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Neuigkeiten + Diskussion => (Sozial-) Politikforum & Aktuelles von Chefduzen => Thema gestartet von: admin am 09:01:26 So. 22.März 2020

Titel: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: admin am 09:01:26 So. 22.März 2020
Ich halte es für sinnvoll, einen zusätzlichen Diskussionsstrang einzurichten.

Wenn es denn notwendig sein sollte, eine Distanz zwischen den Menschen durchzusetzen, um die Infizierungskette zu unterbrechen, müßte dies auch auch konsequent durchgezogen werden. Es ist absurd, Menschen wichtige Soziale Kontakte zu verbieten, sie aber gleichzeitig zu einer Arbeit zu schicken, die nicht gesellschaftlich notwendig ist. Oftmals werden an den Arbeitsplätzen keine Sicherheitsmaßnahmen eingehalten und es fehlt an Schutzausrüstungen (Atemmasken).

Wenn der Flugverkehr radikal sinkt und die Autoindustrie stillgelegt wird, sind es großartige Nachtichten und man sollte sich fragen, warum dieser Unsinn wieder hochgefahren werden sollte, wenn die Krise bewältigt ist.

Zuerst sollten wir an unsere Gesundheit denken.

Ein Aufruf vom Jour Fixe der Gewerkschaftslinke Hamburg:
ZitatJETZT REICHT´S ! BLEIBT ZU HAUSE!
Wir wollen uns nicht auf der Arbeit anstecken, oder in Bus und U-Bahn! Bei vielen ist das schon passiert.
Die Beschäftigten der Autoindustrie dürfen zu Hause bleiben, weil die Autos sich ohnehin nicht absetzen lassen, und die anderen??
Alle, deren Arbeit nicht unverzichtbar ist, sollen zu Hause bleiben können!!
Die Unternehmen bekommen Milliardenzuschüsse, und die Beschäftigten?
China hat die Seuche nur in den Griff bekommen, weil sie in Wuhan alles stillgelegt haben, auch die Wirtschaft!
Die Aktienkurse und die Gewinne der Unternehmen sind uns jetzt egal, der Stop der Pandemie und unsere Gesundheit sind wichtiger. Sollen doch die Aktienbesitzer arbeiten kommen!
Die Gewerkschaften sollen verlangen, dass alle außerhalb der lebenswichtigen Bereiche Arbeitslosengeld bekommen. Und wer weiterarbeiten muss: nur mit Schutzmaske FFP3.
Die, die genesen sind und immun, sollen dann im Gesundheitsbereich mithelfen!
Bleibt zuhause!

Anmerkung:
Bitte leitet diesen Aufruf an alle Kontakte, an alle Verteiler, an alle Gewerkschaftsgremien weiter!
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:08:53 So. 22.März 2020
ZitatCorona pusht Online-Handel: Amazon sucht 100.000 neue Mitarbeiter

Amazon profitiert durch die Corona-Krise von mehr Bestellungen – und rüstet daher bei der Zahl der Mitarbeiter und den Löhnen gewaltig auf.


Die Corona-Krise trifft die gesamte Weltwirtschaft, auch Amazon und Jeff Bezos mussten an der Börse zunächst Verluste hinnehmen. Doch der Online-Marktplatz wird wohl auch von dem Virus profitieren und erwartet einen Anstieg der Bestellungen. Daher fährt Amazon jetzt große Geschütze auf: Das Unternehmen will allein in den USA 100.000 neue Leute einstellen und in weiteren Ländern auch die Löhne erhöhen, wie Amazon in seinem Blog mitteilt.

Amazon sucht 100.000 Fahrer und Logistik-Mitarbeiter

,,Wir stellen einen erheblichen Anstieg der Nachfrage fest, was bedeutet, dass unser Arbeitskräftebedarf für diese Zeit des Jahres beispiellos ist", erklärt Dave Clark, Senior Vice President of Worldwide Operations bei Amazon. Der Online-Marktplatz hatte bereits zugegeben, dass es durch das Corona-Virus zu langen Wartezeiten und teils ausverkauften Artikeln komme. Der E-Commerce-Platzhirsch will daher in den USA 100.000 neue Voll- und Teilzeitstellen in seinen Fulfillment-Zentren und im Liefernetzwerk schaffen. Amazon zielt dabei auch auf Menschen, deren aktueller Arbeitsplatz durch die Corona-Krise gefährdet ist, wie etwa aus der Gastronomie. ,,Wir möchten, dass diese Menschen wissen, dass wir sie in unseren Teams willkommen heißen, bis sich die Dinge wieder normalisieren und ihr früherer Arbeitgeber in der Lage ist, sie zurückzubringen", heißt es.

Amazon hebt Löhne in USA, UK und EU

Nicht nur die Zahl der Mitarbeiter, auch die Löhne will Amazon nach oben schrauben, um den wohl kommenden Stress für die Angestellten zumindest finanziell abzufedern. Demnach sollen die Löhne in den USA, Großbritannien und der EU um jeweils zwei Dollar, Pfund oder Euro pro Stunde steigen. Das lässt sich Amazon nach eigenen Angaben rund 350 Millionen US-Dollar kosten. Löhne und Arbeitsbedingungen bei Amazon standen bisher stets in der Kritik, vor allem der Gewerkschaften.

Ob und wie der E-Commerce allerdings insgesamt von dem durch das Corona-Virus veränderten Kaufverhalten profitieren wird – darüber sind sich Experten nicht ganz einig, wie die Wirtschaftswoche berichtet. Jörg Funder, Direktor des Instituts für Internationales Handels- und Distributionsmanagement, sieht Amazon als ,,Kerngewinner der Ladenschließungen". Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, rechnet aber aufgrund des insgesamt zurückgehenden Konsums mit ,,keinem enormen Wachstumssprung" für den Online-Handel.
https://www.amazon-watchblog.de/unternehmen/2090-corona-online-handel-amazon-100-000-neue-mitarbeiter.html

ZitatKein Corona-Schutz: Amazon-Mitarbeiter bestreiken Logistikzentren wegen Infektionsrisiko

In den vergangenen Tagen ist es zu verschiedenen Streiks in Amazon-Logistikzentren gekommen. Die Mitarbeiter sehen sich unzumutbaren Infektionsrisiken ausgesetzt und verweigern die Arbeit.


Was tut E-Commerce-Riese Amazon für die Gesundheit seiner Mitarbeiter in den Auslieferungszentren und Lagerhäusern? Eine Reihe von Streiks deutet auf Unzufriedenheit der Mitarbeiter hin. Immer wieder wenden sich Amazon-Mitarbeiter gegen die Arbeitsbedingungen unter den Auswirkungen der Coronakrise. Die konkreten Fälle im Überblick.

Die Situation in den USA

In New York City weigerte sich am Donnerstagabend eine Schicht, den Dienst im Auslieferungszentrum Queens anzutreten. Ihnen war offenbar zugesagt worden, dass der komplette Arbeitsbereich mitsamt aller Pakete einmal durchdesinfiziert werde, nachdem ein Mitarbeiter positiv auf das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden war.

Dass dieser Vorgang nur insgesamt vier Stunden gedauert haben soll, ließ die Mitarbeiter an der korrekten Durchführung der zugesagten Maßnahme zweifeln. Das Auslieferungszentrum wurde daraufhin bestreikt und konnte nicht weiter betrieben werden. Amazon stellt die Situation anders dar und behauptet, die Schicht wäre ohnehin freigestellt gewesen und hätte gar nicht zur Arbeit erscheinen müssen.

Für die amerikanischen Amazon-Mitarbeiter erweist sich vor allem die teils fehlende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall als Problem. Immerhin hatte Amazon allen Mitarbeitern, die wegen der Corona-Situation nicht arbeiten können oder wollen, angeboten, unbezahlt der Arbeit fernzubleiben. Viele können sich die Annahme dieses Angebots allerdings nicht leisten, weil sie auf die Einnahmen angewiesen sind.

Die Zusage Amazons, Covid-19-Erkrankten zwei Wochen Lohnfortzahlung zu garantieren, trifft ebenso auf Kritik in der Belegschaft. Da in den USA kaum getestet werden kann, werde nicht jeder Erkrankte korrekt erfasst, was den Nachweis erschwere. Amazon solle daher allen Erkrankten die Lohnfortzahlung garantieren, fordern die Amazonians United NYC neben einigen weiteren Unterstützungsmaßnahmen.

Auch in Troutdale im US-Bundesstaat Oregon klagen Amazon-Mitarbeiter über steigenden Arbeitsdruck durch die Verlagerung des Einkaufsverhaltens ins Netz durch weite Teile der Bevölkerung. Das Unternehmen soll das Arbeitspensum von 40 auf 50 Stunden pro Woche angehoben haben. Zudem sollen viele zusätzliche Zeitarbeiter die hygienischen Zustände im Logistikzentrum weiter belasten.

Die Situation in Europa

In Spanien sind mindestens drei Covid-19-Fälle in den Logistikzentren bei Madrid und Barcelona aufgetreten. Dennoch will Amazon die Zentren geöffnet lassen und sogar mit zusätzlichen Zeitarbeitern verstärken. In dem Logistikzentrum San Fernando bei Madrid arbeiten bereits jetzt über 3.000 Mitarbeiter. Die Region gilt als Hochrisikogebiet nach der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts. Anstelle eines Streiks will die spanische Gewerkschaft CCOO zunächst auf gerichtlichem Wege versuchen, den Betrieb der Logistikzentren einstellen zu lassen.

Am vergangenen Dienstag waren Amazon-Mitarbeiter an den französischen Standorten Montélimar, Chalon sur Saône und Douai in den Streik getreten. Sie beklagten die Nichteinhaltung der Abstandsregeln, den Mangel an Desinfektionsmittel und eine nicht stattfindende Reinigung der Arbeitsbereiche.

Im italienischen Mailand streikten am vergangenen Mittwoch Lagerarbeiter, weil der Betrieb aufrechterhalten werden sollte, obwohl zwei Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt waren.

Ebenfalls am Mittwoch legten bis zu 300 Lagerarbeiter im französischen Saran die Arbeit nieder. Sie hielten die Hygienemaßnahmen für nicht ausreichend und sahen sich schlecht gegen Sars-CoV-2 geschützt. Amazon soll den Mitarbeitern mit einem Verdienstausfall gedroht haben, sollten sie nicht zur Arbeit erscheinen. Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire nannte das Ausüben derartigen Drucks inakzeptabel und versprach gegenüber dem Sender France Inter, Amazon ,,dies wissen zu lassen".

Amazon weist Vorwürfe zurück

Amazon selbst sieht sich zu Unrecht unter Feuer. Man halte sich strikt an die Empfehlungen und Richtlinien der jeweiligen Regierungen und lege die oberste Priorität auf die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, ließ das Unternehmen laut dpa verlauten.
https://t3n.de/news/kein-corona-schutz-bestreiken-1264425/

ZitatPolen: Amazon weigert sich inmitten der Corona-Pandemie mit den Gewerkschaft Gesundheits- und Sicherheitsthemen zu diskutieren

Gemeinsames Statement der Gewerkschaften IP und Solidarność


Am 20. März nahmen wir an einer Telefonkonferenz mit Amazon teil. Während dieser stellte uns das Unternehmen seinen Vorschlag für einen Bonus von 4 Zloty brutto (ca. 0, 61 € netto) für jede Stunde, die von 15. März bis 30. April gearbeitet wird, vor. Allerdings war Amazon weder bereit die Höhe noch die Bedingungen des Bonus zu diskutieren.

Wir forderten die unverzügliche Schließung von Amazons Warenlager (und dass Amazon während der Schließung den ArbeiterInnen weiter ihre vollen Löhne zahlt). Die Arbeit in den Warenlagern setzt uns einerseits der Gefahr aus, dass wir uns mit dem Virus anstecken und andererseits, dass wir den Virus in der Gesellschaft verbreiten. Wir stellten die Forderungen bereits RegierungsvertreterInnen. Jedoch weigerte dich Amazon über eine Schließung der polnischen Warenlager auch nur zu sprechen. In dieser Situation verlangte wir eine Verhandlung über die Arbeitsbedingungen in den Warenlagern in den nächsten Tagen. Wir betonten, dass Gesundheit, Sicherheit und das Leben der ArbeiterInnen und ihrer Familien unsere Hauptpriorität sind. Das Unternehmen stellte uns nur seinen nicht-verhandelbaren 4 Zloty Pandemie-Bonus vor und gab uns nur eine Stunde Zeit zur Diskussion.

In den letzten eineinhalb Wochen forderten beide Gewerkschaften ein Notfall-Treffen mit den Amazon- Verantwortlichen. Während tausende Menschen täglich aus dem ganzen Land ins Warenlager pendeln, war es dem Management aufgrund seiner Angst, sich mit dem Virus anzustecken, nicht möglich sich mit dem GewerkschaftsvertreterInnen zu treffen.

Amazon macht Kohle mit der weltweiten Gesundheitskrise. Das Unternehmen ist nur darauf bedacht, den Betrieb aufrecht zu halten und dass die ArbeiterInnen – egal ob krank oder gesund – am Arbeitsplatz erscheinen – und das für 4 Zloty mehr. Uns ist klar geworden, dass es im Bereich des Online-Handels in Zeiten der Krise zu Rekordprofiten kommen wird. Allerdings wissen wir ArbeiterInnen, dass diese Profite nicht in unsere Taschen fließen werden.

Wir wollten mit dem Unternehmen über die Auszahlung eines monatlichen 15 % - Bonus sprechen, der auch an die ArbeiterInnen gehen sollte, die Krankgeschrieben oder in Quarantäne sind, weil wir alle in diesen schwierigen Zeiten Geld brauchen. Weiterhin wollten wir, dass Amazon einen Unterstützungsbeitrag für das polnische Gesundheitssystem leistet. Zu all diesen Forderungen sagte Amazon "Nein".

Ohne sofortige Sicherheitsmaßnahmen müssen Amazons Warenlager bis zum Ende der Pandemie geschlossen werden.
Die ArbeiterInnen und die Gewerkschaften müssen Ernst genommen werden. Wir fordern echte Verhandlungen mit EntscheidungsträgerInnen wie Marian Sepesi, Amazon Regionalchef für Zentraleuropa. Uns ist bewusst, dass Amazon-Beschäftigte in ganz Europa mit den selben Problemen konfrontiert sind und auch die Schließung der Warenlager fordern. So gab es bereits wilde Streiks von Amazon-Beschäftigten in Frankreich und Italien. Gemeinsam werden wir die Bosse von Amazon in Luxenburg drängen die Gesundheit und Sicherheit aller ArbeiterInnen zu schützen.
Gemeinsames Statement von OZZ Inicjatywa Pracownicza & NSZZ Solidarność

ZitatCoronavirus: Streik gegen "unverantwortliches Verhalten der Firmenleitung" bei Unternehmen in Linz
https://www.laumat.at/medienbericht,coronavirus-streik-gegen-unverantwortliches-verhalten-der-firmenleitung-bei-unternehmen-in-linz,18041.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:51:36 So. 22.März 2020
Postbank online Banking sagt seit gestern:

ZitatUnser Service steht Ihnen im Moment leider nicht zur Verfügung. Bitte versuchen Sie es später erneut.

Wir bitten um Entschuldigung.

Daß gerade jetzt und so lange "Wartungsarbeiten" durchgeführt werden, glaube ich nicht.
Weiß jemand genaueres?
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 13:45:17 So. 22.März 2020
Angeblich soll es am Nachmittag wieder laufen.
https://www.postbank.de/privatkunden/wartungsarbeiten.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: BGS am 14:39:18 So. 22.März 2020
Die warten halt.

MfG

BGS
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:49:10 So. 22.März 2020
Wahrscheinlich alles normal.
Ich dachte schon, da wäre vielleicht was zusammengebrochen, weil IT Leute in deser Situation fehlten oder sowas.
Manchmal reagiert man über.  ::)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 17:19:21 So. 22.März 2020
ZitatDie Angry Workers haben ein paar erste Überlegungen zur Corona-Situation aufgeschrieben. Sie legen darin den Finger in die Wunde einer Linken, der die Verbindungen in Nachbarschaft und Betrieb und die Macht fehlt ihre vielerorts vorgebrachten Forderungen durchzusetzen. In dieser Not setzen nicht wenige auf den Staat, dessen Eingriffe in die Wirtschaft als Vorschein einer sozialistischen Transformation gefeiert werden. Gegen solche Fieberträume der Staatssozialisten betont der Text die Gefahr, die der ArbeiterInnenklasse durch die ideologische und praktische Stärkung des Staates erwächst. Stattdessen gelte es das Augenmerk auf die wilden Streiks und die sich ausbreitende Politisierung der Arbeit zu legen, worin die alte Idee der ArbeiterInnenkontrolle wieder aufscheine.

Angry Workers of the World (London)

Corona greift um sich. Trotz der Angst und Panik (oder sogar der Verleugnung), die sich durchgesetzt hat, ist eines sicher: Die fortschreitenden Risse im System sind für alle sichtbar. Wie kann die Linke reagieren, ohne in die Falle einer Stärkung des Staates zu tappen...
https://solidarischgegencorona.wordpress.com/2020/03/22/klassenstandpunkte-zu-covid-19/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 08:51:19 Mo. 23.März 2020
ich habe hier noch eine website entdeckt:
arbeiter-innenmacht.de
http://arbeiterinnenmacht.de/

außerdem gibt es noch die schottischen arbeitslosen Arbeiter_innen, die für Rechte, Würde, Respekt und Hilfe kämpfen
https://www.facebook.com/scottishunemployedworkersnetwork/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:06:39 Mo. 23.März 2020
Regierungspolitik kopflos
Man versucht Entschlossenheit und hartes Durchgreifen darzustellen. Es kommt viel Unsinn dabei heraus.
ZitatDer Handelsverband in Hessen hält die angesichts der Corona-Krise ausgeweitete Sonntagsöffnung weder für notwendig noch für machbar. Er kenne keinen Supermarkt, der am Sonntag (22. März) geöffnet hatte, sagte Verbandspräsident Jochen Ruths. Er habe die klare Rückmeldung erhalten, dass der Sonntag dringend gebraucht werde, um beispielsweise ohne Kunden im Laden das Sortiment aufzufüllen.

Auch personell seien die Kapazitäten überhaupt nicht vorhanden, einen weiteren Tag zu öffnen, sagte Ruths. Den Geschäften drohe sonst ein Kollaps. ,,Die vorhandenen Öffnungszeiten reichen aus." Das Land Hessen hatte im Kampf gegen die Auswirkungen des Coronavirus Sars-CoV-2 das Öffnungsverbot am Sonntag teilweise aufgehoben. So dürfen beispielsweise Lebensmittelläden von 8.00 bis 18.00 Uhr öffnen.
https://www.fr.de/frankfurt/hessen-ort28811/coronavirus-pandemie-hessen-wenige-intensivbetten-supermarkt-oeffnet-risikogruppe-zr-13605653.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 09:16:44 Mo. 23.März 2020
Außerdem sollte die Zeit mal genutzt werden um leere Regale durchzuputzen und zu desinfizieren. Wann kann das mal gemacht werden? Wird das auch mal zu vor-Corona-Zeiten gemacht?
Befürchtet hatte ich das ja schon mit Sonntags-Öffnungszeiten. Der Kapitalismus lechzt doch nur danach, diese von Kirchen und Gewerkschaften bestehende Schranke zu durchbrechen!


SB-Backwaren-Regale im Discounter fand ich schon immer bedenklich in punkto Hygiene. Vielleicht sollte man da mal drüber nachdenken.

btw. ohne Kundennummer zur Hand konnte ich via Callcenter des Jobcenters keine Infos erhalten  >:( tolle Entbürokratisierung. Das Geburtsdatum konnte auch nicht helfen.  >:( "Nö" war die stupide Antwort

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:18:17 Mo. 23.März 2020
ZitatDer US-Einzelhandel kollabiert in der Coronakrise - und Onlinegigant Amazon zementiert seine Marktmacht. Doch die Kritik am Umgang des Konzerns mit seinen Mitarbeitern wächst.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/amazon-und-die-pandemie-zwei-dollar-risikopraemie-a-d81aed17-f917-4b32-bb6d-66e0bc24d479

Im Spiegel Artikel geht es jedoch nur um Kritik vom Einzelhandel und von US Senatoren. Die Kämpfe der Beschäftigten werden nicht erwähnt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:39:44 Mo. 23.März 2020
ZitatItaliens Metaller rufen in Lombardei zu Streik auf

In der Lombardei rufen mehrere Metallgewerkschaften zu einem Streik als Protest gegen die Ausnahmeregeln für Firmen auf, die trotz der Coronavirus-Krise offenbleiben dürfen. Zu viele Betriebe dürften weiterhin produzieren, erklären die drei wichtigsten Gewerkschaften FIOM, FIM und UILM. Das sei eine Gefahr für die Gesundheit der Arbeiter. Details wollen die Gewerkschaften in den kommenden Tagen bekanntgeben.
https://de.investing.com/news/stock-market-news/virustickeritaliens-metaller-rufen-in-lombardei-zu-streik-auf-1987247

ZitatFabrikarbeiter in Norditalien streiken, weil sie nicht nach Hause dürfen

Gewerkschaften werfen der Regierung vor, sie halte auf Druck der Industrie zu viele Produktionsanlagen offen. Die Zahl der Toten und Ansteckungen sinkt leicht.


Am Tag eins des kompletten Shutdowns in Italien sieht es aus, als könne es noch stiller werden im Land: In den Fabriken, die auch das jüngste Dekret der Regierung in Rom vom Wochenende nicht geschlossen hat, wird gestreikt. Die Beschäftigten in der Metallindustrie der Lombardei fordern, dass die Liste der Firmen kürzer wird, die weiter arbeiten dürfen – ihre eigenen zum Beispiel: ,,Wir meinen, dass die Lombardei schärfere Bestimmungen darüber braucht, wer noch produzieren darf", sagte Marco Bentivogli von der Gewerkschaft Cisl.

Schon am Sonntag hatten die Gewerkschaften bei Premier Conte protestiert und ihm vorgeworfen, das am runden Tisch – auch mit ihnen – abgesprochene Dekret auf Druck des Unternehmerverbands Confindustria verändert zu haben. Die Lombardei ist das industrielle Herz des ganzen Landes und die Region mit den höchsten Ansteckungs- und Totenzahlen in ganz Italien.
https://www.tagesspiegel.de/politik/coronavirus-in-italien-fabrikarbeiter-in-norditalien-streiken-weil-sie-nicht-nach-hause-duerfen/25672642.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:24:21 Mo. 23.März 2020
ZitatTHYSSEN-KRUPP DUISBURG - Sofortiger Produktionsstopp und Schluss mit den Geheimverhandlungen!

Es ist schon abartig und menschenverachtend, dass thyssenkrupp trotz der rasanten Ausbreitung des Coronavirus immer noch an der Produktion festhält. Es gibt die ersten Fälle von infizierten Kollegen an den Standorten Bochum und Duisburg und Verdachtsfälle.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw12/ueberschrift-sofortiger-produktionsstopp-und-schluss-mit-den-geheimverhandlungen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 17:26:52 Mo. 23.März 2020
Zitat von: Frauenpower am 09:16:44 Mo. 23.März 2020btw. ohne Kundennummer zur Hand konnte ich via Callcenter des Jobcenters keine Infos erhalten  >:( tolle Entbürokratisierung. Das Geburtsdatum konnte auch nicht helfen.  >:( "Nö" war die stupide Antwort
Was ich unter Datenschutzaspekten für absolut richtig halte.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 18:18:37 Mo. 23.März 2020
Proteste von Krankenhausbeschäftigten verschiedener Städte in Andalusien, die sich gegen Drohungen und Erpressungsversuche von Krankenhausverwaltungen in der Region richten, mit denen sie unter jeder Bedingung zur Arbeit gezwungen werden sollen. Deswegen gab es in Huelva auch schon die Entlassung eines Abteilungsleiters, weil der die Beschäftigten mit Masken ausgestattet hatte, die angeblich nicht notwendig gewesen sein sollen – gegen den abermaligen Protest der Belegschaft rief die Chefin der Krankenhausverwaltung dann die Polizei...

https://www.elplural.com/autonomias/andalucia/trabajadores-sindicatos-hospitales-sevilla-malaga-huelva-denuncian-presiones-amenazas-ceses_235937102

https://www.labournet.de/?p=164775
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 09:43:44 Di. 24.März 2020
Zitat23.3.20
In Brasilien kam es in der letzten Woche in mehreren Städten zu Streiks und Protesten von Call-Center-Beschäftigten. Sie fordern die Einstellung der Arbeit bei Lohnfortzahlung und kritisierten die Untätigkeit der Unternehmen und Gewerkschaften. Für morgen haben sie zu einem landesweiten Streik aufgerufen, um ihre Forderungen durchzusetzen. (...)
https://solidarischgegencorona.wordpress.com/2020/03/23/wir-warten-nicht-auf-erlaubnis-um-leben-zu-retten/

Zitat23.3.20
In Brasilien können Arbeitsverträge wegen der Corona-Krise für bis zu vier Monate unterbrochen werden. Das Diário Oficial da União, eine Art Amtsblatt, veröffentlichte am Sonntagabend (Ortszeit) eine entsprechende »vorübergehende Maßnahme« des Präsidenten Jair Bolsonaro. In dieser Zeit übt der Beschäftigte seine berufliche Tätigkeit nicht aus, der Unternehmer zahlt auch kein Gehalt. (...)
https://www.jungewelt.de/artikel/375528.brasilien-unternehmer-d%C3%BCrfen-vertr%C3%A4ge-wegen-coronakrise-aussetzen.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:52:37 Di. 24.März 2020
Zitat "Dreiviertel meines Jahreseinkommens fallen erst mal weg"
Abgesagte Aufträge, Geldsorgen, Existenzangst: Die Corona-Krise trifft viele Menschen.
https://www.zeit.de/arbeit/2020-03/arbeitslosigkeit-coronavirus-existenzaengste-job?utm_source=pocket-newtab
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:17:54 Di. 24.März 2020
ZitatVerdi: Bei Amazon krank zur Arbeit

Berlin. Verdi fordert den Onlinehändler Amazon auf, mehr Rücksicht auf die Gesundheit der mehr als 20.000 Beschäftigten in Deutschland zu nehmen. »Die in einer PR-Aktion angekündigte Erhöhung der Stundenlöhne um zwei Euro wird nicht überall und nur als Anwesenheitsprämie bezahlt«, erklärte Orhan Akman, Verdi-Bundesfachgruppenleiter für den Einzel- und Versandhandel, am Freitag. »Das führt dazu, dass sich Beschäftigte in dieser Coronakrisenzeit krank zur Arbeit schleppen und damit eine Gesundheitsgefährdung für ihre Kolleginnen und Kollegen darstellen.« Das Unternehmen müsse allgemein die Gehälter erhöhen, so dass auch arbeitsunfähige Kollegen höhere Einkommen bekämen. Ein Unding sei, dass es bei Amazon selbst unter den jetzigen Bedingungen krankheitsbedingte Kündigungen gebe, so Akman.
https://www.jungewelt.de/artikel/375145.verdi-bei-amazon-krank-zur-arbeit.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:30:57 Di. 24.März 2020
ZitatDie Pandemie verschärft die Klassenkonflikte, auch in der Schweiz. So titelte die Schweizer Tageszeitung 20 minutes vor genau einer Woche: »Arbeiter rebellieren, Polizei greift ein«. Dutzende Beschäftigte hatten sich geweigert, weiterhin auf ihrer Baustelle am Genfer Flughafen tätig zu werden. Zu schlecht waren die hygienischen Bedingungen, zu groß die Angst unter den 130 Bauarbeitern, sich mit dem Coronavirus anzustecken. Erst nachdem die Behörden eingegriffen hatten – auf Anruf der Arbeiter –, war es zum Gespräch mit dem Bauunternehmen gekommen.

Innerhalb weniger Wochen hat sich das Virus in der Schweiz stark verbreitet. Waren noch zu Monatsbeginn nur wenige hundert Menschen betroffen, ist die Zahl der Infizierten auf mehr als 7.000 gestiegen (Stand: Sonntag nachmittag). 60 Todesfälle sind zu beklagen. Die Schweizer Behörden reagierten auf diese Entwicklung eher langsam. Erst am 13. März hatte der Bundesrat die bisher laschen Vorgaben verschärft. Aber bereits am 16. März untersagte er sämtliche Freizeitveranstaltungen, verfügte zudem die Schließung von Restaurants und Läden (unter Ausnahme der Lebensmittelverkäufe). Wenige Tage später erfolgte ein Verbot aller Versammlungen ab fünf Personen. Jedoch sollen Industrie und Betriebe ausdrücklich weiterlaufen.
https://www.jungewelt.de/artikel/375143.arbeitsk%C3%A4mpfe-in-der-schweiz-rebellion-und-liebe-bitten.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: admin am 16:25:27 Di. 24.März 2020
Keine Aufhebungsverträge oder Änderungsverträge zum Arbeitsvertrag unterschreiben, die der Arbeitgeber wegen der Corona-Krise vorlegt!
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:58:02 Mi. 25.März 2020
ZitatDigitale Plattformen wie Lieferando, Uber und Amazon werden jetzt zu wichtigen Versorgungsinfrastrukturen. Doch die Arbeitsbedingungen dort sind nach wie vor prekär .

,,Ich arbeite weiter, Fieber oder nicht"

Ähnlich wie die Arbeiter*innen in vielen Fabriken in Italien und Spanien, wo es aufgrund mangelnder Sicherheits- und Hygienevorkehrungen zu wilden Streiks gekommen ist, machen sich Plattformarbeiter*innen Sorgen um ihre Gesundheit. Der Unterschied: Sie können sich nicht auf Lohnfortzahlungen im Falle von Betriebsschließungen, Ausgangssperren oder Krankheit verlassen. Deswegen arbeiten die meisten weiter.

,,Ich kann mich nicht in freiwillige Quarantäne begeben, weil nicht Arbeiten keine Option ist"
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/on-demand-prekaer-systemrelevant
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 12:10:59 Do. 26.März 2020
ZitatAirbus-Gewerkschaft CGT ruft wegen Wiedereröffnung zu Streiks auf

BARCELONA. Die Gewerkschaft CGT ruft zu einem unbefristeten Airbus-Streik in Spanien auf, um gegen die Wiederaufnahme der Produktion inmitten der Coronavirus-Pandemie zu protestieren.

Der Flugzeughersteller hatte zu Wochenanfang die Produktion in Spanien und Frankreich teilweise wieder aufgenommen, nachdem in einer viertägigen Fertigungspause Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen umgesetzt wurden.

Der ausgerufene Streik, der am 30. März beginnen soll, wird laut CGT mehrere Airbus-Standorte betreffen, darunter Getafe, Illescas, Barajas, Tablada und Albatece.

Die Entscheidung von Airbus, den Betrieb in Spanien wieder aufzunehmen, gefährde das Leben, um nicht notwendige Aktivitäten aufrecht zu erhalten, so die Gewerkschaft. Der Luft- und Raumfahrtkonzern teilte indessen mit, dass er für die Sicherheit der Mitarbeiter sorgt, und gleichzeitig die Aufrechterhaltung der Geschäftsaktivitäten gewährleistet.

Ein am vergangenen Freitag in Spanien veröffentlichter Inspektionsbericht der Arbeitsplätze hebe hervor, dass es keine ernsthaften oder unmittelbaren Risiken für die Beschäftigten gebe und keine rechtlichen Gründe gegen eine Fertigungsaufnahme vorlägen, so Airbus.
http://www.finanztreff.de/news/airbus-gewerkschaft-cgt-ruft-wegen-wiedereroeffnung-zu-streiks-auf/19785787
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 14:21:44 Do. 26.März 2020
ZitatITALIEN - Belegschaften streiken für kompletten ,,Shutdown"

Gestern streikten in Italien die Belegschaften der Betriebe, die trotz des Dekrets der italienischen Regierung über die Schließung der Firmen weiterarbeiten lassen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw13/belegschaften-streiken-fuer-kompletten-shutdown

ZitatSIEMENS TURBINENFABRIK BERLIN: Zwei Drittel sind für sofortige Schließung!

In der Turbinenfabrik von Siemens in Berlin mit weit über 3000 Beschäftigten sind im Moment noch etwa 800 anwesend, die allermeisten in der Produktion. Fast alle Angestellten arbeiten zuhause im ,,Homeoffice".

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw13/zwei-drittel-sind-fuer-sofortige-schliessung

ZitatÖSTERREICH - Streik gegen "unverantwortliches Verhalten der Firmenleitung"

Die Online Plattform ,,www.laumat.at" berichtete am 18. März von Streiks und Auseinandersetzungen in Betrieben in Oberösterreich.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw13/streik-gegen-unverantwortliches-verhalten-der-firmenleitung-bei-unternehmen-in-linz
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:11:24 Do. 26.März 2020
ZitatFRANKREICH - Elf Corona-Fälle bei ArcelorMittal Florange

Der Regionalfernsehsender ,,france 3 grand-est" berichtet über Auseinandersetzungen zwischen den Stahlarbeitern, den Gewerkschaften und Arcelor-Mittal in Florange in Frankreich.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw13/elf-corona-faelle-bei-arcelormittal-florange
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:13:10 Fr. 27.März 2020
ZitatPittsburgh garbage collectors protest, demanding protective gear
"We risk our life every time we grab a garbage bag," one worker said.


(https://abload.de/img/200325-pittsburgh-gar80jp5.jpg) (https://abload.de/image.php?img=200325-pittsburgh-gar80jp5.jpg)

Garbage collection came to a standstill while sanitation workers in Pittsburgh protested on Wednesday morning, saying they are not being protected with adequate gear during the coronavirus pandemic.

Deemed essential during a statewide shutdown, Pittsburgh garbage collectors, many of whom are black, must show up for work every day as the virus continues to spread in the area.

"We risk our life every time we grab a garbage bag," employee Sheldon White said outside the city's Bureau of Environmental Services building. "We want better equipment, protective gear, we have no masks."

Included in their list of demands is hazard pay, additional compensation for work involving dangerous conditions.

"Half the people don't tie their bags, so when the stuff spills out, they tell you to pick it up," White explained. Without protective gear, he added, workers may have to pick up "Kleenexes that people blow their nose and cough in."

The sanitation workers' concerns come after an employee's wife had a presumptive positive test result, officials said Tuesday. The Environmental Services headquarters was scrubbed clean after the report was filed, and officials contacted medical professionals to ensure that they followed Centers for Disease Control and Prevention protocols.
https://www.nbcnews.com/news/nbcblk/pittsburgh-garbage-collectors-protest-demanding-protective-gear-n1169406
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:46:45 Fr. 27.März 2020
ZitatFranzösische Gewerkschaft droht mit einmonatigem Streik

Frankreichs größte Gewerkschaft im öffentlichen Dienst will sich von der Corona-Pandemie nicht vom Kurs abbringen lassen – und hat zum Streik aufgerufen.


Sie will damit gegen die ,,antisozialen Maßnahmen" protestieren, die im Notgesetz gegen die Pandemie enthalten seien. Darin ist unter anderem vorgesehen, dass die Arbeitnehmer in strategisch wichtigen Sektoren mehr arbeiten sollen (zeitlich begrenzt bis zu 60 Wochenstunden), zudem werden die Bedingungen für Nacht- und Sonntagsarbeit gelockert.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mehr-wirtschaft/trotz-corona-franzoesische-gewerkschaft-cgt-will-streiken-16698352.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:37:56 Fr. 27.März 2020
ZitatKündigung, Aufhebungsvertrag, unbezahlte Überstunden, kein ausreichender Schutz auf der Arbeit ... ?

Die Corona Krise trifft nicht alle gleich. Die Maßnahmen treffen vor allem diejenigen, die sowieso schon in schwierigen Situationen leben und arbeiten. Viele werden aktuell entlassen, auf Kurzarbeit gesetzt oder müssen Überstunden machen und weiterhin zur Arbeit gehen, ohne ausreichend Schutz. In einigen Fabriken in Italien, Spanien und an anderen Orten haben Arbeiter*innen deshalb Streiks organisiert. Die Forderungen waren u.a. Schließung der nicht relevanten Produktion bei vollem Lohnausgleich, Risikozulagen für diejenigen, die weiterhin arbeiten müssen und Schutzmaßnahmen.

Auch hier gibt es Firmen, die keine Rücksicht auf die Gesundheit nehmen oder die Chance nutzen um Leute zu entlassen. Deshalb informiert euch über eure Rechte und wehrt euch !

Hier gibt es wichtige Informationen über Arbeitsrecht auf deutsch:
https://jena.fau.org/corona

Und in deutsch, englisch und italienisch:
https://criticalworkers.noblogs.org/

Weitere Infos folgen in den nächsten Tagen !

Bleibt gesund, achtet auf euch, lasst uns solidarisch sein und nicht zulassen, dass die Krise am Ende auf die Kosten derjenigen geht, die sowieso schon wenig haben
http://solidarisch-in-groepelingen.de/kuendigung-aufhebungsvertrag-unbezahlte-ueberstunden-kein-ausreichender-schutz-auf-der-arbeit/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 10:07:59 Sa. 28.März 2020
Paraguay
ZitatGewerkschaften drohen trotz Quarantäne mit Protesten

Asunción. Gewerkschaften sind in Aufruhr, denn viele Arbeitnehmer sind von den drastischen Maßnahmen der Regierung betroffen. Sie wollen trotz der Quarantäne auf die Straße gehen, wenn bestimmte Forderungen nicht erfüllt werden.

(https://wochenblatt.cc/wp-content/uploads/2020/03/Gewerkschaften.jpg)

Eduardo Ojeda, Vorsitzender von dem Gewerkschaftsverband Sindical Clasista, gab an, dass sie die Möglichkeit prüfen, auf der Straße zu demonstrieren, falls während der Gesundheitsquarantäne aufgrund des Coronavirus keine Arbeitsgarantien gegeben werden.

Ojeda gab weiter an, dass rund 3 Millionen Arbeitnehmer von den Maßnahmen der Regierung zur vorbeugenden Quarantäne betroffen seien, von denen 700.000 dem formellen Sektor und der Rest dem informellen Sektor angehören.

,,Die Regierung muss diese Situation lösen und zwar schnell. Sie schränkt viele Regeln ein, berücksichtigt dabei aber nicht das Problem der Arbeiter", erklärte Ojeda während eines Fernsehinterviews.

Er fügte an, dass sie einen Arbeitsnotfallplan vorbereitet hätten, der bereits im Kongress vorgestellt worden sei und sie ihn auch mit der Arbeitsministerin Carla Bacigalupo erörtern werden.

Der Vorsitzende gab an, dass große soziale Probleme im Land zu erwarten seien, wenn es keine Arbeitsgarantien gebe.

,,Wenn die Epidemie uns draußen erwartet, aber unsere Familie drinnen hungrig ist, kann das soziale Unruhen auslösen. Wir müssen rausgehen und protestieren, um Druck auf die Regierung und die Behörden auszuüben", warnte er.

Zu diesem Punkt erwähnte Ojeda weiter, dass sie bereits mit den anderen Gewerkschaften gesprochen haben, um die zu treffenden Maßnahmen zu analysieren und gemeinsam Proteste zu organisieren.
https://wochenblatt.cc/gewerkschaften-drohen-trotz-quarantaene-mit-protesten/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 12:20:53 So. 29.März 2020
ZitatPortugal
Streik im Transportwesen

Am Dienstag führten Beschäftigte der Häfen, bei der Bahn, auf Flughäfen und weiteren öffentlichen Bereichen einen 24-Stunden-Streik durch. Der Streik der Hafenarbeiter führte zur Schließung der Häfen. Der Streik richtete sich gegen das Krisenprogramm der Regierung, nach dem Löhne und Renten gekürzt und Steuern erhöht werden sollen. Die Regierung begründet die Pläne mit der sich verschlechternden wirtschaftlichen Lage.
https://www.rf-news.de/2020/kw13/streik-im-transportwesen

Wichtig ist, daß es hier um keinen Streik wg. der Coronasituation geht, sondern um die Lebens- und Arbeitsbedingungen als solche: "Löhne und Renten gekürzt und Steuern erhöht..."

ZitatWegen Corona: Streik-Aus bei Autozulieferer Harman

Die Mitarbeiter von Harman haben keine Möglichkeit mehr, gegen die Schließung des Werkes in Straubing zu protestieren. Wie berichtet, war im Januar das Ende des Automobilzulieferers in Niederbayern bekannt gegeben worden - die Produktion soll in ein bereits so gut wie fertiggestelltes Werk nach Ungarn verlagert werden.


Die Angestellten wollten weiter dagegen streiken und demonstrieren. Dies ist in Zeiten von Corona nicht mehr möglich. Deshalb wurde laut Betriebsrat beschlossen, dem bisherigen Verhandlungsergebnis zuzustimmen - aus Mangel an Alternativen und aufgrund der komplizierten Lage.

Eine Urabstimmung hatte es am 10. März gegeben. Das Ergebnis: Die Mehrzahl der knapp 800 in Straubing bei Harman Beschäftigten hatte beschlossen, zu streiken und somit gegen die Werksschließung mobil zu machen.
https://www.pnp.de/lokales/landkreis-straubing-bogen/Streik-Aus-bei-Harman-wegen-Corona-3647879.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:18:21 Mo. 30.März 2020
ZitatSI COBAS - Streikwelle in Italien setzte wichtige Schutzmaßnahmen durch

Am 25. März hatten die italienischen Gewerkschaften Fiom, Fim und Uilm in der italienischen Provinz Lombardei, der am stärksten von COVID-19 betroffenen Region in Norditalien, zu einem achtstündigen Streik aufgerufen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/grosse-beteiligung-am-streik
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:48:10 Di. 31.März 2020
Auf der einen Seite wird "social distancing" gepredigt und es gelten Ausgangssperren, anderseits gilt das nicht für Malocher, noch weniger für Niedriglöhner und schon gar nicht für osteuropäische Arbeitssklaven:

ZitatSchengen-Raum
Von der Leyen will Passierschein für Erntehelfer

Die Corona-Krise versperrt auch die sonst offenen EU-Binnengrenzen. Die Kommissionspräsidentin fordert nun, Erntehelfer und andere dringend benötigte Arbeitskräfte durchzulassen
https://www.dw.com/de/von-der-leyen-will-passierschein-f%C3%BCr-erntehelfer/a-52961428
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:53:00 Di. 31.März 2020
Zitat Amazon: Arbeiter protestieren gegen mangelhaften Schutz

In New York besteht der Verdacht eines positiven Corona-Falles in einem Amazon-Lager. Der Organisator der Proteste wurde entlassen.
https://dispo.cc/a/amazon-arbeiter-protestieren-gegen-mangelhaften-schutz
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 12:35:54 Di. 31.März 2020
ZitatBundesagrarministerin Julia Klöckner dringt plötzlich auf den Einsatz von Asylbewerbern in der Landwirtschaft – auch solchen, die bislang ein Beschäftigungsverbot hätten, solle kurzfristig eine Arbeitsaufnahme ermöglicht werden.
https://www.stern.de/politik/deutschland/geduldete-fluechtlinge-sollen-deutschen-bauern-die-ernte-retten---was-fuer-eine-ironie--9204444.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 12:48:20 Di. 31.März 2020
ZitatFORD KÖLN - Gegen "Profit geht vor Gesundheit" - Streikaktion zeigt Wirkung

,,Corona-Hilferufe aus bekannten Kölner Großfirmen" - so die Überschrift eines Artikels des Kölner ,,Express", der sich als ,,eine Art Kummerkasten" für ,,verzweifelte Kölnerinnen und Kölner" sieht (1).

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/gegen-profit-geht-vor-gesundheit-streikaktion-zeigt-wirkung
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: FrankWhite am 13:26:06 Di. 31.März 2020
Warum wieder die Flug- und Autoindustrie hochgefahren werden sollte?
Ist die Frage ernst gemeint?
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 15:20:01 Di. 31.März 2020
Die Politiker machhen was für ihre Spender, wie man mitbekommt.

Ab welchen Betrag muß der Speder seinen Namen veröffentlichen? 10.000€
Aber 9.999€ sind nicht Namentlich zu nennen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:42:13 Di. 31.März 2020
ZitatSTAHL - "Trotz Corona volle Produktion bis zuletzt - auf unserem Rücken!"

"Es ist schon Wahnsinn, was sich in den letzten Wochen auf der Hütte abspielt. Mit den Einschränkungen im öffentlichen Leben zur Durchbrechung der Infektionskette des Coronavirus werden grundlegende Rechte und Freiheiten von uns, Demonstrations- und Versammlungsfreiheit usw. beschnitten. Gleichzeitig darf ohne Einschränkungen weiter produziert werden", stellen Kollegen von ThyssenKrupp in der aktuellen Ausgabe der Zeitung von Kollegen für Kollegen "Stahlkocher" fest.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/trotz-corona-volle-produktion-bis-zuletzt-auf-unserem-ruecken
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:53:29 Di. 31.März 2020
Es geht hier um den erfolgreichen Kampf gegen den Arbeitszwang während der Corona-Pandemie in Italien:

https://ifg.rosalux.de/2020/03/23/was-ist-notwendige-arbeit-und-wer-entscheidet-darueber/

https://ifg.rosalux.de/2020/03/28/gewerkschaftlicher-erfolg-in-der-corona-krise-in-italien/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:26:34 Mi. 01.April 2020
ZitatArbeitskampf bei Amazon in den USA
Protest bei Krisengewinnler
USA: Amazon-Angestellte fordern Schutz vor Coronavirus


(https://abload.de/img/135970aykk2.jpg) (https://abload.de/image.php?img=135970aykk2.jpg)
https://www.jungewelt.de/artikel/375667.protest-bei-krisengewinnler.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:51:43 Mi. 01.April 2020
ZitatAMAZON - Solidarität mit Christian Smalls

Am Montag, dem 30. März 2019, haben 50 bis 60 Amazon-Beschäftigte im New Yorker Amazon-Lager im Stadtteil Staten Islands gestreikt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/solidaritaet-mit-christian-smalls-und-allen-streikenden-weltweit
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:50:13 Mi. 01.April 2020
ZitatBei den vielen afrikanischen Erntehelfern, die in der italienischen Landwirtschaft für Hungerlöhne und oft ohne Papiere arbeiten, kommen die Hilfsgelder allerdings nicht an. Viele leben zudem in Hütten-Siedlungen, in denen es nicht immer fließend Wasser gibt.

In dieser Situation sei das Coronavirus eine riesige Gefahr für die Erntehelfer, warnt Antonio Bonanese von der Gewerkschaft Unione Sindacale di Base (USB) in einem Interview mit dem ,,Spiegel". Die Hilfsarbeiter seien unsichtbare Arbeitskräfte, so Bonanese. ,,Als Schwarzarbeiter haben sie im Moment nicht einmal Anspruch auf die Maßnahmen, die für alle anderen Arbeitnehmer aus systemrelevanten Branchen gelten, etwa die Bereitstellung von Atemschutzmasken."
https://www.fr.de/panorama/coronavirus-pandemie-italien-verlaengert-ausgangsverbote-studie-macht-hoffnung-ende-hoelle-zr-13591649.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 13:46:45 Fr. 03.April 2020
ZitatIG METALL ZWICKAU - ,,Die Corona-Pandemie macht auch vor den Betrieben nicht halt"

Die IG Metall Zwickau fordert alle Betriebe in der Region dazu auf, der Fürsorgepflicht für ihre Beschäftigten und deren Familien nachzukommen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/die-corona-pandemie-wird-auch-vor-den-betrieben-nicht-halt-machen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 14:12:01 Sa. 04.April 2020
ZitatUSA - General Electric: Beschäftigte demonstrieren "Corona-konform"

In den USA haben an mehreren Standorten des Mischkonzerns General Electric (GE) Beschäftigte demonstriert, um die Umstellung auf die Produktion von Beatmungsgeräten zu fordern.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw14/general-electric-beschaeftigte-fordern-produktion-von-beatmungsgeraeten
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: admin am 19:56:39 Sa. 04.April 2020
Es gibt einen Blog zum Thema:

(https://corona-at-work.de/wp-content/uploads/2020/04/corona-virus-960.png)

https://corona-at-work.de/

chefduzen.de ist Kooperationspartner: https://corona-at-work.de/beteiligte-projekte/

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 07:58:44 So. 05.April 2020
Zitat von: Frauenpower am 09:16:44 Mo. 23.März 2020
btw. ohne Kundennummer zur Hand konnte ich via Callcenter des Jobcenters keine Infos erhalten  >:( tolle Entbürokratisierung. Das Geburtsdatum konnte auch nicht helfen.  >:( "Nö" war die stupide Antwort
Und was willst von dem Verein nun in der Corona-Krise? - Außerdem: Mit dem Feind spricht telefoniert man nicht! Es war schon immer sehr naiv, von denen Hilfe zu erwarten.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Sunlight am 11:48:25 So. 05.April 2020
Zitat von: Frauenpower am 09:16:44 Mo. 23.März 2020
btw. ohne Kundennummer zur Hand konnte ich via Callcenter des Jobcenters keine Infos erhalten  >:( tolle Entbürokratisierung. Das Geburtsdatum konnte auch nicht helfen.  >:( "Nö" war die stupide Antwort

Allgemeiner Hinweis/OT! Zu normalen Zeiten keine Anrufe beim Jobcenter und der Agentur für Arbeit, weil nur Schriftliches rechtssicher.

Bei einem Anruf Kundennummer notwendig. Wer arbeitslos ist hat eine Kundennummer (ALG I und ALG II) steht auf dem Bewilligungsbescheid.


Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 12:32:55 Di. 07.April 2020
ZitatCORONA-PANDEMIE - Arbeiter in den USA erfolgreich gegen unsichere Bedingungen

Über erfolgreiche Protest- und Streikaktionen in Betrieben berichtet Martha Grevatt in der US-Online-Zeitung ,,Workers World" am 25. März. Eine Korrespondentin stellte uns den übersetzten Text zur Verfügung:

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw15/arbeiter-in-den-usa-wehren-sich-gegen-unsichere-bedingungen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 13:34:10 Mi. 08.April 2020
ZitatCOVID-19-KRISE - Sofortforderungen der Arbeiterbewegung in den USA

In einer Erklärung der Arbeitskommission der Freedom Road Socialist Organization (FRSO) werden folgende Sofortforderungen angesichts der Coronakrise aufgestellt (eigene Übersetzung, Auszüge):

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw15/sofortforderungen-der-arbeiterbewegung-in-den-usa
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 09:57:44 Do. 09.April 2020
Zitat8.4.20
Corona-Partys in Duisburger Call Centern

Niedrige Löhne, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, permanenter Druck und Überwachung, Stress und Lärmbelästigung: Das alles ist Alltag in den Großraumbüros der Call Center.
(...)
Über 200 MitarbeiterInnen arbeiten während einer Schicht, benutzen die selben Computer, Küchen und Toiletten wie die andere Schicht mit ebenfalls 200 Leuten. Als die Corona-Pandemie anfing stellten ihre Vorgesetzten einen Tisch mit Tee und Hustenbonbons ins Büro. Aufgrund des Zeitdrucks, der beständig über die Pause schwebt, hätten sich viele KollegInnen nicht ausreichend die Hände gewaschen oder desinfiziert. Eine Kollegin, die mitteilte, dass sie an dem neuen Corona Virus erkrankt sei, wurde nicht nach Hause geschickt, da sie ja keine Symptome zeigte. Wie viele weitere ihrer ehemaligen KollegInnen sich infiziert haben kann sie nicht sagen.
(...)
https://solibewegung.wordpress.com/2020/04/08/corona-partys-in-duisburger-call-centern/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:53:26 Sa. 11.April 2020
ZitatWegen hohem Arbeitsaufkommen: Deutsche Post will Pakete auch sonntags zustellen
https://www.rnd.de/wirtschaft/wegen-corona-deutsche-post-will-pakete-auch-sonntags-zustellen-ZKOJW45G4ANFD4CT3Y5QBL7UIM.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:12:43 Sa. 11.April 2020
ZitatBERLIN - Massendiskussion um Produktions-Stopp bei Siemens

Nach wie vor wird in den Berliner Siemens-Betrieben in der Produktion gearbeitet! Am Montag, 16. März, meldete das Robert-Koch-Institut 6.012 bestätigte Corona-Infektionen für Deutschland.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw15/massendiskussion-um-produktions-stopp-bei-siemens
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:33:07 So. 12.April 2020
ZitatMangelnder Schutz – erste Arbeiter treten in Streik

Die Informationspolitik der Türkei zu Corona war von Beginn an wenig transparent.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1135347.mangelnder-schutz-n-erste-arbeiter-treten-in-streik.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: admin am 14:59:08 So. 12.April 2020
Der Jour Fixe der Gewerkschaftslinken Hamburg sucht Berichte aus der Arbeitswelt in der Coronakrise.
Ich wurde gebeten, diesen Hinweis bei chefduzen weiter zu verbreiten. Es gibt ein besonderes Interesse an der Situation prekär Beschäftigter, Soloselbstständiger und Menschen in Home Office.

Rückmeldung biite per pn oder an admin@chefduzen.de

Danke!
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 01:36:56 Di. 14.April 2020
Arbeiten bis zur Infektion
https://youtu.be/Jo34lc99tYE
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:48:38 Di. 14.April 2020
counselor, danke für den Videolink. www.solidarisches-stuttgart.org

Bei der gleichen Quelle findet man weitere interessante Videos:

https://www.youtube.com/channel/UCsP-mFuRce4TErXmqUKbNOw/videos

Pflege, Kitas, Logistik, Gastronomie...

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 06:08:31 Mi. 15.April 2020
ZitatIRLAND - Busfahrer streiken für Schutzmaßnahmen

Busfahrer des irischen Busunternehmens Bus Éireann sind in den Streik getreten. Sie protestieren gegen ungenügende Schutzmaßnahmen angesichts der Corona-Pandemie. Auslöser des Streiks war die die Erkrankung eines Kollegen durch das Coronavirus und die Meldung, dass in England schon 20 Busfahrer an Covid-19 verstorben sind. Es empört sie, dass ihre Arbeit als unverzichtbar eingestuft wird, gleichzeitig nicht einmal einfache Lösungen zu ihrem Schutz ergriffen werden.


Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw16/busfahrer-streiken-fuer-schutzmassnahmen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:32:01 Do. 16.April 2020
ZitatAutokonzerne, IG Metall und Bundesregierung planen Hochfahren der Produktion
(...)
In Deutschland fordert die Autoindustrie erneut ein groß angelegtes staatliches Konjunkturprogramm mit Steuererleichterungen und Prämien, um die Nachfrage anzukurbeln. In einer Telefonkonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vergangene Woche legten VW-Chef Herbert Diess und die anderen Autobosse ihr auch eine Abwrackprämie für ältere Benzin- und Dieselfahrzeuge nahe, wie es sie bereits nach der Krise 2008 gegeben hatte.

Doch der Autohandel ist aufgrund der Corona-Krise bislang untersagt. Tausende von Vertragspartnern und Autohäusern sind geschlossen. Autos werden derzeit nicht verkauft. Daher haben die IG Metall und die führenden Autoindustrieverbände letzte Woche in einem gemeinsamen Brief die Bundesregierung aufgefordert, den ,,stationären Autoverkauf schnellstmöglich wieder [zu] erlauben".
(...)
Der IGM-Vorsitzende Jörg Hofmann mahnt gemeinsam mit den Spitzenvertretern der Verbände an, den Kraftfahrzeughandel wieder zuzulassen. ,,Der Fahrzeugabsatz ist nahezu vollständig zum Erliegen gekommen." Die Lager seien voll. ,,Noch mehr Fahrzeuge können die Betriebe nicht aufnehmen. Damit kommen auch Zulieferung und Produktion zum Stillstand bzw. können nicht wieder angefahren werden", heißt es. Ihre Bitte daher: ,,Schnellstmöglich den stationären Verkauf von Kraftfahrzeugen an Endkunden nach dem nächsten Treffen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten der Länder wieder zu erlauben".

Die Bundesregierung folgte gestern wenig überraschend diesem ,,Vorschlag". Ab nächster Woche können die Händler wieder öffnen. BMW-Vertriebssprecherin Christina Hepe begrüßte gestern Abend diese Entscheidung: ,,Natürlich hilft uns das, keine Frage. Der Handel ist das Rückgrat unseres Geschäfts."(...)
https://www.wsws.org/de/articles/2020/04/16/auto-a16.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 09:30:09 Fr. 17.April 2020
Habe gerade mit meinem Arbeitgeber telefoniert. Mein Corona-Urlaub verlängert sich um zwei Wochen. Der Betrieb bleibt auf Weisung des Bayerischen Gesundheitsministeriums bis 3. Mai 2020 geschlossen. Der Arbeitgeber tüftelt zwischenzeitlich ein Infektionsschutzkonzept aus.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 16:14:53 So. 19.April 2020
ZitatVOITH SONTHOFEN - Urabstimmung über Streik unter Corona-Bedingungen

In der Urabstimmung haben 98 Prozent der IG-Metall-Mitglieder im Werk Sonthofen (Oberallgäu) des Maschinenbaukonzerns Voith für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw16/urabstimmung-ueber-streik-unter-corona-bedingungen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 16:51:37 So. 19.April 2020
Zitat von: counselor am 16:14:53 So. 19.April 2020
ZitatVOITH SONTHOFEN - Urabstimmung über Streik unter Corona-Bedingungen

In der Urabstimmung haben 98 Prozent der IG-Metall-Mitglieder im Werk Sonthofen (Oberallgäu) des Maschinenbaukonzerns Voith für einen unbefristeten Streik ausgesprochen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw16/urabstimmung-ueber-streik-unter-corona-bedingungen

Dieser Arbeitskampf hat nur bedingt etwas mit Corona zu tun. Dieser Artikel in der MLPD-Parteipostille hat keinen Mehrwert zu dem gestern verlinkten Artikel:
https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,25509.msg357552.html#msg357552

Trotzdem sicherlich immer wieder schön.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: CubanNecktie am 19:35:36 Mo. 20.April 2020
90 Corona-Infizierte bei Müller Fleisch in Birkenfeld – mehr als 1.000 Mitarbeiter werden getestet.

https://bnn.de/lokales/enzkreis/90-corona-infizierte-bei-mueller-fleisch-in-birkenfeld-mehr-als-1-000-mitarbeiter-werden-getestet?fbclid=IwAR1lKI5eQ1AQyRVIB3iBS7IuPNIvtXXXR9I3HPsupR9EpECco--VZ4Ase2Y (https://bnn.de/lokales/enzkreis/90-corona-infizierte-bei-mueller-fleisch-in-birkenfeld-mehr-als-1-000-mitarbeiter-werden-getestet?fbclid=IwAR1lKI5eQ1AQyRVIB3iBS7IuPNIvtXXXR9I3HPsupR9EpECco--VZ4Ase2Y)

90 Arbeiter*innen einer Fleischfabrik in der Nähe von Pforzheim hatten positive Coronatests, alle anderen werden gezwungen weiterzuarbeiten. Hunderte sind immer noch nicht getestet. Die Mitarbeiter*innen sind in Quarantäne müssen aber in die Fabrik kommen und verarbeiten dort Rindfleisch.
Während sich Millionen diszipliniert an die Einschränkungen halten und die Grundrechte massiv eingeschränkt sind, verbreiten Konzerne durch rücksichtsloses Profitdenken weiter das Virus.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 20:43:10 Mo. 20.April 2020
Solche Chefs gehören in den Steinbruch, aber nicht als Aufseher.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:42:36 Do. 23.April 2020
Es ist nicht das einzige Problem, daß der Gesundheitsschutz an vielen Arbeitsplätzen ignoriert wird.
Die Arbeit selbst ist ein Thema, das viel zu wenig thematisiert wird. Gestern hat mir ein Bekannter erzahlt, daß bei ihm in der Firma Kurzarbeit angemeldet worden ist und die Arbeitszeit stark reduziert wurde. Jetzt wird statt 7,5 nur noch 3 Std. am Tag gearbeitet. In der Zeit soll aber das gleiche Pensum geschafft werden. Und die meisten Kollegen machen das.

Hier nochmal eine Beschreibung des tollen "Home Office":
ZitatAlleinerziehende:
"Ich arbeite nachts, damit ich mich tagsüber um meine Kinder kümmern kann"
https://www.spiegel.de/familie/alleinerziehende-in-der-corona-krise-ich-schlafe-meist-nur-ein-paar-stunden-a-18719acd-89f1-4851-9d2e-63be2bf345dd
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 11:21:40 Do. 23.April 2020
Menno, da kann doch der Arbeitgeber nichts für wenn Kitas geschlossen sind.

Oder hoppla, ist es am Ende doch nicht so einfach Kinder und Arbeit die jeweils erforderliche Aufmerksamkeit zukommen zu lassen ohne selbst zerrieben zu werden, aber nein, emanzipierte Frauen können Multitasking.
Wenn Frauen arbeiten sollen und wollen warum zwängt man unbedingt noch so arme Würmchen (Kinder) in diesen Arbeitsstress, Kinder sind so lange das Wichtigste bzw. der Lebensmittelpunkt bis sie stören.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:38:45 Fr. 24.April 2020
ZitatArbeitsmarkt in den USA
Fast 27 Millionen neue Arbeitslose im Monat
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Fast-27-Millionen-neue-Arbeitslose-im-Monat-article21735223.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 12:04:06 Fr. 24.April 2020
Super, die Krise als Chance, 27 Mio. müssen sich jetzt nur noch nach ihr Bücken.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:21:40 Sa. 25.April 2020
ZitatARBEITSPLATZVERNICHTUNG - Polizeieinsatz gegen Mitarbeiterversammlung im Krankenhaus Schleiz

Die politischen Notstandsmaßnahmen werden immer dreister, wie am Donnerstag, 16. April, in Schleiz (Thüringen).

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw17/polizeieinsatz-gegen-mitarbeiterversammlung-im-krankenhaus-schleiz-l
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 21:24:14 So. 26.April 2020
Mehrsprachige Berichte aus aller Welt:

FEVER - CLASS STRUGGLE UNDER PANDEMIC
https://feverstruggle.net/de/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 16:24:24 Mo. 27.April 2020
ZitatStreik in Frankreich
Tote Lkw-Fahrer durch Corona

Die französischen Gewerkschaften machen angesichts von 35 Corona-Opfern unter den Lkw-Fahrern mobil und rufen zum Streik auf.


27.04.2020 Regina Weinrich
Angesichts von 35 Corona-Toten und rund 5.500 Infizierten unter den Fahrern hat die französische Gewerkschaft FGTE/CFDT für den 7. Mai 2020 zum Streik aufgerufen. Fernfahrer, aber auch die Lenker von Bussen und Krankenwagen wollen auf ihre prekäre Lage aufmerksam machen und fordern Anerkennung, berichten französische Medien.

Schwarze Fahnen für die Opfer


Die Fahrer werden aufgerufen, schwarze Trauerbinden zu tragen und ihre Fahrzeuge schwarz zu beflaggen, um der Toten zu gedenken. ,,Mit nicht weniger als 5.500 Covis-19-Fällen und 35 Todesfällen haben wir bereits große Opfer gebracht", betont die CFDT. Die Sicherheitsmaßnahmen reichten weiter nicht aus, und der Einsatz der Branche für Frankreich werde zu wenig gewürdigt. Der Streik findet an dem Tag statt, an dem Staatspräsident Manuel Macron drei Jahre im Amt ist.

1.000 Euro Prämie verlangt


Beamte in vorderster Linie der Pandemie hätten eine Prämie bekommen, hält die Gewerkschaft fest. Das gelte aber nicht für die Beschäftigten in Transport und Logistik in der zweiten Reihe, die seit dem Beginn der Krise das wirtschaftliche Leben aufrechterhielten. Da viele Transportunternehmen jetzt am Boden lägen, solle der Staat einspringen. Andere Gewerkschaften hatten bereits eine Prämie von 1.000 Euro verlangt, eine dritte fordert die Aussetzung der Kabotageregelung für sechs Monate, um das gebeutelte heimische Gewerbe vor der Konkurrenz aus dem Ausland zu schützen.
https://www.eurotransport.de/artikel/streik-in-frankreich-tote-lkw-fahrer-durch-corona-covid-19-ufr-cfdt-transport-logistik-11157826.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 15:33:53 Mi. 29.April 2020
ZitatMehr als 200 rumänische Arbeiter eines Schlachthofs im baden-württembergischen Birkenfeld haben sich mit dem Coronavirus infiziert.

Bei ihnen handelt es sich nach Angaben der Regierung in Bukarest um Beschäftigte von Subunternehmen eines deutschen Fleischbetriebs. Insgesamt seien dort 500 Rumänen beschäftigt. Auch andere Mitarbeiter sollen infiziert sein. Alle befinden sich in Isolation. Wie der ,,Schwarzwälder Bote" berichtet, wurden insgesamt 1.100 Menschen getestet, die auf dem Schlachthof in der Nähe von Pforzheim arbeiten oder mit Beschäftigten Kontakt hatten.
https://www.deutschlandfunk.de/covid19-viele-rumaenen-von-corona-ausbruch-bei-pforzheim.2932.de.html?drn:news_id=1125700
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 16:42:52 Do. 30.April 2020
ZitatSchwarzarbeiter:
Sie fallen durch alle Hilfsnetze
Keine Kurzarbeit, kein Arbeitslosengeld, keine Versicherung: Schwarzarbeitern wird in der Corona-Krise nicht geholfen. Durch die Wirtschaftskrise könnte ihre Zahl aber steigen.
https://www.zeit.de/2020/19/schwarzarbeiter-corona-krise-unterstuetzung-shutdown-nothilfe

Ein weiteres Thema, mit dem sich Gewerkschaften nie beschäftigen mochten.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:20:44 Fr. 08.Mai 2020
ZitatCorona-Krise: Die Lage am US-Arbeitsmarkt ist verheerend

Analysten rechnen mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 15 Prozent, ein Berater von US-Präsident Donald Trump hatte sogar unlängst gewarnt, die Quote könne bereits 19 oder gar 20 Prozent betragen. In den USA haben wegen der Krise seit Mitte März bereits mehr als 33 Millionen Menschen ihren Job verloren.

In der Woche bis zum 2. Mai hatten zuletzt rund 3,2 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. In den sechs Wochen zuvor hatten bereits 30,2 Millionen Menschen solche Hilfe beantragt - so viele wie nie zuvor in derart kurzer Zeit.
https://www.fr.de/politik/corona-krise-usa-infektionen-fallzahlen-bundesstaaten-lockerung-donald-trump-zr-13746574.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:52:39 Sa. 09.Mai 2020
ZitatMund-Nasen-Schutz im Apotheken-Team
Mitarbeiter-,,Streik" fürs Maskentragen – geht das?
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/05/05/mitarbeiter-streik-fuer-das-maskentragen

ZitatArbeiter streiken gegen Masken-Tragen am Arbeitsplatz

Unter anderem wegen Schweissausbrüchen am Fliessband und Atemproblemen haben Angestellte in einer italienischen Fabrik teilweise ihre Arbeit niedergelegt.
https://www.bluewin.ch/de/news/international/arbeiter-streiken-gegen-masken-tragen-am-arbeitsplatz-389644.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 20:21:57 Sa. 09.Mai 2020
Die FAZ heute ausführlich zur Situation in den Schlachthöfen:

https://www.faz.net/2.1848/hohe-infektionszahlen-corona-alarm-im-schlachthof-16760814.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Das ist schon krass: Infizierte müssen weiterarbeiten, unter Quarantäne: "Das Landratsamt Enzkreis stellte daraufhin den kompletten Betrieb unter Quarantäne. Die Schlachtung und Verarbeitung des Fleischs ging weiter, aber die Mitarbeiter durften sich nur an der Arbeitsstätte und zu Hause aufhalten, sonst nirgends."
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:53:21 Mo. 11.Mai 2020
ZitatUSA - "Automobilarbeiter forderten schon früh die Einstellung der Produktion"

John Catalinotto von der Workers World Party berichtet "Rote Fahne News" zu den Folgen der Corona-Krise sowie der Weltwirtschafts- und Finanzkrise in den USA:

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw20/automobilarbeiter-forderten-schon-frueh-die-einstellung-der-produktion
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:12:21 Di. 12.Mai 2020
ZitatKein Kurzarbeitergeld bei Dividenden
Schweden watscht Konzerne ab

Firmen, die in Schweden Dividenden an Aktionäre zahlen, erhalten kein Kurzarbeitergeld mehr vom Staat. In Deutschland sieht das anders aus.
https://taz.de/Kein-Kurzarbeitergeld-bei-Dividenden/!5683618/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 22:16:52 Di. 12.Mai 2020
Bei uns gibt es ja auch CxU und AFDP. Da ist man stolz drauf.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Onkel Tom am 12:50:46 Mi. 13.Mai 2020
Das in D Fürmen mit Corona-Hilfsgeldern überhäuft werden, die damit eher ihre Investoren mit Dividenden
versorgen, wird eigendlich nur von der Linkspartei kritisiert..
Aber deren Vorschläge etc, werden in den "Otto-Normalmedien" ja mit Corona-News überflutet und ertränkt  >:(

Jo, das mit der "Solidarität" und wie dies so schön verfälscht benutzt wird. Ääätzend..

https://youtu.be/GiU85X3T6Po
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 16:20:55 Mi. 13.Mai 2020
ZitatDrohender Kollaps: Demo am Flughafen erinnert an Reisebranche

NÜRNBERG - In über 40 Städten gingen am Mittwoch Demonstranten auf die Straße: Sie protestierten, um an den drohenden Kollaps in der Reisebranche zu erinnern. Im Touristiksektor gibt es alleine im April Verluste in Milliardenhöhe. Auch in Nürnberg versammelten sich die Demonstranten.

Quelle: https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/drohender-kollaps-demo-am-flughafen-erinnert-an-reisebranche-1.10101726
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 17:32:58 Mi. 13.Mai 2020
Frei nach deepL:
ZitatNahezu 80% der Busfahrer der Stib und 60% der Straßenbahnfahrer haben am Dienstag ihren Dienst nicht aufgenommen, bestätigte die Sprecherin der Brüsseler Interkommunalen Verkehrsgesellschaft (Stib), Françoise Ledune. Seit Montagmorgen ist das Stib-Netzwerk nach einer Aktion einiger Mitarbeiter, die auf fehlende Schutzmaßnahmen hinwiesen, stark gestört.

Am Dienstagmorgen fand ein Treffen zwischen den Gewerkschaften - obwohl die Stib darauf hinweist, dass diese Aktion von den Gewerkschaften nicht unterstützt wird - und der Unternehmensleitung statt, um Wege aus diesem Konflikt zu finden.
https://www.rtbf.be/info/regions/detail_pres-de-80-des-chauffeurs-de-bus-de-la-stib-n-ont-pas-pris-leur-service-mardi?id=10500286

Weitere Proteste und Kämpfe auch weiterhin hier:
https://solidarischgegencorona.wordpress.com/globale-entwicklung/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 15:25:28 Fr. 15.Mai 2020
ZitatWilder Streik in Brüsseler Verkehrsbetrieben – ,,Bis wieder Sicherheit gegeben ist"

Anfang der Woche traten in Brüssel große Teile der BusfahrerInnen und rund die Hälfte der Tram-FahrerInnen in einen wilden Streik. Zuvor hatte die Gewerkschaft hinter ihrem Rücken einer Wiederaufnahme der normalen Fahrpläne zugestimmt. Der Streik zwang die Gewerkschaft zurück an den Verhandlungstisch mit den Unternehmern – nun steht eine Vereinbarung vor dem Abschluss.


Seit Montag findet in den Brüsseler Verkehrsbetrieben ein wilder Streik statt. Das berichtet unter anderem der Blog ,,Solidarisch gegen Corona". Demnach habe sich der Streik so entwickelt, dass die ersten, die am Montag im Depot ankamen, beschlossen hätten, ihre Trams und Busse nicht raus zu fahren. Rund 80% der Tram-FahrerInnen und 50% der BusfahrerInnen waren beteiligt. Die U-Bahn sei  mehr oder weniger normal gefahren.

Zuvor hatte die Gewerkschaft der Wiederaufnahme eines Regel-Fahrplans zugestimmt, ohne die ArbeiterInnen dabei einzubeziehen. Daraufhin entstand der wilde Streik, bei dem sich die ArbeiterInnen zum ersten Mal auf das ,,Droit de retrait" (Recht auf Rückzug) berufen, das seit 1996 Teil des belgischen Arbeitsrechts ist.

Dies erlaubt ihnen, sich von ihrem Arbeitsplatz zu entfernen, wenn sie sich in einer schweren und unmittelbaren Gefahrenlage befinden. Die Tram- und BusfahrerInnen sehen sich durch die Aufhebung des Lockdowns einer solchen unmittelbaren Gefahr an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt.

,,Bis wieder Sicherheit gegeben ist"
(...)
https://perspektive-online.net/2020/05/wilder-streik-in-bruesseler-verkehrsbetrieben-bis-wieder-sicherheit-gegeben-ist/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Nao am 20:30:33 Fr. 15.Mai 2020
China macht's vor: Lohnkürzungen wg. Coronakrise:
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/in-china-rollen-lohnkurzungen-an-wahrend-das-coronavirus-unternehmen-schwacht/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:54:28 So. 17.Mai 2020
ZitatFeldarbeiterInnen in Bornheim streiken für bessere Löhne

In Bornheim haben am Freitag 150 bis 250 FeldarbeiterInnen die Arbeit niedergelegt und lautstark protestiert. Die größtenteils aus Rumänien stammenden ArbeiterInnen hatten für einen Monat Arbeit nur etwa 200 bis 300 Euro erhalten. Auch die Polizei rückte zum Einsatz an.


In Bornheim in der Nähe von Bonn kam es am Freitagmorgen (15.05.2020) zu einem spontanen Streik in einem großen Spargelbetrieb. Die FeldarbeiterInnen, die größtenteils aus Rumänien stammen, weigerten sich morgens, in die Busse zu steigen, die sie immer zu den Spargelfeldern bringen. Grund für ihren Streik sind die extrem ausbeuterischen Verhältnisse in dem Betrieb. Die ArbeiterInnen hatten für einen vollen Monat Arbeit nur rund 200 bis 300 Euro erhalten. Damit wollen sie sich nicht zufrieden geben und kündigen an weiter zu streiken.

Der Betriebsleiter hatte bereits kurz darauf am Freitag die Polizei zur Unterstützung gerufen. Diese rückte mit rund 20 BeamtInnen an, konnte die ArbeiterInnen allerdings nicht vom Streiken abhalten. Der Betrieb hat bereits vor einigen Wochen Insolvenz angemeldet, weswegen er jetzt von einem Insolvenzverwalter geführt wird. Dieser weigerte sich aber Stellung zu beziehen.

Gefährdung und Tod der SaisonarbeiterInnen wird in Kauf genommen

Die Arbeits- und Lebensbedingungen für die ausländischen FeldarbeiterInnen sind besonders gewissenlos. Sie leben auf engem Raum mit Mehrbettzimmern in Sammelunterkünften, aus denen sie dann morgens auf die Felder gefahren werden und in die sie abends wieder zurückkommen. Zusätzlich zu der hohen körperlichen Belastung und den niedrigen Löhnen sind sie so durch massiv das Coronavirus bedroht. Mitte April verstarb dann auch der erste Saisonarbeiter an Covid-19.
https://perspektive-online.net/2020/05/feldarbeiterinnen-in-bornheim-streiken-fuer-bessere-loehne/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 12:04:14 So. 17.Mai 2020
ZitatITALIEN - Drastische Verschlechterung der Lebenslage der Massen

Den teilweise Rückgang der Infektionen durch Corona nutzen die Konzerne, um möglichst schnell die Produktion wieder hochzufahren. Dabei riskieren sie bewusst den Ausbruch einer zweiten Infektionswelle. In Italien hat die Regierung Conte die ,,Phase 2" zur ,,Öffnung" verordnet. Das kritisiert die Gewerkschaft Si Cobas in einer Erklärung massiv: ,,Jetzt, da die Epidemie noch voll im Gange ist, es Tausende von Neuinfektionen und Hunderte von neuen Todesfällen jeden Tag gibt, beschließt die Regierung, alle Aktivitäten 'wieder zu öffnen'. Aber sie will uns weiterhin unseren Mund verbieten, uns mit Geldstrafen und Schlagstöcken daran hindern, zu streiken, unsere Gedanken und unseren Widerspruch zum Ausdruck zu bringen!"

Aktuell sind 8 Millionen Menschen in Italien auf Kurzarbeit. 2,7 Millionen warten seit teilweise eineinhalb Monaten auf Geld. Inzwischen leben viele Arbeiterinnen, Arbeiter und ihre Familien von Essensgutscheinen, Lebensmittelspenden. Dazu Si Cobas: ,,In diesem Tempo werden in wenigen Wochen Millionen von Arbeiterinnen und Arbeiter nicht über die Runden kommen und sich den Millionen von Arbeitslosen, Scheinselbstständigen, Zeitarbeitskräften und irregulär Beschäftigten anschließen, die bereits hungern."

Auch angesichts dieser weiteren Verschärfungen und Verschlechterungen der Lebenslage sind die internationale gewerkschaftliche Zusammenarbeit und Solidarität ein akutes Gebot der Stunde! Schließlich fragen sich viele unserer Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen, wie sie helfen könnten! Ergreifen wir die Initiative in unseren Gewerkschaften! Hoch die internationale Solidarität!

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw20/drastische-verschlechterung-der-lebenslage-der-massen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 14:51:19 So. 17.Mai 2020
Die Linke fördert die Kosten der Corona Krise nicht auf den Rücken von ArbeitnehmerInnen abzuwälzen. Artikel dazu im Netz. Linke-website.

Merkel gegen Reichen-Besteuerung!!!
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 17:15:39 So. 17.Mai 2020
Zitat
systemrelevant

Seit der Corona-Krise gibt es plötzlich systemrelevante Berufe. Und oft handelt es sich dabei um die unterbezahlten und gesellschaftlich wenig anerkannten Berufe, in denen bereits vor der Krise die Arbeitsbedingungen systematisch verschlechtert wurden. Was haben die Menschen zu erzählen, die unsere Gesellschaft am Laufen halten, die Supermarktregale einräumen, Alte und Kranke pflegen, Essen liefern, Müll abholen? Was motiviert sie morgens aufzustehen und was wünschen sie sich für die Zukunft?
Und wer entscheidet eigentlich, wer systemrelevant ist – und zu welchen Bedingungen?

https://www.youtube.com/watch?v=NtPYQE-fScQ

https://www.youtube.com/watch?v=pwQQY_CHopQ

https://www.youtube.com/watch?v=Cc6j_aN9DOk
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:40:42 Mi. 20.Mai 2020
ZitatDÜSSELDORF - Henkel: Kurs auf volles Risiko

Die Produktion des Stammwerks des Henkel–Konzerns in Düsseldorf war nie von der teilweise heruntergefahrenen Produktion betroffen, vor allem weil die Abverkäufe von Wasch-, Reinigungs- und Hygienemittel durch die Decke gehen und alleine im ersten Quartal 2020 um 5,3 Prozent stiegen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw21/henkel-kurs-auf-volles-risiko
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:34:06 Mo. 25.Mai 2020
ZitatMAILAND - Militär gegen Arbeiterstreik

Auf der Piazza Castello in Mailand wurde am 18. Mai gegen einen Arbeiterstreik eine Militär-Garnison aus der Region eingesetzt.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw21/militaer-und-polizei-gegen-arbeiterstreik
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 22:02:50 Mo. 25.Mai 2020
ZitatKONGO - Kumpel erkämpfen Corona-Bonus

Bergleute der chinesischen Molybdän-Mine Tenke Fungurume Mining (TFM) ereichten am Sonntag nach einem eintägigen Streik einen Erfolg. Seit dem 24. März mussten sie auf dem Zechengelände ohne Kontakt nach außen bleiben, damit die Förderung nicht durch Corona gefährdet wird. Sie erhalten jetzt 100 Dollar pro Tag für die Arbeit in Isolation und ab Mittwoch beginnt die Rotation auf der Zeche, so dass die ersten Kumpel nach zwei Monaten ihre Familien wieder sehen können.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw22/kumpel-erkaempfen-corona-bonus
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:35:23 Di. 26.Mai 2020
ZitatCorona-Krise
Unionspolitiker fordern Senkung des Mindestlohns
https://www.fr.de/wirtschaft/corona-krise-unionspolitiker-fordern-senkung-mindestlohns-zr-13589715.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:15:57 Di. 26.Mai 2020
Zitat von: counselor am 15:34:06 Mo. 25.Mai 2020
ZitatMAILAND - Militär gegen Arbeiterstreik

Nicht Rußland und nicht Ungarn. Eine freie westliche Demokratie im Herzen der EU.

Wo bleibt der Aufschrei unserer Qualitätsmedien, der unermüdlichen Faktenchecker?
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Ziggy am 14:09:19 Di. 26.Mai 2020
In der CDU gab es diese Tage tatsächlich eine Debatte bezüglich Absenkung des Mindestlohnes im Zuge von Corona ...

Hach ja, was haben wir unsere "Helden der Krise" beklatscht und besungen, jetzt ist schon wieder Schluß mit Lustig. Jetzt zeigen sie wieder ihr wahres Gesicht. Natürlich wurde das verworfen (aber nur deshalb, weil klar ist, daß dann die Zustimmungswerte in der Bevölkerung in den Keller rauschen würden), aber alleine, daß darüber diskutiert wurde ... meine Fresse!

So sind sie, die sogenannten christlichen Parteien: Von den Armen nehmen, um den Reichen zu geben.

Ich darf hier nicht schreiben, was ich wirklich denke, sonst steht gleich das SEK vor der Tür. Muß ja auf meine alten Tage auch nicht sein.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:09:46 Do. 28.Mai 2020
(https://abload.de/img/gegen-die-arbeitsbedi8gjzc.jpg) (https://abload.de/image.php?img=gegen-die-arbeitsbedi8gjzc.jpg)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:52:05 Do. 28.Mai 2020
Zitat»Streik, Streik!«
Italiens Unione Sindacale di Base beweist Schlagkraft durch Protest der Landarbeiter


Ein Schrei geht über die Felder: »Streik! Streik!« Von der Elendssiedlung Torretta Antonacci aus durchquert der lange Demonstrationszug die sonnigen Straßen der apulischen Landschaft. Am 21. Mai haben hier wie in ganz Italien viele Arbeiter damit aufgehört, Obst und Gemüse zu lesen, und sich dem Streik angeschlossen, zu dem die Gewerkschaft des Agrarsektors landesweit aufgerufen hatte.
(...)
https://www.jungewelt.de/artikel/379123.streik-streik.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:07:50 Do. 28.Mai 2020
ZitatDie schwerste Rezession seit Jahrzehnten trifft den Arbeitsmarkt mit Wucht. Zehn Millionen Anträge auf Kurzarbeit wurden gestellt. 300.000 Menschen haben allein bis Mitte April ihren Arbeitsplatz verloren. Verglichen mit der Lage in den USA steigt die Erwerbslosigkeit aber nur moderat. Grund zur Entwarnung also? Nicht für diejenigen, die in einem der fast 2,8 Millionen befristeten Arbeitsverhältnisse tätig sind. Das sind 7,2 Prozent aller vertraglich Beschäftigten. In manchen Branchen ist der Anteil deutlich höher. Dazu gehören Erziehung und Unterricht, die Landwirtschaft und das von der Coronakrise gebeutelte Gastgewerbe. Es braucht keine Phantasie, um die Konsequenzen für den Arbeitsmarkt vorauszusehen.
https://www.jungewelt.de/artikel/379147.knallharte-interessen.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 14:54:15 Do. 28.Mai 2020
ZitatCORONA - Belastungs-Hot-Spot Schulen

Mit der Öffnung der Schulen hat auch der Unterricht für die meisten Klassen in der Bundesrepublik wieder begonnen. Ein Lehrer berichtet über seine Erfahrungen:

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw22/belastungs-hot-spot-schulen

ZitatCORONA - Für viele ist dieses Jahr kein Urlaub drin

In der letzten Woche ging es im Fernsehen ja nur noch um die Aufhebung der Reise- und Urlaubsbeschränkungen.

Da kommt man sich als Arbeiter bei einem großen Automobilzulieferer irgendwie vor wie im falschen Film. Denn für viele Arbeiterinnen und Arbeiter steht beim Urlaub nicht nur die Frage der möglichen Gesundheitsgefährdung im Raum. Durch die von der Corona-Krise verschärfte Wirtschafts- und Finanzkrise wurden viele Leiharbeiter oder Arbeiter von Werksvertragsfirmen einfach entlassen. Sie können wegen Existenzsorgen weitgehend keinen Urlaub mehr planen.

Für die vielen Arbeiterinnen und Arbeiter der Metall- und Elektroindustrie wurde von der IG-Metall-Führung mit dem Unternehmerverband ein Tarifvertrag - über die Köpfe der Gewerkschafter an der Basis hinweg - vereinbart. Dieser sieht bei Kurzarbeit die Aufstockung des Monatsgehalts auf 80 Prozent vom Nettolohn vor. Jedoch wird diese Aufstockung nicht von den Unternehmern bezahlt, sondern durch die Aufteilung unseres Jahresurlaubs- und Weihnachtsgelds auf die einzelnen Monate plus einem einmaligen Betrag von 350 Euro durch das Unternehmen. Die Gelder, die für den Urlaub, für Weihnachtsgeschenke und Anschaffungen in 2020 ausgegeben werden könnten, gehen jetzt also für monatliche Miete, den Einkauf der Lebensmittel und so weiter drauf! Wer kann sich also da noch einen größeren Urlaub erlauben? Entgegen den Sonntagsreden von Merkel, Scholz & Co werden die Corona-Krise und die kapitalistische Weltwirtschafts- und Finanzkrise auf uns abgewälzt, während die Profite für die Großkonzerne ,,gerettet" werden.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw22/fuer-viele-ist-dieses-jahr-kein-urlaub-drin
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 23:23:31 Fr. 29.Mai 2020
Zitat29.5.20
IG BCE mußte handeln

Startschuss zum 24-Stunden-Warnstreik vor Globalfoundries

Am Freitag, 29. Mai 2020 um 14 Uhr fiel der Startschuss zum 24-Stunden-Warnstreik vor Globalfoundries.
Im Tarifkonflikt beim Dresdner Chiphersteller Globalfoundries (GF) haben am Freitag, 29. Mai 2020 um 14 Uhr, Mitarbeiter mit einem 24-Stunden Warnstreik begonnen, zu dem die IG BCE Nordost (Bergbau, Chemie, Energie) aufgerufen hatte. Die Mitarbeiter kämpfen für einen Tarifvertrag, der ihnen "mehr Rechte, mehr Geld und eine faire Arbeitszeit" bringt. (...)
https://nordost.igbce.de/20200529--24-stunden-warnstreik-glofo/195168
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:30:39 Di. 02.Juni 2020
ZitatMark Zuckerberg hat nicht auf einen Post von Präsident Trump reagiert, den Twitter als gewaltverherrlichend gekennzeichnet hatte. Nun streiken Mitarbeiter.

Auch wenn es sich um einen digitalen Streik handelte, war es das erste Mal, dass Facebook-Angestellte die Arbeit niederlegten.
https://www.zeit.de/digital/internet/2020-06/interner-protest-facebook-mark-zuckerberg-praesident-donald-trump-twitter
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 13:49:13 Mi. 03.Juni 2020
ZitatFORD - "Kollegen von Ford aus Valencia berichten"

"Auch bei Ford in Valencia ist die Produktion seit dem 4. Mai, zunächst mit zwei Produktionsschichten, wieder aufgenommen worden", weiß die Zeitung von Kollegen für Kollegen bei Ford Köln und angegliederten Betrieben, "Scheinwerfer", zu berichten.

Weiter schreibt sie: "Die Unternehmensleitung hat aber bereits mögliche endgültige Entlassungen (etwa 350 Kolleginnen und Kollegen) und eine weitere vorübergehende Entlassung (vergleichbar mit der 'Kurzarbeit' mit null Stunden in Deutschland), die ERSTE, für fast alle Mitarbeiter während eines großen Teils des restlichen Jahres angekündigt. Das Maßnahmenpaket von Ford für den Schutz gegen Corona hat noch deutliche Defizite, um deren Beseitigung gekämpft werden muss (u.a.):

Verlängerung der Dauer jeder Pause oder Ruhepause angesichts der größeren Ermüdung, die die persönliche Schutzausrüstung verursacht, und weil es länger dauern wird, diese Schutzausrüstung zu entfernen und uns waschen/desinfizieren zu können, um etwas zu essen, zur Toilette zu gehen usw.
Ford weigert sich, im Gegensatz zu anderen Automobil-Unternehmen und angesichts des geschlossenen Zugangs zu Leitungswasser, ALLE Mitarbeiter mit Wasser in Flaschen zu versorgen.
Die Häufigkeit der Reinigung, zweimal pro Schicht, bei Knöpfen, Griffen und Toiletten ist unzureichend. Die Frequenz ist zu erhöhen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw23/kollegen-von-ford-aus-valencia-berichten
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 14:23:16 Do. 04.Juni 2020
Zitat4.6.20
Streik bei Lidl in Spanien

Lidl Spanien habe während der Corona-Krise zu wenig für seine Mitarbeiter getan, sagen die Gewerkschaften. Darum soll heute der Discounter landesweit bestreikt werden. (Schranke)
https://www.lebensmittelzeitung.net/handel/Unzureichender-Schutz-Streik-bei-Lidl-in-Spanien-146608

(https://abload.de/img/lidlojkb9.png) (https://abload.de/image.php?img=lidlojkb9.png)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 14:54:37 Fr. 05.Juni 2020
ZitatWer am Donnerstag in Spanien bei Lidl einkaufen wollte, stand entweder vor verschlossenen Türen oder musste sehr viel Geduld mitbringen. Ein Streik, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft CCOO-Servicios aufgerufen hatte, legte nach Gewerkschaftsangaben die Hälfte der 600 Geschäfte im Land lahm.

Im Rest bedienten der Filialleiter mit ein oder zwei KassiererInnen, die teilweise von Leihfirmen kamen, die Kunden. In den zehn Logistikzentren blieben 80 Prozent der Beschäftigten der Arbeit fern. Insgesamt zählt die deutsche Kette in Spanien 13.500 Mitarbeiter.
https://taz.de/Streiks-in-Spanien/!5690595/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 15:03:10 Fr. 05.Juni 2020
ZitatKapitalismus in der Krise
»Mal wieder streiken«
Corona spitzt die Situation aller Lohnabhängigen zu. Schlaglichter auf die Lage der Beschäftigten in sogenannten systemrelevanten Berufen


(https://abload.de/img/138438zwjs3.jpg) (https://abload.de/image.php?img=138438zwjs3.jpg)
In der Krise Solidarität beweisen. Angeführt von der Basisgewerkschaft FAU, formiert sich in Bornheim bei Bonn ein Demonstrationszug gegen ausbleibende Löhne und die Arbeitsbedingungen auf den Spargelfeldern (18.5.2020)

Die Coronapandemie legt frei, was für viele sonst nur in Schattierungen erkennbar ist. Einerseits spitzen sich die Bedingungen für weite Teile der Arbeiterklasse zu, andererseits diskutieren Medien und Politik über die Systemrelevanz bestimmter Berufe und somit auch über gesellschaftlich notwendige Arbeit. Einige Schlaglichter auf Versandhandel, Pflege, Einzelhandel und Saisonarbeit zeigen die aktuelle Situation in diesen Branchen und wie sich dort, wo Homeoffice keine Option ist, wo überdurchschnittlich viele Migranten, Migrantinnen und andere Frauen arbeiten, die Arbeitsbedingungen durch Corona verändern. Können die Beschäftigten in diesen Bereichen die aktuelle Debatte nutzen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen, sich zu organisieren und konkrete Verbesserungen zu erkämpfen? Beschleunigen sich durch die Pandemie Klassenkämpfe von unten – oder droht das Gegenteil? Und welche Rolle spielen Gewerkschaften und Linke dabei?

Vernetzung bei Amazon

Fünfmal pro Woche arbeiten Olivia Meyer und Mike Arnold im Amazon-Versandlager. An fünf Tagen in der Woche picken und packen. An fünf Tagen in der Woche haben sie Angst, sich mit Corona anzustecken. Dort, wo sie arbeiten, beim Versandzentrum in Winsen (Luhe), südlich von Hamburg, gab es bis Ende April mehr als 50 Coronafälle. Damit wurde der Amazon-Standort von den Gesundheitsbehörden offiziell als Hotspot eingestuft. Seither gibt es offiziell zwar keine neuen Fälle, die Furcht ist aber geblieben: »Die Stimmung in der Belegschaft ist miserabel, jeder hat Angst vor jedem«, sagt Olivia Meyer.¹ Ihr Vorwurf: Amazon habe viel zu spät gehandelt. Dazu teilt ein Sprecher von Amazon Deutschland gegenüber der Schweizer Wochenzeitung Woz (4.6.2020) mit, man tue alles, um die Beschäftigten so weit wie möglich zu schützen. Amazon habe die Arbeitsprozesse angepasst und alle vom Gesundheitsamt geforderten Maßnahmen umgesetzt.

Öffentlichkeitswirksam verkündete Amazon im März, den Beschäftigten während der Coronakrise zwei Euro pro Stunde mehr zu zahlen – allerdings nur, wenn sie arbeiten und nicht krank sind. »Sie ködern uns mit zwei Euro mehr die Stunde, damit die Leute zur Arbeit kommen«, sagt Mike Arnold. »Die Gesundheit der Leute ist ihnen nicht so wichtig.« Hinzu kommt, dass viele bei Amazon zunächst nur befristet angestellt sind, sich also erst einmal bewähren müssen. Um eine Vertragsverlängerung oder gar eine unbefristete Stelle zu erhalten, könnten viele auch mit leichtem Fieber oder Husten in die Arbeit gehen, befürchtet Arnold.

Amazon steht wie kein anderes Unternehmen für die unterschiedlichen Realitäten zwischen denjenigen, die profitieren, und jenen, die den Profit erwirtschaften. Während unter vielen Beschäftigten die Angst umgeht, dürfte die Leitung des US-Konzerns momentan sehr zufrieden sein. Die Aktie befindet sich seit Mitte April auf einem Rekordniveau. Amazon scheint ein übermächtiger Riese, dagegen wirken die Ansatzpunkte für Widerstand der Beschäftigten mikroskopisch klein. Doch es gibt sie: Durch die Pandemie könnten sich die Kampfbedingungen für die Beschäftigten verbessern. Gewerkschaftsaktivist Christian Krähling arbeitet seit mehr als zehn Jahren am Amazon-Standort im hessischen Bad Hersfeld. »Die Unzufriedenheit vieler Arbeiterinnen und Arbeiter mit der Geschäftsleitung ist im Zuge der Coronapandemie merklich gestiegen«, sagt er.

Amazons Umgang mit der Krise könnte noch eine weitere, für die Leitung unerwünschte Folge haben, meint Jean-François Bérot. Der Arbeiter in einem Amazon-Versandzentrum südlich von Paris sieht in der aktuellen Krise gute Voraussetzungen dafür, dass sich Belegschaften über die Ländergrenzen hinweg vernetzen. »Überall haben Amazon-Beschäftigte die gleichen Probleme. In Frankreich, den USA und in Deutschland haben sie Angst, sich mit Corona anzustecken«, sagt Bérot. Auch außerhalb Frankreichs haben Amazon-Beschäftigte mitbekommen, wie dort lautstark vor dem Amazon-Werk dessen Schließung gefordert wurde. Dass sich der Konzern dann nach einem Gerichtsbeschluss gezwungen sah, seine großen Lagerzentren tatsächlich dichtzumachen, hat allen Amazon-Arbeitern gezeigt, was theoretisch möglich ist.

In Europa war man bereits vernetzt, doch nun stehe man auch im engen Austausch mit Aktiven aus den USA, wo die Wut auf die Geschäftsleitung gerade besonders groß sei, sagt Christian Krähling vom Amazon-Werk in Bad Hersfeld. Ein Versuch der internationalen Vernetzung ist die Organisation Amazon Workers International, die Krähling mit aufgebaut hat: »Jede Gewerkschaft in jedem Land hat das Problem, dass sie sich nur an die Leitung des jeweiligen Landes wenden kann, aber in Europa werden die Entscheidungen vor allem bei der Europazentrale in Luxemburg oder sogar bei der weltweiten Zentrale in Seattle getroffen.«

Zusammenschlüsse wie die Amazon Workers International reagieren auf den global tätigen Konzern. Arbeitskämpfe gegen transnational operierende Konzerne können nicht in einem Land gewonnen werden; wenn in einem Land die Belegschaft streikt, kann Amazon einfach die Waren von einem anderen Land aus verschicken. Deshalb ist es notwendig, dass auch die Arbeiterinnen und Arbeiter Wege für transnationale Arbeitskämpfe finden, sich über Ländergrenzen hinweg organisieren – und gemeinsam kampffähig werden.

Mittlerweile tauschen sich täglich Beschäftigte aus etwa einem Dutzend Staaten im Rahmen der Organisation aus. Dass sie unabhängig von den großen Gewerkschaften funktioniert, sieht Krähling als Vorteil: »Für konkrete Aktionen ist es leichter, wenn sich die Beschäftigten vor Ort austauschen, weil sie den Laden besser kennen.« Außerdem könnten schneller Aktionen anlaufen, wenn keine komplizierten bürokratischen Hürden genommen werden müssen.

Erste Erfolge in der Pflege

Dana Lützkendorf, die als Pflegerin auf der Intensivstation der Charité in Berlin arbeitet, hat an ihren Arbeitsbedingungen während der Krise überraschend wenig auszusetzen: »Corona-Patientinnen und Patienten brauchen intensive Betreuung mit maximal zwei Patienten pro Pflegekraft, und die konnten wir diesmal gewährleisten. Kollegen und Kolleginnen von anderen Stationen, die während Corona weniger zu tun hatten, haben bei uns mitgearbeitet. Wir konnten endlich mal genau so für Patientinnen und Patienten da sein, wie es eigentlich nötig ist.«

Für eine bessere Patientenversorgung auch in Nicht-Corona-Zeiten kämpfen Lützkendorf und ihre Kolleginnen und Kollegen von der Charité seit mehr als zehn Jahren. Im Durchschnitt 10,3 Patienten muss eine Pflegekraft in deutschen Krankenhäusern versorgen. Damit ist das deutsche Gesundheitssystem europäisches Schlusslicht. Grund dafür ist unter anderem das Fallpauschalensystem, das nach Meinung von Lützkendorf und den anderen Pflegekräften abgeschafft werden muss. Bestimmte Behandlungen werden seit 2003 über feste Pauschalen vergütet, die oft knapp bemessen sind und die Krankenhäuser unter Kostendruck setzen. Da die Personalkosten die größte Ausgabe sind, sparen sie meist dort, also vor allem am Pflegepersonal und den Servicebeschäftigten, die bei der Charité outgesourct und nicht tarifgebunden sind.

An der Kampfbereitschaft hat auch die Coronakrise nichts geändert, nur die Bedingungen waren diesmal andere. »Normale Gewerkschaftsarbeit war während Corona nicht möglich. Wir konnten keine Kundgebungen durchführen, mussten also kreativ werden. Wir haben uns in Videochats getroffen und beschlossen, Unterschriften von allen Vivantes- und Charité-Beschäftigten zu sammeln.« Diese machen zusammen immerhin etwa 50 Prozent des gesamten Berliner Krankenhauspersonals aus. Herausgekommen ist der aus neun Forderungen bestehende »Corona-Krankenhaus-Pakt«. Darin wird gefordert, dass auch die outgesourcten Beschäftigten, zum Beispiel Reinigungs- und Transportkräfte, nach den Tarifen der anderen Beschäftigten bezahlt werden. Sie fordern außerdem 500 Euro Pandemiezuschlag pro Beschäftigten sowie den Stopp des Fallpauschalensystems.

Eine weitere Forderung ist, dass die Krankenhausbeschäftigten an den Gesprächen mit den Berliner Abgeordneten teilnehmen, dass sie selber sprechen und nicht für sie entschieden wird. In der Hinsicht waren sie bereits erfolgreich: Während des Shutdowns fand eine Videokonferenz mit Abgeordneten statt, berichtet Lützkendorf. Am 20. Mai wurden die Unterschriften an den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) übergeben und am 29. Mai verhandelten die Beschäftigten mit der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci über den »Corona-Krankenhaus-Pakt«. Mittlerweile haben die kämpfenden Beschäftigten erste Erfolge vorzuweisen: In einem Interview mit dem Tagesspiegel sagte Müller Ende Mai: »Ich kann mir auch eine Berliner Bundesratsinitiative vorstellen, um das System der Fallpauschalen abzuschaffen.« (24.5.2020) Wird Berlin jetzt also Vorreiter im Kampf gegen die Ökonomisierung der Krankenhäuser?

Ganz so leicht wird es wohl nicht, gibt Kalle Kunkel zu bedenken. Der ehemalige Verdi-Sekretär hat jahrelang mit den Charité-Beschäftigten gekämpft und beobachtet die Auseinandersetzungen derzeit von außen: »Einerseits sind durch die Pandemie die Fallpauschalen auf politischer Ebene delegitimiert, und es gibt derzeit ein großes gesellschaftliches Bewusstsein für die Probleme im Pflegebereich. Das erleichtert die Arbeitskämpfe dort und erhöht die Möglichkeiten für entsprechende Erfolge. Auf der anderen Seite rollt gerade eine neue Austeritätswelle auf uns zu, und es ist noch gar nicht klar, wo gespart werden wird.«

Klar ist, sie wollen weitermachen. Unklar ist bisher wie, sagt Lützkendorf: »Unter Corona hätten wir nicht streiken können. Wir Pflegekräfte fühlen uns für die Patienten verantwortlich, aber auch gesellschaftlich wäre das nicht akzeptiert gewesen.« Und in der Zukunft? »Es ist nicht unser primäres Ziel, zu streiken, sondern unsere Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Patientinnen und Patienten optimal zu versorgen. Wenn wir da nicht vorwärts kommen, diskutieren wir aber, ob wir mal wieder streiken.«

Petition im Einzelhandel


Für die Verkäuferinnen und Kassiererinnen, die während der Pandemie in den Supermärkten und Drogerien weiterarbeiten mussten, ist ein Streik noch in sehr weiter Ferne. Ihre Arbeitsbedingungen rückten zwar während des teilweisen Shutdowns mehr in den Fokus als bisher, breite Solidarität blieb trotzdem aus. Den Pflegekräften wurde von Balkonen aus applaudiert, die Verkäuferinnen kamen in den Dankesreden aber weitaus seltener vor. Obwohl sie weiter Regale einräumen und Barcodes scannen mussten, während es einen Massenandrang in den Supermärkten gab, weil viele Klopapier, Seife, Desinfektionsmittel und Mehl hamstern wollten.

Einer Verkäuferin platzte schließlich der Kragen. Am 15. März machte sich Farina Kerekes auf Facebook Luft: »Ich war sauer. Viele Kunden behandelten mich sehr schlecht, obwohl ich das gar nicht verdient habe, die achteten nicht auf meine Gesundheit. Die haben mich angehustet. Das hat mich mega angepisst.« Das Posting scheint einen Nerv getroffen zu haben. Bis heute wurde es 1.200mal geteilt. Es ist auch den Machern von change.org aufgefallen, einer Petitionsplattform. Sie kontaktierten Kerekes und boten ihr an, ihre Forderungen auf ihrer Seite online zu stellen. Kerekes forderte vor allem zwei Sofortmaßnahmen: Gefahrenzuschlag und Schutzausrüstung für alle. Wochenlang hatte sie gearbeitet, ohne Maske, ohne Schutzausrüstung, mit der gleichen Angst vor Ansteckung wie andere auch. Die Petition »Wir sind mehr wert als ein Danke! Der Handelsaufstand beginnt jetzt!« wurde bis zum 4. Juni rund 18.350mal unterschrieben. Das Ziel von 25.000 Unterschriften ist aber noch nicht erreicht.²

Kerekes glaubt nicht, mit solchen Petitionen einen Arbeitskampf gewinnen zu können. Sie hofft aber, Kolleginnen dadurch besser organisieren zu können, weswegen sie parallel zur Petition eine Facebook-Gruppe gegründet hat: »Gerade ist es noch eine ›Auskotzgruppe‹. Alle schreiben, wie schlimm ihre Arbeitsbedingungen sind.« Jetzt will sie selber aktiv werden und plant, ein Onlinetreffen zu organisieren. Für mehr fehlen leider Zeit und Unterstützung, denn noch mache sie eigentlich alles alleine, sagt sie. Dabei hat Kerekes andere Vorstellungen: »Mein Wunsch wäre, die Frauen, denn es sind ja vor allem Frauen, die jetzt das erste Mal über ihre miesen Arbeitsbedingungen posten, zu organisieren.«

Kerekes hat versucht, dafür Unterstützung von ihrer Gewerkschaft Verdi zu bekommen – bislang ohne Erfolg. Sie sieht die Gründe beim niedrigen Organisierungsgrad in ihrer Branche: »Im Einzelhandel sind nur wenige gewerkschaftlich organisiert, und ich glaube, die Gewerkschaften interessieren sich vor allem für Bereiche, in denen sie schon viele Mitglieder haben.« Sie müssen mehr werden, damit Verdi sich für sie interessiert – und sie brauchen Verdi, um mehr zu werden. Kerekes trifft hier auf ein Problem, das andere Beschäftigte in Branchen mit niedriger gewerkschaftlicher Organisierung ebenfalls kennen: Auch Gewerkschaften müssen mit Ressourcen haushalten und überlegen, wo sich Organisation für sie lohnt.

Dabei wären Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen dort dringend nötig, bestätigt auch Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Arbeitssoziologie an der Universität Göttingen: »Die Arbeitsbedingungen im Einzelhandel werden seit Jahrzehnten kontinuierlich schlechter. Vollzeitstellen sind stark zurückgebaut worden. Statt dessen gibt es unglaublich viele Teilzeitstellen und Minijobs.« Vielen reicht das verdiente Geld nicht mal zum Überleben, ergänzt Mayer-Ahuja: »Zehntausende Verkäuferinnen verdienen so wenig, dass sie gleichzeitig aufstocken, also ALG II beantragen müssen.«

Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Einzelhandel geraten aktuell allerdings wieder aus dem Fokus, statt dessen wird über die Öffnung von Geschäften am Sonntag, also über eine Sieben-Tage-Woche und die Absenkung des Mindestlohns diskutiert. Kerekes ist fassungslos, obwohl sie von der Politik ohnehin wenig erwartet: »Die klatschen im Bundestag, bedanken sich in ihren Reden bei uns Systemrelevanten und verpassen uns gleichzeitig einen Arschtritt.«

Streik der Erntehelfer

Drugan Ion ist Mitte 40 und war bereits mehrmals als Erntehelfer in Deutschland. Wie 2019 war er dieses Jahr wieder bei Spargel Ritter in Bornheim, in der Nähe von Bonn, jenem Betrieb, bei dem es Mitte Mai einen wilden Streik gab, der bundesweit für Aufsehen sorgte. Überhaupt sind die Arbeitsbedingungen von Arbeitsmigrantinnen und -migranten in der Landwirtschaft, aber auch in der Fleischindustrie in diesen Wochen viel mehr Thema als sonst, was vor allem an einigen spektakulären Fällen massenhafter Infektionen von Beschäftigten mit dem Coronavirus lag.

Es entbrannte eine Debatte über Subunternehmer, denn tatsächlich waren viele der positiv Getesteten über solche angestellt. Kritisiert wurden auch die Unterkünfte für Saisonarbeitskräfte, die häufig auf engstem Raum leben müssen. »Corona hat die Situation der Saisonarbeiter und Arbeitsmigranten überhaupt erst sichtbar gemacht«, sagt Jens Zimmermann, Gewerkschaftssekretär bei der IG BAU und in Westfalen für den Agrarbereich zuständig.

Die Unterbringung und die Versorgung waren auch bei Spargel Ritter in Bornheim ein Problem, sagt Erntehelfer Ion. Er lebte mit etwa 200 anderen Saisonkräften zwischen Bahngleisen, Friedhof und Kläranlage in einem Containerdorf. Die hygienischen Bedingungen seien dort mies gewesen, und auch das Essen war laut Ion schlechter als im vergangenen Jahr. Trockenes Brot und ungekochter Reis führten dazu, dass viele der Saisonarbeitskräfte anfingen, sich selbst zu versorgen, obwohl der Betrieb für die Verpflegung sorgen sollte.

»Die Bedingungen waren zwar schlechter als vergangenes Jahr, aber die hätten wir noch verkraftet. Schlimmer war die Sache mit dem Lohn«, erzählt Ion. Unter den Beschäftigten rumorte es in den Tagen vor dem Streik, denn einige der Saisonarbeitskräfte, die früher abreisen mussten, hätten von dem unter Insolvenzverwaltung gestellten Betrieb viel zuwenig Geld bekommen, manche sogar weniger als 200 Euro insgesamt. Bei Ion und vielen Kolleginnen und Kollegen wuchs die Sorge, ebenfalls viel weniger als vereinbart zu bekommen. »Dann hat eine Gruppe der Arbeiter beschlossen, wir arbeiten nicht weiter, bis wir den Lohn für unsere bisher geleistete Arbeit bekommen haben.«

Unterstützung bekamen die Streikenden in Bornheim von der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft FAU, die von dem Konflikt aus dem Radio erfahren hat und noch am gleichen Tag Leute nach Bornheim schickte. »Über Dolmetscher haben wir erfahren, dass es ein akutes Problem mit der Bezahlung gibt und unsere Hilfe angeboten«, sagt Max Schnetker von der FAU Bonn. Während sich die Beschäftigten auf ihren spontanen Streik konzentrieren konnten, organisierte die FAU samt Unterstützerkreisen aus der linken Szene der Umgebung eine Demonstration in Bornheim. Auf Videoaufnahmen im Internet sind einige Reden in rumänischer Sprache dokumentiert. Sie zeigen, dass nicht nur ausbleibender Lohn die Wut der Arbeiterinnen und Arbeiter beförderte. Eine Erntehelferin erzählt etwa, wie sie seit Beginn des Streiks in dem Containerdorf von einem Security-Team behandelt wird: »Sie bewachen uns seit drei Tagen Tag und Nacht, als wären wir im Gefängnis.« Eine andere Frau beschreibt, wie die Saisonkräfte »jeden Tag, vom Morgengrauen an, ohne Schutzmasken am Mund, eingepfercht in Bussen kamen«. Sie seien auf dem Feld beleidigt und misshandelt worden wie Hunde und das Essen sei nicht einmal für Schweine geeignet gewesen.

Nach einer weiteren Demo in Bonn ging eine Gruppe der rumänischen Saisonkräfte zum Konsulat ihres Landes und erzwang damit, dass der Konsul aktiv wurde. So kam am 20. Mai sogar die rumänische Arbeitsministerin Violeta Alexandru nach Bornheim, um Gespräche zu führen. Sie reiste zwar kurz darauf wieder ab, aber dass sie überhaupt gekommen war, wurde bereits als Zeichen gewertet, dass der spontane Streik Wirkung zeigte. Einige der Arbeiterinnen und Arbeiter gingen mittlerweile wieder zurück nach Rumänien, andere suchten sich Arbeit auf anderen Höfen. Nicht alle haben das Geld bekommen, das sie erwartet haben – auch Drugan Ion nicht. »Für drei Wochen habe ich nur 600 Euro gesehen. Es hätte mehr als das Doppelte sein müssen.«

Der Aktivist Christian Frings war in den Tagen des Arbeitskampfes häufiger in Bornheim und Teil der Unterstützungsstruktur. »Bemerkenswert ist, dass einige der Feldarbeiterinnen und -arbeiter sich bei der Suche nach neuen Jobs erst einmal die Unterkünfte und die Arbeitsverträge angeschaut haben«, sagt er. Und auch IG-BAU-Sekretär Zimmermann sieht für sein Gebiet, zu dem Bornheim nicht zählt, eine Veränderung im Vergleich zu den Vorjahren: »Für die Arbeiter gab es in der Landwirtschaft selten so gute Voraussetzungen wie jetzt, denn es sind wegen der Coronakrise deutlich weniger Saisonarbeitskräfte als sonst da.« Die würden teilweise von einem anderen Hof abgeworben. Manche Felder seien aus Mangel an Arbeitskräften gar für die private Ernte freigegeben worden.

Unterstützer Frings zieht eine positive Bilanz. Man habe gesehen, dass sich Linke an solchen realen Kämpfen beteiligen können: »Wir müssen die Augen aufhalten, dann können wir uns auch nützlich machen.« Denn dass Linke überhaupt von solchen wilden Streiks erfahren, ist nicht selbstverständlich. Anders als sozialrevolutionäre Aktivisten und auf Klassenpolitik fokussierte Journalistinnen und Journalisten haben die spontan Streikenden häufig andere Sorgen, als diese häufig illegalen Formen des Arbeitskampfes an die große Glocke zu hängen. Drugan Ion jedoch überlegt, vor Gericht zu ziehen, um für seine Arbeit bei Spargel Ritter doch noch den kompletten Lohn bekommen.

Ausblick

Noch vor wenigen Wochen war im linksliberalen Feuilleton zu lesen, die Coronapandemie läute das endgültige Ende des Neoliberalismus ein. Davon ist, so lässt sich vorläufig bilanzieren, in den betrachteten Branchen wenig zu spüren. Die Beschäftigten berichten von schlechteren Arbeitsbedingungen und haben Angst um ihre Gesundheit. Der neoliberale Kapitalismus könnte durch Corona sogar eine Renaissance erfahren: Eine Intensivierung der Ausbeutung, die Stützung der Kapitalseite durch die Regierungen, Appelle an die Arbeiterklasse, die Gürtel zum Wohle der Wirtschaft enger zu schnallen, deuten sich bereits jetzt an. Vielleicht bringt die Pandemie, die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich notwendiger Arbeit, die besonders oft von Migranten, Migrantinnen und anderen Frauen erledigt wird, für die aktuell immer sichtbarer werdenden Klassenverhältnisse auch einen Schub für die Kämpfe von unten. Ob diese aber losgelöst voneinander stattfinden und dann möglicherweise wieder zu verpuffen drohen, wird wesentlich davon abhängen, ob es gelingt, trotz aller Besonderheiten der jeweiligen Arbeitsbereiche das Gemeinsame der Klassenauseinandersetzungen zu entdecken – und ob sowohl die Kämpfenden als auch die sie Unterstützenden einen langen Atem haben. Eines jedoch hat sich seit dem Shutdown bestimmt nicht geändert: Das Ende des Neoliberalismus wird nicht an Schreibtischen ausgerufen, es wird erkämpft, mal mühsam, mal voller Schwung.

Anmerkungen:


1 Alle zitierten Aussagen, soweit nicht anders gekennzeichnet, stammen aus Interviews, die von Sebastian Friedrich und Nina Scholz geführt wurden.

2 Zur Petition siehe: https://www.change.org/p/peter-altmaier-wir-sind-mehr-wert-als-ein-danke-der-handelsaufstand-beginnt-jetzt
https://www.jungewelt.de/artikel/379639.mal-wieder-streiken.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 16:41:31 Sa. 06.Juni 2020
Im Gespräch mit jemandem heute ging es um den Pflegebonus. Ich bin außer der Tatsache, dass ein einmaliger, steuerfreier Pflegebonus vorwiegend für AltenpflegerInnen gezahlt werden soll so ungefähr im Bilde, auch der Meinung, dass dieser gezahlt würde auch trotz des Geschacheres, wer denn nun dafür zahlen müsse und anfangs sollte die Krankenkasse dafür einstehen, was diese nicht wollte, nun zahlt Pflegeversicherung einen Teil nebst Krankenkasse und der Rest das Land, so ungefähr.
Im Gespräch mit der Person (Bushaltstelle) hieß es plötzlich: ach, der Bonus sei doch gestrichen worden. Kann das sein, dass der mir Fake News mitteilen wollte? Ich müsste jetzt wen aus der Pflege treffen, um das zu fragen.
Vorerst habe ich das Internet mal versucht zu befragen, ohne groß Klarheit zu bekommen.
Ich stieß aber auf eine interessante Seite:
https://www.klassegegenklasse.org/der-bayerische-500e-pflegebonus-wie-die-csu-regierung-in-bayern-die-gemeinschaft-der-arbeiterinnen-spaltet/
anscheinend erhalten bestimmte im (bayer.) Pflegebereich Tätige den Bonus, andere aber nicht, was eine Spaltung der ArbeitnehmerInnen bedeuten könne (man dieses aber nicht zulassen solle)

Bin gerade auf der Suche nach dem Kurzarbeitergeld (und was diese Person dazu gesagt hat, und ob es stimmt..) ich fand das hier, vielleicht nicht uninteressant
ZitatDer DGB bittet um Verständnis, dass eine individuelle Beantwortung von Fragen derzeit nicht möglich ist.

In diesem Ratgeber erläutern wir die Einzelheiten. Unbedingt sollten sich – neben den Arbeitgebern – auch die Betriebsräte von der Bundesagentur für Arbeit beraten lassen. Dazu kann man sich an die örtliche Agentur für Arbeit wenden oder auch an die
⇒bundesweite Hotline 0800 45555 20.
https://www.dgb.de/themen/++co++a94a239e-6a99-11ea-bab2-52540088cada
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:23:55 Mo. 08.Juni 2020
ZitatDax und Dow im Plus
Der Optimismus der Anleger hält an

Nach der Verschnaufpause zum Handelsstart, hat der deutsche Aktienmarkt wieder auf Angriff geschaltet.
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/dax-und-dow-im-plus-der-optimismus-der-anleger-haelt-an-16806131.html

Wenn die "Angriff" sagen, meinen die auch Angriff. Den Angriff auf uns uns unsere Geldbörsen. Bei Mieten, Lohnkosten und Verbraucherpreisen geht noch was. Wenn platzt den Leuten endlich der Kragen? In anderen Ländern ist es bereits so weit.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:24:18 So. 14.Juni 2020
ZitatITALIEN - Polizeiangriff auf streikende Beschäftigte

Die Gewerkschaft SI Cobas und Csa Vittoria aus Italien gibt folgende Mitteilung an die Presse:

,,In der Nacht vom 9. Juni hat die Polizei einen Streikposten am Lagerhaus von Peschiera Borromeo TNT/FedEx in der Nähe von Mailand gewaltsam angegriffen. Bei den Streikenden handelt es sich hauptsächlich um Einwanderer aus arabischsprachigen Ländern. Der Kampf bei TNT/FedEx begann am 3. Mai gegen die Entlassung von etwa hundert Adecco-Zeitarbeitern, von denen 66 seit fünf Jahren in dem Lager arbeiteten, und die von TNT/FedEx auf der Grundlage einer am 18. März mit der Gewerkschaft SI Cobas unterzeichneten Vereinbarung hätten eingestellt werden sollen.

Nachdem die 66 Beschäftigten von TNT/Fedex nicht eingestellt wurden, rief SI Cobas am 3. Mai zu einem Streik in allen TNT-Lagern auf, und die Beschäftigten besetzten das Werk. Am 6. Mai startete die Polizei einen Militärangriff auf die Beschäftigten.

Die Beschäftigten und ihre Gewerkschaft SI Cobas gaben nicht auf und riefen weitere Streiks aus, wodurch das Unternehmen gezwungen wurde, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wenn auch nur, um einen 'goldenen Handschlag' für freiwillige Kündigungen anzubieten. Aber die Beschäftigten wollen Arbeit, kein Geld, und sie haben ihren Kampf fortgesetzt und auf andere Bereiche ausgeweitet ...

Die inoffizielle Begründung für den Gewalteinsatz besteht darin, dass sich die Kollegen bewusst an den Streiks vom 1. Mai beteiligten hatten. Gewalttätigkeit zielte drauf ab, Angst bei den Arbeitern zu säen und zu versuchen, ihre Gewerkschaft SI Cobas zu knebeln. Aber sie haben sich in ihren Abrechnungen geirrt.

Die Versammlung, die wir vor den Toren abgehalten haben, hat den Kampf in der Tat wieder aufgenommen, mit dem Versprechen, zu diesen Toren zurückzukehren, weil wir seit Jahren gelernt haben, dass Solidarität die stärkste Waffe der Arbeiter ist und wer einen berührt, berührt alle.

Der Streik geht weiter!"

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw24/polizeiangriff-auf-streikende-beschaeftigte
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 19:02:00 Di. 23.Juni 2020
Die neue Clara ist da!
https://clara.linksfraktion.de/ausgabe-49/

Ich entnehme dem Pflegekraefte-Artikel die Seite
Gesundheitohneprofite.noblogs.org
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:02:49 Do. 02.Juli 2020
ZitatKein Anspruch auf Kurzarbeitergeld
Coronakrise trifft Minijobber besonders hart


"Die Coronakrise verstärkt die Probleme des Niedriglohnsektors - vor allem für Minijobberinnen und Minijobber. Ohne das Sicherheitsnetz des Kurzarbeitergeldes erleiden sie als erste Einkommenseinbußen oder verlieren ihre Arbeit", sagte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger. Da Minijobber keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen, entfällt ihr Anspruch auf Kurzarbeitergeld.

Seit den Neunzigerjahren ist der Niedriglohnsektor in Deutschland der Auswertung zufolge um mehr als 60 Prozent gewachsen: Im Jahr 2018 verdienten mehr als ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten (7,7 Millionen) weniger als 11,40 Euro brutto die Stunde. Mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 8,40 Euro erhielt ein großer Teil von ihnen sogar weniger als den gesetzlichen Mindestlohn. Die Auswertung schätzt die Zahl jener, die unrechtmäßig weniger bekommen, als ihnen zusteht, auf 2,4 Millionen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/service/minijobs-corona-krise-trifft-niedriglohnsektor-hart-a-8269ab94-1ecd-427f-9f03-5e8229a793aa
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 15:51:50 Sa. 04.Juli 2020
ZitatWirtschaftskrise und Gegenwehr

Der Corona-Ausnahmezustand wird langsam gelockert – doch die Wirtschaftskrise hat gerade erst begonnen. Für uns ArbeiterInnen bedeutet die Krise schwerste Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Jeder dritte Betrieb in Deutschland hat Kurzarbeit angemeldet.
https://perspektive-online.net/2020/07/wirtschaftskrise-und-gegenwehr/

Es reicht scheinbar die Phantasie nicht, sich die Wirtschaftskrise vorzustellen.
Es war bei der Einführung von Hartz IV auch so. Es gab Leute, die klipp und klar gesagt haben, was damit auf uns zukommt. Fast niemand wollte das wahrhaben.

Wie sollten oder könnten wir uns vorbereiten?
Wir können uns sicher sein: Der DGB wird uns keine Hilfe sein.
Von ihm können wir nur wirkungslose Scheinkämpfe erwarten. Vielleicht auch wieder diese saudämlichen Sargträgeraktionen vor jedem Betrieb, der dichtmacht.

Wir gehen krassen Zeiten entgegen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 16:58:08 Sa. 04.Juli 2020
Dazu habe ich gerade Zahlen gelesen:

Über 7,3 Millionen Kolleginnen und Kollegen waren im Mai in Kurzarbeit, Hunderttausende haben schon ihren Job verloren. Fast täglich gibt es neue Meldungen über die Vernichtung Tausender Arbeitsplätze.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 09:57:47 Di. 21.Juli 2020
ZitatKREUZFAHRTSCHIFFE - Meyer-Werft stellt für sechs Wochen Produktion ein

Als Folge der Weltwirtschaftskrise und der Corona-Pandemie ist die Kreuzfahrtbranche nahezu zum Erliegen gekommen. Das hat auch Auswirkungen auf den Schiffsbau. So konnte die Meyer-Werft bislang zwei Kreuzfahrtschiffe nicht wie geplant an die Kunden ausliefern. In Papenburg verlängert Meyer jetzt die Betriebsferien durch Kurzarbeit. Die Produktion ruht vom 20.7. bis 30.8. Bis Jahresende ist Kurzarbeit beantragt. Meyer hat bereits im April am finnischen Standort Turku 450 Arbeiter entlassen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw30/meyer-werft-stellt-fuer-sechs-wochen-produktion-ein
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 12:54:10 Do. 30.Juli 2020
Mallorca:

ZitatStreik der Gepäckwagen-Schieber am Flughafen

Am Flughafen Son Sant Joan in Palma wollen die Gepäckwagen-Schieber ab morgen wöchentlich streiken. Das hat die Gewerkschaft SITEIB nun bekannt gegeben. Bei einem Schlichtungsgespräch Anfang der Woche sind die Gewerkschaft und die Unternehmensvertreter zu keiner Einigung gekommen. Grund für den angekündigten Streik ist, dass es mehr Arbeit als Personal gibt. Durch die strikten Hygiene-Maßnahmen müssen Wagen vermehrt desinfiziert werden. Viele Arbeitnehmer befinden sich aber weiterhin in Kurzarbeit. Rund 800 Wagen werden derzeit statt von 40, lediglich von 12 Mitarbeitern gereinigt.
https://www.inselradio.com/aktuell/news/lokales/2020/07/streik-der-gepaeckwagen-schieber-am-flughafen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 18:36:52 Mo. 10.August 2020
Es hat sich gerade ein Nachbar bei mir gemeldet, er sucht noch helfende Hände für den Umzug morgen. Ich kann leider nicht, hatte auch keine Zeit noch mit ihm zu reden. 

Ich vermute folgende Situation: Er ist selbstständiger Lichttechniker für Konzerte und Events aller Art. Coronatechnisch keine Aufträge, keine Kohle. Konnte/kann die Miete nicht mehr zahlen. Hals-über-Kopf raus. Wird wohl in seinem ausgebauten Klein-LKW wohnen, was er sonst nur bei Gigs auswärts machte.

Ich glaube, im Herbst geht es richtig ab. Es wird eine ganze Lawine ähnlicher Schicksale geben. Aber niemand redet über die eigene Armut und Verzweiflung.

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Hartzhetzer am 07:54:59 Di. 11.August 2020
ZitatFast täglich gibt es neue Meldungen über die Vernichtung Tausender Arbeitsplätze.
Das wäre doch alles halb so schlimm wenn die Mehrheit der Menschen daraus mal den Schluss ziehen würde das Arbeit für Geld weder Demokratisch noch Frei ist und in den Bereich der Diktatur gehört. Diese Erkenntnis muss die einzig logische Konsequenz erzeugen: "Wir wollen Frei davon sein das alles Wohl unsres Leben von einem Arbeitsplatz abhängig ist." Aber wenn wundert es, selbst im angeblichen Sozialismus der Ostblockstaaten war das tägliche Schuften gehen, fleißig sein und Leistung bringen ein goldenes Kalb das niemand hinterfragen oder gar schlachten durfte...

ZitatAber niemand redet über die eigene Armut und Verzweiflung.
Warum auch, das führt nur dazu das man als Jammerlappen oder toxischer Opfer Typ abgestempelt und von seinen Mitmenschen gemieden wird. Nach außen hin muss dein Leben immer so toll und perfekt sein wie die Bausparer Werbung im TV. Außerdem haben die Menschen alle ihre eigenen Probleme, da können sie die Probleme ihrer Mitmenschen nicht noch zusätzlich gebrauchen. Die Frage "Wie geht es dir?" ist eine rein rhetorische Höflichkeitskiste wie "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen", daher ist es Ratsam diese Frage stets mit einem "Alles Gut" zu beantworten.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:02:55 Di. 11.August 2020
Mag die Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft das Herz des Kapitalismus sein, so muß der Kampf auch in der gesellschaftlichen Realität und mit den Menschen in Ausbeutungsverhältnissen ausgefochten werden.

Es ist einerseits eine Grundlage, das Goldene Kalb der Arbeit zu schlachten und klarzumachen, daß Arbeit nicht unser höchstes Lebensziel sein sollte, sondern bestenfalls ein notwendiges Übel, anererseits mögen es Sklavenverhältnisse sein, doch haben viele Angst, ihren Job zu verlieren. Auch das muß man verstehen.

Es gibt einem schon zu denken, wenn man auf Flugblättern wg. verschärfter Infektionsgefahr fordert, eine Produktionsstätte lahmzulegen und dann Malocher sagen, sie wollen lieber weiterarbeiten trotz Coronagefahr, selbst wenn sie 100% Kurzarbeitergeld kriegen würden. Ihr Leben ist so leer, daß Arbeit zumindest soziale Kontake bedeutet und ihnen das Gefühl gibt, gebrauchtes Mitglied der Gesellschaft zu sein. Der Mensch ist ein soziales Wesen.

Wie diskutiert man mit diesen Menschen? Was kann man für Alternativen anbieten, die auch als realistisch und attraktiv empfunden werden?

"Wenn ich nicht arbeite, bin ich frei!" kommt jedenfalls nicht an. Es haut auch nicht hin.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 14:21:47 Di. 11.August 2020
Daher kommt ja min. nach 5 min. die Frage, was man arbeitet.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:06:22 Di. 11.August 2020
Arbeit bedeutet für viele Menschen soziale Kontakte und Tagesstruktur. Die viereinhalb Monate daheim waren auch für mich nicht einfach. Zumindest die ersten zwei Monate saß ich allein daheim ohne Ansprechpartner (Telefon mal außen vor). Wegen der strengen Ausgangssperre und der Kontaktbeschränkung. Erst nach zwei Monaten mit den Lockerungen konnte ich mich wieder mit meinen Leuten treffen.

Bei uns im Betrieb geht die Angst vor einem zweiten Lockdown um. Die Kollegen fürchten, dass der Betrieb diesen nicht übersteht und alle arbeitslos werden.

Daher würden Parolen von der Stilllegung des Betriebes wegen Infektionsschutz nur Kopfschütteln auslösen. Zumal es ja ein durchdachtes und allseits akzeptiertes betriebliches Infektionsschutzkonzept gibt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Hartzhetzer am 18:14:59 Di. 11.August 2020
Wahrscheinlich gehe ich zu sehr von mir selber aus, ich mag Menschen nicht besonders und könnte daher gern darauf verzichten für mehrere Stunden täglich einen Ort mit einer Gruppe anderer Menschen aufsuchen zu müssen zu denen ich nie dazugehören werde. Außerdem kann ich auch meiner Arbeit als Reinigungskraft nichts Lebens bereicherndes abgewinnen. Ich hoffe das ich vor dem Zeitpunkt wo ich zu alt bin für Hilfsarbeiten sterbe, es gibt nur eins was schlimmer ist wie stumpfsinnige Arbeit und nicht mit Menschen klar zukommen, Armut. Obwohl das klar kommen mit anderen Menschen und Armut für mich auch schon ein Gleichgewicht des Schreckens war (tue ich mir die Menschen im Job weiterhin an, oder tue ich mir die Armut bei Jobverlust an).
Ich wollte es erwähnen da mich eure Antworten zum Nachdenken gebracht haben...

ZitatWas kann man für Alternativen anbieten, die auch als realistisch und attraktiv empfunden werden?

Meine Idee wäre Geld komplett abzuschaffen. Stattdessen führt man ein Erfahrungspunktesystem ähnlich wie bei Rollenspielen ein. Für jede Arbeitsstunde die man für die Gesellschaft/ Gemeinschaft leistet bekommt man Punkte die einem nie verloren gehen oder weggenommen werden können außer durch Straftaten wie Betrug oder Diebstahl. Jeder Mensch hat von Kind an sein eigenes Punktekonto nur für sich, unabhängig von seinen Mitmenschen. Hat jemand zum Beispiel 2000 Punkte erreicht darf er sich überall auf der Welt ein Leben lang Essen und trinken nehmen. Bei 5000 Punkten darf man sich überall auf der Welt ein Leben lang Kleidung nehmen. Bei 10000 Punkten hat man das recht überall auf der Welt ein Leben lang eine 35 qm große Wohnung zu bewohnen. Bei 300000 Punkten kann man sich irgendwo auf der Welt ein Eigenheim aussuchen in dem man bis zu seinem Lebensende wohnen kann.
Das sind jetzt nur Beispielwerte um das Grundprinzip zu verstehen.
Die heutigen Supermärkte werden Verteilungszentren in denen sich jeder entsprechend seines Punktestandes bedienen kann.
Da niemand Punkte abgeben muss um einen anderen Menschen zu bezahlen, sondern jeder selber Quelle seiner Punkte ist kann auch jeder Mensch Verantwortung für sein Leben übernehmen. Jeder Arbeitet in dem was ihm gefällt solange bis er die Punkte zusammen hat die er für seinen Lebensstandard für ausreichend erachtet, danach kann bis zum Tod gefaulenzt werden außer man hat nach Beispielsweise 5 Jahren Lust das nächste Ziel in der Punktetabelle zu erreichen.
Wichtige Arbeiten wären schneller erledigt da mehr Menschen mitmachen könnten, da es ja nicht wie heutzutage zu teuer ist wenn 30 statt 20 Menschen eine Arbeit erledigen. Privateigentum wäre nur noch das Eigentum auf das der Eigentümer durch seinen Punktestand selber zugegriffen hat. Eigentum von dem mehr als ein Mensch abhängig ist darf kein Privateigentum sein, außer innerhalb einer Familie.
Wenn ein Eigentümer stirbt geht das was ihn gehört oder er in die Familie eingebracht hat an die Allgemeinheit über und steht jüngeren Menschen entsprechend ihres Punktestandes als Lebenslanges Eigentum zur Verfügung. Das ganze müsste man natürlich noch mit Basis und Rätedemokratie auch auf den Arbeitsstellen kombinieren.
Man könnte dann die Dinge so bauen das sie 100 Jahre halten und nicht nach 2 Jahren oder sogar schon 3 Monaten kaputt gehen, bloß weil man gezwungen ist ständig den gleichen Schotter neu verkaufen zu müssen um wieder an neues Geld zu kommen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 20:40:15 Mi. 19.August 2020
ZitatKrisenfolgen beim Schienenkonzern
Bahner sollen verzichten
»Bündnis« aus Konzern, Bund, Betriebsrat und EVG will Schienenverkehr nach Coronapandemie stabilisieren
https://www.jungewelt.de/artikel/384651.krisenfolgen-beim-schienenkonzern-bahner-sollen-verzichten.html

Mir schwant fürchterliches:
"Verzicht" soll das neue Schlagwort zur Krsienbewältigung werden. Wenn wir uns nicht offensiv mit diesem Schulterschluß von Wirtschaft, Politik, Medien und Gewerkschaften auseinandersetzen, werden wir es teuer bezahlen....
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 00:17:40 Do. 20.August 2020
Ungefähr 300.000 Seeleute sind im Moment wegen Corona auf den Schiffen gefangen. Es gibt Ansätze und Streiküberlegungen, um von Bord kommen zu können. Damit sich die Seeleute nicht untereinander austauschen, wird anscheinend auf Veranlassung einiger Reeder das Internet abgeschnitten.

ZitatWith around 300,000 crew stuck at sea working beyond their contracts due to Covid-19 travel restrictions some seafarers have been willing to take matters into their own hands, taking up the International Transport Workers Federation call to down tools in a desperate bid to get home.

Splash has learnt that some shipowners are now asking managers to cut internet at sea so seafarers cannot share tactics on how best to effect crew change by stopping work.
https://splash247.com/dark-tactics-deployed-to-make-crew-changes-harder/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:55:08 Do. 20.August 2020
Zitat von: Hartzhetzer am 18:14:59 Di. 11.August 2020
ZitatWas kann man für Alternativen anbieten, die auch als realistisch und attraktiv empfunden werden?

Meine Idee wäre Geld komplett abzuschaffen...
Ein wirklich radikaler Schritt. Bei dem gäbe es einiges zu bedenken.

Zitat...wie bei Rollenspielen...
...halte ich für keinen angemessenen Umgang mit einer gesamtgesellschaftlichen Problematik.

Und dann fällst du zurück auf das Prinzip der Konkurrenz mit einem "Punktesystem".
ZitatBei 5000 Punkten darf man sich überall auf der Welt ein Leben lang Kleidung nehmen. Bei 10000 Punkten hat man das recht...

Es soll ja erstmal jeder Gedanke erlaubt sein, aber nee, das überzeugt nicht.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 14:22:06 Do. 20.August 2020
Zitat von: Kuddel am 20:40:15 Mi. 19.August 2020
(...)
"Verzicht" soll das neue Schlagwort zur Krsienbewältigung werden. Wenn wir uns nicht offensiv mit diesem Schulterschluß von Wirtschaft, Politik, Medien und Gewerkschaften auseinandersetzen, werden wir es teuer bezahlen....
Dieser Vezicht und die jetzige Diskussion über die 4-Tage-Woche erinnert an das Krisenprogramm von Volkswagen in den 90ern, als für einige Zeit 28 Stunden eingeführt wurden. Daraus entwickelte sich dann Automotive, 5000x5000, HartzIV, Leiharbeit, Entfesselung der Märkte. Eben das dürfte jetzt in wesentlich größerem Rahmen passieren. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die totale Sozialpartnerschaft ausgerufen wird.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:17:48 Di. 25.August 2020
ZitatDAIMLER WÖRTH - "Auf Teufel komm raus" soll produziert werden

Die Vertrauenskörperleitung des Daimler-Werks in Wörth hat einen offenen Brief an die Werksleitung geschrieben, in dem sie unerträgliche Arbeitsbedingungen in der Sommerhitze und während der Corona-Pandemie anprangert. Große Teile des Briefes habe inzwischen auch die örtlichen Medien aufgegriffen. Hier Auszüge daraus:

"Bereits seit zwei Jahren machen wir auf die Situation bei Hitze, insbesondere bei Temperaturen über 30 Grad, in den Produktionshallen aufmerksam und verlangen verbindliche Maßnahmen zur Entlastung und Abhilfe. ... Das ist schlichtweg nicht leistbar und wird nur durch extreme Anstrengungen und auf Kosten der Gesundheit möglich gemacht. Die Corona-Pandemie verstärkt die Belastungen in diesem Jahr aber noch weiter. ...

An etlichen Arbeitsplätzen, vor allem an den Bändern, wo der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann, besteht zudem Maskenpflicht. Für alle diese Belastungen gibt es keinen bzw. nur unzureichenden Ausgleich. So wird Ihrerseits bewusst die Gesundheit der Mitarbeiter gefährdet. 'Auf Teufel komm raus' soll produziert werden, und die Gesundheit der Mitarbeiter spielt trotz aller Hochglanzbroschüren und öffentlicher Verlautbarungen keine ausreichende und angemessene Rolle!

Auch der Betriebsrat fordert seit längerem Regelungen und deren Festschreibung in einer Betriebsvereinbarung zum Thema Hitzebelastung. Diese Verhandlungen werden Ihrerseits aber seit Jahren verschleppt. ...

Bereits vergangenes Jahr haben mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen der Spätschicht sich an einer Protestaktion gegen die unerträglichen Arbeitsbelastungen bei Hitze über 30 Grad beteiligt. Außerdem gab es mehrere Redebeiträge dazu auf Betriebsversammlungen. Spätestens das hätte ein Weckruf sein können. Leider ist dem bisher nicht so.

Wir fordern:

* Stündliche Arbeitsunterbrechungen an taktgebundenen Arbeitsplätzen mit Maskenpflicht zum fachgerechten hygienischen Wechsel der Mund-Nasenbedeckung
* Maßnahmen wie regelmäßige Entwärmungsphasen und zusätzliche Erholzeiten, eine Verlangsamung der Bandgeschwindigkeit oder zusätzliches Personal, bereits ab Temperaturen von 30 Grad
* Schaffung von mehr Duschkapazitäten, um allen Mitarbeitern am Arbeitsende das Duschen zu ermöglichen

!Sollten wir auch weiterhin auf eine Verweigerungshaltung Ihrerseits treffen ..., sehen wir uns als IG Metall gezwungen, mit weiteren öffentlichkeitswirksamen Aktionen auf die unerträglichen Arbeitsbedingungen im Daimler-Werk aufmerksam zu machen."

Soweit der Brief. Die Werkleitung musste dazu bereits öffentlich Stellung nehmen. Angeblich habe sie schon zu Beginn der Sommerperiode viele Maßnahmen für die Mitarbeiter eingeleitet. Verträgliche Arbeitsbedingungen hätten "oberste Priorität". Die Wahrnehmung in der Chefetage ist offensichtlich eine andere als in den überhitzten Werkhallen. Sie braucht offensichtlich eine ,,Sehhilfe" seitens der Belegschaft und der Öffentlichkeit.

Vollständiger Text des Offenen Briefs

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw35/auf-teufel-komm-raus-soll-produziert-werden
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 10:17:38 Mi. 26.August 2020
Die Arbeitgeber werden immer unverschämter. Seit Bismark (bzw. vorher) hat sich nichts geändert. Klar, es gab kleine Dellen und die AGs mußten ein bißchen zurückrudern, weil die Arbeiter sich mal getraut hatten, das Maul aufzumachen und sich verbündeten. Aber lang ist es her. Jetzt sind doch die ausgespielten Arbeiter gegen die Arbeiter (die sich wehren). Der AG lacht sich einen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:47:11 Sa. 12.September 2020
Arbeitskämpfe in Europa:
Neubeginn einer Bewegung oder letztes Aufbäumen?


Madrid, Paris, Brüssel: In zahlreichen europäischen Ländern kommt es seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie zu einer ungewöhnlich hohen Zahl an Arbeitskonflikten, darunter Streiks in Fabriken, Logistikunternehmen und Dienstleistungsbetrieben. Der Politikwissenschaftler Jörg Nowak erforscht in seinem Beitrag die aktuellen Arbeiter*innenkämpfe und zeichnet nach, was für erstaunliche – häufig jedoch kaum beachtete – Dinge seit März 2020 in Europa passiert sind:

https://berlinergazette.de/arbeitskaempfe-in-europa-neubeginn-einer-bewegung-oder-letztes-aufbaeumen/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: WeckerWeg am 12:34:47 Mo. 14.September 2020
Hi Leute,

vielleicht passt das am besten in diesen Betreff.

Seit ein paar Jahren organisieren wir regelmäßig Diskussionsveranstaltungen unter dem Titel "Laien's Club - Arbeiterbildungsverein" in Hamburg-Harburg. Die Veranstaltungen sind zwar seit März auf Eis gelegt, aber wir haben seitdem einige Diskussionsbeiträge auf unserer Webseite laiens.club (http://laiens.club) veröffentlicht. Wir finden es wichtig, die neue Situation in den Betrieben anzusehen und Widerstand zu organisieren.

Als ein Mittel um die Diskussion zu beginnen und vielleicht auch neue Leute kennenzulernen haben wir eine kleine Online-Umfrage begonnen.

https://laiens.club/2020/09/01/umfrage-corona-und-arbeit-im-betrieb/ (https://laiens.club/2020/09/01/umfrage-corona-und-arbeit-im-betrieb/)

Zitat
Umfrage Corona und Arbeit im Betrieb

Hier geht es zur Umfrage: https://laiensclub.typeform.com/to/Baiew0 (https://laiensclub.typeform.com/to/Baiew0)

Nach nunmehr 6 Monaten im Corona-Ausnahmezustand fragen wir uns, wie
sich die Situation in den Betrieben heute darstellt. Insbesondere
interessiert uns, welche Maßnahmen getroffen wurden, um das
Ansteckungsrisiko zu reduzieren, ob und wie diese Maßnahmen dauerhaft
als Möglichkeit zur Rationalisierung beibehalten werden sollen und ob und
wie diese Maßnahmen die Möglichkeiten der Arbeitenden, sich gegen den
wirtschaftlichen Druck der Unternehmer zu wehren, beeinflussen.
Dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt und würden uns freuen, wenn
Du bereit wärst, unsere Fragen zu beantworten.

Die Beantwortung der Fragen wird etwa 10 bis 15 Minuten in Anspruch nehmen.
Wir erheben keinerlei persönliche Daten wie Geschlecht, Alter,
Arbeitgeber, sodass die Teilnahme vollkommen anonym bleibt und niemand
rekonstruieren kann, wer teilgenommen hat – auch wir nicht.
Wenn Du uns gerne telefonisch oder persönlich ausführlicher über Deine
Arbeitssituation in Zeiten von Corona berichten möchtest, kannst Du per
E-Mail mit uns Kontakt aufnehmen: laiens.club@gmx.de

Wenn du genauer wissen willst, was wir mit der Umfrage bezwecken, lies den Beitrag:

,,Permanenter Notstand im Betrieb" https://laiens.club/2020/09/01/permanenter-notstand-im-betrieb/ (https://laiens.club/2020/09/01/permanenter-notstand-im-betrieb/)

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 16:56:14 Mi. 16.September 2020
ZitatUSA - Streik für Corona-Vorsorge

Letzten Freitag Nacht traten rund 100 bis 150 Kolleginnen und Kollegen des Sitze-Herstellers Lear in Hammond, Indiana in Streik. Sie protestierten dagegen, dass ein Kollege trotz typischer Corona-Anzeichen nicht getestet oder nach Hause geschickt wurde. Auf Grund der ,,just in Time" Produktion führte ihr Streik dazu, dass im nahegelegen Ford Werk CAP die Samstags-Frühschicht wegen fehlender Sitze nach Hause geschickt werden musste. Die Lear-Belegschaft war schon am 17. März wegen eines an Corona erkrankten Managers in Streik getreten und trug so mit bei zum erzwungen Stillstand der Autoindustrie in den USA.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw38/streik-fuer-corona-vorsorge
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:37:42 Mi. 16.September 2020
In einem Gespräch wurde ich darauf hingewiesen, daß das Maskentragen am Arbeitsplatz zu regeln ist, auch dadurch, daß entsprechend Extrapausen dafür gewährt werden. Die Information habe ich mit dem Hinweis bekommen, daß die Gewerkschaften sich darum nicht kümmern.

Ich kenne mich in der rechtlichen Situation dabei nicht aus und habe mich ein wenig schlau gemacht. Es kommt auch auf den Maskentyp an.

Ein ehemaliger Betriebsrat antwortete mir folgendes:

ZitatEs ist zwischen den einfachen Mund Nasen Schutz und Atemschutzgeräte zu unterscheiden.Für die normalen Stoffmasken oder OP Masken gibt es keine Regelung, heisst die können den ganzen Tag getragen werden, wenn die Hygiene eingehalten wird. Von Atemschutzgeräten wird gesprochen wenn gewisse Din Norm gegeben sind, was bei den FFP1 Masken anfängt. Tragedauer und weiteres wird in der DGUV Regel 112-190 geregelt. Da liegt die maximale Tragedauer bei einer FFP Maske bei 120 min mit einer anschließenden Erholung von 30 min. Es gibt aber wie immer etwas Spielraum.

https://www.bgw-online.de/DE/Medien-Service/Medien-Center/Medientypen/DGUV-Vorschrift-Regel/DGUV-Regel112-190_Benutzung-von-Atemschutzgeraeten.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 20:06:41 Mi. 16.September 2020
Mein Arbeitgeber hat eine schriftliche Anweisung erlassen. Wir müssen die vom Arbeitgeber gestellten Baumwollmasken tragen, wenn wir den Mindestabstand von 1,5 m nicht einhalten können. Und auf den Gängen und im Speisesaal ist Maskenpflicht. Extra Pausen gibt es nicht.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 09:18:55 Do. 17.September 2020
Das ist ein Schnäppchen, sich so billig aus der Verantwortung stehlen, super.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Onkel Tom am 13:06:35 Do. 17.September 2020
Zitat von: counselor am 20:06:41 Mi. 16.September 2020
Mein Arbeitgeber hat eine schriftliche Anweisung erlassen. Wir müssen die vom Arbeitgeber gestellten Baumwollmasken tragen, wenn wir den Mindestabstand von 1,5 m nicht einhalten können. Und auf den Gängen und im Speisesaal ist Maskenpflicht. Extra Pausen gibt es nicht.

Maske = Typ P2 ? Wenn nein, tolles Schauspiel, wie fürunsorglich der Bonze ist..
(Hauptsache blos keine Strafzettelchien von Behörden einhandeln..)  :(

Wie soll das funzen, mit Maske zu essen ?  ::)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 14:01:54 Do. 17.September 2020
Essen mit Maske ist doch extrem einfach. Einen Schlitz in die Maske :-)
Oder eine >Maske auf das Gesicht malen :-)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:07:03 Do. 17.September 2020
Zum Essen darf man im Speisesaal die Maske abnehmen und muss sie neben dem Teller auf das Tablett legen.

PS: Während ich dies schrieb, saß ich im Speisesaal zum Nachmittagskaffee. Ein Gedeck Kaffee (große Tasse) und Kuchen kostet nur €1,50. Der Bonze ist übrigens die AWO Nürnberg, der Betrieb ist genau genommen eine Tochtergesellschaft der AWO. Das Hygienekonzept ist behördlich genehmigt. Es geht auch darum, eine weitere Betriebsschließung durch die Staatsregierung zu verhindern.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 20:43:14 Do. 17.September 2020
Ist bestimmt millimeter eingezeichnet, wo die Maske zu liegen hat :-)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:08:43 Mi. 30.September 2020
counselor hat schon viele Beispiele gepostet für Massenentlassungen und Betriebsschließungen, insbesondere bei den Automobilzulieferern.

Jetzt im Oktober geht jedoch erst los, was wir seit rund 2 Jahren erwarten: Eine Wirtschaftskrise, die nun auch unten richtig durchschlägt. Jetzt wird's heftig. Kurzarbeit und Hilfsfonds laufen aus. Wenn auch die Ersparnisse der Menschen aufgebraucht sind, geht es mit echter Armut los. Wir sollten uns warm anziehen.

Jedes Beispiel für soziale Notwehr und Arbeitskampf ist wichtig. Wir sollten uns dafür interessieren und es unterstützen, wie wir können.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:45:01 Sa. 03.Oktober 2020
ZitatBundesagentur für Arbeit bereitet sich auf mögliche Pleitewelle vor
https://www.zeit.de/arbeit/2020-10/corona-krise-bundesagentur-fuer-arbeit-pleitewelle-moeglich-insolvenz

Soziale Proteste sind immer eine Bedrohung für die Herrschenden.
Gegenmaßnahmen dürften wieder im Hochkochen rassistischer Spannungen liegen.
Und Coronamaßnahmen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 09:17:17 Sa. 03.Oktober 2020
ZitatUnd Coronamaßnahmen.

Jo, ist schon mal ein Anfang:

Corona-Maßnahmen: Der neue Bußgeldwahn

Mindestens 50 Euro soll es kosten, wer künftig den Meldezettel in Gaststätten falsch ausfüllt. So eine Maßnahme zu beschließen ist eine Vorlage für die Kabarett-Bühne, aber keine Grundlage für die Seuchenbekämpfung. Das ist, kurz gesagt, Unsinn.

https://youtu.be/wZNPaPQgS_s
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:30:31 So. 04.Oktober 2020
Die FAZ nutzt Corona, um gegen einen Streik zu hetzen:

ZitatSchlusslicht
Eine Virenschleuder namens Verdi

Es gibt bessere Wege, Sympathiepunkte zu sammeln, als das, was diese Woche zu sehen war. Vom Streiken und Strampeln.
https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/eine-virenschleuder-namens-verdi-16980697.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:16:32 Fr. 09.Oktober 2020
Und weiter geht's mit der Hetze mit dem Coronaargument:

ZitatBVG-Streik 2020 in Berlin
Verdi lässt die Viren noch einmal Corona-Party feiern

Während sich die Stadt auf den nächtlichen Lockdown vorbereitet, legt Verdi am Freitag den öffentlichen Nahverkehr lahm. Unverantwortlich!
https://www.tagesspiegel.de/berlin/bvg-streik-2020-in-berlin-verdi-laesst-die-viren-noch-einmal-corona-party-feiern/26259042.html

Das war der ach so linksliberale Tagesspiegel.
Erinnert ein wenig an Lukaschenka:
ZitatLukaschenko macht Proteste für Corona-Infektionen mitverantwortlich
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-10/belarus-coronavirus-alexander-lukaschenko-massenproteste-infektionen-minsk
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 10:37:21 Fr. 09.Oktober 2020
Das waren noch Zeiten als unsere (Krisen)- Helden sich vom kollektiv besoffenen Balkon-Klatschen bezahlen lies, aber irgend wann muß die Gier der Helden wieder in geordnete Bahnen zurück kehren, Heim ins stumme gelobte Reich des Niedriglohn und beschissener Arbeitsbedingungen. Es kostet Opfer zu den besten der Besten zu gehören.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:32:49 Fr. 09.Oktober 2020
Trotz aller Hetze legen einige die Arbeit nieder:

Zitat100 Bauarbeiter streiken unter der A6-Neckartalbrücke

(https://abload.de/img/3453721_default-artikk6k5s.jpg) (https://abload.de/image.php?img=3453721_default-artikk6k5s.jpg)

Heilbronn  Beschäftigte der Firma Hochtief treten in den Warnstreik. Vom Arbeitgeber-Angebot sind sie enttäuscht. Bisher ist der Autobahnausbau auf sechs Spuren im Zeitplan - bis zum Jahresende soll die Baustelle Bad Rappenau-Untereisesheim abgebaut werden.
https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/region/100-bauarbeiter-streiken-unter-der-a6-neckartalbruecke;art140897,4400844

ZitatStreik bei Goldsteig   
"Die Leute haben die Schnauze voll"
   

(https://abload.de/img/media.media.02892b40-yvkfy.jpg) (https://abload.de/image.php?img=media.media.02892b40-yvkfy.jpg)

"Es ist eine Frechheit, 1,5 Prozent anzubieten, wenn der Laden brummt." Peter Aschenbrenner, Betriebsratsvorsitzender der Goldsteig Käsereien, ist verärgert - und mit ihm rund 250 weitere Mitarbeiter der Molkerei. Früh- und Spätschicht haben sich am Mittwoch am vierstündigen Warnstreik der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) beteiligt. Der Grund: keine Einigung beim neuen Entgelttarifvertrag.
https://www.idowa.de/inhalt.streik-bei-goldsteig-die-leute-haben-die-schnauze-voll.70fcb231-cb35-4934-bd1f-8d4ab2687032.html

ZitatFischrestaurantkette
Streik bei Nordsee in Bremerhaven geht in zweite Woche

Der Ausstand der Mitarbeiter in Bremerhaven geht in die nächste Runde. Und die Geschäftsführung von Nordsee und die Gewerkschaft kommen weiter nicht zusammen.
https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-streik-bei-nordsee-in-bremerhaven-geht-in-zweite-woche-_arid,1937226.html

ZitatWarnstreik im Milchwerk

350 Menschen arbeiten bei ODW in Elsterwerda. Fast die Hälfte stand jetzt vor der Tür.
https://www.saechsische.de/riesa/wirtschaft/warnstreik-im-milchwerk-5289621-plus.html

ZitatWarnstreik bei Goldsteig in Cham

Mit einem Warnstreik bei den Goldsteig Käsereien in Cham haben die Beschäftigten ihre Forderung nach mehr Lohn unterstrichen. In der Branche wird um einen neuen Tarifvertrag gerungen.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/warnstreik-bei-goldsteig-in-cham,SCeMnXq

ZitatProteste gegen Schließung bei Hitachi-ABB

Das Hanauer Traditionsunternehmen Hitachi-ABB soll komplett geschlossen werden.


Deshalb hat die IG Metall Hanau-Fulda heute die Beschäftigten in Großauheim zum Streik aufgerufen. Laut der Interessensgemeinschaft würden rein aus Profitgier Arbeitsplätze vernichtet und Existenzen bedroht werden.
https://primavera24.de/proteste-gegen-schliessung-bei-hitachi-abb/

ZitatWarnstreik bei Molkereigenossenschaft in Bayreuth

In Bayreuth streiken die Beschäftigten der Molkereigenossenschaft Bayernland eG. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat zu landesweiten Warnstreiks aufgerufen. Sie fordert eine Lohnerhöhung von sechs Prozent.
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/warnstreik-bei-molkereigenossenschaft-in-bayreuth,SChJYKQ

ZitatConti-Mitarbeiter wehren sich

Villingen-Schwenningen - Nachdem Continental Anfang September angekündigte hatte, 170 Stellen am Standort zu streichen, folgte nun eine weitere Antwort der Beschäftigten: Am Freitag stand die Produktion im Conti-Werk in Villingen eine Stunde lang still. Mit ihrem "Streik" wollen die Conti-Mitarbeiter ein Zeichen an die Konzernspitze senden.
https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villingen-schwenningen-conti-mitarbeiter-wehren-sich.3a8fa89a-88cd-4cae-aac8-035888dac949.html


Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:52:11 Mi. 14.Oktober 2020
ZitatProtest: 3000 Metaller machen Druck auf die Arbeitgeber

Kein Arbeitsplatzabbau, keine Produktionsverlagerung, keine Standortschließungen: Das forderten 3000 Beschäftigte der Schweinfurter Metallbetriebe bei einer Protestaktion.


(https://abload.de/img/9242482_detail-16-9_1oijaa.jpg) (https://abload.de/image.php?img=9242482_detail-16-9_1oijaa.jpg)
https://www.mainpost.de/regional/schweinfurt/protest-3000-metaller-machen-druck-auf-die-arbeitgeber;art742,10513491
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 19:14:21 Do. 15.Oktober 2020
Bald können die Elilten wieder ihren Elitenblues singen (kommt aus den Klagen der Sklavenbesitzer).
Proteste gibts ja Dank spezieller Medien nicht mehr. Wir sollen ruhigbleiben und uns versklaven lassen.
Das merken nur ganz Wenige, was los ist.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:18:55 Sa. 17.Oktober 2020
3000 Metallarbeiter bei Menschenkette gegen Entlassungen in Nürnberg.

https://youtu.be/jHxySEeXCV0
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 18:53:49 Di. 27.Oktober 2020
Zitat27.10.20
Ärzte in Spanien streiken landesweit für bessere Arbeitsbedingungen

Madrid (AFP) - Bei einem landesweiten Streik inmitten der Corona-Krise haben hunderttausende Ärzte in Spanien bessere Arbeitsbedingungen und mehr Anerkennung gefordert. Nach Angaben des staatlichen Ärztegewerkschaftsbunds CESM nahmen rund 85 Prozent der insgesamt 267.000 Ärzte an der Arbeitsniederlegung am Dienstag teil. Die meisten Ärzte legten jedoch nur symbolisch ihre Arbeit nieder, behandelten ihre Patienten jedoch weiter. (...)
http://www.dtoday.de/startseite/politik_artikel,-Aerzte-in-Spanien-streiken-landesweit-fuer-bessere-Arbeitsbedingungen-_arid,752586.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 17:20:17 Sa. 31.Oktober 2020
Man liest wenig über die derzeitige Situation der Seeleute. An vielen deutschen Häfen dürfen sie keine Landgänge machen und weltweit können 400.000 nicht nach Hause:

Zitat30.10.20
Covid: The 400,000 seafarers who can't go home
(...)
https://www.bbc.com/news/business-54549612

ZitatRe: Gefangen an BordSeeleute im Lockdown
https://www.arte.tv/de/videos/090637-039-A/re-gefangen-an-bord/

und während einige Kreuzfahrtreedereien eitel Sonnenschein vorgaukeln, liegt das exquisite Kreuzfahrtschiff Jacques Cartier wegen Corona vor Sizilien fest:
ZitatElf Personen haben SARS-CoV-2 auf dem prächtigen Liner "Jacques-Cartier" der Compagnie du Ponant, der seit Montag, dem 26. Oktober von den italienischen Behörden in Syrakus blockiert wurde, positiv auf SARS-CoV-2 getestet. (feinstes Googlefranzösisch)
https://www.lemonde.fr/economie/article/2020/10/30/une-croisiere-de-luxe-perturbee-par-le-coronavirus_6057874_3234.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:38:24 Sa. 31.Oktober 2020
Zitat Tausende Genfer Beamte im Streik

Das Genfer Staatspersonal ging am Donnerstag erneut in grosser Zahl auf die Strasse um gegen Lohnkürzungen zu protestieren.


(https://production-livingdocs-bluewin-ch.imgix.net/2020/10/29/15cbce27-fe43-4edf-9e57-3dadb8c21e05.jpeg?w=1024&auto=format)

In Genf haben am Donnerstag erneut mehrere tausend Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes gegen einen von der Regierung geplanten Lohnabbau demonstriert. Nach einem Streik nahmen laut Polizei zwischen 4000 und 5000 Menschen an einer Kundgebung in der Innenstadt teil.
https://www.bluewin.ch/de/news/schweiz/tausende-genfer-beamte-im-streik-455492.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 22:39:41 Sa. 31.Oktober 2020
Zitat von: Schluepferstuermer am 19:14:21 Do. 15.Oktober 2020
Proteste gibts ja Dank spezieller Medien nicht mehr. Wir sollen ruhigbleiben und uns versklaven lassen.
Es ist ja auch dank der neuen Corona-Gesetzgebung ein leichtes für die Polizei, Demonstrationen zu verbieten. Einfach behaupten, manche tragen ihre Masken nicht (oder nicht nach Vorschrift) oder halten den Mindestabstand nicht ein - und schon hagelt's ein Demoverbot.

Alles was den Herrschenden an Protset vom Volk unten nicht passt, wird kurzerhand für ilegal "wegen Corona zu unser aller Schutz" erklärt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 23:18:26 Sa. 31.Oktober 2020
Verbieten können die Behörden das Demonstrieren nicht, wohl aber saftige Bußgelder verhängen. Einem Demoverbot wegen Corona stehen Urteile des BVerfG zum Lockdown im Frühjahr entgegen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:01:22 Do. 12.November 2020
Öffentlich werden die Entwicklungen in der Wirtschaft herzlich wenig diskutiert.
Es wurden gigantische Summen für die Wirtschaftsrettung oder -Förderung freigemacht.
Darüber, wer die Förderung kriegt, wer nicht und warum, wird wenig diskutiert.

Bekannt war schon vor Corona, daß wir in eine Krise rauschen. Corona kam noch hinzu und verstärkte die Entwicklungen.
Der Staat greift massiv ein und die Gewerkschaften scheinen sich auch für nichts anderes zu interessieren, als die Wirtschaftsrettung.

In einer Krise gibt es immer Krisengewinner.

ZitatAmazon verdreifacht seinen Gewinn

Der Trend zum Einkauf im Internet verhilft dem weltgrößten Online-Händler Amazon in der Corona-Krise weiter zu glänzenden Geschäften. Nicht nur der Gewinn ist riesig: Der Umsatz dürfte bald einen dreistelligen Milliardenbetrag erreichen.
https://boerse.ard.de/aktien/amazon-verdreifacht-seinen-gewinn100.html

ZitatDaimler macht eine Milliarde Euro mehr Gewinn als erwartet – Aktie deutlich im Plus
Der Autohersteller steigert seinen Betriebsgewinn im dritten Quartal auf drei Milliarden Euro. Nun will Daimler den Ausblick anpassen. Die Aktie steigt deutlich.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/quartalsbilanz-daimler-macht-eine-milliarde-euro-mehr-gewinn-als-erwartet-aktie-deutlich-im-plus/26280230.html?ticket=ST-11685883-HtVVwkrMOT6qkNhFKwxd-ap2

ZitatSiemens kommt mit Milliardengewinn durch die Krise
Siemens schließt das Geschäftsjahr mit einem Plus von mehr als 4 Milliarden Euro ab
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/siemens-kommt-mit-milliardengewinn-durch-die-krise-17048432.html

Gleichzeitig:
ZitatRentner müssen mit Nullrunde rechnen
Die Corona-Krise trifft die Ruheständler: Weil die Löhne derzeit sinken, gehen die Rentner in Westdeutschland 2021 wohl leer aus.
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/rente-corona-nullrunde-2021-1.5112113
ZitatMehr als eine Million Rentner leben in Altersarmut
Ein flüchtiger Blick auf den Bericht der Bundesregierung weckt den Eindruck, Rentner würden immer reicher – doch das ist ein Trugschluss.
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/mehr-als-eine-million-rentner-leben-in-altersarmut-li.118078?lid=true
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 16:15:00 Mo. 23.November 2020
https://youtu.be/NjFokcYotG0
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 16:54:43 Do. 26.November 2020
Mich hat ein befreundeter LKW Fahrer angerufen und seine letzten Erfahrungen geschildert mit nichteingehaltenen Corona Schutzmaßnahmen im Acelor Stahlwerk Bremen. Er hat festgestellt, daß in dem Aufenthaltsraum, in dem maximal 3 oder 4 Leute gleichzeitig sein durften, aber 13 Leute drin waren. Er hat mit seinem Handy ein paar Fotos gemacht. Erstmal zur Security und hat sich weiter durchgefragt, wer verantwortlich sei. Er drohte, das Werk für 2 Schichten stillzulegen, wenn man sich nicht kümmere.
Das hat gesessen. Als er das nächste mal das Werk anfuhr, hatte man ein Empfangskommitee für ihn. Zuvorkommend und freundlich. Man hätte sich gekümmert, kein Problem, alles wieder gut.

Ich denke, so etwas wäre in diversen Betrieben möglich. Es fehlt meist der Arsch in der Hose, einfach mal die Klappe aufzumachen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 12:39:38 Sa. 28.November 2020
Von der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik:

ZitatDort, wo Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden müssen, ist zu beachten, dass diese für die Träger eine Belastung darstellen können und nicht dauerhaft während einer ganzen Schicht getragen werden sollten. Die derzeit vorliegenden Erkenntnisse lassen den Schluss zu, dass Mund-Nase-Bedeckungen aus Baumwolle, Leinen oder Seide sowie medizinische Gesichtsmasken ähnliche Atemwiderstände (Druckdifferenz) wie partikelfiltrierende Halbmasken mit Ausatemventil aufweisen.

Es werden daher für Mund-Nase-Bedeckungen (,,Community-Masken") und medizinische Gesichtsmasken, wenn sie im Rahmen des SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards getragen werden, Tragezeitbegrenzungen und Erholungspausen wie für filtrierende Halbmasken mit Ausatemventil nach DGUV Regel 112-190 ,,Benutzung von Atemschutzgeräten" empfohlen. Dies bedeutet eine Tragedauer von zwei Stunden mit einer anschließenden Erholungsdauer von 30 Minuten. Möglich sind dann drei Einsätze pro Arbeitsschicht. In Abhängigkeit von der Arbeitsschwere und Umgebungseinflüssen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann hiervon abgewichen werden. Während der Erholungsdauer geht es alleine darum, nicht das Atemschutzgerät/den MNS/die MNB zu tragen, es ist keine Arbeitspause gemeint. Tätigkeiten, die ohne Atemschutzgerät/MNS/MNB durchgeführt werden können, sind weiterhin in der Erholungsdauer möglich. Weitere Informationen zu Tragezeitbegrenzungen finden Sie in der DGUV Regel 112-190.
https://www.bghw.de/die-bghw/faq/faqs-rund-um-corona/allgemeine-schutzmassnahmen/mund-und-nase-bedecken-visiere-oder-atemschutz

Während im privaten Bereich wie selbstverständlich mittlerweile mit Kontaktbeschränkungen hantiert wird, spielt das auf der Arbeit anscheinend nur eine geringe Rolle, und man sollte es auch viel offensiver als Kampfform anwenden.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 18:08:07 Mo. 30.November 2020
Ich bekomme langsam den Eindruck, daß die staatlichen Coronamaßnahmen herzlich wenig mit der Pandemie und mit Gesundheitsschutz zu tun haben.

ZitatKita-Fachkräfte beklagen Personalmangel und schlechte Bezahlung
Zu viel Arbeit, zu wenig Geld, großer Stress: In einer OECD-Befragung kritisieren viele Kita-Fachkräfte ihre Arbeitsbedingungen. Viele erwägen, ihren Beruf aufzugeben.
https://www.zeit.de/arbeit/2020-11/oecd-studie-kita-fachkraeftemangel-kinderbetreuung-deutschland

Würde es um wirkungsvolle Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus und um Gesundheitsschutz gehen, wären grundlegende Veränderungen und Investitionen in Gesundheitswesen, Schulen und Kitas notwendig. Von den Gesundheitsämtern mal ganz zu Schweigen.

Pustekuchen. Der Staat investiert stattdessen in die Autoindustrie, in die Lufthansa, in Kleinflughäfen und in die Digitalisierung.

Beschissene Wirtschaftshilfe, die man im Schatten der Angst und Aufregung um die Pandemie einfach durchgesetzt hat. Man hoffte Dinge durchzukriegen, die ansonsten ein Mordsskandal sein würden. Und man behielt Recht damit.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:26:59 Mi. 02.Dezember 2020
ZitatDer Wirtschaftsstabilisierungsfonds verteilt Coronahilfen in Milliardenhöhe an Unternehmen mit fragwürdigen Geschäftsmodellen.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/corona-selbstbedienung-fuer-steuertrickser
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:01:23 Mi. 02.Dezember 2020
Zitat172 Corona-Fälle bei Tönnies in Sachsen-Anhalt
In einem Werk des Fleischkonzerns Tönnies ist es erneut zu zahlreichen Infektionen gekommen.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-10/coronavirus-aktuell-neuinfektionen-covid-19-ausbreitung-live
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 14:12:38 Fr. 04.Dezember 2020
Zitat3.12.20
Stückzahl statt konsequenter Gesundheitsschutz

Volkswagen verkündete im Mai das beste aller Gesundheitskonzepte, doch schon im Oktober will der Vorstand davon nichts mehr wissen. Die Forderungen aus der Zeitung "Vorwärtsgang" sind: Sofort zurück in die erste Phase: Bandgeschwindigkeit runter, Risikogruppen nach Hause und mehr Tests. Das finden die meisten Kollegen richtig.

Doch wie läuft es? Nach offiziellen Zahlen ist der Inzidenzwert im Werk niedriger als draußen – wers glaubt, wird selig. (...)
https://www.rf-news.de/2020/kw49/stueckzahl-statt-konsequenter-gesundheitsschutz

Zitat19.11.20
Volkswagen: Auch in den Werken steigen die Infektionszahlen

Die zweite Corona-Welle macht jetzt auch VW mehr und mehr zu schaffen. Die Infektionszahlen in den Werken steigen, eine zuverlässige Planung der Produktion ist kaum möglich. (Schranke)
https://www.waz-online.de/Wolfsburg/Volkswagen/VW-und-Corona-Zahlen-und-Beeintraechtigungen-steigen
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:46:30 Sa. 05.Dezember 2020
Zitat Anwältin über die Coronakrise
in Mexikos Fabriken »Arbeiter, die sich anstecken oder sterben, werden einfach durch jüngere ersetzt«

Corona-Ausbrüche in Fabriken verschärfen die Pandemie in Mexiko. Wie die Betriebe Infektionen vertuschen und gerade eine ganze Generation von Arbeitern gegen Kinder austauschen, berichtet die Anwältin Susana Prieto Terrazas.


Der wirtschaftliche Motor soll weiterlaufen, um jeden Preis. In Mexikos Fabriken schrauben Arbeiter während der Pandemie weiter Autoteile oder Medizingeräte für die USA und andere Länder zusammen – und sind dem Coronavirus oft ungeschützt ausgeliefert, weil sie kaum Abstand halten können und meist keine ausreichende Schutzausrüstung haben.

Die Arbeitsbedingungen in den sogenannten Maquiladoras stehen seit Langem in der Kritik: In den steuerbegünstigten Montagebetrieben, die für den Export produzieren, schuften die Arbeiter für Niedriglöhne, die Sicherheitsstandards sind lax. Nun kommt mit dem Coronavirus ein weiteres Gesundheitsrisiko hinzu.
(...)
Mit Streiks und Protesten in verschiedenen Städten Mexikos fordern Arbeiterinnen und Arbeiter seit Wochen bessere Schutzmaßnahmen und kritisieren, dass die Branche Ansteckungen und Todesfälle verschleiern würde.
(...)
https://www.spiegel.de/politik/ausland/corona-in-mexiko-arbeiter-die-sich-anstecken-oder-sterben-werden-einfach-durch-juengere-ersetzt-a-9db6f55f-afdc-4b4f-9a63-390033331b12
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 09:59:47 Sa. 05.Dezember 2020
Stockholm-Syntom duch kognitive Dissonanzen (Selbstverarschung) hat sich seit Jahrzehnten in allen Ländern in allen Formen durchgesetzt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 20:27:50 Di. 08.Dezember 2020
Zitat30.11.20
Aiwanger: "Arbeitszeiten in Schlachthöfen ausweiten, um Schweinerückstau abzubauen"

Die Schlachthöfe brauchen die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter für einige Wochen bis zu zwölf Stunden täglich zu beschäftigen. Zu Beginn der Coronapandemie haben wir das auch möglich gemacht. Dadurch kann die Kapazität erhöht und der Rückstau bei den Schweinen reduziert werden", sagte Aiwanger. Die Gespräche zwischen Wirtschafts- und Arbeitsministerium laufen bereits. (...)
https://www.stmwi.bayern.de/presse/pressemeldungen/pressemeldung/pm/44127/

Man hätte natürlich auch weniger Schweine hochzüchten können oder man könnte mehr Leute zu guten Löhnen einstellen. So werden lieber eh schon viel zu lange Arbeitszeiten ausgehöhlt. Man gewöhnt sich schließlich an jeden Dreck.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 17:12:29 Fr. 11.Dezember 2020
ZitatItalien: Landesweiter Streik im öffentlichen Dienst

Am Mittwoch brachte ein landesweiter Streik große Teile des öffentlichen Dienstes in Italien zum Erliegen. Die Corona-Pandemie und der Kurs der Regierung, die Ausbreitung des Virus bewusst geschehen zu lassen, fordern weiterhin täglich hunderte Todesopfer. Gleichzeitig herrscht in der Arbeiterklasse massiver Widerstand gegen die unsicheren Arbeitsbedingungen und die krasse soziale Ungleichheit, deren Anwachsen sich durch die Pandemie nach dem jahrzehntelangen Austeritätskurs noch weiter verschärft hat.

Laut den Gewerkschaften nahmen mehr als drei Millionen Arbeiter an dem Streik teil. Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes, die zu dem Streik aufgerufen haben, sind zuständig für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes, Beamte sowie Beschäftigte des Bildungs- und Gesundheitswesens. Das Krankenhauspersonal arbeitete unterdessen weiter.
https://www.wsws.org/de/articles/2020/12/11/ital-d11.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 16:42:05 So. 13.Dezember 2020
Zitat12.12.20
Kein Arbeitsschutz, zu viel Arbeit: Lehrer drohen mit ,,Dienst nach Vorschrift"

Vielen Lehrern in Deutschland reicht's. Sie fühlen sich von den Kultusministern in der Corona-Pandemie verheizt. Der GEW-Betriebsgruppe einer Hamburger Schule ist jetzt der Kragen geplatzt – sie haben einen Brief an  Bildungssenator Ties Rabe (SPD) und seinen Amtsleiter Thorsten Altenburg-Hack formuliert, in dem sie androhen, sich nur noch strikt an die Arbeitsvorgaben halten zu wollen. ,,Dienst nach Vorschrift ist von uns nicht gewünscht, aber wir sehen uns dazu politisch und zur Wahrung unserer Gesundheit genötigt", so sagen die Lehrkräfte – und sprechen damit sicher etlichen Kollegen in ganz Deutschland aus dem Herzen. Wir dokumentieren das Schreiben. (...)
https://www.news4teachers.de/2020/12/kein-arbeitsschutz-zu-viel-arbeit-lehrer-drohen-mit-dienst-nach-vorschrift/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 14:55:41 Mo. 14.Dezember 2020
https://youtu.be/J6zS-6q9pMg
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 00:42:01 Fr. 18.Dezember 2020
Zitat10.12.20
Wisag verteidigt Frankfurter Jobabbau, Betroffene drohen mit Hungerstreik

Bodendienstleister Wisag entlässt am Frankfurter Flughafen betriebsbedingt rund 230 Mitarbeiter. Zuvor konnten Arbeitnehmer und Arbeitgeber keine Einigung erzielen. Die Betroffenen drohen mit drastischen Mitteln.

Die Corona-Pandemie trifft auch die Vorfelddienstleister immer schwerer. So sieht Bodenabfertiger Wisag keinen anderen Ausweg, als rund 200 Mitarbeiter am Standort Frankfurt betriebsbedingt zu kündigen, teilte eine Sprecherin gegenüber airliners.de mit. Die massiv gestrichenen Flugverbindungen führten zu einem stark verminderten Bedarf an Bodendienstleistungen aller Art, so die Sprecherin weiter.
(...)
https://www.airliners.de/wisag-verteidigt-frankfurter-jobabbau-betroffene-drohen-hungerstreik/58590

https://www.youtube.com/watch?v=WTtEoiiCztA
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 18:07:09 Fr. 18.Dezember 2020
ZitatNach Streik: U-Bahn- und Busfahrer erhalten Coronaprämie

950 Euro, Gehaltserhöhung, mehr Urlaubs- und Weihnachtsgeld: Gewerkschaft sieht sich nach Streiks bei Bussen und U-Bahn gestärkt.
https://www.abendblatt.de/hamburg/article231100358/Hochbahn-Streik-Schlichtung-Hamburg-Verdi-Corona-Praemie-Gehaelter-U-Bahn-Bus-Fahrer.html (Paywall)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 22:25:45 Mi. 23.Dezember 2020
Zitat17.12.20
Am Frankfurter Flughafen hat der Bodendienstleister Wisag rund 230 Mitarbeiter entlassen - kurz vor Weihnachten. Verzweiflung und Unverständnis der Betroffenen sind groß. Die Gewerkschaft spricht von "eiskalter Taktik". (...)
https://www.hessenschau.de/wirtschaft/rund-230-wisag-mitarbeiter-kurz-vor-weihnachten-entlassen---protest-am-frankfurter-flughafen,kuendigungen-wisag-flughafen-demo-100.html

Bei der Gewerkschaft handelt es sich um die IGL.
Zitat
19.12.20
Am Frankfurter Flughafen stehen Arbeiter. Arbeiter, die am Frankfurter Flughafen eine Kundgebung abhalten, protestieren gegen die ungerechtfertigte Entlassung der Firma Wisag. Der erfahrene Journalist Seyfi Alp berichtet aus Frankfurt.

https://www.youtube.com/watch?v=Bwkq1oWlQQw

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:42:33 Do. 24.Dezember 2020
Habe gerade eine Mail von einer Freundin gekriegt, die in einer Kita in Berlin arbeitet:

Zitatauf arbeit der horror: ein drittel des personals krank oder in qaratäne, lockdown überall aber nicht in dieser einrichtung. es kommen weniger kinder. da haben dann auch mal die eltern corona- die kinder werden nicht getestet und schön gebracht. pflegerin von corona intensivstationen bringen jeden tag ihre verrotzen kleinkinder und rennen durchs haus, zeitarbeitsfirmamitarbeitern fällt dann am 2. tag mal ein, das sie kontakt mit coronapositiven kindern hatten und sich krank fühlen....immer so ein paar stories pro tag.
wir werden gar nicht geschützt. die erzieher sind auch alle nicht so oberhelle - bis auf wenige ausnahmen.
ich hab ja stunden gekürzt, bin nach der arbeit aber immer total fertig.
der job macht keinen spaß, aber erstmal muss ich mit dem durch die krise. ich bin bald wieder dran mit krankmeldung....
ab 4.1. ist hier home schooling - ich vermute der lockdown geht weiter....alles mega anstrengend.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:56:12 So. 27.Dezember 2020
ZitatAufschlussreiche AOK-Analyse
Erzieher erkranken besonders oft an Corona

Also doch Schulen und Kindergärten? Die AOK stellt fest, dass Versicherte, die in der Kindererziehung und -betreuung arbeiten, besonders häufig wegen Corona krankgeschrieben werden. Gesundheitsberufe folgen an zweiter Stelle, auch Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege sind stark betroffen.
https://www.n-tv.de/wissen/Erzieher-erkranken-besonders-oft-an-Corona-article22253463.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 17:08:04 Di. 29.Dezember 2020
ZitatJUNG BRUTAL AUSGEBEUTET

SCHEISS ARBEITSVERHÄLTNISSE? GAR KEIN BOCK.

Ob unbezahlte Praktika, Mini-Jobs, Freiwilligendienst, Leiharbeit, Zeitarbeit, Schwarzarbeit, Ausbildung oder einfach malochen, wir alle haben schon die beschissensten Erlebnisse auf der Arbeit gemacht. Aber haben wir eine Wahl? Können wir uns aussuchen für wieviel und wo wir arbeiten wollen?

Nein.

Wir sind verf***t nochmal davon abhänig.
Jetzt in der Coronakrise haben viele von uns Jugendlichen als erste ihren Job verloren. Wurde uns geholfen? Hat das irgendjemanden interessiert?

Nein.

Wenn uns niemand hilft, helfen wir uns selber!
Darum gehen wir gemeinsam auf die Straße und machen laut darauf aufmerksam, dass wir keinen Bock mehr haben.

Mehr Infos zum Aktionstag am 15.01. in Nürnberg und zur Demo am 16.01. in München folgen!


Blog: https://brutalausgebeutet.noblogs.org/
Insta: https://brutalausgebeutet.noblogs.org/

Quelle: https://www.redside.tk/2020/12/17/jung-brutal-ausgebeutet/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 15:27:26 Mo. 04.Januar 2021
ZitatHeute wieder arbeiten gehen? – Wo bleibt die Debatte über Lockdown für das Profitsystem?

Politik und Wissenschaft debattieren derzeit darüber, wie lange der Lockdown für unser Privatleben, Freizeitaktivitäten und die Schulbildung noch anhalten soll. Währenddessen hüllt man sich wie selbstverständlich in Schweigen, wenn es um das Ende von vielen Betriebsferien und den heutigen Arbeitsstart für Millionen von Beschäftigten geht. Ein Kommentar zur kapitalistischen Doppelmoral – von Tim Losowski.

Quelle: https://perspektive-online.net/2021/01/heute-wieder-arbeiten-gehen-wo-bleibt-die-debatte-ueber-lockdown-fuer-das-profitsystem/?no_cache=1609764395
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 16:28:59 Mo. 04.Januar 2021
Das kommt, weil nur noch Wenige den Arsch in der Hose haben und aufstehen. Die AGs können machen, was sie wollen.
Denn man hat nichts anderes gelernt, als zu arbeiten und einkaufen zu gehen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 19:24:09 Di. 05.Januar 2021
Die telefonische Krankschreibung wurde bis zum 31.3. verlängert:

(https://abload.de/img/sickoutgnkk8.png) (https://abload.de/image.php?img=sickoutgnkk8.png)

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/119006/Telefonische-Krankschreibung-wird-erneut-verlaengert
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:38:18 Sa. 09.Januar 2021
In Chicago sind diese Woche rund die Hälfte der Lehrer:innen nicht auf dem Job erschienen. Es ist ein Wilder Streik durch Krankfeiern gegen Arbeitsbedingungen, die Lehrer:innen und Schüler:innen gefährden.

(https://pbs.twimg.com/media/ErPTd5-WMAErpCW?format=jpg&name=900x900)

(https://pbs.twimg.com/media/ErPTd59XYAAjdLj?format=jpg&name=900x900)

(https://pbs.twimg.com/media/ErPTd5-XUA4oaKA?format=jpg&name=900x900)

(https://pbs.twimg.com/media/ErPTd6AXcAIw0o0?format=jpg&name=900x900)

https://twitter.com/hashtag/Krankfeiern?src=hashtag_click

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:51:08 Mo. 18.Januar 2021
ZitatCorona im Hafen ,,Wir werden verheizt!" Arbeiter haben Angst vor Ansteckung

Deutschland diskutiert über die Homeoffice-Pflicht, auch in Hamburg sollen Unternehmen ihre Mitarbeiter angesichts der Corona-Situation möglichst zu Hause arbeiten lassen. Doch was ist mit den Menschen, die nicht am Schreibtisch arbeiten? An den Arbeitern, die unter Einsatz ihrer Körperkraft schuften, geht diese Diskussion vorbei. Viele fühlen sich ausgeliefert – zum Beispiel im Hafen.


,,Wir werden verheizt!", sagt ein Arbeiter des Containerterminals Burchardkai, der aus Angst vor Repressalien seinen Namen nicht veröffentlicht haben will. Kurz nach Weihnachten war es hier an den Kaianlagen in Waltershof zu einem Infektionsgeschehen gekommen. (...)
https://www.mopo.de/hamburg/corona-im-hafen--wir-werden-verheizt---arbeiter-haben-angst-vor-ansteckung-37932582?originalReferrer=https://t.co/muAJ65qLSc?amp=1&originalReferrer
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:47:52 Fr. 22.Januar 2021
ZitatWie steht es in Zeiten der Pandemie um den Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz?

(...) Es gibt ohnehin einen Trend in Bezug auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz. Drei Jahrzehnte Neoliberalismus haben ihre Spuren hinterlassen. Offiziellen Statistiken zufolge ist die Zahl der Betriebsbesichtigungen zwischen 1999 und 2017 im Bundesdurchschnitt um zwei Drittel zurückgegangen.

Wie die IG-Metall-Zeitschrift Gute Arbeit kompakt berichtet, ist das Aufsichtspersonal der staatlichen Arbeitsschutzbehörden im selben Zeitraum in fast allen Bundesländern deutlich reduziert worden, trotz steigender Erwerbstätigenzahlen. So wurde etwa in Schleswig-Holstein der Personalbestand seit 1999 um rund die Hälfte abgebaut. Wenn dort ein Betrieb überprüft wird, dauert es bis zur nächsten Kontrolle rechnerisch knapp 47 Jahre. (...)
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-wirtschaft-ist-sicher
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 22:01:08 Sa. 23.Januar 2021
In New York haben Trucker und Docker heute einen Streik erfolgreich beendet, auch mit großer Unterstützung der Bevölkerung und während alle nur von Trump und Biden labern. Leider nur englisch:

ZitatNew York City - Today, January 23, over 1400 dock workers and truck drivers at Hunts Point Produce Market ended their strike after six days of militant picketing. The tentative agreement was approved by 97% of the membership, with the largest wage increase in their history.
(...)
http://www.fightbacknews.org/2021/1/23/hunts-point-strike-victory-nyc-teamsters

#HuntsPointStrike
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 21:56:45 So. 24.Januar 2021
Zitat23.1.21
Nachdem Ende 2020 bekannt wurde, dass die beiden Lieferdienste "Durstexpress" (Oetker-Gruppe) und die "Flaschenpost SE" fusionieren wollen, werden nun erste Details über die Art des zukünftig wohl marktführend agierenden gemeinsamen Unternehmen "Flaschenpost". Im Zuge des Überganges sollen sich die Mitarbeiter von "Durstexpress" bei "Flaschenpost" bewerben.

Im Raum stehen schlechte Arbeitsbedingungen, befristete Arbeitsverträge, geringe Urlaubstage und lange Probezeiten ebenso wie Einkommensverluste für die dann ehemaligen "Durstexpress"-Mitarbeiter auch an anderen Standorten. Politik, Gewerkschaften und Mitarbeiter sind alarmiert: am 23. Januar 2021 wurde nun als erste Gegenwehr eine Betriebsratsgründung eingeleitet.

https://www.youtube.com/watch?v=AlhTD9MCMs8
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:51:17 So. 31.Januar 2021
Mit Hilfe von Übersetzungssoftware:

Italien
ZitatSi Cobas im Streik für Tariflohnverhandlungen

Heute findet der von Si Cobas ausgerufene nationale Generalstreik statt. Die Arbeiter der Gewerkschaft werden in verschiedenen italienischen Städten die Arme verschränken, mit unterschiedlichen Initiativen, die die Kämpfe mit verschiedenen sozialen Realitäten verflechten. In Bologna zum Beispiel wird es auf der Piazza Nettuno Streikende geben, zusammen mit Studenten, die Präsenzunterricht wollen. In Neapel und Mailand hingegen werden sich die Fahrer dem Protest anschließen.

Die Liste der Forderungen ist lang, aber vor unseren Mikrofonen hebt Simone Carpeggiani, Referent der Si Cobas von Bologna, einen Punkt hervor, nämlich den des indirekten Lohns: "Mieten, Gesundheit, Schule: sind alles Bedürfnisse, die jeder Arbeiter hat.

Si Cobas, die Plattform des Streiks

Mit dem Slogan "Lassen wir die Bosse für die Krise zahlen" fordern die Si Cobas die sofortige Erneuerung der abgelaufenen Arbeitsverträge, ernsthafte Protokolle zur Verhinderung von Covid-Infektionen am Arbeitsplatz, garantierte Löhne für Arbeitslose und prekär Beschäftigte, ein öffentliches Gesundheitswesen, einzigartig, universell und kostenlos mit Einstellung von Ärzten und Krankenschwestern, ein 10%iges Erbe auf die reichsten 10% der Bevölkerung, das für Löhne und Sozialausgaben verwendet werden soll, die Abschaffung von Sicherheitsdekreten und Anti-Streik-Bestimmungen, das Einfrieren von Mieten, Hypotheken und Nebenkosten für die erste Wohnung für Arbeitslose und arbeitslose Arbeiter, einen außerordentlichen Plan für den Bau von Schulen und die Einstellung von Personal, um die Gesundheit in den Ausreden zu gewährleisten, die Kürzung von Militärausgaben und groß angelegten Arbeiten und sie lehnen auch Entlassungen ab und fordern stattdessen eine Reduzierung der Arbeitszeit bei gleichem Lohn.

Die Forderungen beziehen sich also nicht nur auf reine Arbeitsfragen. Dies zeugt von dem "Patto d'Azione" (Aktionspakt), den die Basisgewerkschaft mit verschiedenen sozialen Realitäten geschlossen hat und der sich heute in verschiedenen Demonstrationen manifestieren wird.
"Wir bilden eine Gruppe in der Gesellschaft, die etwas Neues aufbauen will, etwas, das sich von dem unterscheidet, was die politische Klasse uns bisher gezeigt hat, was ziemlich beschämend ist."

Der Punkt der Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein zentraler Punkt. Trotz der Protokolle, die im letzten Frühjahr von der Regierung mit den konföderalen Gewerkschaften unterzeichnet wurden, ist die Einhaltung der Anti-Covid-Regeln in den Lagern für Si Cobas "unmöglich".
"Mit dem Anstieg der Online-Nachfrage", erklärt Carpeggiani, "sind die Lager voll und die Unternehmen haben mehr Personal eingestellt, sodass es unmöglich ist, den Abstand zu halten und acht Stunden mit Masken zu arbeiten. Landesweit wurden die Sicherheitsvorschriften in den Lagern noch nie vollständig eingehalten, geschweige denn jetzt bei einer Pandemie."
https://www.radiocittafujiko.it/si-cobas-in-sciopero-per-il-salario-indiretto/



Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 16:53:32 So. 31.Januar 2021
Noch ein paar Berichte von den SI Cobas in Italien:

ZitatNeapel, Generalstreik der Si-Cobas: blockierter Verkehr im Hafen

Generalstreik der Gewerkschaft "Si Cobas" in Neapel: zusammen mit einigen Anhängern der Bewegung "7. November" haben den Straßenzugang zum Hafen von Neapel blockiert. Die Protestaktion dient der Unterstützung von neun Mitgliedern der Gewerkschaft, die von der Firma "Turi Transport" entlassen wurden.
https://www.ilmessaggero.it/video/cr...occata_circola zione_porto-5732417.html

ZitatMailand, Flashmob von Si-Cobas: "Regierungskrise vereitelt Vorhaben".
Logistikmitarbeiter: "Wir fühlen uns am Arbeitsplatz nicht sicher".


Nach dem Generalstreik vom 29. Januar organisierte die Gewerkschaft Si-Cobas zusammen mit der SLAI Cobas einen Flashmob auf der Piazza del Duomo in Mailand, um gegen die Maßnahmen und Entscheidungen der Regierung in Bezug auf die Covid-19-Pandemie zu protestieren. "Wir kommen von einem sehr wichtigen Tag der Mobilisierung, gestern, an dem es in ganz Italien einen Generalstreik der Arbeiter gab, der von Studenten flankiert wurde. Heute sind wir hier auf einem Platz, der den gestrigen Streik unterstützt, mit dem die Arbeiter das Management der Pandemiekrise durch diese Regierung in Frage gestellt haben. Die Exekutive nahm überhaupt keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Arbeiter, sondern begünstigte die Interessen der Bosse, indem sie dafür sorgte, dass die Produktion weiterlaufen konnte. Die Arbeiter gingen jedoch weiter zur Arbeit und riskierten ihre Gesundheit und ihr Leben", erklärt Elena von der Kommunistischen Jugendfront.
https://newsby.it/cronaca/milano-flash-mob-si-cobas/

Ich habe diese Berichte angefügt, weil sie Beispiele für neue Kampfformen darstellen. Um die Schwäche im Betrieb auszugleichen, sucht man Bündnisse mit Sozialen Bewegungen. Das gab es bereits bei Streiks bei Amazon in Deutschland. Man hat u.a. gemeinsam mit Blockupy gekämpft.
In Neapel handelt es sich bei der Bewegung 7.Novermber um eine Selbsorganisation von Erwerbslosen. Die praktische Unterstützung von Studenten in Mailand für einen Arbeiterprotest ist auch vorbildlich.

Blockaden und Kreuzungsbesetzungen gab es auch bei den Gelbwesten, um Unternehmen unter Druck zu setzen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 14:28:19 Sa. 06.Februar 2021
ZitatHire and fire: Leiharbeiter, marginal Beschäftigte und Soloselbstständige waren die ersten Opfer der Coronakrise
https://www.l-iz.de/politik/kassensturz/2021/02/hire-and-fire-leiharbeiter-marginal-beschaeftigte-und-soloselbststaendige-waren-die-ersten-opfer-der-coronakrise-371554
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:46:35 So. 07.Februar 2021
Mallorca
ZitatProstituierte in Palma bieten Dienste schon ab 15 Euro an

Die Corona-Krise geht auf Mallorca auch am ältesten Gewerbe der Welt nicht vorbei. Die Prostituierten an der Porta de Sant Antoni in Palma bedienen ihre Kunden inzwischen nach einem Bericht der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora vom Montag nur noch zwischen 9 und 19 Uhr. Es würden Service-Leistungen bereits ab 15 Euro angeboten.

Dem Artikel zufolge zwang die schlechte Lage am Arbeitsmarkt auf Mallorca nicht wenige Frauen dazu, der Prostitution nachzugehen, um sich über Wasser zu halten. Manche nehmen pro Woche lediglich 100 Euro ein.

In der Gegend gehen vor allem Frauen aus Kolumbien, Rumänien und Marokko der Prostitution nach.
https://www.mallorcamagazin.com/nachrichten/lokales/2021/02/01/87535/palma-prostituierte-bieten-dienste-schon-euro-an.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:35:06 Fr. 12.Februar 2021
Zitat35 Prozent der Beschäftigten fürchten eine Infektion in ihrem Arbeitsumfeld. Viele bemängeln die Schutzmaßnahmen ihres Arbeitsgebers, psychische Probleme nehmen zu.
https://www.zeit.de/arbeit/2021-02/umfrage-corona-ansteckung-beschaeftigte-arbeitsschutz-angst-wsi-infektion

ZitatHusumer Schlachthof: 59 Mitarbeiter Corona-positiv

Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum (Schleswig-Holstein) hat nun der Kreis Nordfriesland mitgeteilt, dass bereits 59 der insgesamt 332 Mitarbeiter positiv getestet wurden. Betroffen seien neben der Stammbelegschaft mit rund 207 Beschäftigten auch ein externes Unternehmen mit insgesamt 105 Angestellten sowie 20 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes. 30 Prozent der Test-Ergebnisse stehen demnach noch aus.
https://www.boyens-medien.de/artikel/schleswig-holstein/husumer-schlachthof-59-mitarbeiter-corona-positiv-370269.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 16:04:53 Di. 23.Februar 2021
ZitatUnsere französiche Schwestergewerkschaft CNT-AIT berichtet von einem Streik bei mehreren Amazon-Lagern. Eine konstruktive, praktische und nicht-ideologische Information darüber, wie bestimmte ArbeiterInnen in Frankreich auf die Situation der Corona-Virus-Epidemie reagieren.

ArbeiterInnen von drei unterschiedlichen Amazon-Standorten in Frankreich (Nord, Ost und Süd-Ost) haben einen Wilden Streik begonnen, um das Fehlen von Schutzmaßnahmen (keine Seife, keine angemessenen Handwaschgelegenheiten mit berührungslosen Wasserhähnen, keine hydroalkoholischen Gels, kein Einhalten des 1,5 Meter-Sicherheitsabstands am Arbeitsplatz, ...) anzuprangern.

Streik ist die Waffe der ArbeiterInnen. Die Bosse wollen, daß wir durch die Arbeit sterben, wir bevorzugen Direkte Aktionen und Streiks für unsere Leben!
https://emrawi.org/?Frankreich-Steik-in-Amazon-Lagern-740
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 21:20:03 Mi. 24.Februar 2021
Gestern gab es im Radio eine Sabbelrunde zu Corona (man kommt um den Dreck ja nicht vorbei):
https://www.ndr.de/nachrichten/info/epg/Die-Angst-vor-der-Mutante,sendung1135480.html

Da sagte der hier:
https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Mitgliedschaft/Mitglieder/Profile/Bogdan_Profil.html

...also der sagte sinngemäß, dass in Bezug auf das Infektionsgeschehen nicht der Arbeitsplatz das Problem sei, sondern der private Bereich. Das hat er nicht weiter begründet, und ich halte es für absurd, dass am Arbeitsplatz alles tippitoppi sei. Man muss schon einen ziemlichen Tunnelblick haben, um das zu behaupten. Andererseits gibt es noch zu wenig Studien und Untersuchungen abseits von Erfahrungsberichten, die das Gegenteil belegen. Beachtet werden sie anscheinend auch nicht. 
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:09:02 Mi. 17.März 2021
Während der Corona-Pandemie berichten 47,2% der Beschäftigten in der sozialen Arbeit von Arbeitsverdichtung.

(https://pbs.twimg.com/media/EwnVNxSWEAY3vBt?format=jpg&name=medium)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 22:46:55 Mo. 22.März 2021
Zitat
22.3.21
Keine verschärften Regeln soll es nach SPIEGEL-Informationen für Unternehmen geben. Die SPD-geführten Bundesländer hatten angeregt, eine Testpflicht in Betrieben einzuführen, die ihren Angestellten kein Homeoffice ermöglichen können. Die CDU-geführten Länder plädierten hingegen auf Selbstverpflichtung der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Schlussendlich wurde die Testpflicht gestrichen – die Nutzung von Schnelltest bleibt jedem Betrieb selbst überlassen.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-massnahmen-beschlossen-familientreffen-an-ostern-sind-verboten-a-f0880b7e-838d-468e-8a8d-3f41620039d5
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 23:02:53 Mo. 22.März 2021
Bei diesem Schwachsinn wird das Theater nie ein Ende finden.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:09:17 Di. 23.März 2021
Diese Politik läßt tief blicken.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 09:47:15 Di. 23.März 2021
Unsere Gesundheit wird von der Regierung bewusst gefährdet.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:52:44 Di. 23.März 2021
Denen ist unsere Gesundheit scheißegal. Wir werden als Arbeitskräfte gebraucht, ansonsten sind wir nur ein Kostenfaktor.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 15:08:04 Di. 23.März 2021
ZitatStatt der Wirtschaft klare Bedingungen zu diktieren, etwa eine Homeoffice-Pflicht oder die Pflicht zu regelmäßigen Selbsttest als Bedingung für die fortlaufende Produktion, bleibt es weiter bei niedlichen Appellen. Die Union ist sich hier ihrem Ruf als Freund (und gelegentlichem Komplizen) der Wirtschaft wieder mal treu geblieben. Die Schulen werden weder geschlossen, noch werden die Schüler konsequent getestet. Letzteres sollte eigentlich schon vor vier Wochen die Voraussetzung für Öffnungen sein. Aber die Tests waren nicht da und die Logistik für deren Verteilung steht bis heute nicht.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-chaos-in-deutschland-multiples-staatsversagen-kommentar-a-2647f186-883e-4823-8cc4-9a0b3de38af9

Die Lehrkräfte sind nicht sonderlich begeistert:
https://www.spiegel.de/panorama/bildung/kritik-an-corona-beschluessen-zu-schulen-es-hinterlaesst-mich-fassungslos-a-9f2e1078-128e-4475-afbb-48961513a783
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 21:38:59 Di. 23.März 2021
Ergänzung zu @Kuddels Beitrag:
nicht nur die Gesundheit. Sondern auch das Finanzielle der Unter-/Mittelschicht.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:47:43 Sa. 27.März 2021
Meyer Werft verheizt Werkvertragsarbeiter. DritteWelle Inzidenz: Papenburg über 500. Laut Landkreis Emsland gibt es auf der Werft derzeit 214 Corona Fälle, 49 davon bei der Stammbelegschaft.

ZitatBei der Meyer Werft gibt es nun doch keine Betriebspause, die zunächst wegen der hohen Infektionszahlen in Papenburg angedacht war. Dafür wird die Zahl der Mitarbeitenden reduziert und mehr getestet.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Mehr-Corona-Tests-statt-Betriebspause-bei-der-Meyer-Werft,meyerwerft1526.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 19:10:55 Sa. 27.März 2021
Zitat27.3.21
(...) ,,Mich überrascht auch, dass die Gewerkschaften nicht mehr tun, um ihre Arbeitnehmer im Betrieb zu schützen, weil die Betriebe ein erhebliches Risiko darstellen", sagte Lauterbach. (...)
https://www.tagesspiegel.de/politik/die-dritte-welle-wird-unterschaetzt-lauterbach-fordert-sofortigen-corona-gipfel-und-einen-harten-lockdown/27046904.html

Das ist eine interessante Frage. Es kann sein, dass die Gewerkschaften nur im Rahmen ihres Selbstverständisses handeln, liegt aber auch daran, dass es kaum noch eine Verankerung in den Betrieben gibt. Da kann der DGB noch so hilfreiche Coronaspecials erstellen:
https://www.dgb.de/themen/++co++42d66872-6cf9-11ea-b9de-52540088cada

Das Ausbluten der Gewerkschaften kann nebenbei aber auch mit dem Abstimmungsverhalten asozialer Parteisoldaten zu tun haben, wie hier einige Beispiele von Lauterbach:
(wobei man die Gewerkschaften auch nicht mit Samthandschuhen anfassen sollte)

Regelsatz der Grundsicherung erhöhen - dagegen
Geflüchtete aus Moria in Deutschland aufnehmen - dagegen
Kostenloser Zugang zu Verhütungsmitteln für Menschen mit geringem Einkommen - dagegen
Abschaffung der Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe - dagegen
Verschärfung der Mietpreisbremse - dagegen
Diätenanpassung der Abgeordneten - dafür
Abschaffung der sachgrundlosen Befristung (2x) - dagegen
Einführung eines Verbandsklagerechts im Lohngerechtigkeitsgesetz - dagegen
Verbesserung der Mietpreisbremse - dagegen
Angleichung der Rentenansprüche von DDR-Bergleuten/DDR-Krankenschwestern - dagegen
Privatisierung von Bundesliegenschaften stoppen - dagegen
Rückwirkende Erhöhung von Kindergeldfreibetrag und Kindergeld - dagegen
Transparenz bei Rüstungsexportentscheidungen - dagegen
Mindestsicherung statt Hartz IV - dagegen
Bahnprivatisierung - dafür
Anpassung und Veränderung von Hartz IV (Verschärfung) - dafür

Quelle: abgeordnetenwatch.de


Wieso ist der Lauterbach überrascht, dass die Gewerkschaften nicht mehr tun, um die Beschäftigten zu schützen,  wenn er selbst dafür mitgesorgt hat,  dass das Leben für viele nur noch ein Kampf ist?

Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 17:00:56 Sa. 10.April 2021
Bericht aus der Arbeitswelt von einer Freundin, die in einer Kita arbeitet:

ZitatTotaler Psychostress auf Arbeit mit Überstunden und ungelernten Aushilfskräften. Beide Kollegen krank: eine schwanger- hat ne Woche später ihr Kind verloren und ist wieder da. Ein Kind auf Etage fast an Asthma erstickt, wieder zum Coronatest und 18 3-jährige in viel zu kleinen Räumen. Darunter ein Autist, einer mit Zwangsstörungen, einer mit Dauerwutanfällen und bekloppten Eltern. Dazwischen jetzt 2x die Woche Schnelltests vor Ort im tiefsten Nasenbereich und Maske tragen.

Ich weiß echt nicht wie man das aushalten soll.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 00:06:46 So. 11.April 2021
#ZeroCovid ist ja wohl voll verankert in Betrieb und Gesellschaft, wenn es selbst bei Ströer ein warmes Plätzchen findet, wa?

(https://abload.de/img/zerocovidbjkdy.png) (https://abload.de/image.php?img=zerocovidbjkdy.png)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 17:26:09 Di. 13.April 2021
Testen in der Arbeitswelt?

ZitatBDI nennt Testpflicht für Unternehmen »entbehrlich« und »sinnlos«
Der Bundesverband der Deutschen Industrie bezeichnet den Beschluss des Bundeskabinetts als sinnlos
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-news-am-dienstag-die-wichtigsten-entwicklungen-zu-sars-cov-2-und-covid-19-a-d3b9a7a1-9235-4bdf-b07b-98dbf3a76fae

Nee, sollen die Malocher sich lieber infizieren, als daß die Unternehmen ein paar Euro Fuffzich für Tests ausgeben.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 19:53:04 Di. 13.April 2021
ZitatEs ist schlimm genug für einen Lkw-Fahrer, drei Wochen in Südtirol mit einem positiven Corona-Test in Quarantäne zu sitzen. Wenn der Arbeitgeber seinen Fahrer danach nicht nach Hause holt, sondern ihm sogar noch zeitgleich kündigt, fehlt jedes Verständnis.
https://www.eurotransport.de/artikel/corona-falle-in-suedtirol-teil-2-lkw-fahrer-im-stich-gelassen-11182090.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Nikita am 20:24:30 Di. 13.April 2021
Der Arbeitsplatz ist die zweit häufigste Quelle für Ansteckungen, weil die Arbeitgeber nicht ihren Teil beitragen müssen. Hubertus Heil ringt den Arbeitgebern nicht mal die fünf Euro für einen Test pro Woche ab. Die Menschen werden beliebig gequält, um die Inzidenzwerte zu verbessern und von den Arbeitgebern wird gar nichts verlangt. Im Gegenteil, die Kurzarbeit ist ein Milliardengrab, das massiv von Arbeitgebern missbraucht wird. Für Schüler und Pfleger macht der Staat nichts, Arbeitgeber werden hofiert und mit Helikoptergeld überschüttet.

Monitor dazu:

Corona am Arbeitsplatz - Der Kampf um die Testpflicht

Corona-Ansteckungen erfolgen sehr häufig am Arbeitsplatz, vor allem in Produktionsbetrieben, Schlachtereien oder Großraumbüros. Seit Wochen fordern Experten, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter regelmäßig testen lassen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Die Politik setzte lange auf Freiwilligkeit, denn die Wirtschaftsverbände laufen Sturm gegen eine Testpflicht und führen die Öffentlichkeit mit unklaren Zahlen in die Irre. Doch es zeigt sich: Beim Testen der eigenen Belegschaft versagt die Mehrheit der Unternehmen.

https://www.youtube.com/watch?v=5-QZw1Mufs0
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:20:00 Sa. 17.April 2021
(https://pbs.twimg.com/media/EzHdz2EXIAQE_CM?format=jpg&name=medium)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 11:31:21 Mo. 19.April 2021
(https://pbs.twimg.com/media/EzUpkmeUUAUbaph?format=jpg&name=small)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 09:18:42 Di. 20.April 2021
ZitatSpargelstecher zu acht in einem Raum, und ohne Krankenversicherung

Die verräterischen Widersprüche der Corona-Maßnahmen. Aufruf zum Widerstand gegen eine krankmachende Politik. Bei der gut besuchten, von der Polizei gegen eine ,,Antifa"-Demonstration freundlich und effektiv geschützten Veranstaltung der Bürgerinitiative ,,Aachener für eine menschliche Zukunft" am 10. April 2021 auf dem Rathausplatz Aachen hielt der Kölner Publizist Werner Rügemer die folgende Rede.
...

html5: https://www.nachdenkseiten.de/upload/podcast/210419_Spargelstecher_zu_acht_in_einem_Raum_und_ohne_Krankenversicherung_NDS.mp3
Quelle: NDS (https://www.nachdenkseiten.de/?p=71705)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:08:51 Di. 20.April 2021
Eine tolle Rede!
Sollte man sich von der ersten bis zur letzten Zeile reinziehen.
Wirklich erhellend und erfrischend im Gegensatz zu dem Müll an Nichtinformationen zu Corona aus unseren Qualitätsmedien.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:13:38 Di. 20.April 2021
P.S.: Eine "Antifa" (??) demonstriert gegen Rügemer!?!?
Es wird Zeit, sich mit der politischen Verdummung dieser Szene einmal auseinanderzusetzen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:44:52 Mi. 21.April 2021
ZitatDie Gefahr lauert am Arbeitsplatz
Welche Rolle spielt das Arbeitsleben bei der Ausbreitung der Coronapandemie? Eine neue Studie legt nahe...
https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-hotspots-die-gefahr-lauert-am-arbeitsplatz-a-7d4c268d-d6c7-439c-bcc9-20967d0ac025?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Die Pandemie wütet bereits mehr als ein Jahr und bisher hat man es konquent vermieden, das Infektionsgeschehen am Arbeitsplatz systematisch zu untersuchen.

Die Sorge um die Wirtschaft ist größer, als das Interesse wirkungvoll gegen die Pandemie vorzugehen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 15:14:37 Di. 27.April 2021
Zitat27.4.21
Arbeitskämpfe in Corona-Zeiten: Niedriges Streikvolumen 2020, absehbarer Anstieg 2021
(...)
Die WSI-Experten zählen für 2020 157 Arbeitskämpfe und damit deutlich weniger als in den Vorjahren, in denen es fast immer über 200 waren.
(...)
In der internationalen Streikstatistik, bei der die arbeitskampfbedingten Ausfalltage pro 1.000 Beschäftigte miteinander verglichen werden, liegt Deutschland weiterhin im unteren Mittelfeld.
(...)
https://www.boeckler.de/de/pressemitteilungen-2675-arbeitskampfe-in-corona-zeiten-niedriges-streikvolumen-2020-absehbarer-anstieg-2021-32410.htm

Na dann:

(https://abload.de/img/streik52k93.png) (https://abload.de/image.php?img=streik52k93.png)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 00:55:02 Mi. 28.April 2021
Zitat von: Nikita am 20:24:30 Di. 13.April 2021
Der Arbeitsplatz ist die zweit häufigste Quelle für Ansteckungen, weil die Arbeitgeber nicht ihren Teil beitragen müssen. Hubertus Heil ringt den Arbeitgebern nicht mal die fünf Euro für einen Test pro Woche ab. Die Menschen werden beliebig gequält, um die Inzidenzwerte zu verbessern und von den Arbeitgebern wird gar nichts verlangt. Im Gegenteil, die Kurzarbeit ist ein Milliardengrab, das massiv von Arbeitgebern missbraucht wird. Für Schüler und Pfleger macht der Staat nichts, Arbeitgeber werden hofiert und mit Helikoptergeld überschüttet.
Du tust gerade so, als ob Corona die tödlichste Seuche der Welt wäre. Corona ist in erster Linie gefährlich für alte Menschen, meist über 80. Die großen Ausbrüche ereigneten sich auch meist in Heimen. Ein durchschnittlicher Heimbewohner verbringt noch 1 1/2 bis 2 Jahre in einem Heim, bevor er stirbt. Die Verkürzung des Lebens durch "Tod durch oder mit Corona" eines Heimbewohners dürfte dann im Durchschnitt nur bei ca. 1 Jahr oder weniger gelegen haben.
Der einzige Maßstab, wie gefährlich eine "Pandemie" (Corona ist in meinen Augen keine) ist, ist letztendlich die Übersterblichkeit in der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum (ca. 1 Jahr) hinweg. - Und genau die gab und gibt es nicht! Die Inzidenzzahlen, die einem tagtäglich in den Massemedien um die Ohren gehauen werden, sind absolut ohne Aussage, wie gefährlich eine Krankheit wirklich ist.

Denn wenn jemand, der ohnehin schon sehr krank und gebrechlich war, dann an Corona stirbt, wäre er vielleicht einige Monate später an etwas anderem gestorben. Genauere Erklärung dieses Sachverhalts hier:
https://www.heise.de/tp/features/Corona-Todesfaelle-Die-Maer-von-den-zehn-verlorenen-Lebensjahren-5060636.html?seite=2
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 01:00:35 Mi. 28.April 2021
@tleary
Für zwischendurch: Was hältst du von der Great-Barrington-Erklärung? (Kennste sicherlich)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 11:30:59 Mi. 28.April 2021
ZitatDer einzige Maßstab, wie gefährlich eine "Pandemie" (Corona ist in meinen Augen keine) ist, ist letztendlich die Übersterblichkeit in der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum (ca. 1 Jahr) hinweg. - Und genau die gab und gibt es nicht!

Das ist so nicht richtig. Ich empfehle Dir folgende Bücher zu Corona:

Der Corona-Kompass: Wie wir mit der Pandemie leben und was wir daraus lernen können
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/der-corona-kompass-9783550201400.html
Covid-19 - neuartig, gefährlich, besiegbar! (3.Auflage)
https://www.people-to-people.de/detail/index/sArticle/1687
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 00:18:17 Do. 29.April 2021
Zitat von: Fritz Linow am 01:00:35 Mi. 28.April 2021
@tleary
Für zwischendurch: Was hältst du von der Great-Barrington-Erklärung? (Kennste sicherlich)
Ja, kenne ich. Und bin ganz und gar dafür (keine Ironie ;) ). Denn man kann ein Virus letztendlich nicht "ausmerzen" (dafür ist er viel zu klein und kann sich überall verstecken) :) - zumindest nicht mit Kontaktverboten, Quarantänen und Lockdowns. Der (Virus) ist nun mal in der Welt, und wird letztenendes erst verschwinden, wenn diese Herdenimmunität eingetreten ist. Sie kann auch eintreten durch Impfungen.

Allerdings bin ich gegen diese Impfkampagne der Bundesregierung (und Medien), die mehr oder weniger die Menschen zwingen wird, sich impfen zu lassen. Und zwar dadurch, indem der Staat den Geimpften ihre Grund- und Bürgerrechte "gnädigerweise" zurückgeben wird, den anderen diese aber weiterhin vorenthält. Das Fehlen des Stempels im Impfpass ist dann wie einst zur Nazizeit der Judenstern. Kein Stempel = Ausschluß vom sozialen Leben und/oder sogar der Erwerbsarbeit.

Viele können oder wollen sich nicht impfen lassen, und solch eine individuelle Entscheidung darf nicht dazu führen, daß man diesen Menschen ihre Grundrechte verwehrt. Das halte ich auch total mies von dieser ewigen Lügnerin Merkel, die vor einem Jahr noch genau das Gegenteil von dem behauptet hat, was jetzt die Bundesregierung durchzieht. Die Vorbereitungen für eine Impf-App (oder was auch immer) laufen ja schon auf Hochtouren. Fehlt nur noch daß man "der Einfachheit halber" natürlich "freiwillig" einen Chip unter die Haut gepflanzt bekommt. - Schon ist der "moderne Mensch" á la George Orwell komplett.

Im übrigen halte ich Korona - und da kann ich mich nur wiederholen - nicht einmal annähernd für so gefährlich wie beispielsweise die span. Grippe oder Ebola. Außerdem - weil's immer heißt die "schwedische Korona-Politik wäre gescheitert"... Gestern habe ich mir mal die Todeszahlen pro Mio. Einwohner von SE angesehen. Die liegt unterhalb von Frankreich, Italien und den meisten anderen westlichen Staaten MIT LOCKDOWN und all dem Grundrechte-Auserkraftsetzungen. - Mit anderen Worten: Wenn der Staat gar keine hunderte Milliarden teueren Maßnahmen gegen Korona unternommen hätte, wären die Todeszahlen hierzulande auch nicht viel anders.

Seite wo man die "Deaths per million population" nachschauen kann:
https://www.worldometers.info/coronavirus/

Und auch wenn es hart klingen mag: Die Spanische Grippe hat die Menschheit auch überlebt. Es gab viele Tote. Nach 3 Jahren verschwand sie durch die Massenimmunität der Bevölkerung (= "Herdenimmunität"). Damals gab's noch nicht einmal einen Impfstoff dagegen.

Der beste Schutz der Risikogruppen gegen Corona ist das Aufbauen einer Herdenimmunität. Fritz Linow hat die sogenannte Barrington-Erklärung, die solch ein Vorgehen gegen die Krankheit fordert, bereits erwähnt. - Dafür mein Dank!

Hier noch einmal diese Erklärung zum Nachlesen:
https://gbdeclaration.org/die-great-barrington-declaration/

Und niemals vergessen: LOCKDOWN und Isolationsmaßnahmen = MASSIVER ENTZUG der GRUNDRECHTE der Menschen. Ausgangsverbot, Abstandsgebot, Maskenpflicht, Berufsausübungsverbot, Versammlungsverbot, Demonstrationsverbot, Besuchsverbot in Kliniken und Altenheimen. Sowas rechtfertigt keine Pandemie. Und erst recht nicht Korona, wo ich abstreite, daß diese Krankheit überhaupt als "Pandemie" eingestuft wird.

Wenn mir jetzt einer sagt, "Ja, das sind ja alles Argumente der Corona-Leugner, Aluhutträger, AfD-Wähler und Reichsbürger".... Dem halte ich entgegen:
JA, sind sie sicherlich *AUCH*. Aber was einen Linken mit einem Rechten vorübergehend einen kann und warum ein Linker eben auch an solchen "Anti-Lockdown-oder-was-auch-immer-Demos gegen die staatlichen Übergriffe teilnehmen MUSS, wo eben auch das andere politische Spektrum in größerer Zahl anwesend ist, ist, daß auch ein Rechter, Verschwörungstheoretiker, AfD-Wähler usw. ein MENSCH und Mitbürger ist, der Anspruch auf die Wahrung seiner Grundrechte hat, und darum kämpft. Dazu gehört nun auch die Rede-, Meinungs- und Demonstrationsfreiheit. Aber gerade diese genannten Freiheiten setzt der Staat im Zuge seiner Corona-Maßnahmen gezielt außer Kraft.

Denn wenn DEREN (die der Rechten, Reichsbürger, Aluhut...) Grundrechte außer Kraft gesetzt werden, werden auch automatisch UNSERE (die der Linken) vom Staat außer Kraft gesetzt. Und auch DIE mit politisch gegenläufigen Meinungen sind Teil dieser Gesellschaft und verdienen es, daß man sich mit ihnen auseinandersetzt - und ja, daß sie auch ihre Meinung äußern dürfen. Das ist demokratische Grundvoraussetzung.

Und sie nicht einfach nur als "dumme, primitive Idioten" hinstellt, wie es teilweise auch hier im Forum getan wird. Das sind sie nämlich nicht (zumindest nicht die Mehrheit)! Gerade die so elitär tuenden und abgehoben wirkenden "Linken" haben eine nicht unerhebliche Schuld daran, daß die Rechte mittlerweile solch einen Auftrieb in der Gesellschaft hat. Eben weil sie den Kontakt zu den "normalen Menschen" meiden und sich stattdessen nur innerhalb ihrer selbstzufriedenen "Filterblase" bewegen, wo alle dasselbe denken, dasselbe sagen und dasselbe tun. - Aber eben NUR DORT in ihrem politischen Ghetto, diesem kleinen Fleck der Selbstgerechtigkeit und Selbstzufriedenheit - und sonst nirgendwo. Sie versuchen auch gar nicht mehr, den Menschen eine wirkliche Alternative in der Politik darzustellen. Nur irgenwelche hohlen Phrasen wie "hoch die Internationale Solidarität" und "Gegen Rechts" werden skandiert. Alles Dinge, worunter sich kein Mensch auf der Straße mehr etwas vorstellen kann.

"Zero Covid" ist da auch so eine abgedrehte Idee, die sich ein paar linke Dogmatiker im stillen Kämmerlein, als sie zu dritt oder viert zusammensaßen, ausgedacht haben. Dazu haben sie sich dann noch ein paar Wissenschaftler (die alle im Staatsbetrieb ihre großen Baguqettes verdienen und willfährige Gesellen für ALLES sind, solange man sie direkt oder indirekt bezahlt dafür) dazugeholt, die vielleicht auch vor 40 oder 50 Jahren mal bei "Ho-Ho-Ho-Chi-Minh" mitgelaufen sind. Oder auch nicht, ist auch egal... irgenwie findet man heutzutage immer einen "Wissenschaftler" oder "Uniprofessor" der alles, was man gerne hören möchte, widerlegt oder bestätigt, solange man ihn nur bezahlt dafür (direkt durch das Professorengehalt oder indirekt durch Vortragshonorare).

Das war jetzt mein "Wort zum Sonntag". - Ich habe fertig.

Edit:
Hab' noch etliches hinzugefügt/geändert am 29.04.
Und "sorry", daß der Text so lange wurde. Das mußte endlich mal alles raus, auch wenn es auf Widerspruch stößt. - Was mich aber nicht stört, weil *ich* begriffen habe, was Demokratie bedeuten muß. - Viele "Linke" nicht!
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 03:47:40 Do. 29.April 2021
Zitat von: counselor am 11:30:59 Mi. 28.April 2021
Das ist so nicht richtig. Ich empfehle Dir folgende Bücher zu Corona:
Der Corona-Kompass: Wie wir mit der Pandemie leben und was wir daraus lernen können
https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/der-corona-kompass-9783550201400.html
Schon wenn ich das Vorwort zu diesem Buch lese, muß ich heftigen Einspruch dagegen erheben:
Zitat
Wie wir mit der Pandemie leben und was wir daraus lernen können
Noch immer befindet sich die Welt im Würgegriff von Covid-19. Der Kampf gegen die Pandemie ist die wohl größte Herausforderung in der Geschichte der Medizin.
Und was ist mit der Pest, der Cholera, den Masern, der Malaria usw.? - Das ist doch eine hohle Phrase, um reißerisch die Auflage zu erhöhen "größte Herausforderug in der Geschichte..." - lächerlich und noch nicht einmal wahr. Das hätte man damals über die anderen Seuchen, die locker ein vielfaches an Opfern wie heute Corona gefordert haben, auch schreiben können. Und es kann nur 1 (in Worten: Eins) größte Herausforderung geben. Denn das ist der Plusquamperfekt.
Außerdem: Wenn du nun auf dieses Buch verweist, soll ich mir das tatsächlich kaufen, und komplett durchlesen, um mitreden zu dürfen, und dich (oder den Autor) ggf. widerlegen zu können?
Da hätte ich mir schon etwas griffigeres, kompakteres als ein paar Buchverweise als Gegenargument gewünscht.

Hardcover: 22,00 € - Sorry, dessen Meinung und Analysen (hoffe doch, er kann seine Behauptungen auch mit Zahlen belegen) kann ich mir als Arbeitsloser gar nicht leisten. Halte ich im übrigen auch für ziemlich überteuert. Weit über den "Produktionskosten". Sogar wenn man dem nicht unerheblichen Stundenlohn von wohl 100 € für einen Akademiker rechnet. - Hier geht's eindeutig ums Heu einfahren. Ist bestimmt ein "Spiegel"-Beststeller. Na, der Herr Kekulé ist bestimmt REICH durch die Veröffentlichung geworden. Auch so ein Krisengewinnler.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 12:29:51 So. 16.Mai 2021
Ein guter Text von der polnischen Basisgewerkschaft IP (Arbeiter-Initiative):

ZitatDie Arbeiter-Initiative (Inicjatywa Pracownicza) setzt sich für die Verbesserung der Situation von Forscherinnen mit Kindern während der Pandemie ein

(https://ozzip.pl/media/k2/items/cache/8c42edabbb432b8d634ad0a8fb8f91ae_L.jpg)

Geschlossene Kinderkrippen, Kindergärten und Schulen. Leerstehende Kindertagesstätten. Geschlossene Kantinen. Kinder, die bisher von Lehrern, Tagesmüttern und Köchen betreut wurden, mussten während des Lockdowns von jemand anderem betreut werden. Die Pandemie stellte eine zusätzliche Belastung für Frauen dar: die Betreuungsarbeit, die gleichzeitig mit der beruflichen Tätigkeit erledigt werden musste. Dies bedeutete jedoch nicht, dass der Druck zur Effizienz verringert wurde. Weibliche Mitarbeiter werden nach wie vor für ihre Leistung so eingespannt, als hätten sie während der Pandemie keinen zusätzlichen Vollzeitjob, nämlich die Kinderbetreuung, übernommen.

Dieses Thema wurde von den Mitgliedern des Komitees der Arbeiter-Initiative aufgegriffen, das an der Polnischen Akademie der Wissenschaften und der Akademie der Schönen Künste in Warschau tätig ist. Sie appellierten an den Wissenschaftsminister, die Situation von Personen, die als Wissenschaftler arbeiten und kleine Kinder betreuen, bei der Abrechnung ihrer Arbeit durch wissenschaftliche Einheiten, bei der Abrechnung der Umsetzung von Stipendien und bei der Beantragung neuer Stipendien sowie bei der Bewertung der Arbeit von wissenschaftlichen Einheiten, die sie beschäftigen, zu berücksichtigen. Es wurde ein Brief an den Minister geschickt, der von über 1600 Personen unterzeichnet wurde.

Nach einer Reihe von neoliberalen Reformen muss sich jede Universität mit einer angemessenen Anzahl von Punkten für Veröffentlichungen in Büchern und wissenschaftlichen Zeitschriften beweisen. Das Ministerium für Bildung und Wissenschaft nimmt die Universitäten in die Pflicht, und die Universitäten nehmen die Mitarbeiter und Angestellten in die Pflicht; die Ergebnisse der Evaluierung haben nicht nur Auswirkungen auf das Prestige, sondern auch auf die Finanzierung der jeweiligen Universität und die berufliche Zukunft des oder der Angestellten. Eine solche "Pointe" ist aus vielen Gründen kritisiert worden, aber die Pandemie hat einen weiteren arbeitnehmerfeindlichen Aspekt davon offenbart. Wenn man kleine Kinder zu betreuen hätte, könnte man während der Schließung viel weniger Zeit mit Recherchen und dem Schreiben von Artikeln verbringen. Die Auswirkungen davon wurden schon früh in der Pandemie sichtbar. Menschen, die sich um kleine Kinder kümmerten und deshalb mehr mit Hausarbeit belastet waren und weniger Zeit für wissenschaftliche Arbeit hatten, schrieben weniger Arbeiten und reichten weniger Förderanträge ein als vor Ausbruch der Pandemie. Interessanterweise traf dies vor allem Frauen - Männer, auch mit kleinen Kindern, hatten statistisch gesehen genauso viel Zeit für die berufliche Arbeit wie vorher. Warum? Ganz einfach: Die Kinder wurden von ihren Müttern betreut. Ein solches Phänomen wird als "Mutterschaftsstrafe" bezeichnet und resultiert aus der ungleichen Aufteilung der Betreuungsarbeit. Männer profitieren davon (auch wenn sie Kinder haben, gelten sie als stabiler und verdienen z. B. eine Beförderung oder eine Gehaltserhöhung), aber vor allem profitiert die kapitalistische Wirtschaft davon, die die Kosten der Betreuungsarbeit nicht berücksichtigen muss. Frauen machen es umsonst, und wenn sie, wie während der Pandemie, deswegen nicht Vollzeit arbeiten können, verdienen sie einfach weniger und werden langsamer befördert.

Das Problem betrifft jedoch nicht nur Akademikerinnen, sondern alle Menschen, die während der Pandemie mit zusätzlicher Betreuungsarbeit belastet waren, unabhängig von der Branche, in der sie tätig sind. Nach dem Lockdown sind sie erschöpft und der Möglichkeit beraubt, sich zu erholen, weil sie ihren Urlaub oft für die Betreuung ihrer Kinder genutzt haben, und sie haben auch eine schlechtere Position auf dem Arbeitsmarkt, wo nur volle Verfügbarkeit hoch bewertet wird. Dies ist Diskriminierung. Die Workers' Initiative wird sich mit diesem Thema befassen. Die Sorgearbeit kann nicht allein auf die Schultern der Frauen gelegt werden, und Frauen können auch nicht dafür bestraft werden, dass sie sie leisten.
https://ozzip.pl/informacje/mazowieckie/item/2780-ip-interweniuje-ws-sytuacji-pracownic-naukowych-z-dziecmi-podczas-pandemii
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:43:49 Do. 20.Mai 2021
ZitatAuf einem der größten Spargelhöfe Deutschlands ist das Coronavirus ausgebrochen. Mittlerweile haben sich 131 Menschen infiziert. Polnische Erntehelferinnen berichten von Bedingungen "wie im Horrorfilm".
https://www.dw.com/de/spargelernte-corona-quarant%C3%A4ne-f%C3%BCr-erntehelfer/a-57510474?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Nikita am 11:21:57 Do. 20.Mai 2021

Zitat1011 Menschen arbeiten derzeit auf dem Spargelhof von Heinrich Thiermann im niedersächsischen Kirchdorf.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 18:07:22 Do. 20.Mai 2021
Alles nur, um Einigen billigen Spargel im Supermarkt anzubieten. Vielen ist dies egal. Sie müssen ja selber keinen Spargel stechen.  :Q
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:05:48 Mo. 24.Mai 2021
ZitatArgentine port workers say to hold another 48-hour strike next week
Argentina's grains exports remained paralyzed on Thursday due to a strike by port workers demanding to be vaccinated against COVID-19, with the labor groups threatening another 48-hour work stoppage next week.
https://twitter.com/contre_capital/status/1396080151511851008
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 12:32:25 Fr. 30.Juli 2021
Zitat28.7.21
Das AG Bonn hat entschieden, dass ein Arbeitnehmer, der wegen einer Infektion mit dem Coronavirus während seiner Urlaubszeit in Quarantäne muss, keinen Anspruch auf Nachgewährung dieser Urlaubstage hat.
(...)
Eine behördliche Quarantäneanordnung stehe einem ärztlichen Zeugnis über die Arbeitsunfähigkeit auch nicht gleich. Die Beurteilung der Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers obliege allein dem behandelnden Arzt und nicht der Behörde.
(...)
Arbeitnehmer sollten sich bei einer Infektion während des Urlaubs die Arbeitsunfähigkeit also immer ärztlich bescheinigen lassen, um ihren Nachgewährungsanspruch durchsetzen zu können.
(...)
https://www.wbs-law.de/arbeitsrecht/quarantaene-im-urlaub-nachgewaehrung-von-urlaubstagen-bei-infektion-im-urlaub-56073/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 07:46:07 Sa. 31.Juli 2021
Da lassen sich aber viele abschrecken.
Gehen halt mit leichten Schnupfen und Husten in die Arbeit.
Bei schweren Schnupfen und Husten, wird für 2 Tage Urlaub genommen.
Arztbesuch oder Test, Wozu?
Andere sind doch egal

Sowas wird doch Jahrelang so gemacht.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 11:43:41 Mi. 15.September 2021
Dass der Lohnersatz für Ungeimpfte im Quarantänefall nun wegfällt, kann durchaus der erste Schritt dahingehend sein, dass irgendwann später auch die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall wegfällt. Schließlich hätte man ja immer selber besser aufpassen können. Der jetzige Impfdruck kann dazu führen, dass man sich tatsächlich an ein Gesundheitsregime gewöhnt und erkämpfte Errungenschaften unbemerkt flöten gehen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Troll am 12:10:56 Mi. 15.September 2021
U.a.Thema bei (ab~Min.8) Podcast - Kekulés Corona-Kompass #219: Welcher Impfstoff hilft am besten gegen Delta? | MDR
https://youtu.be/V_hUDjbpcQY
Soziadarwinismus ick hör dir trapsen.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: BGS am 21:09:02 Mi. 15.September 2021
Und was is mit Variante

- Eta (B.1.525)

- Iota (B.1.526)

- Kappa (B.1.617.1)

- Lambda (C.37)

- Mu (B.1.621)

Fragen über Fragen. (Muss zur Schicht.)

MfG

BGS
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 01:05:36 So. 19.September 2021
Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Problem, dass nun Lohnersatzleistung im Quarantänefall wegfällt oder wegfallen soll, scheint nicht gewollt, bzw. möglich zu sein. Eine gemäßigte Kritik von verdi, das war's ansonsten.

Ebenfalls unter Sonstiges:

Zitat15.9.21
Die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall ist eine soziale Errungenschaft, für die die arbeitenden Menschen in diesem Land lange kämpfen mussten. 1956 streikten die Metallarbeiter in Schleswig-Holstein 114 Tage für diese Forderung. Erst 1970 wurde sie umgesetzt und ist den Arbeitgebern seitdem ein Dorn im Auge. Zuletzt stellte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag 2015 die Lohnfortzahlung gänzlich infrage.

Nun soll offenbar durch das Verhalten einiger Impf-Trolle die Gunst der Stunde genutzt werden, um unter dem Vorwand der Pandemiebekämpfung den faktischen Ausstieg aus der Lohnfortzahlung einzuleiten. Warum dann eigentlich nur bei Corona? Was ist mit denen, die sich nicht rechtzeitig gegen all die anderen durch Impfung vermeidbaren Infektionskrankheiten und deren Folgen haben impfen lassen, sei es gegen die alljährlich auftretende Grippe-Pandemie? Und was ist mit jenen, die ungeimpft mit ihren ansteckenden Reisekrankheiten aus dem Urlaub zurückkommen?

Hier soll das allgemeine Lebensrisiko Krankheit individualisiert und damit durch die Hintertür das Schuld-Prinzip in die soziale Daseinsvorsorge eingeführt werden.
Warum soll die Allgemeinheit für vermeintlich selbstverschuldete Erkrankungen aufkommen? Wer definiert hier eigentlich das »selbstverschuldet«?

Was ist mit Extremsportlern und gilt die Schuldfrage dann auch bei den Verletzten im Straßenverkehr? Was ist bei Alkoholmissbrauch, bei der selbstverschuldeten Fettleibigkeit oder beim Raucherbein des Kettenrauchers?

Das ist die Büchse der Pandora, die da sozialpolitisch geöffnet wird. Der vermeintlich epidemiologische Effekt ist zu vernachlässigen, die Konsequenzen für unser Sozialgefüge dagegen wären enorm.
https://www.linksfraktion.berlin/abgeordnete/wolfgang-albers/detail/news/gegen-notorische-impfverweigerer-schuetzt-die-eigene-impfung-nicht-die-demontage-des-sozialstaats/

Nebenbei: Beim Streik 1956 ging es darum, dass Arbeiter die gleiche Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommen wie die Angestellten. Die gab es bei denen schon früher, was die Gleichgültigkeit jetzt auch nicht besser macht, eher schlimmer. Wer jetzt also in Quarantäne muss, sollte sich erstmal telefonisch krank melden (diese Möglichkeit wurde mal wieder verlängert). Ansonsten halt immer schön Selbstoptimierung betreiben.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 16:31:20 So. 19.September 2021
Zitat von: Fritz Linow am 01:05:36 So. 19.September 2021
Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Problem, dass nun Lohnersatzleistung im Quarantänefall wegfällt oder wegfallen soll, scheint nicht gewollt
[...]
Zitat[...]
Hier soll das allgemeine Lebensrisiko Krankheit individualisiert und damit durch die Hintertür das Schuld-Prinzip in die soziale Daseinsvorsorge eingeführt werden.
Warum soll die Allgemeinheit für vermeintlich selbstverschuldete Erkrankungen aufkommen? Wer definiert hier eigentlich das »selbstverschuldet«?

Was ist mit Extremsportlern und gilt die Schuldfrage dann auch bei den Verletzten im Straßenverkehr? Was ist bei Alkoholmissbrauch, bei der selbstverschuldeten Fettleibigkeit oder beim Raucherbein des Kettenrauchers?

Das ist die Büchse der Pandora, die da sozialpolitisch geöffnet wird. Der vermeintlich epidemiologische Effekt ist zu vernachlässigen, die Konsequenzen für unser Sozialgefüge dagegen wären enorm.
https://www.linksfraktion.berlin/abgeordnete/wolfgang-albers/detail/news/gegen-notorische-impfverweigerer-schuetzt-die-eigene-impfung-nicht-die-demontage-des-sozialstaats/
Das ist der Testlauf, um mit den unterschiedlichsten Begründungen auch die Entgeltfortzahlung bei Krankheit nach und nach auszuhöhlen.
"Hättest dich ja warm anziehen können, dann wärst du jetzt nicht erkältet."
"Hättest mit dem Fahrrad nicht so schnell fahren sollen, dann wärst du auch nicht auf die Fresse geflogen."
"Hättest ja nicht zu rauchen brauchen, dann hättest du jetzt auch kein Lungenkrebs." (Alternativ: Sonnenbaden und Hautkrebs)
Ich denk das jetzt lieber nicht weiter ...  :Q
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 15:41:41 Do. 14.Oktober 2021
ZitatKeine Lohnfortzahlung für Minijobber

Musste ihr Betrieb schließen, gingen Minijobber in der Corona-Krise leer aus. Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld standen ihnen nicht zu - und auch kein Lohn, wie das Bundesarbeitsgericht entschieden hat.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/minijobber-lohnausfall-corona-bag-erfurt-101.html

So ein Richter am Bundesarbeitsgericht hat keinen Schimmer, wie es sich von der Hand in den Mund lebt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 15:57:08 Do. 14.Oktober 2021
Woher auch? Das sind Beamte.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 17:54:35 Fr. 19.November 2021
Prophylaxe:

Zitat19.11.21
Wegen der dramatischen Corona-Entwicklung erlaubt Sachsen vorübergehend einige Ausnahmen vom Arbeitszeit-Gesetz. Wie das Wirtschaftsministerium in Dresden mitteilte, darf bei einzelnen Tätigkeiten die tägliche Höchst-Arbeitszeit überschritten werden. Das betreffe unter anderem die medizinische Behandlung, Versorgung und Pflege von Patienten sowie die mobilen Impfteams. In Krematorien darf zusätzlich Sonntagsarbeit angeordnet werden. Die Ausnahmeregeln sind vorerst bis Mitte Dezember befristet.
https://www.mdr.de/nachrichten/kontakt/redaktionen-mdr-aktuell/index.html#20211119_15-18
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Nao am 18:36:14 Fr. 19.November 2021
ZitatLehren aus Wuhan: ,,Ärzte und medizinisches Personal sollten nur sechs Stunden arbeiten"
(...)
Die  Lehre für Deutschland und Europa ist, dass eine Sechs-Stunden-Schicht  Leben rettet. Wichtig ist es auch, in der Vorbereitungsphase ausreichend  Personal zu bekommen, das angelernt werden kann.
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/lehren-aus-wuhan-arzte-und-medizinisches-personal-sollten-nur-sechs-stunden-arbeiten/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 22:20:24 Fr. 19.November 2021
Zitat von: Nao am 18:36:14 Fr. 19.November 2021
ZitatLehren aus Wuhan: ,,Ärzte und medizinisches Personal sollten nur sechs Stunden arbeiten"
(...)
Die  Lehre für Deutschland und Europa ist, dass eine Sechs-Stunden-Schicht  Leben rettet. Wichtig ist es auch, in der Vorbereitungsphase ausreichend  Personal zu bekommen, das angelernt werden kann.
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/lehren-aus-wuhan-arzte-und-medizinisches-personal-sollten-nur-sechs-stunden-arbeiten/

Ich glaube fast, dass die anderen Maßnahmen, die in Wuhan gemacht wurden und auch im Interview erwähnt werden, leichter durchzuführen wären als kürzere Arbeitszeiten. Sehr viele Pflegekräfte arbeiten ja eh schon wegen schlechter Erfahrung nicht mehr in Vollzeit.

ZitatDazu zählt die Rekrutierung ehemaliger Mitarbeiter und von Medizinstudierenden.
https://www.riffreporter.de/de/wissen/corona-wuhan-exit-maskenpflicht-krankenhaus-interview-nagel

Ehemalige Mitarbeiter sind nicht grundlos ehemalige Mitarbeiter und Medizinstudenten sind halt Medizinstudenten und helfen schon mit. Der Output aus den Pflegeschulen ist auch nicht wirklich groß und die Rekrutierung im Ausland scheint auch erschöpft zu sein. Ganz zu schweigen von der Situation in Pflegeheimen und bei ambulanten Pflegediensten.



Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 06:32:28 Di. 07.Dezember 2021
ZitatSTUTTGART - Mercedes Untertürkheim: 3G-Umsetzung polarisiert

Das 3G-Gesetz am Arbeitsplatz hat zur Folge, dass seit dem 24. November nur mehr Geimpfte, Genesene oder Getestete ihre Arbeit im Betrieb aufnehmen dürfen. Das hat die bereits bestehende Polarisierung in der Corona-Frage in vielen Abteilungen erneut befeuert.

Wie 3G bei Mercedes umgesetzt wird, berichtet ein Kollege: Jeder musste seinen Impf-Status dem Meister offenlegen, der diesen erfasste. Kollegen, die sich im Betrieb testen lassen, haben unbezahlt eine Stunde vorher zu kommen. Nach zwei Wochen Übergangszeit übernimmt Daimler aber nur mehr die Kosten für zwei Tests pro Woche im Betrieb; gerade soviel, wie er vom Gesetz her muss! Um die drei anderen Test müssen sich die Kollegen selbst kümmern. Ab sofort finden wieder betriebliche Impfungen statt und ab Januar wird auch geboostert.

Die Betriebsratsspitze (IG Metall) zeigt ein gewisses Verständnis für 3G am Arbeitsplatz, als Beitrag zur Eindämmung der Pandemie. Andererseits kritisiert sie die Bundesregierung, weil sie ,,einen großen Teil ihrer Verantwortung auf die Betriebe abwälzt ... Leidtragende sind die Unternehmen und ihre Beschäftigten"1, so die IG-Metall-Betriebsratsspitze. Dass Konzerne mit Rekordprofiten und Verbände den ,,hohen organisatorischen Aufwand und (die) zusätzlichen Kosten"2 beklagen, kann jedoch nicht von den Metallerinnen und Metaller unterstützt werden. Es sind doch vielmehr die Monopole, die unter der Losung ,,kein neuer Lockdown" dafür gesorgt haben, dass die Regierungen die Handlungsempfehlungen der Experten zur Verhinderung einer 4. Welle nicht umgesetzt haben.

Aus verschiedenen Abteilungen gibt es Berichte, dass die 3G-Vorschrift für die Betriebe von der Mehrheit der Kollegen unterstützt wird, aber auch bei nicht wenigen Arbeitern auf Kritik stößt. Offene Corona-Leugner, von denen einige von Hitler-Diktatur faseln oder gar mit Armbinden ,,Ungeimpft" (als skandalöse Anspielung auf die Stigmatisierung der Juden) rumlaufen, sind bei der Masse der Kollegen isoliert. Fast noch problematischer für die Arbeitereinheit sind diejenigen, die sich bisher nicht impfen lassen haben und jetzt gegen den Druck auf sie aufbegehren. In ihrem Brass wenden sich manche den Fake-News der faschistoiden Querdenker-Bewegung zu, die von ,,Zentrum Automobil" im Betrieb übernommen wird. Diese Kräfte machen auf Opposition zu Regierung und Unternehmerverbänden. In Wirklichkeit bekämpfen sie die notwendige Kritik und den Kampf um konsequenten Gesundheits- und Umweltschutz auf Kosten der Monopolprofite. Mit der Verharmlosung und Leugnung der gesundheitlichen Gefahren der Corona-Pandemie und dem Eintreten für eine individuelle Freiheit auf Kosten der Gesellschaft, vertreten sie eine menschenverachtende Weltanschauung.

Wichtig sind deshalb Forderungen, die sich gegen Monopole und Regierung richten, wie sie die MLPD-Betriebsgruppe aufgestellt hat: Tägliche Corona-Tests aller Beschäftigten in der Arbeitszeit! Wiedereinführung der Schichtentkoppelung! Der gemeinsame Kampf darum muss mit einem offensiv geführten ideologisch-politischen Kampf um die proletarische Positionierung zur Corona-Pandemie verbunden werden. Nur davon zu sprechen, sich nicht spalten zu lassen, ohne sich zu positionieren, wie das die IG-Metall- und Betriebsratsführung macht, kapituliert vor dieser notwendigen Auseinandersetzung!

Hier gibt es die aktuelle Erklärung der MLPD "Allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 und kurzzeitiger Lockdown in Form vorgezogener Weihnachtsferien"

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw48/mercedes-untertuerkheim-3g-umsetzung-polarisiert
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 04:51:21 Mi. 08.Dezember 2021
Demo am Klinikum Magdeburg noetig: Waehrend andere Mitarbeiter_innen bereits zweimal einen Corona-Bonus  erhalten haben sollen, gingen Reinigungskraefte bisher leer aus.
https://www.google.com/amp/s/amp.n-tv.de/regionales/sachsen-anhalt/Reinigungskraefte-am-Uniklinikum-fordern-Corona-Praemie-article22981111.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 05:30:29 Mi. 08.Dezember 2021
Sollten nicht einfach jedem Arbeitnehmer dieser Corona-Bonus zustehen? - Denn schwer malochen und ihre Gesundheit ruinieren müssen sie ja mit und ohne Corona für die paar Kröten, die ihnen vom Kapital zugestanden werden.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 05:36:02 Mi. 08.Dezember 2021
Natürlich! Aber dieser Einstellung muss anscheinend   staendig  nachgeholfen werden. Btw Hartz Beziehende koennten Nachschub an weiteren 10 Gratis-Masken vertragen! Einen Bonus gab es einmalig mit je 150 Euro soweit ich weiss, nach mehreren Anlaeufen. Stimmt, da gab es was.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 18:52:59 Mi. 08.Dezember 2021
ZitatCORONA IM BETRIEB - Wenn es wirklich um Gesundheitsschutz ginge, sähe das hier anders aus!

Mit der Einführung von 3G am Arbeitsplatz ist die Diskussion in den Betrieben erneut entfacht. Es ist richtig, dass jetzt endlich das Thema ,,Testen" ernst genommen wird, aber es ist nicht richtig, dass nur die Ungeimpften getestet werden!

Vor kurzem hatten wir wieder mehrere Corona-Fälle am Band – die Ungeimpften sollten zum Test. Wir forderten sofort, dass alle zum Test müssen, auch wenn das einen größeren Produktionsausfall nach sich zieht. Diesmal traute sich niemand hier zu mauscheln, zu oft war das wohl schon passiert und auch bis in die Öffentlichkeit gedrungen, es gingen alle zum Test, zum Glück war kein weiterer positiv.

Die Ungeimpften zu testen ist unbedingt richtig, sind sie doch die Hauptüberträger in der Pandemie. Aber das reicht uns nicht: Wir fordern, dass alle getestet werden - während der Arbeitszeit und auf Kosten der Profite! Es ist nicht einzusehen, dass die Beschäftigten die Hauptlast im Gesundheitsschutz mit ihrer Freizeit bezahlen müssen, so sind sie an den Bändern und in der Produktion schon seit zwei Jahren der ständigen Gefahr der Ansteckung ausgesetzt.

Ginge es den Automobilherren tatsächlich um Gesundheitsschutz, dann sähe es hier ganz anders aus. Nach wie vor gibt es kein Händedesinfektionsmittel auf den Toiletten, an den Waschbecken oder in den Pausenräumen und das in einem Weltkonzern! Die Schichtentkoppelung auf Kosten der Monopole wurde längst schon wieder abgeschafft. Wir fordern bezahlte Schichtentkoppelung von mindestens 20 Minuten, die Bereitstellung von FFP2-Masken für alle Beschäftigten, verbunden mit weiteren Maskenpausen von mindestens fünf Minuten pro Stunde zusätzlich zu den bereits bezahlten 24 Minuten!

Mit der Einführung von 3G wurde auch die Diskussion unter den Kollegen wieder entfacht, und es zeigte sich noch mal verstärkt, dass sich ganz viele der ungeimpften Kolleginnen und Kollegen aufgrund von Unsicherheit nicht haben impfen lassen. Sie haben das bisher nicht so offen gesagt. Viele haben nun Impftermine gemacht. Das zeigt, wie wichtig es ist, eine intensive und breite Aufklärung zu machen. Argumente und Überzeugungsarbeit wurde vonseiten der Konzernleitung nie gemacht, das waren nur Appelle. Eine Überzeugung gab es eigentlich nur durch die Sofortprogramme und Flugblätter der MLPD oder in den Diskussionen mit Kollegen, die sich im Sinne des Gesundheitsschutzes und der Kampffähigkeit der Arbeiterklasse mit dem Thema gründlich befasst haben.

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw49/wenn-es-wirklich-um-gesundheitsschutz-ginge-saehe-das-hier-anders-aus
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 12:42:34 Mi. 29.Dezember 2021
ZitatVER.DI RUFT ZUR SOLIDARITÄT AUF - Prozess gegen Zwangsversetzung von Kristin Zuber am 6. Januar

Die Gewerkschaft verdi informiert: Die Krankenschwester Kristin Zuber klagt gegen die zwangsweise Versetzung weg von der Intensivstation am Prosper Hospital in Recklinghausen. Sie hat sich für die arbeitsschutzrechtlich gebotenen sogenannten Maskenpausen eingesetzt - und wurde deswegen zwangsversetzt! Es geht darum, dass man beim sehr notwendigen und sinnvollen Tragen von FFP2-Masken regelmäßig Maskenpausen benötigt, also Tätigkeiten durchführen können muss, bei denen man die Maske absetzen kann, wie z.B. das Stellen von Medikamenten.

Das von breiter Solidarität und einem beachtlichen Presseecho begleitete Gerichtsverfahren im Mai 2021 am Arbeitsgericht in Herne endete mit einem Skandalurteil: Kristins Klage wurde abgewiesen, ohne sachgerechte Prüfung der Argumente. Die Klägerin und ihr Anwalt legten Berufung ein und so wird ihr Fall jetzt am 6. Januar 2022 vor dem Landesarbeitsgericht (LAG) Hamm verhandelt. Die Gewerkschaft ver.di ruft zur weiteren Solidarität mit Kristin auf: "Wir treffen uns am 6. Januar um 10 Uhr vor dem LAG mit ver.di-Fahnen, um Kristin zu begleiten."

Quelle: https://www.rf-news.de/2021/kw52/prozess-gegen-zwangsversetzung-von-kristin-zuber-am-6-januar
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:48:25 Mo. 03.Januar 2022
ZitatSchweizer Bauarbeiter weigern sich, die Kosten der Corona-Krise zu tragen

Schweizer Arbeitgeberverbände versuchen in der Pandemie, Löhne zu drücken und den Arbeitsschutz aufzuweichen. Doch die Beschäftigten haben sich organisiert und wehren sich nun gemeinsam.


(https://media.jacobin.de/images/2022/01/uniaconstruction.jpg)
https://jacobin.de/artikel/schweizer-bauarbeiter-weigern-sich-die-kosten-der-corona-krise-zu-tragen-unia-baugewerkschaft-schweiz-kantone-volksentscheid-streik/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 13:09:27 Mo. 03.Januar 2022
(https://abload.de/img/clktx.jpg) (https://abload.de/image.php?img=clktx.jpg)
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:47:41 Sa. 08.Januar 2022
ZitatCoronakrise in Schleswig-Holstein
Schuften auch in Quarantäne

Um den Betrieb aufrecht zu erhalten, müssen Krankenhausbeschäftigte trotz Quarantäne zur Arbeit. Neue Regeln klären das Problem nicht grundsätzlich.
https://taz.de/Coronakrise-in-Schleswig-Holstein/!5823760/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 10:34:14 So. 16.Januar 2022
ZitatMit einer Blaulichtkette aus Rettungsfahrzeugen haben Hunderte Mitarbeiter des Gesundheitswesens in der Karlsruher Innenstadt auf die angespannte Situation in den Pflegeheimen und Krankenhäusern aufmerksam gemacht. Die Aktion war ein Appell an die Gesellschaft - und eine klare Kante gegen Querdenker.

(https://abload.de/img/demoblki0.jpg) (https://abload.de/image.php?img=demoblki0.jpg)
https://bnn.de/karlsruhe/karlsruhe-stadt/zeichen-gegen-querdenker-blaulichtkette-aus-rettungsfahrzeugen-in-der-karlsruher-innenstadt#Echobox=1642269252
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 19:35:33 Di. 01.Februar 2022
Zitat31.1.22
Regierungspräsidien erlauben 12-Stunden-Tag und Sonntagsarbeit
(...)
Die Allgemeinverfügungen gelten für Betriebe in den Bereichen Medizinprodukte, Arzneimittel und weitere apothekenübliche Artikel sowie in der Produktion, beim Verpacken, Kommissionieren, Liefern, Be- und Entladen und Einräumen von Waren des täglichen Bedarfs.

Ferner gelten die neuen Arbeitszeitregelungen für Rettungsdienste und Feuerwehr, Polizei und Gerichte, Krankenhäuser, Verkehrsbetrieben, Ver- und Entsorgungsbetriebe, Sicherheitsdienste und Rechenzentren. Eingesetzt werden können alle Beschäftigten über 18 Jahren.

Die neuen Regelungen bleiben bis zum 31. März in Kraft. Im Falle eines Abflauens der Omikron-Welle können sie jedoch bereits vorher widerrufen werden.
(...)
https://www.hessenschau.de/gesellschaft/hessen-erlaubt-12-stunden-tag-und-sonntagsarbeit-in-kritischer-infrastruktur,mehr-sonntagsarbeit-corona-100.html

Mit leichter Feder werden Stück für Stück erkämpfte Rechte entfernt.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: tleary am 23:34:31 Di. 01.Februar 2022
Zitat
Eine Aufhebung sämtlicher Maßnahmen zum Schutz der Menschen habe höchstwahrscheinlich den Kollaps des Gesundheitssystems zur Folge. Deshalb fehle im jegliches Verständnis für die radikalen Impfgegner. ,,Das Haus brennt bereits jetzt, deshalb können wir nicht über mögliche Folgen eine Impfung in 30 Jahren diskutieren", betont Nießner.
[aus obigem Karlsuhe-Protestartikel zitiert]
Dieser Samariterbund-Oberboss Nießner plädiert also wenig überraschend für einen Impfzwang. Zum Glück wird er Unrecht behalten mit seiner Panikmache, daß Tote nun massenweise die Friedhöfe überfüllen.

Und dieses Gesundheitssytem ist doch schon längst supermies, und nicht "eines der besten der Welt". Zu der Aussage haben sich manche während Corona tatsächlich verstiegen. Jeder, der einmal in einem Krankenhaus war (wie ich vor 2 Jahren z.B.), erkennt das. "Blutige Entlassung". Genau das wurde bei mir damals nach meinem Verkehrsunfall praktiziert. "Mittel der Fallpauschale erschöpft", somit weg mit dem "Patientenballast". Ich bin damals ungelogen im Pyjama aus dem Krankenhaus gehumpelt, ohne daß mir jemand vom Pflegepersonal geholfen hätte.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 10:18:33 Mi. 02.Februar 2022
Zitat von: Fritz Linow am 00:50:36 Mi. 02.Februar 2022Da es hier um Corona und Arbeit geht: Der DGB scheint ja ganz zufrieden damit zu sein, dass die Arbeitszeit wieder verlängert werden kann, wenn es dem Gesamtinteresse dient...oder gibt es Proteste?
Meines Wissens nicht.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Fritz Linow am 10:42:21 Mi. 02.Februar 2022
Zitat1.2.22
Neuregelung in der Omikron-Welle in Bayern: In zwölf Bereichen von der Abfallentsorgung bis Versicherungen dürfen Arbeitgeber jetzt ihre Angestellten zu längeren Arbeitszeiten verpflichten. Die Gewerkschaft Verdi hat bereits Klagen angekündigt.
(...)
Verdi-Bezirksleiterin Klemens will die Klagen in den nächsten Tagen einreichen. "Das Arbeitszeitgesetz darf nicht der Pandemie geopfert werden." Nicht als kritisch eingestuft ist die Industrie. IG-Metall-Bezirksleiter Johann Horn kündigte aber vorbeugend Widerstand an, sollten die Arbeitgeber in der Metall- und Elektrobranche ebenfalls coronabedingt längere Arbeitszeiten fordern.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/zwoelf-stunden-arbeitstag-wegen-omikron-in-bayern-moeglich-verdi-klagt,SwCkZV8

Hmmm, Klageweg.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: CubanNecktie am 10:44:52 Mi. 02.Februar 2022
Trotz einer allerorts diskutierten Entspannung der Corona-Lage in den Krankenhäusern, nutzt Hessen die Pandemie für massive Eingriffe in bisher gültige Arbeitszeitregelungen. Andere Bundesländer könnten folgen.

gefunden bei Perspektive Online
https://perspektive-online.net/2022/02/hessen-12-stunden-tag-und-sonntagsarbeit-moeglich/

So sieht also die notwendige Verbesserung der, schon vor Corona, notwendigen Arbeitssituation von Pflegern und Ärzten aus. Lasst mich raten, beim Lohn tut sich auch nichts, alles nur warme Luft von Versprechungen in 2020/2021. Und das Be-Klatschen können die sich sonst wo stecken.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 10:48:22 Mi. 02.Februar 2022
Zitat von: CubanNecktie am 10:44:52 Mi. 02.Februar 2022gefunden bei Perspektive Online
https://perspektive-online.net/?fbclid=IwAR19tkYa7LHr9ln-a6KyfettasnxiTbrAYhpXopTVJaCGDuLIuzgBVGg-I0
Der Link führt nur auf die Startseite.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: CubanNecktie am 10:49:45 Mi. 02.Februar 2022
Link korrigiert.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: admin am 10:50:49 Mi. 02.Februar 2022
CubanNecktie, kannst du dich bitte beim Posten auf Inhaltliches beschränken und auf Datenschrott verzichten!?!

Zitat von: CubanNecktie am 10:44:52 Mi. 02.Februar 2022
#12StundenTag #Arbeitszeit #Corona #Pandemie #Quarantäne
Bild: Tasma3197 (https://commons.wikimedia.org/.../File:Time_study...), ,,Time study stopwatch", https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/legalcode
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: CubanNecktie am 10:52:36 Mi. 02.Februar 2022
OT: weiß jemand ein Fireofox-Plugin, dass nicht nur Text, sondern auch Links sauber rauskopiert? Sry.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 11:00:56 Mi. 02.Februar 2022
Wieso brauchst du dafür ein Plugin?

Inhalt der Adresszeile markieren, mit Strg+C in die Zwischenablage kopieren und mit Strg+V hier einfügen.

Mag altmodisch sein, funktioniert aber wenigstens.  :D
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: dagobert am 11:05:43 Mi. 02.Februar 2022
Zitat von: CubanNecktie am 10:44:52 Mi. 02.Februar 2022Trotz einer allerorts diskutierten Entspannung der Corona-Lage in den Krankenhäusern, nutzt Hessen die Pandemie für massive Eingriffe in bisher gültige Arbeitszeitregelungen. Andere Bundesländer könnten folgen.

gefunden bei Perspektive Online
https://perspektive-online.net/2022/02/hessen-12-stunden-tag-und-sonntagsarbeit-moeglich/
Das wird noch mehr Leute dazu bewegen, diesen Berufen den Rücken zu kehren.
Was kommt dann? 20h-Tage?

Zitat von: CubanNecktie am 10:44:52 Mi. 02.Februar 2022So sieht also die notwendige Verbesserung der, schon vor Corona, notwendigen Arbeitssituation von Pflegern und Ärzten aus. Lasst mich raten, beim Lohn tut sich auch nichts, alles nur warme Luft von Versprechungen in 2020/2021. Und das Be-Klatschen können die sich sonst wo stecken.
Ganz ehrlich: Ich hab nicht anderes erwartet. Jedenfalls nichts besseres.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: CubanNecktie am 11:48:49 Mi. 02.Februar 2022
STRG+C + STRG+V sind ja wohl die bekanntesten Shortcuts, in fast allen Programmen. Nun ja, egal.

Nein, habe ich nicht. Es ist jetzt zwar eine andere Regierung an der Macht, aber neoliberal bleibt neoliberal. Nur die Lackfarbe ist anders. 
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Frauenpower am 14:38:52 Mi. 02.Februar 2022
Der 10 Stunden-Arbeitstag wurde ja schon von ex-Arbeitsminister Heil (SPD) zu Anfang der Pandemie beworben und neuerdings will Giffey die kritische Infrastruktur - Tätigen in Berlin auch mit Corona arbeiten lassen.
https://www.rbb24.de/politik/thema/corona/beitraege/2022/01/berlin-brandenburg-corona-giffey-infizierte-arbeit.html

Im "Not-Not-Not-Fall"
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 02:18:35 So. 13.Februar 2022
ZitatSCHICHTEN AUSFALLEN LASSEN - Elbe Flugzeugwerke GmbH durchbricht Corona-Welle

In zahlreichen Betrieben wächst aktuell der Krankenstand wegen steigender Corona-Infektionen. In der Regel wird versucht, die Produktion auf Teufel komm raus aufrechtzuerhalten - zum Teil mit täglichen Tests, die dann immer neue Infektionen aufdecken und die Belegschaft ausdünnen. Anders ging man bei der Elbe Flugzeugwerke GmbH (EFW) in Dresden heran: Zu Jahresbeginn habe man im Fertigungsbereich eine verstärkte Anzahl an Infektionen gehabt, berichtet Geschäftsführer Andreas Sperl in den Medien. "Darum wurde im Werk beschlossen, drei Schichten ausfallen zu lassen, damit dort keine Kontakte entstehen, die zu weiteren Infektionen geführt hätten." Das habe sich bewährt. Danach habe sich die Infektionslage wieder etwas beruhigt, so der Geschäftsführer. Weil die EFW aber keine einsame Insel ist, kämpft man aktuell wieder mit steigenden Zahlen. Klar wird allerdings, dass ein kurzer, konsequenter Lockdown - wie ihn die MLPD immer wieder forderte -  aller nicht absolut lebensnotwendigen Bereiche sehr erfolgversprechend wäre.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw06/elbe-flugzeugwerke-gmbh-durchbricht-corona-welle-1
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: counselor am 20:20:23 Di. 15.Februar 2022
Richard D. Wolff mit einigen Informationen zu dem Truckerstreik in Kanada
https://youtu.be/zo13VR9C2uI
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 08:32:43 Di. 22.Februar 2022
ZitatSpezialfall Tönnies? Behörden erlaubten laschere Regeln für infizierte Mitarbeiter

Eigentlich können sich Corona-Infizierte erst nach frühestens sieben Tagen freitesten. Doch ausgerechnet bei Tönnies soll es Ausnahmen gegeben haben - mit dem Wissen des NRW-Gesundheitsministeriums.
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/westpol-toennies-corona-regeln100.html
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 09:32:53 So. 27.Februar 2022
Zitat Berufsunfähigkeit durch Corona
Armutsrisiko Long Covid
In Österreich leiden bis zu 200.000 Menschen an Long Covid. Manche so lange, dass zu den körperlichen Beschwerden auch finanzielle Nöte kommen.
https://www.zeit.de/2022/09/long-covid-berufsunfaehigkeit-armut-corona-infektion
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 13:16:42 Di. 01.März 2022
ZitatVersicherer will Geld für Coronatherapie
80.000 Euro von armer Erntehelferin

Während die erkrankte Ukrainerin um ihr Leben kämpfte, meldete der Bauer sie bei der Krankenkasse ab. Jetzt soll die Mindestlöhnerin selbst zahlen.


Die Ukrainerin Viktoria Szolomka ist eine arme Frau: Die 40-Jährige lebt von den Gelegenheitsjobs ihres Mannes. Deshalb arbeitete sie im Sommer 2020 auf einem Gurkenhof im niederbayerischen Mamming als Erntehelferin. Dafür sollte Szolomka den Mindestlohn von damals 9,35 Euro pro Stunde bekommen. Doch 250 MitarbeiterInnen vor allem aus Osteuropa steckten sich mit Corona an, auch bei der Ukrainerin wurde Covid-19 festgestellt.

Die Lunge und die Nieren versagten, das Herz pumpte kein Blut mehr. Monatelang musst sie im Krankenhaus in Bayern behandelt werden. Fast wäre sie gestorben. ,,Ich kann nach der Krankheit nicht arbeiten", schreibt Szolomka der taz. Und nun soll sie rund 80.000 Euro für ihre Coronabehandlung an die Techniker Krankenkasse (TK) zahlen. ,,Das kann ich nicht bezahlen", klagt die Frau, die im Westen der Ukraine lebt. (...)
https://taz.de/Versicherer-will-Geld-fuer-Coronatherapie/!5837192/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 14:40:08 Fr. 04.März 2022
Zitat Demo in Kiel
Awo-Personal in Kiel fordert Corona-Bonus


(https://abload.de/img/awoxlk7z.jpg) (https://abload.de/image.php?img=awoxlk7z.jpg)

Sie wollen Wertschätzung in finanzieller Form – und keine warmen Worte: Dutzende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Awo-Kreisverbands in Kiel sind am Donnerstag für einen Corona-Bonus auf die Straße gegangen. Die Gewerkschaft Verdi unterstützt sie dabei. Das sagt eine Erzieherin.
https://www.kn-online.de/Kiel/Demo-in-Kiel-Awo-Personal-fordert-Corona-Bonus
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:24:06 Fr. 10.Juni 2022
Zitat700 Jahre Seuchen

Auf Pandemien folgen Umwälzungen in der Arbeitswelt – und zwar nicht erst seit Corona.


(...) Überall von Singapur bis Paris wurden die Communities prekärer, schlecht bezahlter Arbeiterinnen und Arbeiter besonders hart von Covid-19 getroffen. Unsichere Arbeitsbedingungen und die Zunahme von Gelegenheitsjobs haben die Verbreitung des Virus auf der ganzen Welt begünstigt.

Die verwobene Dynamik von Pandemien, Arbeitsregimen und Klassenkämpfen erscheint uns wie eine Entwicklung der jüngsten Zeit, reicht in Wahrheit aber sieben Jahrhunderte zurück. Diese Geschichte hat sich in drei großen Zyklen abgespielt: Im 14. Jahrhundert trieb der Schwarze Tod einen Pfahl durchs Herz des europäischen Feudalismus; die europäische Invasion der Amerikas und die Seuchen, die sie mit sich brachte, trugen zur Entstehung des Kapitalismus bei; und in den letzten zwei Jahrhunderten brach eine Reihe globaler Pandemien aus, deren Frequenz sich mit der Abholzung der Wälder und der Expansion des Industriekapitalismus erhöht hat. In jeder Phase dieser 700 Jahre überspannenden Saga hatte der Umgang der Arbeitenden und der Herrschenden mit den Pandemien erheblichen Einfluss auf den Ausgang von Klassenkämpfen. Die aktuelle Krise wird keine Ausnahme dieser Regel sein. (...)
Lang und lesenswert: https://jacobin.de/artikel/700-jahre-seuchen-freg-j-stokes-corona-covid-19-pandemie-pest-kolonialismus-kapitalismus-feudalismus-arbeiterklasse-toussaint-louverture/
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Nikita am 13:10:31 Mi. 15.Juni 2022
Durch Corona wurden viele Unternehmen gezwungen, Homeoffice für die Mitarbeiter zu ermöglichen. Ich halte das für eine gute Entwicklung. Da Chefs gewöhnlich keinen Bock haben, irgend etwas an den Arbeitsbedingungen auszuprobieren, war das der notwendige Tritt in den Podex.
Z.Zt. werden die Regelungen dazu wieder rückabgewickelt, was nach meiner Wahrnehmung zu Konflikten führt. Teilweise läuten die Firmen wieder die Büropflicht ein und die Bedingungen sind schlechter denn je dort. Homeoffice kann Mitarbeitern bessere Arbeitsbedingungen in verschiedenen Bereichen geben und die haben keine Lust ins Büro zurückzukommen. Da eh gerade der "War of talents" um sich greift, schauen sich die Menschen nach andern Firmen um, die mehr Homeoffice erlauben. Wenn ein Unternehmen Präsenzpflicht für eine Mindeststundenzahl pro Monat anbietet, besteht die Möglichkeit, z.B. zwei Tage pro Woche zu kommen oder die ganze Woche zu kommen und die nächste nicht.

Homeoffice kann viele Vorteile bieten: Fahrt zur Arbeit entfällt, zuhause in der Pause auf den Balkon oder in den Garten setzen, die technischen Bedingungen sind oft zuhause mittlerweile besser als im Büro, zwischendurch zuhause Dinge erledigen, usw. Ich höre auch immer wieder, dass die Menschen schreiben, dass sie von zuhause effektiver arbeiten können und auch mal abends arbeiten und dafür einen halben Tag nicht.
Nachteile sehe ich wenige:
Der direkte Umgang mit den Kollegen wird geringer. Ob der Austausch und der Organisierungsgrad der Belegschaft geringer wird, muss man sehen. Eine minimale Präsenzpflicht gibt es eh oft. Also muss das nicht wegfallen.

Ganz klar muss man sagen, über welche Arbeitsverhältnissen ich hier schreibe. Das sind keine Mindestlohn- oder andere prekär Beschäftigten. Falls dort der Job überhaupt irgendeine Möglichkeit bietet, Homeoffice zu machen, ist oft zu wenig Platz und Ruhe zuhause, kein Geld für gute Hardwareausstattung, um das zu machen. Es gibt hier um meine Beobachtungen bei Besserverdienenden.
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Schluepferstuermer am 07:12:08 Do. 16.Juni 2022
Naja, die Generation "haben wir schon immer so gemacht". Was neues? Nö
Titel: Re: Corona - Arbeit - Arbeitskampf
Beitrag von: Kuddel am 14:23:45 Do. 11.August 2022
Jetzt appelliert die Wirtschaftskammer an die Ärzte, COVID19 -Erkrankte "verantwortungsvoll und mit Augenmaß" krankzuschreiben. Heißt soviel wie: "Der Pöbel soll schauen, dass unsere Kassen klingeln. Dazu muss er nicht 100% fit sein."