Neuer Tarif für Adecco/Audi

Begonnen von jimmi, 17:34:48 Sa. 25.August 2007

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jimmi

Ui, jetzt gehts aufwärts ...

In der Zeitung stand heute, dass die Leiharbeiter bei Audi nun Anspruch auf das Tarifniveau der bayerischen Metall- und Elektroindustrie haben. Das dürfte den bisherigen Lohn glatt verdoppeln. Die neue Regelung wurde zwischen IG Metall und Adecco ausgehandelt und beinhaltet wohl auch noch andere Schmankerl.

Was meint Ihr, werden auch andere große Entleiher bzw. Branchen individuelle Verträge mit den Zuhältern schliessen, womit die Leiharbeitnehmer dann finanziell erheblich besser gestellt sind?

Ich hoffe sehr, dass dies kein Einzelfall bleiben wird. hoff hoff.

Kalle_Arsch

Das bleibt abzuwarten. Man kann es wirklich nur hoffen. ;)

Befürchte nur das einige Zuhälter nicht mitziehen, freiwillig lassen die sich Ihr Geld auch nicht aus der Tasche ziehen, schließlich verdienen Sie ja an Dir als Leihkeule. Und das nicht zu knapp.

Codeman

ZitatIngolstadt / Berlin - Die IG Metall und die Zeitarbeitsfirma Adecco haben sich auf einen Tarifvertrag für die Leiharbeiter bei Audi geeinigt. Sie hätten nun Anspruch auf das Tarifniveau der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer am Freitag. ,,Audi, Adecco und IG Metall haben gezeigt, dass es geht. Es ist höchste Zeit, dass nun auch andere Unternehmen diesem Beispiel folgen und Leiharbeitskräfte nicht weiter mit Hungerlöhnen abspeisen", sagte der Metaller.

Nach der neuen Vereinbarung bekommen Mitarbeiter von Adecco in den ersten drei Monaten bei Audi einen Stundenlohn von 13,70 Euro. Danach erhöht sich das Einkommen auf 14,43 Euro. Zudem wurden unter anderem Regelungen für Heimfahrten und bei Übernachtung in Ingolstadt vereinbart. ,,Wir freuen uns sehr, dass wir mit Audi einen Partner haben, der unser Bestreben teilt, sich für ein ausgeglichenes Lohnniveau zwischen Stammpersonal und flexiblen Arbeitskräften zu engagieren", sagte Adecco-Deutschlandchef Uwe Beyer laut Mitteilung. Audi setzt in Ingolstadt bei Auftragsspitzen bis zu fünf Prozent Leiharbeiter ein.

Das Thema Leiharbeit wird bei den Gewerkschaften und insbesondere der IG Metall mit großer Skepsis verfolgt. Die Befürchtungen gegen dahin, dass die Billigkräfte massiv eingesetzt werden, die Stammbelegschaft verdrängen und grundsätzlich das Lohnniveau drücken. In der Industrie sind die meisten der knapp 700 000 Leiharbeiter beschäftigt, Schätzungen gehen von einer Million Leiharbeitnehmern im Jahr 2010 aus. Vor allem in Großbetrieben, wo die IG Metall stark vertreten ist, drängt sie auf eine Begrenzung der Leiharbeit.

Bei Daimler-Chrysler zum Beispiel dürfen die Leiharbeiter nicht mehr als vier Prozent der Belegschaft ausmachen. Und in Nordrhein-Westfalen hat die IG Metall mit zahlreichen Firmen Vereinbarungen getroffen, wonach die Leiharbeitnehmer genauso bezahlt werden wie die ,,eigenen" Beschäftigten. Wenn sich die Firmen gegen solche Vereinbarungen sperren, kann der Betriebsrat die Zustimmung zur Einstellung der Leihkräfte verweigern. Alles in allem liegt der Anteil der Leiharbeit in Deutschland mit knapp 1,5 Prozent unter dem westeuropäischen Durchschnitt. In Großbritannien sind es fünf und in den Benelux-Staaten mehr als zwei Prozent. dpa/alf

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2365127
Ich bin der Rostfleck am Schwert des Sozialismus - Zitat frei nach Schraubenwelle

Stumme Ursel

Womit wir in Deutschland das US & GB "hire and fire System light" weiter in Deutschland und der EU legalisieren, dass trotz besserer Bezahlung weiterhin ein erheblicher Unterschied besteht zu den Festangestellten dürfte wohl jedem klar sein.

Hier sollen Zeitarbeitnehmer schlichtund einfach ruhig gestellt werden per höheren Stundenlöhne. Audi und Adecco als Wohltäter? Wohl kaum!

Nach einem Jahr muss der Entleiher den AN übernehmen müssen per Gesetz, dass sollte das eigentliche Ziel sein.

Was kommt wohl als nächstes aus der Schmuddelecke der Leiharbeitsmafia?
Nichts im Universum ist ohne Wert, denn die Natur tut nichts vergeblich (Aristoteles)
Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen Brunnen geworfen wird: die Wellen mögen sich glätten, doch der Stein bleibt. (Konfuzius)

Stumme Ursel

Die angeblich so seriöse Tochter DIS AG arbeitet zum Beispiel mit festen Löhnen zum Monatsende ausgezahlt. Toll denkt sich der unbedarfte AN, vergisst aber das er mit der Unterschrift unter den Arbeitsvertrag mit der DIS AG auf mindestens 1/3 (Brutto) verzichtet im Vergleich zu den Tariflöhnen in den meisten Entleihbetrieben.

Alles andere ist natürlich eh inklusive, ein Beispiel;

Sachbearbeiter SAP im Einkauf bei renommierter Fluggesellschaft verdient Brutto bei Steuerklasse 1 mit einem Kind nach Haustarif etwa 2.800 bis 3.100 € plus Urlaubsgeld und 13. Gehalt/Prämie, nicht zu vergessen all die anderen Schmankerl wie für Lau fliegen etc.!

Der DIS Mitarbeiter bekommt 2.000 € Brutto für die selbe Tätigkeit, kein Fahrgeld, ein wenig Urlaubsgeld und garantiert kein 13. Gehalt oder Flüge für Lau.
Nichts im Universum ist ohne Wert, denn die Natur tut nichts vergeblich (Aristoteles)
Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen Brunnen geworfen wird: die Wellen mögen sich glätten, doch der Stein bleibt. (Konfuzius)

Krokos

ich habe mich gerade erschreckt, gibt es mittlerweile wirklich schon 700.000 Leiharbeiter ?
Das letze was ich gehört habe waren 500.000 Leiharbeiter und jetzt aufeinmal 700.000......

jimmi

Gewiss, gewiss. Aber es ist doch ein Anfang. Zumindest das Problem der sehr unterschiedlichen Bezahlung bzw. des besonders geringen Lohns ist ja eines der Hauptprobleme der Branche. Wenn ich bei der Leihbude das gleiche Gehalt kriege wie die festen Mitarbeiter im entleihbetrieb, kann ich auch auf ein paar Tage Urlaub oder so verzichten. Das ist das kleinere Übel. Die 6-7 EUR Stundenlohn, die jetzt so gezahlt werden lassen sich leider nicht so einfach kompensieren.

Auch wenn die nun bessere Bezahlung für die Leiharbeiter bei Audi nur ein Anfang sein kann, es ist aber ein Anfang. Besser als nichts. Vielleicht kommt Audi dann auch drauf, dass es sinnvoller ist, sich für die regelmäßigen Auftragsspitzen festes und regelmäßiges Springerpersonal auszubilden und die dann ebenso flexibel einsetzen zu können. Ohne das man jedesmal neu anlernen muss.

ZitatOriginal von Stumme Ursel
Womit wir in Deutschland das US & GB "hire and fire System light" weiter in Deutschland und der EU legalisieren, dass trotz besserer Bezahlung weiterhin ein erheblicher Unterschied besteht zu den Festangestellten dürfte wohl jedem klar sein.
...
Nach einem Jahr muss der Entleiher den AN übernehmen müssen per Gesetz, dass sollte das eigentliche Ziel sein.
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Stumme Ursel

Natürlich begrüße ich höhere Löhne, weiterhin gibt es schlechte und befristete Arbeitsverträge. Ein Leiharbeiter ist und bleibt ein Arbeiter zweiter Klasse trotz gleicher und/oder höherer Qualifizierung.

Wie gesagt AUDI und die Leiharbeitsmafia vom Saulus zum Paulus?


Gruß Stumme Ursel
Nichts im Universum ist ohne Wert, denn die Natur tut nichts vergeblich (Aristoteles)
Ein böses Wort ist wie ein Stein, der in einen Brunnen geworfen wird: die Wellen mögen sich glätten, doch der Stein bleibt. (Konfuzius)

Schraubenwelle

ZitatOriginal von Stumme Ursel
Womit wir in Deutschland das US & GB "hire and fire System light" weiter in Deutschland und der EU legalisieren, dass trotz besserer Bezahlung weiterhin ein erheblicher Unterschied besteht zu den Festangestellten dürfte wohl jedem klar sein.

Hier sollen Zeitarbeitnehmer schlichtund einfach ruhig gestellt werden per höheren Stundenlöhne. Audi und Adecco als Wohltäter? Wohl kaum!

Nach einem Jahr muss der Entleiher den AN übernehmen müssen per Gesetz, dass sollte das eigentliche Ziel sein.

Was kommt wohl als nächstes aus der Schmuddelecke der Leiharbeitsmafia?

Stimme hier Ursel zu !
Klar höhere löhne sind ein Fortschritt...aber das heuern und feuern bleibt.
Das Risiko allein Trägt der Leiharbeiter nicht die ZAF.
ZA ist und bleibt ein Ausbeuterisches System.

Kalle_Arsch

Denke auch das die Zeitarbeit bleiben wird. Man sollte eigentlich auf Abschaffung dieser Branche plädieren, da aber unsere Regierung hier in der Bananrepublik einen ganz anderen Schmusekurs fährt, wird aus dieser Vorstellung nur ein Traum.
Gäbe es keine Zeitarbeit, wäre jeder Arbeitgeber/Firma gezwungen, Kräfte fest im Unternehmen einzustellen, er hätte also keine Möglichkeit über dritte an einen Sklaven zu kommen. Sei es auf Zeit oder Dauerhaft. Aber wie gesagt, das wird nur ein Traum bleiben. Stattdessen greifen immer mehr Firmen auf "die zweite Klasse" zurück, und zwar mit großem Erfolg.
Hoffentlich dauert es nicht mehr alzu lang, bis dieser Schuß nach hinten los geht, und er wird nach hinten los gehen.Gewiss.

karl.

Hallo,

Download des TV zu Lohn und Auslöse von  Adecco/Audi/IGM-Bayern bei ZOOM heute eingestellt unter:

http://www.igmetall-zoom.de  (Dritter Beitrag von oben).


Karl

Moses

Nun sind die anderen ZAN zweite Klasse? Kommt das nun für ALLE oder zieht man's den andern von der Kohle ab?

ich bin den zeiten Tag am suchen und lesen, das Internet ist ja sehr gut dazu. Ich kann nur sagen das ist ein Sumpf und macht einen wütend und zornig!!!
Hoffe es geht weiter so wie bei Audi das wäre ein Lichtblick.

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