"Dafür zahl ich nicht" - Verblödung bei ARD + ZDF

Begonnen von Eivisskat, 23:25:43 Di. 19.Mai 2009

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Kuddel

Vieles wiederholt sich in diesem Thread.
Es ist wohl notwendig, denn keines der Probleme ist gelöst worden.
Die Spitze des Eisberges in puncto Korruption ist zwar ans Tageslicht gekommen, an den Grundproblemen hat es nichts geändert.

DIe Grundprobleme liegen in fehlender Staatsferne, in der massiven Einflußnahme der Wirtschaft und einer grottenschlechten Unterhaltung.

Es reicht nicht, zu sagen, die Privatmedien seien noch viel schlechter.

Ich bin kein Gegner eines öffentlichen Rundfunks. Im Gegenteil, ich hielte ihn für sinnvoll, wenn er kritisch, transparent und frei von staatlicher und wirtschaftlicher Einflußnahme wäre. Guter Journalismus und gute Unterhaltung kosten Geld. Privatmedien haben kein Interesse an gutem Journalismus und guten Programmen, sie interssieren sich nur für Quoten und den Interessen ihrer Geldgeber.

Das große weltweite Vorbild, die britische BBC, ist derweil völlig auf den Hund gekommen. Der Druck aus der Wirtschaft, von Konservativen und Faschisten hat die "Tante BBC" einknicken lassen, statt kritischem Journalismus gibt es Propaganda.

Die Streikenden können ein Lied davon singen, nicht nur die Boulevarpresse, auch die BBC hat sich auf den Streik und die Gewerkschaften eingeschossen:

Mick Lynch, Gewerkschaftschef der britischen Bahnarbeiter, beschreibt es sehr gut:

https://twitter.com/DoubleDownNews/status/1606232638083149824

Der deutsche öffentlich rechtlich Rundfunk läßt sich nicht einfach durch ein paar Personalwechsel oder Reförmchen gerettet werden. Es ist ein völlig verfilzter Schrotthaufen, der durch etwas vernünftiges ersetzt werden muß.

ZitatARD-Vorsitzender sagt Reform im kommenden Jahr zu
"2023 wird das Jahr der Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks", sagt Tom Buhrow. Alle Strukturen und Formate würden geprüft.
https://www.zeit.de/kultur/2022-12/reform-oeffentlich-rechtliche-tom-buhrow

Tom Buhrow die Reformierung leiten zu lassen, ist das gleiche, wie Lauterbach auf das Gesundheitswesen loszulassen.

Tom Buhrow ist Teil des Problems, nicht der Lösung.

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Tiefrot

Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

Ich muß ja zugeben, daß es Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt gelungen ist, mich mit ihrem smarten Outfit zu provozieren. Jedenfalls die ersten Male, in denen ich sie gesehen hab. Respekt dafür.

Die sind in Ordnung. Sie sind nicht blöd, wissen, wovon sie reden und kommen zu vernüftigen Schlüssen.

Ja, das Funk Projekt wollte ich auch schonmal auseinander nehmen. Die Recherchen kosten aber ne Menge Zeit und ich neige dazu, das dann mit Schaum vorm Mund zu kommentieren.

Das können Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt einfach besser, sie bleiben ruhig und sind in ihren Argumenten scharf.

Aus der Selbstbeschreibung von FUNK:
Zitatfunk ist das Content-Netzwerk von ARD und ZDF. Wir machen Inhalte für 14- bis 29-Jährige - nicht nur hier auf YouTube, sondern überall - z.B. auch auf Instagram, Facebook, TikTok oder in unserer Webapp auf funk.net. Unser Ziel ist es, möglichst gute Information, Orientierung oder Unterhaltung zu bieten.

FUNK hatte im Geschäftsjahr 2022 ein Budget von 44,6 Mio.Euro, Rundfunkgebühren. Keine Ahnung, wieviel davon bei dem US Konzern Youtube landen.

Man will damit junge Leute erreichen und schafft es auch. Die Beiträge sind in Inhalt und Form unterirdisch.

Die Kanäle Y-Kollektiv und STRG_F sind unter Linken recht beliebt. Sie gelten als kritisch und anfaschistisch. Man kann sie sich ansehen, einiges ist auch interessant, aber letztendlich ist's nur Fastfood-Journalismus, hip und flott.

Zieht euch lieber die 30 min Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt im oben verlinkten Video rein. Da hat man mehr von.

counselor

ZitatPresseinformation
Berlin, 14. Februar 2023

Wie lässt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk stärken?
Stiftung legt Publikation zur Arbeits- und Wirkungsweise von ARD, ZDF & Co. vor

Das Ansehen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks könnte schlechter kaum sein: Nicht einmal ein Drittel der Bevölkerung in der Bundesrepublik sprach sich Ende vergangenen Jahres in einer repräsentativen Umfrage für dessen Fortbestand in der derzeitigen Form aus. Ein Drittel forderte die Zusammenlegung von ARD und ZDF, ein weiteres Drittel sogar die komplette Abschaffung.

Korruptionsfälle wie einst beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) oder der gegenwärtige Skandal um den Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) rücken die Öffentlich-Rechtlichen immer wieder in ein schlechtes Licht. So wird sich zum wiederholten Male der Hauptausschuss des brandenburgischen Landtags am morgigen Mittwoch (15.02.2023) in öffentlicher Sitzung mit den Folgen von mutmaßlicher Mittelverschwendung und Untreue in der Amtszeit von Ex-Intendantin Patricia Schlesinger befassen.

Zum Imageverlust tragen zudem fortgesetzte Schmähungen vor allem aus dem konservativen und extrem rechten Spektrum bei. Insbesondere der Rundfunkbeitrag ist regelmäßig rechtspopulistischen Angriffen ausgesetzt: Er wird als ,,Zwangsgebühr" diffamiert und als vermeintlich überteuert dargestellt. Dabei zeigt ein Blick ins Ausland, wohin ein schwacher öffentlich-rechtlicher Rundfunk bei gleichzeitiger Dominanz privater Medienkonzerne führt: zu einem Erstarken rechter Diskurse.

Aus linker Perspektive erscheint es notwendig, die Presse- und Meinungsfreiheit als Grundvoraussetzung für das Funktionieren eines demokratischen Gemeinwesens gegen ihre Feinde zu verteidigen. Die Öffentlich-Rechtlichen bieten ihrem Auftrag entsprechend einen unverzichtbaren Zugang zu Informationen und tragen zur gesellschaftspolitischen Meinungsbildung bei – was beispielsweise während der Coronakrise in zunehmendes Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger mündete.

Die soeben erschienene Broschüre ,,Zwischen Anspruch und Auftrag" möchte Licht in das Dickicht aus Vorurteilen und Mythen rund um die öffentlich-rechtlichen Medien bringen. Die Autor*innen Mandy Tröger, Heiko Hilker und Jörg Langer versorgen die Leser*innen mit Fakten und Argumenten zur Arbeits- und Wirkungsweise von ARD, ZDF & Co. Angeregt wird etwa eine unabhängige Qualitätsprüfung öffentlich-rechtlicher Angebote, wie sie in den Nachbarländern Schweiz und Österreich bereits existiert.

Die Publikation kann unter https://www.rosalux.de/publikation/id/49954 kostenfrei bestellt bzw. als pdf heruntergeladen werden. Für Rückfragen steht Ihnen der Referent für Publikationen, Medien und Kultur bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Henning Heine (Mail: henning.heine@rosalux.org, Tel. 030-44310-130), zur Verfügung.


Alrun Kaune-Nüßlein,
Bereichsleiterin Politische Kommunikation

Quelle: E-Mail
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Kuddel

Heutzutage ist Medienkritik extrem wichtig.
Die linke Kritik am ÖRR ist in meinen Augen viel zu verhalten.
Man muß bei den Kritiken, die man im Netz findet, vorsichtig sein. Sehr viel kommt von rechts. Der ÖRR Blog kommt bei twitter recht seriös daher, doch er stammt von dem CSU-Lokalpolitiker Jonas Müller.

https://twitter.com/OERRBlog

Kuddel

Der ÖRR macht gern einen auf kritisch, wenn es den Vorwurf gibt, genau das nicht zu sein. Ex-Bild-Chef Julian Reichelt hat den Bogen reichlich überspannt und er eignet sich nun als Buhmann. Kein Mitleid mit dem Arsch.

Aber jetzt hat sich eine Anja Reschke in ihrer Wahl, sich bei ihrem nächsten Brotjob auf Reichelt einzuschießen, es sich besonders schwer gemacht. "Julian Reichelt und die Frauen: "Bumsen, belügen, wegwerfen""

Boah. Ist ungefähr so investigativ wie, "finden Sie nicht auch, daß Putin die Ukraine nicht hätte überfallen dürfen?"

Wer sollte denn der Reicheltschelte widersprechen? Die Anja Reschke wurde mit Böhmermann verglichen. Wollt ihr mich verarschen!?! Egal ob man Böhmermann mag oder nicht, er versteht sein Handwerk in Inhalt und Form. Dagegen ist ARD - Reschke aalglatt bei dem Versuch, dem Publikum jungdymisch und empört im youtube-instagramm Style die Welt zu erklären. Diese Form von Nichtjournalismus ist eklig und genauso zu verachten, wie Springerjournalismus und Reichelts Eskapaden.

Anja Reschke, bei deinen Auftritten kotz ich im Strahl!"


Kuddel

Das muß man sich mal reintun!

Solche Leute entscheiden darüber, was wir zu sehen und zu hören kriegen:

https://twitter.com/NurderK/status/1631093029116190722


Kuddel

Wenn es um die Öffentlich Rechtlichen geht, kommt stets das Argument, daß Arte jedoch ein Beispiel für guten Journalismus sei. Ja, es gibt gute Arte Dokus, aber der Sender ist keineswegs Garant für guten Journalismus. Oft habe ich mich schon geärgert.

Hier hat sich jemand mal rangesetzt und auseinandergedröselt, wo schlampig recherchiert worden ist und wo inhaltlich Falsches verbreitet wurde:

https://twitter.com/goliammar/status/1633568474776698888

Den gesamten tweet mit allen Folgebeiträgen lesen!


counselor

ZitatGeheimplan wohl durchgesickert: Rundfunkbeitrag steht vor drastischer Erhöhung

Berlin – Der Rundfunkbeitrag ist vielen Verbrauchern ein Dorn im Auge. Für die öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ist dieser die Haupteinnahmequelle. Obwohl die Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag erstmals die 10 Milliarden Euro überstiegen, soll er künftig steigen: auf 25 Euro pro Monat.

Quelle: https://www.merkur.de/verbraucher/gez-erhoehung-geheimplan-durchgesickert-rundfunkbeitrag-ard-zdf-drastischer-92170444.html
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Tiefrot

Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

schonwiederich

Zitat von: Tiefrot am 21:00:10 So. 26.März 2023Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(

Haben die denn jemals eine Berechtigung gebraucht?

counselor

ZitatMit welcher Berechtigung?

Die brauchen das Geld, um uns mit noch perfideren Methoden zu verblödet. Das musst Du doch verstehen ...
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Kuddel

Ich finde es gut, daß Deutschland sich im Grunde eines der teuersten Rundfunksysteme leistet.

Guter Journalismus und gute Unterhaltung kosten Geld.

Wir bekommen für das Geld jedoch weder guten Journalismus noch gute Unterhaltung.

Die Faschos inkl. BILD und Co. wollen die Abschaffung des Öffentlichen Rundfunks und fahren eine massive Kampagne dafür. Sie wollen nur noch neoliberale Privatgülle. In Griechenland wurde so etwas von Brüssel als "Sparpolitik" durchgesetzt.

Ich bin gegen die Strukturen und die Praxis der deutschen ÖR Medien. Und ich bin gleichzeitig absoluter Gegner der neoliberalen Scheiße. Servus TV ist Oligarchen TV. Rupert Murdoch besitzt ein weltumspannendes Netz reaktionärer Medien.

Die ÖR Medien sind derart verfilzt, daß ich sie für unreformierbar halte. Das muß für jeden verständlich aufgezeigt werden. Erst dann kann man den Aufbau völlig neuer transparenter und demokratischer Strukturen mit klaren journalistischen Standards fordern.

Der BBC gilt weltweit als Vorbild für seriösen Journalismus. Der BBC stand so lange unter Sparzwang und der Drohung einer Zerschlagung, daß dieser Sender inzwischen so unseriös und reaktionär geworden ist, wie ein beliebiges Privatmedium.

Kuddel

Zitat von: Tiefrot am 21:00:10 So. 26.März 2023Äh - Moment mal... Die Preise steigen, die Löhne nicht und dann soll
die GEZ Zwangsgebühr auch noch steigen ? Mit welcher Berechtigung ?  >:(

Da hast du recht. Der Einzug der Rundfunkkosten als "Gebühr" ist nicht in Ordnung. Da mögen Erwerbslose befreit von sein, aber der prekär Beschäftigte zahlt genauso viel wie der Multimillionär. Das ist nicht ok.

counselor

ZitatWir bekommen für das Geld jedoch weder guten Journalismus noch gute Unterhaltung.

Genau da liegt das Problem.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk befindet sich unter Kontrolle der Parteien, die in Berlin regieren und einiger weiterer gesellschaftlicher Akteure, die keine grundsätzliche Kritik am Kapitalismus haben. Entsprechend sieht das Programm aus. Gesendet wird im Kern staatsnahe Regierungspropaganda.

Wir dürfen zahlen, dürfen aber nicht mitentscheiden,  was wann wo gesendet wird.

Vor Jahren habe ich einmal ehrenamtlich beim Bürgerradio Radio Darmstadt (Radar) moderiert. Wir waren als demokratischer Verein organisiert und haben versucht, ein gutes Lokalradio zu bieten. Es klappte ganz gut. Ich finde, so sollte Rundfunk organisiert sein.

https://www.radiodarmstadt.de/start.html
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