TV Sendungen zum Thema ALG2

Begonnen von HeinzSucher, 20:03:52 Mo. 29.August 2005

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

HeinzSucher

So hier mal die Sendetermine rein die Freude auf mehr machen,


morgen gehts schon los
Dienstag 30.08
Sender: Phoenix
14:00  Schlaraffenland ist abgebrannt
Leben mit Hartz IV
Ende: 14:45
 
ZitatHartz IV - das heißt sozialer Abstieg. Wie unterschiedlich Betroffene damit umgehen, zeigt der Film von Samuel Schirmbeck. Die einen verkriechen sich resigniert, andere machen ihrem Protest lauthals Luft und suchen Verbündete bei Gewerkschaften, Christen, Intellektuellen.
 
Fröhliche Hochzeit im Westerwald: Als Tanja M. und Horst E. beschlossen haben zu heiraten, verdienten beide noch gut. Jetzt, vor dem Standesamt, stehen sie als Hartz-IV-Empfänger. Die frisch Vermählte ist schwanger und auf der Hochzeitsfeier bittet ihr arbeitsloser Ehemann um Spenden. Warum sind sie dabei guter Laune? "Hartz IV bleibt nicht", sagt das Hochzeitspaar, "denn so kann man mit Menschen nicht umspringen." Die Proteste gegen Hartz IV sind abgeflaut, doch Monika W. organisiert in Dresden jede Woche weiter ihre "Montagsdemo". Warum? "Es ist eine Vergewaltigung, wenn man seine Seele nicht nach außen kehren kann", meint sie. Heinrich S. ist erfolgreicher Unternehmer und Mitglied des Rotary-Clubs. Jede Woche diskutiert er mit Hartz-IV-Betroffenen und Gewerkschaftern über die Zukunft des Sozialstaates, sponsert Protestaktionen. "Ich bin Christ", sagt der Druckereibesitzer, "und als Christ kann ich die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich nicht ertragen".
 
Der Film zeigt, wie Arme mit ihrer Armut umgehen: Solche, die sich resigniert verkriechen, und solche, die ihre Ausgrenzung nicht hinnehmen und dabei nach Verbündeten suchen, bei den Gewerkschaften, unter den Intellektuellen und vor allem bei den Kirchen. "Was ihr einem unter meinen Brüdern getan habt, das habt ihr mir getan", zitiert der Unternehmer Heinrich S. die Bibel.

HeinzSucher

Mittwoch 31.08

RTL
13:00  Die Oliver Geissen Show
Hartz IV - Wie soll ich davon leben?
Ende: 14:00
Talkshow

HeinzSucher

Montag 5.9

20:15  ZDF-Wahlforum 2005
 
Wahl 2005 im ZDF
Wirtschaft und Arbeit: Wer schafft neue Jobs?
Ende: 21:45
Polittalk
Moderation: Bettina Schausten, Steffen Seibert
Experte: Michael Opoczynski
 
Zitat"Millionen von Menschen sind arbeitslos, viele seit Jahren. Die Haushalte des Bundes und der Länder sind in einer nie dagewesenen, kritischen Lage." So begründete Bundespräsident Horst Köhler seine Entscheidung für Neuwahlen in diesem Jahr. Doch wie ist die Lage wirklich? Und kann sie mit einer neuen Regierung besser werden?
 
Arbeitslosigkeit, Mehrwertsteuerhöhung, Wegfall der Pendlerpauschale, Lockerung des Kündigungsschutzes, Hartz IV-Punkte, die den Wahlkampf bestimmen und für Verunsicherung sorgen.
 
Wer hat die besten Konzepte, damit die Konjunktur hierzulande wieder an Fahrt gewinnt, damit neue Arbeitsplätze geschaffen und die bestehenden sicherer werden?
 
Im ZDF-Wahlforum "Wirtschaft und Arbeit" stellen die Spitzenpolitiker ihre Konzepte vor, kommen Wähler zu Wort. Live über das Internet oder telefonisch können Zuschauer Fragen stellen, die während der Sendung von den Politikern beantwortet werden.
 
Eingeladen sind:
- Wolfgang Clement, Bundeswirtschaftsminister SPD
- Erwin Huber, Staatsminister Bayern CSU
- Roland Koch, Ministerpräsident Hessen CDU
- Reinhard Bütikofer, Parteivorsitzender Bündnis 90/Die Grünen
- Rainer Brüderle, stellvertretender Vorsitzender FDP
- Gregor Gysi, Linkspartei.PDS

HeinzSucher

Dienstag 6.9

NDR
21:45  Die Reportage
Auf Sparflamme - Leben mit Hartz IV
Ende: 22:15
Gesellschaftsreportage
 
ZitatManchmal steht Carsten Schweder im niedersächsischen Geesthacht auf seinem Balkon und beobachtet die Nachbarschaft. Einfach nur so. "Postenschieben" nennt er das. Seit der Busfahrer vor zweieinhalb Jahren seinen Job verloren hat, weiß er oft nicht, wie er seine Zeit totschlagen soll. "Aber jammern hilft da auch nicht", sagt er. Schließlich hat seine Frau noch Arbeit. Sie geht nachts vier Stunden putzen. So reicht das bescheidene Einkommen gerade mal fürs Nötigste. Doch seit der Einführung von Hartz IV haben die Schweders rund 100 Euro weniger in ihrer Haushaltskasse. "So knapp waren wir noch nie", meint der Familienvater. Dass seine drei Kinder auf vieles verzichten müssen, macht dem 37-Jährigen zu schaffen. Geburtstagsgeschenke gibt's nur noch vom Flohmarkt, Kleidung aus dem Secondhand-Laden und Wochenendausflüge sind kaum noch drin. Als Busfahrer bewirbt sich Carsten Schweder schon lange nicht mehr. "Bringt nichts", meint er. Aber aufgeben will er auch nicht; er versucht, irgendwo eine Anstellung als Hausmeister, Handwerker oder Hilfskraft zu finden.
 
In der maroden 60er-Jahre-Siedlung am Stadtrand sind Schweders kein Einzelfall. Viele Bewohner der Geesthachter "Oberstadt" suchen einen Job, viele leben von Hartz-IV.
 
Auch das Ehepaar Klüber von nebenan ist seit Jahren ohne Arbeit. "Schlimm genug", erzählen sie, "und jetzt stehen auch noch unsere erwachsenen Kinder ohne Job da." Nachbarin Doris Lichtwark hat Glück gehabt, sagt sie. In der Suppenküche der AWO, die vor kurzem in Geesthacht eröffnete, hat sie einen 1-Euro-Job bekommen. So kann die Alleinerziehende ihr Arbeitslosengeld monatlich um 120 Euro aufbessern. Nur Kneipenwirt Nico Fur klagt nicht über Hartz IV. Er nennt sogar sein neues Lokal am Rande der Siedlung so, das er erst vor kurzem kaufte. Manchmal kommt Carsten Schweder mit seinen Nachbarn hierher - auf ein Bier für einen Euro, und manchmal gönnen sie sich einen Kurzen. Auch den gibt es im "Hartz IV" für einen Euro.
 
Thomas Karp stellt in seiner Reportage Menschen vor, die am Rande des Existenzminimums leben und hoffen, irgendwann doch noch einen Job zu finden
 

HeinzSucher

Sonntag 11.9

18:30  Arbeit für alle?
ZDF.reportage
Hartz IV und das wirkliche Leben
Ende: 19:00
Soziales
Kamera: Jochen Bärwald
 
ZitatSein Job nennt sich neuerdings "Fallmanager". Seit Hartz IV ist Arbeitsvermittler Thomas Günther nämlich zuständig für die ganz harten Nüsse - Langzeitarbeitslose, seit Jahren nicht vermittelbar. Die will er jetzt knacken, sagt er, notfalls "mit einiger Härte". Das neue Gesetz macht's möglich. Seit Hartz IV kann er seinen "Kunden" das Leben richtig schwer machen. Sich ausruhen in der "sozialen Hängematte", das duldet er nicht mehr.
 
Harte Zeiten sind angebrochen, für Helga und Hartmut Schlüter beispielsweise. Zwei von 8000 Kunden beim "Zentrum für Arbeit" in Leer. Seit elf Jahren lebt das Paar, beide Anfang 40, von der Sozialhilfe, und das fanden sie bislang ganz kommod. Jetzt sitzt ihnen plötzlich ein unbequemer Fallmanager im Nacken: Thomas Günther. Den Ein-Euro-Job, den er ihnen vermittelt hat, boykottieren sie durch Blaumachen. "Wir sind doch keine Sklaven! Das lassen wir uns nicht bieten!", schimpfen sie. Doch ihr Fallmanager kontert sofort mit Geldkürzung: 30 Prozent weniger von _ 311,- ALG II monatlich, das tut schon weh. Bis auf Null könnte er die beiden runterkürzen, wenn sie sich weiter wehren. Thomas Günther hat dabei kein schlechtes Gewissen. "Ich betrachte mich nicht als Schwein, eher als Helfer", sagt er. "Wenn Schwein sein aber hilft, gut, dann bin ich ein Schwein." Doch kann Druck Drückeberger wirklich zum Arbeiten bringen? Wird Thomas Günther die Schlüters rauskriegen aus der Stütze - rein in einen richtigen Job?
 
Der Mann kann aber auch anders: nicht nur fordern, sondern fördern. Das ist in Leer kein leeres politisches Schlagwort, das ist die erklärte Mission dieser optierenden Kommune. Sie wollen hier neue Wege wagen, unabhängig von der Bundesanstalt für Arbeit. Dass deren alte Methoden nichts bewirkt haben, dafür sind ihnen über 14 Prozent Arbeitslosigkeit in Leer Beweis genug.
 
Einem wie Andreas Altermann will Thomas Günther ein für allemal raushelfen aus der Sackgasse, nicht nur aus der Statistik. Die nie enden wollenden dreimonatigen "Maßnahmen" der Vergangenheit - eine Fortbildung hier, ein Bewerbungstraining dort - sie brachten ihm am Ende nie einen Job, nie eine Perspektive, immer nur neuen Frust. Doch für den 1. Arbeitsmarkt ist der Ex-Alkoholiker noch nicht stabil genug. Eine Therapie soll ihn dafür fit machen. "Kann mein Hund mit?", bittet Andreas. "Flora ist der einzige Halt in meinem Leben". Der Fallmanager versteht: ohne Flora kein Therapieerfolg, und ohne den keinen Job. Also setzt er alle Hebel in Bewegung. "Das ist wirklich hammermäßig", staunt Andreas, "so wurde ich noch nie unterstützt!". Wird er es dieses Mal endlich schaffen, dank Thomas Günther?
 
Ende offen, wie in jedem Fall. Doch Fallmanager Thomas Günther und das "Zentrum für Arbeit" wollen es wissen. "Wir schaffen das", sagt Günther, berstend vor Zuversicht und Tatendrang. "Früher wurden die Menschen allein gelassen, keiner ging jemals richtig auf sie ein. Das machen wir jetzt anders. Wir sehen die Möglichkeiten, die in jedem stecken, und die wollen wir wecken."
 

aian19

Also wirklich, welcher Idiot meldet sich denn noch freiwillig für eine Sendung zu dem Thema bei Olli Geißen ???
Seine Tendenzen lassen sich doch seit Wochen mit Leichtigkeit ansehen....... :( :( :( :( :( :(
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

Spätlese

der "vielversprechend" klingt:

Mittwoch 31.08.2005 - 21 Uhr zdf-reporter
Hierin angekündigt eine Reportage mit dem Titel "Wie die Ämter den Arbeitsunwilligen Dampf machen".
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

HeinzSucher

also die talkshow heute war nicht so der hit,
recht langweilig und wenig dampf in der sendung

Spätlese

War nicht ganz so deftig hatte es aber auch in sich - dieses Ehepaar Schlüter aus Leer/Ostfriesland. Besonders der dargestellte Harry Schlüter ist ja eine ganz herzliche Frohnatur.

Ehefrau und er, keine Probleme damit auch schon die zukünftigen Krankheitsbilder der nächsten Monate heute schon vor laufender Kamera zu erläutern, bzw. was man noch so alles durchzieht.

Ausser unentschuldigtem Fernbleiben von Terminen, 1 Euro Jobs und vom 5 bzw. 7 Euro-Arbeitsplatz (28 Tage in 2 Monaten), hat dieser Harry Schlüter sich ja noch vor der Kamera als Straftäter geoutet: Autokauf - " ... das Geld leihe ich mir von Freunden, alles was nicht über die Bank läuft und ich nicht zurückzahlen kann, da fragt sowieso keiner mehr nach, sind die ja selbst Schuld ..."

Genau wieder mal ein Extrembeispiel wie es die Öffentlichkeit gerne hat.
Arbeitslose sind nicht nur Faulpelze, sondern neigen aus Gewohnheit zu Straftaten.

Interessant übrigens:
Monatelang stellte man ja häufig die Kollegen aus Ostdeutschland als Deppen der Nation dar, jetzt schon die 3. Sendung am Stück, wo gegen die Arbeitsunwilligen aus Norddeutschland zur Jagd geblasen wird. Die letzten 3 Sendungen mit Schwerpunkt in Leer, Cuxhaven und Winsen/Luhe betonten schon irgendwie, dass dort die Erwerbslosen "besondere Faulpelze" sind. Ist ja eigentlich schon "Anstiftung zur Volksverhetzung", da ja auch hier wieder mal nur einseitig berichtet wurde.
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Regenwurm

ZitatArbeitslose sind nicht nur Faulpelze, sondern neigen aus Gewohnheit zu Straftaten.

Stigmatisierung statt Arbeitsplätze

WZB-Studie: Die Debatte über "faule" Arbeitslose unterliegt politischen Konjunkturen


Berlin (wbs) Wenn die Konjunktur lahmt, die Arbeitslosenzahlen hoch sind und Bundestagswahlen vor der Tür stehen, dann lassen Bundesregierungen gerne die Alarmglocken schrillen: "Es gibt zu viele faule Arbeitslose!" In einer WZB-Analyse untersuchte Arbeitsmarktforscher Günther Schmid mit seinen Mitarbeitern Frank Oschmiansky und Silke Kull
die Geschichte der vier größeren "Faulheits"-Debatten, die sich seit den 70er Jahren nachweisen lassen. Sie wurden jeweils ein bis anderthalb Jahre vor einer Bundestagswahl initiiert und weisen ein wiederkehrendes Muster auf. Außerdem verglichen die WZB-Wissenschaftler die Sperrzeitenregelungen in zwölf OECD-Ländern. Die Analyse ergab, dass positive Anreize durch erweiterte Entscheidungsspielräume bei Arbeitslosen, Arbeitsverwaltung und Arbeitgebern eher als Sanktionen geeignet sind, die Arbeitslosigkeit abzubauen.

"Es gibt kein Recht auf Faulheit in unserer Gesellschaft". So brach Bundeskanzler Gerhard Schröder im April 2001 eine heftige Diskussion über "Faulenzer", "Drückeberger", "Scheinarbeitslose", "Sozialschmarotzer" vom Zaun
Link zum ganzen Bericht


Sind Arbeitslose faul?
Was ist dran an den Vorwürfen?
erschienen: 2004
48 Seiten
Preis 3,00 Euro
ISBN 3-936065-18-7
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Spätlese

Zitat:
Die Debatte über "faule" Arbeitslose unterliegt politischen Konjunkturen

=

das sehe ich genau so, diese Phrasendrescherei der Politik wiederholt sich regelmäßig, genau so regelmäßig wie tagtäglich in unserem gelobten Land, je nach Betrachtungsweise bzw. Art der Statistikfälschung, 200 - 1000 Arbeitsplätze verloren gehen.

Einseitige Berichterstattung, man könnte meinen ganz Deutschland besteht nur noch aus faulen, kriminell veranlagten Erwerbslosen.
Keinerlei positive Beispiele (abgesehen von den deutschen Auslandswanderarbeitern), die auch einmal Erfolge und positive Beispiele ausweisen.

In meinen Augen wird da eine ganze Nation systematisch gegen 5 bzw. 9 Millionen Erwerbslose und Sozialschwache aufgewiegelt bzw. zum Hass gegen diese aufgestachelt. Frei Weg nach dem Motto: "Sag ich ja immer schon, alles faules, verlogenes und asoziales Dreckpack, die ich von meinem Geld mit durchfütter."

Und diese Systematik der Berichterstattung durch die Medien ist eigentlich nichts anderes als Anstiftung bzw. Aufruf zur Volkverhetzung - einem wohldefiniertem Strafttatbestand.

Rufen z. B. Sie oder ich schriftlich oder verbal z. B. "zum Hass gegen unsere aktuellen Politiker auf", so bringt dies im Regelfall 6 Monate - 2 Jahre Haft mit oder ohne Bewährung mit sich.

Nur umgekehrt, mit den arbeitslosen und sozialschwachen Mitmenschen, da kann man sich das erlauben ...
Alle von mir getätigten Aussagen/Antworten/Kommentare entsprechen lediglich meiner persönlichen Meinung und stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

  • Chefduzen Spendenbutton