Sargnägel für die Zeitarbeit

Begonnen von admin, 01:34:30 Mi. 16.April 2003

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Kuddel

Ich hab beim aufräumen eine Kasette gefunden mit Filmmaterial von einer Aktion gegen Leiharbeit in Kiel. Das war wohl schon 2 oder 3 Jahre her. Da es aber nirgendwo veröffentlicht wurde, habe ich mal ein paar Standbilder aus dem Film herausgenommen:

Knapp 30 Leute & eine Aktion mit Tee, Kaffee, Keksen, Sklavenversteigerung, Flugblättern, Straßentheater und Musik von Ton Steine Scherben














alfred

@Kuddel, da war ja noch richtig Aktion statt Resignation angesagt!

Heute freut man sich schon, wenn ein schwarzweißer IGM-Truck in der Gegend Station macht.  :(

In diesem Sinne: "Macht kaputt was euch kapput macht!"
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

Arwing

Man, diese Bilder waren mir doch wirklich den Ein oder Anderen Lacher wert.

So eine Inititive mit den dargestelltem Material, wäre im Kreis Unna auch mal angebracht.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Kuddel


sedanon

Respekt !!!

Ich kann mir gut vorstellen, was die Passanten den Demonstranten zugegiftet haben. Daher : Meine größte Hochachtung.
Franz Josef Strauß :

"Everybody's Darling is Everybody's Depp"

Kuddel

Ich habe selbst gestaunt, die Passanten waren überraschend wohlgesonnen! Es gab sogar viele Kommentare, wie "Es geht ja so nicht weiter, heute gibt es nur noch Leiharbeit und Minijobs, nichts wovon man vernünftig leben kann." Es gab keine Pöbeleien, nichteinmal negative Äußerungen.

Und zur Brücke: Das war nachts. Und wenn jemand auftauchte...ab ins Gebüsch!

Adelskronengang

"Ich hab beim aufräumen eine Kasette gefunden mit Filmmaterial von einer Aktion gegen Leiharbeit in Kiel. Das war wohl schon 2 oder 3 Jahre her. Da es aber nirgendwo veröffentlicht wurde, habe ich mal ein paar Standbilder aus dem Film herausgenommen:..."

Kann man die flyer irgendwo runterladen?
Die häng ich glatt beim nächsten Termin ans schwarze Brett.

klaus72

Allbecon heißt heute Olympia. Weiß jemand den Grund für die Namensänderung ?

Im Grunde genommen ist Zeitarbeit sehr schlecht !

Ziggy

Olympia ist der "große Bruder", der hat Allbecon nun vollends geschluckt. Partner waren die ja schon länger, jetzt die Fusion, und deshalb auch die "Konvertierung" Allbecons weg von den "Christen" zum BZA, das war Olympia-Vorgabe.

Die Firmenfarbe ist Oranje (Holländer), wir haben jetzt schöne orange Tassen und Kugelschreiber ... und ein schönes Anschreiben: "Die gute Nachricht vorneweg: Für Sie ändert sich erstmal nichts!" ... Das sind ja schöne Aussichten ... Das letzte mal, als ich diesen Satz gelesen habe, lagen kurz darauf neue Arbeitsverträge mit Verschlechterungen auf dem Tisch, woraufhin wir unseren kleinen Arbeitskampf starteten ... und erfolgreich beendeten, wenn ich das mal bescheiden erwähnen darf ...
 LoL2
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Kuddel


Ratrace

ZitatIch habe selbst gestaunt, die Passanten waren überraschend wohlgesonnen! Es gab sogar viele Kommentare, wie "Es geht ja so nicht weiter, heute gibt es nur noch Leiharbeit und Minijobs, nichts wovon man vernünftig leben kann." Es gab keine Pöbeleien, nichteinmal negative Äußerungen.
Die fallen auch erst, sobald sich die Lästerer in sicherem Abstand zum Objekt ihres Hasses wähnen. Das ist ja der Jammer: In den ganzen Stammtischparolendiskussionen fehlt es meist an Betroffenen, die der Hetze etwas entgegensetzen könnten.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Kuddel


Aktionen gegen die Jobmesse Kiel

Die job-messe deutschland-Tour machte in diesem Jahr zum ersten Mal auch in Kiel Station.
(Berichte von bereits gelaufenen Aktionen gegen Jobmessen finden sich bei Labournet).



Etwa 12 FAUistas aus Kiel, Flensburg und Bad Segeberg waren am 1. November auf dem Messegelände vor Ort und haben auf die rasante Ausbreitung von Leiharbeits- und Niedriglohnjobs aufmerksam gemacht.

Jobmessen/Leiharbeit...


,,Aussteller" auf Jobmessen sind zu einem nicht zu verachtenden Teil ,,Personaldienstleister" (d.h. Leiharbeitsfirmen), deren Geschäft es ist, menschliche Arbeitskräfte zu verleihen.Eine solche Messe bietet den Ausstellerfirmen Gelegenheit, ihr Beschäftigungsangebot vorzustellen und direkt Personal zu rekrutieren.So waren unter anderem auch die (Zeitarbeits-)Branchengrößen Randstad und Adecco vertreten. Aber auch Polizei und Bundeswehr hatten ihren Stand aufgebaut und suchten fleißig Personal für die innere und äußere Sicherheit.Der Besuch einer Jobmesse ist für Leute, die etwas mit der ARGE zu tun haben, häufig nicht freiwillig, sondern unter Androhung von Sanktionen erzwungen. Die Anwesenheit wird dann vor Ort protokolliert.

Die Leiharbeitsbranche ist seit der Agenda 2010 stark im Kommen. Seit 2003 hat sich die Zahl der Leiharbeiter mehr als verdoppelt - Tendenz weiterhin steigend.Leiharbeiter werden im Durchschnitt wesentlich schlechter bezahlt als ihre Stammkollegen. Reguläre Arbeitsverhältnisse weichen prekären Beschäftigungsformen und der Niedriglohnsektor weitet sich immer weiter aus.

Aktionen gegen die Jobmesse Kiel

Zuerst wurden zuerst innerhalb des Messegeländes Flyer verteilt sowie auf Infotischen und anderen unverdächtigen Stellen ausgelegt. Eine zeitlang sorgte diese Taktik für Verwirrung undes dauerte knapp eine Stunde, bevor wir nach und nach von der Security des Hauses verwiesen wurden.Das war natürlich eingeplant und die Aktion wurde daraufhin mit zwei Transparenten vor dem Messegelände fortgesetzt. Im Laufe von 2,5 Stunden wurden so insgesamt 400 Flyer unter die Besucher gebracht. 100 davon waren Leihkeule-Zeitungen.
Die Resonanz war fast durchgehend positiv und die meisten Besucher haben sehr aufgeschlossen reagiert.Interessante Gespräche hatten wir nicht nur mit Besuchern, sondern auch mit den Sicherheitsleuten der Messe.Einige Messebesucher haben uns, als sie das Gelände wieder verließen, im Nachhinein recht gegeben.Letztendlich betrat während der Kundgebung erfreulicherweise kaum jemand ohne einen Flyer in der Hand das Gelände.



Fazit:
Wir waren überrascht, wie gut alles aufgenommen wurde. Für zukünftige Aktionen dieser Art ist jedenfalls noch viel Luft nach oben. Es hätten gut und gerne auch doppelt so viele Flyer verteilt werden können.Einer der wenigen ablehnenden Kommentare kam von einer Messeangestellten - diese sagte, nachdem sie das Transparent begutachtet hatte: "Na ja, das kann man aber auch anders sehen..."
Ohne Zweifel.

Medial

was ändert, das ist nix. die meisten haben doch kein arsch in der hose. ich bin aus den bereich und ich kann sagen:

ein leiharbeiter scheiße lol
besser du hast ein gewerblichen mitarbeiter, keine sozialversicherung, keine steuern, was will man mehr das ganze noch schnell über die aüg laufen lassen und selbst der kunde ist zu frieden, weil der kunde muss ja nun wirklich nicht alles wissen.
dann kommt die trottelkontrolle vom Z.......... und die sind bind wie ein maulwurf.(blind ) natürlich total legal im RAHMEN der AÜG.

In Hessen ist sowas normal und in Rheinland Pfalz eine Selbstverständlichkeit. Baden Würtemberg ist auch ok , den der Arbeitgeber baut ein Haus mehr.(schaffe schaffe häusle baue)

föderung  ist inklusive und dann noch schnell von den gesparten steuern noch mal absetzen.


toll politiker ihr seit klasse, wir lieben euch .

weiter so .


ist doch alles perfekt im staate deutschland.



6 nach schulnote bitte setzen.
ich sehe das was du nicht siehst  , aber erwische euch dann alle

ernesto

Tja  man könnte fast sagen: alle wissen bescheid und keiner erhebt sich um was dagegen zu tun. Wär ja nicht das erste Mal in unserer deutschen Geschichte...

Medial

Zitat von: ernesto am 09:15:19 So. 30.November 2008
Tja  man könnte fast sagen: alle wissen bescheid und keiner erhebt sich um was dagegen zu tun. Wär ja nicht das erste Mal in unserer deutschen Geschichte...

Das Problem liegt doch ganz wo anders. Das Arbeitsamt, die eigentlich verantwortlich für die AÜG sind , ;)schaut weg. Das Finanzamt hat kein blassen Schimmer und der Rest verläuft sich im Sande.
Man will es nicht wissen , nicht sehen und nicht hören . Deshalb stammen wir ja vom Affen ab um uns zum Affen zu machen lol.
ich sehe das was du nicht siehst  , aber erwische euch dann alle

ManOfConstantSorrow

Die Kommunistische Partei Japans gewann in weniger als einem Jahr mehr als zehntausend neue Mitglieder. Videos der Parlamentsreden von KP-Chef Kazuo Shii wurden im Internet Hunderttausende Male aufgerufen. Darin wettert Shii gegen die verbreitete Leiharbeit bei Konzernen wie Toyota und Canon. Zentralkomitee-Mitglied Sakutaro Nakai erklärt den Zulauf damit, dass die KP als einzige Partei gegen die konzernfreundlichen Arbeitsgesetze unter Reform-Premierminister Koizumi gestimmt habe. Die KP kämpft für einen Mindest-Stundenlohn von 1000 Yen (8 Euro) und gegen die Praxis der Service-Überstunden - unbezahlte Extra-Arbeit.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

zaf-ausgebeuteter

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 00:43:39 Sa. 20.Dezember 2008
Die Kommunistische Partei Japans gewann in weniger als einem Jahr mehr als zehntausend neue Mitglieder. Videos der Parlamentsreden von KP-Chef Kazuo Shii wurden im Internet Hunderttausende Male aufgerufen. Darin wettert Shii gegen die verbreitete Leiharbeit bei Konzernen wie Toyota und Canon. Zentralkomitee-Mitglied Sakutaro Nakai erklärt den Zulauf damit, dass die KP als einzige Partei gegen die konzernfreundlichen Arbeitsgesetze unter Reform-Premierminister Koizumi gestimmt habe. Die KP kämpft für einen Mindest-Stundenlohn von 1000 Yen (8 Euro) und gegen die Praxis der Service-Überstunden - unbezahlte Extra-Arbeit.

Das ist Augenwischerei! 1000 Yen als Mindestlohn in Japan wo die Lebenshaltungskosten und Preise um ein vielfaches höher liegen als in Deutschland.

Das wäre wie ein Mindestlohn von 2 Euro bei uns.

Lohnsklaverei muss man anders bekämpfen, etwa den Ideen des "schwarzen Signals" folgen, und Leiharbeit durch Sabotage oder einfach nur durch Krankheit boykottieren, usw.usf. - da gibt es viele Wege die ja hier schon teilweise beschrieben sind.

Nicht alles seitens des AA/Jobcenter hinnehmen sondern wie bei Hartz 4, Klagen und das System zum Stillstand bringen.

Und die Linkspartei unterstützen, als letzte Hoffnung gegen die Lohnsklaverei.

Hierzu auch ein Beitrag der Linken:

http://archiv2007.sozialisten.de/politik/publikationen/pressedienst/view_html?zid=34860&bs=1&n=10
"Wie soll ein Sozialdemokrat es auch erklären, dass er einer Branche, die ohnehin durch fragwürdige Praktiken auffällt, einen Freibrief für ein Geschäftsmodell ausstellt, bei dem Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden?"

alfred

Zitat von: zaf-ausgebeuteter am 12:58:20 Sa. 20.Dezember 2008

Und die Linkspartei unterstützen, als letzte Hoffnung gegen die Lohnsklaverei.


So sehr ich Deine Verzweiflung in Sachen Randstad nachvollziehen kann, aber deswegen die 'letzte Hoffnung' in eine politische Partei zu legen ist schon als äußerst blauäugig zu bezeichnen. Guck` Dir an was die italienische (linke) Opposition aktuell abgezogen hat und warum genau geht es Leiharbeitern in Berlin (ost UND west) am dreckigsten von allen - soweit ich weiß gibt es dort eine linke Regierungsbeteiligung... 
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

WeckerWeg

Hallo Leute,

letzte Woche war in Kiel eine Veranstaltug der IGM zum Thema "Leiharbeit und Finanzkrise".

ZitatAn alle LeiharbeitnehmerInnen
in den Betrieben der IG Metall Verwaltungsstellen Kiel und
Neumünster und Interessierte

Einladung

zur IG Metall Veranstaltung
Die Finanzkrise - Auswirkungen auf die Leiharbeit

Zur aktuellen Situation, Perspektiven und
Handlungsmöglichkeiten
Michael Schmidt, IG Metall Bezirk Küste

Zur Situation am Arbeitsmarkt Schleswig-Holstein
Agentur für Arbeit Kiel

Zur Situation in den Betrieben
Betriebsräte/Vertrauensleute informieren

Letztes Jahr im Herbst haben sie schon einmal eine ähnliche Veranstaltung im Rahmen ihrer Leiharbeitskampagne gemacht. Die war mit bestimmt 60 LeiharbeiterInnen richtig gut besucht. Und es gab spannende Diskussionen. Die IGM hat gleich zu Beginn ein Filmchen gezeigt in dem sie die Schuld an der Leiharbeitsmisere auf die "christlichen Gewerkschaften" geschoben hat. Einige waren aber überhaupt nicht angetan, jetzt nur um Lohnerhöhungen im Prozentbereich zu kämpfen, ohne Grundsätzlich etwas zu ändern.

Die Veranstaltung letzte Woche war deutlich schlechter besucht. Insgesamt nur ca. 30 Leute, davon höchstens 1/3 Leiharbeiter, zum Teil auch schon entlassene.

Ausgehend von einem Treffen Anfang April in Kiel (siehe http://www.chefduzen.de/index.php?topic=15141.msg166627#msg166627) haben auch einige Leute mit deutlicher Kritik an der IGM-Parole "Leiharbeit fair gesalten" die Veranstaltung besucht. Dabei hatten wir ein Transparent "Leiharbeit nicht verbessern! Leiharbeit abschaffen!" und ein kleines Flugblatt.

Dieser Imput war auch in der ganzen Veranstaltung deutlich zu spüren. Die IGM musste sich einiges an Kritik gefallen lassen und war etwas unter Rechtfertigungsdruck. Ansonsten war es eine recht offene Diskussion. Die LeiharbeiterInnen haben sich (vielleicht weil es viel weniger waren?) aber diesmal leider kaum beteiligt. Dann kam noch ein Vortrag von einem Typ von der Arbeitsagentur: Wer was von der Agentur finanziert haben will, sollte die Chance nutzen. Im Wahljahr wäre (noch) viel Geld da. Die Sklavenhändler würden Kurzarbeit und Staatlich-finanzierte Fortbildungen aber kaum nutzen. Jobs gäbe es zZ im gewerblich-technischen Bereich kaum. Sie wollten neulich eine Zeitarbeitsmesse veranstalten und hatten sie abgesagt wegen Null offenen Stellen. Im Pflegebereich gäbe es noch Arbeit, was wiederum zu einer Diskussion über die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich geführt hat.

Der Arbeitsamttyp hat sich dann schnell verdrückt und war wohl froh, alles überstanden zu haben. Dann gab es noch etwas Diskussion über möglichen Widerstand bis die Veranstaltung in Kleingruppen aufgelöst wurde.

Hier das verteilte Flugblatt:

ZitatUnrecht „fair“ gestalten?

Leiharbeit ist Menschenhandel! Wir haben keinen Bedarf daran, daß Zwischenhändler unsere Arbeitskraft an irgendwelche Unternehmen verkaufen und uns wie Schachfiguren in ihrem Spiel einsetzen. Wir haben keine Lust hier mitzuspielen und deshalb haben wir auch kein Interesse daran, daß dieses miese Spiel „fair“ gestaltet wird. Wir wollen, daß dieser Sklavenhandel endlich aufhört. So einfach ist das.

Wir verstehen nicht, wieso Gewerkschaften als „Arbeitnehmervertreter“ es zulassen, daß Belegschaften gespalten werden in Stammbelegschaften und ArbeiterInnen 2. Wahl, die LeiharbeiterInnen. Wir mußten sogar feststellen, daß einige Betriebsräte das Wort „Solidarität“ nicht mehr kennen und es gutheißen, daß die LeiharbeiterInnen zuerst den Arschtritt kriegen und auf die Straße gesetzt werden. Als nächstes ist dann die Stammbelegschaft dran. So lassen wir uns scheibchenweise fertigmachen. Wenn wir nicht lernen zusammenzuhalten und uns gemeinsam wehren, geht es für uns alle nur noch abwärts, die StammarbeiterInnen genauso wie die Leihsklaven.

Derweil geht die IG-Metall mit ihrer idiotischen Forderung „Leiharbeit fair gestalten“ an die Öffentlichkeit. Wir wollen uns nicht „fair“ als Arbeiter 2. Klasse je nach Produktionsanforderungen flexibel einsetzen lassen um dann ebenso „fair“ als erste „freigestzt“ zu werden. Wir wollen keine Unterschiede in der Behandlung und keinen Spaltungen, wir wollen das Ende des Menschenhandels!

Ab dem 1. März diesen Jahres gilt in Namibia: Leiharbeit ist verboten. Das neue Gesetz stellt unter Strafe, dass „niemand gegen Entgelt eine Person anstellen darf, in der Absicht, sie einer dritten Partei als Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen.“ So vertrat der Staatsanwalt die Auffassung, daß Leiharbeit ein gefährliches Mittel der Ausbeutung sei, die den Arbeitern ihre Würde nähme.
Wir sollten die Sozialstandards dieses afrikanischen Staates erreichen!



Wir werden uns am 1. Mai an der DGB-Demonstration mit unserem Transparent "Leiharbeit nicht verbessern! Leiharbeit abschaffen!" beteiligen. Vielleicht habt ihr Lust, euch uns  und unserer Forderung anzuschließen.

Text im Kasten:

VW-Leiharbeiter organisieren sich selbst

Es waren einmal 900 LeiharbeiterInnen bei VW-Nutzfahrzeuge in Hannover. Während die Stammbelegschaft noch durch Kurzarbeit geschützt wird, sollten die Verträge der letzten 213 verbleibenden LeiharbeiterInnen bei VWN Ende März auslaufen. Während dies in vielen Betrieben geräuschlos vollzogen wird, wurden die LeiharbeiterInnen hier aktiv. Am 19. März hatten 200 LeiharbeiterInnen die Sitzung des Betriebsrates bei VW Nutzfahrzeuge Stöcken besucht. Ihre Forderungen: Weiterbeschäftigung und Aufnahme in das gesetzliche Kurzarbeiterprogramm. Die Reaktion des Betriebsrates: Er ließ den Werkschutz rufen, um sie aus dem Sitzungssaal zu drängen.

Am 25.März organisierten sie eine Demonstration durch Hannover, an der über hundert LeiharbeiterInnen, unter Losungen wie "Zeitarbeit abschaffen!" und "Heute wir, morgen ihr!", teilnahmen. In der Folge begannen einige von ihnen einen Hungerstreik vor dem Werkstor in Hannover-Stöcken. Und wieder haben sie alles selbst organisieren müssen. So mussten sie sich ein eigenes Dixi-Klo aufstellen lassen, da ihnen der Werkschutz trotz gültiger Firmenausweise den Zugang zur Toilette verweigerte. Die IG Metall distanzierte sich von ihnen mit dem Hinweis auf die Gefahren für die Gesundheit. Insgesamt haben sich sieben Leiharbeiter aktiv am Hungerstreik beteiligt. Ein Kollege war dadurch so erschöpft und geschwächt, dass er vom Krankenwagen abgeholt werden musste. Um auf ihre Situation aufmerksam zu machen und den Betrieb etwas aufzuhalten, haben sie zusätzlich am 31. März den Parkplatz des Werkes blockiert. Dabei wurden sie von der FAU-Hannover und dem libertären Netzwerk alerta! unterstützt. Kurz vor Ostern haben sie ihren Hungerstreik vorerst abgebrochen, da sie ihre Gesundheit nicht gefährden wollen.

Das bisherige Ergebnis ihres Kampfes ist die Verlängerung der Verträge von über 100 LeiharbeiterInnen bei VW-Nutzfahrzeuge. Weitere 71 KollegInnen sollen dankend abgelehnt haben, da die Konditionen nicht den vorhergehenden entsprochen hätten. Insbesondere den am Hungerstreik beteiligten wurden aber keine neuen Verträge angeboten. Doch ohne ihre Aktion, die öffentliches Interesse geweckt hatte, wären alle Verträge sang- und klanglos ausgelaufen.
Video zum Hungerstreik auf:  www.kanalb.org
we don´t work for the manni!

ManOfConstantSorrow

ZitatHamburg: Abmahnung wegen Protest gegen Kündigung von Leiharbeitern

Hamburg (Korrespondenz), 19.06.08: Im Mercedes-Benz-Werk Hamburg fand am 11. Juni eine lebhafte Betriebsversammlung statt. Ein Kollege aus der Montage der C-Klasse-Hinterachse berichtete, dass er eine Abmahnung bekommen hat, weil er sich dagegen wehrt, dass in seiner Abteilung Ende Juli 30 Leiharbeiter entlassen werden sollen.

Bei uns im Werk ist inzwischen jeder zehnte Kollege ein Leiharbeiter. Rücksichtslos nutzt die Firma ihre besondere Rechtlosigkeit für eine ständige Erpressung. Wer krank ist, oder samstags keine Zeit hat, wird nicht selten mit sofortiger Kündigung bedroht, wenn er nicht doch zur Arbeit kommt. Als zusätzliches Druckmittel wird dabei eingesetzt, dass die Leiharbeiter bei Daimler wegen der equal-pay-Betriebsvereinbarung 16 Euro pro Stunde bekommen - deutlich mehr als in anderen Betrieben.

In der Achsmontage gehen ab August die Stückzahlen zurück. Weil dann nur noch zweischichtig produziert wird, will Daimler 30 der 46 Leiharbeiter entlassen. Ende Mai hat Jan Jäger die anderen Abteilungen in der Halle mit einem Aushang am schwarzen Brett darüber informiert. Der witzige Text unter der Überschrift "Guido sucht den Superleiher" (Guido heißt der Meister, der im Auftrag der Personalabteilung vorschlagen muss, welche Leiharbeiter entlassen werden) machte deutlich, wie unmenschlich hier mit den Leiharbeitern umgegangen wird. Kein Wunder, dass der Zettel nicht lange hängen blieb. Für diesen Aushang wurde Jan Jäger jetzt abgemahnt. Angeblich hat er in erheblichem Maß den Betriebsfrieden gestört und gegen die Ordnung verstoßen.

Als der Betriebsratsvorsitzende die Betriebsversammlung beenden wollte, ohne auf den Redebeitrag von Jan Jäger einzugehen, wurde er mit Buhrufen und Pfiffen daran gehindert. Ein Kollege ging spontan ans Mikrofon und gratulierte Jan Jäger zu seinem mutigen Beitrag.

Keine Kündigung der 30 Leiharbeiter in Halle 18!
Festeinstellung aller Leiharbeiter - nicht nur in Hamburg, sondern im ganzen Daimler-Konzern!
Weg mit der Abmahnung gegen Jan Jäger!
http://www.rf-news.de/archiv/News_Item.2008-06-19.1842/?searchterm=Jan%20J%C3%A4ger

ZitatProzess von Jan Jäger gegen Daimler in Hamburg-Harburg

Hamburg (Korrespondenz), 04.05.09: Im Frühjahr 2008 protestierte der Gewerkschafter Jan Jäger bei Daimler in Hamburg-Harburg mit einem satirischen Aushang am Schwarzen Brett gegen die Entlassung der Leiharbeiter und bekam wegen "Störung des Betriebsfriedens" und "Verstoßes gegen die Ordnung im Betrieb" eine Abmahnung. Freunde aus Harburg und Kollegen aus anderen Betrieben gründeten einen Solidaritätskreis, der aus ganz Deutschland Solidaritätserklärungen erhielt und über 500 Unterschriften gegen die Abmahnung sammelte.

Obwohl der Prozesstermin am 30. April in die normale Arbeitszeit fiel, waren eine Reihe von Freunden gekommen, um ihre Solidarität für Jan Jäger zu zeigen. Zunächst wurde die Abmahnung seitens des Richters für unzulässig erklärt, weil es von Seiten der Werksleitung einen Formfehler gegeben hat. Deshalb ging es im Prozess um die Frage/Möglichkeit für Daimler, eine zweite Abmahnung auszusprechen. Das wurde von der gegnerischen Seite auch getan, nämlich wegen Störung des Betriebsfriedens. Es wurde Jan Jäger ein Vergleich angeboten: Wenn er sich bis Sommer nicht mehr für den Erhalt der Arbeitsplätze aller von Entlassung betroffenen Kollegen einsetzt, würde Daimler diese neue Abmahnung zurücknehmen.

Hierauf ließ sich Jan Jäger gar nicht ein. Er zeigte auf, dass der Umgang mit den Leiharbeitern und der weiter fortschreitende Arbeitsplatzabbau aufgrund der Weltwirtschaftskrise die Existenz vieler Kollegen und oft auch ihrer Familien bedrohe und Daimler demgegenüber immer noch Milliarden verdiene. Es könne nicht sein, dass die Werksleitung das demokratische Recht auf Meinungsfreiheit innerhalb des Werkes mit Füßen tritt, indem sie durch Abmahnungen Kritiker zum Schweigen bringen will.
http://www.rf-news.de/2009/kw19/prozess-von-jan-jaeger-gegen-daimler-in-hamburg-harburg


Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel


Kuddel

Bremen: "Go in" bei Zeitarbeitsfirma

Circa 20 sozialpolitische Aktivist_innen aus der (radikalen) Linken führten heute ein "go in" in einer Bremer Zeitarbeitsfirma durch.

Unter den schon unerträglichen Bedingungen von Kapitalismus und Lohnarbeit stellt die Branche der sog. Zeitarbeitsfirmen eine weitere Zumutung dar. Eine zusätzliche Steigerung erfährt diese in Bremen durch die Firma "runtime". Circa 20 sozialpolitische Aktivist_innen aus der (radikalen) Linken führten deswegen heute "go in" in der Filiale von "run time" an der Kreuzung "Osterdeich/Domsheide" mit anschließender spontaner Kundgebung durch. In Redebeiträgen und Flugblättern wurde die Abschaffungswürdigkeit der herrschenden Verhältnisse exemplarisch an den Praktiken der Firma "run time" deutlich gemacht.
Zur Dokumentation das verteilte Flugblatt über "run time" des Bremer Erwerbslosenverbandes - BEV:
Zitat
"Sie kriegen den Hals nicht voll !
Zeitarbeit ist zur Zeit eine der gängigsten Formen, Menschen rechtlos und mit möglichst niedrigen Löhnen zu beschäftigen.
700 000 Menschen mussten 2008 ihren Lebensunterhalt bei dieser Branche verdienen. Die Löhne beginnen im Westen bei 7,21 Euro (Ost 6 Euro) pro Stunde. Nur wenige Spezialisten können gut verdienen. Für die Meisten viel zu wenig, um ohne ergänzende Leistungen des Arbeitslosengeldes II (Hartz IV) existieren zu können. Zeitarbeiter/innen haben in der Regel – da nur kurzzeitig beschäftigt – keinen Kündigungsschutz und keinen Betriebsrat. Bei gleicher Arbeit verdienen sie im Schnitt 40 Prozent weniger als die fest Beschäftigten.

Die Zeitarbeitsbranche behauptet:
Zeitarbeit bietet feste Beschäftigung bei der Zeitarbeitsfirma.
Zeitarbeit macht Unternehmen flexibel – darum beschäftigen sie bald wieder Zeitarbeiter/innen.
Zeitarbeit ist eine Form des Einstiegs in reguläre Beschäftigung in den Entleih-Betrieben.
Zeitarbeit hat Zukunft.

Die Wahrheit ist:
Kaum hatte die Krise begonnen, waren die ersten Zeitarbeiter/innen arbeitslos.
Die Zahl der Zeitarbeiter/innen steigt nach dem Einbruch in der Krise schon wieder. Aber sie müssen von vorn beginnen und bleiben auf dem Schleudersitz.
Der Einsatz liegt durchschnittlich bei 3 Monaten. Aber selbst nach 1 oder 2 Jahren an der gleichen Arbeitsstelle ist eine Übernahme eher die Ausnahme: denn überall wird ,,gespart", unter anderem auf Kosten von Festeinstellungen. Lieber werden die noch Beschäftigten bis aufs Letzte ausgequetscht. Viele Unternehmen gründen deshalb eigene Zeitarbeitsfirmen, um Festeinstellungen zu vermeiden und bestehende Tarife zu unterlaufen.
Zukunft ja – vor allem für die Zeitarbeitsfirmen.

Gierig und trickreich - runtime kassiert ,,Sonderprofit"
Einen besonderen Trick (Gesetzeslücke) hat sich die Firma ,,runtime services" ausgedacht, um die Löhne aufs Niedrigste zu senken.
Obwohl auch runtime services Stuttgart, Mitglied der Zeitarbeitsvereinigung IGZ ist, deren Tarifvertrag 7,31 Euro Mindestlohn vorschreibt, ist zahlreichen Beschäftigten der Firma runtime folgendes widerfahren: Sie haben sich in Bremen auf einen Job beworben und arbeiten auch im Raum Bremen. Bekommen haben sie jedoch einen Arbeitsvertrag der Firma ,,team runtime" aus Magdeburg, in dem ein Stundenlohn von 6 Euro pro Stunde vereinbart ist. Dies entspricht dem Osttarifvertrag der Zeitarbeitsvereinigung AMP, abgeschlossen mit dem Christlichen Gewerkschaftsbund.
Team runtime in Magdeburg hat den selben Geschäftssitz und die gleiche Tel. Nr. wie die Niederlassung von runtime services mit Hauptsitz in Bremen: Schilfbreite 2 Tel. 0391/ 684 05 –4. Geschäftsführer von ,,team runtime" ist Ivo Lippe, wohnhaft in Bremen und gleichzeitig Gebietsleiter von runtime services in Bremen.
,,team runtime" ist also faktisch nichts anderes als eine Briefkastenfirma – allein zu dem Zweck, die eh schon niedrigen Löhne in der Zeitarbeit noch weiter abzusenken. Pro Stunde und Beschäftigtem werden also noch einmal 1,31 Euro ,,Sonderprofit" kassiert. Mensch geht dann nach Vollzeitarbeit mit 950 Euro Brutto nach Hause und hat 750 Euro Netto zum Leben.
Der so eingesackte Profit geht an den Gesellschafter und Geschäftsführer der runtime Gruppe, Birger Topp, mit Wohnsitz im Steuerparadies Schweiz.
Runtime hat sich eine Passage aus dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz zu Nutze gemacht, die vorsieht, dass im Arbeitsvertrag ein Tarifvertrag zur Anwendung kommen muss. Das geschieht bei ,,team runtime", indem der Tarifvertrag mit den Christlichen Gewerkschaften - und zwar der Osttarif angewendet wird!
Rechtlich haben MitarbeiterInnen von runtime die Möglichkeit, höhere Löhne auch für die Vergangenheit einzuklagen.

Zum Hintergrund:

In der BRD sind die Bestimmungen zur Zeitarbeit schlechter als im übrigen Europa!

Warum?
Die Richtlinie für Zeitarbeit in der EU schreibt vor, dass Leiharbeiter/innen zu den gleichen Arbeitsbedingungen beschäftigt werden müssen, wie sie in dem Entleih-Betrieb gelten. Vor allem: gleiche Bezahlung und gleiche rechtliche Bestimmungen (Urlaub, Kündigungsschutz usw.).
Das deutsche Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) lässt die Ausnahme von der Gleichstellung zu, wenn Tarifverträge zur Anwendung kommen. Als erster schloss der ,,Christliche" Gewerkschaftsverband, der nur sehr wenige Mitgliederhat, einen solchen Vertrag zu extrem schlechten Bedingungen mit einem Zeitarbeits-Unternehmer­verband (AMP) ab (Das Berliner Arbeitsgericht hat gerade dem Verband der christlichen Gewerkschaften die Tariffähigkeit abgesprochen). Die DGB Gewerkschaften zogen dann jedoch nach und schlossen Tarifverträge ab, die es allen Zeitarbeitsfirmen erlauben, diese anzuwenden und die EU Richtlinie zu unterlaufen.

,,Schwarzes Schaf" runtime?

Nein – ,,runtime" ist nicht ein einzelnes ,,schwarze Schaf" in einer sauberen Branche: die Schlecker-eigene Leiharbeitsfirma ist nicht zufällig im ostdeutschen Zwickau beheimatet. Ähnliches berichten Leiharbeiter/innen von anderen Zeitarbeitsfirmen.
* Zeitarbeit gehört verboten. Sie drückt Löhne und schränkt Arbeitnehmerrechte unzulässig ein.
* Gleicher Lohn und gleiche Arbeitsbedingungen für alle !
* Gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde !

  http://www.bev-bremen.de

ManOfConstantSorrow

ZitatLeiharbeit stinkt!

Proteste bei Zeitarbeitsmesse Wuppertal +++ Flugblätter klären über Zwangsmaßnahme der ARGE Wuppertal auf +++ Gestank von Stinkbomben lässt Besucher der Messe nur kurz verweilen +++ Auftakt sozialrevolutionärer Kampagne in NRW

Heute fand die vierte Zeitarbeitsmesse in Wuppertal statt. Über 25 Zeitarbeitsfirmen, die ARGE Wuppertal und der DGB fanden sich heute in der Historischen Stadthalle auf dem Johannisberg ein, um hunderte Jobsuchende in Elendjobs einzugliedern. Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Wuppertal, erklärte im Vorfeld der Messen: ,,Wer heute auf Jobsuche geht, kommt an der Zeitarbeit nicht vorbei", ,,denn rund ein Drittel der bei uns gemeldeten Stellen stammen aus dem Bereich der Zeitarbeit." Die Agentur für Arbeit Wuppertal und die ARGE Wuppertal arbeiten seit einigen Jahren kontinuierlich mit den Zeitarbeitsunternehmen zusammen. So werden von der ARGE Erwerbslose in einem Anschreiben aufgefordert die Leiharbeitmessen aufzusuchen, da ansonsten angeblich Sanktionen drohen würden.

Gegen 10 Uhr startete die Messe. Vor der Stadthalle hatten sich schon viele Jobsuchende und Erwerbslose eingefunden. Auch über ein dutzend Aktivisten aus basisgewerkschaftlichen Organisationen und linksradikalen Gruppen hatte sich ebenfalls eingefunden und begann Flugblätter zu verteilen, die über Leiharbeit im allegmeinen und über den Zwang der ARGE an der Leiharbeitsmesse teilzunehmen aufklärten. In unzähligen Gesprächen wurde relativ schnell klar, dass die Anwesenden sehr unterschiedlich Ansichten bzgl der Messe hatten. Erklärte die einen, dass "Leiharbeit zwar Scheisse, aber meine letzte Chance sei" waren andere insbesonder über die ARGE gefrustet und wütend: "Ein Skandal, dass wir Ihr hin gezwungen werden!"

Als die Türen der Messe sich öffenten drängten sich die Menschen in die Eignangshalle, wo sich Szenen gleich eines Viehmarktes abspielten. Im Marktschreier-Stil zerrten Hostessen die Leute an die verschiedenen Stände der Leiharbeitsfirmen. "Für jeden ist ein Job da!" rief der Skalvenhändler vom seinem Stand in die Menge rein. Ein erwerbsloser Elektriker näherte sich dem Stand und fragte nach, ob auch für Ihn als Elektriker es einen Job gäbe. Großmütig antworte der Skalvenhändler: "Natürlich. Hier ist ihr Arbeitvertrag. Sie müssen nur unterschreiben." Schwubs war nach einer Minute "Berufsberatung" der erste Arbeitvertrag unter Dach und Fach. Kurz schob der Marktschreier nach Unterschrift seines neuen Sklaven hinterher: "Also sie müssen verstehen, dass wir sie nicht als Elektriker, sondenr nur als Hilfsarbeiter einstellen können. Aber, wenn sie Fleißig sind und Leistung bringen, können sie auch irgendwann aus der Entgeldgruppe 1 aufsteigen". Für eine Nachfrage des neuen 6 Euro Leiharbeiter blieb natürlich keine Zeit, schon drängten die nächsten nach Arbeit Suchenden an den Stand. Derweil lobpreiste die IG-Metall ihre Verdienste um die Leiharbeitsbranche mit Flugblättern: "Mehr Lohn für Leiharbeit". Schließlich ist der DGB stolz auf sich, einen neuen Traifvertrag mit der Leiharbeitsbranche hingelegt zu haben, der kolossale Lohnerhörhungen innerhalb den nächsten drei Jahren von 60 Cent vorsieht.

Ungefähr nach einer halben Stunde fing es in der Stadthalle an deutlich zu Muffeln. Zunächst kam der ekelige Gestank vom IG Metall Stand her über die Menschenmasse, dann zog ein nächster Gestank vom Interessenverband Zeitarbeit durch die Messe, bis schließlich nicht mehr auszumachen war, woher eigentlich der bestialische Mief herrührte. Mehr und mehr Leute verliessen daraufhin die Halle, um ein wenig frische Luft zu schnappen. Vielleicht hat die Durchlüftung dem einen oder der anderen nochmal die Gelegenheit geboten, darüber nach zu denken, ob sie wirklich sich ins Elend der Leiharbeit stürzen möchten.

Die Aktion gegen Leiharbeit und Arbeitszwang war zugleich der Auftakt einer sozialrevolutionären kampagne in NRW gegen Arbeitswahn, Zwangsarbeit und Elendslohn. Unter dem Motto: "Für Deutschland keinen Finger krumm!" will ein Bündnis aus linkradikalen, anarcho-sydikalistischen und kommunistischen Gruppen einen Beitrag dazu leisten, dass ein neuer Geist des Ungehorsams wieder in die Köpfe und sozialen Kämpfe einzieht.

Anna Rocker von der Kampagne erklärte zur heutigen Aktion und zum Start der Kampagne: "Die heutige Aktion war ein netter, kleiner Auftakt unserer Kampagne. Leiharbeit stinkt! und dies haben wir heute auf dem Sklavenmarkt in Wuppertal den Nasen aus der Zeitarbeitsbranche klar gemacht. Gewiss auch heute wäre mehr drin gewesen, aber wir wollen ja auch noch steigerungsfähig in den AKtionsformen sein. Dafür werden sich Anlässe und Orte allemal finden: Leiharbeitsmessen, der tägliche kleine Kampf an der Arge oder im Betrieb. Wir glauben, dass dort wo der Kitt von Ideologie und kapitalistischer Vergesellschaftung bröckelt, ruhig mal der Vorschlaghammer gezückt werden sollte."

Unter www.soziale-unruhen.net finden sich neben dem Aufruf zur Kampagne auch noch eingie Termin, die gewiss in jeden Kalder eines Sozialrevolutionär gehöhren dürften.
http://de.indymedia.org/2010/03/276070.shtml
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Sir Vival

Wenn man als gelernter Elektriker schon so verzweifelt ist und beim Vorbeilaufen einen ARBEITSVERTRAG unterschreibt, is was faul in unserem land of our home!!!!!!
Ich denke nicht, daß dieser Mann ne Dumpfbacke ist. Das stinkt zum Himmel.
Und danach die Offenbarung: Hilfsarbeiter, der sich nach Jahren der Arschleckerei mal hochf***** muß. Für 6.- Euro würde ich dem ein Messer in den Hals stecken.
Erbärmlich sowas!!!
Sorry, wenn der Sklavenwi****r das zu mir gesagt hätte, mein Knie wäre mindestens 5x in seiner dumme Fresse gelandet. MIT FREUDE!

Wacht auf!
Demos u.ä. nützen da nichts mehr.
Abbrennen sollte man so einen Laden. Hetzer = Ketzer!
Schade ums Gebäude, aber was will man?

Ich könnt´ grad wieder platzen!  >:( >:(
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

ManOfConstantSorrow

ZitatLeiharbeitsmessen skandalisieren

Am 18. März 2010 fand im beeindruckenden Ambiente der Historischen Stadthalle die 4. Wuppertaler Zeitarbeitsmesse statt. Die AntiLeihArbeitsInitiative Düsseldorf (ALAID) war dabei.



Martin Klebe, Chef der Wuppertaler ARGE, hatte schon im Vorfeld erklärt: "Wer heute auf Jobsuche geht, kommt an der Zeitarbeit nicht vorbei," und so hatten Bundesagentur für Arbeit und ARGE Wuppertal bekannte und weniger bekannte Leihfirmen zusammengerufen, um Arbeitslose in unsichere und schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse abzuschieben. Es zeigte sich einmal mehr, wie eng ARGE und Bundesagentur mit der Zeitarbeitsbranche zusammenarbeiten.

Im Vorfeld hatte die ARGE mit einem Anschreiben ihre "KundInnen" eingeladen - und kein Berufsfeld war in der zur Verfügung stehenden Stellenbörse ausgenommen: Von A wie Altenpfleger über I wie Industriekaufleute bis zu T wie Technischer Zeichner oder Tele-Sales-Agent. Vermittlung in feste Jobs mit Perspektive, das war gestern. Die zwölf Seiten lange Liste für die Leiharbeit, mit teilweise hochqualifizierten Berufen, sagt etwas anderes.

Die Messe öffnete um 10.00 Uhr ihre Tore. Schon eine halbe Stunde vorher fanden sich die ersten BesucherInnen und die Aktiven der AntiLeiharbeits-Initiative Düsseldorf (ALAID) plus SympathisantInnen ein.
Die Stimmung war wenig euphorisch. "Leiharbeit ist schlecht, aber was willst Du machen, andere Möglichkeiten gibt es für uns nicht", sagt einer, zwei Männer applaudieren vor dem ALAID Transparent: "Gleiche Arbeit - gleiches Geld", Hoffnung setzen nur wenige auf die Angebote der Messe.

Im Innern versuchen ARGE und Zeitarbeitsfirmen einen Zustand vorzugaukeln, der dem Inhalt der Veranstaltung nicht entspricht: Sie wollen den Eindruck einer völlig normalen Messe - Alltagsgeschäft eben. Und genau das ist eine Leiharbeitsmesse nicht. Sie ist vielmehr Ausdruck eines Prozesses gesellschaftlicher Verrohung. Der Niedriglohnsektor soll mit dem Ziel: "Harte und qualifizierte Arbeit für ganz kleines Geld" zementiert und Arbeit, auf Teufel komm raus, billig werden, auf Kosten der Einzelnen und der Allgemeinheit.

Leiharbeitsmessen gibt es überall


Die Zeitarbeitsmesse Wuppertal ist kein Einzelfall. Allein im Zeitraum März und April 2010 finden achtzehn Veranstaltungen dieser Art in Deutschland statt. Sie sind der Hebel, Leiharbeit gesellschaftsfähig zu machen. Das Kalkül: Sind derartige Messen etabliert und unumstritten, dann gilt das auch für die Leiharbeit selbst.

Deshalb lautet der Appell der AntiLeiharbeitsInitiative Düsseldorf an alle linken Kräfte:

    * Achtet auf Zeitarbeitsmessen in Eurer Nähe, derartige 
       Veranstaltungen gehören skandalisiert. Sie zerstören einen
       Arbeitsmarkt, der Jobs anbietet, von denen Menschen leben
       können.
    * Leiharbeit in der Form, wie sie in den letzten Jahren etabliert
       worden ist, gehört abgeschafft.
    * Protestiert und erzeugt öffentliche Aufmerksamkeit.


Dazu sind natürlich auch die KollegInnen der DGB Gewerkschaften eingeladen. Leider ist der DGB, was die Zeitarbeit angeht, noch nicht bei der realen Ausprägung dieses Ausbeutungsmodells angekommen. Zu oft sehen die KollegInnen Leiharbeit als Lösung und nicht als Teil des Problems.
Christian Iwanowski von der IG-Metall Bezirksleitung NRW mahnte beispielsweise auf der Zeitarbeitsmesse in Bielefeld am 3. März faire Arbeitsbedingungen auch für Leiharbeiter an.
http://netkey40.igmetall.de/homepages/bielefeld/tarifpolitik/newstarifpolitik/zeitarbeitsboersebericht.html

Wie immer man faire Bedingungen auch definieren mag, eines ist klar:
solange im Rahmen der Deregulierung des Arbeitnehmer-Überlassungsgesetzes Leiharbeitskräfte unbefristet verliehen werden können, verbietet sich eine Diskussion über Fairness. Das Resultat sind gespaltene Belegschaften, wobei Stammbelegschaft und LeiharbeiterInnen wechselseitig Druck aufeinander ausüben.
Erfreulicherweise ist in der letzten Zeit Bewegung in die gewerkschafliche Diskussion gekommen.
Es gibt das sehr informative IG-Metall Forum Zoom (ZeitarbeiterInnen ohne Organisation machtlos) oder das Portal Gleiche Arbeit - gleiches Geld (www.gleichearbeit-gleichesgeld.de), aber eine konsequente Ablehnung von Arbeitsverhältnissen, die eine verlässliche Lebensplanung und gerechten Lohn verhindern und rüde Entrechtung und Ausbeutung bedeuten, ist (noch) nicht erkennbar.

Und so bleiben die freundlichen KollegInnen vom IG Metall Stand auf der Wuppertaler Zeitarbeitsmesse bis auf weiteres Bestandteil einer Veranstaltung, auf die sie nicht gehören.

Mehr Infos unter www.alaid.de
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

milly

Zitat von: ManOfConstantSorrow am 00:43:39 Sa. 20.Dezember 2008
Die Kommunistische Partei Japans gewann in weniger als einem Jahr mehr als zehntausend neue Mitglieder. Videos der Parlamentsreden von KP-Chef Kazuo Shii wurden im Internet Hunderttausende Male aufgerufen. Darin wettert Shii gegen die verbreitete Leiharbeit bei Konzernen wie Toyota und Canon. Zentralkomitee-Mitglied Sakutaro Nakai erklärt den Zulauf damit, dass die KP als einzige Partei gegen die konzernfreundlichen Arbeitsgesetze unter Reform-Premierminister Koizumi gestimmt habe. Die KP kämpft für einen Mindest-Stundenlohn von 1000 Yen (8 Euro) und gegen die Praxis der Service-Überstunden - unbezahlte Extra-Arbeit.

hallo man of constant sorrow.
ich dank dir ganz herzlich für deinen beitrag von 2008 ....
Japan ist nicht so ganz einfach zu verstehen, so wie jedes andere Land auch.

die JAPANISCHE wirtschaftspolitik ins visir zu nehmen, ist ein mutiges unterfangen. du tust es auf eine gute art und ich danke dir dafür.

naja, bin ja auch schon still... daijobu-dajO

Kuddel

Spaziergang gegen Hartz IV und Leiharbeit
09.04.2010 | 17 Uhr | Frankfurt Hauptwache


Aktionstag gegen Leiharbeit und Hartz IV
09.04.2010 | 16 Uhr | Hochschule Bremerhaven

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

In Bremen gab es ein "GO IN" von Erwerbslosen bei einer Leihbude.

Jetzt thematisieren auch in Österreich Erwerbslose die Leiharbeit:

,,Aktive Arbeitslose" fordern offensive Verbesserung der Löhne von LeiharbeiterInnen
http://www.chefduzen.at/viewtopic.php?f=23&t=1301&sid=df117308501a10a25e5a04c9951a48ba

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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