Bekämpfung der Armut

Begonnen von Alan Smithee, 19:40:06 So. 03.Januar 2010

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Alan Smithee

Bei Focus online lese ich gerade diese Fakten..

Zitat
Hartz IV
Wohlfahrtsverbände kritisieren Aktionsprogramm

Wohlfahrtsverbände haben zum Start des ,,Europäischen Jahrs zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung" das Aktionsprogramm des Bundessozialministeriums scharf kritisiert. Die Verbände bemängelten im ,,Spiegel" die Verwendung der etwa 2,3 Millionen Euro an EU- und Bundesmitteln und die Auswahl der Projekte. So gehe nur etwas mehr als die Hälfte des Geldes an konkrete Projekte, mit der anderen Hälfte werde eine private Agentur fürs Organisieren bezahlt. Die Verbände vermissen zudem eine Strategie der Bundesregierung zur Armutsbekämpfung.

Die Agentur kümmert sich den Angaben zufolge beispielsweise um die Öffentlichkeitsarbeit oder die Organisation einer Abschlussveranstaltung. Als Folge dieser Gelderverteilung kommen demnach wohl nur knapp 40 von fast 850 Projekten, die um eine Unterstützung gebeten haben, zum Zug. Dies sei ,,kein klares Signal" im Kampf gegen Armut, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider.

Vertreter der Caritas zeigten sich zudem irritiert darüber, welche Projekte Sozialministerin Ursula von der Leyen (CDU) fördern will. Am meisten überzeugte das Ministerium demnach ein Programm der Spastikerhilfe Berlin, bei dem behinderte Menschen über Tanzvorführungen in Fußgängerzonen mit nicht behinderten Menschen ins Gespräch kommen sollen. Zudem gebe es etliche Projekte, die armen Menschen helfen sollten, mit ihrem Geld besser zurechtzukommen. So werde unnötig die weit verbreitete Meinung unterstützt, dass Hartz-IV-Empfänger nicht mit Geld umgehen könnten, kritisierte eine Caritas-Mitarbeiterin.


2009 ,,schlechtes Jahr" für Armutsbekämpfung


Der Sprecher der Nationalen Armutskonferenz (NAK), Wolfgang Gern, erklärte im Südwestrundfunk, die NAK-Mitglieder könnten im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Bundesregierung nicht erkennen, dass diese eine ,,strategische Armutsbekämpfung" plane. ,,Wir sind im Augenblick in einer gesellschaftlichen Situation, wo Rettungsschirme für Banken gespannt werden und nicht für soziale Einrichtungen und Bildungseinrichtungen. Und das ist genau das, was wir in der Nationalen Armutskonferenz auch als negativ feststellen." Gerade durch Armut verlören die Parteien aber Wähler – es sei ein Warnsignal, dass arme Menschen der Wahl fernblieben.

2009 sei in Sachen Armutsbekämpfung ein ,,schlechtes Jahr" gewesen, sagte Gern. Die Bekämpfung der Armut müsse wieder mehrheitsfähig werden, zudem dürfe die Zahl der Armen und Niedriglöhner nicht weiter steigen. ,,Eine soziale Marktwirtschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sie auch steuerpolitisch Forderungen stellt und dazu beiträgt, dass unser Staat lebensfähig ist", betonte Gern. Nur ein starker Steuerstaat könne ein starker Sozialstaat sein.



Warum wird mir nur gerade Angst und Bange? Erst wird kritisiert, dass nur noch 40 von fast 850 Projekte zur "Armutsbekämpfung" finanziert werden sollen. Gut, dass so einige Projekte wohl eher dazu dienten, die Sozialunternehmen reicher zu machen, und dass die sich jetzt darüber aufregen, dass der Rubel nicht mehr so üppig rollt..

- doch dann lese ich, dass behinderte Menschen auf der Straße tanzen sollen, um "in´s Gespräch mit Nichtbehinderten zu kommen"...sorry, und das dient dann ..?? Und was ist, wenn sich ein Behinderter weigert, den Tanzbären zu spielen? Gibt`s dann wohl kein Futter mehr in den Napf?

Und was soll schon wieder diese Mär vom Hartz IV- Empfänger, dem man erst beibringen muss, wie er mit seinen paar Kröten umzugehen hat?

Überhaupt bekomme ich bei dem Ausdruck "Bekämpfung der Armut" ein übles Gefühl. Hat man ja dank Hartz IV gesehen, dass die "Bekämpfung der Arbeistlosigkeit" eher eine "Bekämpfung der Arbeitslosen" war / ist. Und jetzt geht man auch noch auf die Opfer dieser Arbeitsmarktreform los...Prosit Neujahr X(
...still dreaming of electric sheep...

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