"Dafür zahl ich nicht" - Verblödung bei ARD + ZDF

Begonnen von Eivisskat, 23:25:43 Di. 19.Mai 2009

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Kuddel

Es ist eben nicht nur der RBB, der Dreck am Stecken hat.
Der ganze Öffentlich Rechtliche Filz gibt sich da nichts, er ist überall korrupt, schmierig, journalistisch habgar, spackig und stinklangweilig.

Hier mal der NDR:
ZitatCDU-nahe Berichterstattung
Beißhemmungen beim NDR

Nach Beschwerden eines Reporters über politische Einflussnahme seiner Kieler Vorgesetzten schaltet sich der Landesrundfunkrat ein.
https://taz.de/CDU-nahe-Berichterstattung/!5874694/

Erstmal wird alles abgestritten und man hofft weiterzumachen wie bisher.

Ich denke, es werden noch Köpfe rollen (na, die rollen nicht wirklich, wechseln eher direkt in die Wirtschaft) aber an dem kaputten System soll sich nichts ändern.

Ändern wird es sich erst, wenn es massiven Druck von unten gibt. Ich hab es bereits gesagt, die Rechten sind da mehr auf Zack als wir und sie haben völlig andere Ziele.

Nikita

Das ist mir zu pauschal und einfach so für schlecht erklärt. "Ist überall korrupt und journalistisch halbgar.
Erstmal wird alles abgestritten und man hofft weiterzumachen wie bisher."
Ich wüsste nicht, wo sonst so aufgeklärt wird, wie in diesem Selbstbedienungsskandal. Es gibt fortlaufend neue Erkenntnisse. Die Frau wird fristlos entlassen. Nee, das ist gerade nicht einfach so weitermachen.

Kuddel

Unter den Blinden ist der einäugige König.

Natürlich gibt es bei den Öffentlich Rechtlichen eine weitaus höheren Anteil an journalistisch akzeptablen Veröffentlichungen als bei den Privaten. Als journalist hat man bei den ÖR wohl eher eine Chance auf eine vernüftige Bezahlung und vielleicht auch einen gewissen journalistischen Freiraum.

Ich finde einige ARTE Dokus hervorragend und auch bei Monitor findet man gute Recherche und wichtige Aufdeckungen von Skandalen.

Das macht für mich diesen ÖR in seiner Gesamtheit nicht zu einem akzeptablen Medienkonstrukt. Die "Tagesschau" gilt ja als Vorzeigebeispiel für Objektivität und guten Journalismus.

Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer – beide früher NDR/ARD waren Referenten zu dem Thema bei einer Veranstaltung der Jour Fixe Gewerkschaftslinken in Hamburg:

ZitatSystematische Meinungsmache und medialer Herrschaftsmißbrauch

Die ARD-aktuell bietet keine durchwegs sachgerechte, um Objektivität bemühte Information, sondern häufig nur eine Mixtur aus prowestlicher, oberflächlicher, konformistischer Politikdarstellung, Unterhaltung, Sportberichten und Wetteraussichten.

Einheitsbrei, dem Mainstream angepasst:
 
,,Nach 15 Minuten Tagesschau weiß man, was die Regierung denkt und was die Republik denken soll. Darüber, was warum unter den Tisch fällt, gilt es nachzudenken – und zwar gründlich."
https://gewerkschaftslinke.hamburg/veranstaltungen/archiv/page/28/

Ich konnte die Suche nach einem kleineren Übel nie so recht verstehen. Wenn man SPD oder Grüne wählt, ist der Grund oftmals, die seien weniger schlimm als die anderen und man würde von ihnen weniger auf die Fresse kriegen. Man kriegt von ihnen aber auf die Fresse. Das will ich jedenfalls nicht mit meinem Kreuz auf einem Stimmzettel legitimieren.

Das gleiche gilt für mich für die Medien. Ich stehe auf guten Journalismus und auf gute Unterhaltung. Die ÖR sind da für mich auch nur ein kleineres Übel, aber nicht das, was einen vernünftigen Medienbetrieb ausmachen sollte.

Nur weil es noch ein paar gute Arbeitplätze und ein wenig guten Journalismus in dem verfilzten System gibt, werde ich es nicht verteidigen.

Ich bin gegen eine Privatisierung, aber ich glaube nicht an die Reformierbarkeit des bestehenden ÖR-Systems.

Ich möchte als Grundlage (für ein Neuafbau ohne Übernahme alter Strukturen) erst einmal eine Analyse, wie dieses System eigentlich funktioniert und was da so grundsätzlich falsch läuft. Damit ein neues Mediensystem, das auch etwas taugt, aufgebaut werden kann, muß man erst einmal klarstellen, was guter Journalismus und gute Unterhaltung ist und wie man dafür die Grundlagen legen kann.

Kuddel

Zitat von: Nikita am 12:07:50 Sa. 27.August 2022Die Frau wird fristlos entlassen. Nee, das ist gerade nicht einfach so weitermachen.

Für mich ist es genau das.

Es gibt zur Zeit eine massive Kampagne der Springerpresse (die wir als Nicht-BILD-Leser kaum mitbekommen), diverser Rechtspopulisten und Rechtsradikaler, die jetzt ihr Süppchen auf diesem Skandal kochen.
Der Ruf der Öffentlich Rechtlichen (und ihrer Gebühreneintreibungsmafia) ist in der Bevölkerung derart ruiniert, daß sie jetzt Panik schieben, daß ihnen der ganze Laden um die Ohren fliegt.

Deshalb zeigen sie jetzt Aktionismus, Opfern ein paar Leute bei einem relativ unbedeutenden Sender, in der Hoffnung, so ihren Apparat und ihre Pfründe halten zu können.

counselor

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist so schlecht, dass ich meinen Fernseher vor Jahren abgeschaltet habe. Ich ärgere mich maßlos, dass ich die GEZ-Gebühren für den Mist zahlen muss. Man könnte das Geld sinnvoller (zB für Bücher) ausgeben.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Draisine

Ich bin von der GEZ befreit.Ich gebe aber auch keine nennenswerten Beträge für Bücher aus.Ich hole mir ,gegen minimale Spende, Bücher vom Bücherbasar meiner örtlichen Bibliothek. Die lese ich alternativ, wenn das Fernsehen mal wieder abends -auf den meisten Sendern - Mysogynie geprägte Beiträge oder Sendungen ausstrahlt.Oder die xte Doku aus der hintersten Provinz. Dann schalte ich rigeros ab.

Ich zahle also für GEZ nichts. Und für interessante Bücher, Hörbücher fast nichts. Somit kann ich entsprechend ausweichen, wenn das Öffi Fernsehprogramm mal wieder ausartet.


Kuddel

ZitatDie Debatte über ARD & ZDF ist destruktiv
Durch den Schlesinger-Skandal stehen die Öffentlich-Rechtlichen massiv in der Kritik. Leider ist die politische Debatte bisher unterkomplex


(...) Man könnte die destruktive Polemik von weit rechts gegen den ÖRR ignorieren, wäre deren Position nicht auch bei demokratischen Parteien zu finden. In Teilen der CDU ist die AfD medienpolitisch anschlussfähig. (...)
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1166470.oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-die-debatte-ueber-ard-zdf-ist-destruktiv.html

Nikita

Nach Kritik an Politik-Berichterstattung
NDR-Rundfunkrat prüft Vorwürfe möglicher politischer Einflussnahme in Kiel
Nach Medienberichten über eine eventuelle Beeinflussung der Politik-Berichterstattung beim NDR in Kiel wollen die Verantwortlichen der Sache nun auf den Grund gehen. Der NDR weist die Anschuldigungen zurück.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ndr-rundfunkrat-prueft-vorwuerfe-moeglicher-politischer-einflussnahme-in-kiel-a-1463569f-77d3-4c13-bc17-2f6aec2a5ae9

Kuddel

Wie gesagt, ich bin der Meinung, daß dieser Apparat umgekrempelt werden muß und zwar restlos.

Die Veränderungen werden eher kosmetisch bleiben, wenn diejenigen die Neuordung übernehmen, die für den bestehenden Sumpf mitverantwortlich sind.

Ich stelle mir einen basisdemokratischen Ansatz vor:
Die Beschäftigten (und nicht nur die im journalistischen bereich) müssen Konzepte für bessere Medien erarbeiten.

Es muß eine Plattform der kritischen Mediennutzer aufgebaut werden, um den Zusschauern/Zuhörern eine Stimme zu verleihen. Ich meine "kritische Mediennutzer" als Gruppe, die sich von der lautstarken Schar von neoliberalen und rechten Schreihälsen abhebt.

Hier gibt es schon etwas zur Beschäftigtenseite:

ZitatBerliner Sozialarbeiter*innen solidarisieren sich mit Forderungen der Beschäftigten des RBB
(...)
Es ist nicht zu leugnen, dass die ehemalige Geschäftsleitung des RBB über Jahre ihre unverhältnismäßig starke Position genutzt hat, um sich und ihrem Umfeld selbst in die Taschen zu wirtschaften. Die prekären Anstellungsverhältnisse der freien Journalist*innen und die schwache Kontrolle der Geschäftsleitung wurde schamlos ausgenutzt.

Als Sozialarbeiter*innen, die überwiegend bei ,,freien" Trägern angestellt sind, kämpfen wir derzeit für eine gerechte Entlohnung nach TVL für alle Beschäftigten bei freien Trägern. Seit Jahrzehnten kriegen wir vom Berliner Senat zu hören, dass für unsere Löhne kein Geld vorhanden ist. Die mediale Berichterstattung über Skandale rund um die Gehälter der Geschäftsführungen in der freien Wohlfahrtspflege zeigt, dass der Fall beim RBB sicherlich kein Einzellfall ist.

In ganz Berlin können die Geschäftsleitungen selbst entscheiden, ob sie 5.000 oder 8.000 Euro verdienen. Es gibt keine demokratische Kontrolle durch Betriebs- oder Personalräte. Gleichzeitig verdienen die Kollegen und Kolleg*innen weniger weil öffentliche Gelder, die für Gehälter bestimmt sind nicht vollständig an die Belegschaften weitergereicht werden.

Am 15. September 2022 demonstrieren wir als Sozialarbeitende vor dem Berliner Abgeordnetenhaus für faire Löhne für alle Beschäftigten bei freien Trägern. Wir wünschen euch für euren Kampf beim RBB, dass ihr die neu entstandene Solidarität innerhalb der Belegschaft weiter verstärken könnt. Dass freie und festangestellte Kolleg*innen sich zusammenschließen, um sich kraftvoll und entschlossen gegen die intransparenten und undemokratischen Verhältnisse beim RBB zu widersetzen.

Euer Kampf ist unser Kampf!

Solidaritätstreff Soziale Arbeit
(Berlin-Wedding 2022)
https://www.unverwertbar.org/aktuell/2022/7641/


Nikita

Ein basisdemokratischer Ansatz wäre super. Ich sehe aber nicht, dass das passieren wird.
Ich nehme den ÖR übel, dass viele Journalisten in die Scheinselbständigkeit getrieben wurden, um Geld zu sparen und die Kohle nach oben gewandert ist. Wie raffgierig es an der Spitze zugeht, wissen wir jetzt. Schlesinger bekam den Hals nicht voll und auch deshalb ist der Skandal ans Licht gekommen. Ich erwarte, dass nun genau geschaut wird, wieviel in der Führung verdient und ausgegeben wird.

Nikita

Es soll weiter reformiert werden:
Zitat
Affäre um Verschwendung und Vetternwirtschaft
Bonuszahlungen beim RBB werden abgeschafft

Auch üppige Bonuszahlungen spielen in der RBB-Affäre eine Rolle: Diese variablen Vergütungen werden bei dem öffentlich-rechtlichen Sender nun abgeschafft. Die Suche nach einer neuen Führung aber zieht sich hin.
...
Damit geht der krisengeschüttelte ARD-Sender in die nächsten ungewissen Tage. Vorwürfe der Vetternwirtschaft und des Filzes gegen Ex-Intendantin Schlesinger und den zurückgetretenen RBB-Chefkontrolleur Wolf-Dieter Wolf stehen im Raum. Es geht unter anderem um Beraterverträge für ein RBB-Bauprojekt, Bonuszahlungen und eine kräftige Gehaltserhöhung für Schlesinger.
...

Fritz Linow

Gestern gab es im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR ein olles Rührstück und gemeinsame Betroffenheit darüber, dass im Landesfunkhaus Kiel eine politische Einflussnahme stattgefunden habe. Das halte ich für naiv bis verlogen, teilweise aber auch ehrlich:
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Weitere-Konsequenzen-nach-Vorwuerfen-gegen-NDR-in-Kiel,ndrschleswigholstein100.html

Eigentlich kratzt man nur an der Oberfläche und macht ein wenig Tamtam. Wenn es wirklich um die Nähe zur Politik und zu Besitzverhältnisse gehen würde, dann sollten die Öffentlichrechtlichen jetzt ernst machen und jede Menge Scheiße aufwirbeln. Wird aber nicht passieren, dafür ist alles zu verfilzt.

Den Abschlussbericht des NDR-Redaktionsausschusses von 2021 zu den aktuellen Vorwürfen gibt es hier:


https://deepsh.blackblogs.org/wp-content/uploads/sites/1995/2022/08/NDR_Abschlussberichte_Redaktionsausschuss.pdf

Kuddel

Es wirbelt nun hier und da ein wenig Scheiße hoch.

ZitatDer NDR schonte auch das Rote Kreuz

Neue Vorwürfe gegen den NDR in Schleswig-Holstein. Teile der Führungsebene sind von ihren Aufgaben entbunden.
https://taz.de/Skandal-ums-Kieler-Landesfunkhaus/!5875220/

Man ist noch weit davon entfernt, zuzugeben, daß es sich um ein verkacktes durch und durch verfilztes System handelt, das sich mit ein paar journalistischen Feigenblättern schmückt.

Nikita

Zitat von: Kuddel am 12:08:10 Fr. 02.September 2022Es wirbelt nun hier und da ein wenig Scheiße hoch.

ZitatDer NDR schonte auch das Rote Kreuz

Neue Vorwürfe gegen den NDR in Schleswig-Holstein. Teile der Führungsebene sind von ihren Aufgaben entbunden.
https://taz.de/Skandal-ums-Kieler-Landesfunkhaus/!5875220/

Man ist noch weit davon entfernt, zuzugeben, daß es sich um ein verkacktes durch und durch verfilztes System handelt, das sich mit ein paar journalistischen Feigenblättern schmückt.

Vermutlich, geben sie es nicht zu, weil sie es selbst nicht so sehen. Ich sehe es auch nicht so. Ist mir zu überdreht negativ bewertet.

Kuddel

Zitat,,System Rossbach": Wie Ehemann und Töchter der Hamburger Funkhaus-Direktorin vom NDR profitieren

Nach Enthüllungen von Business Insider zu ,,politischem Filter" und einem ,,Klima der Angst" im Funkhaus Schleswig Holstein weitet sich die NDR-Affäre nach Hamburg aus.


(...)Prominente NDR-Journalisten berichten, dass sie von Rossbach persönlich ,,ermuntert wurden", zu VIP-Veranstaltungen und öffentlichen Anlässen von Kunden der Agentur Hesse und Hallermann zu gehen. Etwa zur Erdbeerernte bei Glantz oder als prominente Kellner zu Poletto ins ,,Palazzo". Die PR-Agentur hätte sich auf diese Weise mit prominenten Fernsehgesichtern vor ihren Kunden schmücken können. ,,Das ist Filz", sagen NDR-Journalisten zu Business Insider, die nicht namentlich zitiert werden wollen.(...)

Die ältere Tochter von Rossbach ist aber nicht das einzige Familienmitglied, das eine fragwürdige Verbindung zum NDR hat. Auch der Ehemann der Funkhauschefin, Dieter Petereit, wurde vom Sender mit einem üppigen Beratervertrag versehen. Für die Regionalwelle Niedersachsen arbeitet Petereit seit 2018 als ,,Musikberater" und kassiert dafür bis zu 50.000 Euro im Jahr, berichtet ,,Bild". Problem dabei: Die Regionalwelle habe schon einen gut bezahlten Musik-Chef (Henry Gross).(...)
https://www.businessinsider.de/wirtschaft/system-rossbach-wie-ehemann-und-toechter-der-hamburger-funkhaus-chefin-vom-ndr-profitieren-c/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Nikita

Die Vorwürfe gegen die Spitze des NDR stammen vom NDR-Investigativteam.

Vorwürfe gegen Landesfunkhaus-Chefin
NDR ließ Korruptionsverdacht offenbar jahrelang auf sich beruhen

ZitatStand: 06.09.2022 10:07 Uhr
Nach dem Vorwurf der Vetternwirtschaft gegen die Hamburger Landesfunkhauschefin Rossbach zeigen Recherchen einer unabhängigen NDR-Investigativeinheit, dass der Geschäftsleitung des NDR dieser Verdacht offenbar mindestens seit fünf Jahren bekannt gewesen ist. Eine ernsthafte Prüfung erfolgt scheinbar erst heute.

https://www.tagesschau.de/investigativ/rossbach-ndr-recherche-101.html


Kuddel

Etwas zerknirscht sehe ich, wie Neoliberale und Faschisten gemeinsam auf den ÖR einschlagen. Das ist kein Grund DIESEN ÖR zu verteidigen.

Ich bekomme wirklich kaum konstruktive Kritik mit.

ZitatIn Fernsehen und Radio
Warnstreik beim WDR führt zu Programmausfällen
Der Streik betrifft Fernsehen und Hörfunk. Auch beim Südwestrundfunk (SWR) und dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) gab es Warnstreiks.
https://rp-online.de/nrw/staedte/koeln/koeln-wdr-warnstreik-fuehrt-zu-programmausfaellen_aid-76726613

Da höre ich nur etwas von klassischen Tarifforderungen und quasi nichts von den Machtstrukturen und Inhalten. Da sind deutsche Gewerkschaften zu feige.

Es ist doch der richtige Moment, um zu sagen, was bei diesen Rotzsendern falsch läuft und wie man es besser machen könnte.

Kuddel

Man kann, wenn man will: Ein Streik mit politischen Forderungen:

ZitatSlowenischer öffentlich-rechtlicher Rundfunk vor neuem Streik

Ganztägiger Streik für Montag angekündigt – Kampf um redaktionelle und institutionelle Autonomie – Laut Gewerkschaften kein Fortschritt in Verhandlungen und Verschärfung der Situation
https://www.derstandard.de/story/2000139255019/slowenischer-oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-vor-neuem-streik

Nikita

96 NDR-Mitarbeitende entziehen Führungsspitze das Vertrauen
In einer E-Mail an Intendant Joachim Knuth fordern 96 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NDR Schleswig-Holstein personelle Veränderungen an der Spitze – »unabhängig von den Ergebnissen der Untersuchungen«.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/ndr-affaere-in-kiel-rund-100-mitarbeiter-entziehen-fuehrungsspitze-das-vertrauen-a-47944d3c-f81a-4a65-a1a7-24487354a3ad

Kuddel


Kuddel

ZitatEs ist von bitterer Ironie, wenn ein Wissenschaftler eine Studie zur thematischen Unausgewogenheit der Berichterstattung in den deutschen Massenmedien vorlegt, diese passend mit »Vergessene Welten und blinde Flecken« überschreibt, sein Werk dann aber nur selbst dem Vergessen anheimfällt. Ladislaus Ludescher, Germanist an der Universität Frankfurt am Main, macht diese Erfahrung seit nunmehr fünf Jahren. In der langen Zeit nach der Erstveröffentlichung 2017 wurde seine Arbeit durch die großen Zeitungen und Rundfunkanstalten sträflich ignoriert.
(...)
Wozu sich selbst das Nest mit Faktischem zum eigenen Versagen beschmutzen? Dann lieber zum tausendsten Mal die Coronaplatte auflegen oder die »exklusivsten« Enthüllungen zu Putins heimlichen Weltmachtgelüsten wiederkäuen.
(...)
Beispiele: Von den 34 im ersten Halbjahr 2022 ausgestrahlten ARD-»Brennpunkt«-Sondersendungen beschäftigten sich 29 mit dem Krieg in der Ukraine, aber keine einzige mit dem Thema Hunger. Im gleichen Zeitraum spielte dieses bei der »Tagesschau« eine geringere Rolle als die britischen »Royals«, und dem Sport war mehr Raum gewidmet als sämtlichen Staaten des globalen Südens. Obwohl diese Weltregionen 85 Prozent der Bevölkerung der Erde beheimaten, entfielen auf sie nur etwa sechs Prozent der Sendezeit. (...)
https://www.jungewelt.de/artikel/435207.html

Kuddel

ZitatVorwurf beim WDR
Kaltgestellt wegen kritischer Berichte

Ein Journalist des WDR verklagt seinen Sender wegen Nichtbeschäftigung. Sein Vorwurf: Wegen kritischer Berichte zum Hambacher Forst und anderen Klimathemen erhält er kaum noch Aufträge, trotz guter Bezahlung.
https://correctiv.org/aktuelles/2022/10/27/vorwurf-beim-wdr-kaltgestellt-wegen-kritischer-berichte/

Troll

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel


Kuddel

Wenn wir eine andere Welt wollen, kommen wir nicht umhin, die Macht der Medien in Frage zu stellen.

Ein guter Aufhänger:
ZitatStreiks im öffentlichen Rundfunk im Angesicht von Ausbeutung und Korruption
https://perspektive-online.net/2022/11/streiks-im-oeffentlichen-rundfunk-im-angesicht-von-ausbeutung-und-korruption/

ZitatBuhrow spricht über mögliche Fusion von ARD und ZDF
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/oeffentlich-rechtlicher-rundfunk-tom-buhrow-spricht-ueber-moegliche-fusion-von-ard-und-zdf-a-157d0f13-462f-40b1-b885-1ebd333e87b9

Diesen Tom Buhrow, WDR-Intendant, muß man sich merken. Er mag aussehen, wie ein harmloser Spießer, doch er ist ein reaktionärer Strippenzieher bei den Öffentlich Rechtlichen. Ein wahrlich gemeingefährlicher Typ.

Bei der WDR-Betriebsversammlung deutete sich vorsichtige Kritik an. https://www.ksta.de/kultur-medien/wdr-betriebsversammlung-viel-gegenwind-fuer-tom-buhrow-370319?cb=1668362760966

Ich bleibe dabei: Die ÖR sind derart verfilzt und reaktionär, sie müssen erst einmal komplett zerzschlagen werden, um demokratische und seriöse Medienstrukturen zu ermöglichen.

Kuddel

Die ÖR sind keineswegs einfach spießig und ansonsten harmlos.

Maischberger hat letzt abgestritten, daß es in der 70ern ein Waldsterben gab und gesagt, man brauche den Wissenschaftlern, die einen raschen menschengemachten Klimawandel prognostizieren, nicht zu glauben.

Das ist kein Ausrutscher.

counselor

Die Massenmedien haben schon immer mit einem Gemisch aus Lügen, Halbwahrheiten und Wahrheiten gearbeitet.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Zitat von: Nikita am 19:19:59 Di. 30.August 2022Ein basisdemokratischer Ansatz wäre super. Ich sehe aber nicht, dass das passieren wird.

Eine Demokratisierung der Gesellschaft wird es nirgendwo geben, nicht in den Medien, nicht in den Universitäten oder Betrieben, wenn sie nicht erkämpft wird.

Zitat von: Nikita am 19:19:59 Di. 30.August 2022Ich nehme den ÖR übel, dass viele Journalisten in die Scheinselbständigkeit getrieben wurden, um Geld zu sparen und die Kohle nach oben gewandert ist.

Ganz deiner Meinung. Man darf die Medien nicht allein aus Sicht der Konsumenten sehen, sondern auch aus der der Beschäftigten. Der Umgang mit dem Personal und die Rolle der Journalisten müssern auch thematisiert werden.

Zitat von: Nikita am 19:19:59 Di. 30.August 2022Wie raffgierig es an der Spitze zugeht, wissen wir jetzt. Schlesinger bekam den Hals nicht voll und auch deshalb ist der Skandal ans Licht gekommen. Ich erwarte, dass nun genau geschaut wird, wieviel in der Führung verdient und ausgegeben wird.

Hier mal wieder ein Blick hinter die Kulissen:

ZitatEin RBB-Sprecher sagte der Zeitung, im vergangenen Jahr seien etwa 2,5 Millionen Euro für sogenannte Ruhegelder von 17 ausgeschiedene Chefs gezahlt wurden. Die lebenslangen Sonderbezüge erhalten demnach auch Führungskräfte, die nur wenige Jahre beim RBB arbeiteten und diese lange vor Eintritt in das Rentenalter verließen. So erhält beispielsweise ein mit 58 Jahren ausgeschiedener Fernsehdirektor, der nur fünf Jahre für den RBB tätig war, 7.000 Euro pro Monat. Für RBB-Gründungsintendantin Reim, die seit 2016 dem Sender nicht mehr angehört, werden knapp 16.000 Euro im Monat fällig.
https://www.deutschlandfunk.de/anstalt-gibt-laut-bericht-2-5-millionen-euro-fuer-sonderrenten-aus-102.html

Kuddel

So kann man Arbeitsbedingungen bei den Medien thematisieren:

Zitat,,Mit Leidenschaft können wir keine Rechnungen bezahlen" steht auf ihren Schildern: 250 Angestellte des Verlagshauses HarperCollins streiken in New York seit Anfang November für bessere Löhne. Damit sind die Lektorinnen, Grafiker und Büroangestellten ziemlich allein, denn in den meisten Verlagen in den USA gibt es keine gewerkschaftliche Vertretung. HarperCollins, das zu den ,,Big Five" der englischsprachigen Verlagshäuser gehört, lehnt Verhandlungen am Hauptsitz bislang ab.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/streik-bei-harpercollins-die-arbeit-an-buechern-ist-zu-billig-18517055.html

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