Abzocke bei der Jobsuche

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 00:05:09 Fr. 03.Juni 2005

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Wilddieb Stuelpner

MDR, Sendung "Hier ab vier", Rubrik "Rat und Tat": Job-Abzocke

Sendung vom 01.06.2005

Arbeit ist knapp geworden für selbstständige Handwerker. So knapp, dass Ralf G. aus Krömmeritz bei Stralsund sofort zum Telefon griff, als er in der Zeitung las: "Acht Maler für Florida gesucht".

Doch die vermeintliche Chance entpuppte sich als reine Abzocke. Vorsichtshalber hatte Ralf G. bei der Verbraucherzentrale nachgefragt. Er war misstrauisch geworden, weil er für den Drei-Monats-Job in Amerika Vorauskasse leisten sollte: 360 Euro Vermittlungsgebühr. Die Verbraucherschützerin Sibylle Benecke kannte den angeblichen Auftraggeber schon. Im Falle von Ralf G. konnte sie deshalb rechzeitig warnen. Etliche seiner Kollegen waren jedoch schon reingefallen.

Noch schlimmer erging es Angelika M. Sie ist schon lange arbeitslos. Ein ,,Institut für Marktanalysen" hatte sie ins vornehme Stralsunder Hotel ,,Baltic" zum Bewerbungsgespräch geladen. Aber auch Angelika M. wurde Opfer einer Betrugsmasche. Mit Hilfe der Verbraucherzentrale versucht die jetzt, zu retten, was noch zu retten ist. Das vermeintliche Stellenangebot war tatsächlich nur ein Köder -ausgelegt von einer Firma aus Erfurt, die sich als privater Arbeitsvermittler ausgab. Die Firma hatte es nur auf die Prämie abgesehen, die es von der Arbeitsagentur für die Vermittlung von Arbeitslosen in feste Jobs gibt. Für Angelika M. doppelt schlimm: auch von der Arbeitsagentur gab es jetzt kein Geld mehr - weil sie ja angeblich vermittelt worden war. Inzwischen ermittelt die Kriminalpolizei, Dezernat Arbeitsdelikte, wegen Betrugsverdacht gegen die Firma IFM - die offenbar in großem Stil abkassiert hat.

Das Problem: die Betrüger tauchen immer ganz schnell ab, sobald man ihnen auf die Schliche gekommen ist...

Die Erfurter Firma, die Handlanger für IFM war ist "future personal management". Sie gibt sich in dieser Angelegenheit ahnungslos

zuletzt aktualisiert: 01. Juni 2005 | 13:45

Institut für Marktanalysen hatten wir schon mal in Berlin, brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Also hat es noch kein Staatsanwalt und Kriminalpolizei geschaft die Bande dingfest zu machen. und die Bundesagentur schläft. Ursache keine zentralisierter Datenaustausch. So wird der zum Popanz aufgebaute Datenschutz zum gewollten Hindernis der Strafverfolgung gegen dubiose, kriminelle Unternehmer. Da weiß die Linke nicht was die Rechte macht.

Märkische Allgemeine: Betrug an Arbeitslosen - Marktforschungsinstitut ist abgetaucht / Arbeitsamt und Polizei ermitteln

Und jetzt ist also IFM in Stralsund an der Ostseeküste wieder aktiv.

lu.gal

Hör auf, ständig nur das Übel zu beklagen, sondern überlege Dir, welchen guten Rat Du denen geben kannst, die dessen bedürfen.

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Auferstanden aus Ruinen...jetzt mit noch mehr FrogPower!

Wilddieb Stuelpner

Nun, sich regelmäßig durch Presse, Funk und Fernsehen über solche Dinge informieren. Nepper, Schlepper, Bauernfänger gibt es nicht nur bei Ede Zimmermann in "Aktenzeichen XY ... ungelöst".

Man sieht wieder einmal, daß die Strafverfolgungsbehörden und die Bundesagentur in Bezug auf kriminelle Unternehmer träge sind wie ein vollgefressener Hund, der zur Jagd getragen werden muß. Welcher Büttel beißt schon gern seinen eigenen Herrn ins Bein?

Die Antwort habe ich bereits schon gegeben - ein zentrales Strafregister für Verfolgungsbehörden braucht's, auf das jede Dienstelle von Zoll, Arbeitsagentur, Sozialversicherungskassen, Finanzamt, Zoll etc. zugreifen kann. Zur Zeit reagieren diese Einrichtungen wie kleinstaatliche Kläffer. Die Kriminellen sind besser ausgerüstet, organisiert und handeln global, wogegen die Verfolgungsbehörden Halt machen an ihrer eigenen Grenze des Kleinstaats, sprich Bundeslands. So wird der Datenschutz, der die Persönlichkeitsrechte des Einzelnen schützen soll, absichtlich zum staatlich organisierten Hindernis der Strafverfolgung. Beim kleinen Michel setzt man sich selbstherrlich über seine Grundrechte hinweg, wogegen der kriminelle Kapitalist verhätschelt wird.

Carsten König

Ganz schön staatstragend der jk, aber leider vollkommen falscher Ansatz.

Es muss um europaweite Vernetzung und Aufbau alternativer Strukturen durch die Menschen gehen anstatt den Staatsapparat aufzublähen. Denn gegen wen der Staatsapparat sich meistens richtet, ist klar.

Wilddieb Stuelpner

Ich habe lediglich auf den Klassencharakter dieser herrschenden Machtinstrumente in dieser Gesellschaft der BRD verwiesen und wie deren Strafverfolgungsbehörden einseitig den Bürger schikaniert und gleichzeitig Strafvereitelung gegen die eigene herrschende Klasse betreibt.

Von einer gerechten Behandlung aller Bevölkerungsgruppen sind wir in dieser Klassengesellschaft Lichtjahre entfernt.

Ja, ich bin für eine Vergesellschaftung des Eigentums an Produktionsmitteln und entschädigungslose Enteignung von Kapitalisten. Damit ist die Grundlage gelegt, daß sich der Kapitalismus verabschieden kann. Der Kapitalismus ist sowieso rückwärtsgewandt, konservativ und reaktionär. Der antagonistische Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit wird so überwunden und damit die Grundlage der Ausbeutung.

Wenn Du das Volk als den wahren Repräsentant einer staatstragenden Macht ansiehst, dann bin ich für Staatsnähe. Und da sehe ich die Perspektive in diesem Land. Ansonsten werden hier und heute die staatlichen Organe nur zum Schutz des Kapitals eingesetzt.

Es geht nicht bloß um den Erhalt des Kapitalismus und besseren Kontrolle der ausbeuterischen Auswüchse durch mehr Politik, mehr Verwaltung, sondern um eine weltweite Überwindung dieser antiquierten, überholten Gesellschaftsordnung.

In der französischen Revolution von 1789 - 1794, im Aufstand der Pariser Kommunarden vom 18. März 1871 bis 28. Mai 1871, mit dem vom Spartacusbund, dem Vorläufer der KPD innerhalb der Novemberrevolution 1918 organisierten Aufstand, mit der Bildung der Einheitsfront ab 1932, mit der Widerstandsbewegung während des II. Weltkriegs und Befreiung vom Hitlerfaschismus, mit dem Aufstand vom 17. Juli 1953 und mit den Montagsdemos und der Bürgerrechtsbewegung zur Wendezeite hatte man jeweils versucht eine eigenständige Gesellschaftsformation für das Volk zu schaffen, wo Demokratie und Freiheit realen Sinn haben.

Wie das ausging weiß jeder der die Geschichte der Arbeiterbewegung kennt und das nicht nur auf Deutschland und Europa beschränkt.

Carsten König

Auf in den Sozialismus a la Korea...

Der Spiegel berichtet über die Absurdität spät-stalinistischen Handelns:

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,358817,00.html


@jk ist nun Nordkorea die Hardcore-Version der DDR oder das gelobte Land der vergesellschafteten Produktionsmittel, einschließlich der Fahrräder, die der gelobte Führer seinem Volk nicht zu besitzen erlaubt???

Wilddieb Stuelpner

Was haben Eure real existierenden Ausbeuterverhältnisse Eurer Gesellschaftsordnung mit Stalin, der DDR und der KVDR zu tun?

Gab es neuerdings Eure Staatsverhältnisse in den beiden Ländern mit geschmierten deutschen Unternehmerpolitikern und -beamten?

Gibt es dort einen taumelnden Koloss Bundesagentur für Arbeit?

Gab es dort Hartz IV, Minijobs, 1-Euro-Arbeitsgelegenheiten, Niedriglohnsektor a la Mainzer Modell und a la Vorstellungen der AG-Verbände von Rogowski, Hundt, Braun und Co samt Euren Herrn (Un-)Sinn oder existieren diese Zustände gegenwärtig in Eurer heißgeliebten Großkotz-BRD zu CDU/CSU/FDP-Gnaden?

Ihr habt zu tief in Eure Bierpullen gesehen und Euren Verstand versoffen. Geht nach Hause und schlaft Euern Rausch aus.

Carsten König

@ jk: Zum wiederholen Male Einführung in die elementare Logik: Die Kritik an DDR/Stalin/Korea impliziert keine Parteinahme mit den widrigen heutigen Verhältnissen der BRD oder den kapitalistischen Besitzstrukturen. Das Gegenteil ist richtig: Nur wer den Unterdrückungscharakter jedes Staates ( auch des Roten Preussens DDR) erkennt, kann neue Perspektiven bedenken

Carsten König

ZitatOriginal von joachimkuehnel

Ihr habt zu tief in Eure Bierpullen gesehen und Euren Verstand versoffen. Geht nach Hause und schlaft Euern Rausch aus.

Darf man bei Ihnen auch zivilisierte Umgangsformen erwarten...?

Wilddieb Stuelpner

Wer provoziert, muß mit derartigen, noch gemäßigten Äußerungen rechnen, den es erweckt den Eindruck, daß ihr tatsächlich am Tresen hockt und sinnloses Zeug palavert?

Entschuldigung und nichts für ungut.

Ich erwarte in Zukunft bei Provokationen aus Eurer Richtung eine gleichgeartete Reaktion der Mäßigung.

Wir haben unsere Differenzen, da die Erlebniswelten Ost und West grundsätzlich verschieden sind. Nur müssen wir uns nicht auf Medienveröffentlichungen beziehen und diese als Argumentationshilfe nutzen, die unsere Haltung zu den arbeitenden und erwerbslosen Menschen in diesem und anderen Ländern in Frage stellt. Wenn wir diese Artikel zum Darstellen unseres eigenen Standpunktes und zu Zwecken der Gesellschaftskritik verwenden, so sollten wir es wie die politischen Kabarettisten Hildebrandt, Richling, Jonas, Schramm vom Scheibenwischer, Die Leipziger Pfeffermühle und Leipziger academixer, Dresdner Herkuleskeule, Berliner Distel, Tom Pauls alias Ilse Bähnert und Uwe Steimle alias Günter Zieschong, Die Drei von der Zankstelle oder die Satirezeitschrift Eulenspiegel unerbittlich vorführen.

Nur fehlt es uns an der notwendigen Schlagfertigkeit, da wir eine derartige Umschulung oder Weiterbildung von den Arbeitsagenturen nicht angeboten bekommen.



Die Klassiker
von 54-89
in 3 Bänden
á 212 Seiten stark

Das hebt sich ab von der Sinnlos-Comedy eines Harald Schmidt, Stefan Raab und Consorten.

patrick

ja das find ich auch...

war selbst schon in der herkuleskeule in dresden...


echt super und zum nachdenken anregend...


da muss ich jk voll zustimmen...

im tv oder in fast allen medien wird heut zu tage volksverdummung betrieben.


nach dem motto "Bild dir deine Meinung"      



gruß patrick
sie sind 24 jahre haben den meister oder besser noch sind studiert? sie haben berufserfahrun von min.5 jahren? dann sind sie bei uns richtig....!!! wir bieten ihnen 6 euro brutto....deutschlandweit

echt tolles deutschland...!!!!!

lu.gal

ZitatWir haben unsere Differenzen, da die Erlebniswelten Ost und West grundsätzlich verschieden sind.
Sag mal ehrlich:
Kann es sein, daß Du niemals in den alten Bundesländern warst?

Ich meine nicht nur durchgefahren, sondern sich mal Zeit genommen, um die unterschiedlichen Mentalitäten von Fischkopp bis Seppelhose kennenzulernen?

Das würde so einiges erklären...

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jawbreaker

*IRONIE* - das bereisen der altbundesländer ist nicht erforderlich, um zu erkennen, daß alles westdeutsche durch und durch schlecht ist, und die reine, alleinglücklichmachende weisheit ausschließlich im osten der republik zu finden ist - *IRONIE ENDE*

wie ist es eigentlich möglich, daß 40 jahre sozialismus einen derart verzagten, gleichzeitig aber völlig von sich selbst eingenommenen menschenschlag hervorgebracht haben? das ständige jammern über verhältnisse, die man nicht zuletzt selber über das massenhafte annehmen jeder noch so mies bezahlten, mit den unmöglichsten arbeitsbedingungen behafteten niedriglohntätigkeit (hauptsache arbeit) herbeigeführt hat, muß endlich aufhören. einem grossteil der ostdeutschen muß man ihre rechte nicht wegnehmen - sie wollen erst gar keine haben (so kennen sie es nämlich). nur herumnörgeln, das darf man ja jetzt glücklicherweise. dummerweise ändert das allein überhaupt nichts.

kühnel hat zwar irgendwo ein ganz richtiges problembewußtsein, jedoch lediglich den alten, totalitären lösungsansatz anzubieten. kühnel provoziert deshalb aussagen wie:

gut, daß die ddr auf dem müllhaufen der geschichte gelandet ist.

und:

steck dir deine scheiss ddr dahin, wo keine sonne scheint.

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