Verkehrspolitik

Begonnen von Kuddel, 12:01:42 Sa. 24.Oktober 2015

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ManOfConstantSorrow

ZitatWeniger Geld für die Schiene
 Das Bundesfinanzministerium hat einen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr an die Ressorts verschickt. Im Verkehrsetat deutet sich an, dass die Mittel für die Straße steigen, bei der Schiene wird der Rotstift angesetzt.
https://background.tagesspiegel.de/verkehr-und-smart-mobility/briefing/weniger-geld-fuer-die-schiene?utm_source=bgmt+vorschau&utm_medium=email
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatNeun von zehn Radschnellverbindungen werden weggespart

Von einem Budget von 400 Millionen Euro bleiben für den Bau der Berliner Radschnellverbindungen bloß noch 50 Millionen übrig. Nur die Verbindung Wannsee-Charlottenburg (RSV 3) soll noch weitergeführt werden.
https://changing-cities.org/neun-von-zehn-radschnellverbindungen-werden-weggespart/

counselor

ZitatAttraktive Innenstädte - Pro-Auto-Plan der FDP reizt die Grünen

Das Auto kostenlos in der City parken, immer grüne Ampeln: So könnten nach FDP-Ansicht die Innenstädte attraktiver werden. Hannovers grüner Oberbürgermeister Onay widerspricht. Und die FDP? Will keine "ideologische Mobilitätspolitik".

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/fdp-autos-innenstaedte-kritik-100.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Die deutschen Medien. In der SZ gibt's Lobbyismus statt Journalismus.

Auf der Startseite:
ZitatNur noch kurz das deutsche Auto retten
Auf VW-Chef Oliver Blume lasten Erwartungen von 684.000 Mitarbeitern - und einer ganzen Nation. Er setzt eher auf Puzzelsteine statt Visionen. Mal sehen, ob das die richtige Strategie für die gigantische Aufgabe ist.

Beim Artikel selbst ist die Einleitung leicht variiert.

ZitatRette uns, wer kann
Auf VW-Chef Oliver Blume lasten die Erwartungen von 684 000 Mitarbeitern – und einer ganzen Nation. Er setzt eher auf Puzzleteile statt Visionen. Aber ob das fürs deutsche Auto reicht?
https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/wirtschaft/oliver-blume-vw-porsche-autoindustrie-rettung-e659138/?reduced=true

Nicht kleckern, klotzen!
Es geht um die Erwartungen einer Nation.
Man kann "uns" nur retten, wenn man das toitsche Auto rettet.
Es braucht Visonen.

VW.jpg



Kuddel

Verkehrswendestadt Wolfsburg - den automobilen Konsens aufbrechen

deutsch |  56 min | 2024 |

Dieser Film dokumentiert, wie außergewöhnliche Aktivist*innen und Autoarbeiter*innen mit außergewöhnlichen Mitteln in den letzten zwei Jahren Krawall für eine ökologische Verkehrswende gemacht haben. Und das ausgerechnet in Wolfsburg, der VW Stadt.

Mit lustigen, medienwirksamen Aktionen machten Vollzeit-Aktivist*innen und einige VW Kollegen Stimmung gegen den automobilen Wahnsinn. Sie fordern die Konversion der nicht mehr zeitgemäßen Automobilbranche.

Zum Video: https://de.labournet.tv/verkehrswendestadt-wolfsburg-0

Nikita

"Die Berliner CDU liegt ihren Plan zur Bevölkerungsreduktion vor: 30-Zonen vor Kitas und Altenheimen abschaffen.
Ich hab das beim Postillon gesehen und wusste sofort: Das ist keine Satire. So einen krassen Scheiß können sich Satiriker gar nicht ausdenken. Dafür braucht es geschulte, erfahrene Unmenschen und Widerlinge wie die CDU."

https://blog.fefe.de/?ts=980f8efb

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dagobert

Wie man den Krieg führt, das weiß jedermann; wie man den Frieden führt, das weiß kein Mensch.
Karl May

Kuddel

Warum kostet Schwarzfahren 60 € und Falschparken 15 €? Und warum werden Blitzer im Radio gemeldet, Fahrscheinkontrollen aber nicht?

Schluss mit der Bevorzugung des Autoverkehrs!

Kuddel

Das Auto ist hierzulande mehr als ein Transportmittel. Es ist ein kulturelles Ding ("Des Deutschen liebstes Kind."), ein Statussymbol.

Wir haben eine zunehmend individualisierte Gesellschaft und ein großer Teil sieht sich von Abstieg bedroht.

Der Mensch scheint in neoliberalen Verhältnissen keinen Wert mehr zu haben. Die Armen sind quasi zum Abschuß freigegeben. Sind es Ausländer, können sie deportiert werden. Den deutschen Kartoffeln ergeht es nur wenig besser, die Sozialleistungen ermöglichen gerade ein Überleben und es wird mit weiteren Kürzungen gedroht. Im gesellschaftlichen Gefüge sind sie Aussätzige, unnütze Esser. Sie sind einem massiven sozialen Mobbing ausgesetzt.

Deshalb versucht jeder irgendwie zur gesellschaftlichen "Mitte" zu gehören, bzw. es soll zumindest so aussehen. Die Bedeutung des Autos als Statussymbol kann gar nicht überschätzt werden. Man kauft sich auf Pump irgendeine Dreckskarre, die man gar nicht braucht. Es ist ein verzweifelter Versuch seinen sozialen Status zu halten und nicht zum gesellschaftlichen Bodensatz zu gehören.

Kuddel

Frankfurt. Am 19.5.1935 wurde die Reichsautobahn feierlich eingeweiht.
Die Pläne zum A5-Ausbau in Frankfurt setzen den visionären Ausbau des Schnellstrassennetzes fort.

Tatsächlich ist diese Straßenbaupolitik ohne Sinn und Verstand. Es geht um die Visonen der Nazis und die Macht der Autoindustrie.

Das Projekt Fehmarn-Tunnel folgt keinen realen Bedürfnissen zur Mobilität, es ist ein am Bedarf vorbei geplantes Megaprojekt, das allein der Bau- und Autoindustrie dient.

Die heutige Verkehrspolitik hat tiefbraune Wurzeln und wird unverändert nach den alten Vorstellungen vorangetrieben. Eine wichtige Rolle spielte dabei Hermann Josef Abs.

Das muß man sich eigentlich mal auf der Zunge zergehen lassen: Dieser Typ war Manager und Berater im NS-Staat, ab 1938 Vorstandsmitglied der Deutschen Bank AG sowie ab 1940 Mitglied des Aufsichtsrats der I.G. Farben. In der BRD gings weiter: Er wude Vorstandssprecher der Deutschen Bank, dann ihr Aufsichtsratsvorsitzender. Die Anhäufung vieler weiterer Aufsichtsratsmandate führte zur Lex Abs. Konrad Adenauer diente er als Berater und ,,Finanzdiplomat".

Dieser Abs war 1983 mit seinem "Bahn-Memorandum" Geburtshelfer der Deutschen Bahn AG und trieb die Zerschlagung der Eisenbahn voran. Eigentlich sollte man sich da mal intensiver mit befassen.

1989 konstituierte sich die ,,Regierungskommission Bahn", dessen Vorsitzender Günther Saßmannshausen ein Mann der Privatwirtschaft war und in Aufsichtsräten der Automobilindustrie (Volkswagen), der Mineralölwirtschaft (Deutsche Shell) sowie in anderen Großkonzernen und Verbandsgremien (BDI) saß. Auch in den Beiräten der Dresdner Bank, des Versicherungsriesen Allianz und der Westdeutschen Landesbank Girozentrale stand ein Stuhl für ihn. In der Regierungskommission arbeitete er unter anderem mit Vertretern der Deutschen Bank zusammen.

So ging es mit der Verkehrspolitik weiter, als osteuropäische Staaten -ähm- eingemeindet wurden. Unter sozialistischen Vorzeichen hatte man dort ein ausgeklügeltes Bahnsystem entwickelt, bei dem die Wirtschaft nur wenig auf der Straße zu transportieren brauchte, auf der Schiene war es billiger und besser.

Osteuropas Bahnsystem wurde von den neuen Herren aus dem Westen zerschlagen, die ein System von Speditionen aufbauten, die zu Billiglöhnen fahren ließen.

Die vollen Autobahnen, der Verkehrslärm durch LKW, ein kaputtes Bahnsystem, bei dem kaum ein Zug pünklich sein Ziel erreicht, sind nicht irgendwie passiert, sondern das Ergebnis einer Verkehrspolitik, die nicht den Interessen der Menschen, sondern bestimmten Teilen der Wirtschaft dient.

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