Norma - Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen beim Discounter

Begonnen von mlawrenz, 18:12:24 Sa. 27.Dezember 2008

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mlawrenz

ver.di berichtet in der Novemberausgabe der ver.di Publik über erschreckende Arbeitsbedingungen im Discounter Norma.

http://handel.bayern.verdi.de/einzelhandel/norma

Dort wird über 12-Stunden-Arbeitstage ohne Pausen berichtet. Der Tenor: "Bei Norma, der Nummer 6 unter den Lebensmittel-Discountern, herrschen vielerorts Arbeitsbedingungen, die an Sklaverei erinnern". "Billig auf Kosten der Beschäftigten".

Nachdem in der Filiale Coburg der erste bundesweite Betriebsrat von Norma gewählt wurde, setzte die Geschäftsleitung die Beschäftigten unter Druck. Anfang Oktober unterzeichnete der gewählte Betriebsrat einen Aufhebungsvertrag und verpflichtete sich, keine Erklärungen zu Norma abzugeben.
Der zuständige ver.di-Sekretär: "Nach der Betriebsratswahl wurde die Filiale mit Kontrollen überzogen. Es gab Abmahnungen, der Zahl der Beschäfttigten wurde von elf auf fünf reduziert, gleichzeitigt hat man die Öffnungszeiten verlängert." Beschimpfungen und Drohungen gehörten zum Umgangston.
"Bei Norma sind 365 Euro Umsatz pro Personalstunde Pflicht.

Eine Beschäftigte aus einer bayrischen Kleinstadt beschreibt, was nach Abgabe ihrer Krankmeldung passierte:
"Telefonterror im Zehn-Minuten-takt. Ich sollte meine Kündigung zurücknehmen, da ich sonst meine Kündigung riskiere. Kurz vor 22 Uhr klingelte es, da stand der Bezirksleiter vor der Tür." Er behauptete, die frau sehe kerngesund aus, er könne die Krankmeldung nicht akzeptieren.

Eine Berliner Norma Beschäftigte berichtet, dass bei 12- oder 14-Stunden-Schichten lediglich zehn Stunden bezahlt werden.

Inhaber des Unternehmens ist Manfred Georg Roth. Es besitzt z. Zt. etwa 1200 Filialen, die einen Umsatz von 3,1 Mrd. generieren.


Wieder ein Unternehmen, das ohne Eingriff der zuständigen Behörden, in unserem Kapitalfaschismus frei agieren darf und fortlaufend gegen Menschenrechte verstößt. Es scheint so, dass nur durch intensiven Boykott und gezielte Direkte Aktionen gegen diesen Konzern, Verbesserungen erreicht werden können. Also legen wir los.

"Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die Krieg führt und wir sind dabei zu gewinnen'"
Warren Buffet, zweitreichster Mann der Welt


Eivisskat

ZitatEs scheint so, dass nur durch intensiven Boykott und gezielte Direkte Aktionen gegen diesen Konzern, Verbesserungen erreicht werden können. Also legen wir los.

Genau, da wird nicht gekauft!

cyberactivist

MitarbeiterInnen von Norma:

Schreibt über Eure Arbeitsbedingungen hier im Forum!

Das Forum wird von zahlreichen JournalistInnen und AktivistInnen gelesen.

Wir haben noch in keinem Fall Daten an Behörden oder Privatunternehmen oder irgendjemanden sonst  herausgegeben.
Nur Exhibitionisten haben nichts zu verbergen.

vampyrella

Wann sollen die bitte denn auch noch posten, nach einem 12 Stunden Tag?

Ich hab mal bei uns gefragt, die sind alle nur 400 Euro Jobber und sagen:" Wenn die Schicht Schluss ist, bin ich weg."
o
L_/
OL This is Schäuble.
Copy Schäuble into your signature to help him on his way to Überwachungsstaat.

cyberactivist

Es geht auch weniger um 400 Euro Kräfte, die Waren einsortieren, sondern um Vollzeitkräfte.

ZitatWann sollen die bitte denn auch noch posten, nach einem 12 Stunden Tag?

Diese Einstellung ist mir zu destruktiv.
Nur Exhibitionisten haben nichts zu verbergen.

Almenschorsch

Na hier packt mal einer aus wies bei Norma abgeht..


http://www.youtube.com/watch?v=OFhGhw0pqCs

und nicht nur da, sondern auch anderswo.. Ich hab lang genug im Lebensmitteleinzelhandel gearbeitet, jetzt nicht im Discounter sondern in einem "normalen" Rewe-Markt und da wars auch nicht sehr viel besser. Wenn du Frühschicht gehabt hast, hieß es kurz vor Feierabend das du bis zum Schluß bleiben sollst wegen Personalmangel damit die Chefin nach Hause gehen kann, aber am nächsten Tag die Ausbuchung der Stempelkarte schön auf 16 Uhr zurückblieb, genau das gleiche wenn du in der Spätschicht früher anfangen mußtest ham se am nächsten Tag umgebucht usw.

Als ich es gewagt habe, mal den Mund aufzumachen, gab es dann die Order, das keiner der Kollegen mit mir auch nur ein einziges Wort reden darf. Eine Kollegin hats doch getan, die wurde dann wie ich "fachgerecht" entsorgt, ne Sperrzeit vom Amt kam gratis dazu.

Hab seitdem gesagt "nie wieder Lebensmitteleinzelhandel" und zum Glück mußte ich das seit dem auch nie wieder tun. ;D

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