Audio (E-gitarre) in soundkarte und freie tonstudiosoftware? (linux!)

Begonnen von schwarzrot, 10:15:30 Fr. 13.März 2015

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schwarzrot

Hi,
trage mich grad mit dem gedanken, meine gitarre irgendwie in meine soundkarte zu bekommen.

Wär wohl zu einfach das signal aus meinem kopfhöreranschluss im verstärker, einfach mit einem selbstgebastelten kabel, in die micro-buchse der soundkarte zu packen, oder?

Gibt es ausserdem gute freie tonstudio(?)-software für ubuntu/debian? Was ich meine ist mehrere spuren mischen zu können. Hat jemand hier von diesem thema ahnung?

(Hoffe das passt in den praxisbereich: Selber sound/video zu machen bedeutet ja selbstaneignung von produktionsmitteln, oder  ;) )
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

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Hochseefischer

Huhu schwarzrot,

ich habe ja mal vor ein paar Jahren unter Linux Soundbearbeitung gemacht, habe aber sehr viel vergessen.

Hier ein paar Links zu diesem Thema aus meiner (veralteten) Links-Sammlung:

http://ardour.org/

http://muse-sequencer.org/

http://linux-sound.org/

(Diese Links gehen)

Soundbearbeitung unter Linux, also die entsprechende SW zum Laufen zu bringen, kann aber in ein ziemliches Konfigurationsgefrickel ausarten.


schwarzrot

Wow, interessant, werd ich mir mal anschauen.

Im moment bräuchte ich überhaupt erstmal 'dummy'-hilfe: Kann man einfach das kopfhörersignal (audio-ausgang?) aus meinem verstärker in die soundkarte (micro?). Oder wie geht die technische verbindung überhaupt?
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Zitat von: schwarzrot am 10:41:41 Fr. 13.März 2015
Im moment bräuchte ich überhaupt erstmal 'dummy'-hilfe: Kann man einfach das kopfhörersignal (audio-ausgang?) aus meinem verstärker in die soundkarte (micro?). Oder wie geht die technische verbindung überhaupt?

Ich würde eher sagen: Kopfhörerausgang am Verstärker an den Line-In-Eingang an der Soundkarte.

Bevor Du das aber ausprobierst, würde ich besser in einem Fachgeschäft für Musikalien anrufen und dort fragen. Weil ansonsten raucht Dir vielleicht Deine Soundkarte ab?

Oder aber Du stellst den Aufnahmepegel am Line-In-Eingang erst mal auf 0 db, schließt den Kopfhörerausgang am Amp dort an und regelst dann langsam den Aufnahmepegel des Line-In-Eingangs hoch. Auf diese Weise dürfte eigentlich Deine Soundkarte keinen Schaden nehmen.

Aber alles ohne Gewähr. Ich übernehme keine Haftung  ;)

Hochseefischer

Für simple Audioaufnahmen ohne großen  Schnickschnack (ohne Sequenzerkram und so) reicht auch:

http://audacity.sourceforge.net/?lang=de

schwarzrot

Ok, dachte in meinem jugendlichen leichtsinn, ich nehme einfach die kabel von einem alten kaputten kopfhörer und bastel die aneinander. Merke nun aber, das sind zwei kabel, ein dickeres kupfer und (zwei?) mini-dünne.
Werd mir wohl ein normales audio kabel holen müssen.  :(

Alles was du von damals (linux-studio) noch weisst, wäre interessant (wundert mich eh, dass du das aufgegeben/vergessen hast  ;D ).

Auch bastelanleitungen von windozeeies sind willkommen, aber bitte nix mit bezahlprogrammen.
Sich zuhause ein kommerzielles tonstudio hinstellen, kann schliesslich jeder (wenn die knete da ist).
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Zitat von: schwarzrot am 11:14:19 Fr. 13.März 2015
Alles was du von damals (linux-studio) noch weisst, wäre interessant

Hm, ist eben sehr lange her. 

Was ich noch weiß und mir jetzt grad einfällt:

Soundbearbeitung mit einem Sequencerprogramm wie MusE oder Ardour unter Linux klappt nur mit einem installierten und lauffähigen Soundserver. Der nennt sich Jack. Den muss man erstmal zum Laufen kriegen, und da fängt schon das Gefrickel an. Die Konfigurationsparameter für Jack sind soundkartenabhängig.

Ich habe übrigens damals Ardour nicht zum Laufen gekriegt. Ein Kumpel, der bei einer Softwarefirma in der QA arbeitet (Firma stellt Audiosoftware her), hat vor ein paar Monaten übrigens auch nicht Ardour zum Laufen gekriegt.

Mit MusE aber habe ich mehrere MIDI-Stücke "programmiert" (also darin per MIDI Noten gesetzt). MusE habe ich zum Laufen gekriegt. Die Instrumente habe ich aber nicht von extern aufgenommen, sondern ich habe so genannte Soundfonts in MusE geladen (nach "Soundfonts" einfach mal suchen im Internet). Soundfonts enthalten einzeln aufgenommene Noten unterschiedlicher Instrumente, wie z.B. Schlagzeug, Bass, Gitarre usw. Diese Noten kann man dann einzeln in einem Sequencerprogramm wie MusE ansprechen (Akkorde sind hierbei auch möglich).

Das erstmal als Einstieg. Ad hoc fällt mir erstmal dazu nichts mehr ein. Falls Du Fragen hast: einfach fragen  ;)

Zitat(wundert mich eh, dass du das aufgegeben/vergessen hast  ;D ).

Gründe fürs Aufgeben:

- Soundbearbeitung unter Linux bedeutet u.U. sehr viel Gefrickel. Hatte ich keinen Bock mehr drauf irgendwann
- Musikmachen, auch am Rechner, interessiert mich nicht mehr wirklich.

Hochseefischer

Hier noch ein Link zu einer Seite, wo man Soundfonts auch kostenlos runterladen kann:

http://www.hammersound.net/

Hochseefischer

Noch was, fällt mir grad ein:

Du brauchst einen für die professionelle Soundbearbeitung optimierten Linux-Kernel. Also einen, der so gering wie mögliche Latenzwerte für das Lesen/Schreiben von Audiodaten von/auf der/die Fesplatte aufweist. Ansonsten läuft die Audioaufnahme/-wiedergabe akustisch gesehen nicht ruckelfrei, und ggf. lässt sich der Jack-Server nicht starten.

Eine Audio-Distribution wie Ubuntu Studio kommt mit einem solchen latenz-optimierten Kernel daher. Standard-Kernel, wie sie die normalen Linux-Distributionen bereitstellen, sind für die professionelle Soundbearbeitung mit Programmen wie Ardour und MusE sehr wahrscheinlich nicht geeignet.


Tiefrot

Mal kurz was zum Konfigurationsgefriddel:
Ardour läuft u.a. mit dem JackRack. Dies ist jedoch nicht vollständig !
Einige Pakete müssen nachgeladen werden. Einen Echtzeitkernel
kann Mensch für jede Distro ebenfalls nachladen. Den Rechner ganz neu aufzusetzen
ist also nicht nötig.  ;) Für Debian gibts den ganzen Multimediakram
unter deb-multimedia.org falls nicht schon längst bekannt.
Diese Quelle läßt sich in der sources.list eintragen.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet die asozialen Medien ab !

Hochseefischer

Tiefrot: stimmt ja. So ein latenz-optimierter Kernel nennt sich doch "real-time kernel", nicht wahr? Vielleicht gibt es den ja auch in den Ubuntu-Repositories, müsste @schwarzrot mal schauen.

Tiefrot

Stimmt genau. Jede Distro bietet solch einen Real-Time Kernel an.
Im Paketnamen mal auf das Kürzel RT achten.
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Sir Vival

Booah! Das wird sich aber nich so gut anhören, wenn du line-in direkt aus deinem Amp die Gitarre im Rechner haben willst.
Ausser natürlich, wenn du nur clean schraddelst.
Wenn du aber verzerrt spielst, kannst du es (soundmäßig) vergessen!
Das klingt wie wie ein Schneeschieber.

Was für ein Gitarren-Amp hast du?
Es gibt welche, die eine Amp/Boxen-Simulation haben und so eine amtliche (z.B. 4x12") Gitarrenbox simulieren.
Es gibt aber auch plug-ins für Audioprogramme....ich sag jetzt mal "reamp" oder "reamping", die den Line-Sound aufarbeiten.

Es gibt auch solche USB Audio-Interfaces wie z.B.der POD Studio GX von Line6 (80-90 Errors).
Ich weiss, nicht ganz billig. Es gibt aber auch Interfaces von anderen Firmen. Line6 ist da aber recht gut am Bendel.

Womit ich früher (+20 annos) herumgebastelt habe und teilweise recht gute Ergebnisse bekam:
Ein Mikrofon an den MIC-IN des PC´s und dann das Microfon so vor dem Lautsprecher des Gitarrenamps positionieren, dass du den "passenden" Sound bekommst. Ein bissl drehen, neigen und im Abstand variieren.....da bekommt man recht gute Ergebnisse. Am besten aber den Amp in einen anderen Raum. Hmm.....aber gutes MIC (z.B. shure SM58) und ein Kabel........da kannst du gleich ein USB Interface kaufen...s.o.
Wir haben es dann sogar teils so gemacht: Eine Kiste gebaut, innen mit VIEL Schaumstoff gedämmt, den Verstärker, bzw. die Box und das MIC rein, alles verschlossen und losgedröhnt. Den Hauptsound dann vom PC gehört. WOW!
Heute ist das alles einfacher. Gitarre ins Interface, Interface per USB in PC, Sound per dropdown-Menü wählen und aufnehmen. Also mir persönlich hat das früher besser gefallen :-)

Aber das alles mit Linux? Da habe ich nicht so die Ahnung
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Tiefrot

Es gäbe eine relativ einfache Art, den (Pre)Amp an Line in anzupassen:
Das Ganze besteht nur aus einem 50kΩ (Spindel)Poti.
Oberes Ende an die Signalquelle, unteres Ende an Masse und den Schleifer
an den Line in Eingang. Funzt wie Lautstärkeregler, den Amp solltest du aber trotzdem im Zaum halten.

[Nachtrag:] Die Gitarre direkt an den Eingang könnte durchaus auch was nützen.
Mit oder ohne Poti. Einfach ausprobieren.
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schwarzrot

Zitat von: Tiefrot am 12:40:37 Sa. 14.März 2015
[Nachtrag:] Die Gitarre direkt an den Eingang könnte durchaus auch was nützen.
Mit oder ohne Poti. Einfach ausprobieren.

Das hört sich ja am einfachsten und besten an, so mit lötkolben und schaltungen hab ich's nicht so.
Also einfach female gitarrenkabeladapter in mini male soundkartenstecker...
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Wieder aktuell: Bertolt Brecht

dejavu

Verstärker am Mikroeingang ist kritisch, Pegel könnte zu hoch sein. Gitarre direkt hört sich für mich auch am besten an. Musst wohl noch ein bischen üben, falls Tal Wilkenfeld nach Fürstenberg kommt hm? OOps, ich hab vergessen sie einzuladen!
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Tiefrot

schwarzrot schrob:
ZitatDas hört sich ja am einfachsten und besten an, so mit lötkolben und schaltungen hab ich's nicht so.
Also einfach female gitarrenkabeladapter in mini male soundkartenstecker...
Grünau. Falls wider Erwartens doch ein Lautstärkeregler gebraucht wird, nimm Aumix.  ;)
Der wird aber auf der Konsole gefahren. Der Rest ist Tastaturbedienung.

Ganz wichtig: Finger weg vom Mikrofoneingang !!! Dejavu hat vollkommen Recht.
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dejavu

Ich bin ja nicht so der Linuxer, aber als es bei meiner Rhasberie um Sound ging hab ich "Alsa" genommen zum Experimentieren. Für Experimente könnte sich auch ein Raspberry Pi lohnen, nicht so teuer falls was Kaputt geht.
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Tiefrot

Aumix funzt meines Wissens auf ALSA wie auf Pulseaudio.
Es geht dabei nur um Signalstärkeregelung.  ;)
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dejavu

So ist es wohl. Wie gesagt, ich kenn micht so aus. Ich denke aber das es für SR zuerst mal wichtig ist, eine Konfiguration mit vernünftigen Signalpegeln hinzubekommen. Nicht das die Signale irgendwo total geclippt weden und irgendwelche Oberwellen entstehen.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Tiefrot

Dafür ist der Line in Eingang die beste Wahl.
Da ich nicht weiß, mit was für Signalpegeln eine E-Gitarre läuft,
kann ich natürlich nicht sagen, ob diese nach unten angepasst werden müssen.
Daher auch erstmal nur die Idee fürs Poti. Entspricht das Signal etwa dem,
was ein Cassettendeck oder ein Tuner hergibt, genügt Aumix oder ein anderer Lautstärkeregler
zum Anpassen vollauf.
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Troll

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