Frankfurt/Main: Protest von Erwerbslosen gegen Bundeswehr im Arbeitsamt

Begonnen von Regenwurm, 07:38:03 Mi. 06.Februar 2008

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Regenwurm

Militärs suchen Nachwuchs

Die Bundeswehr will Jugendliche und Erwersbslose am Donnerstag im Frankfurter Arbeitsamt für den deutschen Krieg begeistern. Ab zehn Uhr tritt Oberleutnant Martin Würz dort zum Dienst an, um über die Truppe als Arbeitgeber und Möglichkeiten der Aus- und Weiterbildung zu informieren. Die Veranstaltung der Agentur für Arbeit solle der Berufsorientierung von Schülerinnen und Schülern dienen, heißt es in der Ankündigung. Genau dagegen protestiert die Metaller-Arbeitslosen-Initiative gemeinsam mit Kriegsgegnern und anderen Gruppen.

Die Werbung für das Kriegshandwerk sei keine Aufgabe der Arbeitsagenturen, begründet Heinz Klee von der Erwerbsloseninitiative den Protest, der eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung vor der Behörde beginnt. Nicht noch einmal dürfe das Motto »von der Schulbank auf die Schlachtbank« lauten. Völkermord sei kein Beruf, heißt es im Flugblatt der erwerbslosen Metaller. Beim Bombardement der Bundeswehr auf Jugoslawien seien Tausende Menschen verbrannt, erstickt und krepiert.
Viele seien verkrüppelt, ihnen fehlten Arme oder Beine. Auch das Kriegsgeschehen in Afghanistan wird im Klartext geschildert: Bundeswehrsoldaten posierten dort nicht nur mit Totenköpfen, sondern es würden auch Verbände aufgestellt, vor deren Einsätzen der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Oberst Bernhard Gertz gewarnt habe, »daß nach einem solchen Kampf auch Kameraden in Holzkisten zurückkommen«. Beim G-8-Gipfel schließlich sei die Bundeswehr rund um Heiligendamm gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt worden. Die Antwort der Kriegsgegner: »Zivile Arbeitsplätze für alle – wer nicht ausbildet, muß zahlen.«

Donnerstag, 7.2., Protestaktion vor dem Arbeitsamt, Fischerfeldstraße 10-12, Frankfurt/Main, ab 9.30 Uhr

Quelle
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