mail-express Oldenburg

Begonnen von Kuddel, 13:39:14 Do. 21.Juli 2011

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Kuddel

ZitatSchock für mail-express-Mitarbeiter in Oldenburg

4 Betriebsratsmitglieder des Betriebes verwiesen -

Die Freude über die Weiterführung des Unternehmens mail-express in Oldenburg währte nicht lange. Noch vom Insolvenzverwalter wurden alle 135 Mitarbeiter gekündigt. Nur 70 von Ihnen wurde die Möglichkeit angeboten, einen Antrag auf unbefristete Weiterbeschäftigung zu stellen.


Weiteres Ungemach zeichnete sich bereits kurz vor der Übernahme durch den neuen Investor ab, als der Konkursverwalter bestehende Betriebsvereinbarungen, ohne Not und in vorauseilendem Gehorsam, einseitig kündigte. Kurz nach der Übernahme der Geschäfte, kam es zu einer ersten Konfrontation mit dem Betriebsrat. Der neue Geschäftsführer Herr Tiemann wies den Betriebsrat an, das Gremium zu verkleinern und die Sitzungen sowie notwendigen Ausschusssitzungen zu verringern. Einer Mitarbeiterin wurde die Teilnahme an Betriebsratssitzungen untersagt, obwohl ein laufendes Kündigungsschutzverfahren noch nicht abgeschlossen ist. Außerdem verbot Herr Tiemann Vertretern der Gewerkschaft ver.di den Zugang zu den Betriebsräumen. Daraufhin stellten sowohl der Betriebsrat als auch die Gewerkschaft ver.di der Geschäftsführung die rechtliche Situation dar.

Reaktion der Geschäftsführung am 13.07.2011: Mehrere Mitglieder des Betriebsrates freigestellt und des Hauses verwiesen. Ein weiterer Mitarbeiter wurde ebenfalls von der Arbeit freigestellt. Die Mitarbeiter sind von diesem Verhalten geschockt. ,,Herr Tiemann meint dieses Unternehmen nach Gutsherren Art führen zu müssen, Betriebsratsrechte außer Kraft zu setzen und grundgesetzlich geschützte Arbeitnehmerrechte missachten zu können. Dies werden wir nicht tatenlos hinnehmen und die Beschäftigten bei der Durchsetzung ihrer Rechte mit allen Mitteln unterstützen. Demokratie und Arbeitnehmerrechte hören nicht am Werkstor auf", so Jürgen Jakobs von der Gewerkschaft ver.di. Allein die Freistellung und das faktische Hausverbot stellt eine strafrechtliche Behinderung nach § 119 BetrVG dar.

Nachdem der private Briefdienstleister im Dezember 2010 einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt hatte, wurde während des Verfahrens der neue Investor Andreas Tiemann im Unternehmen tätig und übernahm die laufenden Geschäfte. Tiemann ist in der Branche ein völlig unbeschriebenes Blatt. Er ist in der Region bisher als Investor in Zusammenhang mit dem Hotel Seeschlösschen in Bad Zwischenahn bekannt.
https://bremen.verdi.de/aktuelles/archiv/archiv-2011-03-quartal/pm-2011-07-19_1

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