generalstreik in berlin?

Begonnen von besorgter bürger, 01:55:02 Mi. 15.Juni 2005

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besorgter bürger

ZitatFür Thomas Necker, den Betriebsvorstand der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ist es derzeit nur ein "Gedankenszenario". Doch falls bei dem angedrohten Streik Betriebshöfe blockiert würden, will das Unternehmen mit einstweiligen Verfügungen den Zutritt erzwingen. "Das heißt nicht, dass Bergepanzer der Bundeswehr eingesetzt werden", sagte Necker. "Aber die Polizei würden wir schon rufen" - wenn auch nur als "letztes Mittel". Inzwischen seien auch die Vorbereitungen für einen Bus-Notverkehr abgeschlossen, teilte der Betriebsvorstand mit.

Die Tochterfirma Berlin Transport und die Subunternehmen, die heute schon für die BVG fahren, sollen tagsüber ein Angebot auf den Strecken des Nachtnetzes sicherstellen - diese Betriebe sind an dem Tarifkonflikt nicht beteiligt. Außerdem will die BVG Busse und 200 bis 300 Fahrer aus dem übrigen Bundesgebiet anheuern. Doch Thomas Necker ist zuversichtlich, dass der Arbeitskampf durch eine Einigung noch abgewendet werden kann: "Ich rechne nicht mit Streik."

Ungeachtet dessen begann gestern die dreitägige Streik-Urabstimmung, die von der Gewerkschaft Verdi organisiert wird. "Wir haben unser Limit erreicht", sagte Busfahrer Matthias Templin in Lichtenberg. "Leistungen wurden gestrichen, gleichzeitig wurde die Arbeit verdichtet." Der 39-Jährige hat keinen Zweifel, dass es ein klares Votum für einen unbefristeten Streik geben wird. Fahrzeugschlosser Frank Schultze (39) wünscht sich einen spontanen Streik, damit alle davon überrascht seien. "Noch besser wäre es, wenn ganz Berlin mitmacht, wenn es zu einem Generalstreik kommt." Auch der 52-jährige Busfahrer Joachim Grünbaum ist für einen Arbeitskampf. "Ich habe in meinem Alter auf dem freien Arbeitsmarkt doch keine Chance mehr", sagte er. "Bei einem Streik tragen wir die Probleme auf dem Rücken der Öffentlichkeit aus. Aber was sollen wir machen?"

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Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

besorgter bürger

ZitatBerlin (ddp) Nach monatelangem Streit hat es im Tarifkonflikt um die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine Einigung gegeben. Das teilten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und ver.di-Bundeschef Frank Bsirske am Donnerstag in Berlin gemeinsam mit. Durch Lohnkürzungen sollen demnach jährlich etwa 38 Millionen Euro eingespart werden. Im Gegenzug dazu hat das Land eine Bestandsgarantie für die BVG bis 2020 abgegeben.

Damit ist ein Streik im Berliner Nahverkehr zunächst abgewendet. Hintergrund des Tarifstreits war die Auseinandersetzung zwischen ver.di und dem Senat über den Umfang von Lohn- und Gehaltskürzungen für die rund 12 000 BVG-Mitarbeiter.

Donnerstag, 16. Juni 2005 (14:49)

moz
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

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