Wallraff kommt wieder!

Begonnen von Jürgen, 11:36:42 So. 18.Februar 2007

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Jürgen

Zitat:
"..Der Schriftsteller Günter Wallraff, der 1985 mit seinem Buch ,,Ganz unten" das Elend der Leiharbeiter publik gemacht hat, will wieder aktiv werden: ,,Ich nehme jede Arbeit an." .."

http://www.info-zeitarbeit.de/news_2007/News_2007_59.htm

Dann heißt es wieder: "Ganz unten" .. in Zeitarbeitsunternehmen!

alfred

Was 1985 war, weiß ich nicht. Aber wie aus Erfahrungsberichten zu hören, waren die Jahre ab 1990 "goldene" Zeiten für LAN. Ich habe da selbst einige gesprochen - da wollte keiner irgendwo fest anfangen. Im Gegenteil - sie haben bei jeder Lohnabrechnung die Festangestellten ausgelacht.

Wann ging eigentlich das Elend los? Mit den Tarifverträgen? Mit den steuerlichen Beschneidungen? Oder mit der Flut an "Billig"-Bewerbern durch Abschaffung der Sozialhilfe?
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

Ziggy

ZitatOriginal von alfred
Aber wie aus Erfahrungsberichten zu hören, waren die Jahre ab 1990 "goldene" Zeiten für LAN. Ich habe da selbst einige gesprochen - da wollte keiner irgendwo fest anfangen. Im Gegenteil - sie haben bei jeder Lohnabrechnung die Festangestellten ausgelacht.
Jetzt bin ich aber wirklich platt!!
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Kuddel

Günter Wallraff ist in meinen Augen ein ziemlicher Idiot. Naja, ein linker Sozialdemokrat, der sich seinen Bestseller (Ganz Unten) von einem Ghostwriter hat schreiben lassen.

Wahrsacheinlich ist es heutzutage schon voll revolutionär, wenn ein Walraff das veröffentlicht, was man auch täglich bei chefduzen lesen könnte...

klaus72

Wir sind die Wallraffs ! Nämlich die Chefduzer, und die Informationen sind dafür (fast) kostenlos.

aian19

ZitatOriginal von alfred
Was 1985 war, weiß ich nicht. Aber wie aus Erfahrungsberichten zu hören, waren die Jahre ab 1990 "goldene" Zeiten für LAN. Ich habe da selbst einige gesprochen - da wollte keiner irgendwo fest anfangen. Im Gegenteil - sie haben bei jeder Lohnabrechnung die Festangestellten ausgelacht.

Wann ging eigentlich das Elend los? Mit den Tarifverträgen? Mit den steuerlichen Beschneidungen? Oder mit der Flut an "Billig"-Bewerbern durch Abschaffung der Sozialhilfe?

Jo, hab ich auch so mitbekommen ! Zu dem Zeitpunkt haben die ZAF´s mehr gezahlt als die festen Arbeitgeber. Zudem war man nicht auf eine Arbeit festgenagelt, sondern konnte durch´s "rumkommen" auch mehr Erfahrung sammeln.
IMHO begann der Niedergang fast zeitgleich mit meinem Beginn mit der Zeitarbeit (was nicht heißen soll, das ich schuld bin.. :D), das war so um 1997 rum....
Vulkan den Bach runter, Arbeitslosenzahlen stiegen, Gewinnoptimierung der Firmen......zu der Zeit gingen die Löhne der ZAF´s auch in den Keller, usw...

Der Rest ist ja bekannt..... :rolleyes:
"Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren"

"Wenn Unrecht zu Gesetz wird, ist der Gesetzlose der einzige, der noch rechtmäßig handelt."

Mene mene tekel upharsin

alfred

Damals war man auch gern "weit weg" von zu Hause - Auslöse helau!

Gibt aber auch heute noch einige, die als LAN "gut" dran sind. Die ich kenne sind "zu Hause" gemeldet, wohnen aber in München und kommen durch ihre Auslöse mindestens an die festen Löhne ran. Mir ist ein LANin in der Medienbranche bekannt, die nach einem Besitzerwechsel (neuer britischer Eigentümer) sogar viele Festangestelte "überlebt" hat.

 Auch französische LAF sind beliebt - hohe Löhne/Auslösen, aber immer Einsätze in Deutschland!
To be is to do (Socrates), To do is to be (Sartre), Do be do be do (Sinatra)

Struppi

ZitatOriginal von alfred

Auch französische LAF sind beliebt - hohe Löhne/Auslösen, aber immer Einsätze in Deutschland!

Da muss ich Dir eindeutig widersprechen. Ich hab mit sehr vielen Franzosen bei meinem letzten Arbeitgeber zusammen gearbeitet. Gegen Die ZAF´s in Frankreich, sind unsere Gold. Was aber auch daran liegt, dass das Gehalt in Frankreich generell niedriger ist, als das in Deutschland. Zumindest im Grenzbereich ist das so. Nicht umsonst versuchen die meisten Grenz-Franzosen im Saarland arbeit zu bekommen.

alfred

Ich meinte deutsche LAN, die auf deutscher Seite des Grenzgebietes arbeiten. Zwei gute Nachbarn von mir wechselten von einer deutschen in eine französische LAF, ohne den Arbeitsplatz in Deutschland an den sie ausgeliehen sind zu wechseln. Bitte auch beachten, dass ihr erster Wohnsitz viele 100 Kilometer entfernt ist. Ihre Auslöse UND ihr Stundenlohn sind jetzt deutlich höher. Sie arbeiten in der Produktion (Metall). Jetzt nehme die dt. Tarifverträge (Leiharbeit) und dann den Mindestlohn in Frankreich!

Was genau ist dann an dt. Leihbuden "gold"? Auch in Wohlstandsgegenden in D. zahlen LAF nur noch unterste Tarifgruppen. Und die werden wohl locker durch französische Mindestlöhne überboten. Substitution französischer Mindestlöhne wird es wahrscheinlich auch nie geben - da würde vorher die ganze Republik brennen...
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