Union Busting bei Borbet

Begonnen von counselor, 13:18:21 Do. 18.Juni 2020

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counselor

ZitatSOLINGEN - Ereignisse bei Borbet überschlagen sich

Das überparteiliche Kommunalwahlbündnis SOLINGEN AKTIV hat folgendes veröffentlicht:

Die Ereignisse bei Borbet in Solingen überschlagen sich. Noch zu Beginn des Jahres ging es um die Auflösung des Betriebsrates wegen zig Verfahren vor dem Arbeitsgericht, und vor der Einigungsstelle in Solingen um Mitbestimmungsrechte des Betriebsrates aus dem Betriebsverfassungsgesetz. Die Auflösung eingeklagt hat die Union-Busting-Kanzlei Schreiner & Partner aus dem Sauerland - im Auftrag der Borbet-Unternehmensführung. Dem Betriebsrat wurde vorgeworfen, in rechtsmissbräuchlicher Weise seine Kompetenzen überschritten und gegen das Betriebsverfassungsgesetz verstoßen zu haben. Eigens dafür wurde eine Unterschriftenliste unter der rund 700 Leute starken Belegschaft initiiert, die 200 Beschäftigte - teils in Unwissenheit, was sie da unterschreiben - unterschrieben haben.

Am 31 Januar 2020 löste das Arbeitsgericht Solingen den Betriebsrat auf und empfahl den Betriebsräten, freiwillig die Ämter niederzulegen um wenigstens noch den besonderen Kündigungsschutz für Betriebsräte (ein Jahr) zu gelangen. Dem kamen die Betriebsräte nicht nach und zogen vor das Landesarbeitsgericht in Düsseldorf. Dort findet nun am

23. Juni, um 10.30 Uhr, in 40227 Düsseldorf, Ludwig-Erhard-Allee 21, Casino des Fachgerichtszentrums (wegen der Raumgröße)
die erste Verhandlungsrunde statt, zu der alle Interessierten und vor allem Belegschaften und Betriebsräte aufgerufen werden, Solidarität und Flagge mit den kämpferischen Borbet-Betriebsräten und der Belegschaft zu zeigen!

Ende April dann ließ Borbet die nächste Bombe platzen!
Sie kündigte den Haustarifvertrag im Werk Solingen zum 31. Juli. Schon im Februar hat die Solinger Geschäftsleitung im ersten Versuch der Belegschaft gedroht, ein Dreischicht- System einzuführen, was zu erheblichen finanziellen Einbußen der Beschäftigten geführt hätte.

Mit aller Macht und Intrigen versucht Borbet, die Solinger Belegschaft dahingehend zu erpressen, ein Fünf-Schicht-Vollkontimodell anzuerkennen, was für viele Kolleginnen und Kollegen mit Lohneinbrüchen bei den Sonderzahlungen und Schichtzulagen von bis zu 1000 Euro monatlich bzw. 12.000 Euro jährlich verbunden wäre.

Die IG Metall hat nachgerechnet: Für einen 47-jährigen Beschäftigten in der Lohngruppe 6 würde das bis zu seiner Rente 350.000 Euro Lohnverlust und obendrein 450 Euro weniger Rente ausmachen. Darüber streiten die Kolleginnen und Kollegen gegen Borbet!Sie fordern einen neuen Tarifvertrag für ,,alle" Borbet-Standorte in Deutschland!

Über die Homepageseite der IG Metall Remscheid/ Solingen (www.ig metall remscheid- solingen.de) gelangt man über den Facebook-Reiter auf die Berichte, die mit Facebook verlinkt sind. Hier erfahrt man bis in alle Einzelheiten alles zum Thema Tarifkampf bei Borbet - auch wenn man keinen Facebook-Account hat. Völlig zu Recht prangern die Arbeiter dort nicht nur das Unternehmen sondern die Profitmoral der Kapitalisten an:

,,2018 hat Borbet einen Gewinn von 69 Millionen Euro eingefahren. Das Unternehmen steht glänzend da. Es kann nicht sein, das sie uns das Geld für harte Arbeit aus der Tasche ziehen wollen um ihre Profite noch weiter zu steigern", ist unter den Kolleginnen und Kollegen größtenteils der Grundtenor.

SOLINGEN AKTIV solidarisiert sich mit den kämpferischen Betriebsräten sowie den Belegschaften aller Borbet- Standorte! Zu Recht geht es nicht um einen neuen Tarifvertrag nur für Solingen, wie es die Geschäftsleitung wollte, nein es geht nun um einen Tarifvertrag für alle Standorte! Auf ihrer Solitour 2020 hat die IG Metall bereits die anderen Standorte besucht und für einen gemeinsamen Kampf geworben.

Solidaritätsadressen sind nach wie vor notwendig und erbeten.
Sie können gerichtet werden an: Sinan.Alakus@Borbet-Solingen.de

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw25/ereignisse-bei-borbet-ueberschlagen-sich
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatBORBET IN SOLINGENEN - Ein bemerkenswerter selbständiger Kampf gegen die Werksschließung

Täglich um 13 Uhr protestieren seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag rund 100 bis 200 Kolleginnen und Kollegen des Räderherstellers und Autozulieferers Borbet in Solingen. Sie kämpfen gegen die zum 31. Dezember 2022 beschlossene Schließung ihres Werks und die Vernichtung von 700 Arbeitsplätzen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw01/ein-bemerkenswerter-selbstaendiger-kampf-gegen-die-werksschliessung
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatMEDEBACH / SAUERLAND - Kämpferischer Protest am Borbet-Stammsitz

Trotz strömendem Regen protestierten ca. 160 Borbet-Kollegen mit vielen Frauen und Kindern am 12. Januar am Borbet-Stammsitz im sauerländischen Medebach.

Quelle: https://www.rf-news.de/kaempferischer-protest-am-borbet-stammsitz
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatKAMPF UM JEDEN ARBEITSPLATZ - ,,Wir sind Arbeiter!" - Borbet-Kollegen und ihre Frauen vor dem Landtag in Düsseldorf

Selbstbewusst demonstrierten gestern 200 Kolleginnen und Kollegen von Borbet vor dem Landtag in Düsseldorf, u.a. mit dem stolzen Ruf ,,Wir sind Arbeiter!". Und eben keine Bittsteller. Sie fordern, dass sich Landespolitker einklinken in diesen Fall einer Insolvenz in Eigenverwaltung, mit der Borbet seine Beschäftigten in Solingen auf die Straße gesetzt hat.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw04/wir-sind-arbeiter-borbet-kollegen-und-ihre-frauen-vor-dem-landtag-in-duesseldorf
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

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counselor

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counselor

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counselor

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Kuddel

Die Borbet Belegschaft scheint mir ein wackerer Haufen zu sein.

Respekt!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Warum wird der Laden nicht einfach besetzt ?

Die 600 Mitarbeiter haben doch eh nichts mehr zu verlieren..

Über die Machbarkeit und Risiken sollte unter der ehemaligen Belegschaft
besprochen und abgestimmt werden, auf diese Weise öffentlichkeitswirksam
Protest zu bereiten..
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Was ist das denn für ein Info-Durcheinander ?

Ers Hüh, dann hot ?

Und das AG in Solingen soll innerhalb von 3h auf einen Samstag
die Kündigungen als unwirksam erklärt haben ??

Ganz schön oberfaul(wiedersprüchlich), was Berichterstattung via
Twitter angeht..
Kontaktaufnahme zu den Betroffenen wäre wohl besser, statt sich
auf unzuverlässige Infos zu berufen. Das tut dem Projekt garnicht
gut.  ::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Der twitterkanal ist nicht von der IGM oder einer linken Partei, er ist von Borbet Beschäftigten.

ZitatKontaktaufnahme zu den Betroffenen wäre wohl besser

Dazu müßte man im Raum Solingen sein.

Mein Eindruck bisher: Die Belegschaft scheint zu einem großen Teil migrantisch und recht kämpferisch zu sein.

Onkel Tom

Jo, ich dachte erst bei der ersten Twittermeldung, das alle
Versuche des Betriebserhalt ausgeschöpft sein, deswegen meine
Frage warum keine Betriebsbesetzung.

Bei der zweiten Meldung die Info, das die Kündigungen unwirksam
seien. Das ist doch schon mal eine erfreuliche Nachricht, das das
Kind noch nicht ganz im Brunnen gefallen ist.

Schaade, das es mir gesundheitlich dreckig geht. Habe in Solingen
Verwanntschaft und dachte auch schon daran, mal runter zu fahren
und mir das mal an zu schauen.

Eventuell macht es auch Sinn, die Belegschaft zum Austausch des
Geschehen hier ein zu laden. Sone Twittermeldungen sind doch etwas
beschränkt, das darüber nur kurz und knackig Neuigkeiten
verbreitet werden können. Vertiefungen, wie es auch bei dem
Callcenter auf Malle der Fall war, waren m.E. besser.  ;)

Könnte man sie nicht über einen Twitter-Account hier zu Dialogen
einladen ? Ich glaube, das könnte dann auch noch "kräftiger"
werden, wenn Betriebsangehörige hier über die Tiefen des Geschehen
berichten kann.
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 10:49:14 So. 26.März 2023...deswegen meine Frage warum keine Betriebsbesetzung.

Ich fand deine Frage sehr gut.

Ja, wenn man in irgendeiner Form in direktem Kontakt wäre, könnte man sowas vielleicht diskutieren.

Am besten wäre es, wenn man vor Ort wäre. Ja, schade, daß du dir selbst eine kleine Reise hast vorstellen können, aber deine Gesundheit dem im Wege steht. Ich wünsche gute Besserung!

Ich war 2015 bei den Postlern im Streikzelt. Es war super, es waren auch viele osteuropäische Zustellerinnen dabei, die teilweise Tages-Arbeitsverträge (!) hatten. Die waren alle echt gut drauf, meinten, der Streik würde jetzt erst losgehen. Einen Tag (!) später hat Verdi den Streik verraten/abgeblasen.

counselor

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Kuddel

Soweit man es aus der Ferne über die Youtube Beiträge beurteilen kann, ist das ein ungewöhnlicher Arbeitskampf. Der scheint von den Beschäftigten "selbstgemacht" zu sein, es sieht nicht nach einer langweiligen IGM Inszenierung aus, die Arbeiter:innen prägen das Bild, sie sind diejenigen, die das Wort ergreifen.

Hier ein Clip über die kämpferischen Arbeiterinnen:


https://youtu.be/aBfkaFmoN20

Onkel Tom

Na gut, dem zweitem Video von Counselor nach, ist die Kündigung in
erster Instanz des Arbeitsgericht nur wegen eines Formfehler nichtig
geurteilt worden. Naja, da wird wohl eine zweite Kündigung erfolgen.

Jo, wenn denn, sollten es sich die Betroffenen mit Kind und Kegel im
Betrieb häuslich machen..
 ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

ZitatBORBET SOLINGEN - Geschäftsleitung nach Gerichtsurteil in der Defensive

Am Mittwoch berichtete der kämpferische Betriebsrat von interessanten Neuigkeiten: Nach dem Beschluss des Arbeitsgerichts, dass die Kündigungen nicht rechtskräftig sind, erwarteten die Kollegen sofort neue Kündigungen. Das hätte immerhin zumindest ihre Beschäftigungsdauer um die Monate der jeweiligen neuen Kündigungsfrist verlängert.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw13/geschaeftsleitung-nach-gerichtsurteil-in-der-defensive
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!


Onkel Tom

Na denn mal los, schmeißt selbst Euren Laden. Der "Boss" kann ja gehen ohne
Trümmerhaufen zu hinterlassen.. Das Gedankenspiel wäre es schon wert, ob in
einer "Wilden Genossenschaft" noch was zu retten ist.  ;)

"Streik-Reifen/Felge" gabs bislang auch noch nicht (zu kaufen) und erinnere mich
gerade an "Strike-Bike", wo die Belegschaft die Produktion selbst in die
Hand genommen hat. ;D
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Emmotionell sehr bewegend das Borbek-Transpi als Fronttranspi und
die Rede des Jungen zum Thema Borbek.

Nun ja, das wäre jetzt auch eine Chance für die mlpd, sich neuerdings
in Betriebsbesetzungen zu probieren, sprich ihre Vorstellungen zu
Betriebswirtschaft zu probieren und als bessere Option zu beweisen.

Geht nicht ? Dann sollten sich die Betroffenen die FAU mit ins Boot
holen, da sie in solchen Konflikten Praxiserfahrungen mitbringen
und Organisation solcher Protestformen nicht "neu erfinden" müssen.

Ich stelle mir da eine Autofelge vor, die 5 Streben zum Reifenträger
haben, wie ein Davidstern und in der Mitte glänzt "Strike Weel" und
das Firmenlogo von Borbek. Also Ingineure, kann doch nicht ganz so
schwer sein oder ?

Alternativ angehauchte Autofahrer_innen würden sich sowas bestimmt
zulegen wollen, vermute ich mal, weil ca. 2000 Strike-Bike auch ihren
Fan gefunden haben..

 ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Arbeitskämpfe brauchen Strukturen für Öffentlichkeitsarbeit, Debatte und Solidarität außerhalb der Gewerkschaften.

Es muß möglich sein, Druck auf Gewerkschaften auszuüben und ggf. auch gewerkschaftsunabhängig zu kämpfen.


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