Kombilohn für Arbeitgeber kein «Allheilmittel»

Begonnen von mausikuss, 16:55:49 Di. 21.Februar 2006

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mausikuss

Höchstens für Langzeitarbeitslose seien subventionierte Löhne sinnvoll, meint Arbeitgeberpräsident Hundt. Wer Arbeit hat, müsse aber weniger verdienen.

Die Bundesvereinigung er Arbeitgeberverbände (BDA) hat sich gegen die flächendeckende Einführung so genannter Kombilöhne ausgesprochen. Niemand sollte sie «als ein Allheilmittel zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit betrachten», warnte BDA-Präsident Dieter Hundt am Dienstag in Berlin. Dabei seien vom Staat subventionierte Löhne «nur in diesem Zusammenhang» überhaupt denkbar: Sie könnten es als eine «Kombination von Sozialtransfer und Arbeitseinkommen», dass Empfänger der Arbeitslosengelds (ALG) II wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt würden.

«Kombilöhne sind sinnvoll – wenn auch nur dann vertretbar, wenn sie sich an der Bedürftigkeit der Arbeitnehmer orientieren», betonte Hundt. «Lohnsubventionen würden primär zu Mitnahmeeffekten führen», stellte er klar. Der bereits bestehende Kombilohn sei «durchaus eine Chance zum Einstieg in den Arbeitsmarkt». «Aber diese Chancen darf man nicht gleich wieder durch eine neue Mindestlohndiskussion kaputtreden», sagte der Arbeitgeberpräsident.

«Verheerend» für Ostdeutschland

Arbeitgebervereinigung lehnt der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns vehement ab und warnt vor einem weiteren Verlust von Arbeitsplätzen: «1,3 Millionen Menschen in Deutschland verdienen heute mit einer Vollzeitstelle weniger als 1000 Euro», sagte Hundt. «Pauschale gesetzliche Mindestlöhne werden mindestens einen Teil dieser Arbeitsplätze ganz sicher vernichten, in Schwarzarbeit oder ins Ausland verdrängen.»

«Noch verheerender» wären seiner Ansicht nach branchenbezogene gesetzliche Mindestlöhne in Ostdeutschland, weil dort die «Mehrzahl der Betriebe» schon heute zu den gültigen Tariflöhnen «nicht wirtschaften» könne, argumentierte Hundt.

«Zartes Konjunkturpflänzchen» bedroht

Der Arbeitgeberpräsident appellierte zugleich an die Tarifpartner insbesondere in der Metall- und Elektrobranche, niedrige Lohnabschlüsse anzustreben. Ziel der laufenden Tarifverhandlungen müsse es sein, «Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland zu halten – durch mehr betriebliche Gestaltungsspielräume und durch Lohnabschlüsse unterhalb des Produktivitätszuwachses». Letzterer müsse alleiniges Maß in der Tarifverhandlungen sein: Würde auch die Inflation berücksichtigt, sei das «zarte Konjunkturpflänzchen» gefährdet.

Den gesamtwirtschaftlichen Produktivitätszuwachs taxierte Hundt auf 1,2 Prozent. Damit übernahm der Arbeitsgeberpräsident das inoffizielle Angebot von Gesamtmetall bei den laufenden Gesprächen mit der IG Metall. Die Gewerkschaft fordert indes in mehreren Runden bundesweit fünf Prozent mehr Geld für die mehr als drei Millionen Beschäftigten der Branche. (nz)

QUELLE

ich finde es schlimm zum kotzen mit dem Kombilohn
Liebe Grüsse mausikuss :tongue:

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