Immer mehr Geringverdiener

Begonnen von unkraut, 17:54:18 Di. 05.Oktober 2010

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unkraut

Qwelle :http://www.boeckler.de/

Mehr Geringverdiener

Die Zahl der schlecht bezahlten Jobs nimmt weiter zu. Mehr als 6,5 Millionen Menschen bekamen 2008 einen Stundenlohn unter der Niedriglohnschwelle.

Seit 1998 ist der Niedriglohnsektor beständig gewachsen. 2,3 Millionen Geringverdiener sind im Verlauf eines Jahrzehnts dazugekommen. Dies geht aus aktuellen Berechnungen des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) hervor. Die Niedriglohnschwelle - zwei Drittel des mittleren Stundenlohns - lag 2008 bei einem Bruttostundenlohn von 9,50 Euro im Westen und 6,87 Euro in Ostdeutschland.

In den alten Ländern beziehen 18 Prozent aller Beschäftigten einen Niedriglohn, in den neuen sogar 40 Prozent.


Bis 2007 hat nicht nur die Zahl derer mit einem Einkommen knapp unter der Niedriglohnschwelle zugenommen: Unter den Geringverdienern ist der Anteil der sehr schlecht bezahlten gestiegen - mit Löhnen, die weniger als der Hälfte oder eines Drittels des mittleren Stundenlohns entsprechen.

"Weder die Sittenwidrigkeitsgrenze noch branchenbezogene Mindestlöhne können die Ausdifferenzierung des Lohnspektrums wirksam begrenzen", urteilt das IAQ. Daher sei ein gesetzlicher Mindestlohn in Deutschland unverzichtbar. Würde man sich am relativen Niveau anderer europäischer Länder orientieren, müsste in Deutschland ein gesetzlicher Mindestlohn zwischen 5,93 Euro und 9,18 Euro eingeführt werden.   

Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Paradiesvogel

Aus diesem Grund lehne ich Arbeit aus prinzipiellen Erwägungen ab, weil ich mich nicht vearschen und Ausbeuten lasse, - die Menschen sollten es mir gleich tun und den PolitikerBonzen auch mal klar machen, dass Sie nicht versklavt werden wollen, - wenn man eine DDR zum Einsturz bringen kann, - warum nicht das neoliberale Verbrechersystem ????

spider37

Ja das wird sich auch nicht ändern solange es immer noch genug Dumme gibt die sich in solche prekären Jobs drängen lassen. Bevor ich zum Aufstocker werde mach ich lieber garnichts und lebe in Frieden mit Hartz4. Warum soll ich zur Arbeit rennen, wenn der Lohn dann doch nicht reicht und ich immer noch zum Amt muß um Hartz4 betteln, nein Danke mit mir nicht mehr. Da leiste ich mir lieber den Luxus von mehr Freizeit. Und was andere davon halten geht mir aber so was von am Arsch vorbei. Ich fühle mich mit Arbeit von der ich nicht leben auf keinen Fall besser als ganz ohne. Und jetzt nach der letzten Erhöhung kann man ja richtig Fettlebe machen. Und was solls, wenn man mir das Geld für Alkohl und Zigaretten streicht, bezahl ich mein Bier und meine Zigaretten eben vom Geld fürs Theater. :-*

DJ1980

Und genau deshalb fordere ich:

- 500,-€ Eckregelsatz

und

- 10,- €/Std Mindestlohn, Lohnsteuerfrei!

Siehe dazu auch den Link unter meinem geschreibsel:

www.500-Euro-Eckregelsatz.de
Egal, was ich hier schreibe: Es handelt sich dabei niemals um eine Rechtsberatung, sondern Grundsätzlich nur um meine eigene Meinung ohne Anspruch auf Richtigkeit.
Scheiß auf Dolce&Gabbana! Ich trage Smith&Wesson!

Banken sind gefährlicher als stehende Armeen
Thomas Jefferson

Troll

ZitatIm Bundestag notiert: Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und Anforderungen an die Politik

Arbeit und Soziales/Kleine Anfrage - 14.09.2010

Berlin: (hib/KAK/BOB) Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und Anforderungen an die Politik ist das Thema einer Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke (17/2870). Darin erkundigen sich die Abgeordneten danach, wie sich die Zahl der Aufstocker unter den atypischen Beschäftigten seit 2005 entwickelt hat. Weiter fragen sie, wie sich die relative atypische Beschäftigung nach Strukturmerkmalen, bezogen auf die jeweils betroffene Gruppe, darstellt.

Quelle: hib-Meldungen

Kleine Anfrage:
Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und Anforderungen an die Politik (Nachfrage zu Bundestagsdrucksache 17/2790)  (PDF | 49,0 KB)

Antwort der Bundesregierung:
Ausbreitung atypischer Beschäftigungsverhältnisse und Anforderungen an die Politik (Nachfrage zu Bundestagsdrucksache 17/2790)  (PDF | 226,4 KB)
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

unkraut

Alleinstehender Arbeiter im Gastgewerbe verdient 1100 Euro netto.  Und da steht er schon Spitze da .
Ein KFZ Mechaniker hat auch nicht mehr . Von Verkäuferin oder Frisöse ganz zu schweigen ... die müssen gleich aufstocken .
1100 € minus Miete 400 € minus Fixkosten 200 € bleiben 500 € . H4 ist 360 €  .
Er arbeitet also den ganzen Monat für sage und schreibe 140 € .
Muß er nun vlt. noch jeden Tag 60 km mit dem Auto fahren um zur Arbeit zu kommen ... ist er besser dran stempeln zu gehen weils nicht mehr reicht .
Wobei H4 noch einige kostenfreie Dienstleistungen wie GEZ , Praxisgebühr ect. ... hat .


Deitschland ist weit und breit das einzige Land ohne Mindestlohn .
10 € Mindestlohn
keine Subventionierung der Unternehmer mehr

Früher dachte ich der Kapitalismus regelt sich selbst
Angebot und Nachfrage
der Große frißt den Kleinen

Aber nein , der Kapitalismus wird ja schlimmer subventioniert als der blühendste Sozialismus .
Frau Merkel scheint wirklich was falsch verstanden zu haben .
Sicher hat unsere Kanzlerin auch Sudel - Ede´s Sendungen verfolgt und alles geglaubt ...




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Paradiesvogel

Das perverse daran ist, dass man mit einem 1 Euro Job bald besser dran ist, - aber leider sind die zeitlich befriste und jetzt will man mir beim Arbeitsamt mri nichmal so einen Job geben, - es ist echt zum Kotzen und was mich am meisten ärgert, - ständig wechseln die Arbeitsvermitler, was ist das bloss für eine Scheisse ?

Alan Smithee

@Unkraut:
ZitatWobei H4 noch einige kostenfreie Dienstleistungen wie GEZ , Praxisgebühr ect. ... hat .

Nein, da muss ich dir leider widersprechen: Praxisgebühr war bislang nicht im Hartz IV-Regelsatz enthalten. Auch ist es übrigens nicht so, dass es in jeder Stadt / Bundesland sowas wie einen Sozialtarif für Strom oder gar öffentliche Verkehrsmittel gibt. Ebensowenig gibt es nicht in jeder Stadt / Bundesland irgendwelche einheitlichen "Vergünstigungen" für z.B. Zoo, Museumsbesuch, Schwimmbad, Bibliothek etc.

Da, wo ich wohne, muss ich für alles den vollen Satz bezahlen. Es mag manche "Vorzeigestädte" geben, aber dies ist noch lange nicht die Regel für jeden Hartz IV-Empfänger.

Nix für ungut, aber das musste ich mal klarstellen. Denn das sind genau diese Argumente, mit denen die Niedrigverdiener gegen die Arbeitslosen aufgehetzt werden...
...still dreaming of electric sheep...

unkraut

Danke für die Erläuterungen , ich hoffe andere lesen das auch .
ZitatNiedrigverdiener gegen die Arbeitslosen aufgehetzt werden...
Nicht nur die Geringverdiener ... auch der Rest der noch Jobs habenden Bevölkerung .

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beickmann

Gabriel übt Selbstkritik

SPD-Parteichef Sigmar Gabriel hat sich ungewöhnlich scharf von der Arbeitsmarktpolitik der damaligen rot-grünen Bundesregierung distanziert, die eine Ausweitung des Niedriglohnsektors und der Leiharbeit begünstigt hat.



Wenn die Sozialdemokratie etwas falsch gemacht hat, dann ist es diese Entwertung von Arbeit gewesen", sagte Gabriel bei einer Podiumsdiskussion des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Berlin. Gerichtet an die Adresse des FDP-Generalsekretärs Christian Lindner, der auch auf dem Podium saß, sagte Gabriel, die rot-grüne Koalition habe zwar Fehler bei der Arbeitsmarktpolitik gemacht, doch die schwarz-gelbe Regierung wolle ,,das tote Pferd nun weiterreiten".

Der unter Bundeskanzler Gerhard Schröder stark ausgebaute Niedriglohnsektor war mit der Einführung der Hartz-Reformen weiter rasch gewachsen. Was damals als Erfolgsgeschichte gewertet wurde, erklärt Gabriel nun für gescheitert. ,,Wer fünf Tage in der Woche arbeitet, muss daraus ein Einkommen über dem Niveau von Transferleistungen erhalten", sagte Gabriel weiter. In diesem Zusammenhang sprach sich der SPD-Chef auch gegen die Anhebung von Zuverdienstgrenzen für Hartz-IV-Empfänger aus.



http://www.fr-online.de/politik/gabriel-uebt-selbstkritik/-/1472596/4726414/-/index.html
"Bevor man die Welt verändert, wäre es vielleicht wichtiger, sie nicht zugrunde zu richten."
Paul Claudel (1868-1955)

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