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Industrie & Handwerk & Agrar => Betriebe Regional => Thema gestartet von: admin am 00:44:00 Di. 23.September 2003

Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: admin am 00:44:00 Di. 23.September 2003
Seit Tagen beobachten wir die IGM-Website und hofften vergebens auf ein Diskussionsforum vergleichbar mit dem für die Heidelberger -(Kiel) und Panasonic (NMS) - Kollegen eingerichten Foren. Da die ohnehin gebeutelte Stadt Flensburg auch über kein Gewerkschaftsunabhängiges Forum, wie CHEFDUZEN verfügt, wollen wir hiermit eine Plattform zur Verfügung stellen.



Zitat(dpa-Meldung aus Heise-online)
Rund 1500 Menschen protestieren gegen Massenentlassung bei Motorola
Etwa 1500 Menschen haben am Freitag in Flensburg gegen den beschlossenen Abbau von 600 Arbeitsplätzen in der Handy-Fabrik des US-Industriekonzerns Motorola protestiert. "Subventionen kassieren und tschüs!" und "Kein Sterben auf Raten, die Produktion muss bleiben", hieß es auf Transparenten. Die Industriegewerkschaft Metall hatte zur Kundgebung vor dem Werk aufgerufen. Während der Demonstration wehte anstelle der US-Flagge, die dort normalerweise zu sehen ist, die Schleswig-Holstein-Fahne.  
 
Die Arbeitnehmer seien "wütend, zornig, enttäuscht und ohnmächtig gegenüber der Entscheidungsmacht in den USA", sagte der Vorsitzende der Vertrauensleute der Motorola-Fabrik, Hans-Peter Unrau. "Für uns ist das ein Sterben auf Raten, wir haben kein Vertrauen in die Zukunft", meinte er, begleitet von einem Pfeifkonzert. Von Angst und Hoffnungslosigkeit sprach die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Floris Kujat. Sie forderte, dass die Geschäftsleitung nun die geplante Qualifizierungsgesellschaft finanziell unterstützt. Diese soll jene Beschäftigten aufnehmen, die Anfang 2004 ihren Hut nehmen müssen.

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsstaatssekretär Michael Rocca sicherte volle Unterstützung für eine Auffanggesellschaft zu. Die Landesregierung habe 2001 erfolgreich für den Erhalt des Motorola-Standorts Flensburg gekämpft. "Und so wird es auch bleiben mit unserer Solidarität", sagte Rocca. Außer einer Anpassungs-Qualifizierung würden alle anderen geeigneten Projekte unterstützt, die in der Region Arbeitsplätze schaffen. Nach Angaben Roccas hat Motorola allein in den vergangenen sieben Jahren insgesamt rund 20 Millionen Euro Fördergelder aus der Bund/Länder-Gemeinschaftsaufgabe erhalten. Außerdem seien Technologieprojekte unterstützt worden, die gleichfalls dem Unternehmen zugute kamen.

Auch der Flensburger SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Lothar Hay versprach Hilfe: Seine Fraktion werde die Regierung auffordern, an das Land zurückfließende Fördermittel voll zur Schaffung neuer Arbeitsplätze einzusetzen. Auch sollten jene Entlassenen davon etwas erhalten, die keine Chance mehr auf eine neue Stelle haben.

Motorola hatte am vergangenen Dienstag angekündigt, rund ein Drittel der zurzeit 1800 Stellen zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon-Produktion soll aus Kostengründen nach China verlagert werden. (dpa)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:33:39 Di. 23.September 2003
Ich habe bei Google ein paar Informationen zum Thema zusammengesucht:
 
eine Meldung von 1999:
ZitatSonntagsarbeit bei MOTOROLA
 
Während die Öffentlichkeit das Für & Wider der Öffnung von Geschäften am Sonntag diskutiert, wurde fast unbemerkt von der Öffentlichkeit in Flensburg eine Sondergenehmigung zur Arbeit auch am Sonntag für den Mobilfunk-Hersteller MOTOROLA erteilt.

 
die IGM Flensburg berichtet:
ZitatMotorola: Randstad-Zeitarbeitnehmer für 12,04 Mark
Bereits über 300 arbeiten zu Dumpinglöhnen

Schon über 300 Zeitarbeitnehmer der Firma Randstad arbeiten bei Motorola in Flensburg zu Löhnen, die 40 Prozent unter dem Metall-Tarif liegen.

Die Betroffenen erhalten nur einen Stundenlohn von 12,04 Mark, den sie allerdings auf sagenhafte 13,29 Mark steigern können, wenn sie auf neun Tage Urlaub verzichten. Möglich macht das ein "Tarifvertrag" zwischen dem Zeitarbeitsunternehmen und der früheren DAG.

Die IG Metall Flensburg hat gegen den "Dumping-Einsatz" protestiert. Doch das Arbeitsamt sieht keinen Grund einzugreifen. Im Gegenteil: Von Motorola Entlassene sollen vom Arbeitsamt aufgefordert worden sein, sich bei Randstad als Zeitarbeiter zu verpflichten.

"Motorola und Randstad unterlaufen das Tarifsystem", sagt Flensburgs IG Metall-Bevollmächtigter Meinhard Geiken. "Die IG Metall wird bundesweit alle Anstrengungen unternehmen, damit die Randstad-Beschäftigten einen Betriebsrat und endlich akzeptable Tarifbedingungen erhalten."


aus heise.de newsticker 3.9.03
 
ZitatMotorola-Werke in Flensburg und Brasilien auf gleichem Kostenniveau

 Mobiltelefone lässt das Unternehmen außer in Flensburg nur noch in China, Singapur, Mexiko und Brasilien fertigen. "Trotz der deutschen Löhne arbeiten wir auf dem Kostenniveau von Mexiko und Brasilien", sagt Werksleiter Christoph Hollemann. Gründe hierfür seien unter anderem die Automatisierung und der Schichtbetrieb. In Flensburg wird rund um die Uhr in 12-Stunden-Schichten gearbeitet.

Als Gründe für die Standortwahl nannte das Unternehmen 1998 die erstklassige Infrastruktur, Zuverlässigkeit und Flexibilität der gut ausgebildeten Arbeitskräfte und die damit verbundene hohe Produktivität. Das Wall Street Journal schrieb 1997 nach der Grundsteinlegung gar von den Flensburger "Übermenschen", die es geschafft hätten, nach einem internationalen Standortvergleich die Handy-Fabrik nach Deutschland zu holen.

Das Motorola-Engagement ist Berichten zufolge von 1994 bis 1999 mit etwa 33 Millionen Euro öffentlich gefördert worden.
 
Motorola hat in Flensburg derzeit rund 1.800 Beschäftigte -- zu Hoch-Zeiten waren es gut 3.000 Mitarbeiter. Hinzu kommen heute bis zu 450 Leiharbeitnehmer. Damit ist das Unternehmen im Arbeitsamtsbezirk Flensburg der größte Arbeitgeber. "Wenn das Unternehmen eine Grippe hat, fängt Flensburg an zu husten", sagt der Sprecher des örtlichen Arbeitsamtes, Winfried Schramm. Das Flensburger Werk gehört zur deutschen Motorola GmbH (Wiesbaden). Sie erzielte 2002 mit 3.500 Mitarbeitern einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 03:55:30 Mi. 24.September 2003
Motorola Thema im Landtag

Zum Auftakt der dreitägigen Parlamentssitzung wollen die Abgeordneten in einer Aktuellen Stunde erörtern, in wie weit der Handy-Hersteller Motorola nach dem angekündigten Abbau von 600 Arbeitsplätzen in Flensburg Fördergelder in Millionenhöhe zurückzahlen muss.

dpa/regioline vom 24.09.2003
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 04:12:42 Mi. 24.September 2003
Yahoo! Finanzen 22.9.03:

Lichtblick zu Wochenbeginn waren dagegen die Aktien von Motorola, die sich um 8,8 Prozent auf 12,06 USD verbesserten.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: k am 12:20:53 Do. 02.Oktober 2003
Zur Entscheidung des Motorola-Konzerns, in Flensburg 600 Arbeitsplätze zu streichen, erklärte der stellvertretende Vorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dr. Heiner Garg: "Die wirtschaftsfreundlichen Sonntagsreden des Wirtschaftsministers nehmen die Unternehmen genau als das wahr, was sie sind: Die Ankündigungsrhetorik eines Ministers, der sich im rot-grünen Luftschlosskabinett nicht durchsetzen kann.

Die Unternehmen passen sich den tatsächlichen Wirkungen der rot-grünen Politik an: Auf wirtschaftsfeindliche Politik reagieren sie mit dem Umzug in Regionen mit wirtschaftsfreundlicherer Politik", sagte Garg.


Es ist ja schon rührend, was FDP-Garg da sagt.

Die Lohnkosten bei Motorola sind in der Höhe von denen in Brasilien. Sollen wir sie jetzt auf das chinesische Niveau absenken?

Reicht nicht? Gewerkschafter von Todesschwadronen verschwinden lassen? Renten und Krankenkasse abschaffen, denn das sind störende Lohnnebenkosten?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 18:18:32 Mo. 13.Oktober 2003
Wärhrend das Schlottern der Belegschaft darüber, wer bleibt und wie es weitergeht, heftig ist, stecken sich die Aktionäre kräftig in die Tasche:
(aus Börse-online 7.10.03)


"Wir sind der Meinung, mit der Bildung von zwei unabhängigen Unternehmen mehr Wert schaffen zu können", kommentierte Motorola-Chef Christopher Galvin den aufsehenerregenden Beschluss, den Konzern in zwei eigenständige Unternehmen aufzuspalten.
In Zukunft will sich Motorola vor allem dem Handy-Geschäft widmen. Dort ist das Unternehmen mit einem Marktanteil von 14,6 Prozent der weltweit zweitgrößte Anbieter. Allerdings mit einem gewaltigen Abstand zu Nokia, deren Marktanteil bei 35,9 Prozent liegt.

Das zweite wichtige Standbein, die defizitäre Chip-Sparte, will Motorola entweder an die Börse bringen oder alternativ an einen Konkurrenten verkaufen. Interesse wird etwa Europas Branchenführer STMicroelectronics nachgesagt.

Einen guten Anhaltspunkt, wieviel das Chip-Segment von Motorola Wert sein könnte, liefert aufgrund der ähnlichen Größe der deutsche Halbleiter-Konzern Infineon.
Der Umsatz des Münchener Unternehmens lag 2002 bei 5,2 Milliarden Euro, die Börsenbewertung beträgt aktuell 8,4 Milliarden Euro. Das ergibt eine Umsatzmultiple von 1,6.

Wendet man diese Kennzahl auf Motorolas 2002er Chipumsätze von 4,8 Milliarden Dollar an, kommt ein Unternehmenswert von rund 7,7 Milliarden Dollar heraus.

Damit wird auch klar, dass die Aktie von Motorola nur etwas für harte Spekulanten ist. Denn zieht man die Summe von den 31,4 Milliarden Dollar ab, mit denen der Gesamtkonzern an der Börse gehandelt wird, ergibt das immer noch 23,7 Milliarden Dollar für das Restunternehmen.

Das entspricht in etwa dem 15-fachen des für 2004 erwarteten Gewinns (operativ und ohne Chip-Bereich).
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 00:53:35 Mi. 22.Oktober 2003
Frage aus Kiel:

Wie sieht´s aus bei Motorola? Alle frustriert und und verängstigt? Versuchen einige gegen den Strom zu schwimmen?
Was macht der Betriebsrat?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 15:07:01 Mi. 22.Oktober 2003
Handyproduktion
Schließt Motorola Flensburg ganz?
   
 
 
Nach dem angekündigten Abbau von 600 Stellen im Flensburger Handy-Werk von Motorola befürchten die Beschäftigten die komplette Schließung des Standorts. Es liege noch kein vernünftiges Zukunftskonzept vor, sagte der Betriebsratsvorsitzende Dieter Neugebauer. Zwar habe die Geschäftsführung den Erhalt des Werkes zugesagt. "An diese Zukunft glaubt hier derzeit aber niemand mehr, eher daran, dass hier in ein bis zwei Jahren alles dicht gemacht wird", so Neugebauer. Aus Kostengründen soll ein Teil der Produktion Anfang 2004 nach China gehen. Dann werden noch 1.200 Beschäftigte in Flensburg arbeiten.

 
 Bürgermeister ist zuversichtlich

Neugebauer wies darauf hin, dass die Beschäftigten seit Jahren wiederholt Opfer gebracht hätten, um Arbeitsplätze zu erhalten - zum Beispiel durch längere Schichten. Daher falle es ihnen jetzt schwer, an die neue Zusage zu glauben. Flensburgs Oberbürgermeister Hermann Stell und die Industrie- und Handelskammer sind dagegen zuversichtlich, Motorola in der Region halten zu können. "Man muss allerdings sehen, dass Europa für Motorola ein relativ schwacher Markt ist", sagte Stell. Daher sei es nicht verwunderlich, wenn das US-Unternehmen sich Gedanken über seine Standorte in Übersee mache. IHK-Sprecher Jörg Nielsen betonte, es komme nun darauf an, die Stärken der Region wie UMTS-Knowhow und Infrastruktur weiter auszubauen.

 
"Millionen Euro an Subventionen abgeschöpft"

 
 
 
IG-Metall-Bezirksleiter Frank Teichmüller bezeichnete die Entlassung von 600 Arbeitnehmern als ,,gesellschaftspolitischen Skandal". Erst schöpfe Motorola mehre Millionen Euro an öffentlichen Subventionen ab, dann gehe der Konzern nach China. Kiels Wirtschaftsminister Bernd Rohwer äußerte sich bestürzt über die Pläne des Konzerns. "Wir müssen enttäuscht hinnehmen, dass das Engagement der Belegschaft und des Standortes Flensburg gegen die Arbeitskostenvorteile Asiens keine Chance hatte," sagte Rohwer. Für die Stadt Flensburg und den Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein sei die Verlagerung der Produktion nur schwer zu verkraften.

 
 Produktionssitz besteht seit 1986

Flensburg ist seit 1986 einer der Produktionssitze für Mobilfunktelefone von Motorola. 1998 zogen die seinerzeit gut 2.000 Angestellten aus mehreren Betriebsstätten in der Innenstadt in eine nagelneue Fabrik am südwestlichen Stadtrand um. Dort war auf 30.000 Quadratmetern Nutzfläche eines der weltweit modernsten Handy-Werke entstanden. Die Investition für den Neubau betrugen mehr als 100 Millionen Euro. Land, Bund, EU und Kommune steuerten insgesamt rund 33 Millionen Euro direkte sowie indirekte Fördermittel bei. Langfristig sollte die Fabrik einmal 3.000 Beschäftigte zählen – ein Versprechen, das der US-Konzern nie einlöste. Immerhin entstanden rund 500 zusätzliche Stellen bei Motorola-Partnern und Zulieferfirmen in der Region.

 
Krise begann im Frühjahr 2001

 
 
 
Im Frühjahr 2001 kam es zur ersten Krise. Der flaue Handy-Markt verursachte umfangreiche Kurzarbeit. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte in den Folgemonaten von 2.400 auf 2.000. Im April 2001 drohte die Schließung. Der Konzern entschied, den anderen europäischen Produktionsstandort in Schottland mit 3.000 Mitarbeitern dicht zu machen und die gesamte europäische Handy-Herstellung auf Flensburg zu konzentrieren. Von Flensburg aus exportiert das Unternehmen Mobiltelefone in rund 70 Länder.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 15:16:24 Mi. 22.Oktober 2003
Gewerkschaft: bei Motorola Flensburg Arbeitskampf möglich

Im Flensburger Motorola-Werk, wo am Jahresende 600 und damit ein Drittel aller Arbeitsplätze wegfallen, ist nach Angaben der regionalen Metall-Gewerkschaft ein Arbeitskampf nicht ausgeschlossen. Die Arbeitnehmerseite lehne es ab, dass die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Transfer- und Qualifizierungsgesellschaft verrechnet werden sollen, teilte die IG Metall am Mittwoch mit. Sollte es notwendig werden, könne es zu einem Arbeitskampf in der Handy-Fabrik kommen.  

Bei Motorola wurde laut Gewerkschaft eine Tarifkommission für die weiteren Verhandlungen gewählt. Hauptforderung sei die Qualifizierung aller von Arbeitsplatzverlust betroffenen Mitarbeiter in einer Transfergesellschaft ohne die Anrechnung von Abfindungen sowie "ein Zukunftskonzept für den Reststandort". Die Gewerkschaft startete dazu eine betriebliche und öffentliche Unterschriftenaktion. In der Werksleitung war am Mittwoch kein Sprecher für eine Stellungnahme zu den Forderungen und Konzepten erreichbar. Nach den bisherigen Plänen sollen in der Gesellschaft die -- noch nicht benannten -- Mitarbeiter zwei Jahre lang für eine neue berufliche Zukunft qualifiziert werden.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 15:27:18 Mi. 22.Oktober 2003
1999, als das neue Gebäude von Motorola mit großem Brimborium eingeweiht wurde, verkündete Ministerpräsidentin Simonis sitzend neben dem amerikanischen Botschafter Kornblum und dem Deutschland-Manager Quinkert , ,,..... ich hoffe, dass unsere deutschen Unternehmer auch mal ein bisschen ernsthafter sich mit den amerikanischen Lebens- und Arbeitsbedingungen beschäftigen, damit nicht immer nur der Satz kommt: In Amerika ist alles anders. Es ist gar nicht so ganz anders."
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Plede am 15:39:41 Mi. 22.Oktober 2003
sinngemäßer O-Ton bei einem Mot-Flens Recruiting  vor zwei Jahren:

"Wir sind eine atmende Farbik. Bei Bedarf atmen wir mal 200 Leute
ein. Bei Bedarf atmen wir aber auch mal wieder 200 Leute aus"

Nun hat Mot-Flens wohl Asthma-Bronchiale: Unterfunktion beim Einatmen
gepaart mit starkem Keuchhusten.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: no comment am 07:12:47 Do. 23.Oktober 2003
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Frage aus Kiel:

Wie sieht´s aus bei Motorola? Alle frustriert und und verängstigt? Versuchen einige gegen den Strom zu schwimmen?
Was macht der Betriebsrat?

Kommt drauf an in welchem Pool du bist.
Diesmal sieht es so aus, daß die qualifizierteren Stellen fast komplett wegfallen. Also die Techniker, Einrichter, ect. brauchen sich ihre Punkte nicht auszurechen, die sind sowieso weg, bis auf wenige Ausnahmen. Bei den Monatgehelfern gibt es noch eine geringe Chance, einige werden ins DC wechseln.

Der Produktionsstandort wird defacto geschlossen. Bei einer Probelinie (mit einer Hand voll Leuten) + einer Produktionslinie (mit zwei Hand voll Leuten), die nur tagsüber läuft, kann von einer Produktion nicht mehr die Rede sein. Die UMTS-Volumenproduktion findet nämlich in Zukunft auch in Asien statt. Und weil in der Produktion schon lange keine 600 Leute mehr arbeiten, wird es diesmal auch (endlich) einen Kahlschlag bei den Angestellten geben.

Flensburg als DC-Standort wird sicherlich auch  nicht mehr lange überdauern. Die Tatik liegt wohl darin, die Kunden langsam von einem Standort in D zu entwöhnen.

Zur Erinnerung, das Ganze wegen 2 Dollar pro Gerät in einer Milchmädchenrechnung.  :D

bye bye
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:27:48 Do. 23.Oktober 2003
Frage von einem Nicht-Insider:

Was bedeutet bei Euch "Pool"? Abteilung? Produktionsstraße?

und "DC" :?:  :?:  :?:
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 15:48:39 Do. 23.Oktober 2003
Handelsblatt 23.10.03
ZitatDie Zukunft der Mobilfunktechnik


Das ganz große Missverständnis


Von P. Brors und K. Slodczyk


Die Atmosphäre gleicht der einer Intensivstation. Die Menschen tragen weiße Kittel, manche arbeiten mit Handschuhen und Pinzetten. Dazu blinken und piepen unzählige Maschinen wie Herz-Frequenz-Messgeräte im immer gleichen Takt. Hier, am Stadtrand von Flensburg, auf einem campusähnlichen Gelände mit großem Teich, firmeneigenem Kindergarten und Fitness-Center hat die neue Mobilfunk-Ära begonnen. Hier fertigt Motorola, der weltweit zweitgrößte Handy-Hersteller, in vier Schichten rund um die Uhr mit mehr als 1 000 Mitarbeitern die Geräte für die neue Mobilfunktechnik UMTS.


DÜSSELDORF. Darunter ist auch das A920, Motorolas neues Modell, 700 bis 800 Einzelteile High-Tech. Das Mobiltelefon sieht aus wie ein Taschencomputer, es kann als Handy, Video- und Fotokamera genutzt werden, als MP3-Player, Organizer und Spielekonsole. Jürgen Plähn wiegt das chromglänzende Lifestyle-Objekt in seinen Händen. "Halten Sie es mal", sagt er, "das fühlt sich doch klasse an – und funktioniert auch so."

Plähn, ein groß gewachsener Mann mit schon lichtem dunklem Haar, leitet für Motorola Deutschland das Projekt UMTS-Einführung. Er sagt: "Wann es mit UMTS hier endlich losgeht, das entscheiden allein die Provider" – die großen Mobilfunkfirmen also, wie T-Mobile und Vodafone.

Was nichts anderes heißt, als dass sich der Start weiter verzögert. Torsten Gerpott, Professor für Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg, nennt einen der Hauptgründe: "Die Netzbetreiber verdienen noch gutes Geld mit der GPRS-Technik und befürchten durch UMTS Kannibalisierungseffekte."

Auch in diesem Jahr wird in Deutschland kein Euro mit der neuen Technik verdient, werden die Firmen nicht einen Cent ihrer gewaltigen Investitionen einspielen. Nachdem die Mobilfunkkonzerne den UMTS-Start mehrfach verschoben haben, trauen sie sich nicht mehr, einen neuen Termin zu nennen. Erst auf der nächsten Cebit im März 2004 werden wohl wieder UMTS- Fahrpläne vorgestellt. Noch immer fehlt eine genügende Auswahl an Geräten. Längst sind Unternehmen wie Mobilcom und Quam an UMTS gescheitert. Und die anderen verbuchen gerade wieder steigende operative Gewinne – und scheuen sich, diese durch weitere Investitionen in die Einführung neuer Dienste zu schmälern.


Kieler Nachrichten 23.10.03
ZitatSimonis setzt weiter auf Hightech - Erregte Debatte um Motorola
Kiel - "Rote Karte, Frau Simonis" war auf Schildern zu lesen, die die rund 300 Gewerkschafter mit sich führten. Sie protestierten gestern vor dem Landeshaus gegen Kürzungen von Weihnachts- und Urlaubsgeld bei den Beamten. Im Plenarsaal hatten zu diesem Zeitpunkt schon Mitarbeiter von Motorola Platz genommen, die Massenentlassungen und damit noch weit Schlimmeres fürchten müssen. Aus der "Aktuellen Stunde" zu dem angekündigten Abbau von 600 Stellen bei dem Flensburger Handy-Hersteller wurde schnell eine Grundsatzdebatte über die Förderpolitik des Landes – mit heftigen Schuldzuweisungen.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Motorolaner am 20:01:16 Do. 23.Oktober 2003
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Frage von einem Nicht-Insider:

Was bedeutet bei Euch "Pool"? Abteilung? Produktionsstraße?

und "DC" :?:  :?:  :?:
Hallo,
zu Deinen Fragen,
"Pool" heisst bei Uns in welchem Topf gewisse Berufsgruppen fallen!
Es werden Berufsgruppen mit annähernd gleichen Funktionen zu einem sog. Pool zusammen gefasst um anschließend zu sagen, daß 80% dieses Pools entlassen werden!
DC heisst bei Uns Versandzentrum (Distributions-Center)
Gruß
von einem vermutlichem Ex-Motorolaner :twisted:
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: n.a. am 07:34:08 Di. 28.Oktober 2003
Für die nicht Insider ...
Man munkelt von Ansageschichten (= zusätzliche Schichten = Mehrarbeit) und ggf. sogar Leiharbeiter im November.   :lol:
(Damit die Kündigungen pünktlich vor Weihnachten verschickt werden können?!)  :lol:

//www.dilbert.com läßt grüßen  :lol:
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:06:20 Di. 28.Oktober 2003
O.K., die andere Seite hat also Pläne!

Und Ihr? Das hypnotisierte Kanninchen, das auf die Schlange starrt?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 17:32:44 Di. 28.Oktober 2003
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

O.K., die andere Seite hat also Pläne!

Und Ihr? Das hypnotisierte Kanninchen, das auf die Schlange starrt?

Nein, das Kanninchen hat Krebs im Endstadium. Das dreht sich nur
grinsend um und furzt der Schlange ins Gesicht.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:45:25 Di. 28.Oktober 2003
Tja, Motorola ins Gesicht zu furzen find ich in Ordnung!

Aber jetzt kanns doch nur noch darum gehen sich nen möglichst guten Abgang in dem Laden zu verschaffen. Also möglichst hohe Abfindungen rauszuschlagen. Oder????

Keine Vorbereitungen in der Richtung?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 18:42:48 Mi. 29.Oktober 2003
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Tja, Motorola ins Gesicht zu furzen find ich in Ordnung!

Aber jetzt kanns doch nur noch darum gehen sich nen möglichst guten Abgang in dem Laden zu verschaffen. Also möglichst hohe Abfindungen rauszuschlagen. Oder????

Keine Vorbereitungen in der Richtung?

Ich schätze mal, bei der Abfindung selbst, wird sich nicht viel tun. Es ist schließlich die vierte Runde, da wird man der Einfachheit halber und der Fairnis (gegeüber den schon ausgeschiedenen Kollegen) wegen sich letzten Endes wieder auf die alte, schon dreimal angewandte Formel einigen.
Das Hauptaugenmerk des BR liegt zur Zeit beim Thema Transfergesellschaft und deren finanzielle Ausstattung. M will natürlich die Abfindungen mit anrechnen, also die Kollegen, die in die Transfergesellschaft wechseln, sollen dann keine oder eine geringere Abfindung bekommen. Falls M in diesem Punkt hart bleibt, könnte es eventuell vielleicht ggf. erstmalig richtig Zoff geben.
Und dann sind da noch so Nebensächlichkeiten wie Betriebsrente. Eine nicht unwesentliche Anzahl von Kollegen steht wohl kurz vor der Unverfallbarkeit der Betriebsrente. Da könnte sich auch noch etwas bewegen.

Ansonsten geht alles seinen gewohnt langsamen Gang.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 00:44:29 Fr. 31.Oktober 2003
Vielleicht komm ich mit meinen Kommentaren als Aussenstehender etwas besserwisserisch rüber....

aaaber ich begreif es nicht!  Wenn der Betriebsrat schon so zahnlos ist, warum tretet Ihr ihn nicht??? Oder stellt unabhängig von der Gewerkschaft etwas auf die Beine (soll schließlich auch in anderen Betrieben schon geklappt haben...)???

MOTOROLA schwimmt doch im Geld (siehe Postings mit den Börsennachrichten) und jetzt ist doch der Moment günstig, wo man auch etwas mehr herausschlagen kann, wo man direkt noch ein Faustpfand hat....

Schlucken das etwa alle einfach so?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 16:27:32 Fr. 31.Oktober 2003
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow

Vielleicht komm ich mit meinen Kommentaren als Aussenstehender etwas besserwisserisch rüber....

aaaber ich begreif es nicht!  Wenn der Betriebsrat schon so zahnlos ist, warum tretet Ihr ihn nicht??? Oder stellt unabhängig von der Gewerkschaft etwas auf die Beine (soll schließlich auch in anderen Betrieben schon geklappt haben...)???

MOTOROLA schwimmt doch im Geld (siehe Postings mit den Börsennachrichten) und jetzt ist doch der Moment günstig, wo man auch etwas mehr herausschlagen kann, wo man direkt noch ein Faustpfand hat....

Schlucken das etwa alle einfach so?

Nein, das schluckt keiner einfach so. Aber die Lage ist nicht so
rosig, wie die Presseberichte das darstellen. Und dann ist das noch
ein Unterschied Motorola Gesamt, Motorola Deutschland und Motorola
Flensburg.

Man kann das Außenstehenden schwer erklären.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:06:01 Sa. 01.November 2003
Danke für die prompte Antwort!

Auf der Homepage der IGM findet man nur völlig veraltete Infos zum Thema. Dabei ist das, was bei Euch passiert doch interessant für viele. Schließlich scheint das nur ein Dominonostein in einer ganzen Kette zu sein im Laufe der "Globalisierung". Heidelberger, Panasonic, Ihr und jetzt schon Orthopedia in Kiel. Who´s next?

Im schlimmsten Falle kann man aus gemachten Fehlern noch lernen.

Aber ich will mich damit nicht zufriedengeben, daß ich als Außenstehender das alles nicht begreifen kann.

1.) Ich glaube, daß die einzig vernünftige Antwort auf die Globalisierung die ist, daß nicht nur Konzerne über Grenzen hinaus agieren, sondern daß auch die Betroffenen über den nationalen Tellerrand hinaus schauen und auch handeln müssen. Am einfachsten wäre das über die Kontakte der Gewerkschaften, aber die sind ja wenig interessiert. Oder wurde bei der MOTOROLA-Schließung in Schottland ausgiebig darüber informiert und versucht für die Britischen Kollegen Solidarität zu üben?

2.) Die finanzielle Situation von Motorola Flensburg halte ich nur für mäßig interessant. Es ist ein Multi mit genügend Asche, worauf Du einen lassen kannst! Sonst wäre es nicht so einfach ein Werk dichzumachen um es auf einem anderen Kontinet wieder aufzumachen und eine völlig neue Belegschaft einzuarbeiten (was Jahre dauert). Wenn also ein mittleres Management (FL) vielleicht genauso wie Ihr nen Arschritt kriegt (mit ganz anderen Abfindungen und Zukunftschancen als Ihr...), dann sagt das nichts uber den Gesamtkonzern Motorola. Ich halte das alleine für eine Frage des Umgangs mit der Situation. Entweder Ihr macht Druck und versucht gemeinsam so viel wie möglich für Euch herauszuschlagen (Ihr seid in keiner schlechten Situation) oder ihr laßt Euch billig abspeisen.

3.) Daß der 1. Schwung Entlassener verarscht wurde, ist wohl ausser Frage. Aber die Antwort kann doch nicht "Gleiches Unrecht für alle" sein. Hättet Ihr für die ersten 6oo alle die Arbeit niedergelegt, hätte das Werk genauso dicht gemacht, wie es nun passiert, aber man hätte Euch gesagt, es wäre allein ein Folge des Streiks, Ihr hättet den Betrieb nach China gestreikt. Und die meisten von Euch (und die Öffentlickeit) hätten das auch geglaubt. Aber jetz habt Ihr doch nix mehr zu verlieren (im schlimmsten Falle erreicht Ihr nix oder wenig) und die oben genannte Propaganda funktioniert auch nicht mehr...



Oder steckt in meinen Gedanken ein entscheidender Denkfehler?
Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn man alle möglichen News von Euch auch in Zukunft in diesem Forum findet. Wie gesagt, es ist auch für nicht-Motorolaner  interessant.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DeppVomDienst am 18:09:58 So. 09.November 2003
Habe gerade ein interessanten Forenbeitrag bei Heise zum Thema Motorola gefunden ...
(bezieht sich auf diese Meldung: http://www.heise.de/newsticker/data/mw-08.11.03-001/)

ZitatHallo,

600 MAs hört sich sicherlich erschreckend hoch an. Wenn man sich aber
z. Bsp. das Flensburger Tageblatt vom heutigen Samstag mal zur Hand
nimmt, so kann man dort lesen, dass ca. 200 Studierende "eingeplant"
sind. D.h.: 400 fest Angestellte und 200 Studierende sollen/müssen
gehen. Das Aberwitzige daran: (dazu H. Beger, Perso-Chef Flensburg):
... Motorola wolle auch künftig Studenten beschäftigen. Sie seien
beliebte Kollegen und wichtig für das Unternehmen, weil sie die
Produktion flexibel machten. "Das ist eine Frage der Zeit", meinte
Beger. Er hofft, schon im Dezember zu neuen Entscheidungen zu
kommen...

Also, Ende Dezember gehen Studenten, Anfang kommenden Jahres kommen
neue Studenten. Logisch, oder? Das bittere für die
Ex-Motorola-Studenten, sie haben keine Aussicht auf Wiedereinstellung
(Aussage der Perso-Abt.). Sie sind zwar beliebt, wie Beger oben
sagt/schreibt, nur sind viele von diesen Studenten seit über 2 Jahren
bei Motorola tätig. Wer jetzt einmal in das Teilzeit- und
Befristungsgesetz hineinschaut, wird schnell merken, warum Motorola
hier mit dem Argument betriebsbedingten "Kündigung" die Leute raus
haben will.

Auch ich bin am "Zittern", hoffe aber, dass die Mäuler, die ich
versorgen muß, mir die fehlenden Punkte geben können.

Schönes Wochenende
L-O-L
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:12:14 Fr. 14.November 2003
Die einzigen Infos z.Zt. bekommt man aus der Presse. Demnach führte die Gewerkschaft Verhandlungen hinter verschlossenen Türen...
ZitatHeise Newsticker 8.11.03
Sozialplan bei Motorola Flensburg kurz vor Abschlusszialplan bei Motorola

Im Flensburger Motorola-Werk stehen die Verhandlungen über einen Sozialplan für die 600 zum Jahresende ausscheidenden Arbeitnehmer kurz vor dem Abschluss. Es sei davon auszugehen, dass die Verträge über einen Interessenausgleich an diesem Montag unterschrieben werden, teilte der Vorsitzende der regionalen Industriegewerkschaft Metall, Meinhard Geiken, am Freitagabend mit. Bis dahin sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Belegschaft werde unmittelbar nach der Unterzeichnung informiert.  

Motorola hatte Mitte September angekündigt, ein Drittel der 1800 Stellen zu streichen. Ein wesentlicher Teil der Mobiltelefon-Produktion wird aus Kostengründen nach China verlagert. In Flensburg sollen weiterhin die neuen UMTS-Handys produziert und außerdem ein Zentrum für Distribution, Design und Service installiert werden. Dem Unternehmen droht wegen des Arbeitsplatzabbaus möglicherweise die Rückzahlung öffentlicher Fördermittel in Millionenhöhe an das Land Schleswig-Holstein.

Bei den jüngsten Verhandlungen der Arbeitnehmer und -geberseite ging es bisher auch um die Gründung einer Qualifizierungsgesellschaft. Dabei lehnten es die IG Metall und die Vertreter der Beschäftigten ab, die Abfindungen für die zu kündigenden Mitarbeiter mit der Finanzierung einer Auffanggesellschaft zu verrechnen. Darin sollen nach bisher bekannt gewordenen Plänen die ausscheidenden Mitarbeiter zwei Jahre lang für eine neue berufliche Zukunft qualifiziert werden. (dpa)


ZitatSozialplan für 600 Flensburger Motorola-Mitarbeiter vereinbart
Flensburg (dpa/lno) - Für die vom Stellenabbau beim Flensburger Handy-Hersteller Motorola betroffenen 600 Mitarbeiter ist nach Gewerkschafts-Angaben am Montag ein Sozialplan mit einer Abfindungsregelung vereinbart worden. Darüber hinaus erhalten die Betroffenen über eine Transfergesellschaft für maximal zwei Jahre die Möglichkeit, sich weiter zu bilden und nach einem neuen Arbeitsplatz zu suchen. Berechnungen der Gewerkschaft zufolge kosten Motorola die Entlassungen rund 8,5 Millionen Euro.


dpa/regioline vom 10.11.2003


Kann nicht mal ein Motorolaner erzählen, was los ist?
Der Abschluß ging um die 600 Entlassenen. Und was ist ist mit dem Rest der Belegschaft????
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 13:18:36 Mi. 21.Januar 2004
Ein EX-Motorolaner berichtet unter "Transfergesellschaft hält nicht, was sie verspricht", wie es dem Flensburger Motorola Personal heute ergeht. Die IG-Metall muß sich vorwerfen lassen sich nicht genug für die Belegschaft eingesetzt zu haben. Etwas nur in Geheimverhandlungen hinter verschlossenen Türen mit dem Mangement auszuhandeln ohne das Druckmittel einer Arbeitsniederlegung einzusetzen ist nur ein schlechter Witz. Es handelte sich schließlich nicht um irgendeinen Pleitebetrieb, bei dem nichts zu holen ist! Mit solchen Gewerkschaften kann der Konzern seinen Profit mal locker verdreifachen:

ZitatOriginal von kn-online

Motorola mit sattem Gewinnanstieg
Schaumburg (dpa)- Der amerikanische Mobilfunk-und Chiphersteller Motorola Inc. hat im Schlussquartal 2003 seinen Gewinn nach eigenen Angaben fast verdreifacht. Das Unternehmen verdiente 489 Millionen Dollar (388 Mio Euro) gegenüber nur 174 Millionen Dollar oder acht Cent je Aktie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Der Quartalsumsatz erhöhte sich auf 8 (Vorjahresvergleichszeit:7,7) Milliarden Dollar.

Der Jahresumsatz fiel auf 27,1 (27,3) Milliarden Dollar. Motorola verdiente im Gesamtjahr 893 Millionen Dollar gegenüber einem Verlust von 2,5 Milliarden Dollar in 2002. Der Gewinn pro Aktie betrug 38 Cent gegenüber einem Minus von 1,09 Dollar je Aktie im vorangegangenen Jahr.

Der langjährige Firmenchef Christopher Galvin war im Januar 2004 von dem neuen Motorola-Chef Ed Zander abgelöst worden. Motorola hatte im Vergleich zum Branchenführer Nokia in den vergangenen Jahren stark an Boden verloren. Es gebe wieder Umsatzwachstum, und es könne eine weitere Gewinnverbesserung erzielt werden, betonte Zander.

Motorola verdiente unter Ausklammerung von Sonderfaktoren im Schlussquartal 409 (291) Millionen Dollar oder 17 (13) Cent je Aktie, während die Analysten nur von 13 Cent je Aktie ausgegangenen waren.

Motorola-Präsident Mike Zafirovski verwies auf den Anstieg des Auftragseingangs in allen Geschäftssparten, der zwischen zwölf und 67 Prozent gelegen habe.

Motorola wies in der Handy-Sparte im vierten Quartal einen Umsatzrückgang von drei Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar aus. Der Auftragseingang habe sich um 64 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar erhöht. Der operative Gewinn fiel auf 127 (294) Millionen Dollar.

Die Halbleitersparte steigerte ihren Quartalsumsatz um zwei Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Der Umsatzrückgang war auf Verzögerungen von mehreren neuen Produkten zurückzuführen. Der operative Gewinn erhöhte sich auf 25 ( 18 ) Millionen Dollar.

In der Telekomsystem-Sparte gab es einen Umsatzanstieg von elf Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar. Es wurde ein operativer Gewinn von 138 Millionen Dollar verbucht gegenüber roten Zahlen von 22 Millionen Dollar im Schlussquartal 2002.

dpa/ecoline vom 21.01.2004
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 17:13:49 Mi. 25.Februar 2004
Mit dem Kanzler: Rohwer wirbt in USA für Motorola-Standort Flensburg[/size]

Kiel (dpa/lno) - Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) will sich in der amerikanischen Motorola-Zentrale für den langfristigen Erhalt des Standortes Flensburg einsetzen. Rohwer werde an diesem Donnerstag mit Bundeskanzler Gerhard Schröder die Motorola-Zentrale in Schaumburg bei Chicago besuchen, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Im Gespräch mit dem Vorstand werde der Kieler Minister auch um Unterstützung für das geplante Kompetenzzentrum für mobile Kommunikation in Flensburg werben.

dpa/regioline vom 25.02.2004
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Ex-Danfossianer am 12:51:27 So. 29.Februar 2004
moin,

habe bei einer telefonanfrage unter flensburger zeitarbeitsfirmen vorletzte woche bei "manpower" angerufen um nach einer arbeitsstelle zu fragen.
sie boten mir an bei motorola arbeiten zu können weil dort dringender bedarf an arbeitskräften herrscht.
mir wurde telefonisch ein stundenlohn von 8,18€ + 4-6€ verpflegungspauschaule (je nach einsatz) angeboten. im grunde ja schon mehr als andere leiharbeiter verdienen.

jetzt zu meiner frage: wird nun entlassen oder eingestellt? oder werden nur feste mitarbeiter entlassen um sie durch leiharbeiter zu ersetzen.
welche rolle spielt dabei das flensburger arbeitsamt? bekommt das arbeitsamt dafür "schmiergelder"?

ich frage mich wohin uns der weg führt. wo stehen wir in 2-5 jahren? sind wir dann alle zeitarbeitsnehmer und damit ohne eine wirkliche zukunftsperspektive? wie können wir uns dagegen wehren. ist ein aufstand bzw. ein bürgerkrieg wirklich die letzte lösung?
wir sind das volk, lasst uns den oberen kräftig in den allerwertesten treten!!!

gruß XXX

p.s.: aus verständlichen gründen bleibe ich lieber unbekannt! ;)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Ex-Danfossianer am 12:54:44 So. 29.Februar 2004
na, der forencode scheint das euro-symbol nicht zu mögen!?

also, der telefonisch genannte lohn war: 8,18euro/std + 4-6euro verpfl./tag.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: am 22:19:42 Mo. 01.März 2004
Hallo XXX,

nicht das Flensburger Arbeitsamt bekommt Schmiergelder, sondern der Betriebsrat bei Motorola.
Denn selbst bei der letzten Entlassungswelle wurden so viele Pools gebildet, das Motorola somit den Sozialplan geschickt umgehen konnte. Mit unserem Betriebsrat sind wir verkauft und verraten.

Mister DC
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Gast1 am 21:50:52 So. 07.März 2004
Motorola ist echt lächerlich!Nun holen die schon Ing. der Nachrichtentechnik über eine Zeitarbeitsfirma (Alpha Service aus Kiel) ins Werk.
Die Ing. sollen mind. 1-2 Jahre Berufserfahrung haben und als Einstiegsgehalt wird 1910 Euro angegeben.Lächerlich da solche Ing. momentan sehr gesucht sind und nicht "an jeder Ecke rumstehen"!
Als fester Motorola Mitarbeiter kommt man sich auch schon merkwürdig vor,da man eine aussterbende Spezie darstellt.Sei es das DC oder die Restproduktion alles ist durch und durch mit Zeitarbeitsleuten besetzt.
Ferner sind outgesourced:
-die IT-Abt.
-die Personalabt.
-die Lohnabrechnung
-komplette einzelne Produktionslinien(Multitast)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: admin am 20:09:39 Mo. 08.März 2004
Danke für die aktuellen Beiträge!

Sich moderne Firmenpolitik in Zeiten der Globalisierung genauer anzusehen hilft besser zu verstehen, was bei der nächsten Auslagerung eines x-beliebigen Betriebs in ein Billiglohnland passiert. Vielleicht hilft es auch besser zu reagieren und effektiver zu handeln.

Das Forum Chefduzen.de wurde jedenfalls gegründet um einen Informationsfluß und eine Diskussion an den bestehenden Strukturen vorbei zu ermöglichen, die nicht willig oder in der Lage sind den Betroffenen zu helfen.
ZitatOriginal von Mister DC

Mit unserem Betriebsrat sind wir verkauft und verraten.
Ich war schon so genervt, daß ich hier posten wollte:"Ihr seid ja selber schuld!". Bevor die Entscheidung gefallen (bzw. hinter verschlossenen Türen von BR und Management ermauschelt) ist, was mit dem Motorola-Personal passiert haben wir versucht Euch Informationen aus der Nase zu ziehen und es kam nix ausser
ZitatMan kann das Außenstehenden schwer erklären.
Was ist denn da so schwer zu verstehen? Ich kenne die Situation zu der halbwegs vernünftig bezahlten Stammbelegschaft eines Großbetriebs zu gehören und dann den Job zu verlieren. Dann gibt´s nen Job mit mieseren Bedingungen und selbst den verliert man dann auch wieder, um woanders zu noch schlechteren Bedingungen wieder anzufangen. Das ist aber nicht gottgegeben und man muß es nicht wie schlechtes Wetter hinnehmen...
ZitatOriginal von rf-news.de

02.03.04 - Radebeuler Degussa-Belegschaft verhindert Werksschließung
 
Radebeul: Nach elf Monaten Dauerdruck auf den Degussa-Vorstand konnte die Belegschaft des Radebeuler Degussa-Werkes den am 2. April 2003 ohne jegliche Vorwarnung verkündeten Schließungsbeschluss für das Werk verhindern.

Am Freitag, den 17.2., informierte Business-Unit-Leiter Dr. Nagler auf einer eilig für 18.30 Uhr einberufenen Belegschaftsversammlung über den Abschluss eines Kaufvertrages mit der Holzkirchener Firma Hexal. Die Versuche, den Verkauf als soziale Geste der Degussa darzustellen, scheiterten nach wenigen Worten. Die Zusage, einen Verkauf "zu prüfen", hatte die Radebeuler Belegschaft mit einer machtvollen Aktion zur Aktionärsversammlung in Düsseldorf erzwungen. Nur durch entschlossenes gemeinsames Handeln und massive Mobilisierung der Öffentlichkeit konnte der Verkauf an die Hexal durchgesetzt werden.

Zum 1.7.2004 werden 177 Mitarbeiter plus 31 Azubis von ursprünglich 300 Arbeitsplätzen (einschließlich Ausbilder und 37 Azubis) an Hexal übergehen.
Nachdem es bereits gelungen war, die moderne Radebeuler Ausbildungsstätte (180 Azubis verschiedener Firmen) mit dem gesamten Ausbildungspersonal zu erhalten, ist die Radebeuler Belegschaft nun in allen Punkten erfolgreich gewesen. Ziel ist es nun, verbleibende ca. 45 Mitarbeiter möglichst schnell aus der Transfergesellschaft zurückzuholen. Über Demontagepläne für wichtige Anlagenteile wird mit Degussa noch ein deutliches Wörtchen zu reden sein.

Man muß es zumindest versuchen die Politik der Profitmaximierung nicht hinzunehmen! Da wir von Motorolanern keine brauchbaren Infos bekommen hatten, versuchten wir es mit 2.Hand-Infos aus dem Internet und schrieben ein Flugblatt (siehe Thread Motorola Flugblatt). Wir waren vorbereitet es auch zu verteilen, aber Euer zwielichter Betriebsrat hat in der Nacht zuvor die Vereinbarung mit dem Mangement unterschrieben.

Eine vertane Chance.

An dieser Stelle nun erneut der Aufruf auch scheinbar unspektakuläre Infos bei chefduzen.de zu posten, wenn man den Eindruck hat, daß es zu einschneidenden Veränderungen in einem Betrieb kommen könnte. Wir hoffen auf Beiträge aus sämtlichen Branchen.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DCmania am 07:58:30 Mi. 10.März 2004
ZitatMister DC"]Mit unserem Betriebsrat sind wir verkauft und verraten.
Zitatadmin"]Ich war schon so genervt, daß ich hier posten wollte:"Ihr seid ja selber schuld!". Bevor die Entscheidung gefallen (bzw. hinter verschlossenen Türen von BR und Management ermauschelt) ist, was mit dem Motorola-Personal passiert haben wir versucht Euch Informationen aus der Nase zu ziehen und es kam nix ausser
Man kann das Außenstehenden schwer erklären.


Das mit Betriebsrat stimmt schon!!!! Das wir dran selber schuld sind stimmt ja auch aber was kann man machen wen in den ganzen betrieb nur Handvoll Leute gibt die noch kämpfen und Rest der Belegschaft ist einfach zu feige mall Mund aufzumachen oder hat das gar nicht nötig, weil sie Illusion habe das deren Arbeitsplatz sicher ist ha ha ha für halbes Jahr vielleicht denn die weitere Entlassungswelle kommt bestimmt ich kann's schon spüren!!!!!
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: admin am 19:45:02 Mi. 10.März 2004
Uns geht es hier in Kiel, wo wir ja auf Infos aus den Medien angewiesen sind nicht anders, als dem Flensburger Danfossianer. Wir haben keine Ahnung, was bei Motorola abgeht, wie die Situation derzeit ist und was zu erwarten ist...!?!

Ich dachte, Motorola hätte dicht gemacht um billiger in Tschechien zu produzieren. Für die Belegschaft hätte der BR ausgehandelt in einer Auffanggesellschaft für eine Übergangszeit noch halbwegs vernünftiges Geld zu kriegen bei ansonsten dämlicher Beschäftigungstherapie...

Aber jetzt les´ ich was von Outsourcing von Produktionslinien, Einstellung von Leiharbeitern... ich blick da nicht mehr durch!

Könnte ein Motorolaner vielleich etwas Licht in das Dunkel bringen?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: admin am 19:01:42 Di. 16.März 2004
ZitatOriginal von admin

Ich dachte, Motorola hätte dicht gemacht um billiger in Tschechien zu produzieren.

Ojeh, da bin ich wohl durch´n tüddel gekommen:
Panasonic-->Tschechien
Heidelberger-->USA
Motorola-->China

Sorry!!! Ist das der Grund, daß hier keiner antwortet??? Gelesen wird dieser Thread ja regelmäßig....
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 16:34:21 So. 21.März 2004
ZitatOriginal von kn-online

Flensburg ist für Motorola ein langfristig gesicherter Standort
Flensburg (dpa/lno) - Der Standort Flensburg bleibt für Motorola langfristig bestehen. Das habe der amerikanische Vorstandsvorsitzende des US-Konzerns, Mike Zafirovski, am Freitag in einem Gespräch mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Rohwer (SPD) im Flensburger Mobiltelefonwerk zugesichert, teilte Ministeriumssprecher Eckhard Jacobs mit. In einer schriftlichen Absichtserklärung werde außerdem zugesagt, dass sich Motorola an dem in Flensburg geplanten Kompetenzzentrum für mobile Kommunikation mit Projekten beteiligt.

dpa/regioline vom 19.03.2004

Tscha, und weiterhin warten wir auf eine Meldung aus erster Hand....
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 19:24:40 Mi. 21.April 2004
ZitatOriginal von spiegel-online 21.4.04

PROFIT-VERDREIFACHUNG

Motorola schafft, was Nokia misslingt

Die Aktie des Handy-Herstellers Motorola ist nachbörslich um erstaunliche 23 Prozent nach oben geschossen. Zuvor hatte die Nummer zwei der Branche Zahlen vorgelegt, mit denen niemand gerechnet hatte.


Motorola-Handy MPx 200: Optimistischer Blick ins Jahr
New York - Der Telefonhersteller und Telekomausrüster hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 25 Cent je Aktie verdient und die Erwartungen des Finanzmarktes damit überraschend klar übertroffen. Die Zahlen wurden nach Börsenschluss an der Wall Street veröffentlicht.

Ein Jahr zuvor hatte Motorola noch sieben Cent je Aktie verdient. Der Quartalsumsatz stieg den Angaben zufolge von 6,0 auf 8,6 Milliarden US-Dollar. Für das zweite Quartal gab sich Motorola optimistisch: So werde der Umsatz im zweiten Vierteljahr zwischen 8,2 und 8,6 Milliarden Dollar liegen.

Nach anfänglich leichten Gewinnmitnahmen im nachbörslichen Handel haben die Aktien am Dienstag deutlich zugelegt. Das Papier stieg eine Stunde nach Handelsschluss um 23,06 Prozent auf 19,96 Dollar.

Nokias Gegenoffensive beginnt erst im Herbst

In der vergangenen Woche hatte Marktführer Nokia einen Gewinnrückgang im ersten Quartal gemeldet. Der Überschuss je Aktie sei auf 0,17 (Vorjahr: 0,20) Euro gesunken. Auch der Umsatz sank auf 6,6 (6,77) Milliarden Euro. Die Aktie von Nokia gab nach Veröffentlichung der Zahlen zeitweise mehr als sieben Prozent ab. Das Handelsvolumen zog deutlich an.

Bereits im Anfang des Monates hatte der Konzern seine Prognose für das Auftaktquartal gesenkt und damit die Aktienmärkte schockiert. Statt eines Umsatzzuwachses stellte Nokia einen Rückgang um zwei Prozent auf 6,6 Milliarden Euro in Aussicht. Die Gewinn-Prognose wurde auf 0,17 Euro je Aktie nach unten geschraubt. Analysten hatten daher mit schwachen Zahlen gerechnet.

Nokia rechnet für das Gesamtjahr 2004 mit einem steigenden Umsatz und einer verbesserten Marge in der Netzwerk-Sparte.


Sieht fast aus wie Marxismus für Anfänger. Die Arbeiter schuften mehr für weniger Geld während die Profite des Konzerns enorm steigen. Es spiegeln sich hier die realen Machtverhältnisse wieder, das Unternehmerlager ist stark und die Arbeiter sind völlig unorganisiert.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Backturn am 15:11:12 Sa. 26.Juni 2004
Natürlich ist der Einbruch in der Chip- bzw. Ausrüsterindustrie auch eine Folge der dramatischen Absatzeinbrüche der Computer- und Handyhersteller (die jedoch wiederum basieren auf "Marktsättigung", ABSOLUTER ÜBERPRODUKTION in der DRITTEN INDUSTRIELLEN REVOLUTION sowie auf dem Platzen der Dotcom-Blase ("Kapitalisierung der Zukunft")). Der kollabierende Handymarkt hat dabei selbstredend auch auf den US-Handy-Hersteller Motorola gravierende Auswirkungen, wobei es den Konzern, der auch in der Halbleiterbranche aktiv ist, schon sehr früh erwischte. Aus einem Artikel der SZ vom 02. o. 05.07. 2002 geht die desaströse Lage deutlich hervor, was sich dann so liest: ,,Der US-Handy- und Halbleiterhersteller Motorola will weltweit weitere 7.000 Beschäftigte entlassen und erwartet Sonderbelastungen von 3,5 Milliarden Dollar. Die neuen Massenentlassungen folgen einer ganzen Serie von Stellenstreichungen seit dem Sommer 2000. zuletzt war im Dezember angekündigt worden, dass 2002 etwa 9.400 Stellen gekappt werden sollen. Seit dem Beschäftigungshöhepunkt von 150.000 im August 2000 wird die Belegschaft damit mittlerweile um mehr als ein Drittel gestutzt. Von den jüngsten Entlassungen sind alle Geschäftsbereiche und die Konzernzentrale betroffen. Motorola verspricht sich dadurch jährliche Einsparungen von 700 Mio. Dollar. Die Restrukturierung erfordert Sonderbelastungen von 1,9 Mrd. Dollar. Hinzu kommen Sonderbelastungen von 1,1 Mrd. Dollar für den Wertverlust von Beteiligungen. Der Konzern will außerdem 530 Mio. Dollar Finanzforderungen für einen Kredit an die türkische Mobilfunkfirma Telsim abschreiben." – Von gelungener "Restrukturierung" kann jedoch, wie mensch am 17.07.2003 in der FTD lesen konnte, kaum die Rede sein: ,,Lucent und Motorola geben Ziele auf – Preiskampf und geringe Investitionen im Mobilfunkgeschäft verhageln die Prognosen der US-Technologiekonzerne". Doch nicht nur in den USA streicht Motorola was das Zeug hält (FTD, 17.09.2003): "Motorola entlässt in Flensburg" – Nach Konzernangaben sollen zwar "nur" 600 der noch 1800 Mitarbeiter entlassen werden, doch in einer dpa-Mitteilung vom gleichen Tag (15.48 Uhr - mittlerweile geht das im Stundentakt) befürchten die Beschäftigten die komplette Schließung des erst 1998 eröffneten Werkes, obwohl so Betriebsratvorsitzender Dieter Neugebauer Neugebauer ,,die Beschäftigten - etwa durch längere Schichten - seit Jahren wiederholt Opfer gebracht hätten, um Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Hoffnungen sind aber immer wieder enttäuscht worden." (Tja, das kommt davon, wenn mensch sich nicht unmittelbar transnational formieren will und somit natürlich gegeneinander ausgespielt wird – jetzt werden die Menschen halt in China gefickt und nicht mehr hier.) Ab 2004 wird auf jeden Fall schon mal die Produktion der herkömmlichen GSM-Handys nach China verlagert, Flensburg solle dann nur noch "Versandzentrum" für Europa sowie Produktionsstandort für UMTS-Handys bleiben. Nachtrag "Chips got Chopped": Am 07.10.2003 titelte die FTD: "Motorola spaltet Chipsparte ab" – was natürlich nichts anderes heißt als "bye, bye". Die Chipsparte ist für den Konzern schon lange ein Problem. 2001 und 2002 machte das Geschäft insgesamt 3,4 Mrd. Dollar Verlust (allerdings ist die Sparte schon länger defizitär); und auch im zweiten Quartal 2003 fiel ein Fehlbetrag von 134 Mio. Dollar an. Offensichtlich hat es nichts gebracht, dass Motorola von den ehemals 28 Fabriken dieser Sparte schon 18 dicht machte. Was jedoch in diesen Artikeln wirklich eindrucksvoll zum Ausdruck kommt, ist die auch schon in Bezug auf Intel beschriebene Tatsache, dass aufgrund der durch die Einführung der 300-Millimeter-Wafer-Technik drastisch erhöhten Produktivität derzeit ein gigantischer Konzentrationsprozess in der Chipherstellung abläuft: ,,Motorola ist einer der letzten großen US-Elektronikkonzerne, der gleichzeitig Elektronikprodukte und die Halbleiter dafür herstellt. Um im sich immer mehr verschärfenden Wettbewerb überhaupt noch bestehen zu können, sind Chiphersteller allerdings auf mit den modernsten Geräten ausgerüstete Fabriken angewiesen. Motorolas Chipgeschäft Semiconductor Products (SPS) ist in den vergangenen drei Jahren durch den Abschwung in seinen Handy- und Kommunikationsausrüstungssparten stark unter Druck gekommen: Die sinkende Nachfrage der konzerninternen Bereiche führte zu Überkapazitäten in den Chipfabriken, wodurch sich die Betriebskosten erhöhten. Das führte dazu, dass das Unternehmen nicht in eine Fabrik für die Herstellung von 300-Millimeter-Wafer investierte, derzeit der aktuellste Stand in der Halbleitertechnologie." Welch gigantische Produktivitätssprünge mit dieser Technik erreicht werden, verdeutlicht die direkt daran anschließende Aussage des mittlerweile in den Ruhestand getretenen SPS-Chefs Fred Shaplak: ,,Ich könnte keine 300-Millimeter-Fabrik füllen, selbst wenn ich mir den Bau einer solchen Fabrik leisten könnte." - somit ist klar, was aus dem Rest der Chipsparte Motorolas werden wird – die Insolvenz/Liquidation ist quasi schon in die Leiterbahnen eingebrannt. Auch hier sei für diejenigen, die das MEINEN nicht lassen können, einiges ergänzt: Dieser Konzentrationsprozess macht natürlich auch vor "Deutschland" nicht Halt – in Bayern werden jetzt zwei 200-Millimeter-Wafer-Fabriken dicht gemacht; 600 Angestellte verlieren ihren Job. Die Produktion wird nach Ostdeutschland verlagert, wo eine 300-Millimeter-Wafer-Fabrik entsteht – natürlich nur noch mit einem Drittel der Beschäftigtenzahl. Und diese Steigerung der Produktivität läuft selbstredend in allen Wirtschaftsbereichen ab: So ist z.B. in Japan (siehe auch Projekt `Japan` und Goodyear) vor kurzem die erste vollautomatische Reifenproduktion angelaufen, die auf einem Drittel der Produktionsfläche die doppelte Produktivität erreicht, oder werden auch in der Schieferbearbeitung (bislang noch recht "arbeitsaufwändig") die ersten Roboter eingesetzt. Aber auch im "Handel", also der "Warenzirkulation" werden derzeit auch in "Deutschland" automatisierte Kassen eingeführt (in "Japan" und in den "USA" schon weit verbreitet) oder gibt es schon vollautomatische Videotheken. Zusätzlich verschärft sich dieser Konzentrationsprozess noch durch den erst jetzt voll durchschlagenden Zusammenbruch der Wachstumssimulation alias Börsencrash, der die ohnehin nur noch simulierte Kaufkraft vollends kollabieren lässt. Und selbstverständlich handelt es sich dabei nicht um das den marktsozialisierten Monaden eingebrannte zyklische Denken à la "Konjunkturschwäche", sondern um das definitive Ende der auf der "Verwertung des Werts" und somit "Geld" beruhenden Produktionsweise. Die 5,5 Milliarden Menschen, die für die tolle "Tauschwertproduktion" alias "Ware" nicht mehr benötigt werden, werden nie wieder in einen neuen "Produktionszyklus" eingesogen werden (das begriffslose Schumpeter-VWL-Konstrukt der "Langen Wellen"). Ihre "Ware", die "Basisware Arbeitskraft" wird auf dem erreichten Produktivitätsniveau "überflüssig", und da sie somit nichts mehr zu "tauschen" haben, in letzter Konsequenz auch sie selbst (da sie ja eben kein "Geld" "verdienen", können sie auch nichts mehr "kaufen"). Da jedoch in der kapitalistischen Produktionsweise "Massenproduktion" "Massenkonsumtion" bedingt, was daran liegt, dass durch die gesteigerte Produktivität in den einzelnen Produkten immer weniger "Wert" (also "menschliche Arbeitszeit" (denn nur diese ist "wertschöpfend" – schließlich hat bislang noch kein Physiker oder Chemiker "Wert" in den "Dingen", also auch "Maschinen", gefunden)), aber eben dementsprechend auch immer weniger "Mehrwert" (also "überschüssige Arbeitszeit", die über die zum Erhalt der betrieblichen Produktionsanlagen (Maschinen, Gebäude, Infrastruktur), Produktionsmittel (Rohstoffe, Betriebsmittel) und menschlichen Arbeitskräfte ("Lohn" – damit die Menschen auch mal was essen können) notwendige Arbeitszeit hinaus als "Geld" darstellbar ist) enthalten ist, und der Absatz dementsprechend immer mehr erweitert werden muss (der eigentliche Grund der "Globalisierung"), um die "Refinanzierung" oder gar "Verwertung" (also aus "Geld" "mehr Geld" machen) zu gewährleisten, die dafür notwendige "Kaufkraft" aber als Kehrseite der Produktivitätssteigerung nicht mehr vorhanden ist, muss dieses System logischerweise zusammenbrechen.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:44:39 Do. 21.April 2005
Motorola mit Rekordergebnissen

Schaumburg (dpa) - Der zweitgrößte Handy-Hersteller der Welt Motorola hat im ersten Quartal 2005 Rekordumsätze und -gewinne verbucht. Wie Motorola in New York mitteilte, wurden im ersten Quartal dieses Jahres 28,7 Millionen Handys oder 13 Prozent mehr als im Vorjahresquartal verkauft.


Die Gesellschaft baute ihre Position als zweitgrößter Handy-Anbieter nach Nokia mit einem Marktanteil von 17,1 Prozent aus. Der Motorola-Marktanteil hat sich um 1,4 Prozent erhöht.

Das Unternehmen steigerte den Umsatz im Januar-März-Abschnitt 2005 gegenüber dem entsprechenden Vorjahresabschnitt um zehn Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar (6,3 Mrd Euro). Motorola verdiente 692 (Vorjahresvergleichszeit: 609) Millionen Dollar oder 28 (25) Cent je Aktie.

Motorola erwartet für das Gesamtjahr einen Umsatz von 8,3 bis 8,5 Milliarden Dollar und für das zweite Quartal einen Gewinn von 23 Cent bis 25 Cent je Aktie.


dpa/ecoline vom 21.04.2005
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Toilettentieftaucher am 13:22:22 Sa. 23.April 2005
Hallo Leute!

Tja, und bei Motorola in Flensburg, soll die Bilanz
auch nicht so schlecht ausgefallen sein.



Nur zu welchem Preis?


1.) Personaldecke in den Bereichen
Distributions-Center/Produktion/HighTech-Center "ausdünnen".

2.) Subunternehmen bzw. Zeitarbeitsunternehmen engagieren.

3.) Je nach Auftrags-/Produktions- Volumen, werden die i.d.R monatliche Werkverträge mit den Subunternehmen ausgehandelt.


Zur Zeit arbeiten "nur" zwei Subunternehmen für die Firma Motorola.
Zum einen die Firma "DAS"(das Autotelefon) und die Firma Multitast.

Da beide Firmen natürlich Ihre Geschäftsbereiche in dem Unternehmen
Motorola erweitern bzw. beibehalten wollen, ergibt sich für den "Kunden"(Motorola-Geschäftsführung Flensburg) zwangsläufig eine
komfortable Situation, um im Bereich der Preisgestaltung jedesmal neue
"Maßstäbe" setzen zu können.


Kurz um;  das unternehmerische Risiko wird "durchgereicht"!

 


MfG
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 12:41:59 So. 26.Februar 2006
Hallo,
ich krame den alten Thread mal wieder aus, weil ich beim Stöbern im Internet wieder über dieses Forum gestolpert bin. Wenn auch spät möchte nochmal im Nachhinein ein paar Erleuterungen zu den damaligen Vorgängen (Ende 2003, Anfang 2004) abgeben. Ich habe mir das ganze nochmal durchgelesen will mal versuchen die ganzen "Aber" von den Außenstehenden zu beantworten.


Die Vorgabe aus USA war 600 Mitarbeiter abzubauen. Diese Zahl war, wie Entscheidungen von amerikanischen Firmen wohl allgemein üblich, nicht verhandelbar.
Wie ist es zu dieser Entscheidung gekommen?
Grob muß man sich das wohl so vorstellen, einmal im Jahr wird in der Chefetage in USA Bilanz gezogen.

Wieviele Telefone hat man verkauft?

Wieviele Telefone wollte man verkaufen?

Wieviele Telefone hat man produziert?

Wieviele Telefone wollte man produzieren?

Zu welchen Preis hat man produziert?

Zu welchem Preis wollte man produzieren?
Dabei kommt dann raus, ob man Profit gemacht hat oder nicht und ob Überkapazitäten (in der Produktion) vorhanden sind oder eben Kapazitätsengpässe. Damals war das Ergebnis, kein Profit (mit Telefonen) und es sind immer noch Überkapazitäten vorhanden.

Dann geht es nach Schema F weiter.
Welcher Standort ist der teuerste (auch wenn es nur 2ct mehr sind pro Gerät)?

Deutschland/Flensburg.
Wieviel Leute sind für X Telefone zu bauen nötig?

600.


Der deutschen/flensburger GL (=Geschäftsleitung) bleibt dann nur noch die undankbare Aufgabe, diese Entscheidung durchzusetzen. Entsprechend schwierig müssen sich wohl die Verhandlungen zwischen GL und BR/Gewerkschaft gestaltet haben, wie man andeutungsweise von BR-Mitgliedern erfahren konnte. Man verhandelt eigentlich mit den falschen Leuten. Zudem hatte man noch das Problem, wenn man die Forderungen auf die Spitze treibt, kann es passieren, das der Standort ganz geschlossen wird. Der Standort Flensburg ist oder war weltweit gesehen überfüssig. Die Komplettschließung stand ein Jahr zuvor  tatsächlich auch schon mal zur Debatte in USA.
Was haben wir bekommen?

Transfergesellsschaft und Abfindung!

Warum?
Weil während der Verhandlungsphase ein UMTS-Netzbetreiber mal eben mindestens. 120.000 UMTS Geräte bis Weihnachten haben wollte und Flensburg zu dem Zeitpunkt der einzige UMTS-Standort war. GSM-Kapazitätsmäßig war FL schon lange nicht mehr als ein Fliegenschiß. Die Andeutung oder Drohung mit Arbeitskampf reichte aus, um dies durchzusetzen.

Nochmal Glück gehabt. Sicher wird jetzt der ein oder andere behaupten, daß da noch mehr drin war.
Mag sein. Nur was nützt einem eine noch höhere Abfindung? (Die Abfindungshöhe war schon in Ordnung, mehr als anderswo üblich.) Einen neuen Job kann man sich nicht kaufen und die Zeche zahlen leider die verbleibenen Kollegen und nicht die Manager. Das sind dann die versteckten Kosten, die die Öffentlichkeit nicht deutlich erfährt und die im nächsten Jahr dann dafür sorgen, das unterm Strich am Ende wieder nichts bei rum kommt, gewinnmäßig.
Dann ist in einem anderen Thread die sogennte Orientierungsmaßnahme bzw. die Transfergesellschaft kritisiert worden. Man darf natürlich keine Wunder erwarten. Jobs kann niemand herzaubern.
Die Orientierungsma§nahme (das vierwöchige Bewerbungstraining) ist eine Vorgabe vom Arbeitsamt/Gesetzgeber. Der Inhalt und die Dauer ist also auch nicht verhandelbar und hat nichts mit der Transfergesellschaft oder der ausführenden DAA zu tuen. Der Nutzen ist natürlich stark von den persönlichen Voraussetzungen abhängig. Für die älteren Kollegen, die aus der Bewerbungsthematik raus sind, war das durchaus sinnvoll.
 
600 Kollegen ist ein gro§er Haufen. Das war auch eine Herausforderung für die Transfergesellschaft. Klar das bei 600 Einzelfällen/Schiksale mal etwas schiefgeht oder nicht optimal läuft. Der Nutzen einer Transfergesellschaft ist im Einzelfall auch sehr unterschiedlich und hängt natürlich stark von den persönlichen Voraussetzungen, den Gegebenheiten auf dem Arbeitsmarkt und den persönlichen Plänen oder Wünschen ab.
Im Idealfall finanziert die Transfergesellschaft eine Umschulung, die einem dann zu einem neuen Job verhilft, gibt einem Starthilfe in die Selbstständigkeit oder im ungünstigsten Fall ersetzt sie nur das Arbeitsamt für ein Jahr bzw. gewinnt man ein zusätzliches Jahr Zeit, bis man bei der Agentur für Arbeit landet.

Ich persönlich war sicher ein pflegeleichter Fall. Abgeschlossene Ausbildung, im Ausbildungsberuf bei Mot gearbeitet, tolle Bewerbungsunterlagen ...
Insofern hatte/hatten meine Beraterinnen nicht viel zu tuen. Ich habe meine Beraterin wegen Umzug von FL nach NRW praktischer Weise gewechselt. Auch das war kein Problem.



So long ...
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: EX-MOT-TAU am 16:30:40 Di. 04.April 2006
Hallo an euch Leidgenossen,
ich war auch 13 Jahre als Servicetechniker
im ERSC bei Motorola in Taunusstein.
Das ist bei Wiesbaden.Dann haben die
unsere Abteilung einfach nach Berlin
verlegt.Nicht die Leute sondern die Arbeit.
Zwei Jahre vorher haben die Amis unserer
Abteilung noch nach einen Preis veliehen.
Der Betriebsrat sprich Heinz Allendorf ist
der größte Witz!!Die haben gar nichts für
uns gemacht.Schreibt mal bitte ihr Motorolaner
oder EX-Motorolaner.
Schönen Gruß
Michael Weimar.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 21:28:51 So. 16.Juli 2006
Hallo.

Ich kann nur sasgen, das "MOTOROLA Flensburg" ganz massiv die
moderne Sklavenarbeit unterstützt bzw. gar nicht verdiendern möchte.

"Motorola Flensburg" wird durch mehr Mitarbeiter der Zeitarbeitsfirma Multitast aufrecht erhalten, als durch eigene Mitarbeiter.
Das ganze ist Sklavenarbeit, was dort gemacht wird und beweise bekommt man nicht raus, da der Wach- und Sicherheitsdienst USB Sticks und andere Medien zur Beweislage beschlagnahmt, wenn man sie aus der Firma raus nehmen möchte.
Vielleicht wäre eine Uhr mit USB Funktion (Kabel sieht man nicht, da im Armband und hinterm Gehäuse versteckt) mal fällig??? Nein, so etwas werde ich sicherlich nicht machen, aber ich kann mir gut vorstellen, das diese Idee bereits mehrere hatten. Genauso gibt es etliche Wege, welche z. T. ja auch erfolgreich durchgeführt wurden, z. B. sein Handy wieder mit Kontrolle am Ausgang heraus zu schmuggeln.

Da aber die Mitarbeiter der o. g. Zeitarbeitsfirma lieber Sklavenarbeit machen, als mal etwas zu sagen, nutzt der Chef der o. g. Zeitarbeitsfirma dieses ohne ende aus. Sagt Lohnerhöhungen im Einzelfall zu, hält diese nicht ein, nutzt Fachkräfte für unter 10 Euro (mag nicht sagen wie tief) die Stunden aus, verlangt Akordzahlen (Akordarbeit???) und zahlt dafür nicht, usw.

Dazu kommt, das wenn keine Arbeit bei Motorola ist, läßt er die Festangestellten zuhause und zieht ihnen die Stunden vom Zeitkonto ab (erlaubt????), läßt Nachtschichtmitarbeiter z. T. nur 4 freie Tage (immer Sa. auf So.) in vier 33 Nächten (erlaubt???), Ansageschichten dürfen NIE ohne triftigen Grund nicht angetreten werden, auch wenn man gefragt wird ob man arbeiten kann (halt der Versuch höflich zu erscheinen), denn sagt man, das man nicht möchte und dafür nur die notwenige Erhohlungsphase an gibt, ist man ganz schnell auf der "Kündigungsliste". Man wird gezwungen Betrug tätigen und das nicht nur von "MOTOROLA FLENSBURG", sondern auch von der o. g. Zeitarbeitsfirma. Würde ich andere Arbeit bekommen, ich würde einiges offen legen, aber leider bekommt man nicht gerade viel Arbeit in Flensburg und so erträgt man es Tag ein, Tag aus.

Das schlimme an der ganzen Situation, und das sieht weder "Motorola Flensburg", noch die o. g. Zeitarbeitsfirma. Es gehen durch diese modernen Sklavenarbeit sehr sehr viele Familien kaputt und somit gehen die Kinder dieser Familien auch kaputt und das Resultat ist eine doch sehr stark wachsende Jugendkriminalität in Flensburg, die aber keiner wirklich wissen möchte, oder? Überall, wo so gearbeitet wird und wo man große Firmen haben, die solche Arbeiten zulassen erhöhte sich nachweislich die Jugendkriminalität. Zwei Städte, wo solche Firmen sich wieder dazu entschlossen haben, ist die Jugendkriminalität schnell wieder gesunken.Gerade hier ist die Zahl der Kleinkriminalität gestiegen bzw. gesunken.

Ich würde es sehr begrüßen, wenn "Motorola Flensburg" und einige andere Flensburger Firmen dieses mal mit in Ihre Überlegungen auf nimmt. Alleine die ganze negativen Wort, die mit einem Firmennamen in Verfindung getragen wird, läßt diese Firma täglich zahlreiche Kunden verlieren bzw. keine neuen gewinnen. Im heutigen Zeitalter der Technik, ist das "schlechte Wort" über die Suchmaschine schnell mit der Firma in Verbindung gebracht zu werden.

Tja, Zeitarbeitsfirmen müssen noch vieles lernen und besonders wenn sie weiter so ein Bild von sich abgeben möchten, sollten sie ihre Sklavenarbeit besser verkleiden.

Ich könnte noch minimum 30 Seiten schreiben, aber das würde keine/r lesen und viele noch mehr verschrecken, vor den Augen, was in Flensburg (Deutschland) passiert. Eigentlich ein klarer Fall, für "Das Fass ohne Boden", von Sat1 - BIZZ.

Gruss, der eine Zeitarbeitssklave von abenrtausenden in unserem Land  ;(

Euer "ZA SKLAVE"
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: klaus72 am 05:23:22 Mo. 17.Juli 2006
Falls du den USB-Stick rausschmuggeln willst:

-Doppelboden in der Tasche ( schlecht wegen Metallcanner )
-in den Schuh verstecken und anziehen, vorausgesetzt ist, dass USB-Stick flach ist !


Falls die Sicherheitsdienste mit dem Absuchen sehr genau ist, und der Versteck am Körper nicht ganz möglich ist:

KEIN WITZ !!   Den USB-Stick in den Kondom wickeln und in den After schieben ! (....klar nur für die gaaaaaaanz Mutige und vorher die Übung gemacht haben ...)
Und nicht mit rot angelaufenem Gesicht zum Ausgang gehen !!!!!!

Bei Frau: USB-Stick unter den hochgehobenen Busen legen, BH etwas fester einstellen, und auf der Bluse eine metallenen Brosche schmücken ( wo den USB-Stick placiert ist !!! )

Alle Versteckversuche sollte man zu Hause vorher erprobt werden !
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 17:54:20 Mo. 17.Juli 2006
Hallo.

Also Klaus, das war ja der Hammer. Die Tips waren gut, aber mein Arsch wird als Jungfrau beerdigt, d. h. er wird als Jungfrau ins Grab gehen, wenn es denn in 40 Jahren so weit ist.

Aber ich habe heute ein Trick erfahren von einem Motorolaner. Es gibt ein Script, das packt man sich auf seine Homepage und dann kann man fein Daten direkt vom Motorola PC auf die Homepage packen und kein Motorolader kommt an die Daten mehr ran. Hat es mir heute gezeigt und wunder, es funktioniert sogar blendent. Reicht um Sachen sicher zu stellen und noch ein Tip habe ich bekommen, welche Behörden man einschalten muß.

Mehr kann und möchte ich aus Eigenschutz derzeitig nicht sagen, wünsche aber allen viel Erfolg. Ich schaue immer wieder rein und schreibe ggf. etwas dazu.

ZA-SKLAVE  ?(
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 15:35:16 So. 26.November 2006
Hallo liebe User/innen.

So, habe gegen eine Zeitarbeitsfirma (Multitast Flensburg) erfolgreich vor dem Arbeitsgericht geklagt.
Nicht das ich mir eh sicher war, das ich gewinne, nein, der Chef war so feige (meine Meinung), das er nicht einmal zum Gerichtstermin erschienen ist. Er kam eine Stunde später und meint dann, das er den Termin vergessen hat. Da frage ich mich doch: So viele Gerichtstermine vor dem Arbeitsgericht, das man einen wichtigen Termin vergessen kann? Armutszeugnis. Oder wirklich so viele Termine vor Gericht und deshalb nun auch die Firma zum großen Teil verkauft? Naja verkaufen tut man aus zwei gründen. Entweder um Profit zu machen oder weil man merkt das man pleite geht. Da der Chef genau weiß wie man modernen Sklavenhandel betreibt, gehe ich eher davon aus, das er merkt, das er mit seiner Firma den Berg runter geht.
Ich würde als Chef ja auch eher die Firma verkaufen (große Anteile davon), als meine Yacht, meine Autos (Oldies, Sportwagen, usw.), als mal in eine Firma zu investieren. *ironie*

Nein, ich bin froh das ich da raus bin. Nur die Drohung, das er dafür sorgen wird, das ich in Flensburg nie wieder Arbeit bekomme, das wird er noch ganz schön bereuen, denn ich bin ich und das wird er nie im Leben vergessen.

Gruß der ehemalige ZA Sklave

Alle Aussagen sind, soweit notwendig reine Meinungsäußerungen und jeder hat das RECHT auf seine Meinung (GG)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Kuddel am 12:56:50 Di. 28.November 2006
ZitatOriginal von ZASKLAVE

So, habe gegen eine Zeitarbeitsfirma (Multitast Flensburg) erfolgreich vor dem Arbeitsgericht geklagt.

Schön zu lesen, daß jemand nicht bereit ist den Schwanz einzukneifen und sich wehrt!

Mögen solche Berichte auch anderen Mut machen!
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 00:21:57 So. 10.Dezember 2006
Und wie ich eben auf heise lesen mußte, geht es schon wieder los ...
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: lötie am 16:15:43 Do. 21.Dezember 2006
@ ZASKLAVE: Hab mal ne Frage. Was is denn bei deiner Klage raus gekommen? Also das du gewonnen hast steht hier ja... Wollte mal wissen auf was oder warum du Multitast verklagt hast.
Da die Firma ja an Runtime (Schweiz) verkauft wurde werden nächstes Jahr wahrscheinlich die Gehälter gekürzt. Es wird von 15 - 25% geredet...
Das werden längst nicht alle Mitarbeiter so hinnehmen glaub ich...
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 11:12:29 Do. 28.Dezember 2006
Hallo Lötie: Du hast eine Privatnachricht.

Hallo Kuddel: Schwanz einziehen ist feige und das bin ich nicht

Hallo alle zusammen.
Allen anderen kann ich nur raten, sich mit der IG-Metall in Verbindung zu setzen und in die Gewerkschaft einzutreten. Die helfen einen sehr sehr gut und Rechtsfragen beantworten die sehr gut in Flensburg, das Multitast und Motorola bei den ja seit Jahren bekannt ist.

Gehaltskürzungen bei Multitast? Was wollen die da denn noch kürzen? Fast alle MA von Multitast leben doch schon am Existenzminimum und nur Jörg Fischer hat das Geld vom Firmenverkauf. Frage ich mich, wenn er an eine Schweizer Firma verkauft, ob sein "Schweizer Konto" nicht langsam voll genug ist?

Meiner Meinung nach, und in Deutschland haben die Deutschen Meinungsfreiheit, sollte man Jörg Fischer einfach mal abends einen Besuch abstatten und ..... (okay, darf sich ejder denken was ich meine).

Und wenn Jörg Fischer meint, das er vor mir Ruhe hat, so hat er sich getäuscht. Aus den Augen heißt bei mir nicht, das ich Ruhe gebe. Ich habe ausreichend Munition (keine Waffenmunition) und irgendwann wird er sich melden bei mir.

Ich möchten allen ein guten RUTSCH ins neue Jahr wünschen und das ihr privat und beruflich mehr erfolg habt.

Euer ZA Sklave
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: beuteltier am 17:22:00 Di. 09.Januar 2007
@ ZASKLAVE:

da ich jetzt auh zum ende des jahres meine koffer paken durfte, würden mich einige sachen sehr interessieren die du schon lötie beantwortest hast.
also meine fragen:

1. was ist bei dir rausgekommen?
2. wer hat dich antwaltlich vertreten?
3. worauf hast du geklagt? wiedereinstellung?


ich frage deshalb nach, weil ich ebenfalls klagen möchte. würde es nett finden, wenn du mir die fragen beantworten kannst.


gruß


beuteltier
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: alfred am 14:56:48 Fr. 02.Februar 2007
Beuteliere haben hier keine Lobby!!!
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: beuteltier am 11:12:08 Do. 08.Februar 2007
moin,

ich find das ist schadde das ein nich geholfen wird. aber ich habe mih auch anderswo schlau gemacht und hab pasende tips bekommen.

gruß, beuteltier
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: alfred am 23:37:16 Do. 08.Februar 2007
@beuteltier

War nur Spass - schreibe ZASKLAVE doch eine PN. Die sieht er vielleicht eher, als das hier Geschriebene!

Gruss alfred
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 20:52:20 Do. 22.Februar 2007
Habe dem beutetier eine PN gesendet. Anrufen muß er jetzt ;-)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 01:02:40 Sa. 03.März 2007
Wie sieht es denn jetzt bei Motorola aus? Gibt's da was neues?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 19:41:39 Di. 13.März 2007
Würde mich auch interessieren, da war doch die letzten Monate wieder was im Busch ...
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 20:14:00 Di. 13.März 2007
mal die nächste BV abwarten.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 23:21:23 Do. 22.März 2007
- BV wurde verschoben

Wie in der Tagespresse zu lesen war dreht sich das Personal-Karussell. Um es etwas deutlicher zu sagen: Unten dreht es sich nicht, da fliegt man nur runter/raus. Die Position des Site-Managers wurde offiziell neu besetzt. Inoffiziell.. naja  :(. M.M. ein herber Verlust für Mot/FL.

Wie in div. Mails zu lesen ist wird die Organisation zzt. neu "sortiert". Klartext: strenge internationale Ausrichtung. Um einen akzetierten internationalen Anschein zu wahren sitzen die "Organisatoren" in ???. Die billigen-dummen Arbeiter sitzen in ???. Mal sehen wie es weitergeht.

Da passt es eigentlich ganz gut, dass Motorola heute eine Gewinnwarnung herausgegeben hat. Warum? Dann muss noch viiiiiiiiiel mehr gespart werden. Wo? Ist doch klar: Es gibt da faule, fette und gefräßige Maden im Pelz. Da Maden dumm sind, können diese nicht oben sitzen...

Mal etwas Lesestoff: Motorola Chef verdient 13,2 Mio. (http://www.testticker.de/news/home_computing/news20070309001.aspx)

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 20:49:23 Mi. 04.April 2007
Offiziell gibt es nichts neues. Der neue Site-Manager kommt aus England. Wenn meine Infos stimmen hat u.a. vor Jahren den neglischen Standort "abgewickelt". Wenn man sich die Stimmung ansieht, gehen viele davon aus, das der Standort dicht gemacht wird. Wenn man sich verschiedene Aussagen seitens der GL nochmal in Erinnerung ruft (... alles so "billig" wie möglich...) läuft es wohl auf eine Übergabe hinaus.
Was einfach nur "scheisse" ist: Man wird irgendwann einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Es gibt zurzeit keine verläßlichen Infos.

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 22:45:22 Do. 05.April 2007
Hm, ich überlege gerade.
Das Produktion und DC schrumpfen, ist man ja schon gewohnt gewesen. Aber wenn der Standort richtig platt gemacht wird, was ist dann mit den Sesselpupern in den Teppichbodenabteilungen? An denen ist ja bislang der Klech immer vorbei gegangen, bis auf 2003/2004, da gab es in direkten Bereich ja quasi nicht mehr genug zum Entlassen. Trotzdem ist der Wasserkopf ja groß wie nie zuvor.

Gruß, ex-moto
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 20:29:23 Do. 12.April 2007
ZitatOriginal von ex-moto
Hm, ich überlege gerade.
Das Produktion und DC schrumpfen, ist man ja schon gewohnt gewesen.

Wenn du mal so durch die Hallen gehst... 8o

ZitatOriginal von ex-motoAber wenn der Standort richtig platt gemacht wird, was ist dann mit den Sesselpupern in den Teppichbodenabteilungen? An denen ist ja bislang der Klech immer vorbei gegangen, bis auf 2003/2004, da gab es in direkten Bereich ja quasi nicht mehr genug zum Entlassen. Trotzdem ist der Wasserkopf ja groß wie nie zuvor.

Gruß, ex-moto

Der "Kelch" wird diesmal nicht an denen vorbeigehen. Bei einer Übergabe werden alle genau 1 Jahr 'nen neuen Badge tragen und dann, nach dem einen Jahr, sich alle in der Waldstr. wiedertreffen. Bis dahin ist das "BenQ-Trauma" aus dem Kopf der Leute hier in D-land verschwunden. Übrig bleibt dann ein großer Gebäudekomplex, für dessen "Abwracken" u.U. noch der Staat/Land/Stadt aufkommen "darf", alternativ verfauelt das Gebäude. Im Gegenzug "freut" sich die EU, dass sie die "Ansiedelung" von 500 Leiharbeitnehmern in ... (irgendwo im EU-Osten) subventionieren darf/kann bzw. dass man dort XY Arbeitsplätze geschaffen hat.

Die super-mega Tollen, die, die ganz oben sitzen, werden mit ihrer Frau mal ein Gespräch führen (müssen), wie diese zu 'nem Umzug nach XY steht und ob sie es mitmachen würde.

So als Tip: Kaufe Motorola Aktien, die Vergangenheit hat gezeigt, dass die "Umsetzung" von Arbeitnehmern sich pos. auf den Aktienkurs ausgewirkt hat.

Mitte/Ende nächster Woche soll sich der Nebel lichten.

Wird noch 'ne ganz üble Nummer hier!

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 20:46:24 Mo. 16.April 2007
Moin-Moin.

Gerade wurde es verkündet. Im Werk Flensburg wird um cirka 600 Arbeitsplätze gekämpft.

Motorola, was ist nur aus DIR gewurden? Ja, das liegt dem Staat wird immer gesagt, aber Motorola hat gerne staatliche Gelder genommen, aber dann auch mal eine Mitarbeiterzahl halten, die der Region entsprechen nund die wirklich tragbar ist, das geht nicht. Währe ja auch zu schlimm, wenn die Chefs und anderen Sesselpupser die große Gewinne fahren (Zeitarbeitschefs wie Jörg Fischer Firma Multitast) jetzt mal bisschen FAIR PLAY an den Tag legen.

Ich kann nur sagen, zum Glück bin ich da weg und muß mich nicht von einem Vorarbeiter, der selber nicht mal ein Handy reparieren kann sagen lassen, das ich zu blöde bin ordentlich zu arbeiten.

Noch ein Tip an alle von Multitast. Wenn ihr gekündigt werdet. laßt die Kündigung durch die Gewerkschaft oder einen rechtsanwalt prüfen und klagt. Ich habe erfolgreich geklagt.

Gruß ZA Sklave
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 21:03:21 Di. 17.April 2007
ZitatOriginal von ZASKLAVE
Gerade wurde es verkündet. Im Werk Flensburg wird um cirka 600 Arbeitsplätze gekämpft.
Wo? Wer?

ZitatOriginal von ZASKLAVEIch kann nur sagen, zum Glück bin ich da weg und muß mich nicht von einem Vorarbeiter, der selber nicht mal ein Handy reparieren kann sagen lassen, das ich zu blöde bin ordentlich zu arbeiten.

Ist wohl (fast) überall so. Nach unten treten und nach oben bücken. Nur gibt es Vorgesetzte, die etwas freundlicher Treten können und andere, die es einfach nur über (verbale) Gewalt machen.

ZitatOriginal von ZASKLAVENoch ein Tip an alle von Multitast. Wenn ihr gekündigt werdet. Laßt die Kündigung durch die Gewerkschaft oder einen Rechtsanwalt prüfen und klagt. Ich habe erfolgreich geklagt.

Gruß ZA Sklave

Was soll wir dieses bringen? Wiedereinstellung über MT bei Motorola? Wiedereinstellung bei MT?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 22:19:07 Do. 26.April 2007
So, heute war BV.

Ich mache es mal kurz:

Produktion mit 230 Leuten wird dicht gemacht. So wie ich es verstanden habe, werden die 230 Leute vor die Tür gesetzt. Ende Aus!

Das CFC plus Support-Gruppen von zusammen ca. 650 Leuten wird "geoutsourcet". Es sind noch 2 Interessenten im Rennen. Was wohl von vielen falsch verstanden wurde, die 650 ist die Zahl, die Motorola rauswirft, aber nicht die Zahl, die der neue "Arbeitgeber" übernehmen wird.

Zur Erinnerung: Die Geschäftsleitung sprach auf einer der letzten Betriebsversammlungen davon, den Laden/die Menschen für Motorola so billig wie möglich rauszuschmeißen.

Bis ca. September 2007 wird es keine Produktion in Flensburg mehr geben.

Für das CFC soll es eine wie auch immer formulierte Garantie von ca. 3 Jahren geben, idealerweise von 5 Jahren.

CFC geht per Betriebsübergabe/-gang an den "Neuen". Für ein Jahr wird der Lohn wohl gleich bleiben (die Fachleute hier können dieses bestimmt genauer formulieren).

Wie wird es weitergehen?

Meine Einschätzung:

- nach einem Jahr werden die Löhne bzw. Sonderzahlungen spürbar fallen.
- nach dem dritten Jahr wird der Hammer erneut kreisen
- nach "ultra-"max. fünf Jahren wird sich hier alles in Staub auflösen

So, die zwei Stunden heute haben mir den Rest gegeben. Werde mich jetzt meiner Flasche Wodka widmen und morgen blau-machen  :D.

Gute Nacht
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 19:36:23 Fr. 27.April 2007
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 01:21:53 Sa. 28.April 2007
ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto

Moin,

als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Schlage einfach vom Kopf den Körper ab und das Runde mit den Haaren oben drauf heißt in Zukunft Motorola.

Die 300 kann ich dir hier nicht aufdröseln, aber nehme die GL, die Finance, evtl. Mot-IT (nicht CSC), ein paar HALs + Tipse, evtl. Order Fulfilment & Execution, Mot- Security und du hast schon einen ganzen Haufen an Menschen zusammen.

Die, die gestern dort waren, kennen die Folie:

BTW: Hatte die GL in der Vergangenheit ihre Folien mit der Schriftgröße ~16 präsentiert, so wurde gestern auf die "taktische Größe" 8-10 umgestellt. Deshalb kann ich nur mit "Halbwissen" glänzen bzw. den Aufbau der Folie nur ansatzweise wiedergeben:

Im Kern gab es drei Spalten. In diese Spalten waren die Abteliungen einsortiert. Die Spalten stellten wohl den Grad der (Kern)"Kompetenz" bzw. den Wunsch sie zu behalten dar. Links, in der "Abschußspalte", stand dann z.Bsp. CFC, Mfg usw.. Rechts, wohl die Spalte mit den Abteilungen, die für Mot einen hohen Stellenwert haben, dort war z.Bsp. die Finance zu finden.

Mal etwas anders formuliert:
links: nix-null secret  ?(
mittig: schon etwas secret :rolleyes:
rechts: top secret  8)

Allgemein fand ich es schon recht heftig was alles zum Abschuß freigeben ist  8o 8o

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 08:55:28 Sa. 28.April 2007
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto
als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Ja, die Sesselpuper bleiben und verwalten sich selbst.
Produktion gibt es nun ja nicht mehr. (Fällt damit auch PSE, TOP und wie  sie alle heißen weg?)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 10:43:29 Sa. 28.April 2007
ZitatOriginal von ex-moto
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatOriginal von ex-moto
230 + 650 = 880
1180 - 880 = 300

Was ist mit den restlichen 300?

Gruß, Ex-Moto
als Ex-Moto sind dir sicherlich einige Abteilungen noch bekannt und du kannst dir evtl. ein Bild machen.

Ja, die Sesselpuper bleiben und verwalten sich selbst.
Produktion gibt es nun ja nicht mehr. (Fällt damit auch PSE, TOP und wie  sie alle heißen weg?)

PSE = stand in der Mitte, wird wohl bleiben
TOP ? (links)
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:01:02 Mo. 30.April 2007
nordClick/Kieler Nachrichten vom 28.04.2007

Ministerpräsident Carstensen kündigt finanzielle Hilfe für Motorola an

Flensburg – Mehrere hundert Beschäftigte haben am Freitag gegen die beschlossenen Entlassungen des Handyherstellers Motorola in Flensburg protestiert. "Wir wollen hier in Flensburg kein zweites BenQ", erklärte der Geschäftsführer der Gewerkschaft IG Metall in Flensburg, Meinhard Geiken. "Wir bieten unsere Hilfe an", sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU). Nach Polizeiangaben nahmen bis zu 500 Menschen an der Kundgebung teil. Das Unternehmen hatte am Donnerstag bekannt gegeben, die Fertigung von UMTS-Geräten nach Asien zu verlagern. Damit fallen in Flensburg 230 Arbeitsplätze weg.


Zudem wird die Sparte Logistik und Transport mit rund 650 Flensburger Beschäftigten verkauft. Kostenüberprüfungen in "einer der am härtesten umkämpften Branchen der Welt" hätten zu dem Schritt geführt, hatte der Motorola-Deutschland-Chef Ralf Gerbershagen erklärt. Von den derzeit mehr als 1000 Beschäftigen in Flensburg werden "mehrere hundert" im Unternehmen bleiben, sagte Gerbershagen. Bereits im Herbst 2003 waren von damals 1800 Mitarbeitern 600 entlassen worden, weil die Produktion weitgehend nach China verlagert wurde. In den besten Zeiten hatte das Werk mehr als 3000 Beschäftigte.

Geiken forderte eine "vernünftige Abfindungsregelung" mit zwei Gehältern pro Beschäftigungsjahr sowie eine Auffanggesellschaft, in der die entlassenen Mitarbeiter weiterqualifiziert werden. "Wir haben Verantwortung für die, die arbeitslos werden", betonte Geiken. Zudem werde sich die IG Metall für die Sicherung der Beschäftigung und Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter einsetzen, die bei Motorola bleiben. Er kündigte für die kommenden Monate mehrere Protestaktionen und Kundgebungen in Flensburg an. "Es werden weitere kommen", betonte Geiken.

Ministerpräsident Carstensen kündigte finanzielle Hilfe für den Standort an. "Wir haben uns bereit erklärt, eine erhebliche Summe an Geld in die Hand zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern", sagte der Regierungschef. Zudem werde in den Ministerien zusammen mit der Agentur für Arbeit nach Lösungen für Qualifizierung und Vermittlung für die Entlassenen gesucht, "damit diese schnell wieder in Arbeit kommen", betonte Carstensen.

Die SSW-Landtagsvorsitzende Anke Spoorendonk, die ebenfalls in Flensburg war, erklärte, der erneute Stellenabbau bei Motorola zeige, "dass man die Zukunft unserer Region nicht auf internationale Großkonzerne bauen kann". Sie forderte die Landesregierung auf, sich verstärkt für die Schaffung und den Erhalt von mittelständischen Arbeitsplätzen in der Region Flensburg einzusetzen. dpa
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 13:10:26 Mo. 30.April 2007
Nett, was unsere "Vertreter" da so von sich geben:

ZitatRalf Gerbershagen erklärte:
Kostenüberprüfungen in "einer der am härtesten umkämpften Branchen der Welt" hätten zu dem Schritt geführt...

Nett gesprochen vom lieben Ralfi, welcher sich, im Gegensatz zum "ordinären AN" nach einem späteren Ausscheiden bei Motorola, sicherlich keine Gedanken über seine finanzielle Existenz machen muß.

Eine Frage: Wie ist es zu dieser Situation gekommen?

Wie schon beim Kramer (v3688, v3690 usw.) hat Motorola sich auch bei V3 auf den Lorbeeren ausgeruht. PEBL/U6 und K1 sind nach hinten losgegangen. Das 25 EUR MOTOFONE, welches u.a. den afrikanischen Markt aufrollen sollte (dachte bis jetzt, die hätten dort nur Geld für Waffen und kein Geld für Nahrungsmittel, muß wohl mal meine TV-Sender überprüfen) siecht vor sich hin. Neue Produkte sind kurz- bzw. mittelfristig nicht in Sicht. Wie also die (Dividenden)Wende schaffen?

Ich finds schon etwas pervers, wenn ich höre, dass der Bonus unserer  Oberen nach Umsatz (diesen gab es) berechnet wird, das gemeine Fußvolk hingegen nach Gewinn (da Motorola so gut wie keinen Gewinn gemacht hat, fällt dieser für die kleinen Leute entsprechend geringer aus) "belohnt" wird.

Vor 2-3 Jahre habe ich im Spiegel/Stern einen Bericht über Manager gelesen. Dort hieß es, dass die hohen Gehält u.a. mit der überdurchschnittlich hohen Verantwortung dieses Personenkreises begründet werden. So gibt es Klauseln, die z.Bsp. verschiedene Sportarten (Fasllschirmspringen u.ä.) verbieten. Ich frage mich jetzt aber: Wenn Manager für die Produkte und somit auch deren Erfolg verantwortlich sind, warum

a) streichen sie bei einem Flop trotzdem eine Bonus ein?
b) ziehen sie keine Konsequenzen in Form von Bonus- und/oder Gehaltsverzicht?
c) verlassen sie nicht ohne "goldenen Handschlag" das Unternehmen?

Deshalb: Oben wird Scheiße gebaut und unten wird geputzt. War so, ist so und wird in Zukunft auch so sein. Brauchen wir nicht weiter drüber zu reden.


ZitatGeiken forderte:
...eine "vernünftige Abfindungsregelung" mit zwei Gehältern pro Beschäftigungsjahr...

Hört sich zuerst gut an, nur: Durch die veränderte Besteuerung bleibt weniger von den 2 Monatsgehältern übrig als es sich zunächst anhört. Sicherlich, nach der alten Regelung würde noch weniger übrig bleiben, 2 hört sich aber am Anfang nach mehr an als es am ende tatsächlich ist.


ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welche diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...


ZitatMinisterpräsident Carstensen kündigte an:
...finanzielle Hilfe für den Standort... . "Wir haben uns bereit erklärt, eine erhebliche Summe an Geld in die Hand zu nehmen, um Arbeitsplätze zu sichern", sagte der Regierungschef.

Verschenktes Geld, hilft max 2 Jahre, wandert außerdem eh in amerikanische Taschen womit der deutsche AN nichts davon haben wird. Wenn ich höre, welche Abteilungen sich "verändern", dann frage ich mich, woher die die restlichen 300 AN nehmen wollen.


ZitatMinisterpräsident Carstensen betonte:
Zudem werde in den Ministerien zusammen mit der Agentur für Arbeit nach Lösungen für Qualifizierung und Vermittlung für die Entlassenen gesucht, "damit diese schnell wieder in Arbeit kommen"

Diese Region ist "strukturschwach". Dieses heißt im Klartext: Wenig bis keine (freien) Arbeitsplätze. Wenn die es in den letzten Jahren nicht geschafft haben ~1000 Arbeitsplätze in/um Flensburg zu schaffen, wie wollen sie es jetzt von-heut-auf-morgen machen?


ZitatAnke Spoorendonk erklärte:
...der erneute Stellenabbau bei Motorola zeige, "dass man die Zukunft unserer Region nicht auf internationale Großkonzerne bauen kann". Sie forderte die Landesregierung auf, sich verstärkt für die Schaffung und den Erhalt von mittelständischen Arbeitsplätzen in der Region Flensburg einzusetzen.

Klingt hart, aber sie hat Recht. Mein Eindruck aus TV, Rundfunk und Print: Global-Player bringen irgendwann nur Probleme, für die am Ende der AN "zahlen" muß (siehe Airbus, Daimler usw.). Andererseits wird im Zusammenhang mit dem boomenden Export immer wieder der Mittelstand genannt.

BTW 1: Werde meinen Nick wohl in Pessimist ändern müssen.

BTW 2: Haben wir Wahkampf?


Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 13:25:43 Di. 01.Mai 2007
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welche diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...

Die Ergebnisse würden mich auch mal interessieren, schließlich war ich in dieser Auffanggesellschaft drin. Allerdings frage ich mich, warum man die Ergebnisse auf einer BV präsentiert? Die dort Anwesenden sind ja nicht betroffen, denen kann es egal sein, wie erfolgreich oder auch erfolglos die Transfergesellschaft ist.

Aber jetzt mal Butter bei die Fische. Auch wenn Wunder im Zusammenhang mit Transfergesellschaften versprochen werden, vollbringen tut die natürlich niemand. Trotzdem ist eine Transfergesellschaft immer noch besser, als die Agentur für Arbeit. Man gewinnt ein weiteres Jahr für die Jobsuche. Das kann entscheident sein. Eine Garantie für eine schönere Zukunft ist dies natürlich nicht. Dessen muß man sich klar sein. In einer solchen Situation muß man sich selber helfen, auch wenn es schwer fällt. Hilfe von oben gibt es nicht, kann es nicht geben. Dafür ist jeder Fall dann doch zu individuell. AA oder Transfergesellschaft können da ggf. Hilfestellung geben, aber die Initiative muß von einem selbst kommen.

Wer einen Job sucht und nicht an Schleswig-Holstein klebt, vielleicht mal hier schauen: //www.tesat.de

Gruß euer Ex-Moto
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 13:27:26 Mo. 07.Mai 2007
ZitatOriginal von ex-moto
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatGeiken forderte:
...sowie eine Auffanggesellschaft...

Kann mich noch gut an eine BV erinnern, auf der die Transfergesellschaft (bzw. das Unternehmen, welches diese bettreut hat) ihr Ergebnis präsentiert hat. Naja...

Die Ergebnisse würden mich auch mal interessieren, schließlich war ich in dieser Auffanggesellschaft drin. Allerdings frage ich mich, warum man die Ergebnisse auf einer BV präsentiert? Die dort Anwesenden sind ja nicht betroffen, denen kann es egal sein, wie erfolgreich oder auch erfolglos die Transfergesellschaft ist.

1. Es war wohl eine Art Rechenschaftsbericht, da in diese Gesellschaft ein nicht unerhebllicher Betrag geflossen ist.
2. Es sollte wohl den verbliebenen MAs gezeigt werden, dass man das Geld nicht verbrannt hat, bzw. einige Leute durch die Gesellschaft einen neuen Job gefunden haben.


Auch wenn es schon 2-3 Jahre her ist, hier mal ein Versuch:

Vor dem Start der Transfergesellschaft hat sich der Betreiber (TÜV?) auf einer Info-Veranstaltung vorgestellt - in meinen Augen halt so 'ne typische bla-bla Verstaltung. Da sich der Mensch im Allgemeinen ungern für etwas unbekanntes entscheidet, haben die Damen und Herren Sinn und Zweck dieser Gesellschaft erläutert. Es wurde zwar nicht Milch und Honig versprochen, jedoch von einer durchschnittlichen Erfolgs-/Vermittlungsquote von ca. 80-90% gesprochen (ge- nicht versprochen). Ein Haken war jedoch, wenn ich mich richtig erinnere: das Geld für die Transfergesellschaft wurde von der Abfindung abgezogen, zunmindest gab es wohl einer Art "Gegenrechnung". Wer "bezahlt" in der heutigen Zeit nicht gerne für einen neuen Job?

Naja, die Dame, die am Ende der Laufzeit eine Zusammenfassung präsentiert hat, wurde mit zunehmender Vortragdauer "kleiner". Es wurden viele Folien bemüht. Der Kern aber, auf den wohl alle gewartet haben, lautete in etwa: Vermittlungsquote so bei ca. 40-50% (ohne Garantie meinerseits, da bereits 2-3 Jahre her). Es klaffte jedenfalls eine unübersehbare Lücke bzgl. der Vermittlungsquote zw. der ersten und letzten Veranstaltung. Es folgten div. Hinweise für diese unterdurchschnittliche Vermittlungsquote (Region, allg. schwaches Angebote von Arbeitsplätzen etc.)

Es ist sicherlich nicht einfach, vorher zu wissen, was hinterher richtig ist. Es freut mich aber zu hören, dass du mit deiner Wahl zufrieden bist. Es gibt hier einige ex-Mots, für die der Abgang bei Mot einen persönlichen Fall ins bodenlose ausgelöst hat.

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 20:27:54 Mo. 07.Mai 2007
Danke DingsBums für deine Ausführungen.
Ich habe meine positiven Erfahrungen mit der Transfer schon früher in diesem Thread geschildert. Deshalb will ich an dieser Stelle nicht weiter drauf eingehen.

Wir haben damals, 2003/2004 Abpfindung und Transfer bekommen. Die Abfindung wurde nicht irgentwie angerechnet. Einzig die Kündigungsfrist fiehl flach, man wechselte sofort in die Transfer, was bei Transfer/Auffanggesellschaften aber eine übliche Verfahrensweise ist. Ob man bei den Verhandlungen eine höhere Abfindung ohne Transfer hätte herausschlagen können, wer weiß das schon. Ich hatte übrigens keine Wahl, ich mußte gehen. Insofern kam mir das Kissen Transfergesellschaft ganz recht.

Schon komisch, ich war sechs Jahre und zwei Monate bei Mot in FL in der Nachtschicht als Rep.-Techniker. Außer zu Seminaren habe ich den Laden nie bei Tag gesehen. Die ersten drei Jahre waren einfach eine geile Zeit, bis Ende 2000, wo erstmals die große Sense kam.
"All good things come to an end." So ist das heute, nichts ist für die Ewigkeit, schon gar nicht irgentwelche Jobs.

Gruß, ex-moto
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 22:37:45 Do. 10.Mai 2007
ZitatOriginal von ex-moto
Wir haben damals, 2003/2004 Abpfindung und Transfer bekommen. Die Abfindung wurde nicht irgentwie angerechnet. Einzig die Kündigungsfrist fiehl flach, man wechselte sofort in die Transfer, was bei Transfer / Auffanggesellschaften aber eine übliche Verfahrensweise ist. Ob man bei den Verhandlungen eine höhere Abfindung ohne Transfer hätte herausschlagen können, wer weiß das schon. Ich hatte übrigens keine Wahl, ich mußte gehen. Insofern kam mir das Kissen Transfergesellschaft ganz recht.

Bei den ganzen Kündigungswellen kann man schon mal etwas durcheinander kommen. Schön, dass du meine Worte nicht auf die Gold-Waage legst. Grundsätzlich ist Mot. wohl nicht knauserig wenn sie etwas wollen. Dann aber bitte mit Express-Zusage (Stichwort Schnellentscheider-Bonus). Je schneller du raus bist, desto schneller können sie einen niedrigeren Head-Count melden. Lange "Labern" und viel Kohle gab es nicht.

ZitatOriginal von ex-moto
Schon komisch, ich war sechs Jahre und zwei Monate bei Mot in FL in der Nachtschicht als Rep.-Techniker. Außer zu Seminaren habe ich den Laden nie bei Tag gesehen. Die ersten drei Jahre waren einfach eine geile Zeit, bis Ende 2000, wo erstmals die große Sense kam.

Ach, jetzt im Sommer mittags auf der Terasse, 'ne Ladung Karnickel-Futter von der Salatbar mit 'nem Kaffee... den Bauch in die Sonne legen... den Kois beim Balzen  :D zusehen... ist tagsüber schon ganz nett dort.

ZitatOriginal von ex-moto
"All good things come to an end." So ist das heute, nichts ist für die Ewigkeit, schon gar nicht irgentwelche Jobs.

Remembering of happy times can make you happy every time (nicht nur der Job, Quelle und Zusammenhang lege ich jetzt mal zur Seite  =))
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 21:41:18 Di. 19.Juni 2007
"Bei den Nachverhandlungen des Sozialplans für den Abbau von Arbeitsplätzen im Flensburger Handy-Werk von Motorola konnte sich der Betriebsrat zumindest bei der maximalen Höhe der Abfindungen durchsetzen."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90820&words=Motorola&T=motorola


"Einem Zeitungsbericht zufolge übernimmt die Post-Tochter DHL die von Motorola ausgelagerte Logistik- und Versandsparte in Flensburg."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90876&words=Motorola&T=motorola


"Verhandlungen über den Verkauf der Sparte Logistik in Flensburg sind laut "Tagesspiegel" gut vorangekommen. Die übrigen vier Standorte sollen erhalten bleiben, bekräftigte der Motorola-Deutschland-Chef."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/91277&words=Motorola&T=motorola
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 11:22:14 Mi. 20.Juni 2007
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Bei den Nachverhandlungen des Sozialplans für den Abbau von Arbeitsplätzen im Flensburger Handy-Werk von Motorola konnte sich der Betriebsrat zumindest bei der maximalen Höhe der Abfindungen durchsetzen."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90820&words=Motorola&T=motorola

Jo, wurde um 50t erhöht. Fragt sich nur wer in den Genuss kommt. Die einfachen AN, die seit 20 Jahren als Einrichter oder Montagehelfer arbeiten, sind es wohl nicht.  :(

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Einem Zeitungsbericht zufolge übernimmt die Post-Tochter DHL die von Motorola ausgelagerte Logistik- und Versandsparte in Flensburg."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/90876&words=Motorola&T=motorola

Das "Schöne" an dieser möglichen Indiskretion: Sie soll aus dem "Hauptquatier" in Taunusstein kommen  :D und nicht von uns Landeiern hier aus Flensburg.

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
"Verhandlungen über den Verkauf der Sparte Logistik in Flensburg sind laut "Tagesspiegel" gut vorangekommen. Die übrigen vier Standorte sollen erhalten bleiben, bekräftigte der Motorola-Deutschland-Chef."
http://www.heise.de/newsticker/result.xhtml?url=/newsticker/meldung/91277&words=Motorola&T=motorola
Die Frage ist: Was/wieviele und nicht ob. Die angepeilten/inoffiiellen Zahlen sind einfach gnadenlos lächerlich. Freue mich irgendwie schon auf ein Leben ohne, bzw. auf das Leben nach Motorola.

Gruß
DB
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 11:09:52 Mo. 27.August 2007
Kieler Nachrichten vom 27.08.2007

Motorola will über Flensburger Werk entscheiden

Flensburg – Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) hat der Konzernspitze von Motorola in den USA ein Modell zur Zukunft des Werks in Flensburg präsentiert. Er habe eine Möglichkeit vorgestellt, bei der keine Drittfirmen eingeschaltet werden müssten und möglichst viele Arbeitsplätze erhalten blieben, sagte ein Regierungssprecher gestern nach Carstensens Rückkehr aus Illinois. Der Ministerpräsident war gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (CDU) am Freitag nach Amerika geflogen. Über den Inhalt der Gespräche sei Stillschweigen vereinbart worden.
Zuletzt hatte es Spekulationen über den Verkauf des 1998 gegründeten Werks gegeben. ,,Wir werden dafür kämpfen, dass Flensburg als wichtiger Motorola-Standort erhalten bleibt", sagte Austermann am Freitag vor dem Hintergrund der noch bestehenden 700 Arbeitsplätze im Bereich der Logistik sowie weiterer 200 Arbeitsplätze im Bereich der Verwaltung. Nach Einschätzung der Staatskanzlei wird bei Motorola in Flensburg Anfang der Woche Klarheit über die Pläne der Konzernspitze bestehen. Erst im April hatte der Handy-Hersteller beschlossen, seine noch in Flensburg bestehende Fertigung nach Asien zu verlagern. Von dieser Entscheidung waren 230 Mitarbeiter betroffen.
Das Flensburger Motorola-Werk, nach Unternehmensangaben bisher die größte deutsche Niederlassung, war vor knapp zehn Jahren als modernstes Handy-Werk Europas in Betrieb genommen worden. Der Konzern hatte damals staatliche Fördermittel in Millionenhöhe erhalten. In den besten Zeiten hatte das Werk mehr als 3000 Beschäftigte. Bereits im Herbst 2003 waren von damals 1800 Mitarbeitern 600 entlassen worden, weil die Produktion weitgehend nach China verlagert wurde. dpa
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 20:20:09 Di. 28.August 2007
HANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007

700 Arbeitsplätze betroffen

Motorola-Werk in Flensburg vor dem Aus

Der US-Handyhersteller Motorola schließt einem Bericht zufolge seine Logistik-Sparte in Flensburg. Schleswig-Holstein verliert damit 700 Arbeitsplätze. Den Betroffenen sollen aber Jobs an anderer Stelle angeboten werden.


HB KIEL. Das Aus für das norddeutsche Werk habe die Konzernzentrale im US-Staat Illinois entschieden, berichtete das ,,Flensburger Tageblatt" am Dienstag vorab. Von dem Schritt seien rund 700 Arbeitsplätze betroffen. Nach Informationen der Zeitung sollen die Arbeitsplätze ab Anfang 2008 nach Alsdorf bei Aachen zum kanadischen Logistik-Unternehmen Cinram verlegt werden. Allen Mitarbeitern in Flensburg werde ein Angebot für einen Arbeitsplatz an dem neuen Ort unterbreitet.

Motorola wolle die Entscheidung am Mittwoch bekannt geben, berichtet das Blatt weiter. Am vergangenen Wochenende hatte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Peter Harry Carstensen bei einer Blitzreise in die USA versucht, die Konzernspitze umzustimmen. Er war aber früher als erwartet zurückgekehrt, was als schlechtes Zeichen gewertet wurde.

Carstensen erklärte zu dem Zeitungsbericht, die Entscheidung des Motorola-Konzerns sei ,,bitter und bedauerlich". Er sei überaus ,,verärgert und enttäuscht", dass er über die Pläne von Motorola zunächst nicht unterrichtet wurde und erst auf Nachfrage davon erfahren habe.

Die Landesregierung sei bereit gewesen, ,,bis an die Schmerzgrenze des finanziell und rechtlich Machbaren zu gehen", sagte Carstensen. Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass eine mit viel Geld aus Steuermitteln untermauerte Partnerschaft des Landes zu Motorola von der Konzernspitze in den USA nun ,,offenbar mit einem Federstrich ausradiert" werden solle.

Das Motorola-Werk in Flensburg war 1998 eröffnet worden und galt damals als modernste Handy-Produktionsstätte in Europa. Bereits im April 2007 hatte der US-Konzern angekündigt, die Produktion von UMTS-fähigen Handys nach China zu verlagern, von dieser Entscheidung waren mehr als 200 Mitarbeiter in Flensburg betroffen. Derzeit arbeiten in Flensburg noch 900 Mitarbeiter in der Verwaltung und Logistik. Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 01:04:20 Mi. 29.August 2007
ZitatHANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007
Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.

Motorola leidet nicht an einer Absatzschwäche sondern an der Ideenlosigkeit der Entwickler gepaart mit schon krankhaften Einsparungsvorstellungen einiger Manager in den Staaten.

Gibt es hier ein Fuck you Icon?
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 09:09:20 Mi. 29.August 2007
Kämpfen hat keinen Sinn mehr

Flensburg/Kiel – Gestern Vormittag schien es, als hätte kämpfen noch einen Sinn. ,,Das Land wird im Rahmen seiner Fördermöglichkeiten bis an die Schmerzgrenze gehen, um Motorola in Schleswig-Holstein zu halten", sagte Wirtschaftsminister Dietrich Austermann. Doch dann sickerte die Hiobsbotschaft durch: Für das Flensburger Werk des amerikanischen Handyherstellers mit insgesamt 900 Mitarbeitern gibt es keine Zukunft mehr.
Im Zuge einer radikalen Kostensenkung wird Motorola den verbliebenen Kern des Standortes, die Logistiksparte mit rund 700 Mitarbeitern, von Flensburg nach Alsdorf in die Nähe von Aachen verlagern. Von dort aus soll dann offenbar der kanadische Logistik-Dienstleister Cinram die kundenspezifische Ausstattung, die Verpackung und den europaweiten Versand der Mobiltelefone übernehmen. Ihre offizielle Entscheidung will die Konzernleitung in Schaumburg/Illinois heute bekannt geben. Den rund 200 Arbeitsplätzen in der Verwaltung wäre mit der Verlagerung der Logistik langfristig mit größter Wahrscheinlichkeit die Existenzgrundlage entzogen.
Damit könnte Realität werden, was Branchenkenner schon länger befürchten: dass von den in Spitzenzeiten 3300 Arbeitsplätzen in einem der modernsten Handywerke der Welt nicht ein einziger übrig bleibt. Denn nach jahrelangem Niedergang und schmerzhaften Marktanteilsverlusten für Motorola war von der ehrgeizig angelegten Handyproduktion in Flensburg ohnehin nichts mehr übrig geblieben: Aus Kostengründen hatte der Konzern die Telefonfertigung – zuletzt den Bereich der UMTS-Handys – ins billigere China verlagert.
,,Zu den Spekulationen der jüngsten Zeit geben wir keinen Kommentar ab" – mehr ließ sich Christiane Bischof, Pressesprecherin von Motorola Deutschland, gestern nicht entlocken. Heute Nachmittag will die Werksleitung in Flensburg die Presse über die Maßnahmen informieren.
Mit einer Mahnwache vor dem Werk gab ein Teil der Belegschaft am Nachmittag Wut, Enttäuschung und Zukunftsangst Ausdruck. Um den Standort zu sichern, hatten Betriebsrat und IG Metall mit der Werksleitung umfangreiche Maßnahmen zur Kostensenkung und Arbeitszeit-Flexibilisierung vereinbart – doch all das ist nun umsonst gewesen. Denn durch eine verfehlte Modellpolitik hatte sich Motorola in massive Schwierigkeiten gebracht. Der nach Nokia weltweit zweitgrößte Handyhersteller hatte erheblich Marktanteile verloren und im März seine Prognosen für das erste Quartal wegen schwächerer Nachfrage zusammengestrichen. Anfang des Jahres teilten die Amerikaner mit, weltweit 3500 Stellen abzubauen, doch das reichte nicht: Im Juni folgte die Ankündigung, weitere 4000 von insgesamt rund 62000 Stellen dem Sparprogramm zu opfern.
Mit dem Aus für Flensburg geht für Schleswig-Holsteins Norden ein Traum zu Ende, der vor zehn Jahren begann, der jedoch schnell zu einem industriepolitischen Albtraum wurde: Mit fast 27 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln hatte das Land Motorola den Bau des hochmodernen, rund 33000 Quadratmeter großen Werkes versüßt. Bis zu 36 Millionen Handys jährlich waren in Flensburg gebaut und auf dem europäischen Markt verkauft worden. Doch dann schwächte sich der Handy-Boom ab, und die Konkurrenz wurde schärfer. In mehreren Schüben wurde die Belegschaft abgebaut. Bereits vor sechs Jahren stand der gesamte Standort zur Disposition. Doch damals entschied sich Motorola für Flensburg – und machte stattdessen sein Werk in Schottland dicht.
Für Dieter Neugebauer, Betriebsratsvorsitzender in Flensburg, sind diese Tage die Hölle. ,,Ich muss mich fragen, wer mich anlügt: Politiker und Medien, die sagen, alles sei gelaufen – oder meine Geschäftsführung, die behauptet, noch sei nichts entschieden." Froh ist Neugebauer lediglich, dass der jüngste Sozialplan den Mitarbeitern auch für den Fall weiterer betriebsbedingter Kündigungen eine gewisse materielle Sicherheit gibt. Doch wenn der Betriebsratschef heute durch die leeren Gänge und Hallen läuft, dann kommt die Wut in ihm Hoch: ,,Es ist eine Schande, dass jetzt alles vorbei sein soll."
Von Ulrich Metschies

Kieler Nachrichten vom 29.08.2007
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Schraubenwelle am 18:11:51 Mi. 29.August 2007
Das wird für Flensburg und die Region ein ganz harter Schlag.
Aber hat jemand ernsthaft geglaubt das die den Laden nicht dicht machen ??
Hörte vorhin im Radio das auch Zulieferer auch schon viele Mitarbeiter entlassen erhöht die Arbeitslosen noch mal erheblich mehr.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 14:20:01 Do. 30.August 2007
ZitatOriginal von DingsBums
ZitatHANDELSBLATT, Dienstag, 28. August 2007
Motorola leidet derzeit an Absatzschwäche.

Motorola leidet nicht an einer Absatzschwäche sondern an der Ideenlosigkeit der Entwickler gepaart mit schon krankhaften Einsparungsvorstellungen einiger Manager in den Staaten.

Ja, das war schon immer ein Problem. Alle jubel Jahre mal wieder ein Glückstreffer. Schon als Bent Andersons noch das Sagen in FL hatte, hat er sich über die Scheuklappenmenthalität der Amerikaner, die nicht in der Lage waren, auf Designanforderungen Nicht-Amerikanischer Kunden einzugehen, beklagt. Und so wird halt nicht die Krankheit, sondern die Symtome behandelt. Das ist ja auch viel einfacher, denn dafür gibt es eine Anleitung im Managerhandbuch.

R.I.P. Motorola Flensburg.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Kyra am 16:52:40 Fr. 31.August 2007
Ich bekomme immer meine Halbweisenrente von Motorola
Wird die noch weiter gezahlt auch wenn sie zu machen???
Kenne mich da mit nicht so aus
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 18:50:14 Fr. 31.August 2007
    Kieler Nachrichten vom 30.08.2007

Es waren einmal über 3000 Mitarbeiter

Flensburg – Im Flensburger Motorola-Werk waren in den besten Zeiten mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Land subventionierte den Handy-Hersteller seit 1994 mit 26 Millionen Euro. Eine Chronologie der Entwicklungen:

1. Oktober 1998: Motorola erweitert für mehr als 200 Millionen DM (102 Millionen Euro) seine Handy-Fertigung in Flensburg. Mit Produktionsbeginn Anfang 1999 arbeiten rund 2000 Mitarbeiter im Werk.

17. August 1999: Motorola kündigt an, wegen der starken Nachfrage nach Mobiltelefonen in den folgenden zwölf Monaten die Zahl seiner
2400 Beschäftigten in Flensburg um 800 erhöhen.

20. September 2000: Aufgrund geringerer Nachfrage drosselt das Werk in Flensburg seine Produktion um gut zehn Prozent.

6. Dezember 2000: Motorola kündigt an, 400 der gut 3000 Stellen abzubauen, es verlassen jedoch mehr Mitarbeiter das Unternehmen.

24. April 2001: Nach Spekulationen über eine Schließung bleibt der Standort Flensburg von Umstrukturierungen verschont.

25. Januar 2002: Motorola streicht in Flensburg wegen der rückläufigen Handy-Nachfrage 240 Arbeitsplätze. Rund 100 Mitarbeiter kommen in anderen Bereichen des Motorola-Werks unter.

13. Februar 2003: Motorola baut in Flensburg rund 200 Stellen ab. Grund sei ein geringerer Aufwand bei der Handy-Montage.

16. September 2003: Motorola kündigt an, von Anfang 2004 an rund 600 Arbeitsplätze in Flensburg abzubauen. Eine Teilproduktion werde nach China verlegt. Flensburg bleibt Produktionsstätte für UMTS-Handys und Versandzentrum für Europa. Damit sind in der Fabrik noch rund 1200 Mitarbeiter tätig.

13. Januar 2004: Motorola zahlt staatliche Fördergelder in Millionenhöhe zurück. Als Auflage für die staatlichen Subventionen sollten mindestens 2000 Mitarbeiter beschäftigt werden.

8. Dezember 2006: Motorola prüft in Flensburg eine mögliche Auslagerung der Tätigkeiten an einen Fremdanbieter.

26. April 2007: Im Motorola-Werk fallen 230 Arbeitsplätze weg, weil die Fertigung der UMTS-Geräte nach Asien verlagert wird. Zudem soll die Sparte Logistik und Transport mit mehreren hundert Mitarbeitern ausgelagert werden.

24. August 2007: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (beide CDU) reisen kurzfristig in die USA, um Krisengespräche mit der Konzernspitze zu führen.

28. August 2007: Nach Medienberichten schließt Motorola seine Logistik-Sparte in Flensburg und verlagert den Bereich nach Alsdorf bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). 700 Mitarbeiter sind betroffen. dpa
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 21:33:29 Fr. 31.August 2007
ZitatOriginal von Kyra
Ich bekomme immer meine Halbweisenrente von Motorola
Wird die noch weiter gezahlt auch wenn sie zu machen???
Kenne mich da mit nicht so aus

Sollte kein Problem sein. Motorola macht ja nicht zu, sondern nur ein Standort wird geschlossen, bzw. ein Teil davon. Und selbst wenn Motorola komplett dicht machen würde, müßten die Betriebsrenten weiterlaufen, weil das eh über entsprechende Rücklagen bzw. externe Versicherungsträger läuft.
Aber genau kenn ich mich da auch nicht aus.

Gruß, ex-moto
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ex-moto am 22:29:27 Fr. 31.August 2007
Ich darf mal korrigieren, soweit mein Gedächnis dies zuläßt:


ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
    Kieler Nachrichten vom 30.08.2007

Es waren einmal über 3000 Mitarbeiter

Flensburg – Im Flensburger Motorola-Werk waren in den besten Zeiten mehr als 3000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Land subventionierte den Handy-Hersteller seit 1994 mit 26 Millionen Euro. Eine Chronologie der Entwicklungen:
Die 26 Millionen sind mir neu, keine Ahnung, wo dies Zahl auf einmal herkommt.
Es waren zwar ein paar Millionen, aber 26?

Zitat1. Oktober 1998: Motorola erweitert für mehr als 200 Millionen DM (102 Millionen Euro) seine Handy-Fertigung in Flensburg. Mit Produktionsbeginn Anfang 1999 arbeiten rund 2000 Mitarbeiter im Werk.
Soweit richtig, Ende 1998 wurde das neue Werk eingeweiht, der Umzug der Produktion erfolgte dann Etappen/Linienweise Anfang 1999, weil weil das Q1 immer das ruhigste im Jahreszyklus ist. (Die Hauptnachfrage kommt vor Weihnachten.)

Zitat17. August 1999: Motorola kündigt an, wegen der starken Nachfrage nach Mobiltelefonen in den folgenden zwölf Monaten die Zahl seiner
2400 Beschäftigten in Flensburg um 800 erhöhen.

20. September 2000: Aufgrund geringerer Nachfrage drosselt das Werk in Flensburg seine Produktion um gut zehn Prozent.

6. Dezember 2000: Motorola kündigt an, 400 der gut 3000 Stellen abzubauen, es verlassen jedoch mehr Mitarbeiter das Unternehmen.
Ich meine, es wären schon deutlich über 3000 gewesen (3400), läßt sich aber im Nachhinein schwer nachvollziehen.
Jedenfalls war die Rede von 700 Mitarbeitern, die gehen sollten. Über das Angebot der freiwilligen Aufhebungsverträge sind schätzungsweise über 900 tatsächlich gegangen.
Von insgesamt 14 Produktionslinien (13+ eine Proto) bzw. sechs "Meistereien"  werden vier geschlossen bzw. zwei Meistereien aufgelößt.

Zitat24. April 2001: Nach Spekulationen über eine Schließung bleibt der Standort Flensburg von Umstrukturierungen verschont.
Stattdessen wird Schottland geschlossen?

Ab Herbst 2001 wird das 12h Schichtmodell in der gesammten Produktion eingeführt, das Personal zum Teil neu aufgeteilt und einige Linien nicht mehr "Bemannt".

Zitat25. Januar 2002: Motorola streicht in Flensburg wegen der rückläufigen Handy-Nachfrage 240 Arbeitsplätze. Rund 100 Mitarbeiter kommen in anderen Bereichen des Motorola-Werks unter.
wieder zwei Linien und eine Meisterei weniger ...

Zitat13. Februar 2003: Motorola baut in Flensburg rund 200 Stellen ab. Grund sei ein geringerer Aufwand bei der Handy-Montage.
Wennn ich mich recht erinnere, stand im Herbst 2002 der Standort Flensburg komplett (alles, Produktion, DC ...) zur Schließung zur Debatte. Dies wurde aber erst im Dezember publik. Abgewendet werden konnte die Schließung durch das Konzept der "5$-Linie". Statt die arbeitsintensiven hochwertigen GSM-Modelle in FL zu fertigen, nur noch die preiswerten Einstiegsmodelle mit einseitiger Bestückung der Platine usw. Packen und Flexen direkt an der Produktionslinie. Von der leeren Leiterplatte bis zum fertigen Handy zwei Stunden. So schnell ist kein Flieger von Asien bis D. Das hat die Manager in Amiland beeindruckt und überzeugt, FL nochmal eine Chance zu geben. Leider wurden mit diser Maßnahme wieder ein paar Arbeitsplätze überflüssig, weil nicht alle Linien umgebaut wurden, sondern nur zwei. Angeblich soll es auch hingehauen haben, mit den 5$ Conversioncosts pro Gerät (Herstellungskosten ohne Material).

Zitat16. September 2003: Motorola kündigt an, von Anfang 2004 an rund 600 Arbeitsplätze in Flensburg abzubauen. Eine Teilproduktion werde nach China verlegt. Flensburg bleibt Produktionsstätte für UMTS-Handys und Versandzentrum für Europa. Damit sind in der Fabrik noch rund 1200 Mitarbeiter tätig.
Die GSM Produktion wird komplett geschlossen. Also die "5$-Linie".
Die UMTS Volumenproduktion geht nach Singapore. In FL wird die verbleibende UMTS-Produktion nicht mehr rund um die Uhr gefahren, sondern nur noch tagsüber. Aufgabe ist nur noch, die neuen UMTS-Modelle Serienreif zu bekommen.

Der Auftrag eines in Östereich tätigen Mobilfunkanbieters über 120.000 UMTS-Handies kommt erst nachdem die Entscheidung gegen FL gefallen war. Also nochmal Urlaubssperre und Ansageschichten vor der "Entlassung". Dumm gelaufen.

Zitat13. Januar 2004: Motorola zahlt staatliche Fördergelder in Millionenhöhe zurück. Als Auflage für die staatlichen Subventionen sollten mindestens 2000 Mitarbeiter beschäftigt werden.
März 2004, ich wechsele in die TÜV-Transfer. ;)

Zitat8. Dezember 2006: Motorola prüft in Flensburg eine mögliche Auslagerung der Tätigkeiten an einen Fremdanbieter.

26. April 2007: Im Motorola-Werk fallen 230 Arbeitsplätze weg, weil die Fertigung der UMTS-Geräte nach Asien verlagert wird. Zudem soll die Sparte Logistik und Transport mit mehreren hundert Mitarbeitern ausgelagert werden.
Man beachte Herbst 2003!
(Die eigentliche UMTS-Produktion ist längst in Asien.)

Zitat24. August 2007: Ministerpräsident Peter Harry Carstensen und Wirtschaftsminister Dietrich Austermann (beide CDU) reisen kurzfristig in die USA, um Krisengespräche mit der Konzernspitze zu führen.

28. August 2007: Nach Medienberichten schließt Motorola seine Logistik-Sparte in Flensburg und verlagert den Bereich nach Alsdorf bei Aachen (Nordrhein-Westfalen). 700 Mitarbeiter sind betroffen. dpa
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: ZASKLAVE am 12:51:51 Sa. 08.September 2007
Also ich bin nach langer Zeit mal wieder hier und ich fnde die Entscheidung von Motorola nicht gerade fair. Aber von Fairnisssss war in dem Betrieb nie die Rede.

Eigentlich bin ich aber froh, das es gleichzeitig Multitast trifft, denn die Machenschaften von Jörg F. und Team waren alles andere als freundlich, denn es gab da Vorarbeiter / Lineleader, die einen sogar gesehen haben, wenn man mit über 40 Fieber krank im Bett war und zu der Zeit als man gesehen sein soltle, gerade ein Hausbesuch statt gefunden hat. Diese Vorarbeiter / Lineleader gingen dann zu Cheffe und lügten ihn das sogar vor.

Für die Motorolaner tut es mir leid, für die Firma Multitast auf keinen Fall, denn Jörg F. ist aus meiner Sicht ein Mensch, der es versteht, sich an arbeitslosen zu bereichern. Kannst Arbeit haben und bist dann ja nicht mehr arbeitslos. Gehaltsaufstockung nach Leistung wurde nie gebracht und ich kann jetzt die verstehen, die immer gesagt haben, das sie nie schneller arbeiten als notwendig.

Kann mich noch daran erinnern. Ich ging mit 38,5 und totaler Überkeit auf Arbeit. Konnte zwei Nächte nicht hammer schnell arbeiten und wurde dann auch gleich beim Chef als "arbeitsunwillig" durch Oliver G. und Felis (oder wie die heißt) gemeldet. Chef hat nicht mal nachgefragt und einen dafür noch ohne Stellungnahme "verurteilt". Ich wünsche allen viel Glück, das sie Jörg F. mal privat treffen und dann mal sagen was sie denken. Aber bitte tut mir einen Gefallen, macht es so: XXXXXXX

Habe leider nicht seine private Adresse, XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX

In diesem Sinne.

h. d. H., Ex-ZA-Sklave

Aufforderung zur Gewalt gelöscht.

Kellerkind
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Kater am 13:12:44 Mi. 12.September 2007
ZitatMotorola-Abzug aus Flensburg kostet Steuerzahler Millionen
 
Der Wegfall von mehreren hundert Arbeitsplätzen bei Motorola in Flensburg kostet den Steuerzahler einen zweistelligen Millionenbetrag. Allein für die 650 von Entlassung bedrohten Mitarbeiter der Logistik-Sparte des Handyproduzenten plant die Bundesagentur für Arbeit eigenen Angaben zufolge Transferleistungen in Höhe von neun Millionen Euro ein. Motorola hatte vor kurzem bekannt gegeben, die Logistik-Sparte für Europa zum kanadischen Unternehmen Cinram nach Alsdorf bei Aachen verlagern zu wollen. Im Frühjahr hatte das Unternehmen zudem angekündigt, die Fertigung von Handys nach Asien zu verlegen. Davon sind in Flensburg rund 230 Arbeitnehmer betroffen.  

Der schleswig-holsteinische Arbeitsminister Uwe Döring (SPD) und der Chef der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, Jürgen Goecke, zeigten sich optimistisch, einen erheblichen Teil der Mitarbeiter wieder in Arbeit zu bringen, da die Motorola-Entscheidung in eine Aufschwungphase falle. Laut Goecke ist die Arbeitslosenquote in Flensburg in den vergangenen 24 Monaten deutlich auf jetzt 12,4 Prozent gesunken. "Für den Arbeitsplatzaufbau sind die Rahmenbedingungen aufgrund der wirtschaftlichen Situation günstig", fügte er hinzu. Freie Stellen gibt es vor allem in Callcentern, im Verkauf, in Metall- und Elektroberufen sowie im Bauhandwerk und als Fernkraftfahrer.

Mitarbeiter, die nach Alsdorf wechseln wollen, sollen Motorola-Angaben zufolge für ein Jahr zu den gleichen Konditionen wie in Flensburg beschäftigt werden. Für nicht wechselwillige Mitarbeiter gibt es einen Sozialplan, der bereits im April bei der Schließung der Handyfertigung in Flensburg ausgehandelt worden war. Die Beschäftigten erhalten eine Abfindung und werden für zwölf Monate in einer Transfergesellschaft aufgefangen, um sich weiterzubilden und einen neuen Job zu suchen. Von den einst mehr als 3.000 Motorola-Mitarbeitern verbleiben noch rund 200 im ehemals modernsten Handy-Werk Europas. Vom Land hatte Motorola seit 1994 insgesamt 26 Millionen Euro an Fördergeldern erhalten. (pmz/c't)

http://www.heise.de/newsticker/meldung/95836
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: alfred am 02:09:39 Do. 13.September 2007
Zitathallo XXXXXXXXXXX,

was bist du eigentlich für ein hohle frucht??? willst du jetzt arbeiten als schriftsteller in daenemarck oder willst du dich als schriftsteller selbstständich machen?
wir freuen uns hier über deine post, ist wiziger wie teenager-love...
oder wie heist dein erfolgbuch?
bist schon en toller karpfen

Hallo Beuteltier, schön, dass Du wieder bei chefduzen schreibst. Wie ist es Dir nach Motorola ergangen? Hatte Deine Klage Erfolg?

lg alfred
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Kuddel am 12:00:21 Do. 20.September 2007
ZitatCallcenter in Flensburg gestartet

Flensburg – Schleswig-Holsteins Landesregierung setzt weiter auf die Telekommunikationsbranche – trotz des Abzugs des Handyherstellers Motorola aus Flensburg. ,,Der Telekommunikationsstandort Flensburg lebt", sagte Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) gestern in Flensburg bei der Eröffnung des Callcenters carebyphone mit derzeit 165 Mitarbeitern. Carebyphone, das zur Unternehmensgruppe des gebürtigen Flensburgers Martin Aye gehört, betreut die Kunden von Telekommunikationsfirmen und Banken. Das Land unterstützt die Investitionen von fünf Millionen Euro mit 1,3 Millionen Euro. Dass Flensburg das Rennen gegen potenzielle Standorte gewonnen hat, begründete Aye mit den Mitarbeitern, der hochdeutschen Sprache und der guten Zusammenarbeit mit der Stadt. Bis Ende 2009 sollen am Standort Flensburg 500 Mitarbeiter in Teil- und Vollzeit beschäftigt sein. dpa

Kieler Nachrichten vom 20.09.2007
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Schraubenwelle am 18:44:51 Do. 20.September 2007
Das habe ich auch so gedacht als ich das heute hörte.
Und wieder schmeissen die 1,3 Mille auf den Markt für so ein Mist.
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: DingsBums am 13:34:47 Di. 13.November 2007
Wie viele Call Center gibt es schon in Flensburg? Irgendwann hat sich das auch totgelaufen und die Dinger sterben wie die Fliegen. Was bleibt sind die Arbeitslosen und div. AG, die sich die Taschen mit Steuergelern vollgestopft haben. Same story, ich kann es inzwischen nicht mehr hören bzw. lesen
Titel: [Motorola] Flensburger Absturz
Beitrag von: Gammelfleisch am 22:18:41 Di. 20.November 2007
Wir brauchen eine massive Ausweitung des ÖD um das Arbeitskräfteangebot zu verknappen.Die Linke fordert auch ca. 500.000 ÖD Stellen,wobei 1 Mio eher notwendig und durchaus machbar wären,wenn man z.B die Bahnreformen stoppen würde und den Zustand aus der Zeit vor 1994 wiederherstellen würde ,was Personal und Service betrifft.Seit 1990 wurden Hunderttausende von Arbeitsplätzen bei der Deutschen Bundesbahn/Reichsbahn der DDR bzw. Deutsche Bahn AG gestrichen.

Vorbild kann DK sein,wo 25-35% der Arbeiter im ÖD arbeiten.

Prof. Sinn wirds nicht gefallen,in seinen Statistiken wird ein großer Anteil an ÖD Beschäftigen pro Bundesland/Kommune fortlaufend schlechter bewertert.