Gesellschaftliche Verhältnisse und Psyche

Begonnen von Kuddel, 12:29:13 Mi. 27.Dezember 2017

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Kuddel

Es ist ein unendliches Thema. Ich habe da keine Antwort parat, aber ich finde es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen. Ich war auf selbstorganisierten Polittreffen, auf denen psychische Gesundheit und Krankheit Thema war. Für mich war das inspirierend, neue Zweifel, neue Ideen.

Es wurde angezweifelt, ob es einige der "Krankheiten" überhaupt gibt, oder ob abweichendes Verhalten und Fühlen nur als krank gebrandmarkt wird, vielleicht um Therapien und Medikamente verkaufen zu können.

Menschen sind nicht gleich, sie kommen unterschiedlich auf die Welt. Wesenszüge oder Fähigkeiten sind unterschiedlich ausgeprägt. Vieles, was man vielleicht eine menschliche Schwäche nennen könnte, wäre nicht weiter schlimm, wenn Menschen entlang ihrer Fähigkeiten zusammenlebten. Wenn aber Leistung und Konkurrenzkampf das Zusammenleben bestimmen, fallen immer mehr Menschen heraus, die nicht gut genug "funktionieren".

Wenn man mitfühlend ist, wenn man versucht, gesellschaftliche Entwicklungen weiterzudenken, wirkt sich das auf das Wohlbefinden aus.

Der chefduzen-User "Troll" hatte folgende Sigmatur:
ZitatEs ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Mir sind Menschen, die nur so vor Glück, Gesundheit und Zuversicht strotzen, unheimlich.

Dennoch:
ZitatEndloses Grübeln, Angststörungen, Psychosamotische Erkrankungen, Suizidalität und Süchte fressen den Menschen von innen auf. Bis Lebensmut, Hoffnung, Ziele und  Freude verschwunden sind.

Statt mit Wut und Agression auf die problemauslösenden Strukturen zu reagieren, richtet sich die Zerstörungskraft der inneren Not gegen den Betroffenen selbst.

Mach kaputt was dich kaputt macht ist leider leichter gesungen als getan.

Leider verdammt richtig. Man kann Seelenpein nicht einfach als "normal" wegstecken, denn Schmerz und Leid sind real.

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 09:53:54 Do. 24.April 2025Leider verdammt richtig. Man kann Seelenpein nicht einfach als "normal" wegstecken, denn Schmerz und Leid sind real.

Man könnte es sich das bildlich wie eine Badewanne vorstellen, die von Geburt an mit Wasser gut befüllt
ist. Das Wasser ist so zu sagen die Energie für Neugierde sowie die Kräfte, sein Dasein zu befriedigen.
Vom Lernen, sprich Lebenserfahrungen sammeln, weiter die Aufrechterhaltung seines ausgewogenen seelischen
und leiblichen Wohlbefinden.

Hin und wieder zieht ein Erlebnis den Stöpsel raus, gerät unter Stress und versucht diesen Stöpsel wieder
auf sein Platz zu bringen. Problemlösungsorientiert kann das etwas dauern, je nach dem, wie dicke das
Problem gerade ist und es geht Wasser verloren.. Ist das Problem gelöst, ist der Abfluss gestoppt und
der Wasserhan kann durch Erfolgserlebnisse und angenehmer Erlebnisse auf gedreht werden, dann füllt sich
die Badewanne wieder..

Das könnte man als "normal" bezeichnen, Probleme kommen, kosten Energie, sie zu lösen und nach Abfluss
füllt der Wasserhan via Eustress (erfreuliche Dinge) die verlorene Energie wieder auf.

Nun ist aber die Frage offen, wie groß die Badewanne ist und ob man das überhaupt z.B. in Liter an
Fassungsvermögen bemaßen könnte. Ich glaube nein.

Jede Badewanne ist unterschiedlich. Ist die Entstehungszeit (Kindheit/Jugend/Adoleszeit) positiv
gelaufen, ist dessen Badewanne villeicht auch ein Pool ? Umgekehrt keine Badewanne mehr, eher ein
Waschbecken. Den Unterschied macht die Stressfestigkeit eines Menschen aus.

Krankhaft wird es, wenn nur ein Waschbecken vorhanden ist und sich ein Problem schlecht oder nicht
lösbar erscheint. Die Energie läuft ab, kann nicht nachgefüllt werden, weil das Problem zudem den
Wasserhahn blockert und es ist eine Frage der Zeit, wann nur noch eine Pfütze vorhanden ist a la
als Betroffener den Eindruck bekommt "Ich kann nicht mehr."

Schafft man es danach nicht, zu radikalen Entscheidungen zu kommen, das immer noch anliegende
Problem zu stoppen, läuft die Pfütze auch aus und im Gehirn geraten Botenstoffhaushalt durcheinander.

Ab diesen Punkt kann man von Erkrankung sprechen, die entsprechende Sympthome nach sich ziehen.

Dieses Ungleichgewicht zwichen den Botenstoffen erzeugen dann Irritationen im Denken und können
entweder weitere seelische Störungen erzeugen oder bei Erkenntnis einer Störong zu Rückzug bis
zum Suizid führen. Glück demjenigen, der dann zu ihm passendes Antidepressiva in der Hausapo hat.
Antidepressiva gibt es wie Sand am Meer und das richtige zu finden manchmal schwierig, das erst
mal 3..5 verschiedene angetestet werden müssen.

Bei manchen Menschen wurde in seiner Entstehungszeit von Außeneinwirkungen negativer Art (Distress)
Löcher in der Wanne oder Waschbecken geschlagen. Den Standard-Badewannenstöpsel an seinem Platz zu
bewahren reicht dann alleine nicht aus und man muss ein Lappen, der aus Psychoselbstveräppelung
und daraus folgender Verhaltensweisen besteht zusätzliche Löcher stopfen.
Doch diese Stopfarbeit kostet auch Energie und zwingt dazu, sich weitere Probleme vom Halse zu
halten. Man kann eine weitere Veraschlechterung nur durch Radikalentscheidungen stoppen.

Diese Entscheidungen müssen nicht duerhaft sein. Es kommt drauf an ob sich das Problem lösen
lässt und der Wasserstand aufrecht erhalten werden kann.. Darüber wird stets gegrübelt.

Jo, so in etwa funzt eine Depression. Besonders ätzend ist, wenn eine Depression ignoriert
wird und dadurch weitere Gemütserkarankungen ausgelöst werden. Dann geht es in eine chronische
oder bipolare Depri über, die besonders schwer händelbar ist.

Das Lied "Mach kaputt, was dich kaputt macht" ist schon der richtige Wegweiser, doch das "wie
mache ich das ?" ist eine Schuhnummer für sich und der auch noch bei jedem Betroffenen anders.

Dafür alleine den Kapitalismus als Schuldigen zu finden, ignoriert nur sein Selbst, denn der
Mensch ist keine Maschiene dessen Bedürfnisse sich am Messbecher ablesen ließe.
Kapitalismus macht anbei den kleineren Teil aus, da der Mensch ein soziales Wesen ist.
Störungen im Umgang seines Umfeldes können genau so krank machen, mag das Portmonaie noch so
dick sein.

(Klugscheißmodus, grobkörniger Erklärbär, Glaskugelblicke aus.)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

@ Onkel Tom, Deinen Beitrag finde ich super gut.  :)

Er beschreibt sehr anschaulich, wie psychische Krankheiten und Probleme entstehen. Und auch, dass nicht jeder Mensch von Kindheit an die besten Voraussetzungen hat.

Die Badewanne, der Stöpsel und auch der Wasserhahn sind bestens geeignet, diese Situation zu beschreiben.

Dennoch denke ich, dass die meisten psychischen Krankheiten und Probleme mit unserem Gesellschaftssystem im Zusammenhang stehen. Wenn ich so zurückdenke, dann komme ich schon zu dem Schluß, dass meine sämtlichen psychischen Probleme damit im Zusammenhang standen bzw. noch immer stehen. Es kommt nunmal nichts von allein.

Und ich sehe es so, dass "Störungen im Umgang seines Umfeldes" auch mit dem Kapitalismus zu tun haben. Er beeinflusst halt auch unsere sozialen Beziehungen oftmals sehr negativ. Manche Menschen mit Reichtum merken ja vielleicht, dass auch ihnen irgendwas fehlt. Irgendwas, was ihnen der Kapitalismus nicht bieten kann.

Kuddel


Hartzhetzer

Eine kurze Anmerkung meinerseits:

Als ich vor einigen Jahren in Psychotherapie war fragte ich meinen Therapeuten folgendes:
"Wäre es nicht sinnvoller die Minderheit derjenigen Menschen zu Therapieren die ihren Mitmenschen ständig das Leben zur Hölle machen? Wenn man in einer Gruppe mit 20 Menschen einen Mobbenden Tyrann hat dann macht der die halbe Gruppe mit seinem Verhalten krank. Also wäre es doch logisch denjenigen zu Therapieren der andere Menschen krank macht anstatt im Nachhinein die Opfer zu behandeln, die man ja dadurch verhindern könnte.

Mein Therapeut antwortete mir:
"Diese Menschen haben aber keinen Leidensdruck daher haben sie auch kein Interesse an einer Therapie."

Das sagt viel aus über diese Gesellschaft und ihren Umgang mit Psychischen Erkrankungen sowie deren Ursachen.
Die Nazis vollzogen auf ihre Weise, was die Sozialdemokratie sich immer erträumt hatte: eine »ordentliche Revolution«, in der alles ganz anders wird, damit alles so bleiben kann, wie es ist.

Zitat Schwarzbuch Kapitalismus Seite 278

counselor

Es ist ein großes Problem, dass die Mobber meist ungestraft davon kommen.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Wanderratte

Ich finde, das mit dem Jobcenter ist ein sehr gutes Beispiel.

Hier kann man sehr gut sehen, dass psychische Krankheiten und Probleme mit unserem Gesellschaftssystem im Zusammenhang stehen.

Der psychische Druck auf die Menschen kann halt schon sehr hoch sein.

Kuddel

Es ist ein riesiges Feld.
Einiges ist offensichtlich, z.B. wie ständig wachsender sozialer Druck oder Druck am Arbeitsplatz sich psychisch auswirkt.

Wenn man sich die gesamte Gesellschaft ansieht, wird es komplizierter. Alles wird durchpsychologisiert. Man wird aufgerufen, in sich selbst reinzuhorchen, sich selbst zu analysieren oder zu therapieren. Oder alles wird institutionalisiert und in Hände von "Fachleuten" gelegt. Und auch da verschiebt sich stets das, was als krank oder gesund bezeichnet wird.

Ich habe da weitaus mehr Fragen als Antworten.

An anderer Stelle habe ich beschrieben, daß ich (zumindest für mich selbst) Kultur und Subkultur als Freiräume in der schwer erträglichen Gesellschaft gesehen und genutzt habe. Diese Freiräume wurden schon längst in das herrschende System intergriert und sind somit keine.

Ein daraus entstandener Gedanke ist die Frage, ob der Wahnsinn, die psychische Krankheit, nicht der Freiraum geworden ist, den sich die menschliche Psyche gesucht hat in dieser Welt ohne Freiräume.

counselor

Man sollte psychische Erkrankungen nicht zu einem Freiraum idealisieren. Psychische Erkrankungen lösen nämlich einen immensen Leidensdruck aus, was das Gegenteil von einem Freiraum ist.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Klaro, Ökonomiesystem, soziales Umfeld etc. machen viel aus doch der wichtigte Part daran,
wie der einzelne Betroffene damit umgeht, fehlt.

Kann Mensch sich nicht selbst so aktzeptieren, wie sein Wesen nun mal so geschaffen ist,
ist meines Erachtens keine konstruktive Selbstreflektion möglich.
Das Gegrübel darum, warum man nicht klar kommt endet dann in "Kann ich nix gegen machen,
weil Verursacher nur andere sein können." (Blokade, Erforschungsweg weiter zu gehen)oder
Abwechslungshandlungen,die dazu führen, zu verdrängen oder sich selbst zu belügen/betrügen
oder das Hirn betäuben.

Das Ausbeutertum hat für sich die schwarze Plüschologie entdeckt, um die Gewinnmaximierung
zu steigern. Völlig menschenverachtend ausgetüfftelte Ablaufpläne gesteuerten Umgangs mit
"Dienstleistern" (hier ANs mit Job oder ohne Job) saugen denen den Sack Energie bis auf den
letzten Tropfen aus.

Mal aus technicher Sicht bedacht, hilft da doch nur eine "Firewall", die das schlimmste außen
vor hält, um seine Energie und sein Gemüt zu schützen.

Der Erbauer dieses ist der Plüschologe, der nur in einem selber steckt.
Andere, egal wer und wie kann ja vieles empfehlen, helfen kann es nur, wenn Empfänger_in es
innerlich aktzeptiert und entsprechend nach seinem Vermögen danach handelt.

Doch dazu muss man sich selbst erst mal aktzeptieren und so nehmen wie man ist.
Die beste Medizin ist zu sich selbst ehrlich zu bleiben. Geschummel ist da sooo verführerisch.

Villeicht ein neuen Gott erfinden, dem man die Eigenverantwortung in anderer
Phantasiepersönlichkeiten in den Schoß zu werfen ?

Naja, wenn man schon so mit sich selbst beschäftigt, kommt es doch ganz lecker rüber,
das z.B. sich Arno Dübel durch gepeinigte Erwerbslose zum Propheten mausert ?
Ich finde das schon interesannt, ob sich damit die Nuss des paralliesiert sein, knacken
lässt.

Also an die Erwerbslosen: Aktzeptiere das, wer und was du bist. Egal was andere über dich denken.
Innerlich kannst Du deinem Hassertum den Mittelfinger zeigen, doch dein Gemüt bleibt ganz cool
dabei, was deine Überlebenswaffe ist.  ;)

Dazu wird ja bereits am JCA-Projekt getüfftelt. Viel probieren, studieren und warum sollte es kein
neuen Cult geben, der das Leben des Elo wieder etwas schmerzbefreiter wird ?

Guten Appetit  ;)

https://www.youtube.com/@Jobcenteracademy

Mein Hirnschwurbelwurm zum Sonntag  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Es ist so ein schwieriges Thema.

Zitat von: Kuddel am 11:39:24 So. 27.April 2025An anderer Stelle habe ich beschrieben, daß ich (zumindest für mich selbst) Kultur und Subkultur als Freiräume in der schwer erträglichen Gesellschaft gesehen und genutzt habe. Diese Freiräume wurden schon längst in das herrschende System intergriert und sind somit keine.

Ein daraus entstandener Gedanke ist die Frage, ob der Wahnsinn, die psychische Krankheit, nicht der Freiraum geworden ist, den sich die menschliche Psyche gesucht hat in dieser Welt ohne Freiräume.
Ich finde, das ist ein sehr interessanter Gedanke.

Eine psychische Krankheit ist ja nicht angenehm und macht auch keinen Spaß. Doch möglicherweise versteht die menschliche Psyche das in dem Moment nicht.

Hauptsache erstmal raus aus dem krankmachenden System. Eine Art Selbstschutz sozusagen.

Andererseits sind psychische Krankheiten nichts Neues. Es gab sie schon immer, ob mit oder ohne gesellschaftliche Freiräume.

Zitat von: Onkel Tom am 16:47:40 So. 27.April 2025Klaro, Ökonomiesystem, soziales Umfeld etc. machen viel aus doch der wichtigte Part daran,
wie der einzelne Betroffene damit umgeht, fehlt.
Ich sehe es ja auch so, dass es auch davon abhängig ist, wie man mit einer Situation umgeht.

Somit benötigt man wohl zwei Strategien. Eine persönliche für sich selbst und eine politische Strategie für alle.

Politische Strategien sind jedoch nachhaltiger. Sie können zudem eine gesamte Gesellschaft weitestgehend vor psychischen Stress schützen.

Zitat von: Onkel Tom am 16:47:40 So. 27.April 2025Kann Mensch sich nicht selbst so aktzeptieren, wie sein Wesen nun mal so geschaffen ist,
ist meines Erachtens keine konstruktive Selbstreflektion möglich.
Das Gegrübel darum, warum man nicht klar kommt endet dann in "Kann ich nix gegen machen,
weil Verursacher nur andere sein können." (Blokade, Erforschungsweg weiter zu gehen)oder
Abwechslungshandlungen,die dazu führen, zu verdrängen oder sich selbst zu belügen/betrügen
oder das Hirn betäuben.
Irgendwie denke ich gerade, ich verstehe das nicht.

Und ich weiß auch nicht, ob das generell so ist, dass eine konstruktive Selbstreflektion nur dann möglich ist, wenn man sich so akzeptiert wie man ist. Ich verstehe nicht, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt.

Mich selbst so zu akzeptieren wie ich bin? Ich kann das nicht.

Ich kann nicht einfach sagen, okay, jetzt akzeptiere ich mich so wie ich bin und dann funktioniert das.

Und warum ist das überhaupt so wichtig? Wenn es doch so schwierig ist.

Und dennoch kann ich für mich und meine Rechte kämpfen. Ich finde, das ist viel einfacher. Dazu benötige ich Wissen, den Willen, etwas nicht zu wollen und dann einfach machen.

Und dann denke ich, dass es bestimmt einer gewissen konstruktiven Selbstreflexion bedarf, um überhaupt erstmal erkennen zu können, dass man sich nicht in allem so akzeptiert wie man ist.

Zitat von: Onkel Tom am 16:47:40 So. 27.April 2025Mal aus technicher Sicht bedacht, hilft da doch nur eine "Firewall", die das schlimmste außen
vor hält, um seine Energie und sein Gemüt zu schützen.
Das mit der "Firewall" ist eine sehr schöne Metapher.

Genau das ist es doch, was man benötigt, wenn man sich selbst schützen möchte.

Jeder sollte unbedingt so eine "Firewall" haben.

Zitat von: Onkel Tom am 16:47:40 So. 27.April 2025Also an die Erwerbslosen: Aktzeptiere das, wer und was du bist. Egal was andere über dich denken.
Wie macht man das?

Denn wenn es mir völlig egal ist, was andere über mich denken, dann heißt das doch, dass es für mich völlig okay wäre, wenn niemand mich mag. Dieser Gedanke gefällt mir nicht.

Irgendwie denke ich, es sollte in diesem Kontext doch genügen, wenn es mir völlig egal ist, was diejenigen vom Jobcenter und der Erwerbslosenindustrie von mir denken. Oder?

BGS

M. E. wächst die persönliche Freiheit, wenn man- meinetwegen auch mühsam und langsam gegen viele Widerstände von aussen-  lernt, sich frei zu machen von der Meinung der Anderen und damit beginnt sich selbst wirklich wertzuschätzen so wie man ist.

ZitatAn anderer Stelle habe ich beschrieben, daß ich (zumindest für mich selbst) Kultur und Subkultur als Freiräume in der schwer erträglichen Gesellschaft gesehen und genutzt habe. Diese Freiräume wurden schon längst in das herrschende System intergriert und sind somit keine [mehr].

Ein daraus entstandener Gedanke ist die Frage, ob der Wahnsinn, die psychische Krankheit, nicht der Freiraum geworden ist, den sich die menschliche Psyche gesucht hat in dieser Welt ohne Freiräume.

Freiräume gibt es noch immer. Denn es besteht normalerweise im Grunde stets die Möglichkeit einen Ort zu verlassen und etwas neues zu versuchen, wenn dem nicht so ist.

Andererseits endete Nietzsches Leben im Kampf gegen die damaligen Unterdrücker des Eigensinns in Einsamkeit, Verzweiflung und Wahnsinn.

Doch vorher hat er 1881 den Menschen mitgeteilt: "Ihr sollt lernen, ihr selbst zu sein ... Ihr sollt verlernen, andere zu sein, gar nicht zu sein, fremde Stimmen nachzuahmen und fremde Gesichter für die Euren zu halten."

Lange her, inzwischen sind Studierende ja nicht mal mehr in der Lage, einen etwas längeren Text zu erfassen.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Zitat von: counselor am 12:13:43 So. 27.April 2025Man sollte psychische Erkrankungen nicht zu einem Freiraum idealisieren. Psychische Erkrankungen lösen nämlich einen immensen Leidensdruck aus, was das Gegenteil von einem Freiraum ist.

Du hast ja Recht. Sicherlich möchte ich nicht, daß Menschen leiden.
Ich zweifele aber das an, was als "normal" und "gesund" gilt.
Psychische Zustände sind nicht immer rein individuell zu erklären. Es gibt Massenhysterien, es gibt Begeisterung, gemeinsam in eine Schlacht zu ziehen. Man erkennt den Menschen in solchen Situationen als eben nicht individualistisch, sondern als ein kollektives Wesen, auch wenn es in eine schlimme Richtung gehen kann, wie die kollektive Begeisterung für einen Führer oder für ein faschistisches Regime.

Wenn psychische Gesundheit ein fragwürdiges Konstrukt ist, kann man sich auch darüber Gedanken darüber machen, ob Psychische Krankheiten und -Störungen nicht auch etwas positives sein könnten.

Ich halte das Verdrängen psychischer Andersartigkeit und das Verstecken von Verruckten nicht für gut. Zu einer Gesellschaft gehört, daß Menschen unterschiedlich sind und viele nicht einer selbstgesetzten Norm oder Normalität passen. Einige psychische Abweichungen oder Krankheiten sind wirklich fies, für das Individuum, für die Gesellschaft. Es gibt da nichts zu beschönigen und auch keine einfachen Antworten.

Gerade weil man sich nicht damit auseinandersetzen wollte, hatten die Nazis ein leichtes Spiel mit der Aussonderung und Vernichtung von Behinderten und psychisch Kranken. Das war der Test, der Vorlauf, für die massenhafte und industrieelle Vernichtung von Menschen. Hätte es massiven Widerstand gegen die Ermordung von "lebensunwerten" Menschen gegeben, wäre es möglicherweise nicht zu dem Aufbau des KZ Systems gekommen.

Hier noch ein interessantes Fundstück:
Lehrstuhl für Wahnsinn
https://www.irrenoffensive.de/


counselor

Man sollte sich Gedanken machen, wie man die Situation der psychisch Kranken verbessert.

Was sich auf jeden Fall ändern muss, ist, dass psychisch Kranke am Rande der Gesellschaft (oft in Inklusionsbetrieben bzw Werkstätten) abgestellt werden, um dort für einen Hungerlohn zu arbeiten. Zu denken wäre auch an die in Heimen lebenden psychisch Kranken.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

götzb

Eine neue C Epidemie und geschlossene Jobcenter.

Eine wirklich guter Faktor um diesbezügliche Dinge zu reduzieren.

Sabotage als legitimes Mittel gegen Zwangsarbeit und Niedriglohn.

Wanderratte

Zitat von: BGS am 11:16:38 Mo. 05.Mai 2025M. E. wächst die persönliche Freiheit, wenn man- meinetwegen auch mühsam und langsam gegen viele Widerstände von aussen-  lernt, sich frei zu machen von der Meinung der Anderen und damit beginnt sich selbst wirklich wertzuschätzen so wie man ist.
Ja, das stimmt. Während meiner Kindheit und Jugend konnte ich das noch. Mir war zu 100% egal, was andere von mir denken.

Ich musste das aber nicht erst lernen. Es war einfach so.

Das war die höchste persönliche Freiheit, die man sich nur vorstellen kann.

Ich war aber auch die meiste Zeit allein. Doch auch das war mir zu 100% egal.

Manchmal wünsche ich mir diese Zeiten zurück.

counselor

Leider lassen sich psychische Krankheiten nicht mit ein bisschen Selbstfindung behandeln. In der Regel müssen da Profis, also Psychiater und Psychotherapeuten ran. Ein schwer Depressiver braucht halt Medikamente, um wieder auf die Beine zu kommen. Menschen mit PTBS brauchen Psychotherapeuten.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Zitat von: Wanderratte am 01:05:13 Mo. 05.Mai 2025Somit benötigt man wohl zwei Strategien. Eine persönliche für sich selbst und eine politische Strategie für alle.
Ja, anbei halte ich beides voneinander streng auseinander. Denn als Mix von beiden
erschien mir keine einzelne Lösung für beide Bereiche ein.
Da ist die Bearbeitung von zwei verschiedenen Baustellen meines Erachtens übersichtlicher
und kann besser einordnen, wo und wie man Einfluss ausüben kann, besser klar zu kommen.

Zitat von: Wanderratte am 01:05:13 Mo. 05.Mai 2025Wie macht man das?
Ob die Art und Weise, wie ich damit hantiere, der richtige Weg sei, kann ich nur
soweit bewerten, ohne "Belesenheit" meinen ganz persönlichen Weg ersucht habe und auch
finden kann. Eine Entwicklung, die über Jahre geht..
Wichtigster Schlüssel ist halt Ehrlichkeit zu sich selbst.

ZitatDenn wenn es mir völlig egal ist, was andere über mich denken, dann heißt das doch, dass es für mich völlig okay wäre, wenn niemand mich mag. Dieser Gedanke gefällt mir nicht.

Irgendwie denke ich, es sollte in diesem Kontext doch genügen, wenn es mir völlig egal ist, was diejenigen vom Jobcenter und der Erwerbslosenindustrie von mir denken. Oder?

Schmunzel.. Wenn die Lebensreife da ist, das man sich aktzeptiert, sprich Mensch weiß,
was er kann und wovon er die Finger lassen sollte, juckt das in rot eingefärbte so gut
wie gar nicht mehr.  ;) Da ist das dann nur eine Frage, ob Du auf die, die dich nicht
mögen, verzichten kannst.

Das gleiche funzt gegenüber JC und MT genau so gut. Hüstel, sogar viel viel besser, da
emotioneller Abstand und "Firewall" gegen Übergrifflichkeiten des SBs/MTs entsteht.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 21:24:58 Mo. 05.Mai 2025Ob die Art und Weise, wie ich damit hantiere, der richtige Weg sei, kann ich nur
soweit bewerten, ohne "Belesenheit" meinen ganz persönlichen Weg ersucht habe und auch
finden kann. Eine Entwicklung, die über Jahre geht..
Wichtigster Schlüssel ist halt Ehrlichkeit zu sich selbst.
In meinem Beitrag #75 habe ich ja geschrieben, dass ich das während meiner Kindheit und Jugend noch sehr gut konnte.

Doch irgendwann habe ich diese Fähigkeiten leider verloren.

Keine Ahnung, ob ich sie irgendwann wiederfinden kann. Ich denke aber auch, dass es ohne Ehrlichkeit zu mir nicht funktioniert.

Zitat von: Onkel Tom am 21:24:58 Mo. 05.Mai 2025Da ist das dann nur eine Frage, ob Du auf die, die dich nicht
mögen, verzichten kannst.
Und genau das ist das Problem. Ich kann das nicht bzw. ich möchte das nicht.

Mittlerweile habe ich Angst vor Einsamkeit.

Zitat von: Onkel Tom am 21:24:58 Mo. 05.Mai 2025Das gleiche funzt gegenüber JC und MT genau so gut. Hüstel, sogar viel viel besser, da
emotioneller Abstand und "Firewall" gegen Übergrifflichkeiten des SBs/MTs entsteht.  ;)
Ich denke auch, gegenüber JC und MT ist das alles sehr viel einfacher.

Zumindest dort kann ich das mittlerweile.

Das mit der "Firewall" finde ich so cool.

counselor

Der Umgang mit dem Jobcenter mag belastend sein, hat aber in der Regel mit psychischer Krankheit nichts zu tun. Wie ich schon sagte, kann man psychische Krankheiten nicht mit ein bisschen Selbstfindung a la OnkelTom behandeln.

Die Jobcenter sortieren aber psychisch Kranke aus, indem sie ihre Einweisung in Werkstätten für psychisch Kranke betreiben.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Die Situation der Erwerbslosen hängt nicht nur am Jobcenter. Es gibt neben der Bürokratie und den Sanktionen auch das gesellschaftliche Mobbing, von wegen Faulenzer und Schmarotzer. Das setzt den Betroffenen zu. Ich habe viele Leute gesehen, die als Langzeiterwerbslose psychisch immer weiter abgebaut haben. Sie waren irgendwann nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Mich nervt es aber, Erwerbslosigkeit und Jobcenter für den Mittelpunkt des Universums zu halten.

Jobs im Callcenter oder in der Kita haben nahezu identische Folgen wie die Behandlung als "Kunde" im Jobcenter. Dort gehen auch die Menschen kaputt. Für mich kein Unterschied.

Wenn Leute nach einer Schicht in der Kita oder in einem Pflegeberuf einfach nicht mehr können und nur noch abschalten und entspannen wollen, kann ich das nachvollziehen. Ich denke, Erwerbslose haben das Privileg von freier Zeit, die sich für politische Aktivitäten nutzen ließe.

Es gibt Mitstreiter, die erwerbslos und politsch aktiv sind. Aber Leute, die sich als Erwerbslose definieren oder sich Erwerbslosenzusammenhängen bewegen, sind kaum für andere Dinge jenseits des Erwerbslosenthemas zu haben. Sie hätten die Zeit sich zu engagieren, tun es aber nicht. 

Ich habe aufgegeben.

Wanderratte

Zitat von: counselor am 04:06:50 Di. 06.Mai 2025Der Umgang mit dem Jobcenter mag belastend sein, hat aber in der Regel mit psychischer Krankheit nichts zu tun. Wie ich schon sagte, kann man psychische Krankheiten nicht mit ein bisschen Selbstfindung a la OnkelTom behandeln.
Das hat ja auch niemand behauptet.

Nicht jede Angst und Unsicherheit muss zwangsläufig etwas mit einer psychischen Krankheit zu tun haben.

Mir hat "Onkel Tom" jedenfalls sehr dabei geholfen, die Angst vor dem Jobcenter wieder loszuwerden.

Und jetzt komme ich damit klar. Das ist es doch, was zählt. Von daher verstehe ich das Problem nicht.

Ich finde seine Tipps und Erfahrungen jedenfalls sehr hilfreich und interessant. Er ist nunmal jemand mit sehr viel Lebenserfahrung.

Du kannst ja einen anderen Weg gehen.

Und ich bin der Meinung, ab und an kann Selbstfindung schon sehr hilfreich sein. Wenn es funktioniert ist doch alles gut.

counselor

Alles gut. Onkel Tom hilft vielen Menschen, mit den Belastungen durch das Jobcenter klar zu kommen. Das ist positiv. Wenn er Dir hilft, dann ist das gut.

Hier ChatGPT zum Unterschied zwischen einer psychischen Erkrankung und einer normalen Reaktion auf belastende Lebensumstände:

Der Unterschied zwischen einer psychischen Erkrankung und einer normalen Reaktion auf belastende Lebensumstände liegt vor allem in Dauer, Intensität, Beeinträchtigung und Veränderung des Erlebens oder Verhaltens:

1. Normale Reaktion auf Belastung:

Zeitlich begrenzt: Die Reaktion klingt in der Regel ab, wenn sich die Lebensumstände verbessern oder man sich anpasst.

Nachvollziehbar: Die Gefühle (z. B. Traurigkeit, Angst, Frustration) stehen in einem verständlichen Zusammenhang mit der Belastung.

Funktionsfähig: Die betroffene Person bleibt meist in der Lage, ihren Alltag zu bewältigen.

Anpassung möglich: Die Person kann Trost finden, Unterstützung annehmen und sich wieder stabilisieren.


2. Psychische Erkrankung:

Anhaltend oder chronisch: Die Symptome bestehen über Wochen oder Monate und bessern sich nicht von selbst.

Unverhältnismäßig: Die Reaktion wirkt übermäßig stark oder unpassend zum Auslöser.

Einschränkend: Die Betroffenen sind deutlich in Alltag, Beruf oder Beziehungen beeinträchtigt.

Verlust von Kontrolle: Es kann zu Verhaltensweisen oder innerem Erleben kommen, die nicht mehr willentlich steuerbar sind (z. B. Panikattacken, depressive Lähmung, Wahnideen).


Ein Beispiel: Es ist normal, sich nach Jobverlust niedergeschlagen zu fühlen. Wenn jedoch jemand über Wochen hinweg hoffnungslos, antriebslos und suizidal wird, könnte das eine depressive Episode sein.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Onkel Tom

Zitat von: counselor am 04:06:50 Di. 06.Mai 2025Wie ich schon sagte, kann man psychische Krankheiten nicht mit ein bisschen Selbstfindung a la OnkelTom behandeln.
Erstens ist es nicht nur "ein bisschen" Selbstfindung und weiter habe ich nie behauptet,
das man sich damit bei Gemütserkrankungen solo selbst heilen kann.

Die sogenannten plüschologischen Selbstveräppelungstricks, die anbei zum Tragen kommen,
sind dazu dienlich, Nebenwirkungen von außen, wie z.B. Angstzustände vor dem Mobcenter
unter Kontrolle zu bekommen und auf Abstand zu halten.
Schließlich fressen Ängste Seele auf und genau das gilt auf zu halten, beziehungsweise
das Ängste nicht am Gemüt nagen, wovon es auch nicht endlos genug vorhanden ist.

Ist Mensch bereits am Gemüt erkrankt, helfen solche Dinger nur nebenbei etwas und ersetzen
Psychopharmaka in einer Akutphase erst Recht nicht.
Warum empfehlen Ärzte erst nach einer Akutphase einer Gemütserkrankung zu einer Psychotherapie ?

Genau, weil das Gehirn wieder klarer sein muss, um neue Denkstrukturen annehmen und üben zu können.
Mit ein durch Psychopharmaka ruhiggestelltem Hirnstoffwechsel sind solche Selbstfindungsrozesse
oder viel mehr die anbei so wichtige Selbstaktzeptanz zu gewinnen, dann um so schwerer.

Der Vorteil liegt darin begraben, das Selbstaktzeptanz ein wichtiger Grundbaustein ist,
sein Gemüt so weit wie möglich wieder zu stabillisieren. Den darauf bauen sich weitere
Verhaltensweisen auf, die dann das Ideal einer "Firewall" gegen Pain erscheinen lässt.

Zitat von: Wanderratte am 10:00:05 Di. 06.Mai 2025Mir hat "Onkel Tom" jedenfalls sehr dabei geholfen, die Angst vor dem Jobcenter wieder loszuwerden.

Und jetzt komme ich damit klar. Das ist es doch, was zählt. Von daher verstehe ich das Problem nicht.

Danke für die Blumen, denn genau das will ich damit erreichen, das Ängste vor dem JC reduzierbar
werden.. Das betrachte ich als aller Anfang von dem wieder her zu stellen, was durch Angstschürerei
von JC im Inneren des Betroffenen (bereits) kaputt gemacht wurde..

Jo, erst sich selber aktzeptieren können, dann weiter zur Abgebrühtheit über zu gehen, Unsinnigkeiten
vom JC völlig Schmerz- und Angstfrei zu begegnen..

Belohnung gibbet natürlich dafür auch. SBs sind auch nur Menschen und Elo kann anbei viel autistisch
organisierten Müll von JC als reines "Entsorgungs-Werkstück" verarbeiten/abweisen, statt dies z.B.
gleich als persönlicher Angriff zu verurteilen.
JC-Müllvermeidung schafft Platz für Energiegewinnung eigener Kreativität a la, wie gehe ich damit
weiter um.. Ein Kreislauf so zu sagen, der mit jeder Drehung das Innere weiter aufbaut.

Das der Bertelsmann-Forum sich zur H4-Erfindung auch mit Psychokram befasst hat, lässt sich anhand
der allgemeinen Erfahrungen mit dem JC kaum noch wiederlegen..

Mir wurde dies bereits ca. 2007 bewusst, das anbei mit viel schwarzer Pädagogik etc. gerrackert wird
und habe bei "Anti-H4-Kochstudios" diesen Part auch auf dem Tisch gelegt, doch anderen war es einfach
"zu anstrengend" darin zu graben.

De Bereitschaft, diesen Part zu berücksichtigen, hat meines Erachtens Seltenheitswert bei Betroffenen
aber in der Erwerbslosenindustrie und JC-Organismus das alltägliche "Operationsbesteck" beliebt, die
Arbeiterklasse zum Sonderpreis bei Laune zu halten/zu zwingen.

Die Jobmessen-Störaktionen wurden nicht alleine nur aus "Arbeitsmarktpolitischen" Gründen organisiert.
Der Elo sollte anbei auch innerlich zu spüren bekommen, das beide Seiten mit dem selben Wasser kochen
und der kleine David gegen den großen Goliath auch gewinnen kann..
Im Klein klein angefangen, wie z.B. gegen eine Eingliederungsvereinbarung erfolgreich vor zu gehen,
solle sich Elo nicht damit abfinden, einem Gottspiel erlegen zu sein.

Das wäre ein Irrtum und macht es dem SB und "Der Instutition" leichter, seine Opfer zu händeln.
So, nu muss ich zu diesem Satz doch mal kotzen gehen..  ;)

Meine Ideen berühren psychiche Erkrankungen nicht, weil dies zwei verschiedene Schuhe sind.
Das eine ist eine ernsthafte Gemütserkrankung und das andere könnte man auch als Optimierung
seines Selbst bezeichnen. Also bitte streng auseinander halten.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 16:32:31 Di. 06.Mai 2025Danke für die Blumen, denn genau das will ich damit erreichen, das Ängste vor dem JC reduzierbar
werden.. Das betrachte ich als aller Anfang von dem wieder her zu stellen, was durch Angstschürerei
von JC im Inneren des Betroffenen (bereits) kaputt gemacht wurde..
Ich weiß nicht, ob es Zufall ist oder nicht. Vielleicht habe ich aber auch einfach nur sehr viel Glück mit meinem Sb. Doch mir kommt es so vor, dass ich mit einem selbstbewussteren Auftreten beim Jobcenter eher in Ruhe gelassen werde. Jedenfalls wurde, seitdem ich keine Angst mehr habe, nie mehr versucht, mir irgendeinen Scheiß anzudrehen.

Mein Sb sagte sogar während des letzten Gesprächs, da er weiß, dass ich nicht allzu viel von Maßnahmen halte, möchte er mich nicht drängen. Sondern nur Angebote machen.

Angebote, die ich selbstverständlich immer alle ablehne. In Wahrheit halte ich nämlich überhaupt nichts von Maßnahmen und wäre auch bereit, gegen jede zu kämpfen.

Ich gehe davon aus, dass die Sbs auch viel lieber keinen Stress haben wollen.

Glücklicherweise hatte es das Jobcenter und die Maßnahmenindustrie noch nicht geschafft, mein Inneres grundlegend und nachhaltig kaputtzumachen. Dafür war der Zeitrahmen wohl zu kurz. Dank Dir war ich die Ängste und Probleme dann nämlich sehr schnell wieder los. 

Und darüber habe ich nochmals nachgedacht:

Zitat von: Onkel Tom am 16:47:40 So. 27.April 2025Also an die Erwerbslosen: Aktzeptiere das, wer und was du bist. Egal was andere über dich denken.

Zitat von: Onkel Tom am 21:24:58 Mo. 05.Mai 2025Da ist das dann nur eine Frage, ob Du auf die, die dich nicht
mögen, verzichten kannst.
Ich finde das immer noch sehr schwierig. Mittlerweile denke ich aber, dass kein Weg daran vorbei geht.

Wenn ich nämlich das akzeptiere, wer und was ich bin, dann muss es mir zwangsläufig egal sein, was andere über mich denken. Somit sollte ich wohl auf die, die mich nicht mögen, verzichten können.

Mir gefällt das zwar nicht, aber wenn es doch nicht anders geht. Das ist dann wohl etwas, was ich unbedingt lernen sollte.

Onkel Tom

Nun ja, normalerweise macht sich jeder Mensch darüber Gedanken, was das soziale
Umfeld von einem hält und dieses Verhalten findet ja auch im Berufsleben statt.

Und ob Du auf die verzichten kannst, die dich fürn A... halten, ist ja auch nicht
immer eindeutig.
Auf den Vorgesetzten Herrn Arsch kann man ja nur verzichten, wenn der eigene
Arbeitsplatz aufgegeben wurde oder zwecks Joberhalt Kompromisse zum Miteinander
gemacht wurden.

Diese Art von Selektion, wer noch in meinem sozialem Umfeld passt oder nicht, habe
ich ja auch durchziehen müssen, wie z.B. Abstand zu ehemaligen Saufkompanions
zu nehmen. Insbesondere die, die sich gleich angestoßen fühlen, wenn man mit denen
kein Alk mehr vernichen will.

Es hängt auch immer von den Abhängigkeiten ab, die genau so ehrlich durchgdacht
werden wollen.

So, wie ich das in deinem letzten Beitrag verstanden habe, waren meine Ratschläge nur
in soweit nützlich, den Angriff des JC auf deine Persönlichkeit vorbeugend fern zu
halten. Das ist gut so, das Du weiter auf dein Auftreten achtest,  das z.B. keine
Inhalte auftauchen können, wo der Elo Bemitleidung gut tun könnte.

Leider gibt es auch die, die sich mit "mir geht es nicht gut" Schonung oder Vorteile
erhoffen und z.B. mit ihren Erkrankungs-Diagnosen kommen.
Ich bin zu 101% davon überzeugt, das für sowas ein JC-SB oder MT die schlechteste
Adresse ist, die Elo sich aussuchen kann.
Oh ja, da ich immer mit der Haltung "das geht denen einen Scheißdreck an" ran gegangen
bin, bin ich bis heute nicht auf Grundlage systematischem Mürbemachen obdachlos geworden.

Eine Sauerei an sich, die Schwächen des Arbeitssuchenden dafür aus zu nutzen..
Ist aber leider gängige Praxis und zudem schwer nachweisbar/belegbar, das man im JC oder
MT mit Monstern zu tun haben könnte. Dem gepeinigten Elo glaubt man genau so wenig, wie
einem 10 jährigem Kind, was von einem Elternteil sexuell befummelt wurde.  >:(
Lass Dich nicht verhartzen !

Wanderratte

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Nun ja, normalerweise macht sich jeder Mensch darüber Gedanken, was das soziale
Umfeld von einem hält und dieses Verhalten findet ja auch im Berufsleben statt.
Damit hast Du auf jeden Fall recht. Ich mache mir ja auch darüber Gedanken. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das so gut ist.

Ich finde, es ist ein sehr schwieriges Thema. Und trotz längerem Nachdenken kann ich noch immer nicht sagen, wie ich dazu stehe. Ich habe dazu keine klare, eindeutige Position.

Denn genau diese Gedanken machen es doch so schwierig, sich als das zu akzeptieren, wer und was man ist.

Dabei wäre es meiner Meinung nach doch sowieso sehr viel besser, wenn man offen und ehrlich miteinander umgeht. Sich darüber Gedanken zu machen, was das soziale Umfeld von einem hält, führt doch im Grunde sowieso nur zu Spekulationen, was jemand anderes denken könnte. Oder auch nicht?

Irgendwie fände ich es gut, wenn ich mir darüber nicht so viele Gedanken machen würde. Ich möchte einfach ich selbst sein und wieder frei sein. Ich frage mich, warum das früher so einfach ging, doch jetzt nicht mehr.

Ich denke, die meisten Menschen können das auch während ihrer Kindheit und Jugend nicht besonders gut. Diesbezüglich war ich wohl privilegiert. Doch da ich weiß, wie es war und dass es möglich ist, vermisse ich jetzt diese persönliche Freiheit.

Denn das mit der persönlichen Freiheit funktioniert irgendwie nicht mehr so gut, wenn ich mir darüber Gedanken mache, was andere über mich denken könnten.

Denn sollte ich feststellen, dass mein soziales Umfeld mich eher negativ sieht, dann könnte ich ein Problem mit der Selbstakzeptanz bekommen. Oder mit meinem sozialen Umfeld. Je nachdem.

Wenn z.B. jemand ein Problem damit haben sollte, dass ich arbeitslos bin, dann hat das für mich keinerlei Relevanz. Denn abgesehen von der finanziellen Armut habe ich überhaupt kein Problem damit, erwerbslos zu sein. Und ich stehe dazu. Menschen, die damit nicht klarkommen, interessieren mich sowieso nicht.

Anders sieht es dagegen aus, wenn jemand irgendwas an mir ablehnt, was ich selbst an mir nicht mag. Dann macht es mir schon was aus. Einfach, weil ich selbst sehr gerne anders wäre. Und ich die Hoffnung hatte, dass zumindest der Andere damit kein Problem hat.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Und ob Du auf die verzichten kannst, die dich fürn A... halten, ist ja auch nicht
immer eindeutig.
Auf den Vorgesetzten Herrn Arsch kann man ja nur verzichten, wenn der eigene
Arbeitsplatz aufgegeben wurde oder zwecks Joberhalt Kompromisse zum Miteinander
gemacht wurden.
Ja, das sehe ich auch so. Wenn man einen Job hat, dann kann das schon sehr schwierig sein.

Möglicherweise hilft dann nur noch, sich abzugrenzen. Oder demjenigen weitestgehend aus dem Weg zu gehen. Sollte das möglich sein.

Ich weiß nicht, vielleicht sollte man aber auch nicht allzu sehr an einem Job hängen.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Diese Art von Selektion, wer noch in meinem sozialem Umfeld passt oder nicht, habe
ich ja auch durchziehen müssen, wie z.B. Abstand zu ehemaligen Saufkompanions
zu nehmen. Insbesondere die, die sich gleich angestoßen fühlen, wenn man mit denen
kein Alk mehr vernichen will.
Ich denke, wenn es nur darum geht, Alk zu vernichten, dann kann man auf solche Beziehungen sowieso sehr gut verzichten. Ich gehe davon aus, es waren bestimmt sehr oberflächliche Beziehungen. Ich kenne das nämlich auch und habe dafür kein Verständnis.

Ich hatte ja auch Kumpels, mit denen es vor allem darum ging, Alk zu vernichten, was ich ja auch cool fand. Ich hätte aber nie ein Problem damit gehabt, wenn die sagen, sie wollen das nicht mehr. Alles andere wäre doch irgendwie doof und auch sehr oberflächlich. Obwohl ich selbst sehr gerne Alkohol trinke, hatte ich nie ein Problem damit, wenn es andere nicht (mehr) wollen.

Doch all das hat auch sehr viel mit Gruppendynamik zu tun. Alkohol scheint wohl oftmals wie selbstverständlich dazuzugehören. Ich weiß noch, wie ein Kumpel zu mir sagte, bevor wir zum Feiern zur Hütte sind: Trinke schonmal hier Apfelwein, sonst hältst Du es dort nicht aus. So manches ist schon krass, finde ich. Ich liebte es, zu feiern. Doch wer Alkohol ablehnte, hatte es wohl eher schwer mit uns.

Ich mochte es, wenn Leute mich cool und witzig fanden. Und das ging halt oftmals besonders gut mit Alkohol. Und wenn ich jetzt so daran denke, vermisse ich schon irgendwie diese Zeiten.

Doch das allein wäre mir mittlerweile zu wenig und zu oberfächlichlich. Möglicherweise liegt es daran, dass ich jetzt älter bin und so manches anders sehe. Doch ich weiß es nicht so genau.

Obwohl es nie nur darum ging, Alk zu vernichten. Wir haben auch gemeinsam Apfelbäume gepflanzt und andere Dinge gemacht. Was letztendlich dann aber doch meist mit dem Apfelwein im Zusammenhang stand. Doch die Äpfel liebe ich auch so.

Ich war aber auch einfach glücklich, dazugehören zu dürfen. Und nicht immer um Anerkennung kämpfen zu müssen. So wie so oft, früher.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Es hängt auch immer von den Abhängigkeiten ab, die genau so ehrlich durchgdacht
werden wollen.
Wie meinst Du das mit den Abhängigkeiten? An welche Abhängigkeiten denkst Du da, so generell?

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025So, wie ich das in deinem letzten Beitrag verstanden habe, waren meine Ratschläge nur
in soweit nützlich, den Angriff des JC auf deine Persönlichkeit vorbeugend fern zu
halten.
Nein, leider nicht nur vorbeugend.

Der Angriff auf meine Persönlichkeit war nämlich seitens der Maßnahmenindustrie schon sehr massiv vorhanden. So gesehen waren Deine Ratschläge nicht nur vorbeugend. Denn ich fand diese Angriffe schon sehr schwerwiegend.

Doch auf die Zukunft bezogen waren Deine Ratschläge vorbeugend.

Weil es danach nie wieder zu Problemen kam. Doch das konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen. Ich dachte halt, das mit den Demütigungen geht jetzt immer so weiter.

Und ich musste erst verstehen, dass der Angriff auf meine Persönlichkeit nichts mit meiner Persönlichkeit zu tun hatte.

Es waren sehr schlimme Erfahrungen. Es gab Versuche, mich zu dequalifizieren. Mir wurden Probleme unterstellt, die ich nicht hatte. Dieser eine "Coach" schaute sich meinen Lebenslauf an und meinte, ich hätte Angst vor der Praxis. Usw. Als man dann auch noch versuchte, mir den § 16e SGB II schmackhaft zu machen und ich kein Coaching wollte, hieß es, das wäre notwendig. Da ich nicht mehr so flexibel sei wie jemand mit 25 und somit zwangsläufig Probleme beim Arbeiten bekommen würde. Dieser Typ war so sehr von sich überzeugt, dass er meinte, immer recht zu haben. Was ich sagte, interessierte ihn nicht.

Und beim Thema Zeitarbeit hieß es dann, das wäre nicht so gut. Was jedoch nur für andere Erwerbslose galt. Denn ich sollte so einen Job selbstverständlich annehmen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fragte ich mich, was passiert hier eigentlich. Es ging nur darum, mich niederzumachen und zu dequalifizieren, so nach dem Motto, ich wäre ja unfähig für einen normalen Job. Ich kam mir nur noch verarscht vor.

Auf Grund dieser schlimmen Erfahrungen kam es ja erst zu dieser massiven Angst und Panik. Und ich hatte zudem sehr mit Unsicherheiten und Selbstzweifeln zu kämpfen. Ich wusste nicht mehr, bin ich zu doof für alles oder war dieser "Coach" das Problem.

Ich fing an zu recherchieren, weil ich wissen wollte, ob dieser § 16e SGB II freiwillig ist. Ich wollte das nicht. Die Vorstellung, mich jede Woche mit so einem "Coach" herumärgern zu müssen, hat einfach nur dazu geführt, dass ich sowas auf keinen Fall wollte. Wie soll man sich da noch aufs Arbeiten konzentrieren.

Und von den ganzen anderen Nachteilen, die der § 16e SGB II so mit sich bringt, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch überhaupt nichts. Der "Coach" hatte mir nichts dazu gesagt. Entweder war es Absicht oder er hatte von dem, was er mir erzählte keine Ahnung.

Das mit der Freiwilligkeit habe ich glücklicherweise sehr schnell herausfinden können. Doch ich habe weiter recherchiert.

Und so nahm dann alles seinen Lauf. Bis ich dann irgendwann hier gelandet bin. Da hatte ich gerade noch Glück gehabt, bevor möglicherweise noch Schlimmeres passiert wäre. Denn ich fand das alles schon sehr traumatisierend.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Das ist gut so, das Du weiter auf dein Auftreten achtest,  das z.B. keine
Inhalte auftauchen können, wo der Elo Bemitleidung gut tun könnte.
Darauf werde ich auf jeden Fall achten.

Ich bin nämlich auch der Meinung, dass das sehr von Bedeutung ist. Für den Selbstschutz.

Ich sehe es so, persönliche Schwächen und Probleme haben beim Jobcenter nichts zu suchen. Und bei der Maßnahmenindustrie erst recht nicht. Denn die finde ich noch sehr viel schlimmer als die Sbs vom Jobcenter. So zumindest meine Erfahrung.

Auch wenn ich jetzt seitens des Jobcenters diesbezüglich in Ruhe gelassen werde, mein Hass auf die Maßnahmenindustrie besteht weiterhin. Dafür waren deren Demütigungen einfach zu krass. Ich hätte nie gedacht, dass mir sowas passieren könnte. Ich wollte doch nur eine top Bewerbungsmappe haben.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Leider gibt es auch die, die sich mit "mir geht es nicht gut" Schonung oder Vorteile
erhoffen und z.B. mit ihren Erkrankungs-Diagnosen kommen.
Ich bin zu 101% davon überzeugt, das für sowas ein JC-SB oder MT die schlechteste
Adresse ist, die Elo sich aussuchen kann.
So sehe ich das auch. Besser nichts dazu sagen.

Wer das Hartz 4 System kennt, dem sollte klar sein, dass solch ein Verhalten zu weiteren Problemen führen kann. Man hat nichts davon. Die betroffenen Menschen sollten verstehen, dass sie sich damit nur selbst eine Falle stellen.

Ein JC-SB oder der MT müssen nicht alles wissen. Der Elo wird doch sowieso schon sehr gerne als Defizitobjekt wahrgenommen.

Damit tut man ihnen doch nur einen Gefallen. Es existieren bestimmt Massen von Maßnahmen, die einem dann angedreht werden können. Doch ohne mich.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Oh ja, da ich immer mit der Haltung "das geht denen einen Scheißdreck an" ran gegangen
bin, bin ich bis heute nicht auf Grundlage systematischem Mürbemachen obdachlos geworden.
Das hast Du sehr gut gemacht. Und so gehe ich auch mit der Situation um. Ich sehe es genauso, das geht denen einen Scheißdreck an.

Dass man früher sogar obdachlos werden konnte, dass ist schon sehr krass. Sehr gut, dass Dir sowas nie passiert ist.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Eine Sauerei an sich, die Schwächen des Arbeitssuchenden dafür aus zu nutzen..
Das ist auch meine Meinung. Es ist eine riesengroße Sauerei.

Und es ist ja nicht nur so, dass die Schwächen des Elos ausgenutzt werden. Hinzu kommt noch die Unterstellung, dass ein sogenannter Langzeitarbeitsloser zumeist bestimmte Schwächen haben muss. Sie nennen es dann lapidar "Vermittlungshemmnisse".

Doch statt sogenannte "Vermittlungshemmnisse" bei den Elos zu suchen, sollten sie sich viel besser auf die Einstellungshemmnisse der Arbeitgeber konzentrieren. Der Elo ist nunmal kein Defizitobjekt. Sie sollten die Hemmnisse lieber dort suchen, wo sie tatsächlich zu finden sind. Nämlich bei den Arbeitgebern.

Und es macht immer Sinn, Stärke zu zeigen. Auch dann, wenn man sie nicht besitzt. Hauptsache man kämpft sich irgendwie durch den Dschungel und lässt sich nicht verarschen.

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Ist aber leider gängige Praxis und zudem schwer nachweisbar/belegbar, das man im JC oder
MT mit Monstern zu tun haben könnte. Dem gepeinigten Elo glaubt man genau so wenig, wie
einem 10 jährigem Kind, was von einem Elternteil sexuell befummelt wurde.  >:(
Ich finde das mit den Monstern schon sehr passend. Denn so ist es leider. Man kann es sehrwohl mit einem Monster zu tun haben. So auch meine Erfahrungen mit der Maßnahmenindustrie.

Ich frage mich, was stimmt mit diesen Monstern nicht. Fehlt ihnen jeglicher Selbstrespekt oder glauben sie den Mist auch noch, den sie erzählen. Oder geht es ihnen lediglich darum, ihren eigenen Job zu sichern.

Denn wer möchte schon gerne mit dem "defizitären" Elo auf einer Stufe stehen. JC und MT bestimmt nicht.

Doch warum muss das so sein?

Man könnte stattdessen die Erwerbslosen einfach mal ernst nehmen und respektieren. Dann wäre doch alles nicht mehr so schlimm. Auch die eigene Arbeitslosigkeit nicht mehr.

BGS

Zitat von: Onkel Tom am 17:20:27 Do. 08.Mai 2025Nun ja, normalerweise macht sich jeder Mensch darüber Gedanken, was das soziale Umfeld von einem hält und dieses Verhalten findet ja auch im Berufsleben statt.

Und ob Du auf die verzichten kannst, die dich fürn A... halten, ist ja auch nicht immer eindeutig.

Auf den Vorgesetzten Herrn Arsch kann man ja nur verzichten, wenn der eigene Arbeitsplatz aufgegeben wurde oder zwecks Joberhalt Kompromisse zum Miteinander gemacht wurden.

Hatte mal ein richtiges Archloch als Cheffe. Da der aufgrund eigener Unfähigkeit auf mich und meine Arbeit angewiesen war, ging es am Anfang halbwegs, ihn auf Abstand zu halten.

Abgesehen davon dass dieser alle Mitarbeiter vom ersten Tag an ohne jede Not extrem nervte und uns ständig die Zeit stahl (u. a. mit sog. "Meetings", die komplett jeglichen Sinns entbehrten) waren sein Gerede und seine widerwärtige Art schlicht unerträglich. Er konnte so gut wie nix und schwadronierte statt seinen Job zu machen sehr gerne von irgendwelchen alten Zeiten etc.

Jeder im Büro litt, arbeitete stumm weiter und schwieg. Eine ganze Weile biss ich die Zähne zusammen und nahm sogar reichlich Überstunden in Kauf, um meiner zunehmenden Arbeit gerecht zu werden.

Als er mal wieder einen Vormittag grundlos uns allen den letzten Nerv geraubt hatte war mir derart übel, dass ich nachmittags meine Kündigung aus betrieblichen Gründen schrieb und dem Vorgesetzten des Cheffes mitteilte, einziger Kündigungsgrund sei besagte Person.

Weder Geld noch gute Worte konnten mich dann noch halten. Und den Kollegen/innen war geholfen - denn ein halbes Jahr später flog der Cheff endlich raus ... .


MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Wanderratte

Zitat von: BGS am 12:42:06 Do. 15.Mai 2025Weder Geld noch gute Worte konnten mich dann noch halten. Und den Kollegen/innen war geholfen - denn ein halbes Jahr später flog der Cheff endlich raus ... .
Das was Du in diesem Unternehmen erlebt hast ist schon sehr krass. Doch ich gehe sehr davon aus, dass vor allem Du dazu beigetragen hast, dass dieser Chef endlich rausflog.

Ich finde, das mit der Kündigung hast Du sehr gut gemacht. Und ehrlich gesagt, Geld ist zwar schon sehr von Bedeutung. Man benötigt es halt. Aber es ist längst nicht alles. Es gibt sehr viel Wichtigeres im Leben. Z.B. Selbstbestimmung, Selbstachtung und vor allem auch Kreativität.

Und ich stelle immer wieder fest, seitdem ich so wenig Geld habe, bin ich noch sehr viel kreativer als je zuvor.

Onkel Tom

@wanderratte

Ich kürze mal meine Antworten ab, da das Zitieren aus einer Bleiwüste schwierig wird..

Nun die Einschätzungen und Spekkulationen mit und im sozialem Umfeld dürften unter
uns sehr ähnliche Gedankenbahnen ein nehmen.

Zu Abhängigkeiten meine ich den Pegel, in wie weit Mensch mit anderen eine "Symbiose"
eingeht, da es beiden damit besser geht, als dem einzelnen selber.
Primitivstes Beichspiel, jedoch nicht in gleicher Augenhöhe = AG vs AN.

Über deine Erfahrungen zum Choaching muss ich etwas schmunzeln..

Problem anbei ist ja, das was die BA finanziert, ist auf das Ziel "Intregration in
Arbeit" gesetzt. Egal, wie Choach "schwarzpädagogisch" sabbelt, es geht immer noch
eine Treppenstufe runter.

Erst bist Du für Drecksjobs angeblich zu schade, da werden Bewerbungspappe aufpoliert
und normal beworben etc.
Nach einigen Absagen kommen Leiharbeit und alles was aus den tiefen Schubladen des
Arbeitsmarkt kommt, ins Gespräch..

Das Coaching nimmt anbei einen Abwärtsgang ein, was auf dem privaten Coachinggewerbe
eigendlich ein Unding ist.

Zu 16i wurde mit meinen Fettfingerchien an die Umsetzungspraxis experimentiert und
für einen Informannten hatte sich das Choaching nach einem Jahr erledigt.
Im Gesetz steht "generell" also bei 16i = 5 Jahre einen Vorschnacker am Popo ?
Es kommt darauf an, was so Sache ist und kann den Choach in Sleepmodus versetzen,
der bei Problemen wieder wach wird.

Ich bin schon seid 2016 raus aus dem Horrorhause JC und wenn dies nicht wäre, hätte
ich eventuell zu Forschungszwecken auch ein 16i angenommen, jedoch später "modifiziert".
Anbei klare Kannte, ob es sich lohnt einen Masnahmenträger Stress zu bereiten. :-))

Und ja, gegenüber den Umgang mit JC-SB sind wir uns wohl einig.  :)
Lass Dich nicht verhartzen !

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