Armenhaus Deutschland

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 21:09:15 Mo. 12.März 2007

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ManOfConstantSorrow

Der Ansturm der deutschen Arbeitskräfte in die Schweiz hat vor allem einen Grund: Deutschland hat sich innerhalb weniger Jahre mutwillig zum Billiglohnland und zum Armenhaus gemacht. Selbst im «Boomjahr» 2006 gingen die Löhne weiter zurück.



Die Reallohnerhöhung* im Vergleich: Die Schweden haben es am Besten.
*Veränderungen der Reallöhne in der Privatwirtschaft (Quelle OECD)




"Wie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" fragt der Schweizer BLICK unter der Überschrift
Flucht aus dem Armenhaus

Es lohnt sich jede Zeile des Artikels durchzulesen!
Der Lohnvergleich auf den Bildern rechts ist ebenfalls sehr aufschlußreich.
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Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kater

zur Ergänzung:

Zitat"Die Sauschwoobe kommen"
Immer mehr Deutsche suchen sich eine Arbeit in der Schweiz - sie fühlen sich fast wie daheim und machen vieles falsch

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0312/politik/0002/index.html

ManOfConstantSorrow

Auch im europäischen Ausland wächst der Ärger über die beharrliche Lohnzurückhaltung der Deutschen.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wirtschaft/aktuell/?em_cnt=1093164
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

PREKARIAT

Hey, das geht noch eine ganze Weile so. Da hat sich eine Selbstverständlichkeit entwickelt, die völlig zum kotzen ist.

Siehe T-Coms Obermann, der seine Löhne senken will, weil es Skalvenhändler gibt, er nennt es selbstverstädnlich "Dienstleister", die für die Hälfte arbeiten.

In Frankreich würde das so einfach nicht gehen. Wir Deutschen sind einfach zu Obrigkeitshörig.
"Hurenspender Peter Hartz" - Song gratis als mp3 downloaden| www.prekariat.net

Markus91085

naja, wenn ich beim skifahren in der schweiz war, kam ich mir als Deutscher ja schon immer irgendwie blöd vor bzw. "hoffentlich merkts nicht jeder"
Und jetzt. Man muss sich ja schämen wenn man in der zukunft mal im nahen ausland urlaub macht weil man deutscher ist.
Es gab zeiten da war das noch anders herum, und das sag ich als 21jähriger.
EA Arbeitslos, verteidigen sie ihre Freizeit im kampf gegen den endgegner, der sachbearbeiter im arbeitsamt.

jawbreaker

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Gehalt bekommen und bleibt damit Spitzenverdiener unter den Konzernchefs: Der Banker verdiente gut 13,2 Millionen Euro und damit elf Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei ist Ackermanns Grundgehalt nach dem in Frankfurt am Main veröffentlichten Geschäftsbericht mit 1,15 Millionen Euro vergleichsweise bescheiden. Der Vorstandsvorsitzende verbesserte sein Einkommen vor allem durch Boni in Höhe von 8,1 Millionen Euro und aktienbasierte Vergütungen im Wert von 3,8 Millionen Euro.

Ackermanns Gesamteinkommen entspricht damit knapp 36.200 Euro pro Tag. Damit verdiente Ackermann unter den Top-Managern aller 30 Konzerne im Deutschen Aktienindex (Dax) am meisten. Mit weitem Abstand folgt Linde-Chef Wolfgang Reitzle mit einem Jahresgehalt von 7,4 Millionen Euro vor DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche mit 7,2 Millionen Euro.

Insgesamt zahlte die Deutsche Bank 2006 ihren Vorstandsmitgliedern knapp 33 Millionen Euro. Ackermanns Kollegen, der im Mai ausgeschiedene Clemens Börsig, Tessen von Heydebreck, Hermann-Josef Lamberti und die neuen Mitglieder Hugo Bänziger und Anthony Di Iorio, erhielten jeweils zwischen 2,1 und 5,4 Millionen Euro. Die Deutsche Bank hatte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von sechs Milliarden Euro vermeldet - ein Plus von 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Berliner Zeitung, 27.03.2007

Qualle: http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/print/wirtschaft/640583.html

Wieviele Schweizer verträgt Deutschland?

klaus72

Solange die ausgebeuteten, verarmten Deutschen sich nicht gegen die Misere der Sozialpolitik wehren, ist das Volk selbst schuld.

Mich wundert das noch so sehr,2 Jahre nach der Hartz -IV Einführung das Volk  kein Aufstand macht.

Erlebe gerade die saftige Mieterhöhung, die Arge übernimmt diese erhöhte Miete nicht. Prost-Mahlzeit !

TagX

ZitatHartz-IV-Selbstversuch
...
Erst wenn eine Testerin erzählt, dass sie für ihre Tochter kein frisches Obst kaufen kann, wird die Diskussion konkret. 2,62 Euro am Tag reichen für Butterbrote, Nudeln und Mineralwasser. Aber schon ein Schokoriegel sprengt das Budget - Luxus, den ein Hartz-IV-Kind nicht braucht.
...
Quelle: http://www.taz.de/pt/2007/03/27/a0045.1/text.ges,1

Siehst du @klaus72, wenn Kind auf den "Luxus" Schokoriegel verzichtet, reicht es für Butterbrote, Nudeln und Mineralwasser. So funktioniert das.
Grüße


Sozialismus!

Ziggy

Heute im TV ... "Fakt ist ..." bin da zufällig reingezappt. Stand da so ein mir unbekanntes Arschloch im feinen Zwirn und sagt: "Wenn wir den Regelsatz von 345 auf 400 € aufstocken, bringt das nichts. Für den Einzelnen ist das sehr viel Geld (!!!), aber wir sollten das lieber investieren, um Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt zu schaffen!" Dann spuckte er noch beiläufig ein paar statistische Aufschwung-Prozente aus, das hab ich aber schon nicht mehr richtig mitgekriegt, weil meine Kotzgeräusche zu laut waren.
Mit solchen Typen, die keine Ahnung haben, wieviel 50 € für einen ALG II Bezieher sind, braucht man nicht zu diskutieren, mir denen muß man kurzen Prozeß machen und gnadenlos ihre eigene Medizin zu schlucken geben.

Grüße, Ziggy
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Pinnswin

Was für uns die Polen und Rumänen, das sind wir für die Schweiz, iss ja geil!
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Ich bin ja mit Statistiken nicht so per du, glaub sie eher nie. Die Lebenshaltungskosten i. d. Schweiz sind auch um einiges anders, als hier. Auch in der Schweiz gibts Armut und Sozialraub.

ZitatGemäss einer Statistik der Europäischen Union (EU) aus dem Jahr 2002 ist die Schweiz das drittteuerste Land in Europa. Nur in Norwegen und Island ist das Leben noch kostspieliger.
Das ist auch statistisch
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Indexzahlen: Konsumentenpreise
- Wurden die in die Statistik evtl. miteinbezogen?
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Ebenso könnte Deutschland zum arbeiten nach Polen fahren, die Lebenshaltungskosten sind dort günstiger:

ZitatPOLEN - Polens Wirtschaft wächst, doch gerade in den Grenzregionen herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Deutsche brauchen dort weiterhin eine Arbeitserlaubnis. Deutschland hat seinerseits eine entsprechende Regelung für EU-Bürger aus Osteuropa beschlossen. Das Gehaltsniveau ist niedrig. Der durchschnittliche Bruttomonatslohn beträgt 550 Euro. Dafür fallen die Lebenshaltungskosten um 50 Prozent niedriger aus. Die deutschsprachige Website //www.wirtschaft-polen.de hat eine nach Branchen geordnete Suchfunktion für polnische Firmen, die Interesse am deutschen Markt haben, und bietet so einen Startpunkt für die Jobsuche.
krankenschwester gesucht
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und hier noch ein niedlicher Ratgeber für alle potentiellen Auswanderer.
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Ich weiß ja nicht,  was solche Überschriften:

ZitatWie viele Deutsche verträgt die Schweiz?" fragt der Schweizer BLICK unter der Überschrift
Flucht aus dem Armenhaus...

... seitens der Schweizer Medien bezwecken oder initialisieren sollen, aber das der Sozialstaat daran nicht verdient, könnte ich mir ausrechnen.

Lg :)
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Lefat

ZitatDann spuckte er noch beiläufig ein paar statistische Aufschwung-Prozente aus

Na wie das mit dem Aufschwung funtioniert,kann man hier nachlesen !

ZitatBaron Münchhausen wurde bitter Unrecht getan. Er hat nicht gelogen:  Man kann sich sehr wohl am eigenen Schopf   aus dem Sumpf ziehen.

Link

mfg
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

ManOfConstantSorrow

Arbeit ist in der Europäischen Union im vergangenen Jahr deutlich teurer geworden. Vor allem in den osteuropäischen Ländern machte sich der Anstieg bemerkbar. Deutschland blieb die große Ausnahme. Trotz des kräftigen Aufschwungs sind die Arbeitskosten in Deutschland 2006 so moderat wie in keinem anderen EU-Land gestiegen.

http://www.ftd.de/politik/europa/:Arbeitskosten%20Deutschland/210673.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Strombolli

Habe eben gerade noch einmal den Ursprungsartikel
 
Flucht aus dem Armenhaus (Deutschland)

gelesen, es ist sowas von abturnend! Oder auch aufregend, wie man es nimmt.

Auch ich habe für meinen Beruf Angebote in der Schweiz. Allein, Schulden in Deutschland aus meiner Firmen-Insolvenz von vor 12 Jahren und Null finanzieller Spielraum und natürlich die Angst vor dem "neuen" Gesamtsystem (Soziales, Krankenversicherung, Lebenserhaltungskosten ...) lassen mich vor dem Schritt des Auswanderns zurückschrecken.

Wobei ich sowieso nicht verstehe, weshalb im TV regelrecht Werbung zum Auswandern gemacht wird. Wo wir Deutsche doch jeden Einwohner brauchen, um dieses hervorragende Sozialsystem aufrechtzuerhalten.
Und die damit implizierte, nötig werdende Importierung von Ausländern wollen wir doch eigentlich auch nicht! Also doch alles nur wegen des Trendes und der Quote? - Pfui Deibel!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Lichtkämpfer

DU BIST ARM
DU BIST DEUTSCHLAND
 :wallbash> :wallbash> :wallbash>
Als Erwerbsloser kannst du in diesem Staat nur ein Dissident sein.

ManOfConstantSorrow

ZitatDeutsche Dumper - Schweiz: Baugewerkschaft macht mobil

,,Der Schweizer Bauarbeitgeberverband hat zum Monatsende einseitig den Manteltarif gekündigt, Gewerkschafter fürchten einen Dammbruch. Zumal schon jetzt häufig gegen den Mindestlohn verstoßen werde – oft von deutschen Firmen..."

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=116170&IDC=42
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ryba

Auch bzgl. der anderen Anrainerstaaten (nicht nur zur Schweiz) haben sich in der letzten Zeit die Verhältnisse deutlich geändert.

Warum wohl arbeiten zunehmend dt. kleine Bauunternehmen in Polen?
Ganz einfach:
- weil sie dort mehr verdienen
- die Konkurrenz sich nicht so gegenseitig ruiniert
- viele polnische Handwerker in Westeuropa schaffen
- weil die FußballEM 2012 einen Bauboom verspricht
Warum sollte auch ein guter polnischer Handwerker nach D gehen, wenn er paar km weiter besser verdienen kann, da bleibt mittelfristig nur 2. Wahl in D.

Die lieben alten Vorstellungen vom "Ostzustrom" und "Abschotten" sind doch von gestern und fügen D inzwischen mehr Schaden (Kaufkraft!) zu. Aber das geistige Beharrungsvermögen von Fußvolk und Führung ist in D eben heilig!

Im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte werden die Länder/Regionen die Nase vorn haben, die die jeweils besten Standortvorteile bieten; dazu gehört auch die Lohngestaltung sowohl im oberen als auch im unteren Niveau, eben auch allgemeinverbindliche Mindestlöhne.

Beim international gängigen BrainDrain ist D schon eine ganze Zeit nicht mehr die erste Adresse. Doch anstatt ordentlich selber auszubilden und die guten Leute zu halten, ist es einfacher/billiger "Fachkräftemangel" zu schreien und die Vorteile ausländischer Bildungssysteme abzuschöpfen. Das wird nur von denen gutiert, die davon ihre Vorteile haben; die ehem. DDR z. Bsp. mochte das gar nicht leiden.
Ex oriente lux.

Wilddieb Stuelpner

Meldung der Nachrichtenagentur dpa, vom 16. Oktober 2007

Linke: Sachsen Regierung muss wachsende Armut zur Kenntnis nehmen

Dresden (dpa/sn) - Sachsens Linke haben die Staatsregierung zur Bekämpfung der wachsenden Armut im Freistaat aufgefordert. «Armut bekämpft man nicht mit Ignoranz, sondern mit dem Einsatz für mehr Verteilungsgerechtigkeit», teilte die Linksfraktion im Landtag am Dienstag mit. So sollte die Regierung endlich ihren Widerstand gegen den gesetzlichen Mindestlohn aufgeben und sich für eine längere Gewährung von Arbeitslosengeld I zu Gunsten älterer Arbeitsloser einsetzen. Gleiches gelte für eine Anhebung des Eckregelsatzes beim Arbeitslosengeld II auf 435 Euro.

«Nimmt man die für Deutschland nach EU-Kriterien bestehende Grenze für Einkommensarmut von monatlich 924 Euro an, dann hätte Sachsen eine Armutsquote von 24 Prozent», hieß es.

«Insbesondere durch Hartz IV hat Armut in Sachsen weiter zugenommen. Wenn ein Viertel der sächsischen Kinder als arm anzusehen ist, ist das ein Skandal mit verheerender Fernwirkung, zumal die Staatsregierung bislang kein tragfähiges Konzept zur Armutsbekämpfung vorgelegt hat», erklärte der sozialpolitische Sprecher der Linksfraktion, Dietmar Pellmann, laut einer Mitteilung der Partei. Wer an der Position festhalte, dass der Bezug von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld Armut verhindern würde, erweise sich zumindest als lebensfremd und politikunfähig. Anlass der Äußerungen ist der «Internationale Tag der Bekämpfung der Armut» an diesem Mittwoch.

(dpa su yysn z2 gj)

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