Neue Abzocke: Nürnberger Arzt verlangt Wirtschaftlichkeits-Zuzahlung

Begonnen von Tom_, 09:33:36 So. 05.Juni 2011

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Tom_

Unverfrorenheit nun auch wieder in Arztpraxen. Ist man als Patient heute nicht eh schon gebeutelt genug, beginnen nun Ärzte ihre eigenen Zuzahlungen zu erfinden. Nach Untersuchungen der Halswirbelsäule verordnete der Arzt 6 Behandlungen in seiner Praxis, die laut Auskunft der Krankenkasse reguläre Leistungen darstellen. Bei der Terminvergabe wurde ich mit der Forderung nach 12 Euro "Wirtschaftlichkeits-Zuzahlung konfroniert. Das müsse der Arzt erheben, weil sich sonst seine Praxis nicht mehr rechnet und er schliessen müsse.

Natürlich erst einmal nichts gezahlt, bin ich Krösus? Stattdessen ein Gespräch mit der Krankenkasse. Dort fiel man aus allen Wolken. Davon hatte man bisher nichts gehört und man will klärende Gespräche mit dem Arzt führen. Nur was macht man als Patient in der Zwischenzeit, gute Orthopäden sind in Nürnberg dünn gesät und haben meist extreme Wartezeiten auf Termine, 9 Wochen sind da nicht selten.

Ergebnis: Ab in die Klinik, dort Checken und Behandeln lassen. Kostet zwar deutlich mehr, aber eine Wahl bleibt einem als Patient leider nicht. Zuzahlungen in dem Fall: Keine.

Pinnswin

Wechsel mal deinen Doc.

Ansonsten geht dahin unser Gesundheitsystem: In die Kliniken.
Persönliche Ansprache ist nicht nötig und zu Kostenintensiv. Dabei hilft ein aufmunterndes Wort und ein ärztliches Gespräch (beim Arzt des Vertrauens) oft mehr, als ne Psychopille. Der Arzt (Haus-Fach... etc) muss weg, da er sich ggf. für das Wohl des Patienten einsetzen könnte. Im Krankenhaus ist alles besser.
Unpersönlich.
Unaufgeregt.
Sachlich.
Leichter abzurechnen.
Persönliche Befindlichkeiten, wer will die schon.

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Tom_

Das war schon der X-te Docwechsel...Bisher entweder Termine mit über 2 Monaten Wartezeit. Schlampige und falsche Diagnostik.

Nürnberg hat zwar viele Orthopäden, aber extem wenige brauchbare.

Unser ambulantes Behandlungszentrum im Klinikum ist keineswegs unpersönlich. Ich kann immer den selben Arzt bekommen. Man nimmt sich sehr viel Zeit (Eine Untersuchung dauerte mit allem fast zwei Stunden!). Es gibt kein Arzneimittelbudget, also wird verschrieben was sinnvoll ist und nicht nur was billig ist. Selbst Physotherapietermine in einer Zahl, die wirklich was bringt werden verordnet. Die sind im Moment zumindest in dem Bereich besser, als die Facharztpraxen. Und die Diagnosen waren bisher auch korrekt und die Behandlungen wirksam.

Dearhunter

Zitat von: Pinnswin am 17:49:48 So. 05.Juni 2011
Wechsel mal deinen Doc.

Ansonsten geht dahin unser Gesundheitsystem: In die Kliniken.
Persönliche Ansprache ist nicht nötig und zu Kostenintensiv. Dabei hilft ein aufmunterndes Wort und ein ärztliches Gespräch (beim Arzt des Vertrauens) oft mehr, als ne Psychopille. Der Arzt (Haus-Fach... etc) muss weg, da er sich ggf. für das Wohl des Patienten einsetzen könnte. Im Krankenhaus ist alles besser.
Unpersönlich.
Unaufgeregt.
Sachlich.
Leichter abzurechnen.
Persönliche Befindlichkeiten, wer will die schon.



Ähm ... es war aber keine Klinik ...

DH

Tom_

Ich hatte als Alternative die Klinik, genauer die ambulante Abteilung erwähnt. Darauf bezog er sich.

Mir ging es insgesamt nicht darum, was ich nun tun soll, denn das ist mir ziemlich klar. U.a. überprüft derzeit die Krankenkassen das Verhalten des Arztes und ich habe einen Termin in der Physikalischen und Reha-Medizin des Klinikums. Den Betrag habe ich natürlich nicht bezahlt und dem Arzt einen sachlichen, aber auch "bösen" Brief geschrieben.

Die Behandlung hätte mich zuzüglich des Aufschlags über 40 Euro gekostet. Etwas happig für Unsereins.

Tom_

Gestern bekam ich einem Anruf der Arztpraxis, nach dem ich dem Arzt gegenüber Schriftlich die Problematiken dargestellt habe. Der Arzt lenkt ein. Ihm sei nicht bewußt gewesen, dass im Bereich Grundsicherung für Rentner die selben Hungerregelsätze gelten, wie im SBG II.

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