Berthold Brechts 50. Todestag am 14.08.2006 und die Kenntnis der Deutschen über diesen Mann

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 13:01:41 Mi. 09.August 2006

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Wilddieb Stuelpner

Kleine Zeitung Steiermark: Deutsche kennen Brecht schlecht

08.08.2006 16:34

Die Deutschen kennen einen ihrer wichtigsten Autoren schlecht: Fünfzig Jahre nach seinem Tod ist der Dramatiker und Dichter Bertolt Brecht in seinem Heimatland kaum bekannt. 42 Prozent der Deutschen haben noch nie einen Text von ihm gelesen, wie eine repräsentative Untersuchung für das Literaturmagazin "bücher" ergab.

Die Mehrheit der Deutschen (55 Prozent) hat demnach zuletzt in der Schulzeit etwas von Brecht gelesen und ihn offenbar verleidet bekommen. Die meisten hätten seitdem zumindest nie wieder Kontakt zur "Dreigroschenoper" und anderen Werken des Autors gehabt, ergab die Befragung. In diesem oder im vergangenen Jahr haben laut Umfrage nur zwei Prozent der Deutschen etwas von Brecht gelesen. Brecht starb am 14. August 1956.

Der nicht nur als Lyriker, sondern vor allem als Dramatiker und Theater-Theoretiker bedeutende Autor, der sich zum Kommunismus bekannte, wird auch nicht mehr so viel an Bühnen gespielt wie noch in der 68er-Folgezeit, wie der Direktor des Deutschen Bühnenvereins in Köln, Rolf Bolwin, sagte. "Das Interesse an Brecht hat an den Bühnen in den vergangenen Jahren nachgelassen. Er ist aber für das Theater nach wie vor ein wichtiger Autor", sagte Bolwin.
Quelle: APA

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Das Berliner Ensemble - Theater am Schiffbauerdamm

Berliner Ensemble * Theater am Schiffbauerdamm
Bertolt-Brecht-Platz 1 * 10117 Berlin
S-/U-Bahn Friedrichstraße, Tram M1 und 12

Werke

- Baal
- Trommeln in der Nacht
- Im Dickicht der Städte
- Leben Eduards des Zweiten von England
- Mann ist Mann
- Die Dreigroschenoper
- Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (Opernlibretto)
- Der Ozeanflug, auch Der Lindberghflug, auch Der Flug der Lindberghs
- Das Badener Lehrstück vom Einverständnis, auch Lehrstück
- Der Jasager. Der Neinsager (Opernlibretti / Lehrstücke [Schuloper])
- Die Maßnahme (Lehrstück)
- Die heilige Johanna der Schlachthöfe
- Die Ausnahme und die Regel (Lehrstück)
- Die Mutter
- Die Rundköpfe und die Spitzköpfe
- Die Horatier und die Kuriatier (Lehrstück)
- Furcht und Elend des Dritten Reiches
- Das Leben des Galileo Galilei
- Mutter Courage und ihre Kinder
- Das Verhör des Lukullus, auch Lukullus vor Gericht, auch Die Verurteilung des Lukullus (Hörspiel, später Opernlibretto)
- Der gute Mensch von Sezuan
- Herr Puntila und sein Knecht Matti
- Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui
- Die Geschichte der Simone Machard auch Die Stimmen (vgl. Lion Feuchtwanger Simone)
- Schweyk im Zweiten Weltkrieg
- Der kaukasische Kreidekreis
- Die Tage der Commune
- Turandot oder Der Kongreß der Weißwäscher

- Die Bibel
- Die Gewehre der Frau Carrar
- Die Hochzeit, auch Die Kleinbürgerhochzeit
- Der Bettler oder Der tote Hund
- Prärie (Opernlibretto)
- Er treibt einen Teufel aus
- Lux in Tenebris
- Der Fischzug
- Dansen
- Was kostet das Eisen?
- Die sieben Todsünden, auch Die sieben Todsünden der Kleinbürger (Ballettlibretto)

Fragen eines lesenden Arbeiters:

Wer baute das siebentorige Theben?
In den Büchern stehen die Namen von Königen.
Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?
Und das mehrmals zerstörte Babylon -
Wer baute es so viele Male auf? In welchen Häusern
Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?
Wohin gingen an dem Abend, wo die Chinesische Mauer fertig war
die Maurer? Das große Rom
Ist voll von Triumphbögen. Wer errichtete sie? Über wen
triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz
nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis
brüllten in der Nacht, wo das Meer es verschlang
die Ersaufenden nach ihren Sklaven.

Der junge Alexander eroberte Indien.
Er allein?
Cäsar schlug die Gallier.
Hatte er nicht wenigstens einen Koch, bei sich?
Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte
Untergegangen war. Weinte sonst niemand?
Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer
Siegte außer ihm?
Jede Seite ein Sieg.
Wer kochte den Siegesschmaus?
Alle zehn Jahre ein großer Mann.
Wer bezahlte die Spesen?

So viele Berichte.
So viele Fragen.

LinksDenker

Aber keine Sorge, 100% aller Staatsdiener haben "Mein Kampf" gelesen und handeln danach...

besorgter bürger

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Klassenkampf

Bertold Brecht, der - so scheint's - große Unbekannte in deutschen Stuben. "Erst kommt das Fressen, dann die Moral!" So soll also - nach der mittaglichen Sättigung - Moralisches aus der brechtschen Feder folgen.

Brecht, der internationale Anti-Nationalist:

ZitatHerr K. hielt es nicht für nötig, in einem bestimmten Lande zu leben. Er sagte: ,,Ich kann überall hungern." Eines Tages aber ging er durch eine Stadt, die vom Feind des Landes besetzt war, in dem er lebte. Da kam ihm entgegen ein Offizier dieses Feindes und zwang ihn, vom Bürgersteig herunterzugehen. Herr K. ging herunter und nahm an sich wahr, daß er gegen diesen Mann empört war, und zwar nicht nur gegen diesen Mann, sondern besonders gegen das Land, dem der Mann angehörte, also daß er wünschte, es möchte vom Erdboden vertilgt werden. ,,Wodurch", fragte Herr K., ,,bin ich für diese Minute ein Nationalist geworden? Dadurch, daß ich einem Nationalisten begegnete. Aber darum muß man die Dummheit ja ausrotten, weil sie dumm macht, die ihr begegnen."

Brecht, der Soziologe:

ZitatHerr K. half jemanden in einer schwierigen Angelegenheit. In der Folge ließ es dieser an jeder Art Dank fehlen.
Herr K. setzte nun seine Freunde in Erstaunen, indem er sich laut über die Undankbarkeit des Betreffenden beschwerte. Sie fanden Herrn K.s Benehmen unfein und sagten auch: ,,Hast du nicht gewußt, daß man nichts tun soll der Dankbarkeit wegen, weil der Mensch zu schwach ist, um dankbar zu sein?" – ,,Und ich", fragte Herr K., ,,bin ich kein Mensch? Warum sollte ich nicht so schwach sein, Dankbarkeit zu verlangen? Die Leute meinen immer, sie bekennen sich als dumm, wenn sie bekennen, daß eine Gemeinheit gegen sie verübt wurde. Wieso eigentlich?"

Brecht, der Anti-Aristokrat:

ZitatHerr Keuner sagte: ,,Auch ich habe einmal eine aristokratische Haltung (ihr wißt: grade, aufrecht und stolz, den Kopf zurückgeworfen) eingenommen. Ich stand nämlich in einem steigenden Wasser. Da es mir bis zum Kinn ging, nahm ich diese Haltung ein."

Solch einen Brecht benötigte man heute, um eine noch schärfere literarische Klinge zu führen, im Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und Ungerechtigkeit im Allgemeinen.
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

Regenwurm

Wenn ich in Konzerten sage, wir brauchen keine Reformen, sondern eine Revolution ... Bert Brecht hat einmal gesagt. Solange noch ein Mensch Geld verdient am ...

allles unter:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Wilddieb Stuelpner

Mit 15 Jahren (1914) schrieb Berthold Brecht sein erstes Drama "Die Bibel" unter dem Pseudonym Bertold Eugen.

Luise-Berlin.de - Berliner Lesezeichen: ,,Wo du hingehst..." - Brecht und die Bibel

Wie kannst du nur ohne Gott leben? Hast du nicht ein Bedürfnis nach Gott?
Die Frage, ob es einen Gott gibt

ZitatEiner fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: 'Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott.'
Diese Kalendergeschichte von Bertold Brecht gibt meine Verhältnis zu Gott exakt wieder. Mit der Antwort auf diese Frage würde sich mein Leben nicht verändern. Deshalb brauche ich auch keinen Gott.

"Sie werden lachen: Die Bibel", so die verblüffende Antwort von Berthold Brecht auf die Frage, welches Buch sein Lieblingsbuch sei. Die Bibel ist nicht nur Kulturgut und gemeinsames Erbe des Abendlandes. Sie prägt auch das Denken und ist bis heute wirksam in Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Führt uns die Naturwissenschaft zu Gott ?

Ein großer deutscher Physiker sagte :

[align=center]"Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaften macht atheistisch;[/align][align=center]aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."[/align][align=center][/align][align=center]Werner Heisenberg, deutscher Physiker (1901- 1976)[/align]

Regenwurm

Also sprach Nietzsche: "Gott ist tot!"

...
"Diese ewige Anklage des Christentums will ich an alle Wände schreiben, wo es nur Wände gibt - ich habe Buchstaben, um auch Blinde sehend zu machen ... Ich heiße das Christentum den einen großen Fluch, die eine große innerlichste Verdorbenheit, den einen großen Instinkt der Rache, dem kein Mittel giftig, heimlich, unterirdisch, klein genug ist - ich heiße es den einen unsterblichen Schandfleck der Menschheit ..." Diese wortgewaltigen Sätze finden sich gegen Ende der 1888 fertiggestellten und 1895 erschienenen Schrift "Der Antichrist. Fluch auf das Christentum" von Friedrich Nietzsche. Der Philosoph artikulierte darin seine fundamentale Ablehnung des Christentums. Doch wie kam er zu dieser Auffassung und wie begründete er sie? Und: War sie im Sinne eines humanistischen Atheismus motiviert?
 
"Gott ist tot!"
1880 entsteht "Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister", eine Sammlung von Aphorismen und Kurzbeiträgen, und zwischen 1880 und 1881 die Schrift "Morgenröte" als publizistische Kampfansage an die vorherrschende Moral. Zwischen 1881 und 1882 arbeitete Nietzsche an dem Buch "Die fröhliche Wissenschaft", das den bekannten Satz "Gott ist tot!" enthält. Wichtig ist es aber für das Verständnis Nietzsches in der damit verbundenen Frage auch weiter zu lesen, heißt es an dieser Stelle doch: "Gott bleibt tot: Und wir haben ihn getötet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besaß, es ist unter unsern Messern verblutet - wer wischt dies Blut von uns ab?" Nietzsche geht - zumindest in dieser Passage - also durchaus von einer Existenz Gottes als verehrungswertem Wesen aus und stellt lediglich dessen Tod fest. Von einer existentiellen Leugnung kann hier ebenso wenig die Rede sein wie von einer philosophischen Tötung.

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Carsten König

Brecht der Verbrecher - das wird gerne vergessen:

Zitat"Den Unterdrückten von fünf Erdteilen, denen, die sich schon befreit haben, und allen, die für den Weltfrieden kämpfen, muss der Herzschlag gestockt haben, als sie hörten, Stalin ist tot. Er war die Verkörperung ihrer Hoffnung. Aber die geistigen und materiellen Waffen, die er herstellte, sind da, und da ist die Lehre, neue herzustellen." - Bertolt Brecht


Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Josef_Stalin

Carsten König

Brecht der Arbeiterverräter - auch da wird gerne weggesehen:

Zitat"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"
i

Quelle: http://www.17juni53.de/material/prosa_1.html

Warum sonst ist er wohl der "rote" Lieblingsschreiberling der Bourgeoisie?

Wilddieb Stuelpner

Was soll man auch von einer Bundeszentrale für politische (Ein-)Bildung auch anders erwarten:

Die ist CDU- und SPD-lastig besetzt. Die schwarze Partei kannte im Kalten Krieg nur den Fall Rot und wollte Atomwaffen - siehe Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Strauß und die Arbeiterverräterpartei hatte ihre antikommunistischen Hetzer Kurt Schumacher, der die bundesdeutschen Ausbeutungsverhältnisse hätschelte.

Carsten König

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Was soll man auch von einer Bundeszentrale für politische (Ein-)Bildung auch anders erwarten:

Die ist CDU- und SPD-lastig besetzt. Die schwarze Partei kannte im Kalten Krieg nur den Fall Rot und wollte Atomwaffen - siehe Bundesverteidigungsminister Franz-Josef Strauß und die Arbeiterverräterpartei hatte ihre antikommunistischen Hetzer Kurt Schumacher, der die bundesdeutschen Ausbeutungsverhältnisse hätschelte.

Sehr witzig, lediglich der Brecht-Text wird dort dokumentiert. Den Text selbst hat der Brecht geschrieben. Was hat das also mit der Bundeszentrale für politische Bildung zu tun. Selbst wenn die den Text bewußt herausgesucht haben - ändert das was an der brechtschen Urheberschaft?

besorgter bürger

ZitatBrecht der Verbrecher

ZitatBrecht der Arbeiterverräter

kein kommentar.

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Carsten König

ZitatOriginal von besorgter bürger
ZitatBrecht der Verbrecher

ZitatBrecht der Arbeiterverräter

kein kommentar.


Jawohl, Verbrechen wegen Verstoß gegen das Urheberrecht.

ZitatEin recht berühmtes Plagiat im 20. Jahrhundert ist von Berthold Brecht begangen worden, der seinerseits allerdings sehr genau darüber wachte, dass keiner irgendetwas an seinem urheberrechtlich geschützten Werk veränderte. Brecht hat viele Balladen in seiner "Dreigroschenoper" einer deutschen Übersetzung des französischen Dichters Villon entnommen, die von K.L. Ammer erstellt worden ist. Alfred Kerr hat diesen Sachverhalt aufgedeckt und veröffentlicht. Hier sind einige Beispiele:

Ammer   
S. 87
Ihr Herren, urteilet selbst, was mehr mag frommen!
Ich finde nicht Geschmack an alledem.
Als kleines Kind schon habe ich stets vernommen:
Nur wer in Wohlstand schwelgt, lebt angenehm.

Brecht
S. 16
Ihr Herren, urteilt jetzt selbst:ist das ein Leben?
Ich finde nicht Geschmack an alledem.
Als kleines Kind schon hörte ich mit Beben:
Nur wer in Wohlstand lebt, lebt angenehm.

weiter hier: http://plagiat.fhtw-berlin.de/ff/02geschichte/literatur.html
eine Uni-Seite

Warum also wird der Kerl immer so gelobt? Auch wenn ich hier letzte Sympathien verliere - der Kerl hat abgekupfert und abgeschrieben: Diebstahl geistigen Eigentums. Damit fliegt man aus jedem Proseminar, wenn man keine Quellenangaben macht.

Aber wenn man seine geistigen Idole nicht kritisieren möchte, gut, dann trottelt man eben diesen Zwergen hinterher.

Aber die Brecht'schen Hymnen auf Stalin und zur Niederschlagung des Arbeiteraufstandes am 17. Juni 1953 sind schon zum Kotzen.

Außerdem: So von den bürgerlichen Kulturbürokraten gelobt zu werden, macht allein schon verdächtig. Warum wohl ist Brecht der Lieblingspoet der Bourgeoisie?

besorgter bürger

ZitatWarum also wird der Kerl immer so gelobt? Auch wenn ich hier letzte Sympathien verliere - der Kerl hat abgekupfert und abgeschrieben: Diebstahl geistigen Eigentums. Damit fliegt man aus jedem Proseminar, wenn man keine Quellenangaben macht.

ich will ja jetzt nicht rumnörgeln aber ich denke das du dich nicht wirklich nachvollziehen kannst wie das in den dreißigern des vorigen jahrhunderts gewesen ist.

mal für dich zum nachdenken:

In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßtte.
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Carsten König

Zitatich will ja jetzt nicht rumnörgeln aber ich denke das du dich nicht wirklich nachvollziehen kannst wie das in den dreißigern des vorigen jahrhunderts gewesen ist.

Doch, denn wenn man Brecht selbst abkupferte, dann wurde der Meister fuchsig. Also kannte er die Problematik des Plagiats.

Der Kerl sollte runter vom Denkmal, und die Texte zu Stalin und Arbeiteraufstand sprechen schon gegen ihn.

Carsten König

ZitatIn Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßtte.

Was das Recht an geistigen Eigentum angeht, wer möchte denn daß eigene Texte von anderen uneingeschränkt - also nicht bloß zitiert - verwurstet werden? Jetzt mal unabhängig von den Attacken aus der Musikindustrie...

Wilddieb Stuelpner

Hast Du schon einmal was von Geheimdiensten und von der Zentrale Beweismittel- und Dokumentationsstelle der Landesjustizverwaltungen Salzgitter, von Konrad Kujaus Hitlertagebüchern gehört, die Dokumente fälschen und manipulieren, um es für ihre Zwecke verwenden zu können?

Es geht in diesem Land nicht darum die Wahrheit zu finden, sondern für eigene Zwecke gegen den erklärten Feind zu ändern und einzusetzen.

Von einem christliche Nächstenliebe heuchelnden Staat wie die BRD, die Alt- und Neonazis schützt, kann man nicht anderes erwarten als die Benutzung von Menschen.

Ich bezweifle die Authendität des Brechtzitats.

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von Carsten König
.... Außerdem: So von den bürgerlichen Kulturbürokraten gelobt zu werden, macht allein schon verdächtig. Warum wohl ist Brecht der Lieblingspoet der Bourgeoisie?

Eigenartig, daß er nur von der im Westen existierenden Bourgeoisie gelobt wurde, da diese Ausbeuterklasse in der DDR eine politische Minderheit in der NDPD und LDPD, die mit der Wende flugs in den Hintern der CDU krochen und sich dort pudelwohl fühlen.

Wilddieb Stuelpner

Wer legt den besonderen Wert auf die aus Urheberschaft stammenden Patente und Lizenzen? Nur Diejenigen, die ordentlich Andere melken wollen.

Und was so manche Typen so als Autoren abliefern, ist regelrecht zum Schlechtwerden. Typisches Beispiel: Dieter Bohlen und sein Kübelkotz.

Kater

ZitatOriginal von Carsten König
Brecht der Arbeiterverräter - auch da wird gerne weggesehen:

Zitat"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"
i

dass ausgerechnet dieses Gedicht Brecht als Arbeiterverräter bloßstellt verstehe ich irgendwie nicht...  ?(. Kannst du mir das näher erklären, Carsten?

besorgter bürger

ok. carsten, du hast mich überzeugt.

die ddr? keine alternative zum jetzigen wirtschaftssystem. dort war alles schlecht. jeden abend weinten sich die menschen in den schlaf.

die pds? keine wählbare partei. immerhin hat sie irgendwo in kleinklekkersdorf dem verkauf der kommunalen wohnungen zugestimmt.

b. brecht? kein vorbild. immerhin hatte er schon mal einen rechtsstreit mit einem anderen künstler. das schwein.

am besten ich spring aus dem fenster....
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Carsten König

ZitatOriginal von besorgter bürger
ok. carsten, du hast mich überzeugt.

die ddr? keine alternative zum jetzigen wirtschaftssystem. dort war alles schlecht. jeden abend weinten sich die menschen in den schlaf.

die pds? keine wählbare partei. immerhin hat sie irgendwo in kleinklekkersdorf dem verkauf der kommunalen wohnungen zugestimmt.

b. brecht? kein vorbild. immerhin hatte er schon mal einen rechtsstreit mit einem anderen künstler. das schwein.

am besten ich spring aus dem fenster....

und wie legst Du das Zitat aus?

Zitat"Den Unterdrückten von fünf Erdteilen, denen, die sich schon befreit haben, und allen, die für den Weltfrieden kämpfen, muss der Herzschlag gestockt haben, als sie hörten, Stalin ist tot. Er war die Verkörperung ihrer Hoffnung. Aber die geistigen und materiellen Waffen, die er herstellte, sind da, und da ist die Lehre, neue herzustellen." - Bertolt Brecht


Quelle: http://de.wikiquote.org/wiki/Josef_Stalin

Hymnen auf einen Massenmörder? Das hat nichts mit Befreiung der Arbeiter zu tun. Brecht - der falsche Prophet. Aber wenn man sich anschaut, wie andere linke Schreiberlinge die Moskauer Schauprozesse lobhuldigten, Schande, korrupte und scheinheilige Schreiberlinge.

Die sechzehn Erschossenen
Zu den Moskauer Prozessen

http://www.marxists.org/deutsch/archiv/serge/1936/sechzehn/index.htm

besorgter bürger

Zitatund wie legst Du das Zitat aus?

wie ein fragment aus einer grabrede. man soll ja über die verstorbenen nichts schlechtes sagen. eine rede, die auch mut machen soll die kommunistische revolution weiter zu führen. immerhin war das  im märz 1953 und der zerfall des ostblocks schien, nach stalins tod, nicht unmöglich.

übrigens:

in juni kam es dann zum volksaufstand in der ddr.

im juli wurde fidel castro nach der gescheiterten erstürmung einer kaserne zu 15 jahren haft verurteilt.

im august zündete die sowjetunion ihre erste wasserstoffbombe
Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Wilddieb Stuelpner

Wer war denn nun das aggressive Arschloch, der knüppelschwingende Weltgendarm in Form des industriellen-militärischen Komplexes in Zusammenarbeit mit dem CIA, der jedem Staat seinen Stiefel ins Genick setzt?

Ich meine die USA, denn die hat als Erster auf Befehl von Franklin D. Roosevelt 1942 mit dem Manhattan-Projekt in Los Alamos die Atomwaffen zur Praxisreife mit Hilfe von Robert Oppenheimer und Edward Teller entwickelt.

Mit dem Atomwaffenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki wurden sie zu ungestraften Kriegsverbrechern, die sich anmaßten, im Kriegsverbrecherprozeß Nürnberg über die Nazis zu richten.

Am 16. Juli 1945 wurde die erste us-amerikanische Atombombe oberirdisch bei Alamogordo gezündet.

Am 6. August 1945, auf Befehl des US-Präsidenten Harry S. Truman, also 21 Tage nach dem ersten erfolgreichen Test bei Alamogordo, warf der Bomber Enola Gay die erste Atombombe (Sprengstoff: Uran-235), Little Boy genannt, über der Küstenstadt Hiroshima ab, wo sie um 8.16 Uhr Ortszeit in etwa 600 m Höhe über dem Boden detonierte. Rund 90.000 Menschen starben sofort, weitere 50.000 Menschen starben Jahre bis Jahrzehnte später an der Strahlenkrankheit.

Am 9. August 1945 sollte der Bomber Bockscar die zweite Atombombe (Sprengstoff: Plutonium-239), Fat Man genannt, eigentlich über Kokura abwerfen. Als dort auch nach drei Anflügen noch schlechte Sicht herrschte, wich der Kommandant aufgrund Treibstoffmangels auf das Alternativziel, die Küstenstadt Nagasaki, aus. Da auch dort die Wolkendecke zu dicht war, wurde das Stadtzentrum um mehrere Kilometer verfehlt. Weil zudem das Stadtgebiet hügeliger als das Hiroshimas ist, was die Ausbreitung der Druckwelle behinderte, waren dort weniger Opfer zu beklagen - obwohl Fat Mans Sprengkraft rund doppelt so stark war wie die Little Boys. Dennoch kamen bei diesem Angriff 36.000 Menschen sofort ums Leben, weitere 40.000 Menschen wurden so stark verstrahlt, dass sie Jahre bis Jahrzehnte später starben.

Die militärische Notwendigkeit des Atombombeneinsatzes ist umstritten, denn diesen drei Städten wurde der Angriff mit konventionellen (Brand-)Bomben bis zuletzt erspart, um dann den Effekt einer nuklearen Explosion auf eine Großstadt testen zu können. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass der japanische Kaiser zum Zeitpunkt des atomaren Angriffs schon zu einer Aufgabe bereit war. Weiterhin muss der Atombombeneinsatz auf Hiroshima und Nagasaki mit der Bombardierung von Tokio verglichen werden. Dort starben während der Nacht vom 9. März 1945 mehr als 100.000 Menschen. Die Legitimität des Atombombeneinsatzes steht und fällt also mit jener des konventionellen Bombenkriegs.

Die erfolgreichen Atomwaffentestversuche benutze der amerikanische Präsident Harry S. Truman als politisches und militärisches Erpressungsmittel auf der Potsdamer Konferenz gegen die Sowjetunion, der Beginn des Kalten Krieges.

1948 besaßen die USA rund 50 einsatzbereite Sprengköpfe. Die Sowjetunion zündete ihre erste Atombombe am 29. August 1949.

Die weitere Entwicklung von Kernwaffen führte zur Wasserstoffbombe. Die erste Zündung einer Wasserstoffbombe mit dem Codenamen Ivy Mike erfolgte am 31. Oktober 1952 durch die USA über dem Eniwetok-Atoll und setzte eine Energie von 10,4 Megatonnen TNT-Äquivalent frei. Diese Sprengkraft entspricht dem 830-fachen der Hiroshimabombe. Ein Jahr später zündete auch die Sowjetunion ihre erste Wasserstoffbombe, 8 Jahre später dann auf der Insel Nowaja Semlja die Zar-Bombe, mit 50 MT die stärkste jemals gezündete Kernwaffe.

Carsten König

ZitatOriginal von besorgter bürger
Zitatund wie legst Du das Zitat aus?

wie ein fragment aus einer grabrede. man soll ja über die verstorbenen nichts schlechtes sagen. eine rede, die auch mut machen soll die kommunistische revolution weiter zu führen. immerhin war das  im märz 1953 und der zerfall des ostblocks schien, nach stalins tod, nicht unmöglich.

Über die Verstorbenen nichts schlechtes? Wir reden hier über einen Massenmörder und die bucklig-intellektuellen Schmierfinken, die über die Moskauer Schauprozesse bis zum letzten Atemzug Stalins diesen als großen woschd (Führer- was für ein Zufall) lobpreisten. Damit hat sich Brecht allein diskreditiert - und übrigens: literarisch sind die Werke stümperhaft: bspw. Galilei etc.

jensen-ex

Zitatund übrigens: literarisch sind die Werke stümperhaft: bspw. Galilei etc.


... und unsere foreneigene iris radisch klärt uns in ihrem nächsten post auf, was olle bucklige berthold so alles besser gemacht haben könnte.
So it goes.

Kurt Vonnegut

Carsten König

ZitatWer war denn nun das aggressive Arschloch, der knüppelschwingende Weltgendarm in Form des industriellen-militärischen Komplexes in Zusammenarbeit mit dem CIA, der jedem Staat seinen Stiefel ins Genick setzt?

Aha, so einfach ist das Weltbild des Herrn Kühnel. Wer hat denn das faschistische Deutschland besiegt? Ohne die USA, Leute, würdet ihr heute im dritten Reich eingekerkert sein.

jensen-ex

ZitatOriginal von Carsten König

 Ohne die USA, Leute, würdet ihr heute im dritten Reich eingekerkert sein.


... erinnert mich irgendwie an die sprüche der figur ''otto'' aus dem film ''ein fisch namens wanda''.

und da ist das ''ihr'',  das in keinem falle ein ''wir'' werden will.
So it goes.

Kurt Vonnegut

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von Kater
ZitatOriginal von Carsten König
Brecht der Arbeiterverräter - auch da wird gerne weggesehen:

Zitat"Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
Zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?"
i

dass ausgerechnet dieses Gedicht Brecht als Arbeiterverräter bloßstellt verstehe ich irgendwie nicht...  ?(. Kannst du mir das näher erklären, Carsten?

Laß ma, Kater,

Carsten König erkennt wärend seiner Stalinpsychose vor lauter Bärten

langsam wirklich nix mehr.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Carsten König

Die weit verbreiteten Hohelieder auf den Stalinismus sind der Grund für die langen Niederlagen der Arbeiter. Warum wurden solche Texte nicht gelesen?

ZitatVom ersten Tag des nationalsozialistischen Regimes an zeigte Stalin systematisch und nachdrücklich seine Bereitschaft zur Freundschaft mit Hitler. Mitunter geschah dies in Form offener Erklärungen; häufiger aber in Andeutungen, in tendenziösem Schweigen oder — umgekehrt — in Form von Betonungen, die die eigenen Bürger nicht bemerken konnten, ihren Adressaten hingegen unfehlbar erreichten. Über die Arbeit, die dazu hinter den Kulissen geleistet wurde, hat kürzlich W. Kriwitzkix sehr ausführlich |1215> berichtet, der ehemalige Leiter der sowjetischen Spionageabwehr in Europa. Erst als Hitler mehrmals äußerst feindlich reagierte, setzte in der sowjetischen Politik ein Umschwung auf die Seite des Völkerbundes, der kollektiven Sicherheit und der Volksfront ein. Die neue diplomatische Melodie, untermalt von den Trommeln, Pauken und Saxophonen der Komintern, wurde im Laufe des letzten Jahres für das Trommelfell immer gefährlicher. Aber in Momenten der Stille waren darunter jedesmal leisere, leicht melancholische, intimere Noten zu hören, die für die Ohren Berchtesgadensxi bestimmt waren. In dieser scheinbaren Ambivalenz liegt fraglos ihre innere Einheitlichkeit.

Die gesamte Weltpresse wandte ihre Aufmerksamkeit der Offenheit zu, mit der Stalin in seiner Rede auf dem letzten Parteitag im März dieses Jahres mit Deutschland kokettierte und gleichzeitig Schläge an England und |1216> Frankreich austeilte, als »Kriegstreiber, die das Feuer mit fremden Händen schüren.« Völlig unbemerkt blieb dagegen der ergänzende Vortrag von Manuilski über die Kominternpolitik; indessen ist auch dieser Vortrag von Stalin redigiert. Die traditionelle Forderung nach Befreiung aller Kolonien hatte Manuilski erstmals durch eine neue Losung ersetzt: »Kampf für die Verwirklichung des Rechtes auf Selbstbestimmung der Völker, die von den faschistischen Staaten unterjocht werden... Die Kommunisten fordern die freie Selbstbestimmung Österreichs, des Sudetengebiets, ... Koreas, Formosas, Abessiniens, ...« Was Indien, Indochina, Algerien und andere Kolonien Großbritanniens und Frankreichs angeht, so beschränkt sich Stalins Agent auf den harmlosen Wunsch nach »Verbesserung der Lage der werktätigen Massen«. Zugleich fordert er, daß die Kolonialvölker künftig ihren Befreiungskampf »dem Ziel der Zerschmetterung des Faschismus, dieses schlimmsten Feindes der Werktätigen«, unterordnen.«xii Mit anderen Worten, die englischen und französischen Kolonien sind nach der neuen Kominterntheorie verpflichtet, ihre Metropolen gegen Deutschland, Italien und Japan zu unterstützen. Der augenfällige Widerspruch beider Vorträge hat in Wirklichkeit nur Scheincharakter. Stalin übernahm den wichtigeren Teil der Aufgabe: den direkten Vorschlag an Hitler zur Einigung gegen die demokratischen »Kriegsprovokateure«. Manuilski beauftragte er, Hitler mit der Annäherung der UdSSR an die demokratischen »Provokateure« zu erschrecken und so die ihnen entstehenden enormen Vorteile hervorzuheben, die das Bündnis mit der UdSSR für sie hat: niemand außer dem Kreml, dem alten Freund der geknechteten Völker, wäre in der Lage, den Kolonien die Notwendigkeit zu suggerieren, ihren demokratischen Herren während eines Krieges mit dem Faschismus die Treue zu bewahren. Das sind die Haupttriebfedern der Kremlpolitik, einheitlich trotz äußerer Gegensätze. Von Anfang bis Ende ist sie durch die Interessen der herrschenden Kaste definiert, die alle Prinzipien über Bord geworfen hat, außer dem Prinzip der Selbsterhaltung.

Quelle: http://www.sozialistische-klassiker.org/Trotzki/LT33.html

Stalinpsychose? Lachhafte Worte.

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