundgebung im Dezember 2014 in Bochum hatten sich Opelaner, Montagsdemonstranten, Kollegen aus anderen Industriebetrieben und Mitstreiter geschworen: 'Wir tragen die Fackel weiter'. Wo es die Fackel und die Opelaner im letzten Jahr hingetragen hat – manche wohl einige tausend Kilometer weit – interessiert viele.

Um 17.30 Uhr ist Einlass. Um 18.30 Uhr beginnt der Programmblock mit Berichten der Opelaner, Beiträgen von Belegschaften, die im Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze stehen, Liedern und mehr. Danach erwartet die Besucher Livemusik u.a. von der Bochumer Band Compania Bataclan. Auch kurzfristig Entschlossene sind herzlich eingeladen. Der Eintritt kostet 5 Euro."

Der Flyer steht hier als PDF zum Download bereit!



Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw2/grosse-resonanz-auf-die-veranstaltung-von-opelanern-und-freunden-201edie-fackel-brennt-weiter-201c (https://www.rf-news.de/2016/kw2/grosse-resonanz-auf-die-veranstaltung-von-opelanern-und-freunden-201edie-fackel-brennt-weiter-201c)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 18:19:11 Sa. 04.Juni 2016
Opel-Personalabteilung lässt MLPD-Infostand polizeilich räumen



Bochum (Korrespondenz), 04.06.16: Seit Jahren führt die MLPD Stände vor den Opel-Betriebsversammlungen durch. Schon bei den letzten beiden Betriebsversammlungen versuchte der Betreiber des ,,Saalbau Witten" diese Stände mit Hilfe der Polizei zu verhindern. Vor der heutigen Betriebsversammlung das gleiche Spiel. Dabei handelt es sich um öffentlich frei zugängliches Gelände.

Die Verantwortlichen des Saalbau verwiesen auf eine E-mail von Frau Krötz/Personalabteilung Opel, die eine Verhinderung und Räumung des Informationsstandes forderte. Die Personalabteilung greift damit aus antikommunistischen Motiven massiv in die Rechte der Belegschaft und des Betriebsrats ein. Damit versucht sie, klassenkämpferische Positionen mundtod zu machen.

Die MLPD war bei allen Kämpfen der Belegschaft der letzten Jahre Bündnispartner und kompetenter Berater und wird das auch in Zukunft sein. Das Frau Krötz sich in der E-mail auf eine Absprache mit dem Betriebsrat berief, ist zumindest zweifelhaft. Hatte der Betriebsrat doch beim ersten Mal auf Anfrage zum Ausdruck gebracht, das er nichts gegen einen Infostand einzuwenden hat.

Es war klar, dass wir uns das Recht auf freie Meinungsäußerung nicht nehmen lassen. Daraufhin beschlagnahmte die Polizei unseren Stand. Soll jetzt in Zukunft die Personalabteilung den Opel-Kollegen vorschreiben können, wofür sie sich interessieren dürfen und wofür nicht?
,,Wir sind vielleicht in manchem unterschiedlicher Meinung, aber hier ist Solidarität gefragt – so was geht gar nicht", so ein Opel-Kollege empört. Bei der großen Mehrheit stieß das Vorgehen der Polizei auf Kopfschütteln und Widerspruch. Klar, dass das noch ein Nachspiel haben wird.


Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw22/personalabteilung-opel-laesst-mlpd-infostand-polizeilich-raeumen (https://www.rf-news.de/2016/kw22/personalabteilung-opel-laesst-mlpd-infostand-polizeilich-raeumen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Fritz Linow am 16:46:04 Fr. 23.September 2016
ZitatOpel Eisenach verzichtet auf rund 90 Leiharbeiter

15.09.
Das Opelwerk in Eisenach hat die Verträge von etwa 90 Leiharbeitern auslaufen lassen. Das Unternehmen begründet diesen Schritt mit der Kurzarbeit im Werk. Ein Unternehmenssprecher sagte MDR THÜRINGEN, bis zum Jahresende seien voraussichtlich drei bis fünf Tage Kurzarbeit im Monat geplant. So soll ein Rückgang bei den Aufträgen ausgeglichen werden.
http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/leiharbeiter-opel-automobilbranche-100.html (http://www.mdr.de/thueringen/mitte-west-thueringen/leiharbeiter-opel-automobilbranche-100.html)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:45:14 Mo. 26.September 2016
Protest gegen Räumung von MLPD-Stand vor Opel-Belegschaftsversammlung


26.09.16 - Unter der Überschrift "So sieht Demokratie für die Opel-Geschäftsleitung aus: sie lässt den Infostand der MLPD räumen – aggressiver Einsatz der Polizei" protestiert die Kreisleitung der MLPD Bochum in einem Offenen Brief gegen eine polizeiliche Willkürmaßnahme am 17. September in Witten.

"Ultimativ forderte die Personalchefin Koslowski als Mitglied der Opel-Geschäftsleitung, den Infostand der MLPD vor der Opel-Belegschaftsversammlung am 17. September im Saalbau-Witten zu verhindern. Die Verteiler haben sich diesem Diktat nicht gebeugt. Sie haben sich das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit nicht nehmen lassen. Der Verantwortliche für den Saalbau rief die Polizei.

Der Polizeihauptkommissar Gampe reagierte äußerst aggressiv: er riss einem Verteiler die Rote Fahne-Magazine aus der Hand. Ein anderer Verteiler wurde vom ihm handgreiflich weggestoßen. Sämtliches Material wurde beschlagnahmt. Jetzt ermittelt die Polizei gegen die Verteiler wegen Hausfriedensbruch und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Die Tatsachen sehen anders aus: der Polizeieinsatz war ein Verstoß gegen die Grundrechte und es gab eine Körperverletzung durch die Polizei. Die Opel-Geschäftsleitung wird aufgefordert, alle Versuche der Einschränkung demokratischer Rechte in Zukunft zu unterlassen. Wir fordern die sofortige Einstellung der Ermittlungen gegen die Verteiler und haben Strafanzeige gegen den rechtswidrigen Polizeieinsatz und die Körperverletzung gestellt."

Der komplette Offene Brief

https://www.rf-news.de/2016/kw39/Flugblatt%20-%20Offener%20Brief%20der%20MLPD%20gegen%20rechtswidrigen%20%20Polizeieinsatz.pdf (https://www.rf-news.de/2016/kw39/Flugblatt%20-%20Offener%20Brief%20der%20MLPD%20gegen%20rechtswidrigen%20%20Polizeieinsatz.pdf)

Quelle

https://www.rf-news.de/2016/kw39/protest-gegen-raeumung-von-mlpd-stand-vor-opel-belegschaftsversammlung (https://www.rf-news.de/2016/kw39/protest-gegen-raeumung-von-mlpd-stand-vor-opel-belegschaftsversammlung)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 17:14:34 Mo. 19.März 2018
OPEL
MLPD: ,,Jetzt braucht es eine einige Belegschaft – nicht Spaltung oder Co-Management"
Bisher einmalig ist ..., was sich die Betriebsratsspitze von Opel Rüsselsheim, namentlich der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Uwe Baum, geleistet hat - an Denunziation und Aktivität zum Rausschmiss des kämpferischen Opelarbeiters Christian Kowoll.

Aus einem Flugblatt der MLPD, das heute an den deutschen Opel-Werken verteilt wurde

Montag,  19.03.2018,  15:16 Uhr

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32147710ci.jpg&hash=38fdbe1c86aa54b9f42eb82093782392958b6263)(//)
Ein mutiger Kollege, der gegen die Werksschließung in Bochum gekämpft hat, wird vom Rüsselheimer Betriebsrat denunziert (rf-foto)

In einem jetzt bekannt gewordenen Schreiben vom 23. November 2017 wendet sich der Betriebsrat an die Geschäftsleitung und fordert sie auf, ,,... die Beschäftigung von Herrn Kowoll unverzüglich zu beenden". Ein solches Vorgehen des Betriebsrats ist angemessen bei Faschisten oder bei Drogendealern in der Belegschaft. Hier handelt es sich aber um einen kämpferischen Kollegen, der mutig im Streik 2004 und in den Jahren danach gegen die Werksschließung in Bochum gekämpft hat. ...

Der unterzeichnende stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Uwe Baum schreibt ... im Namen des Betriebsrats von Opel Rüsselsheim, dass dieser die Einstellung von Christian ablehne mit der Begründung: ,,Herr Kowoll ist Mitglied der MLDP." Eine Organisation oder Partei ,,MLDP" existiert in Deutschland zwar nicht, aber möglicherweise ist die MLPD gemeint, die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands – bekannte und bei vielen Arbeitern anerkannte Kämpferin für Arbeiterrechte und den echten Sozialismus.

Kollege Baum betätigt sich als Denunziant
Statt sich solidarisch hinter Christian zu stellen, der mit seinen Erfahrungen verstanden hat, dass Verzicht keine Arbeitsplätze sichert, betätigt sich der Kollege Baum als Denunziant. ... Der unglaubliche Brief ist ihm gegenüber aktive Denunziation und zugleich eine einzige Diffamierung der MLPD. ...

Sofortige Weiterbeschäftigung des Kollegen Christian Kowoll in Rüsselsheim oder Bochum durch Opel! ...

Hier kann die komplette Erklärung als pdf-Datei gelesen werden!

https://www.rf-news.de/2018/kw12/180319-zk-erklaerung-zur-kuendigung-von-christian-kowoll-bei-opel-farbe.pdf (https://www.rf-news.de/2018/kw12/180319-zk-erklaerung-zur-kuendigung-von-christian-kowoll-bei-opel-farbe.pdf)

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw12/mlpd-jetzt-braucht-es-eine-einige-belegschaft-nicht-spaltung-oder-co-management (https://www.rf-news.de/2018/kw12/mlpd-jetzt-braucht-es-eine-einige-belegschaft-nicht-spaltung-oder-co-management)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 16:06:29 Do. 22.März 2018
OPEL RÜSSELSHEIM
Christian Kowoll siegt gegen Opel AG
Christian Kowoll hatte am 20. März den Prozesstermin gegen die Opel AG vor dem Landesarbeitsgericht in Hamm.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32173789ue.jpg&hash=e4b2a1879a8fab27767b565e36c581cac2f05e3d)(//)
Christian Kowoll (mitte) bei einem früheren Prozess vor dem Arbeitsgericht in Bochum (foto: MLPD)

Der Richter entschieden, ,,dass die Änderungskündigung vom 30. März 2017 ,,sozial ungerechtfertigt oder aus anderen Gründen rechtsunwirksam ist." Damit ist die Versetzung nach Rüsselsheim hinfällig und die Kündigung vom 8. Januar unwirksam! Opel ist gezwungen, Christian weiter zu beschäftigen. Die Revision wird nicht zugelassen.

Ein großer Erfolg für die kämpferischen Arbeiterinnen und Arbeiter bei Opel und gegen Opel. Die Repression von Christian Kowoll steht bei Opel in langer Tradition der Schikanierung kämpferischer Kolleginnen und Kollegen und Ausbeutung der Belegschaften. In Rüsselsheim hat sich sogar der stellvertretende Betriebsrat Uwe Baum zum Erfüllungsgehilfen von Opel gemacht. Er hat sich im Namen des Betriebsrats aus antikommunistischen Motiven gegen die Einstellung von Christian Kowolll ausgesprochen. Zu diesem unerhörten  Vorgang hat die MLPD bereits am 19. März eine Erklärung veröffentlicht.

Christan Kowoll muss weiterbeschäftigt werden
Sofortige Weiterbeschäftigung des Kollegen Christian Kowoll in Rüsselsheim oder Bochum durch Opel!
Die Verantwortlichen für die antidemokratische Attacke aus der Betriebsratsspitze müssen zurücktreten!
Stärken wir die IG Metall und die Gewerkschaften als Kampforganisationen und die MLPD als revolutionäre Arbeiterpartei!

Die Überzeugungsversuche des Richters, dass Christian sich abfinden lassen soll, liefen ins Leere. Christian Kowoll behält Recht und besteht auf seinen Arbeitsplatz bei Opel-Bochum. Opel steht damit weiter unter Zwang, ihn endlich zu beschäftigen.

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw12/christian-kowoll-siegt-gegen-opel-ag (https://www.rf-news.de/2018/kw12/christian-kowoll-siegt-gegen-opel-ag)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:11:56 Mi. 28.März 2018
ZitatOpel - Management will Tariflöhne nicht auszahlen
Mittwoch,  28.03.2018,  14:44 Uhr

Opel will die von der IG Metall 2018 erkämpfte Lohnerhöhung von über 4,3 Prozent über zwei Jahre, die in der jüngsten Tarifrunde als Ergebnis standen, nicht auszahlen. Das erklärten Betriebsrat und IG Metall den Mitarbeitern. Stattdessen forderte das Management einen Beitrag zur Sanierung von den Kolleginnen und Kollegen. Vor fast genau fünf Jahren - am 21. März 2013 - lehnte die Opel-Belegschaft in Bochum eine solche Erpressung in einer denkwürdigen Abstimmung ab.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw13/management-will-tarifloehne-nicht-auszahlen (https://www.rf-news.de/2018/kw13/management-will-tarifloehne-nicht-auszahlen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 08:12:21 Fr. 13.April 2018
PSA/Opel: PACE (1) bedeutet Kündigungen und Werksschließungen
Die Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, Der Blitz, enthüllt in der Ausgabe vom 3. April, was hinter dem sogenannten Sozialplan der PSA/Opel-Geschäftsleitung tatsächlich steckt

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F32380761ah.jpg&hash=0ac49f8f7f6196c8fc030f56f82a2bd9b27892a0)(//)
Rüsselsheimer Opelaner beim Warnstreik in der Metalltarifrunde am 17. Januar. Foto: RF

Es ist kein Jahr her, da versprachen sie uns das Blaue vom Himmel. Als wir das nicht glaubten und protestierten, versprachen sie die Einhaltung der Tarifverträge. Das war von Anfang an eine Lüge, um uns ruhig zu halten. Jetzt zeigen Tavarez2 und Lohscheller3 ihr wahres Gesicht: Keine  konkreten Modell-Zusagen für die Zukunft unserer Werke. Angriff auf unsere 4,3-Prozent-Lohnerhöhung. Existenzängste werden geschürt. Mit dem Sozialplan wird die Illusion vom individuellen Ausweg verbreitet, nach dem Motto ,,Rette sich, wer kann". Die Unterschrift des Gesamtbetriebsrats unter den Sozialplan ist seine Kapitulationserklärung vor den angeblich unvermeidlichen Massenentlassungen. ...

Was soll daran ,,sozial" sein? Etwa der Rausschmiss der jungen Kollegen, der Dienstleister, der Leiharbeiter oder der Azubis? Die Zwangsversetzungen? Abstriche an der Rente zu haben, während Tavarez zwei Millionen Euro (+ 30 Prozent) mehr Gehalt, jetzt 6,7 Millionen Euro, bekommt?!

Die letzten Belegschaftsversammlungen brachten zum Ausdruck: Wir lassen uns nicht wie die Lämmer zur Schlachtbank führen. Auf der Rüsselsheimer Betriebsversammlung standen 200 Kollegen aus allen Bereichen auf der Bühne. Die Eisenacher Kolleginnen und Kollegen übergaben Lohscheller 1100 Unterschriften mit der Forderung ,,Einhaltung des Tarifvertrages". Nach zwei Stunden Diskussion flüchtete Lohscheller durch die Hintertür. Alle Belegschaften machten klar: ,,Wir zahlen kein zweites Mal!" Ein Rüsselsheimer Kollege fasste die Diskussion so zusammen: ,,Wenn ihr das nicht versteht, dann kommen wir alle zum Adam-Opel-Haus!" ...

Die Frage ist, wie verhalten wir uns zu dem ,,Sozialplan". In den Bereichen ging sofort die Rechnerei los, ,,was kommt bei mir nach der Formel raus". Ist nicht genau das die Taktik von PSA/Opel? Dass jeder nur darauf schaut, wie er ,,rauskommt"? Die Erfahrungen mit dem ,,süßen Gift Sozialplan" zeigen: Man selber ist dann raus, aber dein Arbeitsplatz fehlt für immer der Jugend, den Kindern und der Region. Dann muss man mit der Rentenkürzung leben. Eine Abfindung ist schnell aufgebraucht. Und dann muss man neue Arbeit finden. Denn jeder weiß das, bevor du einen Cent Hartz IV bekommst, muss die ganze Abfindung aufgebraucht werden. Das zwingt einen in Niedriglohn oder Leiharbeit. ...

Gemeinsam können und müssen wir im Kampf die Arbeitsplatzvernichtung verhindern. Dieser Kampf muss überparteilich geführt werden. Null Toleranz gegen Mobbing, antikommunistische Hetze und Spaltung. Wer jetzt verbreitet, ein Kampf würde alles noch schlimmer machen, der spielt Opel in die Karten. ...

Der Kampf um jeden Arbeitsplatz muss offensiv geführt werden. 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich im ganzen PSA/Opel-Konzern! Erhalt und Schaffung neuer Arbeitsplätze statt Millionen für Bonuszahlungen, statt Milliarden für Arbeitsplatzvernichtung und Werksschließungen! Auszahlung der 4,3 Prozent aus dem Tarifergebnis ohne Wenn und Aber! Sofortige Einstellung der neuen Lehrjahre – Erhaltung der Lehrwerkstätten – Übernahme unserer jungen Kolleginnen und Kollegen! Schluss mit Zwangsversetzungen!


1 Englisch für ,,Tempo"

² Vorstandsvorsitzender von PSA

³' Vorstandschef von Opel

Quelle

https://www.rf-news.de/rote-fahne/2018/nr08/psa-opel-pace-1-bedeutet-kuendigungen-und-werksschliessungen (https://www.rf-news.de/rote-fahne/2018/nr08/psa-opel-pace-1-bedeutet-kuendigungen-und-werksschliessungen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:04:13 Di. 24.April 2018
ZitatArbeitereinheit - Opel: Konzernweite Verbrüderung in Eisenach

Heute setzte die Opel-Belegschaft ein erstes wichtiges Signal für den Kampf um die Einhaltung der Tarifverträge, gegen Arbeitsplatzvernichtung, Lohnraub und drohende Werksschließungen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw17/opel-konzernweite-verbruederung-in-eisenach (https://www.rf-news.de/2018/kw17/opel-konzernweite-verbruederung-in-eisenach)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:07:55 Fr. 01.Juni 2018
ZitatEckpunkte - Opel/PSA weicht vor offener Konfrontation zurück - weiter massive Angriffe geplant

Am 29. Mai haben sich Vertreter der IG Metall, des Gesamtbetriebsrates und Betriebsräte der Standorte von Opel mit dem Opel-Vorstand auf Eckpunkte zur ,,Zukunftssicherung aller Opel-Standorte" geeinigt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw22/management-weicht-vor-der-offenen-konfrontation-mit-der-belegschaft-zurueck-bleibt-aber-bei-massiven-angriffen (https://www.rf-news.de/2018/kw22/management-weicht-vor-der-offenen-konfrontation-mit-der-belegschaft-zurueck-bleibt-aber-bei-massiven-angriffen)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:03:01 Do. 21.Juni 2018
ZitatOpel - "Weder 'Zukunftssicherung' noch 'Kundigungsschutz' - Die Eckpunkte sind Verrat an unserem Kampf!"

Am 29. Mai erklärten die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat von Opel, man habe sich "nach intensiven Verhandlungen ... mit der Geschäftsleitung über Eckpunkte zur Bestandssicherung und Zukunftsfähigkeit der deutschen Opel-Standorte geeinigt". Das dieser Satz drei Lügen enthält, darüber klärt die Kollegenzeitung "Der Blitz" von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer auf, was wir im Folgenden dokumentieren.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw25/weder-zukunftssicherung-noch-kundigungsschutz-die-eckpunkte-sind-verrat-an-unserem-kampf (https://www.rf-news.de/2018/kw25/weder-zukunftssicherung-noch-kundigungsschutz-die-eckpunkte-sind-verrat-an-unserem-kampf)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Rappelkistenrebell am 19:03:28 Do. 21.Juni 2018
OPEL
"Weder 'Zukunftssicherung' noch 'Kundigungsschutz' - Die Eckpunkte sind Verrat an unserem Kampf!"
Am 29. Mai erklärten die IG Metall und der Gesamtbetriebsrat von Opel, man habe sich "nach intensiven Verhandlungen ... mit der Geschäftsleitung über Eckpunkte zur Bestandssicherung und Zukunftsfähigkeit der deutschen Opel-Standorte geeinigt". Das dieser Satz drei Lügen enthält, darüber klärt die Kollegenzeitung "Der Blitz" von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer auf, was wir im Folgenden dokumentieren.

Von ffz / Kollegenzeitung Der Blitz
Donnerstag,  21.06.2018,  18:51 Uhr

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F33032939vl.jpg&hash=42dba8781c55f79b41ae5cb74c33eb0a9a0f4763)(http://)
Kampf und Widerstand der Opelaner sind weiterhin gefragt (rf-foto)

Erste Lüge: "Zukunftsfähigkeit"
Mit dem Ergebnis der Einigungsstelle unterschreiben die Verhandlungsführer von Gesamtbetriebsrat und Bochumer Betriebsrat nicht nur die Vernichtung von 3.700 Arbeitsplätzen. Mit Eckpunkt Nr. 2 sind betriebsbedingte Kündigungen und Massenentlassungen auch vor 2023 ganz ausdrücklich möglich. Wenn der Betriebsrat nicht zustimmt, holt Opel sich die Genehmigung in der Einigungsstelle. Statt dem angeblichen "Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen", regelt dieser Eckpunkt das genaue Gegenteil! Für Kollegen aus Bereichen, die ausgelagert werden sollen (Zum Beispiel Werkzeugbau und Prototypenbau in Rüsselsheim, Vorverpackung in Bochum), wird eine Beschäftigungssicherung sogar ganz ausgeschlossen, wenn sie einen Betriebsübergang verweigern.

Das Eisenacher Werk soll zwar den Grandland X bekommen, bleibt aber mit einem einzigen Modell weiter akut von Schließung bedroht. Davor hatten Gesamtbetriebsrat und IG Metall doch noch vor kurzem gewarnt - warum stellen sie das Ergebnis jetzt als Erfolg dar?

Die Zukunft der Jugend wird in dem Papier komplett ausgespart. Damit wird das Ausbluten der Lehrwerkstätten und letztlich der Werke stillschweigend in Kauf genommen. Von der Entlassung von Hunderten Leiharbeitskollegen und Dienstleistern waren in erster Linie junge Kolleginnen und Kollegen betroffen!

Zweite Lüge: "Bestandssicherung"
Echpunkt Nr. 3 ist ein einziger Griff in unsere Taschen, der mit einem Bestandsschutz nun wirklich nicht das Geringste zu tun hat! Das erst im Frühjahr gemeinsam erkämpfte Tarifliche Zusatzgeld entfällt von 2019 bis 2023 komplett und für immer. Alleine dadurch nimmt Opel jedem Kollegen rund 7.000 Euro Lohn, der uns zusteht. Ab 2020 wird außerdem jede Tariferhöhung um zwölf Monate verschoben.

Der Hammer: eine Anrechnung künftiger Tariferhöhungen auf unsere Opel-Prämie wird ausdrücklich ermöglicht. Damit soll die "Küpper-Zusage" endlich gekippt werden, was für jeden von uns bis zu 600 Euro pro Monat ausmacht! "Wir zahlen nicht zweimal für den gleichen Tarifvertrag!" hat Schäfer-Klug noch vor ein paar Wochen erklärt. Aber was kümmert ihn heute sein Geschwätz von gestern?

Dritte Lüge: "intensive Verhandlungen"
Dass wir gegen den erklärten Willen von Tavarez und Lohscheller unsere Lohnerhöhung von 4,3 Prozent erfolgreich verteidigt haben, war einzig und allein Ergebnis unseres gemeinsamen konzernweiten Kampfs mit dem Aktionstag in Eisenach als Höhepunkt! Unser Erfolg gegen die Erpressung hat hohe Wellen geschlagen. Vielen ist das erst mit der Lohnabrechnung im Mai klar geworden. Am 1. Mai verbrüderten sich Opelaner in Darmstadt mit französischen Gewerkschaftern. PSA-Kollegen schickten eine Solidaritätsbotschaft. Darauf dass wir Arbeiter einer internationale Klasse sind, können wir stolz sein!

Aber diesem  Kampf sind Gesamtbetriebsrat und Berthold Huber mit ihren "intensiven Verhandlungen" in der Einigungsstelle jetzt ganz offen in den Rücken gefallen. Gut möglich, dass hier nach den hektischen Krisengesprächen der Ministerpräsidenten bis rauf zu Macron und Merkel auch politisch Druck gemacht wurde. Letztendlich sind "unsere" Verhandlungsführer genauso jämmerlich eingeknickt, wie die in Spanien, England oder Polen. Dass bei uns aber der Kampf und Widerstand am meisten ausgeprägt war und ist, macht ihren Verrat umso schändlicher. Für dieses Kapitulation hatten sie kein Mandat der Belegschaft!

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fup.picr.de%2F33032954ne.jpg&hash=ca1b71fd8e6959857cd3f1642b780488e126f77c)(//)
Nur wer kämpft, kann auch gewinnen (rf-foto)

Kein Wunder, dass sie mit aller Macht versuchen, uns über das wahre Ergebnis zu täuschen und von einem angeblichen "Kündigungsschutz" phantasieren. Warum werden denn die Eckpunkte nicht im Wortlaut veröffentlicht? Warum kamen kritische Kollegen auf der Betriebsversammlung in Rüsselsheim erst zu Wort, als die meisten schon gegangen waren? Trotzdem entfaltet sich überall die Kritik am Tarifbruch: "Das ist nicht akzeptabel! Über 3.700 Arbeitsplätze fallen weg, gerade für die nächsten Generationen. Und das sollen wir auch noch selbst bezahlen. Niemals!"

Daraus müssen Schlussfolgerungen gezogen werden. Notwendig ist die breite Information der Belegschaft, demokratische Diskussionen und Konsequenzen für den weiteren Kampf. Diese Eckpunkte müssen vom Tisch. Tarifbruch und Verrat an der Jugend kommen nicht in Frage!

Der Weg vom Aktionstag in Eisenach muss ausgebaut werden! Wirksame, selbständige Kampfmaßnahmen im ganzen Konzern! Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz! Die Lehrwerkstätten müssen erhalten bleiben. 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!

Quelle

https://www.rf-news.de/2018/kw25/weder-zukunftssicherung-noch-kundigungsschutz-die-eckpunkte-sind-verrat-an-unserem-kampf (https://www.rf-news.de/2018/kw25/weder-zukunftssicherung-noch-kundigungsschutz-die-eckpunkte-sind-verrat-an-unserem-kampf)

Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:50:36 Sa. 04.August 2018
ZitatOpel - Keine Zustimmung zum Kapitulationsvertrag!

Seit dem Kauf von Opel schafft der PSA-Konzern (Peugeot/Citroen) es nicht, die Konzernbelegschaft für die Unterordnung unter das Ausbeutungsprogramm PACE zu gewinnen. Jetzt sollen die Kolleginnen und Kollegen mit einer Abstimmung über einen angeblich alternativlosen ,,Zukunftstarifvertrag" doch noch zur Zustimmung erpresst werden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw31/keine-zustimmung-zum-kapitulationsvertrag (https://www.rf-news.de/2018/kw31/keine-zustimmung-zum-kapitulationsvertrag)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:54:17 Mo. 01.Oktober 2018
ZitatRüsselsheim - Tausendfaches Pfeifkonzert der Opelaner

Auf der Betriebsversammlung bei Opel in Rüsselsheim in der vergangenen Woche mit bis zu 9.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekam der Vorstand den geballten Widerstand der Belegschaft zu spüren. Ein spürbarer Stimmungsumschwung.

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw40/tausendfaches-pfeifkonzert-der-opelaner (https://www.rf-news.de/2018/kw40/tausendfaches-pfeifkonzert-der-opelaner)
Titel: Re:Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:07:46 Do. 13.Dezember 2018
ZitatOpel-Mitarbeiter demonstrieren gegen Teilverkauf

Opel will 2000 Ingenieure an den Dienstleister Segula vermitteln. Die IG Metall verlangt Schutzmechanismus und Mitbestimmung – bisher ergebnislos.


(https://www.handelsblatt.com/images/proteste-gegen-verkaufsplaene-bei-opel/23756076/2-format2020.jpg)

Rüsselsheim. Beim Autobauer Opel nehmen die Proteste gegen den geplanten Teilverkauf des Entwicklungszentrums am Stammsitz Rüsselsheim zu. Auf einer Betriebsversammlung am Donnerstag wurde zudem die Verunsicherung vieler Mitarbeiter deutlich, die nach der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern an der Umsetzung der angekündigten Investitionen zweifeln.

Für Rüsselsheim geht es unter anderem um ein zweites Modell neben dem Insignia. Die Beschäftigten demonstrierten zunächst in der Stadt und versammelten sich dann zu Tausenden in der Opel-Werkshalle K48.

Die Arbeiter wenden sich insbesondere gegen den im November vereinbarten Verkauf von Teilen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ) an den Ingenieur-Dienstleister Segula. Etwa 2000 Ingenieure sollen bis zum nächsten Sommer den Arbeitgeber wechseln, weil Opel das Zentrum mit zuletzt rund 7000 Beschäftigten nach eigenen Angaben nicht mehr auslasten kann. Hintergrund sind wegbrechende Aufträge des früheren Eigentümers General Motors.

,,Die Kollegen wollen nicht zu Segula", hieß es bei der Versammlung mehrfach. Die IG Metall verlangt mindestens Schutzmechanismen für diejenigen Arbeitnehmer, die zu dem neuen Arbeitgeber wechseln. (...)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/auto-von-morgen/entwicklungszentrum-opel-mitarbeiter-demonstrieren-gegen-teilverkauf/23756032.html?ticket=ST-545329-dRfCpFC3a6Hv2Z9hKez6-ap2 (https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/auto-von-morgen/entwicklungszentrum-opel-mitarbeiter-demonstrieren-gegen-teilverkauf/23756032.html?ticket=ST-545329-dRfCpFC3a6Hv2Z9hKez6-ap2)
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:25:13 Do. 16.Januar 2020
ZitatOPEL - Konzernweiter Kampf gegen neue Erpressung

Am 14. Januar informierte der Opel-Vorstand die Belegschaften über einen mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall vereinbarten Eckpunkte-Vertrag.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw03/konzernweiter-kampf-gegen-neue-erpressung
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 21:04:41 Fr. 17.Januar 2020
ZitatOPEL - ,,Tolles Geschäft: 22 Azubis übernehmen, dafür 4000 Leute rauswerfen!"

Zur Stimmung unter den Belegschaften bei Opel wird aus Eisenach berichtet:

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw03/tolles-geschaeft-22-azubis-uebernehmen-dafuer-4000-leute-rauswerfen
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 14:12:35 Do. 14.Mai 2020
ZitatOPEL - Tabubruch gescheitert! - Gekündigte ITEZ-Beschäftigte bei Opel Rüsselsheim müssen weiterbeschäftigt werden!

Ein wichtiger Erfolg im Kampf der Opel-Belegschaften: Laut mündlich verkündetem Urteil des Arbeitsgerichts Darmstadt vom 16. April 2020 haben alle 17 Kolleginnen und Kollegen des Internationalen Technischen Entwicklungszentrums (ITEZ), die ihre Kündigungsschutzklage aufrecht erhielten, klar gegen Opel gewonnen und müssen im ITEZ weiterbeschäftigt werden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw20/tabubruch-gescheitert-gekuendigte-itez-beschaeftigte-bei-opel-ruesselsheim-muessen-weiterbeschaeftigt-werden-1
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:23:31 Do. 28.Mai 2020
ZitatEISENACH - Zieht Opel die Ausstiegsklausel für die ,,Beschäftigungssicherung?"

Eisenach: Bei Opel ist im April der Absatz um 90 Prozent eingebrochen. Die Produktionsstilllegung zum Schutz vor Infektionen findet die Mehrheit der Kolleginnen und Kollegen unbedingt richtig. Viele kritisieren allerdings, dass alle Leiharbeiter entlassen wurden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw22/zieht-opel-die-ausstiegsklausel-fuer-die-beschaeftigungssicherung
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 13:06:15 Di. 02.Juni 2020
ZitatOPEL - "37,5-Stunden-Woche: Verrat an allem, wofür wir als Gewerkschafter gekämpft haben!"

"Nur anderthalb Jahre ist die letzte Erpressung her! Für einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis 2023 (löchrig wie Schweizer Käse) werden jedem von uns schon 1.400 Euro pro Jahr oder acht freie Tage im Jahr weggenommen", schreibt die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit - OFFENSIV - in ihrem aktuellen Flugblatt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw23/37-5-stunden-das-waere-verrat-an-allem-wofuer-wir-als-gewerkschafter-stehen-und-gekaempft-haben
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: Kuddel am 14:44:55 Di. 02.Juni 2020
Dieser permanente Verrat an Arbeiterinteressen durch DGB Gewerkschaften ist einfach unerträglich.
Alternative Strukturen (es müssen keine neuen Gewerkschaften sein), wie Betriebsgruppen und Netzwerke, wären eine sinnvolle Konsequenz.
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:25:12 So. 09.August 2020
ZitatOPEL BOCHUM - ,,Genug ist genug! Das Mobbing gegen Christian Kowoll muss Konsequenzen haben!"

Nach seinem erfolgreichen Kampf gegen drei Kündigungen bei Opel in Bochum ist Christian Kowoll seit fast einem Jahr einem massiven Mobbing ausgesetzt. Rücksichtslos und hinterhältig versucht Opel, ihn regelrecht fertigzumachen und aus dem Werk zu drängen. Eine erste Abmahnung war so unhaltbar, dass Personalchefin Liane Koslowski sie noch vor dem Gerichtstermin wieder zurückzog. Gegen eine zweite, ebenso abstruse Abmahnung hat Christian vor kurzem Klage eingereicht.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw32/genug-ist-genug-das-mobbing-gegen-christian-kowoll-muss-konsequenzen-haben
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:38:13 Do. 20.August 2020
ZitatARBEITSPLATZVERNICHTUNG - Segula will 300 Arbeitsplätze vernichten

Der französische Entwicklungsdienstleister Segula will in Deutschland rund 300 seiner 1100 Stellen vernichten. Davon betroffen sind voraussichtlich die Standorte Rüsselsheim und Rodgau-Dudenhofen. Die beiden Standorte waren vor einem Jahr von Opel nach massiven Protesten der Kolleginnen und Kollegen an Segula verkauft worden. Viele der im Opel-Entwicklungszentrum beschäftigten Kolleginnen und Kollegen weigerten sich, zu Segula zu wechseln. Einige wenige klagten deswegen und gewannen vor Gericht. 700 wechselten mit einer Arbeitsplatzgarantie bis 2023 zu Segula.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw34/segula-will-300-arbeitsplaetze-vernichten
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:05:00 Mi. 09.September 2020
ZitatOPEL - "Genug ist genug! Das Mobbing gegen Christian Kowoll muss Konsequenzen haben!"

Christian Kowoll hat im Juli schon wieder drei Abmahnungen erhalten, nachdem die Personalleitung schon zwei Abmahnungen zurückziehen musste.¹

Der Solikreis schreibt in einem Flugblatt: ,,Außerdem bekommt er erneut drei Abmahnungen: wegen ,Nichteinhaltung der Regelung zu den Corona-Schutzmaßnahmen', wegen ,unerlaubtem Entfernen vom Arbeitsplatz' und wegen ,Beleidigung und Bedrohung' seines Vorgesetzten Mehmet Demir. Dem soll er angeblich den ,Stinkefinger' gezeigt und ihn mit der Faust bedroht haben.

Zeugen für seine unverschämte Lüge hat Mehmet Demir natürlich nicht. Stattdessen werden diese Lügen aber schon hintenrum in der Belegschaft gestreut, noch bevor Christian Kowoll sie überhaupt erfährt und sich dazu äußern könnte. Das sind klassische Mobbing-Methoden wie aus dem ,Lehrbuch', die hier angewendet werden! Opel ist sich für keine Hinterhältigkeit zu schäbig, um einen für sie unbequemen und kämpferischen Arbeiter loszuwerden – und zwar genau in einer Situation, wo massive Angriffe auf die Belegschaft durchgesetzt werden sollen!

Auch wenn Christian Kowolls Fall sicher die Spitze ist, er ist kein Einzelfall. Auch andere Kollegen berichten davon. Es werden Personalgespräche zur Leistungskontrolle durchgeführt, die Arbeitshetze wird für die gesamte Belegschaft brutal gesteigert, Betriebsräte werden von der Personalchefin beschuldigt, wenn sie ihre Arbeit machen!

Offenkundig sollen hier alle Kollegen weichgekocht werden, um resigniert die Abfindung zu nehmen und jeden Widerstand aufzugeben. Damit werden sie keinen Erfolg haben! Der Druck auf kämpferische Kollegen drückt auch aus, dass der PSA-Vorstand Angst hat – Angst, dass die Belegschaften kämpfen, sich gegen Arbeitshetze und Entlassungen wehren. ..."

Am Mittwoch, 9. September, ist die nächste Protestkundgebung, um 9.30 Uhr, vor dem Bochumer Justizgebäude, Josef-Neuberger-Straße 1, 44787 Bochum. Genug ist genug – Wir lassen uns nicht länger schikanieren!

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw37/genug-ist-genug-das-mobbing-gegen-den-christian-kowoll-muss-konsequenzen-haben
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:15:42 Sa. 19.September 2020
ZitatEISENACH - 200 Kollegeninnen und Kollegen bei der Pausenversammlung bei Opel

Gestern, 18,. September, fand bei Opel in Eisenach eine sehr erfolgreiche Pausenversammlung statt. Am Mittwoch hatte der Personalchef Ralph Wangemann in einem Brief an die Belegschaft offen mit Massenentlassungen gedroht. Er schrieb auf gut Deutsch: Wenn bei Opel bis Jahresende nicht noch 1600 Kolleginnen und Kollegen selbst den Aufhebungsvertrag unterschreiben, dann wird gekündigt. Das ist eine dreiste Provokation. Die erste Antwort hat er gestern in der Pause von den Kolleginnen und Kollegen aus Eisenach bekommen.

Allerdings war von der Fertigung so gut wie keiner da. Die Bereichsbetriebsräte der Fertigung haben einfach keine Einladung auf die Pausenplätze gelegt und die Kolleginnen und Kollegen nicht mobilisiert. Aus anderen Bereichen wie der Logistik sind 90 Prozent der Kolleginnen und Kollegen gekommen, um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen. Trotz der Verweigerung zur Mobilisierung durch einzelne Bereichsbetriebsräte sind 200 Kolleginnen und Kollegen erschienen.

Der Betriebsratsvorsitzende Bernd Lösche informierte die Kolleginnen und Kollegen und stellte klar, dass wir uns gemeinsam mit den anderen Standorten der Konzernbelegschaft wehren werden. Er informierte, dass es Pläne gibt die Plugin Hybrid Variante des Grandland X von Eisenach nach Sochaux zu verlagern. Da gehen bei vielen Eisenachern die Alarmglocken an. Diese Variante wurde den Eisenachern als zweites Modell verkauft und mit viel Tam-Tam in den Medien als die Zukunftstechnologie des Standortes gefeiert. Jetzt fürchten nicht wenige, dass hinter der Verlagerung der Plan stecken könnte die Produktion in Eisenach nach und nach ausbluten zu lassen und den Grandland X in Zukunft nur noch in Sochaux zu bauen.

Es war ein sehr guter Anfang und wenn wir die Kolleginnen und Kollegen der Fertigung beim nächsten Mal auch informieren und mobilisieren, dann wird es sicher beim nächsten Mal noch viel voller. Nicht wenige Kolleginnen und Kollegen sagten hinterher: ,,Die nächste Aktion muss parallel mit den anderen Standorten laufen und dann darf es auch länger dauern als die Pause ist."

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw38/200-kollegeninnen-und-kollegen-bei-der-pausenversammlung-bei-opel
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:20:24 Mo. 21.September 2020
ZitatRÜSSELSHEIM - Opel: Belegschaft herausgefordert gegen Tabubruch offener Kündigungsdrohungen

Letzte Woche drohte der Personalvorstand der Opel Geschäftsleitung, Ralf Wangemann, der Belegschaft mit betriebsbedingten Kündigungen. Provokativ fordert er, dass sich bis November weitere 1 600 Kolleginnen und Kollegen ,,freiwillig" melden sollten um Aufhebungsverträge zu unterschreiben. Natürlich wünscht er sich das, dann könnte Opel die Lebenslüge der Sozialverträglichkeit aufrecht erhalten. Aber im Unterschied zu den ersten Jahren seit der Übernahme durch PSA, als noch viele Opelaner eine Abfindung annahmen, fanden sich bislang lediglich 500. Zu ernst schätzen viele die Lage auf dem Arbeitsmarkt ein und bestehen auf ihren Arbeitsplätzen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw38/kuendigungsdrohung-landesregierung-hessen-schaltet-sich-ein
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 11:38:36 Mo. 01.November 2021
Hier im Forum liest man leider nichts über die bevorstehende Schließung des Opel/Stellantis-Werks in Eisenach und die Versuche, den Kampf dagegen zu organisieren. Die Produktion soll nach Frankreich verlegt werden. Die Kollegen wurden einfach bis Weihnachten in Kurzarbeit geschickt und das Werk wurde leergefahren. Kürzlich hat sich ein Solidaritätskreis Opel Eisenach gegründet. Daher hier ein Artikel dazu:
ZitatBEIM IG-METALL-AKTIONSTAG IN EISENACH - Französische Gewerkschafter für den gemeinsamen Kampf über Ländergrenzen hinweg!

Die Delegation französischer Gewerkschafter überbrachte beim IG-Metall-Aktionstag in Eisenach herzliche Solidaritätsgrüße und sprach sich für den gemeinsamen Kampf der Arbeiter über Ländergrenzen hinweg aus.

Im Flugblatt "Gruß der französischen Delegation aus acht PSA-Werken" heißt es:

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

mein Name ist Jean-Pierre Mercier, ich bin der zentrale Gewerkschaftsdelegierte der CGT für die PSA-Gruppe. 35 CGT-Kameraden aus 8 PSA-Werken kamen aus Frankreich, um Euch die Unterstützung und Solidarität der gesamten CGT der PSA-Gruppe in Frankreich zu überbringen. Die CGT bei PSA wollte unbedingt an eurer Kundgebung teilnehmen, weil wir zeigen müssen, dass wir, die Arbeiter von Stellantis, über die Grenzen hinweg vereint sein müssen, egal ob wir in Deutschland bei Opel, in England bei Vauxhall, in Italien oder Polen bei Fiat, in den USA bei Chrysler, in Spanien, in Marokko oder in Frankreich bei PSA arbeiten, weil wir die gleichen gemeinsamen Interessen haben, die wir gegen die Interessen der Aktionäre von Stellantis verteidigen müssen.

Um es klar zu sagen: Wir akzeptieren nicht, dass die Produktion von Eisenach nach Frankreich verlagert wird. Wir würden beide verlieren, ihr wäret arbeitslos und wir müssten unerträglich mehr arbeiten. In allen Ländern, in denen es Stellantis-Fabriken gibt, benutzt Carlos Tavares die gleichen Vorwände wie Covid oder den Mangel an Halbleitern, um Arbeitsplätze abzubauen, Fabriken zu schließen, Löhne zu senken und die kollektiven Rechte der Arbeitnehmer zu beschneiden.

Dies sind nur Vorwände: Der wahre Grund ist die Suche nach maximaler Rentabilität, um trotz der Wirtschaftskrise die Dividenden der Aktionäre zu erhöhen. Es gibt keinen Grund, Euer Werk zu schließen, auch nicht vorübergehend. Im Jahr 2020 hatte unsere Arbeit 2 Milliarden Euro Profit eingebracht. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres hat unsere Arbeit 6 Milliarden Euro eingebracht! Das gab es noch nie zuvor! Bei Stellantis stellen wir keine Autos her, sondern Goldbarren! Die Milliarden kommen nur aus unserer Arbeit!

Angesichts der Angriffe des Stellantis-Managements ist unsere Stärke, ob wir nun bei Opel, PSA, Fiat oder Chrysler arbeiten, dass wir an der Basis der Automobilproduktion stehen. Wie wir in Frankreich in der CGT sagen: ohne uns - keine Autos! Ohne die Arbeit der 400.000 Beschäftigten von Stellantis gäbe es keine Gewinne und keine Dividenden für die Aktionäre.

Aber die Stärke unserer Zahl ist nichts, wenn wir nicht über die Grenzen hinweg geeint sind. Wenn wir nicht geeint und entschlossen sind, unsere gemeinsamen Interessen durch kollektive Mobilisierung zu verteidigen! Kolleginnen und Kollegen, wir wünschen euch Mut und Entschlossenheit in eurem Kampf. Für die Einheit der Arbeiterinnen und Arbeiter von Opel und PSA! Ob Opel oder PSA, wir haben die gleichen Bosse, lasst uns zusammenstehen!

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw43/franzoesische-gewerkschafter-fuer-den-gemeinsamen-kampf-ueber-laendergrenzen-hinweg-1
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 14:11:22 Mo. 01.November 2021
Auch WSWS berichtet:
ZitatOpel Eisenach: Kurzarbeit kündigt endgültige Werksschließung an

Der Stellantis-Konzern, der Zusammenschluss aus der PSA-Gruppe (Peugeot/Citroën), Fiat Chrysler Automotive (FCA) und Opel/Vauxhall hatte am Donnerstag letzter Woche mitgeteilt, dass die Produktion des Opel-SUV Grandland X am Standort Eisenach bis zum Jahresende eingestellt werde. Alle rund 1.360 Beschäftigten wurden in Kurzarbeit geschickt. Auch im Opel-Werk im österreichischen Aspern bei Wien ruht bis Jahresende die Produktion. Das Unternehmen begründete dies mit dem weltweiten Mangel an Halbleitern.

Quelle: https://www.wsws.org/de/articles/2021/10/06/opel-o06.html
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 21:29:21 Mi. 03.November 2021
ZitatAUS DER KOLLEGENZEITUNG ,,DER BLITZ" - Generalangriff auf Konzernbelegschaft gemeinsam beantworten!

Der Vorstand ist mit seinem Plan, in einer Nacht- und Nebelaktion die Eisenacher kalt abzuservieren, nicht durchgekommen. Der Blitz informierte in mehreren Extras: ,,Alle Karten müssen auf den Tisch" und: ,,Für den selbstständigen konzernweiten Streik". Das hat sich als genau richtig erwiesen.

Eisenach markiert einen Taktikwechsel. Bisher war die Methode, die Arbeitsplätze mit Hilfe von Zukunftsverträgen abgedämpft zu vernichten. Nun sucht Stellantis die offene Konfrontation mit der ganzen Opel-Belegschaft! Sie wollen die Fahrzeugwerke aus der Opel-Automobile GmbH herauslösen, die Belegschaft spalten. Nachdem sich der Bochumer Geist verbreitet hat, sucht der Vorstand seinen Ausweg darin, die kampfstarken Eisenacher und Rüsselsheimer Werksbelegschaften loszuwerden. Weitere Belege dafür sind die Drohung mit dem Abzug des Modells DS4. Die zweite Schicht in Rüsselsheim ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Aufbau von Entwicklungskapazitäten in Marokko beweist, dass Stellantis das Entwicklungszentrum ITEZ abwickeln will. Der Blitz hat mehrfach darauf hingewiesen, dass nach dem 2100 vernichteten Arbeitsplätzen dieses Jahr weitere 2000 vernichtet werden sollen. In Wien-Aspern wurde die Belegschaft auf Kurzarbeit bis mindestens Januar gesetzt. Es geht nicht um einzelne Werke – es geht um die Zerschlagung der Opel-Belegschaft in Deutschland und Europa.

Dagegen ist es eine bewusste Verharmlosung der Lage, zu behaupten, es ginge um den Missbrauch von Kurzarbeitergeld. Sollen wir etwa die Füße stillhalten? Im Januar heißt es dann: ,,Zu spät und Tschüss ,,?! Auf die Einhaltung der ,,Zukunftsverträge" pochen, hilft nicht weiter. Sie waren nur die weniger aggressive Methode, die Belegschaft anzugreifen. Es ging darin nie um den Erhalt von Arbeitsplätzen. Die Zukunftsverträge haben uns geschwächt. Sie waren ein Fehler. Auch hier lag der Blitz richtig. Entschlossener Widerstand und Protest in allen Werken ist die richtige Antwort. Alles andere führt nur zu faulen Kompromissen.

Mittlerweile ist eine bundesweite und internationale Solidarität angelaufen. In den Massenmedien herrscht plötzlich Schweigen im Wald. Warum? Die Monopole wechseln nach der Bundestagswahl beschleunigt ihre Taktik gegen die Arbeiter. 40 Prozent der Unternehmen haben Arbeitsplatzvernichtung angekündigt. Allein VW 30.000! Die Ford-Belegschaften protestieren gegen die drohende Schließung des Werks in Saarlouis. Die internationale Vernichtungsschlacht der Monopole verschärft sich enorm. Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise ist nicht vorbei. Die maximalen Profite wollen sie sich auch in der Krise sichern. Dafür wird mit der Existenzgrundlage Tausender gespielt. Nicht mit uns!

Gegen die Solidarität und den Weg des Bochumer Kampfs wird seit Wochen wieder antikommunistische Stimmung gemacht. Wie damals, 2017, als PSA kam. Die Kommunisten würden den Teufel an die Wand malen, ,,alles übertreiben". Der Kampf der Bochumer hätte Schuld an der Schließung 2014. Das Gegenteil ist richtig. Mit dem selbstständigen Streik 2004 und dem Know-how der MLPD wurde das Werk zehn Jahre offen gehalten. Aber 2014 wurde der Weg des Streiks nicht konsequent weiter gegangen. Auch weil damals die Betriebsratsvorsitzenden aller Standorte kapitulierten und den konzernweiten Kampf sabotierten. Die wichtigste Lehre daraus für alle Gewerkschafter ist: ,,Kein Werk darf mehr alleine stehen".

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Entscheidungen. Haben nicht viele darauf gehofft, der Betriebsrat regelt alles und ein harter Kampf sei nicht nötig? Dass war eine falsche Sicherheit. Ohne Kampf ist Mitbestimmung eine Illusion. Aber: Wer kämpft, kann gewinnen! Wir Arbeiter müssen uns auch frei machen vom ,,kleineren Übel", das uns ständig vorgehalten wird. Warum soll das eigentlich das Höchste sein, was wir erreichen können? Die Kapitalisten geben sich nicht mit weniger zufrieden als Maximalprofit. Wir müssen konsequent unsere Rechnung aufmachen: Was wir als Klasse brauchen, was auch in der Zukunft trägt. Für den offensiven Kampf gegen die Stellantis-Pläne schlägt der Blitz ein Kampfprogramm vor:

Offensiv gegen den Generalangriff – Vorschlag für das Kampfprogramm
Konzernweiter Streik, bis die Verlagerungs- und Ausbildungspläne vom Tisch sind! In Eisenach und überall!
Kampf um jeden Arbeitsplatz im ganzen Konzern! Kündigung der Abbauprogramme und Sozialpläne - Zukunft für die Jugend!
Statt Kurzarbeitergeld – 100 Prozent Lohnfortzahlung durch Stellantis und Auszahlung der Tarifzahlungen! Lohnnachschlag jetzt!
Arbeitszeit verkürzen bei vollem Lohnausgleich auf 30 Stunden in der Woche – in allen Stellantis-Werken.
Internationale Arbeitersolidarität im konzernweiten Kampf ist unsere Stärke! Spaltung und Nationalismus nutzen nur Stellantis – Gemeinsam mit den Kollegen in den französischen und anderen Werken!
Machen wir die IG Metall zu unserer Kampforganisation – alle Metaller gemeinsam!
Für ein allseitiges, vollständiges und politisches Streikrecht!
Dem Antikommunismus eine Abfuhr – überparteilicher Kampf ist unsere Stärke – weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen gegen die MLPD!
Klare Ansage an die neue Regierung: Finger weg vom Arbeitszeitgesetz. Stoppt die CO2-Steuer - die Verursacher in den Chefetagen müssen zahlen

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw44/generalangriff-auf-konzernbelegschaft-gemeinsam-beantworten
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 20:03:13 Do. 04.November 2021
ZitatAUS DER KOLLEGENZEITUNG ,,DER BLITZ" - Sind die Franzosen unser Untergang?

Ja, so krass war die Situation für Opel Eisenach noch nie und wir haben schon sehr viel erlebt! Aber nein, das hat mit der Nationalität der Franzosen rein gar nichts zu tun. Sprüche über ,,die Franzosen" hört man nicht selten in letzter Zeit.

Manche meinen, General Motors war schon schlimm, aber die Franzosen sind viel schlimmer. Tatsache ist, dass GM Opel mitsamt den Arbeitern an ein anderes kapitalistisches Übermonopol verkauft hat. Also, wenn man das schon so betrachten wollte, ist GM an der jetzigen Situation schuld. Sie wussten natürlich auch, was von Tavares zu erwarten ist.

Beide globalen Konzerne wollen in der Weltmarktspitze mitmischen. Beide beuten die Arbeiter für ihren Profit aus. Es gibt immer aufsteigende Monopole und andere, die zurückfallen. Der Konkurrenzkampf ist gnadenlos und er wird überall auf dem Rücken der Arbeiter ausgetragen. GM hat zum Beispiel seine Werke in Südafrika, Australien, Indien, Thailand, Indonesien oder Russland geschlossen.

Aber noch mal zu ,,den Franzosen". Der Sitz von Stellantis ist in Amsterdam (wegen Steuern), in der Führungsspitze findet sich unter dem Portugiesen Tavares eine Mischung aus Franzosen, Italienern, Amerikanern, Deutschen, Chinesen, Holländern, Engländern. Sie alle treibt nur die Profitgier und das Rennen um die Führung im Konkurrenzkampf, sonst wären sie nicht auf so einem Posten.

Aber was ,,die Franzosen" angeht: Aus Frankreich, von den Kolleginnen und Kollegen der CGT aus Sochaux kam die erste Solidaritätsbotschaft für Eisenach. Aus Frankreich kamen Kollegen aus fünf Werken zum Aktionstag am 29. Oktober nach Eisenach, darunter aus dem Werk Rennes, das 1100 Kilometer entfernt ist!

So sind sie, die Franzosen – nein, die Arbeiter, die verstanden haben, dass wir nur international gemeinsam Erfolg haben können, dass wir verloren haben, wenn wir uns nach Nationalitäten spalten lassen. Also sparen wir uns Sprüche über ,,die Franzosen", sprechen wir lieber direkt mit unseren Kollegen!

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw44/die-franzosen-sind-unser-untergang

https://youtu.be/WrQaLxG2Hvg
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 13:41:06 Fr. 05.November 2021
https://youtu.be/D7L1yEkpLMU
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 19:20:14 Mo. 08.November 2021
ZitatLESERBRIEF - Keine Win-Win-Situation für alle - Aktuelle Lage in der Automobilindustrie

Der folgende Leserbrief wurde am 6. November im ,,Gäubote" abgedruckt:

Am Freitag, 29. Oktober, demonstrierten bundesweit in 50 Städten Zehntausende Automobiler als Folge eines Aufrufs der IG Metall für den Erhalt ihrer Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Auch ich war in Stuttgart bei den 10.000 Kolleginnen und Kollegen. Dabei überschlagen sich seit Tagen zwei grundsätzlich gegenüberstehende Schlagzeilen: Rekordgewinne bei Daimler und BMW, massivste Drohungen bei VW mit dem Verlust von 30.000 Arbeitsplätzen. Auch Konzerne wie Bosch und Mahle drohen mit Schließungen.

Corona-Dividende auf der einen Seite, Kurzarbeit wegen Corona und Chipmangel bei verschiedenen Herstellern. Als krasses Beispiel: Das Opel-Werk Eisenach. Dort ist Kurzarbeit bis Jahresende angesagt, doch nun werden Maschinen abgebaut, um nach Frankreich zu verlagern. Dort wird produziert, scheinbar kein Chipmangel. Zu Recht demonstrierten die Beschäftigten in Eisenach und die französische Gewerkschaft CGT kam mit einer Delegation aus acht Stellantis-Konzernstandorten nach Eisenach. Ebenso VW-Kollegen aus Zwickau. Es droht die Schließung des Werkes Eisenach.

Transformation als Schlagwort geistert durch das Land. Doch was bedeutet dies: Umformung? Das heißt für Zehntausende Automobiler: Verlust des Arbeitsplatzes ausschließlich für blühende Konzernbilanzen. Das bedeutet keine Win-Win-Situation für alle.

Deswegen war es ein wichtiger Schritt, im Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz und für die uneingeschränkte Solidarität mit den Opelanern in Eisenach auf die Straße zu gehen.

Heute Opel, morgen VW – und was ist mit Mercedes Untertürkheim? Am 29. November werden an drei Bosch-Standorten Aktionen stattfinden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw45/keine-win-win-situation-fuer-alle-aktuelle-lage-in-der-automobilindustrie
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 17:36:01 Fr. 12.November 2021
https://youtu.be/zhMOoqJ93pk
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:45:19 So. 14.November 2021
ZitatDAIMLER-AZUBIS STUTTGART-UNTERTÜRKHEIM - Solidarität mit Opelanern in Eisenach: ,,Heute Ihr - morgen wir?"

Nachmittags am Tor der Lehrwerkstatt bei Daimler Untertürkheim: Für einige der Azubis war es selbstverständlich, mit ihrer Unterschrift die Solidarität mit den Eisenacher Opel-Kollegen im Kampf gegen Werkschließungen zum Ausdruck zu bringen.

Manche fragten aber: ,,Was geht mich das an? Was hat Opel mit Daimler zu tun?" Da musste im Gespräch geklärt werden, dass alle Automobilkonzerne ihre Krise auf den Rücken der Arbeiter und der Auszubildenden abladen und dass der gemeinsame Kampf über Markengrenzen hinaus notwendig ist.

Die Azubis müssen sich als Teil der Automobilarbeiter weltweit verstehen lernen und nicht nur ihren eigenen Ausbildungsplatz sehen. Wichtig war auch die Auseinandersetzung darüber, dass Solidarität eine gute und sehr wichtige Eigenschaft der Arbeiter ist. Als Azubi muss man eben mehr lernen als Autos zu bauen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw45/heute-ihr-morgen-wir
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:32:01 Mi. 17.November 2021
ZitatOPEL / STELLANTIS - Carlos Tavares macht Rückzieher!

Voller Rückzieher – so kann man den Brief der Geschäftsleitung von Opel an alle Beschäftigten von heute zusammenfassen. Opel informiert darin über eine tarifliche Einigung mit dem Gesamtbetriebsrat:

* "Die Ausgliederung des Werkes am Standort Rüsselsheim und die Überführung in eine eigenständige GmbH innerhalb der Stellantis-Gruppe unterbleiben.
* Die ursprünglich beabsichtigte Ausgliederung des Werkes Eisenach in die Stellantis-Gruppe wird aufgegeben.
* Darüber hinaus wird die Produktion des Grandland in Eisenach unverzüglich, spätestens im Januar 2022, exklusiv wieder aufgenommen."

Die Ankündigung von Kurzarbeit in Eisenach bis Jahresende, die Aufnahme der Produktion des für Eisenach geplanten Grandland und die Auslieferung aller Teile von Eisenach nach Sochaux ließen nur einen Schluss zu: Stellantis plant die kalte Stilllegung von Eisenach. Mit dem Plan, die Werke in Eisenach und Rüsselsheim aus dem Opelverbund auszugliedern, verfolgte Stellantis darüber hinaus das Ziel, die Belegschaften zu spalten, um so leichter seine Angriffe durchsetzen zu können.

Es ist ein großer Erfolg, dass Stellantis diese Pläne erst Mal weitgehend fallen lassen muss. Immerhin ist Stellantis der viertgrößte Automobilkonzern der Welt und sein Chef Carlos Tavares hat einen Ruf als harter ,,Sanierer". Tavares hat sich verrechnet und nicht mit dem sich sofort entwickelnden Widerstand und der Solidarität über Konzern- und Ländergrenzen hinweg gerechnet.

Dieser Erfolg hat viele Eltern:
* Da sind zunächst die Belegschaften in Eisenach und Rüsselsheim. Dort findet mit Hilfe der Betriebsgruppen der MLPD seit Jahren ein intensiver Verarbeitungsprozess mit dem Scheitern immer neuer Verzichtsprogramme und den Erfahrungen vom Kampf der Bochumer Opelbelegschaft statt.
* Die Kollegenzeitung ,,Blitz" hat sofort alle Kolleginnen und Kollegen in den Opelwerken informiert und zum Kampf gegen die Pläne aufgerufen.
* In Eisenach gründeten Kolleginnen, Kollegen und Einwohner sofort einen Solidaritätskreis, der mehrfach Mahnwachen vor dem Tor und in der Stadt durchführte und eine breite Unterstützung in der Bevölkerung organisierte.
* Rote Fahne News hat die Pläne von Stellantis bundesweit bekannt gemacht und zur Solidarität aufgerufen. Das wurde von vielen Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, Gewerkschaften und Stadtteilen und von verschiedenen Organisationen aufgegriffen.
* Die internationale Koordinierungsgruppe der Automobilarbeiterkoordination verschickte über ihre Webseite weltweit Informationen und rief zur internationalen Solidarität auf!
* Die Gewerkschaft CGT in Sochaux schickte sofort eine Solidaritätserklärung nach Eisenach und erklärte, dass die Beschäftigten sich nicht spalten lassen dürfen, dass sie sich nicht als ,,Sieger" fühlen, sondern gemeinsam gegen die Pläne des Stellantis Konzern gekämpft werden muss.
* Der IG-Metall-Aktionstag am 29. Oktober in Eisenach war von den Kollegen und der Masse der Gewerkschafter ein erster Höhepunkt des sich formierenden Widerstands. Nach Eisenach waren nicht nur Delegationen von Opel Rüsselsheim und Bochum, sondern auch von VW Kassel gekommen. Aus Zwickau waren 200 Kolleginnen und Kollegen von VW und Zulieferern angereist und machten deutlich: Egal was auf dem Auto steht, wir sind alle Arbeiter und müssen zusammenhalten! Aus Frankreich waren 35 Kolleginnen und Kollegen der CGT aus acht PSA-Werken nach Eisenach gekommen und haben zum gemeinsamen Kampf der Arbeiter über Ländergrenzen hinweg aufgerufen.
* Die jahrelange systematische Kleinarbeit der MLPD in und vor dem Betrieb, half, mit der Spaltung in verschiedene Werke fertig zu werden, vor allem aber mit dem Einfluss des Antikommunismus, der den einheitlichen Kampf der Belegschaften spaltet und den Kolleginnen und Kollegen eine Perspektive über den Kapitalismus hinaus verbaut.

Tavares wurde es zu heiß, seine Pläne durchzuziehen, weil für ihn, aber auch die anderen Monopole das politische Risiko zu hoch war. Ein selbständiger Streik mit dem wachsenden Einfluss der MLPD hat das Potenzial, die Tür zur Arbeiteroffensive zu öffnen. Vor allem in einer Situation, wo sich die Corona-Pandemie wieder unkontrolliert verbreitet, die Weltwirtschafts- und Finanzkrise sich wieder vertieft, der Umweltgipfel in Glasgow die Unfähigkeit der Regierungen dokumentiert hat, wirksame Schritte zur Bekämpfung der Umweltkrise einzuleiten und die neue Regierung noch nicht einmal steht.

Fritz Hofmann, der Sprecher des Solidaritätskreises und ehemaliger Betriebsrat bei Opel Eisenach, erklärt gegenüber Rote Fahne News: ,,Es ist ein großer Erfolg! Es beweist aber auch, dass die Pläne zur Stilllegung real waren. Die Vereinbarung gilt jetzt für ein Jahr, Eisenach wird im Opel-Konzern eigenständige GmbH, damit hält man sich den Weg zur Zerschlagung ein Stück weit offen. Und es ist längst nicht klar, ob das Nachfolgemodell des Grandland auch in Eisenach laufen wird, oder ob es nur eine Vertagung der Entscheidung aus Angst vor dem Kampf ist. Die Belegschaft und die ganze Region sind gut beraten, diesen Erfolg nicht als Entwarnung zu verstehen. Hunderte Euro Spenden, hunderte Unterschriften der Solidarität, darunter Dutzende von Daimler-Kollegen aus Sindelfingen und Umgebung haben zu dem Erfolg beigetragen. Vielen Dank dafür, auch an die Zwickauer, an die Kasseler, Rüsselsheimer und Bochumer und an die französischen Kollegen!"

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw46/carlos-tavares-macht-rueckzieher
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 12:57:51 Di. 04.Januar 2022
ZitatWirtschaft-Opel-Werk in Eisenach nimmt im Januar den Betrieb wieder auf

Die Produktion im Opel-Werk in Eisenach soll in der kommenden Woche wieder hochgefahren werden. Fehlende Halbleiter, also Bestandteile von Mikrochips in Autos, waren der Grund dafür, dass der Betrieb im Opel-Werk drei Monate still stand.

Quelle: https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/west-thueringen/wartburgkreis/opel-betrieb-produktion-grandland-x-kurzarbeit-100~amp.html
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 03:32:58 Mo. 14.Februar 2022
ZitatOPEL / STELLANTIS... Immer noch nicht satt!

Carlos Tavares, die "fette Raupe Nimmersatt" alias Vorstandsvorsitzender des Automobil-Übermonopols Stellantis, kriegt den Hals nicht voll. OFFENSIV, Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel, nimmt im aktuellen Flugblatt 108 den "Zukunftstarifvertrag" aufs Korn.

Nach zwei Jahren Erpressen und Täuschen hat Opel seinen ,,Zukunftstarifvertrag" durch. Trotzdem haben 22% unserer IG-Metall-Mitglieder den Vertrag abgelehnt, haben sich für die Verteidigung unserer hart erkämpften 35-Stunden-Woche stark gemacht. Dafür allen Respekt!

Nur etwas mehr als 50% der Belegschaft haben mit der Faust in der Tasche zugestimmt. Auch wenn wir das für einen Fehler halten: Die Schuld hierfür tragen nicht die Kollegen, sondern ein Management, das die Läger in Bochum, Vesoul und Turin brutal gegeneinander ausspielt! Jetzt arbeiten wir jede Woche nochmal 2,5 Stunden umsonst dafür, dass sich Tavares und seine Großaktionäre die Taschen immer voller stopfen. Alles natürlich nur für ,,unsere Zukunft" (Achtung Ironie)!

Wer hat geglaubt, dass es dabei bleibt? Schon vor ein paar Wochen hat Stellantis gedroht, Ende dieses Jahres die "Katastrophenklausel" zu ziehen. Das heißt nichts anderes, als dass dann die nächste Erpressung bevorsteht! Jetzt geht es um die Umsetzung, und die fette Raupe will immer mehr fressen. Die Werksleitung fordert Flexi-Arbeitszeiten auch unter der Woche auf unsere Knochen. Und die Minus-Stunden sollen wir dann mit unseren acht TZugTagen stopfen?

Seit Dienstag sind wir verpflichtet, länger zu arbeiten. Unser Recht auf die TZuGTage scheint die PA nicht zu interessieren. Sofortige Gewährung der acht Tage für jeden! Nur um es hier noch mal deutlich zu machen: Wir von OFFENSIV lehnen den Tarifvertrag weiterhin ab, weil er mit erpresserischen Methoden zustandegekommen ist. Und jetzt soll das Kleingedruckte erst geschrieben werden? Nicht mit uns! Wer A sagt, muss nicht B sagen, wenn A schon falsch war:

Keine Flexibilisierung der Arbeitszeit!
Kampf um jeden Arbeitsplatz: Jeder ausgeschiedene Kollege muss durch Neueinstellung ersetzt werden!
Wir finden uns nicht ab mit 37,5 Stunden - zurück zur 35-Stunden-Woche, weitere Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich!!

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw06/immer-noch-nicht-satt-1
Titel: Re: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 20:12:26 Di. 07.Juni 2022
ZitatOPEL KOMMT NICHT GEGEN CHRISTIAN KOWOLL AN - Trotz Lügen, Zeitspiel und systematischem Mobbing

"OFFENSIV", Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit, schreibt im aktuellen Flugblatt vom 2. Juni 2022:

Am 1. März wurde unser Kollege Christian Kowoll zum vierten Mal gekündigt. Dreimal schon hat er sich mit Erfolg durchgesetzt und auch dieses Mal wird Opel sich blamieren und den Kürzeren ziehen. Warum wir uns da so sicher sind?

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw23/luegen-zeitspiel-und-systematisches-mobbing-warum-opel-gegen-christian-trotzdem-nicht-durchkommt
Titel: Aw: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:14:46 Sa. 08.Juli 2023
ZitatERSTE LEIHARBEITER-ÜBERNAHMEN BEI OPEL RÜSSELSHEIM - 1:0 für die Kampfeinheit von Stamm- und Leiharbeitern!

Vorgestern gab es laut der Zeitung Main-Spitze eine ,,überraschend schnelle Wende" in der Frage der Übernahme der Leiharbeiter bei Opel Rüsselsheim. Über seine Media-Homepage verkündete der Stellantis-Konzern die Übernahme von 50 Leiharbeitskollegen unbefristet bei Opel, 100 mit einem Jahresvertrag.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw27/1-0-fuer-die-kampfeinheit-von-stamm-und-leiharbeitern
Titel: Aw: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:25:27 Di. 25.Juli 2023
ZitatAUSEINANDERSETZUNG UM DEN KAMPF UM JEDEN ARBEITSPLATZ IST ENTBRANNT - Rüsselsheim: Opel-Belegschaftsversammlung begrüßt 150 neue Kollegen

Mit über 3000 Kolleginnen und Kollegen online und in Präsenz fand am 19. Juli die Betriebsversammlung von Opel Rüsselsheim statt. Sie begrüßte die 150 neuen Opelaner mit Applaus! Personalvorstand Ralph Wangemann sprach zerknirscht von ,,harten Verhandlungen", was von der Niederlage der Geschäftsleitung ablenken sollte. Gerade er lehnte bis zum 6. Juli jede Übernahme ab! Er forderte flexible Arbeitszeiten mit täglicher längerer Arbeitszeit und Samstagschichten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw30/ruesselsheim-opel-belegschaftsversammlung-begruesst-150-neue-kollegen-1
Titel: Aw: Paukenschlag bei Opel
Beitrag von: counselor am 18:23:29 Do. 14.September 2023
ZitatOPEL - 150 Opel-Verträge durchgesetzt – der Anfang ist gemacht!

Mit der Losung aus der Metall-Tarifrunde ,,Leiharbeiter-Übernahme – alle – sofort!" versammelten sich 150 Kolleginnen und Kollegen am 6. Juli in der großen Pause in der Rüsselsheimer Montagehalle K170.

Rote Fahne News berichtete mehrfach, u.a. hier: Rüsselsheim - Opel-Belegschaftsversammlung begrüßt 150 neue Kollegen

 

Eingeladen war Ralf Wangemann, Personaldirektor. Nach eineinhalb Jahren sollte er endlich zur Übernahme Stellung nehmen. Zu Beginn der Pausenversammlung wurden solidarische Grüße an die Belegschaften der Stellantis-Werke Wien-Aspern, Ellesmer Port und an die Belegschaft von Ford in Saarlouis beschlossen: ,,Heute sind wir nicht Opelaner oder Leiharbeiter, heute sind wir eine Belegschaft in einem weltweit arbeitenden Unternehmen. Heute sind wir Arbeiter, international!" Dann ging es durch die Halle. E-Wagen fuhren, Sirenen heulten, IG-Metall-Fahnen vorne dran. Lange Gesichter bei den Chefs. Werksleiter Pieter Ruts musste sprechen. Er versprach: ,,Wir haben volles Verständnis für ihre Sorgen! Auf der Betriebsversammlung in zwei Wochen wird es eine Lösung geben". So lange hat es dann nicht gedauert.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw37/150-opel-vertraege-durchgesetzt-der-anfang-ist-gemacht-1