Tod einer Arbeitslosen

Begonnen von Alfred E. Neumann, 07:08:20 Do. 03.Juni 2004

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Alfred E. Neumann

Leistungsmissbrauch beim Arbeitslosengeld muss geahndet werden. Völlig unverständlich ist aber, wie rigoros die Agentur für Arbeit dabei vorgeht.

http://www.mdr.de/exakt/1411389.html
"Use the source, Luke !"

mousekiller

Skandal! So was müsste noch viel mehr publik gemacht werden.  :evil:

Der Mann hat mein tiefstes Mitleid.  :?
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Berliner

Ups,
heute mittag ging der Link da oben noch, aber seit heute abend nicht mehr!

Was ist da los, musste der mdr evtl. den Link samt ganzem Inhalt wieder entfernen?
Hat sich da evtl. irgendjemand einer Berliner Arbeitsagentur beschwert?

Merkwürdig wie schnell solche wichtigen Themen wieder entfernt werden, aber über jeden anderen Mist wird in den Medien tage- und wochenlang berichtet!

Gruß
vom Berliner
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

milo

Google-cache sei Dank, da gibt es den Beitrag noch:
Tod einer Arbeitslosen
Sollte der cache auch noch überraschend geleert werden, gibt es den Artikel - als hätte ich es geahnt - bei mir noch als pdf auf der Festplatte ... ;)

LG, Milo

Berliner

wow, danke milo!

werd den Artikel gleich noch weiterleiten!
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

Alfred E. Neumann

Nochmal der ganze Text (aus dem google-cache bevor er futsch ist) :



exakt vom 01.06.2004

Tod einer Arbeitslosen

Manuskript des Beitrages
von Birgit Mittwoch, Anett Wundrak

Leistungsmissbrauch beim Arbeitslosengeld muss geahndet werden. Völlig unverständlich ist aber, wie rigoros die Agentur für Arbeit dabei vorgeht.
      
Täglich kommt Werner N. an das Grab seiner Frau. Unter tragischen Umständen ist sie im Dezember letzten Jahres verstorben. Ihr Tod hat den Mann gezeichnet – er will kein Mitleid und deswegen nicht erkannt werden. Ständig kreisen seine Gedanken um ihr gemeinsames Leben.
    
Sehen Sie hier noch einmal den Beitrag aus der Sendung

O-Ton: Werner N.
"14 Jahre haben wir in einem Betrieb gearbeitet, demzufolge waren wir den ganzen Tag zusammen, dann sind wir arbeitslos geworden das ist auch schon seit 90 und dann waren wir dann rund um die Uhr zusammen, ist das jetzt doppelt schwer für mich, wenn ich nach Hause komme, keiner ist da und mein Papagei ruft ihren Namen."

Kristina N. ist nur 55 Jahre alt geworden. Sie starb kurz vor Weihnachten in einer Gefängniszelle – eingesperrt, weil sie in die Mühlen eines Amtes geraten war. Doch der Reihe nach.

Angefangen hatte das Drama mit dem Rentenbeginn von Ehemann Werner. Das war im März 2002. Bis dahin bezogen beide Arbeitslosenhilfe. Seinen Rentenbescheid schickt er sofort an das zuständige Arbeitsamt. Dort sind beide Ehepartner gemeldet. Dass auch seine Frau die höhere Rente ihres Mannes mitteilen muss, weiß sie nicht – auf eine entsprechende Passage im Merkblatt 1 hat sie nie jemand hingewiesen.
 
Gut 3 Monate später gibt sie das veränderte Einkommen bei einem Neuantrag an - zu spät, werfen ihr die Sachbearbeiter vom Amt vor. Etwa 800 Euro Arbeitslosenhilfe hat sie zuviel bekommen. Das Ehepaar zahlt das Geld zurück, glaubt die Sache damit erledigt. Doch die Arbeitsagentur wirft der Frau plötzlich betrügerische Absicht vor. - Ein Schock.
 
O-Ton: Werner N.
"Ich weiß nicht was wir gedacht haben, ob wir überhaupt etwas gedacht haben, dachten vielleicht, das geht nicht mit rechten Dingen zu."

Verzweifelt versucht die Frau, die Mitarbeiter vom Arbeitsamt von ihrer Unschuld zu überzeugen, legt Unterlagen vor, schreibt Briefe. Umsonst. Ein Gericht verurteilt die 55-Jährige wegen Betruges. Entweder sie zahlt 575,- Euro Strafe oder sie muss ins Gefängnis. Kristina N. versteht die Welt nicht mehr. Zu bezahlen, das kommt für sie nicht in Frage. Sie fühlt sich im Recht und geht aus Protest lieber ins Gefängnis. Davon kann sie auch ihr besorgter Mann nicht abbringen.
 
O-Ton: Werner N.
"Wo wir den Tag hingefahren sind, habe ich angehalten auf der Straße vor der Sparkasse und hab gesagt, wollen wir das nicht bezahlen und es damit aus der Welt schaffen."

Kristina N. aber ist fest entschlossen. Am 4.Dezember 2003 tritt sie ihre Haft im Frauengefängnis an. 25 Tage Knast in einer Einzelzelle. Die schwer zuckerkranke Frau versucht, auch unter diesen Umständen klarzukommen. Über Blutdruck und Zuckerwerte führt sie genau Buch. Am 20. Dezember brechen ihre Eintragungen ab – zwei Tage später liegt Kristina N. tot in ihrer Zelle. Die Todesursache ist bis heute nicht geklärt.

Warum musste die Frau, die nie zuvor unberechtigt Geld vom Arbeitsamt bekam, für ein Versehen als Betrügerin bestraft werden ? Wir fragen in der zuständigen Agentur für Arbeit Berlin Nord an.
 
O-Töne: Arbeitsamt Berlin Nord
"Guten Tag, wir würden gerne die Frau Zahn von der Pressestelle sprechen wollen."
"Nein."

Der Pförtner hat Anweisungen, keine Presse vorzulassen. Man lässt mitteilen: über die Strafe hätte damals eine andere Abteilung der Arbeitsagentur entschieden, die sogenannte Arbeitsmarktinspektion. Ein Interview aber lehnt auch die ab. Schriftlich wird mitgeteilt: man hätte keinen Ermessensspielraum gehabt. Eine alte Frau wegen einer Formalie vor Gericht zu zerren, ist aus der Sicht von Sozialrechtlern völlig unangemessen.
 
O-Ton: Hans-Georg Becker-Lühl
"Es spricht gerade, weil ja auch viele Daten bekannt waren, man wusste ja dass der Ehemann ab Datum X Rente bezieht, es spricht vieles dafür dass, wenn ein Vorwurf zu machen ist, dieser Vorwurf doch an der unteren Schwelle ist, dass man allenfalls zu einer Fahrlässigkeit kommt, aber nicht Vorsatz – das ist mir als Anwalt nicht nachvollziehbar."

Hat die unerbittliche Vorgehensweise der Arbeitsagentur System? Wir fragen beim Deutschen Gewerkschaftsbund nach. Arbeitsmarktexpertin Petra Meyer weiß, die Bundesagentur für Arbeit steht unter großem finanziellen Druck.
 
O-Ton: Petra Meyer, Deutscher Gewerkschaftsbund
"Letztendlich müssen die Agenturen diese Sparphilosophie umsetzen und ich glaube, man kann sehr deutlich feststellen, dass der Ton sich in den Ämtern geändert hat, wo früher gemahnt wurde, wo früher Fristen gesetzt wurden, da ist es jetzt so, dass mit ganz klassischen Strafen gearbeitet wird und dass man wenn man die Möglichkeit hat, sich interne Rundschrieben der Bundesagentur einfach mal einzusehen, dann auch von einer direkter Aufforderungen zu einer härteren Gangart lesen kann."

Härtere Strafen also auf Anweisung von oben. Diese Erfahrungen haben auch die Mitarbeiter einer Beratungsstelle bei der IG Metall gemacht. Hier suchen immer mehr Betroffene, Rat und Hilfe bei Sozialstreitigkeiten. Irene Froböse stellt seit gut einem Jahr fest.
 
O-Ton: Irene Froböse, IG Metall
"Bußgelder werden viel häufiger verhängt als früher, ja. Warum hat sich das so verändert? Ich denke die Arbeitsämter sind angehalten, Verstöße gegen Meldepflichten konsequent zu ahnden und teilweise wird das auch, nach unserem Eindruck, in einigen Arbeitsämter richtig durchgetreten."

Und tatsächlich ist die Anzahl der Bußgeld- und Strafverfahren allein im Arbeitsamtsbezirk Berlin-Brandenburg im letzten Jahr um fast 40% gestiegen. Wenige Tage nach dem Tod seiner Frau erhielt Werner N. übrigens Post von seiner Arbeitsagentur. Ungläubig las er. Da seine Frau schon am 22. des Monats verstorben sei, solle er umgehend die Arbeitslosenhilfe für 9 Tage zurückzahlen. Sonst drohe ihm ein gerichtliches Verfahren.
 
O-Ton: Werner N.
"Die auf dem Arbeitsamt, die haben kein Blut in den Adern, nur Tinte."
 
zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2004 | 22:55
"Use the source, Luke !"

Berliner

Danke @ Alfred E. Neumann!

Ist ja echt der Hammer, wenn man sowas liest!
Man kann und will es einfach nicht wahrhaben!

Ist ja bekannt, dass die Arbeitsämter schon immer knallhart und rigoros waren, aber dass manche Stellen soweit gehen würden - nee, das hätte wohl keiner gedacht!

Einfach abwarten, ob da nicht irgendwann die Rache von manchen groß sein wird!
Erst hat Schröder eine gefangen, vor kurzem hat Westerwelle auch eine gefangen - und das waren alles nur harmlose Ohrfeigen!

Nicht dass es irgendwann noch härter kommt - wer weiß wer weiß!

Es hat schon so manchen Politiker knallhart erwischt!
Aber eher sollte es manche Mitarbeiter solcher Stellen und Behörden erwischen!

Wollen wir doch alle mal abwarten, was noch so alles passieren wird!

Gruß
vom Berliner
Wehrt euch alle gegen jede und jegliche Bürokratie! Wer ewig schweigt, kommt nie voran!

besorgter bürger

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

ToTo

Die Mitarbeiter dieser Behörden tragen nicht die Verantwortung. Sie zum Ziel zu machen, ist falsch. Sie befolgen Richtlinien und Anweisungen. Wenn sie die nicht einhalten, verlieren sie ihren Job.
Die müßten halt nur mal begreifen das sie und näher sind, als ihren Häuptlingen im Ministerium.
Gruß ToTo

Alfred E. Neumann

ZitatOriginal von ToTo

Die Mitarbeiter dieser Behörden tragen nicht die Verantwortung.

Stimmt, die Wasserträger und Handlanger sind *NIE* schuld. Ich bin mir sicher Roland Freisler hat ausschließlich aufgrund von Anordungen, Verfügungen und Paragraphen gehandelt die gesetzmässig waren.

"Use the source, Luke !"

sumpf

der bericht des mdr trifft vor unwahrheiten
1) wenn das aa der meinung ist, dass betrug vorliegt, ist strafanzeige zu stellen. dann entscheidet die staatsanwaltschaft über das weitere verfahren.
2) haft wird immer nur durch einen richter angeordnet, nie durch eine behörde.
3) wenn jemand bewusst angaben verschweigt ist das nun mal betrug.
4) so krank kann die frau auch nicht gewesen sein, da sie ja offensichtlich haftfähig war. sollte dieses nicht der fall gewesen sein, ist den arzt ein vorwurf zu machen.
5)wenn die frau im bus gestorben wäre, wäre dann der busfahrer schuld?
nichtsdestotrotz dem ehemann ist trotzdem beileid auszusprechen und um die frau tut es mir auch leid. aber mit den haftbedingungen hat das aa nunmal nichts zu tun
es grüsst der sumpf

milo

ZitatOriginal von sumpf

der bericht des mdr trifft vor unwahrheiten
1) wenn das aa der meinung ist, dass betrug vorliegt, ist strafanzeige zu stellen. dann entscheidet die staatsanwaltschaft über das weitere verfahren.
2) haft wird immer nur durch einen richter angeordnet, nie durch eine behörde.
wo steht in dem Bericht irgendwas davon, dass die Behörde dies angeordnet hätte ?! Dort steht: "Gericht" ...
Zitat4) so krank kann die frau auch nicht gewesen sein, da sie ja offensichtlich haftfähig war. sollte dieses nicht der fall gewesen sein, ist den arzt ein vorwurf zu machen.
in dem Bericht steht drin, dass die Frau "schwer zuckerkrank" war. Weisst du was das bedeutet ?!

Du hast scheint's nur die Hälfte, wenn überhaupt gelesen ...

mousekiller

ZitatOriginal von sumpf

 
4) so krank kann die frau auch nicht gewesen sein, da sie ja offensichtlich haftfähig war. sollte dieses nicht der fall gewesen sein, ist den arzt ein vorwurf zu machen.

Hast du dir mal Gedanken drüber gemacht, warum die meisten Diabetiker einen Schwerbehindertenausweis haben??? Diabetes ist eine sogar tödliche Krankheit, wenn der Betroffene bei einem Zuckerschock nicht behandelt wird (Herzinfarkt, Schlaganfall) Hinzu kommen bei dieser Frau ja offensichtlich hohe Blutdruckwerte, die bei Diabetes doppelt gefährlich sind, da die Gefahr von Schlaganfall und Herzinfarkt höher ist.

Auf jedem Fall hat hier jemand vermutlich seine Sorgfaltspflicht aufs Gröbste verletzt - entweder der in der Haftanstalt untersuchende Arzt oder das Vollzugspersonal....  :roll:
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

ToTo

mousekiller:

ZitatSie fühlt sich im Recht und geht aus Protest lieber ins Gefängnis. Davon kann sie auch ihr besorgter Mann nicht abbringen.

Die Verantwortung lag in ihren Händen. Sie hätte die Haft nicht antreten müssen. Das sie es dennoch tat, beweist mir, der ich sehr genau weiß was schwere Diabetes bedeutet, dass sie leichtfertig gehandelt hat. Man sollte die Schuld nicht immer bei anderen suchen.

Der Umstand, der dazu geführt hat, steht auf einem anderen Blatt. Verhält es sich so, wie im Beitrag geschildert, ist es ein Skandal. Das gehört selbstverständlich aufgeklärt.

Hat jemand erfahren warum der Beitrag wieder aus dem Netz genommen wurde?
Gruß ToTo

milo

ZitatOriginal von ToTo

Hat jemand erfahren warum der Beitrag wieder aus dem Netz genommen wurde?
Warum wohl ?! :roll:
Schreib' doch mal an den mdr - alternativ an die BA, vielleicht verraten die es dir ?! ;)

Fairina

Hi,

ToTo, hier kann mich nicht solidarisch mit Dir erklären. Die Frau hat das wenige, was einem Menschen unendgeltlich zur Verfügung steht, verteidigt: nämlich IHRE WÜRDE, IHREN ANSTAND und IHREN CHARAKTER. Wer unanständig, würdelos und charakterlos gehandelt hat, wenn man das so sagen darf, sind die zuständigen Verwaltungen. Ich habe mich rund 1,5 Jahre mit der BfA jetzt rumgeärgert, um jetzt zu erfahren, daß ALLES für nen Witz war. NIEMAND hat mich darauf hingewiesen, daß man in den letzten 5 Jahren 3 Jahre beitragspflichtig sein mußte (oder freiwillig Beiträge gezahlt hat) um EU-Rente beantragen zu können. Ich habe ca. 20!!! verschiedene Formulare erhalten für nichts.
Und so ist es doch ständig. Unsere Papierflut wird immer mehr und keiner versteht mehr irgend etwas. Und das eine Behörde ja niemals einen Fehler macht, ist immer der leidtragende Bürger schuld. Das ein Richter dieses Unrecht sanktioniert, ist auch nicht ungewöhnlich. Wir alle kennen Urteile, da zweifeln wir am Verstand. Das dann ein Arzt in der Haftanstalt nicht rechtzeitig benachrichtigt wurde bzw. die Frau überhaupt die Haft antreten mußte, ist ebenfalls der groben Schluddrigkeit in irgend einer Behörde zu verdanken. Leider wird man den zuständigen SB wohl kaum heranziehen, denn Beamte machen keine Fehler, sie führen nur aus und irgend jemand wird das schon geprüft haben. Und wer bestraft die Anstaltsleitung, der der bedenkliche Gesundheitszustand der Frau bekannt sein mußte und wo war der Anstaltsarzt? Sie alle haben versagt!!!

Es ist eine Schande für den angeblichen Rechtsstaat Bundesrepublik Deutschland, daß eine alte Frau überhaupt vor Gericht gezehrt und inhaftiert wird. Aber so etwas zeigt, daß es mit Recht nichts mehr zu tun hat, was in diesem Staate abläuft. Doch solange irgend ein Bürger noch die etablierten Parteien oder ihre Kampfklone wie Reps und so wählt, wird es nicht besser. Die ganze Meschugge sitzt in einem Boot in den Kommunen, in den Kandräten, den Ländergremien und den Bundesgremien und das ist ein Filzhaufen, der nicht mehr so leicht zu zertrennen ist, denn dafür haben Lieschen Müller und Peters Maxe immer noch nichts begriffen.
Fairina

Pinnswin

Toto:
Sie hätte die Haft nicht antreten müssen. Das sie es dennoch tat, beweist mir, der ich sehr genau weiß was schwere Diabetes bedeutet, dass sie leichtfertig gehandelt hat. Man sollte die Schuld nicht immer bei anderen suchen

Natürlich hat sie die Haft antreten müssen, sie ist so erzogen worden. Ein Mensch kommt doch aus seiner Haut nicht heraus, was ich nur nicht verstehe ist, das ein schwer Zuckerkranker Mensch in Haft nicht kontrolliert oder zumindest soweit betreut wird, das er die Insulinspritzen auch weiter nimmt und sie nicht einfach absetzt, wie das die Frau wohl getan haben dürfte.
Es sind alles Spekulationen des Grauens, doch der Gegenwind wird härter und gerade ältere Leute haben dem nichts entgegen zusetzten, ohne fremde Hilfe.
Für Menschen, die ein Leben lang gearbeitet haben, ist die Erwerbslosogkeit an und für sich schon ein kleines Stückchen Tod.Wenn du so einen Menschen siehst, hilf ihm! Oder versuche es wenigstens.
Das hat die Agentur nicht getan, im Gegenteil. Das ist grobe Fahrlässigkeit, in meinen Augen, und müßte bestraft werden. Leider bin ich keine Anwältin, sonst wäre ich sicherlich nicht Erwerbslos.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

sumpf

so nicht leibe leute. eigene verantwortung kann mensch nicht dauernd abschieben.
wenn die verstorbene die haft antreten musste weil sie so erzogen war, kann dass nicht ganz richtig sein, weil sie war mit sicherheit auch so erzogen, dass sie geldbussen bezahlt.
wer erzählt eigentlich dass die haft schuld am tode war? wäre der bäcker schuld wenn sie in der bäckerei gestorben wäre? das die todesursache ungeklärt ist glaube ich nicht. ich glaube eher das der ehemann die erklärung nicht glaubt, was aus seiner sicht auch verständlich ist.
unsere rechtsnormen sind nun einmal so, dass wer bussgelder nicht bezahlt und nicht darlegt, dass er vermögenslos und zahlungsunfähig ist, ggf damit rechnen muss, dass er in haft kommt. das kann auch beim knöllchen theoretisch erfolgen. aber die frau war zahlungsunwillig und dann ist haft angezeigt.

und nochmals damit es alle verstehen. gesetze sind grundsätzlich zu befolgen. wenn mensch der auffassung ist, dass es das gesetz falsch ist muss er klagen oder die konsequenzen tragen.

und alle die ganzen sozialrechtler die sich äussern ohne den vorgang wirklich zu kennen, auf die kann mensch eigentlich nichts geben
es grüsst der sumpf

Fairina

Sag mal Du spinnst doch wohl. Das Unrecht bestand in der nicht erfolgten Aufklärung der Familie und der unnachgiebigen Verfolgung durch dieselben SB´s, die den Scheiss angerichtet haben. Und das Menschen so etwas wie ein Rückgrat besitzen ist Dir auch wohl fremd.  Das zudem die Gefängnisleitung versagte mitsamt dem zuständigen Arzt ist auch wohl das Verschulden der Frau?
Und dann noch Deine unqualifizierten Bemerkungen bezüglich zahlungsfähigkeit oder nicht. Laß Dir mal gesagt sein, daß aus einer nicht bezahlten Geldbuße (und sei er auch noch so vermögenslos!!!!!!!!) eine Geldstrafe, die um ein mehrfaches höher sein kann und wohl im Falle der Frau nicht durch Arbeit in irgend einem Tierheim oder Altersheim abgedeckt hätte werden können, wird. Dazu gibt es dann den Passus-Eintrag "Vorbestraft". Aber Du bist ja Experte und was reden Betroffene.

Boah, was ist schlimmer: eine seelenlose Verwaltung oder solche wie DU, die nachträglich Unrecht als Recht akzeptieren. Mit Dir möchte ich keinerlei Kontakt mehr haben, weil ich Dich verachte aufgrund dieser Deiner Aussagen. Also erspare Dir in Zukunft auf meine Beiträge einzugehen, so wie es mir ersparen werden.
Fairina, die verdammt sauer ist

milo

sumpf schreibt wie ein SB, der im "Sumpf" arbeitet (s. auch sein Beitrag im "Verwaltungsumzug": http://www.chefduzen.de/viewtopic.php?p=4712#4712) ... btw. und OT: ausgerechnet die BA würde Viren-Angriffe publik machen :lol: ...

Der Grundtenor ist bei allen SB, die in Erwerbslosen-Foren meinen schreiben zu müssen, derselbe :evil:

@Fairina,

bleibt nur gemeinschaftliches Ignorieren ...

Knuffels, Milo

Fairina

Hi,

ja genau das sollten wir mit solchen Agitatoren machen. Sie einfach nicht beachten und ihnen nicht antworten. Ich habe ja für meinen Teil bereits meine Vorgehensweise veröffentlicht. Bliebt nur zu hoffen, daß sich auch die anderen Poster dem anschließen.
Knuffels
Fairina

Pinnswin

Es ist doch immer wieder Faszinierend (Zitat: Spock) wenn sich die Rechtlosen auch noch gegenseitig fertig machen. Sorry, aber könnte vielleicht jemand mal versuchen subjektiv objektiv zu bleiben? Alles andere kann man doch täglich bei BigBrodder auf RTL live sehen und sollte eigendlich unter dem Thema: Nivaulos abgetan werden (oder wird das Nivea-los geschrieben?).
Danke Sumpf für deine Meinung, du scheinst so ähnlich drauf zu sein, wie die Frau, die in der Haft gestorben ist, ich drück dir die Daumen, warum auch immer - Hey, ich glaub ich werde Pyschiatierein, was meinst du?? -:) Ich such noch ´nen Sponsor für die Umschulung...  :twisted:
P.S.: Vorsicht - die Sonne scheint.
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

aian19

Ich glaube, Du mißverstehst hier was ! "sumpf" ist kein "Rechtloser" wie wir, an seinem Geschreibsel kannst Du sehen, das er von der Gegenseite ist. Nur ein SB würde jede Verwaltungsmaßnahme, und sei sie objektiv noch so fragwürdig, rechtfertigen und sich dann noch hinter Vorschriften verstecken.
Weil jeder Arbeitslose oder Sozialhilfe-Empfänger, der so Obrigkeitsgläubig wäre, wegen Dummheit bestraft gehörte. Nur mal so angemerkt zum Thema Verwaltungshandeln: Es ist momentan (zumindest bei uns) gängige Praxis, denn Leuten irgendwelche Ablehnungsbescheide zu schicken, sowohl vom Sozi als auch vom AA, obwohl dem Antrag hätte stattgegeben werden müssen. Sie spekulieren nämlich darauf, das die meisten denken wie sumpf :"Wurde ja geprüft, und wenn die´s dann ablehnen, wird das schon so richtig sein" und ergo keinen Widersprcuh einlegen. Geld gespart. Und legen doch ein paar wenige Widerspruch ein, hat man das Geld wenigstens etwas länger zurückhalten können. Alles auf Kosten der Ärmsten. :evil:
Aktuelles Beispiel bei uns hier momentan: Die neuen Digital-Empfänger. Wir sind nämlich eines der Testgebiete für´s neue Digital-Fernsehen. D.h. ab Nov.2004 kein Antennenfernsehen mehr. Aber Ämter wollen Empfänger nicht bezahlen für die ALG/ALH und SHE. Und das in einer Stadt mit einer Arbeitslosenquote von ca. 19 %, im Westen, wohlgemerkt. :evil:  :evil:  :evil:
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

IchKannEchtNix

ZitatOriginal von ToTo

Die Verantwortung lag in ihren Händen. Sie hätte die Haft nicht antreten müssen. Das sie es dennoch tat, beweist mir, der ich sehr genau weiß was schwere Diabetes bedeutet, dass sie leichtfertig gehandelt hat. Man sollte die Schuld nicht immer bei anderen suchen.

Nein sie haette nicht. Aber hat nicht auch eine schwerkranke Person, das Recht in einem Gefaengnis unter besonderer Beobachtung zu stehen, damit die da nicht stirbt? Es haette doch schon gereicht, wenn alle 60 Minuten mal einer einen Blick in die Zelle geworfen haette und sich nach erkindugt haette, wie es der Frau geht. Vielleicht haette der Notarzt noch etwas machen koennen. Aber vermutlich hatte das zu viel Geld gekostet einer Waerterin aufzutragen, mal alle 60 Minuten nach dem Rechten zu sehen...
When There Is No More Room In Hell,

The Dead Will Walk The Earth.

IchKannEchtNix

ZitatOriginal von sumpf

und nochmals damit es alle verstehen. gesetze sind grundsätzlich zu befolgen. wenn mensch der auffassung ist, dass es das gesetz falsch ist muss er klagen oder die konsequenzen tragen.

Da ist ein Ehepaar. Beide sind bei der Arbeitsagentur als "arbeitssuchend" gemeldet. Einer der Beiden wird Rentner. Beide wissen nicht, dass der Zweite dies ebenfalls angeben muss. Als man sie darauf hinweist, wird von ihr die zuviel gezahlte Arbeitslosenhilfe anstandslos zurueckgezahlt.

Und dennoch haben diese noch lange nicht den Hals voll, und gehen noch eine Stufe weiter?

Wieso hat man den Ehemann nicht gleich gefragt, als er angegeben hatte das er Rentner ist, mitgeteilt, dass seine Frau ebenfalls diese Auskunft erteilen muss? Mal nachfragen. Kostet nur einen Telefonanruf und ein paar Minuten. Ein paar Cent gespart. Ein Menschenleben geopfert. Mehr ist ein Menschenleben nicht mehr wert?
When There Is No More Room In Hell,

The Dead Will Walk The Earth.

DeppVomDienst

ZitatOriginal von IchKannEchtNix

ZitatOriginal von sumpf

und nochmals damit es alle verstehen. gesetze sind grundsätzlich zu befolgen. wenn mensch der auffassung ist, dass es das gesetz falsch ist muss er klagen oder die konsequenzen tragen.

Da ist ein Ehepaar. Beide sind bei der Arbeitsagentur als "arbeitssuchend" gemeldet. Einer der Beiden wird Rentner. Beide wissen nicht, dass der Zweite dies ebenfalls angeben muss. Als man sie darauf hinweist, wird von ihr die zuviel gezahlte Arbeitslosenhilfe anstandslos zurueckgezahlt.

Und dennoch haben diese noch lange nicht den Hals voll, und gehen noch eine Stufe weiter?

Wieso hat man den Ehemann nicht gleich gefragt, als er angegeben hatte das er Rentner ist, mitgeteilt, dass seine Frau ebenfalls diese Auskunft erteilen muss? Mal nachfragen. Kostet nur einen Telefonanruf und ein paar Minuten. Ein paar Cent gespart. Ein Menschenleben geopfert. Mehr ist ein Menschenleben nicht mehr wert?
I.k.e.n., Du hast es definitiv auf den Punkt gebracht ...

Gruss
DvD

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