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Wat Noch => Theoriebereich => Thema gestartet von: ManOfConstantSorrow am 08:44:11 Do. 17.September 2020

Titel: Folter
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 08:44:11 Do. 17.September 2020
Mit den Entwicklungen des Kapitalismus geht es gesellschaftlich wieder rückwärts. Sklaverei und Folter haben eine wachsende Bedeutung. Hier können Meldungungen zum Thema Folter gesammelt werden.

Die erste Meldung zeigt die BRD als Schutzort von Folterknechten:

Zitat Ermittlungen gegen mutmaßlichen Folterer
Lang gesucht, gefunden in Berlin

Ein Verantwortlicher der argentinischen Militärjunta lebt unbehelligt in Berlin. AktivistInnen protestieren jetzt in seinem beschaulichen Wohnviertel.


(https://abload.de/img/25884243-174k43.jpeg) (https://abload.de/image.php?img=25884243-174k43.jpeg)

,,Olé, olé – olé, olá", tönt es am Samstagnachmittag durch die Straßen des Berliner Bezirks Prenzlauer Berg. Auf Spanisch singen etwa 80 Demonstrant*innen: ,,Wohin sie auch gehen, wir werden sie suchen!" Sie ziehen durch die Straßen des Winsviertels. Hier wohnt seit sieben Jahren der Deutschargentinier Luis Esteban Kyburg. In Argentinien gilt der Ex-Militär wegen Folter und Mordes an Oppositionellen während der Diktatur als dringend tatverdächtig. Er wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.

Die Demonstrant*innen halten Fotos von verschwundenen Gefangenen in die Höhe und Schilder, auf denen steht: ,,Dónde están?" – ,,Wo sind sie?" In kleinen Straßenperformances zeichnen sie mit Kreide die Umrisse von Menschen auf den Asphalt; es sind Symbole für das gewaltsame Verschwindenlassen von Menschen während der argentinischen Militärdiktatur.
(...)
Denn Kyburg ist kein Einzelfall. So lebte der in Chile wegen mehrfachen Mordes rechtskräftig verurteilte deutsch-chilenische Ex-Offizier Walther Klug Rivera vier Jahre lang unbehelligt im Rheinland. Auch strafrechtliche Schritte zur Aufklärung von Verbrechen in der Colonia Dignidad, der deutschen Sekte im Süden Chiles, in der Oppositionelle gefoltert und ermordet wurden, verliefen in Deutschland stets im Sande. Die Ermittlungen, etwa gegen den ehemaligen Sektenarzt Hartmut Hopp, der in Deutschland lebt, wurden 2019 eingestellt. Über ein Wiederaufnahme der Ermittlungen hat derzeit die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf zu entscheiden.
https://taz.de/Ermittlungen-gegen-mutmasslichen-Folterer/!5709539/
Titel: Re: Folter
Beitrag von: Troll am 09:35:39 Do. 17.September 2020
Diktaturen waren lange Zeit Rückzugsort von Nazis um einer Strafvervolgung zu entgehen, jetzt sind wir mal dran, eine westliche Demokratie ist scheinbar flexibel/tolerant genug.
Es gibt Friedensnobel bepreiste Mörder in unseren ziviliserten Wertekreisen, da geht so etwas locker.