IN BERLIN AM 14. JANUAR Neue Friedensbewegung lädt ein zur Strategiedebatte

Begonnen von counselor, 18:22:59 Do. 08.Dezember 2022

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counselor

ZitatIN BERLIN AM 14. JANUAR - Neue Friedensbewegung lädt ein zur Strategiedebatte

Der Kongress der neuen Friedensbewegung am 2. Oktober in Berlin hat beschlossen, eine Strategiedebatte in Form eines Tagesseminars mit anschließender Podiumsdiskussion durchzuführen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2022/kw49/neue-friedensbewegung-laedt-ein-zur-strategiedebatte
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Zitat31.12.22
Ins Süppchen gespuckt

Die Rosa-Luxemburg-Konferenz wird seit Jahren angegriffen. Die jüngste Attacke kommt von der MLPD
(...)
https://www.jungewelt.de/artikel/441882.rlk-2023-ins-süppchen-gespuckt.html

(Was macht eigentlich die alte Garde von Ernst Aust?)

counselor

ZitatSTRATEGIEDEBATTE DER NEUEN FRIEDENSBEWEGUNG UND ROSA-LUXEMBURG-KONFERENZ - Zwei Veranstaltungen, zwei Richtungen des Friedenskampfs: Eine öffentliche Debatte

Auf "Rote Fahne News" hatten wir am 16. Dezember einen Artikel über die Strategiedebatte der Neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg und die zeitgleich in Berlin stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz veröffentlicht¹ - als ,, ... eine kleine Entscheidungshilfe". Die Tageszeitung ,,Junge Welt" veröffentlicht in ihrer Ausgabe vom 31. Dezember 2022 eine Antwort ihres Geschäftsführers, Dietmar Koschmieder.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw01/zwei-veranstaltungen-zwei-richtungen-des-friedenskampfs-eine-oeffentliche-debatte
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Nun, die Junge Welt fühlt sich ins Süppchen gespuckt von der MLPD.
Ach, es ist schon ein Kreuz mit dem linken Panoptikum. So lange ich denken kann, streiten sich solche Grüppchen und Sekten. Sie selbst sind stets Träger der Wahrheit und des Goldenen Pfads zum Sozialismus.

Dabei muß ich zugeben, find ich den Vorwurf der MLPD ok, wie die JW schreibt, das Publikum würde "(...) China und Russland, »zwei imperialistische Länder als Vorbilder präsentiert« (...) bekommen". Ja, ich teile den Vorwurf, daß die DKP, die Junge Welt und auch Teile der Linkspartei unrealistisch positive Bilder von Rußland und China zeichnen.



Aber nun kommt wieder die MLPD und bringt das Gegenteil des zuvor Gesagten: Auch sie jodelt uns eins vor, beim Thema China "standen die Erfolge des sozialistischen Aufbaus im Mittelpunkt." Die Begründung, "weil die Arbeiterklasse herrschte, die von der damals noch revolutionären KP Chinas geführt wurde", kann man nur schwer teilen.

Ja, es gab tatsächlich Erfolge bei den Sozialismusversuchen, aber schon unter Mao war es kein Land, das von Arbeitern und Bauern angeführt wurde, sondern von der Partei, die mit ihnen äußerst ruppig und ungnädig umging. Und unter Deng Xiaoping begann der Kurs in Richtung Kapitalismus. Jetzt haben wir dort einen autoritären kapitalistischen Überwachungsstaat.

Fritz Linow

Als redlicher Leser von https://www.mao-projekt.de frage ich mich ja immer wieder, ob der Zwist und Hader heutzutage immer noch so sein muss, und ob es nicht total uninteressant ist.

counselor

ZitatE-MAIL GEHT AUF KERN DER DIFFERENZEN NICHT EIN - Antwort an Dietmar Koschmieder von der "Jungen Welt"

Auf "Rote Fahne News" hatten wir am 16. Dezember einen Artikel über die Strategiedebatte der Neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg und die zeitgleich in Berlin stattfindende Rosa-Luxemburg-Konferenz veröffentlicht.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw02/antwort-an-dietmar-koschmieder-von-der-jungen-welt
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Popcorn essen, Emoji mit Popcorn einfügen, oder ein Gifmeme... (und auf die Antwort der Chruschtschowianer warten, dann mal so richtig die Standpunkte austauschen, aber gerne etwas mehr. Steigerwald und Gossweiler haben es vorgemacht. )
http://www.k-p-d.org/index.php/component/content/article/40-mitteilungen/943-kurt-gossweiler-wie-konnte-das-geschehen-band-1-3
Band 3, S. 123ff oder so

counselor

ZitatPRESSEMITTEILUNG - Auf zur Strategiedebatte der Neuen Friedensbewegung! Auf zur Lenin-Liebknecht-Demonstration in Berlin!

Der Koordinierungsausschuss der Neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg ruft in einer Pressemitteilung auf: "Auf zur Strategiedebatte der Neuen Friedensbewegung! Auf zur Lenin-Liebknecht-Demonstration in Berlin!"

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw02/auf-zur-strategiedebatte-der-neuen-friedensbewegung-auf-zur-lenin-liebknecht-demonstration-in-berlin
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatBERLIN - Optimistische Stimmung - klärende und streitbare Diskussion beim Strategieseminar der neuen Friedensbewegung

Der Saal im GLS-Forum in Berlin (Prenzlauer Berg) platzt aus allen Nähten, so groß ist das Interesse am Strategieseminar der neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg. Über 300 Menschen, darunter sehr viele Jugendliche, nehmen teil.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw02/optimistische-stimmung-klaerende-und-streitbare-diskussion-beim-strategieseminar-der-neuen-friedensbewegung
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Würde ich in Berlin wohnen, hätte ich mich an der LL-Demo beteiligt. Ich hätte auch kein Problem damit, daß sich da Leute aus den merkwürdigsten Organisationen und Strömungen versammeln.

Aber in den Demozusammenhang noch Lenin eingebaut wird, halte ich für einen Affront. Es geht hier um den Kippunkt in der deutschen Geschichte, als Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet wurden, weil die SPD-Führung den Linken Umtrieben ein Ende bereiten wollte und der Armee und dem Freikorps  befahl, den Aufstand niederzuschlagen. Damit hatten die reaktionären Kräfte wieder Oberwasser und das ermöglichte den Aufstieg der Nazis.

Ja, an diesen politischen Mord muß erinnert werden.

Wenn man an Lenin erinnern möchte, sollte man das in einem anderen Zusammenhang tun. Bei der LL-Demo hat er nichts zu suchen und ich fühle mich verarscht, wenn er mir untergeschoben wird.

counselor

ZitatNach seinem Tod am 21. Januar 1924 bezog die KPD auch Lenin als Revolutionär und Begründer der Sowjetunion in diese Ehrung ein.[5] Dabei stellte sie seinen Namen an die erste Stelle (Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration), weil er für sie höhere Bedeutung hatte.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liebknecht-Luxemburg-Demonstration#Weimarer_Republik
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Etwas Schönes hat ja dieser Disput. Es gibt eine neue Parteigründungsoffensive. Eheu!
https://revolutionaererbruch.wordpress.com

Da hier auch schon in einem anderen Thread mit Wikipediawissen die Richtigkeit der Reihenfolge "Lenin-Luxemburg-Liebknecht" bewiesen wurde, bleibt es wohl den Histomaten überlassen zu klären, was denn nun Sache ist, im Zweifelsfall auch gerne dem "Revolutionären Weg".
(Oder das bei Wikipedia Zitierte mal ganz lesen? Keine Ahnung...)

Im schlimmsten Fall bleibt halt ein fader Beigeschmack, dass die Geschichte der 20er um den "Wahren Sozialismus" drum herum doch etwas komplizierter ist.

counselor

@Fritz Linow,

die LLL-Demo ist die größte Manifestation für den Sozialismus. Lenin hat bewiesen, dass eine sozialistische Revolution möglich ist. Er starb an den Folgen des Attentats der Anarchistin Fanny Kaplan, was die Schändlichkeit und Niedertracht des Anarchismus zeigt. Lenin gehört daher auf die LLL-Demo.

Bevor Du weiter hämisch über den "Revolutionären Weg" schreibst, würde ich Dir dessen Lektüre nahelegen. Das würde Dich einmal intellektuell von deinem Kindergartenniveau wegbringen (zB zu einer positiven Gewerksvhaftsarbeit, anstatt immer nur defätistisch über den DGB zu motzen und spaltenrischen Quark wie die FAU anzuhimmeln). Inhaltlich fällt Dir anscheinend nichts zu den Positionen der neuen Friedensbewegung ein, weswegen Du auf die Frage ausweichst, ob Lenin zur LLL-Demo dazugehört, was zeigt, wie armselig Deine Argumentation ist.

Insgesamt halte Dich für einen antikommunistischen anarchistischen linken Sektierer.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

NachbarArsch

Ja fickt euch.
Lenin hätte mensch früher erschiessen sollen. Für mich sind solche leute kontrarevolutionäre. Die haben die revolution verraten.
Menschen haben das erkämpft, und dann kommen die arschlöcher und drücken ihren scheiss durch. Die arbeiterinnen hatten garnichts mehr zu sagen, nur noch parteilinie. Dazu wurden auch alle die für die echte revolution gekämpft haben erschossen oder inhaftiert.
Lenin hat all den scheiss gemacht den stalin später auf die spitze getrieben hat. Auf so ne revolution scheiss ich.
Bei der revolution geht es darum das menschen zusammen über ihr schicksal entscheiden. Aber für die bolchewiki gab es nur ein, ihren, weg. Inklusive kack arbeitsmoral usw.
Evtl besser als das zaren regime, wer weiß, aber scheisse und herrschaft durch scheisse und diktat ersetzen ist für mich keine revolution.
Wer is hier der antikommunist? Für mich ist es lenin.

Kuddel

Zitat von: counselor am 21:04:49 Di. 17.Januar 2023
ZitatNach seinem Tod am 21. Januar 1924 bezog die KPD auch Lenin als Revolutionär und Begründer der Sowjetunion in diese Ehrung ein.[5] Dabei stellte sie seinen Namen an die erste Stelle (Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Demonstration), weil er für sie höhere Bedeutung hatte.

Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liebknecht-Luxemburg-Demonstration#Weimarer_Republik

Vielleicht liegt da das Problem.
Die alte KPD war nun auch nicht Hort der Wahrheit und Weisheit. Es wurden damals schwere Fehler begangen. Der größte lag wohl darin, keine Einheitsfront hinbekommen zu haben. Mit der Sozialfaschismusthese kam es zur Spaltung der Arbeiterklasse in Sozialdemokraten und Kommunisten. Diese Spaltung erleichterte den Nazis ihren politischen Aufstieg.

Wenn ich dem politischen Mord an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedenken will, tue ich es aus eigener Entscheidung und nicht deshalb, weil die KPD 1924 einen fragwürdigen Aufruf gestartet hat.

Den Menschen, die Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedenken wollen, einfach einen Lenin unterzuschieben, halte ich für politisch unredlich und inakzeptabel.

Fritz Linow

Außer einer wüsten Schimpftirade sehe ich da jetzt nicht viel. Anarchisten odert die FAU interessieren mich nebenbei eher wenig. Es geht tatsächlich um die Frage der Deutungshoheit, die anscheinend mit allen Mitteln durchgesetzt werden soll und wohl auch damals sollte. Ich versuche da nicht abzulenken, sondern bin eher an der Frage interessiert, wie man der historischen Realität möglichst nah kommen kann.

Das ist auch für Heute insofern interessant, weil es die Schwäche der linken Bewegungen und Gewerkschaften miterklären kann.

counselor

ZitatPODIUMSDISKUSSION AM 14.1.2023 IN BERLIN - Eine echte Strategiedebatte

Dem erfüllten Tag des Strategieseminars* der neuen Friedensbewegung gegen Faschismus und Krieg am 14. Januar in Berlin folgte eine Podiumsdiskussion.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw03/eine-echte-strategiedebatte
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Mir ging es einzig und allein darum, daß man gemeinsam den ermordeten Revolutionären Luxemburg und Liebknecht mit einer Demo, Reden und Blumeniederlegung gedenken können sollte, bei allen politischen Differenzen.

Deshalb halte ich es für ein Unding, wenn man da Leuten noch etwas überstülpen will, was keinen Konsenz hat.

Wenn man am selben Tag Veranstaltungen macht, bei denen es um eine "neue Friedensbewegung" oder einen Weg zum Sozialismus oder sonstwas geht, dann kann jeder dahingehen, den sowas interessiert. Das ist wirklich kein Problem.

Es ist aber anmaßend, Leute zu nötigen, etwas mitzutragen, was sie für untragbar halten.

Es ist verdammt erbärmlich, wenn eine sowieso schwache und X-mal zersplitterte Linke nicht in der Lage ist, sich unter einem simplen gemeinsamen Nenner für ein paar Stunden zusammenzufinden, um bei allen Differenzen gemeinsam zu marschieren.

Danach kann sich ja jeder in seine sektierische Ecke zurückziehen und sich für die Avantgarde der Revolution halten.




Kuddel

Zitat von: counselor am 05:25:30 Mi. 18.Januar 2023Lenin hat bewiesen, dass eine sozialistische Revolution möglich ist. Er starb an den Folgen des Attentats der Anarchistin Fanny Kaplan, was die Schändlichkeit und Niedertracht des Anarchismus zeigt.

Ja, Lenin hat seine Versdienste. Er hat brauchbare Analysen über Ausbeutung, Inperialismus und vieles anderes verfaßt und er hat bewiesen, daß eine Sozialistische Revolution möglich ist. Das Drama begann danach. Er hat trotz Hammer und Sichel und diversen Phrasen von einem Arbeiter- und Bauernstaat eben nicht einen solchen Staat geschaffen, sondern Arbeiter und Bauern entmachtet. Es wurde keine Selbstverwaltung aufgebaut, sondern die Macht der Kapitalisten und Großgrundbesitzer ging über in die Hände der Partei. Stalin trieb das alles auf die Spitze und die Macht der Partei wurde mit äußester Brutatlität gegen Arbeiter, Bauern und Soldaten (Kronstadt) durchgesetzt. Auch Trotzki hatte sehr früh diese Vorstellungen von der Entmachtung der Arbeiter. Auch Mao war so einer. Er nutzte die Wut und die Macht der Bauern und auch der Arbeiter, um mit einer Revolution die herrschende Klasse zu stürzen und auch er fürchtete ihre Macht und entmachtete Bauern und Arbeiter und ließ sie von der Partei führen und kontrollieren.

Fanny Kaplan hat ausgesagt:
ZitatIch hatte schon lange beschlossen, Lenin zu töten. Ich halte ihn für einen Verräter der Revolution, und seine Existenz wird den Glauben an den Sozialismus zerstören.

Ich bin der Meinung, daß sie es auf den Punkt gebracht hat.

Wir haben heute das Problem, daß ein Großteil der Menschen nix von Sozialismus oder Kommunismus hören will, weil sie damit ein wenig attraktives System verbinden. Die Sowjetunion und China, da gab es im Gößenwahn von Stalin oder Mao massive Fehlentscheidungen (insbesondere die Landwirtschaft betreffend) die riesige Hungersnöte auslösten, in denen Hundertausende ihr Leben verloren. Und dann gab es die Verfolgung von Kritikern, auch aufrechte Sozialisten oder Kommunisten. Sie wurden verfolgt, eingesperrt, ermordet.

All diese Scheiße kriegt man heute als Linker zu hören, wenn man den Kapitalismus abschaffen will. Stalin, Mao, Pol Pot, Gulags. Die Menschen haben Angst vor einer Alternative, wenn die so grausam daherkommt. Und sie haben ja auch recht, so ein System möchte man nicht anstreben.

In sofern kann ich mich zumindest der Aussage von Fanny Kaplan anschließen, "Ich halte ihn für einen Verräter der Revolution, und seine Existenz wird den Glauben an den Sozialismus zerstören."   

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