Helmut Naujoks-der "Menschenjäger" und "Anwalt des Schreckens"

Begonnen von mlawrenz, 19:01:48 Fr. 16.Oktober 2009

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mlawrenz

Helmut Naujoks, Michael Fuchs, Olaf Henkel, ver.di-Frau Christina Frank und Günter Wallraff im Gespräch über die Brutalität des Arbeitsmarktes bei Maybrit Illner. Eine intensive Auseinandersetzung mit drei Arbeitgeberlobbyisten. Einer davon ist Helmut Naujoks.
Günter Wallraff schreibt in seinem neuen Buch über ihn:

"Kündigung - ohne Kündigungsgründe" ist ein Seminar, dass er Managern als Fortbildung anbietet."
Helmut Nuajoks sei "von einem aggressiven, fast lustbetonten Vernichtungswillen beseelt gewesen".
Er sei eine "erschreckender Bereitschaft [vorhanden], rechtliche Vorschriften zu übergehen". "So wie es ihm das Arbeitsgericht Berlin in das Urteil zu einem der Prozesse geschrieben hat, die Naujoks verloren hat".

Video unter:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/864782?inPopup=true

In der Diskussion bezeichnet Günter Wallraff Helmut Naujoks als "gemeingefährlich und regt an, dass er dringend aus der Anwaltskammer ausgeschlossen werden muss.
"Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Reichen, die Krieg führt und wir sind dabei zu gewinnen'"
Warren Buffet, zweitreichster Mann der Welt


John_Doe

Hier gibt es die besten Ausschnitte aus der Sendung zusammen geschnitten.
http://1oglinks.de/Forum/index.php?topic=70.0
Und wer das Buch "Aus der schönen neuen Welt" gelesen hat, kann bei uns im Forum über die Kapitel diskuttieren.

Ratrace

Eine Gesellschaft, in der Typen wie Henkel oder Naujoks erfolgreich sein können, gehört grundlegend umgekrempelt. Man braucht erst gar nicht über soziale Gerechtigkeit zu diskutieren, wenn solche "Menschen" legal über Leichen gehen können, um sich gesundzustoßen. So sehr ich mich davor verwahren will, ich kann nicht umhin, mir die beiden in einem Kofferraum irgendwo in Deutschland vorzustellen. Tut mir leid.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Kuddel

Habe gerade die hervorragende Sendung Vom Unrecht des Stärkeren - Arbeitgebermobbing mit Anwaltshilfe im NDR gehört.
Zitat
Feature von Albrecht Kieser
Produktion: SWR/WDR 2010

Manch ein Unternehmen versucht mit Hilfe von unlauteren Tricks nicht kündbare Mitarbeiter loszuwerden.

"Den Kündigungsschutz durchbrechen" - mit diesem Versprechen werben bundesweit Anwaltskanzleien. "Nicht alles, was Recht ist", würden sie machen, so eine von ihnen wörtlich, sondern "Arbeitsrecht für Arbeitgeber".

Solche Kanzleien bewegen sich hart am Rande der Legalität: Detektive werden in Unternehmen eingeschleust, um Gründe für die fristlose Kündigung eigentlich "unkündbarer" Arbeitnehmer zu konstruieren; befreundete Unternehmen werden beauftragt, unliebsame, aber nicht kündbare Arbeitnehmer mit der Zahlung höherer Bezüge abzuwerben und ihnen die neue Stelle dann in der Probezeit zu kündigen, selbstbewusste Betriebsräte werden mit zahllosen Klagen und Kündigungen mürbe gemacht. Aber es gibt auch Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren!

Leider habe ich keinen Podcast davon finden können, nur eine kurze Hörprobe:
http://www.wdr5.de/index.php?eID=pmkfdl&file=fileadmin%2Fuser_upload%2FSendungen%2FDok5_das_Feature%2F2010%2FJuli%2FAudios%2F07_04_Dok_Unrecht_des_Staerkeren.mp3&ck=44252ae59f6d70bc8332bbf3a535ba8b&pageid=2303

Es gibt aber das Manuskript als PDF

http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Dok5_das_Feature/2010/Juli/Manuskripte/Arbeitgebermobbing.pdf

Sir Vival

mit solchen Subjekten würde ich keinen Kilometer fahren. Der gute, teure Sprit.
Die würde ich irgendwo entsorgen. Ausser es ist das AUto solch eines Arschloches und dessen Sprit natürlich  ;D ;D
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Kuddel

Kommt es hart auf hart, erledigen Spezialisten die Drecksarbeit für Firmen, die schwer kündbare Angestellte schassen wollen. Solch ein ausgebuffter Profi-Bösewicht ist Helmut Naujoks. Seine Gegner werfen dem Rechtsanwalt vor, Drehbücher der Eskalation zu verfassen - und Anleitungen zum Mobbing



http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,825792,00.html

Eivisskat

Es muss an den Schwingungen liegen, "im Innen wie im Aussen" oder so...  ::)




dagobert

ZitatDie Systematik war lange bekannt. Jetzt packt ein Privatdetektiv aus. Wichtige Fragen bleiben offen

Am Montag, 3. Juli 2017 sendete die ARD einen sehenswerten Beitrag über den Hardcore-Arbeitsrechtler Helmut Naujoks und dessen Methoden: "Die Rausschmeißer: Feuern um jeden Preis" (Exklusiv im Ersten).

Die Süddeutsche Zeitung folgte mit zwei Veröffentlichungen: "Arbeitsunrecht", 4. Juli 2017 (pdf) & "Fertiggemacht vom eigenen Chef", 5. Juli 2017. (Ganz nebenbei können wir im Logbuch unseres Vereins die erste Erwähnung der aktion ./. arbeitsunrecht in der Mainstream-Presse verzeichnen.)

[...]
Wenn die Fakten im ARD-Beitrag stimmen, dann handelt es sich hier um ein kriminelles Netzwerk, das Straftaten wie Prozessbetrug, Falschaussagen vor Gericht, psychische Körperverletzung, Diskriminierung, Behinderung der Betriebsratsarbeit verabredet und erfolgreich durchgeführt hat. Daran beteiligt war ein Dreieck aus:
- aggressionsbereiten Arbeitgebern als Auftraggebern,
- dem Union Busting-Berater und Arbeitsrechtsanwalt Helmut Naujoks als strategischem Kopf und Koordinator,
- Detekteien als ausführenden Handlangern.

Prinzip Pontius Pilatus: Hände in Unschuld waschen

Eine Kette von Sub-Unternehmern wird aufgebaut, um Verantwortlichkeiten von Personalabteilungen und ihren Rechtsanwälten zu verschleiern. Naujoks lässt erklären, er habe nie zu Straftaten angeleitet, auch die Arbeitgeber waschen ihre Hände regelmäßig in Unschuld. Selbstverständlich wüssten sie nichts von illegalen Peilsendern unter den Autos von Zielpersonen und ähnlichen Dingen.
[...]
Oft hatten die Methoden Erfolg – auch weil die ahnungslosen Arbeitsrichter auf den kriminellen Bullshit herein fielen. Oder weil die Gerichte dem von Naujoks phantasievoll ausgemalten Szenario "Sodom und Gomhorra im Betrieb" bereitwillig Glauben schenkten. Wenn die Angriffe vor Gericht abgewendet werden konnten – was seit drei Jahren regelmäßig der Fall ist -, gelang dennoch oft ein Zermürbung der Einzelpersonen.
https://arbeitsunrecht.de/ard_kriminelle-fertigmacher-methoden-aufgedeckt/
http://arbeitsunrecht.de/
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

dagobert

ZitatI-SEC / Naujoks: Sittenwidrige Millionen-Klage gegen BR-Mitglieder

Wie gaga ist das: 1 Million Schadenersatz, weil die Presse berichtete?! Naujoks gibt Justiz der Lächerlichkeit preis.

Die Sicherheitsfirma I-SEC Deutsche Luftsicherheit GmbH  hat gegen den Betriebsratsvorsitzenden Mario S. und seinen Stellvertreter Erhan C. eine absurde Schadenersatzklage in Höhe von 1 Million Euro gestellt.

I-SEC versucht mit Hilfe von Helmut Naujoks das Betriebsratsgremium am Frankfurter Flughafen zu zerschlagen und die Wiederwahl der Betriebsratsvorsitzenden bei der turnusmäßigen Betriebsratswahl 2018 zu verhindern. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt bereits wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit nach § 119 BetrVG (siehe unsere Pressmitteilung vom 24.11.2017).

I-SEC sei, so die krude und völlig substanzlose Behauptung, ein ,,Reputationsschaden" entstanden, weil ver.di in einem Bericht vom 15.09.2017 über das aggressive Vorgehen des I-SEC-Managements gegen die den Betriebsrat berichtet hat (Betriebsrats-Mobbing bei Luftsicherheitsfirma I-Sec am Flughafen Frankfurt, abgerufen am 25.01.2018). Schuld an der ve.rdi-Berichterstattung sei, so der aberwitzige Dreh,  nicht das betriebsratsfeindliche Management selbst, sondern die beklagten Betriebsratsmitglieder.

Vorsätzliche sittenwidrige Schädigung von Betriebsratsmitgliedern

Die aktion./. arbeitsunrecht wertet die Schadenersatzklage aus der Feder des berüchtigten RA Helmut Naujoks als vorsätzliche sittenwidrige Schädigung der beiden Betriebsratsmitglieder. Die Schadenersatzklage grenzt zudem an eine Beleidigung des Arbeitsgericht Frankfurt, das seine mit steuergeldern finanzierte Zeit auf solchen unsubstantiierten und offensichtlich mutwilligen Unsinn verwenden soll.

Die Arbeitsgerichtsbarkeit wird mit dem Versuch, sie für Union Busting zu instrumentalisieren, der Lächerlichkeit preisgegeben.

Ziel: Behinderung der Betriebsratswahl 2018 + Verhinderung von Neueinstellungen

Offensichtlich liegt der Zweck der Schadenersatzklage ausschließlich in der sozialen Zerrüttung und existentiellen Bedrohung der Beklagten. Die aktion ./. arbeitsunrecht wertet die Klage als Versuch, die anstehende Betriebsratswahl 2018 zu torpedieren.

Der Betriebsrat der Sicherheitsfirma, die am Frankfurter Flughafen den Großteil der Personenkontrollen vor Flügen durchführt, hat sich für 150 Neueinstellungen eingesetzt, die dringend nötig sind, um die monatlich tausenden von Überstunden, die die 1450 Beschäftigten leisten, einzudämmen. Das will die I-SEC-Geschäftsleitung offensichtlich mit allen Mitteln verhindern. An Mario S., Erhan C. und einem weiteren Betriebsratsmitglied soll ein Exempel statuiert werden (siehe unser Bericht: I-SEC will drittem Betriebsratsmitglied kündigen). Es liegt an der I-SEC-Belegschaft, diesen Versuch der Einschüchterung bei der nächsten Betriebsratwahl ins Leere laufen zu lassen.

Die bisherige Strategie von I-SEC und Helmut Naujoks musste mangels Substanz scheitern:
Willkürliche Hausverbote

Mittels einer Kette von Hausverboten sollten der Betriebsratsvorsitzende und sein Stellvertreter aus dem Betrieb und von der Belegschaft isoliert werden. Sobald ein Hausverbot durch das Arbeitsgericht Frankfurt aufgehoben wurde, schob das Management und Helmut Naujoks binnen Stunden ein neues Hausverbot nach. Das wurde selbst der Richterin zu bunt. Sie stellte fest,  dass sie längst ein grundsätzliches Zugangsrecht der Betriebsratsmitglieder festgestellt hat.

Der notorische Rechtsnihilist Helmut Naujoks soll allerdings schon im Gerichtsflur kommentiert haben, dass er nicht gedenkt, den Beschluss anzuerkennen. Augenblicklich läuft ein Antrag des Anwalts des Betriebsrats auf Festsetzung eines Zwangsgeldes für jeden Tag, den die Betriebsratsmitglieder widerrechtlich von den Kolleg*innen fern und aus dem Betrieb raus zu halten.

Maulkorb-Versuche und Behinderung der Berichterstattung

I-SEC beauftragte die Hamburger Medienkanzlei Nesselhauf gegenüber der Gewerkschaft ver.di eine einstweilige Verfügung zu erwirken, um die Berichterstattung über die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen I-SEC zu unterbinden. Eine Nachfrage bei der Staatsanwaltschaft durch aktion ./arbeitsunrecht ergab jedoch, dass die Berichterstattung in der Sache ansich richtig sogar war. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt tatsächlich gegen die I-SEC-Geschäftsführung wegen Behinderung der Betriebsratsarbeit (§119 BetrVG).

Unsubstantiierte Schadensersatzklagen  gehören zum Giftkoffer des Union Busting (Was ist das?). Im Fall Götz Brot, wo Helmut Naujoks im Auftrag des Firmenpatriachen Werner Götz den frisch gegründeten Betriebsrat erfolgreich zerschlagen konnte,  holte man die Medienkanzlei Bub Gauweiler & Partner ins Boot.  Rechtsanwalt Michael Philippi bedrohte die Ehefrau des Betriebsratsvorsitzenden mit einer drohenden Schadensersatzklage für den Fall, das sie weiter hin unkommentiert Zeitungsartikel über das Union Busting bei Götz Brot in sozialen Median teilen würde.  (Siehe unser Berichte vom  27.08.2014). Auch hier handelte es sich um Grunde um reinen Psycho-Terror der Geschäftsleitung.

Wir fordern Gewerkschafter*innen, Aktivisten und Bürgerrechtler*innen dazu auf, den Gütetermin solidarisch zu begleiten.

Ort: Arbeitsgericht Frankfurt, Saal C 3.08, Gutleutstr. 130, 60327 Frankfurt am Main (nahe HBf)

Datum + Zeit: 26.01.2018, 12.00 Uhr


Gefragt sind hier vor allem die Kolleg*innen von I-SEC: ihre Jobs sind auch für den Fall, dass der Auftrag der Bundespolizei an ein anderes Unternehmen vergeben wird, nicht in Gefahr. Um die eigenen Gewinne nicht zu gefährden scheint die die Geschäftsleitung die Belegschaft dazu bringen zu wollen,  bei der Betriebsratswahl 2018 gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen und den konfliktbereiten Betriebsratsvorsitzenden Mario S. und Erhan C. in den Rücken zu fallen. Von gestandenen Sicherheitsleuten kann man wohl erwarten, dass sie so einer plumpen Finte nicht in die Falle gehen.

Zu guter Letzt: Was ist mit der Flugsicherheit?

Der Konflikt bei I-SEC ist von großem öffentlichen Interesse. Die Sicherheit des Flugverkehrs am größten europäischen Flughafen steht in Frage. Insbesondere weibliche Beschäftigte in der Sicherheitskontrolle – hier besteht der größte Personalengpass – können die vorgeschriebenen Pausenzeiten und Rotationen kaum einhalten.

Der Betriebsrat weist auf frappierende Missstände in punkto Arbeitszeiten, Personalausstattung und Pausenzeiten hin und fordert Abhilfe zu schaffen (mehr dazu: arbeitsunrecht.de, 23.11.2017). Das Management verweigert notwendige Maßnahmen – vermutlich aus Profitgier. Stattdessen setzt man auf Einschüchterung der Belegschaft und Union Busting (Was ist das?).

Und was macht der Innenminister?

Wie bereits in unserer Pressemitteilung vom 24.11.2017 fragen wir, wann der oberste Dienstherr der Bundespolizei Innenminister Thomas de Mazière die zunehmend unverständliche Vergabe hoheitlicher Aufgaben an die Firma I-SEC überprüfen will.
https://arbeitsunrecht.de/i-sec-naujoks-sittenwidrige-millionen-klage-gegen-br-mitglieder/ holte man die Medienkanzlei Bub Gauweiler
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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