Chiquita gibt Kooperation mit Paramilitärs in Kolumbien zu

Begonnen von Kater, 23:01:56 Mo. 19.März 2007

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Kater

ZitatChiquita gibt Kooperation mit Paramilitärs in Kolumbien zu
Montag 19. März 2007, 21:48 Uhr
von AFP  
 
Der US-Konzern Chiquita hat sich illegaler Geschäfte mit ultrarechten kolumbianischen Paramilitärs schuldig bekannt. Wie das US-Justizministerium in Washington mitteilte, erklärte sich der Konzern in einem Vergleich zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 25 Millionen Dollar (18,9 Millionen Euro) bereit. Chiquita habe zudem eingewilligt, sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Die US-Regierung setzte die ultrarechten Vereinigten Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens (AUC) Ende 2001 auf ihre Liste der Terrororganisationen.

Der Obstproduzent hatte bereits in der vergangenen Woche eingeräumt, zwischen 1997 und 2004 insgesamt 1,7 Millionen Dollar (1,3 Millionen Euro) an die AUC gezahlt zu haben. Diese sollten im Gegenzug die Chiquita-Bananenplantagen in Uraba und Santa Marta in Kolumbien schützen.

Laut Chiquita dienten die Zahlungen allein dem Schutz der Angestellten, die von der AUC bedroht worden seien. In seiner Erklärung zitierte das US-Justizministerium einen Bundesrichter, wonach die "Finanzierung einer terroristischen Organisation kaum als normale Betriebsausgaben gelten" könnten. Gleichzeitig aber wies das Ministerium darauf hin, dass der Konzern im April 2003 aus freien Stücken die Zahlungen aufgedeckt habe. Laut Justiz hatte der in Ohio ansässige Konzern früher auch die linksgerichteten Rebellengruppen FARC und ELN bezahlt.

Die AUC waren die größte paramilitärische Gruppierung in Kolumbien. Nach einem Abkommen mit der Regierung in Bogotá schlossen sie im vergangenen Jahr offiziell ihre Entwaffnung ab. In dem seit vier Jahrzehnten andauernden Konflikt zwischen rechten Paramilitärs, linksgerichteten Guerillagruppen und der Armee kamen in Kolumbien bislang etwa 200.000 Menschen ums Leben.

http://de.news.yahoo.com/19032007/286/politik-chiquita-gibt-kooperation-paramilit-rs-kolumbien.html

Kuddel

ZitatTerror für Bananen

Das US-Justizministerium hat 2007 nach einem mehrjährigen Verfahren gegen den Bananenkonzern [extern] Chiquita Brands International offenbar Dokumente außer Acht gelassen, die eine systematische Zusammenarbeit des US-Unternehmens mit Militärs und bewaffneten Gruppen in Kolumbien belegen. Das geht aus Justizakten hervor, an die das US-Institut [extern] National Security Archive gelangt ist. Die Forschungseinrichtung an der George-Washington-Universität in der US-Hauptstadt hat über das Informationsfreiheitsgesetz FOIA Zugang zu rund 5.500 Akten aus dem Verfahren gegen Chiquita erhalten. Die darin erhaltenen Informationen bringen nicht nur den Agrarkonzern in Bedrängnis, sondern auch die Regierungen in Washington und Bogotá.
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34535/1.html

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