Obdachlosigkeit ein Tabuthema ?

Begonnen von klaus72, 13:38:59 So. 27.August 2006

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klaus72

Heute wurde auf einem Schlag 3 Wohnungen zwangsgeräumt, ich hier in diesem Mehrfamilienhaus lebe.

Die Obdachlosigkeit ist definitiv gestiegen, aber wird anscheinend nie darüber ersthaft diskutiert!
Durch Einführung von Hartz IV ist die Obdachlosigkeit angestiegen.
Von BAG-W ist auch nichts neues zu Erfahren.

//www.bag-wohnungslosenhilfe.de

Wo werden die vielen Obdachlose untergebracht ?
Gibt es an Ersatzwohnungen ?
Behelfswohnungen ?

LinksDenker

++++++++++++ Mögliche Antwort? +++++++++++++++++
Sehr geerter Sozialparasit,

wir bedanken uns für Ihre anfrage und Teilen Ihnen folgendes mit:

ZitatOriginal von klaus72

...

Wo werden die vielen Obdachlose untergebracht ?
Gibt es an Ersatzwohnungen ?
Behelfswohnungen ?

AB 2008 stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:

- Auschwitz
- Bergen-belsen
- Dachau
- Treblinka

und andere.

Ausserdem sollen Mobile Euthernasiebusse aus China beschaft werden, die das Problem mit eine Spritze erledigen...


Gez f. die Große Abzockkoalition Faschodeutschland

Münterferkel (Arbeiterveräter)
Bambela Ferkel (Nutte des Kapitals)

besorgter bürger

vor etwa drei wochen geknipst:

so übernachten obdachlose:



Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Regenwurm

hier in Hamburg gibt es ein Straßenmagazin das heißt hinz und kunz
und wird von obdach- und wohnungslosen verkauft

für Infos im Netz HIER:

da gab's in Hamburg mit ca. 3000 Leuten den "Bettlermarsch"
es ging um mehr Rechte und gegen Ausgrenzungen von Obdachlosen

es gibt viele Obdachlose die ein Zimmer oder eine kleine preiswerte, bezahlbare Wohnung suchen,bloß ist günstiger Wohnraum kaum vorhanden
...........

in hamburg gibt es ein Winternotprogramm ca. 3100 Schlafplätze sollen dann zur Verfügung stehen, es geht aber nur darum, das keiner erfrieren soll

da gibt es bspw. das pik as, wo Leute Ihre Klamotten waschen können und der Hund darf auch mit, etwas zu Essen, eine Postadresse und soziale Kontakte bei einer Tasse Kaffee

die Übernahme der Mietkosten ist außerdem günstiger, als die Bezahlung von Notunterkünften

Hilfe bei Wohnungsnotfällen neu organisiert

ZitatDie Fachstellen für Wohnungsnotfälle in den Hamburger Bezirksämtern bieten Menschen, die vom Verlust ihrer Wohnung bedroht sind, "Hilfen aus einer Hand". Sie sind Ansprechpartner u.a. bei Mietschulden und drohendem Wohnungsverlust.
Link (für Hamburg)

die Zahlen von Wohnungslosen in Hamburg,
die schwanken so von 1300 bis 1900 Leuten
in der BRD circa 37 000 ( na ja zahlen )

von Innen der Wohncontainer


Also wer seine Wohnmöglichkeit verliert, hat nur wenige Chancen etwas neues zu finden weil
a - zu teuer
b - zu wenige freie Wohnungen
c - Schufa Auskunft
d - Erwerbslos

manche, das sind wenige, besetzten mal ein Haus oder zieh'n im Wald mit dem Zelt

leider gib's wie überall "Rechtesradikale und Durchgeknallte" die die Wohnungslosen körperlich verletzen, deswegen tun sich einige zusammen und andere verstecken sich nachts ganz gut

Am Ende noch ein Link der etwas zusammenfassender ist HIER:
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Regenwurm

klaus 72 schrieb:
ZitatDie Obdachlosigkeit ist definitiv gestiegen, aber wird anscheinend nie darüber ersthaft diskutiert!

mal wieder eine "gute" Meldung

Nicht immer sind es Milliardenspenden, sondern die kleinen Gesten die helfen, dass Menschen, die abfällig von anderen als Bodensatz der Gesellschaft bezeichnet werden, ihr Selbstwertgefühl wiederfinden können.

Das Projekt "Pro Poor Sports", dessen Verband sich auf die Fahnen schreibt, die Lebenssituation von Obdachlosen zu verbessern, organisiert die Fussball WM der Obdachlosen. Seid 2003 findet alljährlich diese WM statt. Die Organisatoren sind davon überzeugt, dass regelmäßiger Sport positiv zur Veränderung im Leben von Obdachlosen beitragen kann. Sport im allgemeinen ist sicherlich eine der besten Möglichkeiten, sich in die Gesellschaft zu integrieren und gerade der Fussball trägt dazu bei, dass Anliegen von Menschen am Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken.

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.


Regenwurm

Obdachlose besetzten Haus in Mariahilf
59 Obdachlose haben Sonntagabend ein leer stehendes Haus in der Gumpendorfer Straße in Wien-Mariahilf besetzt.
Nach Verhandlungen mit der Polizei und Vertretern der Stadt wurde die Besetzung am späten Abend friedlich beendet.  
     
     
Die Obachlosen wollten auf ihre Situation aufmerksam machen und ein Kultur- und Sozialprojekt verwirklichen.    Friedliche und gewaltlose Besetzung
Die Besetzer wollten in dem Haus in der Gumpendorfer Straße 157 ein Kultur- und Sozialprojekt verwirklichen.

In einer Aussendung erklärten sie, das Haus "friedlich und gewaltlos" besetzt zu haben. Sie hätten über ihre Situation seit eineinhalb Jahren mit Vertretern der Stadt Wien Gespräche geführt, "bei denen trotz aller Zusagen nichts passiert ist".  
-Quelle-

...na ab und wann geht ja was
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Kater

ZitatWohnungslose im Bürokraten-Wirrwarr
Freitag 17. November 2006, 14:34 Uhr
 
Mainz (ddp-rps). Auf der Baseballmütze von Karin S. sind bunte Blumen eingestickt und darüber in grüner Farbe das Wort «Happy». Doch wer unter dem Mützenschirm in die Augen der 43-Jährigen blickt, der bekommt einen anderen Eindruck: Katrin S. ist unglücklich. Die gelernte Näherin lebt seit zwei Jahren auf der Straße, seit ihr Freund sie aus der gemeinsamen Wohnung geworfen hat. Nach einem Schlaganfall 1994 ist sie halbseitig gelähmt und braucht ärztliche Betreuung. Seit «Hartz IV» und der Gesundheitsreform sind solche Leistungen für wohnungslose Menschen schwieriger zu erhalten denn je, sagt der Mediziner Gerhard Trabert, der Karin S. jede Woche in seinem Arztmobil für wohnungslose Menschen behandelt.
Seit zwölf Jahren ist Trabert mit dem Mobil in Mainz unterwegs, inzwischen bekommt er dabei Unterstützung von weiteren Ärzten und Krankenschwestern. Früher seien seine Patienten einfach über das Sozialamt krankenversichert gewesen, berichtet er. Mit den Neuregelungen durch «Hartz IV» sei die Situation der Wohnsitzlosen sehr viel schwieriger geworden: Etwa die Hälfte der Patienten, die heute zum ersten Mal ins Arztmobil steigen, sei nicht krankenversichert.

Dies liege an einer Vielzahl neuer bürokratischer Hürden, sagt Trabert. Die Versicherungsbeiträge der Wohnungslosen würden prinzipiell zwar von den Jobcenter gezahlt. Dazu müssten die Betroffenen aber eine Bescheinigung vorlegen, die sie nur für jeweils einen Monat bei der Versicherung erhalten, bei der sie früher Kunde waren. Liege die Bescheinigung beim Jobcenter vor, so müssten sie manchmal noch zusätzlich eine Abmeldebescheinigung ihres letzten Wohnorts einreichen. Wenn der kranke Wohnungslose vorher weiter weg gewohnt habe, sei dies aber oft unmöglich, kritisiert Trabert.

So wie Ferdinand E. Der 45-Jährige ist seit gut einer Woche in Mainz und rollt nachts seinen Schlafsack in der Nähe des Bahnhofs aus. Er freut sich über den unerwarteten Service des Arztmobils. Hier muss er keine Praxisgebühr zahlen und wird behandelt, obwohl er keine Versicherung hat. Vielleicht schließe er nachträglich eine ab, hofft Trabert. Seit sieben Jahren «mache ich so ein bisschen um die Welt», erzählt Ferdinand E. Seinem Gesicht sieht man an, dass er gerne lacht, er hat einen Spruch nach dem anderen auf Lager. Aber nach Traberts Vermutungen hat der Gutgelaunte schon viel mitgemacht.

«Fast alle Wohnungslosen haben traumatische Erlebnisse hinter sich wie den Tod des Partners oder ihrer Kinder», berichtet der Mediziner aus Erfahrung. Manche sähen keinen Sinn mehr im Leben, hätten oft psychische Erkrankungen oder Suchtprobleme. Deswegen hat Trabert sich auch eine Sozialarbeiterin in sein Team geholt. Auf der Straße zu leben sei wie ein chronischer Suidzid. «Viele haben die Motivation für ein bürgerliches Leben verloren», erläutert der Mediziner.

Einer davon ist Werner A. «Ich habe mein Leben selbst zerstört», sagt der 40-Jährige. Er fasst es in Stichworten zusammen: «Unfall, Alkohol, Straße, Frau, runter von der Straße, zwei Kinder, Beziehung kaputt, Knast, Straße.» Seit 17 Jahren hat er keine Wohnung mehr, schläft in einem Zelt. Zum Arztmobil kommt er wegen Kreislaufproblemen. Woran es liegt, glaubt Werner A. zu wissen: Alkohol. Abschrecken kann ihn das kaum. »Ich versuch, mich totzusaufen«, resigniert er. Er habe nicht mehr viel Pläne.

Karin S. schon. Sie räumt ein, dass sie irgendwann wieder eine kleine Wohnung haben will. Vorerst schläft sie auf «ihrer» Bank am Rheinufer. Ohne Schlafsack, nur mit einer Decke. Sie friere nicht so leicht, sagt sie. Sie sei hart im Nehmen, sagt Trabert.

http://de.news.yahoo.com/17112006/336/wohnungslose-buerokraten-wirrwarr.html

Regenwurm

Rotes Kreuz verstärkt Obdachlosenhilfe für den Winter

Das Rote Kreuz  hat in der Hamburger Innenstadt 299 Schlafsäcke und warmes Essen an Obdachlose verteilt.

Winterprogramm zum Schutz der Bedürftigen vor Kälte.

Die Helfer fahren einmal monatlich mit einem Bus durch Hamburg und versorgen Obdachlose mit Essen  und warmer Kleidung.

In Hamburg leben ca. 1201 Menschen ohne festen Wohnsitz.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Regenwurm

Obdachlose raus:
 Triest ließ Sitzbänke aus der Innenstadt entfernen - Großdemo!


Künstler & Intellektuelle treten gegen Kampagne auf

Künstler, Intellektuelle und Linkspolitiker haben in Triest gegen den Bürgermeister demonstriert, der aus Sorge um das Stadtbild Sitzbänke von der Piazza Venezia hatte entfernen lassen, die von Obdachlosen als Nachtquartier genützt worden waren.
 "Die Innenstadt ist kein Campingplatz. Bänke sollen Senioren und Kindern dienen.
 Landstreicher sollen woanders hingehen", sagte Stadtrat, Politiker der Rechten.


Kaufleuten in der Innenstadt hatten gegen die Unterstandslosen protestiert, die ihrer Ansicht nach die Straßen verschmutzen und Touristen vertreiben.
Die Entfernung der Bänke rief wiederum Protest hervor.

Nach der Entfernung der Bänke machten sich mehrere Obdachlose nach Rom auf.

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Pyronaut

ZitatOriginal von regenwurm
Rotes Kreuz verstärkt Obdachlosenhilfe für den Winter

Das Rote Kreuz  hat in der Hamburger Innenstadt 299 Schlafsäcke und warmes Essen an Obdachlose verteilt.

Winterprogramm zum Schutz der Bedürftigen vor Kälte.

Die Helfer fahren einmal monatlich mit einem Bus durch Hamburg und versorgen Obdachlose mit Essen  und warmer Kleidung.

In Hamburg leben ca. 1201 Menschen ohne festen Wohnsitz.

Es ist gut das sie das tun. Aber einmal im Monat erscheint mir dennoch zu wenig. ?(
~ X-men 3 - Der letzte Widerstand ~

ManOfConstantSorrow

Der Gründer der Emmaus-Gemeinschaft, Abbé Pierre, ist im Alter von 94 Jahren in einem Pariser Krankenhaus gestorben. Unter dem Decknamen Abbé Pierre arbeitete der Fabrikantensohn aus Lyon für die französische Widerstandsbewegung. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich der katholische Priester für Obdachlose und gründete 1949 in einer Pariser Vorstadt die erste von inzwischen weltweit rund 300 Emmaus-Gruppen. Frankreichs Präsident Chirac bezeichnete Abbé Pierre als herausragende Persönlichkeit der Zeitgeschichte, die das Gute verkörpert habe.

dlf-nachrichten
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

mupine

Vermieter können KEINE Schufa Auskunft über Mieter einholen...

mupine

dann gäbe es wohl noch erheblich mehr wohnungslose...

Kater

Zitat»Dann muß man irgendwo im Hausflur pennen«

Im Winter sorgen Berliner Ordnungskräfte dafür, daß Obdachlose sich nicht in Bahnhöfen aufwärmen können. Ein Gespräch mit Thomas Möller
Interview: Zoran Sergievski
 
Thomas Möller (Name von der Redaktion geändert) lebt in Berlin auf der Straße und verkauft die Obdachlosenzeitung Die Stütze, die-stuetze.com
Seit wann leben Sie auf der Straße?

Als ich elf war, daß war 1992, bin ich aus dem Heim abgehauen nach Berlin. Dort hab ich am Alex ein paar Punker kennengelernt, die mir gezeigt haben, wo man schlafen und sich waschen kann. Wir haben dann ne Zeit lang im besetzten Haus in der Samariterstraße gewohnt und später einen Streetworker kennengelernt, der uns an eine Jugend-WG vermittelt hat. Zunächst wollten sie mich da nicht haben, weil ich zu jung war. Als das Jugendamt dann festgestellt hat, daß ich aus Mecklenburg kam und nicht mal eben zurück kann, haben sie mich doch da wohnen lassen.

Aber Sie sind dann nochmal zurück nach Mecklenburg-Vorpommern gegangen, oder?

Ja, über die Caritas habe ich wieder Kontakt zu meinem Bruder gekriegt. Der hat mich dann überredet, zurückzukommen. Das war erst auch okay, bis ich wieder zur Schule mußte. Da fing meine kriminelle Karriere an, mit Autos klauen und so. Dann bin ich 2000 für ein Jahr und acht Monaten in Neustrelitz im Knast gelandet. Wieder draußen, bin ich zurück nach Berlin gegangen. Jetzt verkaufe ich hier die Obdachlosenzeitung Die Stütze. Damit verdiene ich mir meinen Lebensunterhalt, also mein Essen und Übernachtungsgebühren. In den Obdachlosenheimen will ich nicht schlafen.

Wo übernachten Sie normalerweise?

Momentan gehe ich in der Friedrichstraße in eine Pension, da kann ich für fünf Euro die Nacht schlafen.
Wie kommen Sie mit der Kälte zurecht?

Es geht. Aber es wird wahrscheinlich noch einmal kälter, und meine Jacke ist kaputt. Ich kann sie nicht richtig zu machen, das ist beschissen. Wenn man sich hier in den Bahnhöfen aufhält und die Rotkappen, also die Leute vom Ordnungsdienst, kommen, fliegen wir gleich raus. Das ist halt der Tagesablauf von den Rotkappen: uns immer hin und her zu jagen.

Sind die Berliner Wärmestuben nah beieinander?

Nein. Beim neuen Hauptbahnhof sollte eine neue vom Roten Kreuz eröffnen, das auch Suppenküchen betreibt. Das wurde nicht genehmigt, wohl weil das in der Nähe vom Kanzleramt ist und da wollen die ...  ein »sauberes« Viertel haben.

Ja, das Pack soll woanders hin. Beschissen wird es, wenn man nicht weiß, wohin man gehen kann. Die Bahnhöfe haben zu, und wenn man die fünf Euro nicht zusammenkriegt, muß man irgendwo im Hausflur pennen.

Und die Leute, wie reagieren die?

Die haben natürlich keine Lust drauf, daß Leute in ihrem Flur liegen. Aber es ist insgesamt eiskalt geworden. Wenn man heute wen fragt, ob er eine Zeitung abkauft, damit man seinen Schlafplatz bezahlen kann, fragt der gleich, »warum gehen Sie nicht arbeiten?« Aber wir stehen morgens auf, rennen den ganzen Tag mit der Zeitung rum, probieren das Geld zu verdienen. Ist das keine Arbeit?

Glauben Sie, daß es für Sie persönlich noch eine Perspektive gibt?

Natürlich. Aber durch Hartz IV sind wir ja momentan alle angeschissen. Diese Ein-Euro-Jobs bringen doch überhaupt nichts.
Wie sähe denn aus der Sicht der Obdachlosen eine zweite Chance aus?

Die meisten wollen gar nicht mehr. Die sind seelisch am Boden und zufrieden, wenn sie ihre Suppe haben und einen Schlafplatz. Die denken nicht mehr an die zweite Chance.
Wie teilt sich die Szene altersmäßig auf?

Es gibt ganz wenige minderjährige Zeitungsverkäufer. Der Großteil ist so zwischen 20 und 40 Jahre alt. Bei den Punks fängt das aber schon mit zwölf an. Meistens erleben die einen Winter und dann ist Feierabend, dann gehen die wieder nach Hause. Früher war der Zusammenhalt viel stärker. Wir haben viel mehr aufeinander aufgepaßt. Heutzutage besaufen die sich und hauen sich gegenseitig auf die Fresse.
Wurden Sie schon mal überfallen?

Nein. Ich hatte immer genug Leute, die auf mich aufgepaßt haben. Aber wie gesagt, bei uns war das auch ein stärkerer Zusammenhalt. Wir haben gesagt »Anarchie – Wir sitzen alle in einem Boot« und waren füreinander da. Wenn da einer in der Ecke gesessen und geheult hat, ist ein anderer hingegangen und hat gefragt, was los ist. Heutzutage gehen sie dran vorbei und machen sich lustig.

Wird Die Stütze nur von Obdachlosen verkauft oder auch geschrieben?

Teilweise schreiben Leute von uns auch was oder sagen was auf Band, das dann abgeschrieben wird.

Wieviel von den Einnahmen dürfen die Verkäufer behalten?

Wir zahlen 40 Cent pro Zeituung. Wenn wir sie also für 1,20 Euro verkaufen, behalten wir 80 Cent pro Stück. Das ist korrekt.

http://www.jungewelt.de/2007/01-29/049.php

klaus72

Hartz IV ist ein Armutgesetz mit Verelendungsprogramm:

http://www.jungewelt.de/2007/02-08/049.php


"Arsch hoch für den sehr harten Aufstand gegen Hartz IV"
.....das gilt auch für die noch arbeitenden Bürger !

klaus72

Die Obdachlosen brauchen keinen Schlafplatz im Sammelunterkunft, sondern.....

http://www.tempohousing.com/


Die Würde der Menschen ist unantastbar !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Mike70

@mupine

Keine Auskunft der Schufa einholen aber......schau mal!

Es ist in den letzten Jahren üblich geworden, dass Mieter vor Abschluss eines Mietvertrags sog. Mieter-Fragebögen, die sog. Selbstauskunft, ausfüllen sollen. Hierdurch kann der Vermieter dann umfassende Informationen über die zukünftigen Mieter herausfinden und verschiedene Bewerber um eine Wohnung auch miteinander vergleichen. Der Vermieter hat vor allem ein umfassendes Interesse an der Aufklärung der Tatsache, ob die zukünftigen Mieter sich auch den vereinbarten Mietzins leisten können und ob sie sich in die bestehende Hausgemeinschaft eingliedern werden. Der Mieter muss so einen Fragebogen nicht ausfüllen, aber will er den Zuschlag für die gewünschte Wohnung bekommen, wird er in der Regel nicht darum herumkommen.

Gruß Mike
Als Hirte erlaube mir, zu dienen mein Vater dir!
Deine Macht reichst du uns durch deine Hand,
dieses verbindet uns wie ein heiliges Band!
Wir waten durch ein Meer von Blut,
Gib uns dafür Kraft und Mut.

Regenwurm

Wachschutz für Obdachlose  Neues Projekt in Hannover gestartet

 Martin lebt seit zwölf Jahren in Hannover auf der Straße. Ganz bewusst habe er sich seinen Schlafplatz in der Innenstadt in einem langen Geschäftseingang gesucht, sagt der gelernte Dachdecker. Sobald sich jemand nähere, schalte ein Bewegungsmelder das Licht an. Damit will Martin gewalttätigen Übergriffen vorbeugen und sich sicherer fühler. Trotz der eigenen Vorkehrungen findet er es aber gut, dass künftig in Hannover private Sicherheitskräfte Obdachlose schützen wollen, sagt der 41-Jährige.
 Bundesweit einzigartiges Projekt
Das geschieht im Rahmen des bundesweit einmaligen Projekts «Außen vor», bei dem Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens protec, einer Tochterfirma der Hannoverschen Verkehrsbetriebe, auch für die Sicherheit jener Menschen sorgen, die auf der Straße leben. Dies geschieht nicht ohne Grund: Allein in diesem Jahr habe es in Hannover mindestens sechs schwere Überfälle auf Obdachlose gegeben, sagt protec-Wachschützer Sascha H., während er mit einem Kollegen Streife in der Innenstadt läuft.

Auch hinter Martins Vorsicht stecken schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit. Zu oft schon sei er von Jugendlichen an seinem Schlafplatz angepöbelt und gar bedroht worden. «Wenn die am Wochenende zu viel Alkohol getrunken haben, machen sie nachts eine Welle», sagt Martin. Wie zum Beweis, dass er sich wehren kann, richtet er sich aus seinem Schlafsack auf und hält einen Knüppel hoch, den er neben sich liegen hat. «Bevor die mich zu fassen kriegen, habe ich zwei von denen am Wickel», sagt er.

Polizei sieht Projekt als Hilfe
Doch soweit soll es erst gar nicht kommen. «Wir haben in den Dienstplänen die Route der Mitarbeiter so geändert, dass sie bei den Kontrollgängen mühelos die Schlafplätze der Obdachlosen aufsuchen können», erläutert protec-Geschäftsführer Dietmar Götze. Sein Sicherheitsunternehmen fühle sich schließlich dem Schutz aller Menschen verpflichtet. An Wochenenden, bei Veranstaltungen oder bei Fußballspielen würden die Kontrollgänge noch verstärkt. Bei der Polizei in Hannover werde das Projekt als eine «ergänzende Hilfe» gesehen, sagte Polizeisprecher Thomas Buchheit.

Werena Rosenke, stellvertretende Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe in Bielefeld, weiß, dass Obdachlose, die im Freien nächtigen, permanent in Gefahr sind. Vor allem in Ostdeutschland gebe es brutale Übergriffe Rechtsradikaler, sagt sie. Die Opfer würden im Schlaf überfallen.

Bevölkerung auf Obdachlose aufmerksam machen[/I]
Er wolle mit seiner Initiative den Obdachlosen nicht nur Schutz bieten, sondern auch ein Zeichen setzen, sagt protec-Geschäftsführer Götz. Ziel sei es, die Bevölkerung auf die Situation der Obdachlosen aufmerksam zu machen und sie zu mehr Verantwortung gegenüber den Randgruppen zu bewegen.

Derweil laufen Sascha H. und sein Kollege weiter durch Hannovers Innenstadt, sehen in U-Bahn-Stationen oder auf öffentlichen Plätzen nach dem Rechten und haben dabei verstärkt ein Auge auf Leute wie Martin. «Das sind schließlich genauso Menschen wie wir, nur mit weniger Glück im Leben», sagt Sascha H.

20.01.2008 SR
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

klaus72

Heute ist ein Obdachloser vor der Kongresshalle in Augsburg gestorben. Er starb durch den Kältetod.

Ich möchte nochmal an die Bürger erinnern, dass die Obdachlosen nicht in den Sammelunterkunft und auf der Strasse gehören. Sie gehören in einer Kleinwohnung und mit dazugehörende Therapie. ( Alkoholentzug, Sozialverhalten, Arbeitsgewöhnung etc )

               Menschenwürde ist UNANTASTBAR !  


Hartz IV macht auch Probleme mit der Wohnkostenregelung, sodass einige oder mehrere Mieter in die Obdachlosigkeit treibt.

Jeder Mensch kann mal obdachlos werden, wenn

- die ARGE die Miete nicht übernimmt
- durch Wohnungsbrand / Wasser / Katastophenfall
- Behördenwillkür
- keinen rechtsgültigen Mietvertrag zu vorweisen hat
- kriminellen Vermieter hat
- durch Krankheit insbes. psychische Erkrankung hat
- arbeitslos wird
- das Eigenheim vor der Zwangsversteigerung steht


Wer Schulden hat, den negativen Schufaeintrag hat, hat verdammt Probleme mit dem Vertragsabschluss, da fast jede Vermieter nach deren Bonität abfragen wird.
Auch die städtische Wohnungsbaugesellschaft fragt bei den Schufa, Bürgel, EOS, und Creditreform an.

Alle Wirtschaftsauskunfteien sind miteinander vernetzt !

Regenwurm

Man nennt sie Penner oder Berber, früher auch Land- oder Stadtstreicher. Gemeint sind Obdachlose, besser gesagt Wohnungslose, die am Rand dieser reichen Gesellschaft leben, und die sichtbare Form der Armut darstellen. In Deutschland gibt es keine offizielle Statistik der Wohnungslosen. Die aktuellste Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) in Bielefeld bezieht sich auf das Jahr 2004 mit ca. 345.000 Personen, davon leben ungefähr 20.000 ohne Unterkunft auf der Straße, darunter 9.000 Kinder. Die BAGW spricht davon, dass von den 'auf Platte' lebenden Menschen zwischen 1990 und 2004 mindestens 225 Menschen erfroren sind, und weitere 107 Wohnungslose seien vorwiegend von jugendlichen Tätern getötet worden. Andere Schätzungen sprechen von etwa 591.000 Menschen in Deutschland ohne einen mietvertraglich abgesicherten Wohnraum. Zusammen mit ungefähr 269.000 Aussiedlern ergibt das immerhin bundesweit 860.000 Menschen ohne eine Wohnung; das entspricht knapp der Gesamteinwohnerzahl von Köln, der viertgrößten deutschen Stadt.

Die romantische, idealisierende Vorstellung von Obdachlosigkeit findet man in Paris im sogenannten Clochard. Die Hilfsorganisation 'Enfants de Don Quichote' nutzte das in weihnachtlichem Glanze strahlende und von zahlreichen Touristen bevölkerte Zentrum der Seine-Metropole, um auf die aktuelle Armut aufmerksam zu machen. In Frankreich sind offiziellen Zahlen zufolge etwa 86.500 Menschen obdachlos. Nach Angaben des Hilfswerks Emmaus verfügen eine Million Menschen über keine Wohnung. 100.000 Menschen leben demnach auf der Straße, die übrigen in Wohnwagen, Zelten oder Obdachlosenheimen. Die kirchliche Stiftung Abbé Pierre spricht sogar von insgesamt 3,2 Millionen 'schlecht untergebrachten' Franzosen. Der Verein 'Die Kinder von Don Quichote' spendete 100 rote Zelte, die entlang des Kanals Saint Martin aufgestellt wurden, und zum Jahreswechsel zu einer Aufsehen erregenden Medienkampagne geführt haben. Prominente Künstler, Politiker und Journalisten wurden eingeladen, zum Zeichen der Solidarität mit den Obdachlosen eine Nacht in den Zelten zu verbringen. Ein 'Manifest für das Recht auf eine menschenwürdige Wohnung' wurde ausgerufen.

Vier Monate vor der Präsidentschaftswahl hat die französische Regierung reagiert und will das Recht auf eine Wohnung gesetzlich verankern und einklagbar machen. Ministerpräsident Villepin hat angekündigt, dass ein entsprechender Gesetzesentwurf bis Ende Februar im Parlament diskutiert werden soll. Die Präsidentschaftskandidaten überschlagen sich mit Wahlversprechen: der Kandidat der Konservativen Sarkozy verspricht, dass es in zwei Jahren keine Obdachlosen mehr geben werde, sollte er die Wahl gewinnen. Hastig stellt Sozialministerin Catherine Vautrin eine Soforthilfe von 70 Millionen Euro bereit, damit Obdachlose länger in Notunterkünften betreut werden können. 'Don Quichote' gehen die Zugeständnisse der Rechtsregierung nicht weit genug. Die Hilfsorganisation fordert durchgehende Öffnungszeiten von Notunterkünften und mehr Sozialwohnungen. 'Auf dem Rücken der sozial Schwächsten sollen Punkte für den Wahlkampf gesammelt werden' vermutet der sozialistische Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë. Gesetze allein sind keine Lösung, wenn der politische Wille fehlt. Seit 2000 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass 20 Prozent der Neubauten Sozialwohnungen sein müssen, doch viele 'gutbürgerliche' Kommunen drückten sich davor und zahlen lieber die vorgesehenen Strafen.

Die Situation in der Bundesrepublik Deutschland wird sich ab diesem Jahr für Obdachlose und sozial Schwache wohl deutlich verschärfen. Nicht ein einziger regionaler Wahlkampf wird ausgetragen von dem sie möglicherweise profitieren könnten - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung. Die BAGW forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, dem französischen Beispiel zu folgen und in die deutsche Verfassung ein Recht auf Wohnen einzuführen, das den Wohnungsverlust verhindert. 'Es ist eines modernen Sozialstaats unwürdig, dass Menschen von dem Verlust ihrer Wohnung bedroht sind, wenn sie ihre Miete nicht mehr bezahlen können', sagte Dr. Thomas Specht-Kittler. Obdach- und Arbeitslosigkeit sind ein Teufelskreis, aus dem die Betroffenen kaum herauskommen können. Ab 1. Januar 2007 sollen für ALG2-Empfänger Sanktionsmaßnahmen schneller angewendet werden. Nach der zweiten 'Plichtverletzung' kann der Hartz 4-Regelsatz schon um 60 % gekürzt werden, sogar Heizungs- und Unterkunftskosten können davon betroffen sein. Ob diese Regelung verfassungskonform ist, wird sich in künftigen Verfahren zeigen.

 Hat man erst die Wohnung verloren, ist es fast unmöglich wieder eine Arbeit zu finden, da wohnungslose Menschen, die in Wohnheimen leben, pauschal von Leistungen zur Beschäftigungsförderung ausgeschlossen sind. Der 'moderne Sozialstaat' wird den sozialen Druck erhöhen, weitere Reformen hat Bundeskanzlerin Merkel in ihrer Neujahrsansprache bereits angesprochen. Mit alten Tricks wird die Bundesagentur für Arbeit auch weiterhin die Arbeitslosenstatistik glätten, und Vertreter der Großen Koalition werden ungeniert Arbeitslose denunzieren, offenbar vom verängstigten Wahlvolk geduldet. Es ist sehr bezeichnend wie verhalten die deutsche Mainstream-Presse auf die Pariser Aktionen reagiert. Wieviele Menschen haben eigentlich seit Einführung der gesetzlichen 'Verordnungen zur Reform des Arbeitsmarktes' (Hartz 4) ihre Wohnung verloren? Ist das Thema spektakulärer wenn es Akademiker betrifft?

Quelle
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

1984

Bei den allgemein gehandelten Zahlen handelt es sich lediglich um Schätzungen. Das einzige Bundesland, dass eine Statistik führt ist NRW.

ZitatEs ist zu beachten, dass im Rahmen dieser Statistik nur solche Personen gezählt werden, mit deren Unterbringung die kommunalen Ordnungsbehörden befasst sind. So bleibt zum Beispiel der Personenkreis der "Nichtsesshaften"  unberücksichtigt.

Quelle: Landsamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW

Weiterhin kommt noch die Gruppe der Wohnungslosen dazu, also Menschen, die ihre Wohnung verlieren und bei Freunden oder Verwanden Unterschlupf finden.

Von daher erscheinen mir die 860.000 wesentlich realistischer, als die offiziellen 345.000.

flipper

das ist sie, die "soziale marktwirtschaft"...

die armen leute  ;(
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)


AnitaE

Hallo Klaus!

Ich finde das ist ein sehr wichtiges Thema das du angesprochen hast.  In der Tat ist es so dass auch ich den Eindruck habe dass man in Deutschland sehr gerne dieses Thema totschweigt.  Es ist ja auch viel "schicker" für Kinder in der Dritten Welt Geld zu sammel n als für ,beispielsweise, einen 65 jährigen alten deutschen Mann oder Frau, die besonders im Winter auf deutschen Straßen verhungern oder erfrieren.  Ich muss das so sarkastisch ausdrücken weil mich das maßlos ärgert..
Ich konnte oft beobachten (besonders im Winter) wie diese Menschen auf den Straßen bettelten um Geld..  Auch wir waren nie reich aber dennoch hatte ich für diese Menschen immer Geld übrig.  Eines Tages, das war 1993, ging ich in Aschaffenburg durch die Straßen im Winter und sah dort eine Frau, ich vermute mal sie war circa 60 Jahre alt, die auf einer Pappe auf dem Boden im Schnee saß..  Ich legte ihr fünf Mark in ihre Tasche und ging weiter doch irgendwie hatte ich ein unbefriedigtes Gefühl.  Ich blieb stehen drehte mich um und beobachtete eine Zeit lang die Situation.  Viele Menschen gingen an dieser Frau vorbei manche ohne einen Blick.  Besonders auffällig waren die Menschen die sehr gut und teuer angezogen waren.  Also die wahrscheinlich sehr viel Geld besitzen.  Diese Menschen haben gar nichts gegeben.  Dies hatte mich unheimlich geärgert und ich habe daraufhin damals einen Entschluss gefasst.  Ich ging nachhause und rief meine Bekannten an.  Ich sagte meinen Bekannten das ich gerne etwas organisieren möchte, dass wir alle ein bisschen Geld zusammen tun, jeder so viel wie er kann und dann Essen kaufen gehen, also Wurst, Käse, Milch, Brot.Es war höchst interessant zu sehen das von meinen damals circa 20 so genannten Freunden nur noch ungefähr 10 übrig blieben aber diese 10 Bekannten fanden meine Ideen gut und halfen mir.Wir fuhren also zu Aldi, Lidl und Norma und kauften dort die oben genannten Dinge ein.  Dann fuhren wir zu mir nachhause und schmierten circa drei Stunden lang Brote, kochten heißen Tee in acht Thermokannen und packten dazu Pappbecher ein.  Daraufhin fuhren wir die Brücken und Straßen von Aschaffenburg ab.  Wir stiegen aus, gingen zu den Obdachlosen und gaben ihnen Essen und Trinken.  Zunächst waren wir Ihnen natürlich nicht geheuer. :)) Die konnten sich gar nicht vorstellen dass es Menschen gibt die keiner Organisation angehören und dennoch privat so etwas organisieren..  Aber bis heute gehen mir manche Gesichter und Blicke von diesen Menschen nicht mehr aus dem Sinn, wie glücklich und froh sie waren zu sehen dass sie nicht vergessen sind von allen Menschen.  
Die Obdachlosigkeit und die damit verbundenen Probleme sind in unserem Land enorm.

Anita

Kater

ZitatPressemeldung des Erwerbslosen Forum Deutschland vom 13.08.2008

Nach Tod seines Mitbewohners - Obdachlosenheim sei für verbliebenen Hartz IV-Bezieher in Kauf zu nehmen

ARGE weigert sich die Kosten der Unterkunft für eine Übergangszeit zu zahlen und verweist auf das Obdachlosenheim

Bonn/Rhein-Sieg-Kreis - Das Erwerbslosen Forum Deutschland wirft der ARGE Rhein-Sieg menschenverachtenden Umgang in Zusammenhang mit einem Freitod des Hartz IV-Beziehers H.G und dem verbleibenden Mitbewohner Achim. H. vor. H.G. wurde nach einer Vermisstenanzeige von Achim H.., vor drei Wochen tot in seiner Garage aufgefunden, nachdem dieser seine Arbeitslosigkeit und nicht zuletzt dem erheblichen Druck der ARGE Rhein-Sieg nicht mehr standhalten wollte. Die beiden hatten zusammen ein Wohnung angemietet und sich die Kosten der Unterkunft geteilt. Sofort nach dem Tod wurde Achim. H. bei der ARGE Rhein-Sieg vorstellig und der Behördenleiter der ARGE in Troisdorf versprach, dass er vorerst in der Wohnung bleiben könne und die vollen Kosten der Unterkunft getragen würden, bis er eine angemessene Wohnung findet. Nach einem heutigen Schreiben will sich jedoch die ARGE nun nicht mehr an ihr Versprechen halten und nur einen Anteil an den Unterkunftskosten bezahlen.

Wörtlich heißt es in dem abgelehnten Antrag:
»Sie sind alleine lebend und bei drohender Wohnungslosigkeit wäre eine Unterbringung jederzeit möglich und von Ihnen in Kauf zu nehmen».
Was nichts anderes heißt, dass Achim H. sich auf ein Obdachlosenheim einstellen soll, da der Mieter nun jederzeit die Möglichkeit hat Achim H. sofort vor die Tür zu setzen.

Achim H. kann es kaum fassen: »Bereits im Jahr 2006 hat die ARGE Rhein-Sieg dafür gesorgt, dass ich meine Wohnung verloren habe, weil sie mir eine eheähnliche Gemeinschaft unterstellte. Eine Unterstellung, die im Nachhinein vor dem Sozialgericht nicht standhielt. Ich war damals froh, dass mir mein langjähriger Freund H.G. das Angebot machte, sich die Wohnung mit ihm zu teilen. Sonst wäre ich damals schon obdachlos geworden, weil für die preislichen Vorstellungen des Rhein-Sieg-Kreises und in der Kürze der Zeit keine Wohnung zu finden gewesen wäre«.
Besonders schockierend war für ihn, dass es in Gegenwart von mehreren Zeugen ein Versprechen Kostenübernahme seitens des Behördenleiters gab und die ARGE sich jetzt nicht an die gegebene Zusage hält. Im Übrigen hat Achim H. zwei kleine Töchter, die ihn regelmäßig besuchen und die Ferien bei ihm verbringen. In einem Obdachlosenheim könnte er sein Umgangsrecht nicht mehr wahrnehmen.

Das Erwerbslosen Forum Deutschland warf der ARGE Rhein-Sieg »menschenverachtenden Umgang« vor und verwies darauf, dass in derartigen Fällen, die volle Miete für eine Übergangsfrist von maximal sechs Monaten zu bezahlen wäre. «Es ist nicht nur pietätlos, wie sich die ARGE verhält, sondern auch ein unglaublicher Akt des Nichtausübens von Ermessen. H.G. ist noch nicht beigesetzt und schon fährt die ARGE erneut Maßnahmen gegen Achim H. auf. Wir können uns nun des Eindrucks nicht mehr erwehren, dass man Achim H. mit aller Gewalt brechen will, da er sich gegen jede negative Entscheidung der ARGE Rhein-Sieg erfolgreich gerichtlich zur Wehr gesetzt hatte und die ARGE attestiert bekam, dass sie rechtswidrig gehandelt hat», so Martin Behrsing, Sprecher des Erwerbslosen Forum Deutschland.

Auch gegen diese erneute Entscheidung wird Achim H. mit Hilfe des Erwerbslosen Forum Deutschland in einem Eilverfahren versuchen, dass ihm die Miete übernommen wird und er sich in Ruhe eine Wohnung suchen kann, ohne dass er vorher in ein Obdachlosenheim muss.

Achim H. und das Erwerbslosen Forum Deutschland geben in diesem Zusammenhang bekannt, dass H.G., den Freunde auch liebevoll »Wombel» nannten am 21.August auf dem Waldfriedhof Heiderhof in Bonn-Bad Godesberg beigesetzt wird. »Wir haben mit dem selbst gewählten Tod von »Wombel« einen lieben Menschen verloren, der sehr viel für die Gesellschaft getan hat, jedoch von dieser kaum etwas zurückbekam. Wir erinnern daran, dass er als Betriebsrat des Renova-Werks in Niederkassel-Mondorf für seine Kollegen im Jahr 2000 einen sehr guten Sozialplan durchgesetzt hat. Danach benötigte die Industrie den hochqualifizierten und talentierten Feinmechaniker allerdings nicht mehr, wie sich Wombel ausdrückte. Seit dem letzten Jahr sprach er immer wieder davon, dass er keine Aussichten bei Hartz IV sehen würde und den Druck der ARGE nicht mehr standhalten wolle. Er habe schon genug gekämpft und würde sich was einfallen lassen. Leider ließ er sich im Alter von 50 Jahren nur den selbst gewählten Tod einfallen», so Martin Behrsing.

http://www.erwerbslosenforum.de

Kater

ZitatGerichtsvollzieher bei Wohnungsräumung angeschossen

Wuppertal (AFP) - Ein Gerichtsvollzieher ist in Solingen bei einer versuchten Wohnungsräumung durch einen Bauchschuss schwer verletzt worden. Der 52-jährige Täter und Wohnungsmieter verschanzte sich nach Angaben der Wuppertaler Polizei anschließend in seiner Wohnung. Nach einem Telefongespräch mit den Beamten ergab er sich dann rund zwei Stunden später und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der 55-jährige Gerichtsvollzieher wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand habe sich stabilisiert, hieß es. Gegen den 52-Jährigen wurden Ermittlungen wegen versuchten Mordes eingeleitet.

http://de.news.yahoo.com/afp/20081009/tde-d-kriminalitaet-a4484c6.html

Kater

ZitatAbgeordnete fordert Aus für "Pennergame"

Eine Miliarde Seitenaufrufe zählt das Onlinespiel "Pennergame" im Monat. Darin soll das Leben eines Obdachlosen simuliert werden. Eine SPD-Abgeordnete fordert nun ein Verbot des Spiels - die Entwickler fühlen sich missverstanden.

weiter:

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,590507,00.html

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