Keine Erfolgskontrolle - Die Wirksamkeit von Ein-Euro-Jobs wird in Sachsen nicht statistisch erfasst

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 16:52:15 Do. 16.November 2006

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Wilddieb Stuelpner

Meldung der Nachrichtenagentur ddp, vom 16. November 2006

Keine Erfolgskontrolle - Die Wirksamkeit von Ein-Euro-Jobs wird in Sachsen nicht statistisch erfasst - Kritik von Linkspartei und DGB

-Von Tino Moritz-

Dresden (ddp-lsc). Die Bundesagentur für Arbeit sieht sich wegen fehlender Datensätze zur Wirksamkeit der Ein-Euro-Jobs wachsender Kritik ausgesetzt. Die Linkspartei.PDS warf der Regionaldirektion Sachsen am Donnerstag eine Vertuschung ihrer negativen Bilanz vor. DGB-Landeschef Hanjo Lucassen nannte es einen «Skandal», wie wenig über die Wirksamkeit der «Hartz IV»-Instrumente generell bekannt werde.

Nach statistischen Angaben der Regionaldirektion und der so genannten optierenden Kommunen, die für die «Hartz IV»-Umsetzung in Eigenregie verantwortlich sind, gab es in Sachsen im vergangenen Jahr mehr als 82 000 Ein-Euro-Jobs. Im ersten Halbjahr 2006 belief sich die Zahl der Arbeitsgelegenheiten, bei der Empfänger von Arbeitslosengeld II für gemeinnützige Tätigkeiten eine Mehraufwandsentschädigung von ein bis zwei Euro pro Stunde erhalten, demnach auf knapp 48 000.

Doch während die optierenden Kommunen zumindest zum Teil Aufschluss darüber geben können, wie viele der früheren Ein-Euro-Jobber inzwischen eine reguläre Beschäftigung vorweisen, ausgebildet werden oder selbstständig sind, verneint die Regionaldirektion Sachsen, über entsprechende Daten zu verfügen. Die Vizechefin der Linksfraktion im Landtag, Caren Lay, hatte dies in einer kleinen Anfrage von der Staatsregierung wissen wollen. Sozialministerin Helma Orosz (CDU) verwies in ihrer Antwort auf Angaben der Regionaldirektion, wonach «hierzu keine statistischen Auswertungen» vorliegen.

Lay nannte es erstaunlich, dass die Regionaldirektion Sachsen angeblich keine Statistik darüber führe, ob Ein-Euro-Jobber anschließend wieder in den regulären Arbeitsmarkt gelangten: «Eine Erfolgskontrolle sollte bei der Einführung neuer Instrumente doch selbstverständlich sein.» Laut DGB-Chef Lucassen hat die Öffentlichkeit «ein Anrecht darauf, zu erfahren, wie wirksam Arbeitsgelegenheiten sind und ob das Geld auch tatsächlich die Eingliederung von Arbeitslosen unterstützt». Aktuelle Zahlen zur Grundsicherung seien «nur mit Vorsicht zu genießen, weil sie unvollständig sind», monierte Lucassen. Die Bundesagentur müsse endlich dafür sorgen, dass aktuelle und nachprüfbare Zahlen zur Verfügung stünden. Knapp zwei Jahre nach dem Start von «Hartz IV» seien Software-Probleme keine Ausrede mehr.

Laut Lay haben sich die Ein-Euro-Jobs als Flop erwiesen. Die Abgeordnete verwies dazu auf Daten, die die Regionaldirektion der Linksfraktion in einem Gespräch im Juni vorgelegt habe. Danach hätten 2005 lediglich 2,3 Prozent der ehemaligen Ein-Euro-Jobber anschließend eine Beschäftigung erhalten oder sich selbstständig gemacht. Mit denjenigen Personen, die nach dem Ein-Euro-Job eine Ausbildung begonnen hätten, erhöhe sich der Anteil auf gerade 3,0 Prozent. Die Bilanz der Optionskommunen falle nur geringfügig besser aus, fügte Lay unter Verweis auf ihre parlamentarische Anfrage hinzu.

(Quellen: Lay und Lucassen auf ddp-Anfrage - ddp/tmo/fgr)

Paul Brömmel

:D
Das läßt sich doch alsl ein erster kleiner Erfolg beim Bürokratieabbau bejubeln!
:D

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Paul Brömmel
:D
Das läßt sich doch alsl ein erster kleiner Erfolg beim Bürokratieabbau bejubeln!
:D

..., daß die Entwicklung des Lohnwuchers per 1-Euro-Arbeitsgelegenheiten nicht kontrolliert wird. Also kann sich diese Art von Lohnraub und -wucher wie ein unheilbares Krebsgeschwür ausbreiten.

Nennt man so etwas Arbeitsförderung und -vermittlung?

Für mich ist das eine Variante moderner Sklaverei.

uwenutz

Definition laut Wikipedia ist Sklaverei:

Ein Sklave ist ein Mensch, der seiner persönlichen Freiheit beraubt ist,
als Sache behandelt wird und als solche im Eigentum eines anderen
steht. Wichtiges Merkmal ist das Festhalten der Person gegen ihren
Willen, mittels (physischer oder institutioneller) Gewalt, zum Zweck der
wirtschaftlichen Ausbeutung. Offiziell ist die Sklaverei heute in allen
Staaten der Welt abgeschafft. Dennoch befinden sich immer noch viele
Menschen in einer derartigen Abhängigkeit, als Beispiel sei hier die
hiesige BRD erwähnt. Der Handel mit Sklaven wird Sklavenhandel
genannt. In verschiedenen Kulturen hatten Sklaven einen je
unterschiedlichen Status, heute nennt man jene kurz Arbeitslose
und wurden gegen die einstig stigmatisierte Bevölkerung, die der
Juden kurzerhand ausgetauscht.
Ich denke jeder einiger Maßen intelligente Mensch, der logisch denken
kann und in der Lage ist ethisch zu handeln, wird keine Mühe haben
EEJ Tätigkeiten dort einzuordnen oder wiederzufinden, Ausnahmen
(Aliens, die einst Menschen waren, sprich heutige Anhänger der
CDUSPDFDPSPDGRÜNEN-Sekte einmal ausgenommen) bestätigen die
Regel

niemehr wieder 2

Richtig ist ja wohl dass diese 1-€ Jobs wiedereingliederungsmaßnahmen in den ersten Arbeitsmarkt sein sollen. Was sie aber sicherlich nicht sind, nach dem Zeitungsartikel.
Die 1-Euro Jobs die ich bisher machen musste, hatten eher den Zweck die Hartz IV Empfänger zu profilen. Was auch machmal in den Verträgen die man mit dem Träger des 1-Euro Jobs abschließt direkt als Verpflichtung des Trägers gegenüber dem Arbeitsamt aufgeführt ist (Stichwort "Grone"). Dass hier auch nur ein einziger 1-Eurojobber vor Antritt wegen seiner Befähigung zu dem jeweiligen 1-Euro Job geprüft worden ist halte ich für ein Gerücht.
Sollte aber eigentlich ganz individuell so sein.
 
Und kein einziger der Ein-Euro-Jobber ist durch den Ein-Euro-Job in Arbeit vermittelt worden.

Carsten König

ZitatDie Wirksamkeit von Ein-Euro-Jobs wird in Sachsen nicht statistisch erfasst

Aber von der anderen Seite wirds klarer: Die Unternehmerkassen platzen aus allen Nähten, also der öffentlich nicht-erwähnte, aber doch evidente Zweck der korrupten Büttel wird klar: Billige Arbeitskräfte schaffen Mehrwert.

uwenutz

Die Wirksamkeit von Ein-Euro-Jobs wird in Sachsen nicht statistisch
erfasst, dem entgegne ich, falsch, man hat sich nur auf eine besondere
Statistik festgebissen, nehme man die doch so gern gesehene
Aufschwungsstatistik der ständig weniger werdenden Beschäftigungs-
losen, findet man sie amtlich einvernehmlich als Arbeitsvermittelte
wieder und wenn deren Beschäftigten der deutschen Logik zum Trotz
vom Lohntransfer verköstigt werden, hat man dann spätestens seine /
eine nicht gewollte never ending happy Story.

...und zu guter letzt waren es nur noch eins
hier der Text zum Mitsingen...
Zehn kleine Negerlein, die saßen einst beim Wein
das eine ahmte Stoiber nach, da warn es nur noch neun.
Neun kleine Negerlein, die haben sich etwas bei Chefduzen gedacht,
daß eine hat zu laut gedacht, da warn es nur noch acht.
Acht kleine Negerlein, die haben was geschrieben
das eine zeigte es herum, da waren es nur noch sieben.
Sieben kleine Negerlein, die fragte man: »Wie schmeckts?«
Das eine sagte: »Schweinefraß!« – da warn es nur noch sechs.
Sechs kleine Negerlein, die haben laut geschimpft
das eine hat man abgeholt, da warn es nur noch fünf.
Fünf kleine Negerlein, die saßen am Klavier
das eine spielt' ein politisches Kaparee, da waren es nur noch vier.
Vier kleine Negerlein verhöhnten den Partei
das eine griff der SPDCDUFDPGRÜNECSU-Einheitspartei an, da war`n
es nur noch drei.
Drei kleine Negerlein, die hörten Radio
das eine stellte auf Weltempfang ein, da war`n es nur noch zwo.
Zwei kleine Negerlein, die glaubten, es hört sie keiner,
daß eine hat 'nen Witz erzählt;  da war es nur noch einer.
Ein kleines Negerlein ließ diese Verse sehn;
da sperrt man es ins Gefängnis ein, und nun – sind's wieder zehn

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