Massiver Stellenabbau bei Sinn-Leffers

Begonnen von Kater, 16:30:58 Mo. 06.Oktober 2008

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Kater

ZitatMassiver Stellenabbau bei Sinn-Leffers

Die insolvente Bekleidungskette Sinn-Leffers mit Sitz in Hagen wird 24 Läden schließen, das ist jede zweite Filiale. Zudem werden 1.000 Stellen abgebaut. Dadurch sollen die restlichen 23 Filialen gerettet werden.

Wie das Unternehmen am Montag (06.10.08 ) mitteilte, sollen die Schließungen bis zum Frühjahr 2009 erfolgen. Dadurch fallen von den 2.360 Arbeitsplätzen rund 1.000 weg. Darunter sind 900 Filialmitarbeiter und 100 Mitarbeiter in der Verwaltung. Ein massiver Stellenabbau also, der wohl auch mit betriebsbedingten Kündigungen einhergeht, denn diese wollte der vorläufige Insolvenzverwalter Horst Piepenburg am Montag ausdrücklich nicht ausschließen. Sein Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung in der Branche war wenig optimistisch: "Der Konsum im Einzelhandel wird weiter einbrechen. Die Talsohle ist noch nicht ganz erreicht."

Viele NRW-Standorte betroffen
Auch angesichts der finanziellen Schieflage der Handelskette seien die Verhandlungen mit vielen Vermietern der Warenhaus-Immobilien über mögliche Mietreduzierungen schwierig gewesen. "Wir mussten da eine ernüchternde Bilanz ziehen", sagte Piepenburg. Nun werde man von dem dreimonatigen Sonderkündigungsrecht im Rahmen des Insolvenzverfahrens Gebrauch machen und aus den teilweise bis zum Jahr 2023 laufenden Mietverträgen aussteigen.

In NRW sind folgende Standorte von den Schließungen betroffen: Bocholt, Gelsenkirchen, Herne, Köln, Krefeld, Mülheim, Münster, Recklinghausen, Remscheid, Witten und Wuppertal. Erhalten bleiben hingegen die beiden Geschäfte in Bochum sowie die Läden in Aachen, Bielefeld, Bonn, Duisburg, Gelsenkirchen-Buer, Hagen, Lüdenscheid, Menden, Mönchengladbach und Oberhausen.

Sozialplan für Mitarbeiter
Auch in der Zentralverwaltung in Hagen, in der momentan rund 210 Mitarbeiter tätig sind, soll etwa die Hälfte der Stellen gestrichen werden. Die verbleibenden 23 Filialen erwirtschaften nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters rund zwei Drittel des Umsatzes, etwa 60 Prozent des Personals arbeiten dort. Für die Mitarbeiter, die ihre Stellen verlieren werden, sollen in Absprache mit dem Gesamtbetriebsrat ein Interessenausgleich und ein Sozialplan entwickelt werden.

Sinn-Leffers, eine ehemalige Tochter des Handelskonzerns Arcandor, war 2005 von der Deutschen Industrie-Holding (DIH) in Frankfurt sowie HMD Partners (USA) übernommen worden. Im Mai 2008 hatte die DIH ihren Anteil auf 100 Prozent aufgestockt. Im August hatte die ehemalige Tochter des Handelskonzerns Arcandor einen Antrag auf Eröffnung eines sogenannten Insolvenzplanverfahrens in Eigenverantwortung gestellt. Anfang November werde das Insolvenzverfahren nun voraussichtlich eröffnet, erklärte Piepenburg.

http://www.wdr.de/themen/wirtschaft/wirtschaftsbranche/sinnleffers/081006.jhtml

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