Mr. Wash- Abzocke am laufenden Band -ZDF Frontal21

Begonnen von John_Doe, 09:25:58 Di. 12.Januar 2010

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John_Doe

Heute, 12.01.10 um 21 Uhr im ZDF
Gnadenlos ausgebeutet
Autowaschen zum Hungerlohn

von Thomas Münten und Heiko Rahms

Die Betreiber der Autowaschanlagenkette Mr. Wash verdienen trotz Wirtschaftskrise Millionen. Auf dem Rücken ihrer Mitarbeiter, meinen Kritiker. Denn die schuften häufig ohne Arbeitsvertrag für Dumpinglöhne. Nach Frontal21-Recherchen wälzt Mr. Wash zudem einen großen Teil des unternehmerischen Risikos auf seine Arbeiter ab.


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    * Sendung vom 12.01.2010





Servicemitarbeiter, die für die Fahrzeugreinigung zuständig sind, verdienen bei Mr. Wash zum Teil Stundenlöhne von unter vier Euro. Das belegen Arbeitszeitkonten, die Frontal21 vorliegen. Der Grund: Sie werden nicht nach Arbeitsstunden, sondern pro Auto entlohnt. Man habe den Stundenlohn abgeschafft, weil die Mitarbeiter zu viel Karten gespielt hätten, heißt es dazu bei Mr. Wash in Düsseldorf. Nun werde zwei Euro pro gereinigtem Auto gezahlt, geteilt durch alle, die am Fließband der Waschstraße arbeiten.

Mitarbeiter tragen Schlechtwetterrisiko

Doch da bleiben für den Einzelnen dann oft nicht mehr als 20 Cent übrig. An ungünstigen Tagen verdienen die Mitarbeiter besonders wenig. Dann nämlich, wenn aufgrund der Witterungsbedingungen kaum Autofahrer ihr Fahrzeug in die Waschanlage fahren. Die Mitarbeiter am Fließband müssen trotzdem arbeitsbereit vor Ort sein, werden aber elektronisch ausgescannt und für die Wartezeit nicht entlohnt.

Filiale der Autowaschanlage Mr. Wash. Quelle: ZDF
ZDF
Gnadenlos günstig auf Kosten der Mitarbeiter


Da kann es dann schon mal passieren, dass ein Arbeiter nach acht Stunden Anwesenheit mit einem Euro Tageslohn nach Hause geht. Vor allem im Winter muss die Agentur für Arbeit in vielen Fällen deshalb die Gehälter auf Hartz IV-Niveau aufstocken. So wälze Mr. Wash das Schlechtwetterrisiko auf Mitarbeiter und Allgemeinheit ab, kritisiert die Gewerkschaft ver.di: "Es ist Ausbeutung pur", meint Jürgen Göppner. "Wenn der Begriff sittenwidrige Löhne definiert werden müsste, dann wäre es bei der Firma Wash wahrscheinlich am besten, es zu definieren."
Robert Enning. Quelle: ZDF
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Enning: "Mitarbeiter tragen kein wirtschaftliches Risiko!"
Haftung für Schäden

Gegenüber Frontal21 weist Geschäftsführer Richard Enning die Vorwürfe zurück: Das unternehmerische Risiko trage Mr. Wash. 60 Millionen seien, so Enning, in den vergangenen fünf Jahren investiert worden. Gelder, die man bei den Banken bedienen müsse. "Die Mitarbeiter tragen kein wirtschaftliches Risiko."

Dabei müssen die Mitarbeiter in einigen Niederlassungen von ihrem ohnehin spärlichen Lohn auch noch die Schäden, die sie beim Reinigen an den Autos verursachen, selbst bezahlen. Das erklärte beispielsweise ein ehemaliger Filialleiter seinen Arbeitern in Nürnberg. Hier kassierte Mr. Wash von jedem Putzer täglich zwei Euro als angeblichen Beitrag für einen Schadenregulierungsfonds.

Keine Arbeitsverträge

Andernorts werden Schäden aus der Trinkgeldkasse der Mitarbeiter beglichen - und das, obwohl das Unternehmen für solche Fälle versichert sein müsste, so die Gewerkschaft. "Eine Schramme am Auto oder eine Tachonadel am Porsche - das wird vom Trinkgeld bezahlt", berichtet ein Angestellter einer Filiale in Düsseldorf gegenüber Frontal21, der anonym bleiben will.

Mitarbeiter von Mr. Wash bei der Arbeit. Quelle: ZDF
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Aushilfskräfte bei Mr. Wash


Zudem gibt es nicht einmal Arbeitsverträge für die etwa 500 Aushilfskräfte, die deutschlandweit in den 32 Filialen von Mr. Wash arbeiten. Die Mitarbeiter bekommen bei der Einstellung lediglich einen Fragebogen vorgelegt, den sie ausfüllen und unterschreiben sollen. Man habe bisher geglaubt, mit Aushilfen keine formellen Arbeitsverträge treffen zu müssen, räumt Vorstand Enning gegenüber Frontal21 ein. "Wir werden das prüfen, und dann werden wir das gegebenenfalls ändern."

Viele schweigen aus Angst

Die meisten Mitarbeiter an den Fließbändern der Autowaschanlagen von Mr. Wash schweigen zu den schlechten Arbeitsbedingungen - aus Angst, ihren Job zu verlieren. Viele haben einen Migrationshintergrund, sind schlecht ausgebildet und können kaum deutsch sprechen. Sie brauchen den Job bei Mr. Wash, um den Ausländerbehörden Arbeit nachweisen zu können. Und dafür nehmen sie dann anfangs sogar drei Tage unbezahlte und unversicherte Probearbeit in Kauf: 12 Stunden Schwerstarbeit für Null Euro - da klingt der Werbeslogan "sauberes Auto - gute Laune" vielen wie Hohn.

Mit Material von ZDF

Strombolli

Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Sir Vival

Es tofft viel Spass in Steckifee.........

BGS

Lieber die Manager von "Mr. Wash" beim Namen nennen und haftbar halten , die z. T. in gutbezahlter Rente sind. Wie z. B. Erwin Richter aus Neuss am Rhein.

MfG
BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

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