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Wat Noch => Praxisbereich => Thema gestartet von: BakuRock am 20:38:38 Mi. 19.September 2007

Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 20:38:38 Mi. 19.September 2007
Von der Homepage des Solidaritätskreis »Strike-Bike« in der FAU-IAA

ZitatHamburg/Nordhausen, 19. September 2007:
Belegschaft nimmt die Produktion in besetzter Fahrradfabrik im thüringischen Nordhausen selbstverwaltet wieder auf

Die 135 Kolleginnen und Kollegen der Fahrradfabrik Bike Systems GmbH im thüringischen Nordhausen, die das Werk seit dem 10. Juli 2007 besetzt halten, haben beschlossen, die Produktion von Fahrrädern in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Dafür müssen bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen für Fahrräder eingehen. Beim Vertrieb arbeiten die Kollegen und Kolleginnen mit der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft FAU zusammen (Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union).

Für die Kampagne ist ab sofort die Homepage //www.strike-bike.de freigeschaltet.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Eivisskat am 20:54:04 Mi. 19.September 2007
ZitatOriginal von BakuRock
 135 Kollegen haben beschlossen, die Produktion von Fahrrädern in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Dafür müssen bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen für Fahrräder eingehen.

Das ist Klasse! Ich gratuliere und drücke die Daumen!
 :laola>
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: jensen-ex am 20:59:21 Mi. 19.September 2007
ZitatOriginal von Eivisskat
ZitatOriginal von BakuRock
 135 Kollegen haben beschlossen, die Produktion von Fahrrädern in Selbstverwaltung wieder aufzunehmen. Dafür müssen bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen für Fahrräder eingehen.

Das ist Klasse! Ich gratuliere und drücke die Daumen!
 :laola>

und ich überlege, ob ich nicht noch ein fahrrad gebrauchen könnte.

jo.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: jensen-ex am 21:35:23 Mi. 19.September 2007
sind ja auch irgendwie recht chique, die roten deibels.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fuploads%2Fimages%2Fstrikebike_damen_klein.jpg&hash=663831f87435906c37e3113e2cf7bd2315b747cf)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fuploads%2Fimages%2Fstrikebike_herren_klein.jpg&hash=3b4aaa71f6f72a9515b8af2c6b7c0348ba9f0721)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Eivisskat am 21:58:52 Mi. 19.September 2007
Ja, sehr schön, besonders das obere gefällt mir  ;), leider vermutlich zu teuer für mich, womit wir mal wieder beim Thema wären...

 :PLG
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: jensen-ex am 22:15:42 Mi. 19.September 2007
jo kat, 275 flocken ... mäuse ... euronen. :(

ich würde mir ja zwei bis drei von den kollegen aus nordhausen mit nach hause nehmen, bis deren fabrik wieder fahrräder verkauft, aber mal ehrlich, ich glaub nicht, dass die sich das gefallen lassen werden und so ...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 22:18:56 Mi. 19.September 2007
Hab mir gerade eins bestellt, wird mich sicher wieder in den ruin treiben, aber will jetzt kein anderes fahrrad mehr!  :cheer: :cheer: :cheer:

"Fahrradfahrer aller Länder, vereinigt euch, ihr habt nix zu verlieren, ausser eure Ketten"   ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: jensen-ex am 22:25:46 Mi. 19.September 2007
finde ich konsequent, vorhin hab ich auch so vor mich hin überlegt und gerade als ich das bestellformular ausfüllen wollte, kam mein mitbewohner rein und erinnerte mich an die noch abzuleistende halbe urlaubswoche.

die räder sind aber tatsächlich hübsch.

lg
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 00:18:27 Fr. 21.September 2007
ZitatOriginal von jensen-ex
sind ja auch irgendwie recht chique, die roten deibels.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fuploads%2Fimages%2Fstrikebike_damen_klein.jpg&hash=663831f87435906c37e3113e2cf7bd2315b747cf)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fuploads%2Fimages%2Fstrikebike_herren_klein.jpg&hash=3b4aaa71f6f72a9515b8af2c6b7c0348ba9f0721)

Ergaenzend haben offensichtliche Fachleute dazu geschrieben:

Zitat> es sind stabile Standardräder (Dreigang) - mit Besonderheiten: die
"Damenversion" hat einen Schwanenhalsrahmen, der aufgrund seiner beiden
zusätzlichen Schweiß- bzw. Lötverbindungen zwischen Ober- und Unterrohr
erfahrungsgemäß besonders torsionsstabil (verwindungssteif) ist, d.h.
man kann schnell und mit viel Gewicht fahren, ohne daß das Fahrrad
flattert. (Auch das hintere Rahmendreieck hat eine zusätzliche
Verstrebung vom Sitzrohr zum Ausfallende.) Auch der durch die flache
Neigung des Steuerrohrs große Vorlauf fällt auf, der einen stabilen
Geradeauslauf fördert. Gut also nicht nur für Kindertransport, sondern
auch für ältere, auch schwere Leute (auch Männer), die einen
komfortablen Durchstieg suchen. (Bei den modischen Mixte-Rahmen - bei
denen das Oberrohr vom Steuerkopf bis zum Ausfallende gerade durchläuft.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 00:47:44 Fr. 21.September 2007
ZitatOriginal von handkey
Hab mir gerade eins bestellt, wird mich sicher wieder in den ruin treiben, aber will jetzt kein anderes fahrrad mehr!  

ich will euch revolutionsromatikern ja ned die laune verderben aber du wirst keins kriegen, bis das fertig ist, hat das insolvenzgericht längst per insolvenzverwalter banken und zulieferer abgesperrt und den laden räumen lassen, und deine kohle kassiert er ein und gibt sie den gläubigern. und die FAU hätte das geld eingesammelt.

seid ihr wirkich so naiv zu glauben, die gläubigerversammlung will das ernsthaft? und selbst wenn dann müsste genug genossenschaftskapital aufgebracht werden um die zinsen bedienen zu können. jaja, "alles längst abgesichert und genehmigt"? da bin ich mal gespannt wie lange.

und das schlimmste: es tut mir leid aber die fahrräder machen nix her was mich zum abdrücken von 300€ bewegen würde, das müsste schon mitnem ZEG pegasus konkurrieren können. ist wohl der grund für die pleite. schwer zu korrigieren ohne grosses budget für design-/produktionsänderung und marketing.

"bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen" absichtlich unmöglich gesetzte frist der gläubiger, das schafft ihr nie, sorry. und das ist ja erst die startbedingung!

"Wenn es tatsächlich klappen sollte, 1.800 Vorbestellungen für die in Eigenregie produzierten Fahrräder zu sammeln, verbreiten wir solidarische Ideen und machen den Kolleginnen und Kollegen in ähnlichen Situationen Mut, sich nicht einfach ,,platt-sanieren" zu lassen. Von wem auch immer!"

viel erfolg, FAU, wenn das schiefgeht dann habt ihr einen guten ruf als geldbeschaffer für gescheiterte ausbeuter, wehe euch! dann verbreitet sich das nämlich und ihr seid erledigt.

bin dann auch gespannt, wie sich diese "FAU-genossenschaft" gegenüber der evtl. gläubigergemeinschaft der 1.800 besteller verhalten wird, wenns schiefgeht. auf der website seh ich da keine schutzbemühungen.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Ziggy am 01:25:00 Fr. 21.September 2007
Ganz ehrlich ... ich könnte ein neues Rad gebrauchen, aber die taugen mir nicht und sind auch etwas teuer. Ein Jammer. Ich hätte gern was für die Leutz getan, aber die Modelle sind scheiße (und die Farbe auch), taugt vielleicht grade mal für Stadtfahrt, das ist zuwenig. Keine Auswahl.
Tut mir leid. So wird das nichts.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 01:33:22 Fr. 21.September 2007
ich wünsche den leuten natürlich auch das beste und hoffe, die haben 1-2 hochkarätige wirtschaftsberater an der hand, die so ein hohes risiko auch managen können.
die qualifikation und erfahrung der genossenschaftsvorstände und mitglieder ist leider nicht ersichtlich.

wär schon schön wenn das klappt. vielleicht gibts ja noch zahlungskräftige menschen mit idealen, die den verlust verschmerzen können wenns schiefgeht. aber armen hunden muss ich leider von vorkasse für solche experimente abraten, solang ned verbindlich erklärt wird, wie die besteller abgesichert werden. Soll BakuRock mal.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 01:47:13 Fr. 21.September 2007
ZitatOriginal von flipper
ZitatOriginal von handkey
Hab mir gerade eins bestellt, wird mich sicher wieder in den ruin treiben, aber will jetzt kein anderes fahrrad mehr!  

ich will euch revolutionsromatikern ja ned die laune verderben aber du wirst keins kriegen, bis das fertig ist, hat das insolvenzgericht längst per insolvenzverwalter banken und zulieferer abgesperrt und den laden räumen lassen, und deine kohle kassiert er ein und gibt sie den gläubigern. und die FAU hätte das geld eingesammelt.
@flipper - Du Unke, hast du noch nicht mitgekriegt, dass eine "was weiss ich Verwaltung" an kein Geld dieser Selbstverwaltung herankommt?

ZitatOriginal von flipper
seid ihr wirkich so naiv zu glauben, die gläubigerversammlung will das ernsthaft? und selbst wenn dann müsste genug genossenschaftskapital aufgebracht werden um die zinsen bedienen zu können. jaja, "alles längst abgesichert und genehmigt"? da bin ich mal gespannt wie lange.
Was interessiert denn die KollegINNen die Glaeubigerversammlung? Und was fuer ein Genossenschaftskapital?  :kotze>

ZitatOriginal von flipper
und das schlimmste: es tut mir leid aber die fahrräder machen nix her was mich zum abdrücken von 300€ bewegen würde, das müsste schon mitnem ZEG pegasus konkurrieren können. ist wohl der grund für die pleite. schwer zu korrigieren ohne grosses budget für design-/produktionsänderung und marketing.
Das ist echt geistiger Duennpfiff......

ZitatOriginal von flipper
"bis zum 2. Oktober verbindlich 1.800 Bestellungen" absichtlich unmöglich gesetzte frist der gläubiger, das schafft ihr nie, sorry. und das ist ja erst die startbedingung!

"Wenn es tatsächlich klappen sollte, 1.800 Vorbestellungen für die in Eigenregie produzierten Fahrräder zu sammeln, verbreiten wir solidarische Ideen und machen den Kolleginnen und Kollegen in ähnlichen Situationen Mut, sich nicht einfach ,,platt-sanieren" zu lassen. Von wem auch immer!"

viel erfolg, FAU, wenn das schiefgeht dann habt ihr einen guten ruf als geldbeschaffer für gescheiterte ausbeuter, wehe euch! dann verbreitet sich das nämlich und ihr seid erledigt.

bin dann auch gespannt, wie sich diese "FAU-genossenschaft" gegenüber der evtl. gläubigergemeinschaft der 1.800 besteller verhalten wird, wenns schiefgeht. auf der website seh ich da keine schutzbemühungen.

Aus deiner Sicht waren ja die Bemerkungen ganz "Bodenstaendig". Aber aus meiner Sicht, z. B., bist du @flipper, total in dem System "versumpft". Deine Fantasielosigkeit macht mich echt traurig. Du begreifst die Dimensionen und/oder Chancen nicht!

Oder, du bist einer derjenigen, gegen deren "Denke" ich seit 1979 was habe....

Ach ja, Oesterreicher und Spanier haben Interesse bekundet!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 01:50:58 Fr. 21.September 2007
du brauchst gar ned pampig zu werden, bloss weil ich ne risikoanalyse mache ;)
selbstverständlich begreife ich chancen, aber die müssen in einem vernünftigen verhältnis zum risiko stehen. das bezweifle ich schon aus den genannten gründen bei dem projekt, insbesondere wenn die genossenschafter die gleiche kenntnis oder abneigung von/gegen wirtschaftswissenschaftliche grundlagen haben wie du.

"Die Firma ist ausgeschlachtet, heruntergewirtschaftet, die Halle ist bis auf die Lackierstraße leergeräumt. Die Belegschaft erhält Arbeitslosengeld und hofft auf ein neues Konzept mit einem neuen Besitzer."

"zum anderen ihr Anwalt das Ergebnis seiner Verhandlungen mit einem Investor, auf den sie viel Hoffnung setzen. "

was ist denn der grund für die pleite? wollt ihr ohne ursachengrundlage verbesserungsmassnahmen einleiten? aus den wirren teils undatierten labournet meldungen kann ich kaum was entnehmen. arbeit um jeden preis auch wenns ohne Lone Star oder andere investoren auf selbstausbeutung hinauslaufen kann?
wenn die texaner den laden abwickeln wollen nützt euch die besetzung gar nix.

und dünnpfiff, naja vergleich halt mal das produkt mit den wettbewerbern...

wie gesagt, ich wünsche euch das beste. ich hoffe aber es wird nicht vertuscht wenns nicht klappt ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Eivisskat am 07:49:40 Fr. 21.September 2007
ZitatOriginal von flipper


"Wenn es tatsächlich klappen sollte, 1.800 Vorbestellungen für die in Eigenregie produzierten Fahrräder zu sammeln, verbreiten wir solidarische Ideen und machen den Kolleginnen und Kollegen in ähnlichen Situationen Mut, sich nicht einfach ,,platt-sanieren" zu lassen. Von wem auch immer!"


Nein, die verbreiten wir  sowieso & auch vorher schon und machen das nicht von den Vorbestellungen abhängig.  ;)

Und ich glaube auch nicht, dass es bei den Kollegen um "Arbeit um jeden Preis und Selbstausbeutung" geht.
Die beuten sich nicht selbst aus. Die lieben es ganz einfach gute (siehe Bewertung) Fahrräder zu bauen und möglichst in Selbstverwaltung mit einem für sie angemessenem Gewinn zu verkaufen.
Der "Wettbewerb" und chinesische Billigräder interessieren dabei nicht.
LG
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 07:51:51 Fr. 21.September 2007
hehe hab ich mir schon gedacht  :]
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: classwar am 13:58:38 Do. 27.September 2007
Hallo liebe GenossInnen

Am Freitag wird es ab 19Uhr im FAU-Lokal eine Veranstaltung zur
Strike-Bike-Kampagne geben.

Sein kommen zugesagt hat ein Vertreter der "Radspannerei" aus
Berlin-Kreuzberg.

Die "Radspannerei" hat das "Strike-Bike" entworfen und er wird
Informationen über das Strike-Bike und dessen Entwicklung geben können.

Außerdem werden VertreterInnen der anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft
FAU vor Ort sein, um die Kampagne, die die FAU  gemeinsam mit den
Beschäftigten in Nordhausen entwickelt hat, vorzustellen und Hintergründe
zu erläutern.

Wann?: Freitag, 28.9., 19Uhr
Wo?:   FAU-Lokal, Straßburger Str. 38, P'berg, U2 Senefelderplatz

Strike-Bike-Kampagne:
http://www.strike-bike.de

FAU-IAA Berlin:
http://www.fau.org/ortsgruppen/berlin/
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Krokos am 18:15:42 Do. 27.September 2007
laut eines noch nicht umeditierten Beitrags in Wikipedia steigert Anarchosyndikalismus sogar die Produktivität.

Hmm hätte es mir die ganze Zeit nicht vorstellen können, vielleicht weil ich bisher immer in Bereichen gearbeitet habe wo soetwas auf keinen Fall möglich wäre.
In bestimmten Bereichen ist es bestimmt produktivitätssteigernd, weil a) die Arbeiter wissen dass es für eine gute Sache ist (Versorgung der Bevölkerung und der eigenen Familie) und b) keine unsinnigen Arbeitsanweisungen vorgelegt bekommen. Stelle mir das Ganze auch viel entspannter vor....es gäbe praktisch keine Arbeitslosen. Mal arbeite ich ne Stunde am Band, dann der nächste, in der Zeit kann man sich zum Schlafen ins Lager legen oder überlegen wie man die Produktion noch stärker optimieren kann damit man nur noch ne dreiviertel Stunde am Band stehen muss :D

Dass es in Spanien so erfolgreich gewesen sein soll beweist zumindestens dass es eine Alternative zum Lohnabhängigkeitsmodel gibt.
Die Frage ist nur ob dieses System nicht auch irgendwann veraltet bzw. ausgenutzt wird...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kater am 18:39:02 Do. 27.September 2007
hier ein Beispiel wie damals die Straßenbahnen in Barcelona organisiert wurden:

ZitatGaston Leval - Die schwarz-roten Straßenbahnen von Barcelona

Die Straßenbahnen waren in Barcelona das wichtigste Transportmittel. 60 Linien zogen durch die Stadt und fuhren zu den Vororten und den umliegenden Ortschaften: Pueblo Nuevo, Horta, Sarria, Badalona, Sens, Bonanova, Gracia, Casa Anunez usw. Die Allgemeine Straßenbahngesellschaft, eine AG mit hauptsächlich belgischem Kapital, beschäftigte 7.000 Lohnempfänger, die die Wagen fuhren und den Fahrpreis kassierten und in den 8 Depots und in den Reparaturwerkstätten arbeiteten.

Ungefähr 6.500 von diesen 7.000 Arbeitern waren in der CNT, wo sie die ihrem Fachgebiet entsprechende Sektion der Industriegewerkschaft der Transportmittel bildeten. Die anderen, bedeutend kleineren Sektionen waren die der U-Bahn (2 Linien), der Taxifahrer, die sich in der Folge getrennt organisierten, der Autobusse und schließlich der beiden Drahtseilbahnlinien nach Montjuich und dem Tibidabo-Berg.

Die Straßenkämpfe hatten den ganzen Verkehr lahmgelegt, die Straßen waren durch die Barrikaden versperrt, deren Hauptmaterial eben oft aus Straßenbahnen und Bussen bestand. Man mußte also alles ausräumen und den Weg freimachen, um die in der Großstadt unerläßlichen Transportmittel wieder ingangzusetzen. Nun beauftragte die gewerkschaftliche Straßenbahnsektion eine Kommission von sieben Genossen damit, die Verwaltungsräume zu besetzen, während andere die Bahnen besichtigen und sich einen Überblick über die nötigen Aufräumungsarbeiten verschaffen sollten.

Vor dem Gesellschaftslokal fand die Kommission eine Bereitschaftsgruppe der Zivilgarde, die den Zugang verhindern sollte. Der sie befehligende Unteroffizier erklärte, er habe den Befehl erhalten, keinen Menschen hineinzulassen. Mit Gewehren und Granaten bewaffnet und zum Teil durch den Panzerwagen, der für den Geldtransport der Gesellschaft bestimmt war, gut geschützt, drohten unsere Genossen anzugreifen. Der Unteroffizier bat seine Vorgesetzten telephonisch um die Erlaubnis zum Rückzug und sie wurde ihm gewährt.

Verweilen wir einen Augenblick bei einer kleinen, amüsanten Einzelheit. Das gesamte höhere Personal war nicht da, und in den Büroräumen fand die Gewerkschaftsdelegation nur den Anwalt vor, dessen Aufgabe es war, die Gesellschaft zu vertreten und für sie Verhandlungen durchzuführen. Der Genösse Sanchez, der aktivste und erfahrenste Militante, kannte diesen Herrn sehr wohl, der ihn vor zwei Jahren bei einem 28monatigen Streik zu 17 Jahren Gefängnis hatte verurteilen lassen - dieser Verteidiger der Interessen der Gesellschaft hatte sogar eine Strafe von 105 Jahren Gefängnis gegen ihn beantragt! (Sanchez war zusammen mit Tausenden anderer Genossen dank der nach den Wahlen im Februar 1936 gewährte Amnestie aus dem Gefängnis entlassen worden.)

Dieser Herr empfing ihn auf sehr liebenswürdige Weise, indem er erklärte, er würde die neue Situation akzeptieren und sich sogar als Anwalt den Arbeitern zur Verfügung stellen. Sanchez' Genossen wollten ihn auf der Stelle erschießen, dieser aber war dagegen und ließ ihn sogar weggehen. Es war Freitag, und man machte für den nächsten Montag ein Treffen aus. Vertrauensvoll bat der Mann darum, daß man ihn heimbegleitete, da auf den Straßen so viele bewaffnete Revolutionäre wären ... Man tat es, aber er kam am folgenden Montag nicht wieder und wurde dann nie wieder gesehen.

Das Komitee der sieben rief sofort die Delegierten der verschiedenen Gewerkschaftssektionen - Elektrizitätswerk, Kabel, Reparaturen, Verkehr, Schaffner, Lagerräume, Buchführung, Büros, Verwaltung usw. - zusammen: wieder einmal gelang die Synchronisierung der Industriegewerkschaft hervorragend. Einstimmig wurde beschlossen, die Straßenbahnen unverzüglich wieder ingangzusetzen.

Am folgenden Tag wurden die Handarbeiter und Techniker durch den Rundfunk zusammengerufen - so wie die Metallindustriegewerkschaft es mit ihren Mitgliedern getan hatte - es fehlten nur einige Faschisten. Alle Ingenieure stellten sich der Gewerkschaft zur Verfügung, ein alter Oberst miteinbegriffen, der wegen seiner aktiven Sympathie für die Arbeiter bereits vom Posten des Leiters der Verkehrsabteilung und Direktors der U-Bahn in die Archivabteilung zurückversetzt worden war.

Fünf Tage nach dem Abschluß der Kämpfe fuhren 700 - anstatt 600 - Straßenbahnen mit den schwarzroten Schrägstreifen der FAI durch Barcelona. Ihre Zahl war vergrößert worden, um die Anhänger abzuschaffen, die viele Unfälle verursachten. Dafür hatte man Tag und Nacht und mit allgemeiner Begeisterung gearbeitet, um ungefähr 100 zum alten Eisen geworfene, weil für unbrauchbar gehaltene Wagen zu reparieren.

Natürlich konnten die Dinge deshalb so schnell und so gut organisiert werden, weil die Menschen selbst gut organisiert waren. Denn wir finden hier eine Gesamtheit von Sektionen vor, die nach Berufszweigen und auf industrieller Basis gemäß der Arbeitsorganisation gegründet worden sind, und zwar sowohl auf Betriebs- als auch auf Gewerkschaftsebene. Mechaniker, Schaffner, Autoschlosser, Tischler usw. bildeten jeweils einander ergänzende Gruppierungen, die über den bloßen, herkömmlichen Berufsrahmen hinausgingen, um sich in einer einzigen Organisation zu vereinigen.

An der Spitze jeder Sektion standen ein in Übereinstimmung mit der Gewerkschaft ernannter Ingenieur und ein Vertreter der Arbeiter: so wurde zu gleicher Zeit für die Arbeit und für die Arbeiter gesorgt. Auf der nächsthöheren Stufe bildeten die versammelten Delegierten das lokale Generalkomitee. Die Sektionen kamen getrennt zusammen, wenn es sich um ihre spezifischen Aktivitäten handelte, die also unabhängig von den anderen betrachtet werden konnten; wenn es um allgemeine Probleme ging, hielten dagegen alle Arbeiter aller Berufe eine Vollversammlung ab.

Es bestand also auch eine permanente Übereinkunft zwischen Ingenieuren und Arbeitern. Kein Ingenieur durfte eine wichtige Maßnahme ergreifen, ohne das Lokalkomitee um Rat zu fragen, nicht nur, weil alle gleichermaßen an den Entscheidungen teilhaben sollten, sondern auch deswegen, weil die Handarbeiter meistens in praktischen Fragen mehr Erfahrung haben als die Ingenieure. (...)

Die spontane Disziplin und das hohe ethische Bewußtsein der Arbeiter waren allgemein anerkannt. Alle stimmten dem gemeinsamen Werk zu und nahmen daran teil, und jeder entwickelte seine eigene Phantasie, um technische Verbesserungen und neue Arbeitsmethoden zu finden. (...)

Diese Mitarbeit ging sogar über den Betriebs- bzw. Gewerkschaftsrahmen hinaus. Die gut ausgerüsteten Werkstätten stellten z.B. Raketen und Haubitzen für die aragonesische Front her. Die Arbeiter machten also kostenlos Extrastunden und kamen sogar Sonntags in die Fabrik, um dem gemeinsamen Kampf ihren unentgeltlichen Beitrag zu leisten.

Zum Abschluß will ich noch betonen, daß überall Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit herrschten. Gewiß hat es einige wenige Fälle von Unehrlichkeit gegeben, sie beschränkten sich aber innerhalb von Jahren auf sechs kleinere Diebstähle, die nicht einmal nennenswert wären, aber wir wollen nicht den Anschein erwecken, das Unangenehme zu übergehen. Am ernstesten war folgender Fall: Ein Arbeiter nahm ab und zu kleinere Mengen Kupfer mit nach Hause, die er dann verkaufte, sobald er ein Kilo zusammen hatte. Er wurde entlassen, als seine Frau aber zum Betriebskomitee ging und erklärte, sie hätte ein Kind, das darunter zu leiden haben würde, gab man ihr den Lohn für drei oder vier Wochen und versetzte ihren Mann in eine andere Werkstatt.

Gaston Leval

Aus: "Die Aktion" Nr. 161/164 - Dossier zu Spanien 1936  
 
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 13:46:17 Sa. 29.September 2007
Eine Zusammenfassung wichtiger Details von Labournet.de:

ZitatNews zur besetzten Fahrradfabrik

,,In Hamburg gab es heute in der "Schwarzen Katze" eine Veranstaltung der
FAU Jour Fixe mit 4 Kollegen aus Nordhausen. Dabei gab es viele
interessante Infos zum Verlauf der Kampagne (....) Es gibt
Einzelbestellungen aus inzwischen mehr als 15 europäischen Ländern sowie
aus Israel, Ägypten und Südafrika. Aus Saragossa in Spanien gingen gerade
50 Bestellungen ein, aus Paris sind grosse Sammelbestellungen angekündigt,
das zapatistische Kollektiv "Os Sporos" aus Athen bestellte 20 Räder, in
Sevilla werden die Fahrräder bei einer eigens in Leben gerufenen
anarchistischen Lotterie verlost, in Wien gibt es grosse Sympatie und
viele Leute koordinieren Bestellungen, auch aus Ungarn und Polen gibt es
koordinierte Aktionen und Bestellungen. Selten gab es so viel
internationale Basis-Solidarität mit sozialen Kämpfen in Deutschland, und
all das innerhalb einer Woche!..." Bericht von Besucherin auf Indymedia
vom 26.09.2007
http://de.indymedia.org/2007/09/195326.shtml

b) Strike Bike - Holger Burner

Holger Burner hat einen Rap als Werbung für das Strike-Bike geschrieben
und als Clip gedreht. Die Qualität des Filmes ist nicht die Beste, da er
nur mit dem Handy gefilmt wurde, mehr war in der Kürze der Zeit nicht
möglich. Dafür ist der Text umso besser. Siehe dazu die Seite mit dem Text
und dem Link zum Clip
http://www.labournet.de/branchen/sonstige/fahrzeug/burner.html

c) Solidarität mit den Werksbesetzern in Nordhausen

,,...Die Mitglieder des Kreisverbandsvorstandes des DGB Berlin
Tempelhof-Schöneberg haben den Kolleginnen und Kollegen ihre
uneingeschränkte Solidarität übermittelt in der Hoffnung, dass ihr Kampf,
sich gegen die ,,Plattsanierung zu wehren, erfolgreich ist. Weiterhin haben
die Mitglieder des Kreisverbandsvorstandes beschlossen, die Aktion
,,Fahrradproduktion" zu unterstützen und ein Strike-Bike zu bestellen. Nach
Erhalt des ,,Strike-Bike" werden wir das Fahrrad in einer weiteren
Solidaritätsaktion unseren Gewerkschaftskolleginnen und -kollegen in Kuba
über die Organisation Cuba Si zur Verfügung stellen.
Der Kreisverbandesvorstand fordert alle Gremien in den DGB-Gewerkschaften,
alle Kolleginnen und Kollegen, die ihren Kindern, Enkeln oder Angehörigen
ein Fahrrad schenken wollen, diese gegen Vorauszahlung bei den
Werksbesetzern zu bestellen..." Auszug aus einer nachahmenswerten
Soli-Erklärung des DGB-Kreisverbandes Tempelhof-Schöneberg - Region Berlin
vom 25.09.2007


III. Branchen > Sonstige Industrie > Fahrzeugbau > Bike Systems Nordhausen

Filme zum Kampf bei Bike Systems

2 Filme über die KollegInnen stehen zum Download bei Youtube bereit

i) Aktion in Frankfurt/M. am 6.9.2007
http://www.youtube.com/watch?v=dk1HfKffHcE

ii) Besetzung und Aktionen in Nordhausen
http://www.youtube.com/watch?v=fxBmxViFcAI

Auch die "grosse" Presse ist nun dran am Geschehen. Unser Pressespiegel waechst und waechst: Strike-Bike-Kampagne (http://www.strike-bike.de)


:cheer:
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 15:33:39 Sa. 29.September 2007
:D Ich stelle mir gerade vor, wie ungläubig die Herrschaften von Lonestar wohl auf dieses bunte Häufchen bockiger Mitarbeiter schauen. youtube (http://www.youtube.com/watch?v=fxBmxViFcAI&mode=related&search=) Ich denke, die Aktion erreicht langsam eine kritische Größe, wo man die Sache auch im fernen Amerika nicht mehr einfach nur ignorieren kann. Der ausführliche Bericht im Spiegel link (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508407,00.html) sollte eine weitere Berichterstattung in überregionalen Blättern nach sich ziehen...

Nicht aufgeben!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 22:58:19 Sa. 29.September 2007
hmm, ok. das könnte doch was werden. und IGM und linke unterstützen auch.

und geld zurück is auch garantiert  =)

na dann bestellt mal  :cheer:
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: unkraut am 10:01:59 So. 30.September 2007
Schon beachtlich was die Belegschaft da auf die Beine stellt .
Voller Hoffung und Zuversicht auf Erfolg . Respekt .

Aber sehen wir mal zurück ...
So wurde es nach der Wende doch überall im Osten gemacht .
Gegen Sanierungsversprechen für ne mark verhöckert , mit 100 % Subvention ausgeblutet und weg ...

Die letzten sind nun dran ...
Vor knapp 2 Jahren war der Bertrieb meiner Frau dran ( Möbelhersteller - kein Billigkram ) . Nach der Wende  durchgekämpft , aufgebaut und lief ...  dann 94 kam die allgemeine Flaute . Gut überstanden Dank des Zusammenhalts der Angestellten und Arbeiter . Lohnverzicht ect. ...
Die " Großen " kamen auch langsam  ins schwimmen ...
Mit massivem Preisdumping wurden die kleineren an die Wand gedrückt
Dann kam der Große als vermeintlicher Retter durch die Hintertür .
6 Monate und alles war platt .
Maschienen weg , Lager leer innerhalb einiger Tage und dann noch Insolvenzverschleppung . Halt das ganze Programm ...

Den Nordhausenern fehlt das Startkapital für einen " Neuanfang " .
Keine Bank wird Ihnen was leihen . Dafür sorgen schon andere .

Selbst wenn sich Politiker einschalten die meistens in so was Profilierung ect. sehen ... sie werden nix beeinflussen können .
Es geht darum unleidliche Konkurenz auszuschalten .

Ich wünsche den Nordhäusern viel Kratf und Durchhaltevermögen und möge Ihr Kampf von Erfolg gekrönt sein .

Grüße


Pflichtseite 1 x die Woche :
http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html

Und wieder hat es einen bekannten Namen aus der Möbelindustrie erwischt : Flötotto

Der Aufschwung läßt nicht nach .
Sorry das ich etwas vom eigentlichen Thema abgewichen bin .
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 10:31:17 So. 30.September 2007
ZitatOriginal von unkraut
... Ich wünsche den Nordhäusern viel Kraft und Durchhaltevermögen und möge Ihr Kampf von Erfolg gekrönt sein . ...

Der Aufschwung läßt nicht nach .
Sorry das ich etwas vom eigentlichen Thema abgewichen bin .

Darauf ein Nordhäuser Doppelkorn oder ein Schierker Feuerstein oder einen Nobas-Bagger (http://www.bagger-und-bahnen.de/nobas.htm) über die Firma Bike Systems fahren lassen. Doppelkorn, Nobas-Bagger und Bike Systems kommen ja alle aus der gleichen Stadt, am südlichen Harzrand - Endhaltestelle der Harzquerbahn.

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.osthits.de%2Fshop%2Fimages%2Fdoppelkorn.jpg&hash=f029b769f4b0744579ac911d664720776b5c18e7) (https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.ossiversand.de%2Fimages%2Fproducts%2F10000063g.jpg&hash=5d16abf8b24d2ed0e6a9f4e1e71bab587cf19bff)

Nobas = VEB Schwermaschinenbau Nordhausen, nach der Wende: Nordhäuser Bagger- und Stahlbau

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.bagger-und-bahnen.de%2FNobas-UB1252-02.jpg&hash=6d0a237ad07e3066b6f61d379d929f574f7a3159)

Nobas war die kleine Antwort der DDR auf die Bagger von Liebherr. Mit der Wende sah es bei Nobas ähnlich aus wie bei Bike Systems:

Günter Papenburg: Zwielichtiger Geschäftemacher aus Niedersachsen will im Osten Kasse machen (http://www.kommunisten-online.de/blackchanel/nordhaausen.htm)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 17:56:47 So. 30.September 2007
In dieserr Situation muss mensch es einfach versuchen, selbstorganisiert ans Werk zu gehen, und dabei selbstverwaltet zu  b l e i b e n !

Es muß für die Kollegen schon ein Hammer-Power-Gefühl sein, wenn jetzt aus ganz Europa Bestellungen eingehen, und alle sehen können, wo die Solidarität von unten überall herkommt-

Nach all dem leeren Gelaber von Regional- und Kommunalpo-litikern, GewerkschaftsverTRETern, die olle Plastik-Streikhemden verteilen usw.
gehts jetzt ans machen, eben selber-

Bestellt doch auch alle Fahrräder, und sagt eurem Fahrradhöker des Vertrauens was von diesen roten Dingern!
Die Chance, bis Montag auf die erforderliche Stückzahl zu kommen, steht ziemlich gut!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 13:49:11 Mo. 01.Oktober 2007
Presseerklaerung Nr. 3 von Heute:

Aus Freude und Genugtuung poste ich es mal ausnahmsweise in ganzer Laenge

  :laola>

ZitatStrike-Bike wird produziert

Dank der Solidarität und des Engagements tausender Menschen weltweit wurde die
Strike-Bike-Kampagne ein sensationeller Erfolg. In einer in der deutschen
Nachkriegsgeschichte einmaligen Aktion werden die KollegInnen der besetzten
Fahrradfabrik in Nordhausen im Oktober Fahrräder selbstverwaltet produzieren.
Schon jetzt wurden so viele Fahrräder bestellt, wie für die Aufnahme der
Produktion nötig sind.


Kampagnenseite: http://www.strike-bike.de

Beteiligte Gruppen: Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU-IAA)
| Radspannerei Kreuzberg |
Café Libertad Kollektiv

Hintergrundinformationen:
http://www.strike-bike.de/1/index.php?page=hintergrund&hl=de_DE

Zur Geschichte der Besetzung:
http://www.labournet.de/branchen/sonstige/fahrzeug/bikesystems.html
Pressespiegel: http://www.strike-bike.de/1/index.php?page=pressespiegel&hl=de_DE



Die Vorgeschichte: Der texanische Hedgefonds Lone Star kauft im November 2005
die Vermögenswerte der /Biria AG/ - und damit die Fahrradwerke in Neukirch und
Nordhausen. Das Werk in Neukirch wurde kurze Zeit später, Ende 2006, ohne jeden
Widerstand der Belegschaft dichtgemacht. Das Werk in Nordausen sollte 2007
ebenfalls geschlossen werden. Welche Interessen stehen hinter diesen Vorgängen?

Die MIFA (Mitteldeutsche Fahrradwerke AG, Sangerhausen) hat ein Interesse daran,
ihre Marktführerschaft auf dem Fahrradmarkt auszubauen. Durch eine
,,Marktbereinigung" will sich die MIFA den Konkurrenten, die Biria-Gruppe,
einverleiben.

Lone Star fungiert dabei in erster Linie als Kapitalgeber und gründet Ende 2006
die /gatus 233. GmbH/ – um Kundenverträge und Bestände der Biria GmbH und der
Bike Systems GmbH (Fahrradwerk Nordhausen) aufzukaufen. Schon einen Monat später
kauft MIFA die gatus 233. GmbH und Lone Star wird im Gegenzug mit 25% an der
MIFA beteiligt. Für beide Seiten ein gutes Geschäft. MIFA kann die
Marktführerschaft ausbauen und Lone Star erzielt durch die Beteiligung
langfristig Gewinne.

Es ist nicht einfach, die Zusammenhäge zwischen Lone Star (Hedgefonds, Bermuda),
Mifa (Mitteldeutsche Fahrradwerke AG, Sangerhausen) und Bike Systems'
vorläufigem Insolvenzverwalter Wutzke zu durchschauen. Deren gegenseitige
Schuldzuweisungen sind wohl die notgedrungene Reaktion auf das Ausmaß an
Öffentlichkeit, das die Nordhäuser Belegschaft sich mit ihrem kreativen
Widerstand verschafft hat: Werk besetzen, Eigenproduktion aufnehmen – das geht
weit über den üblichen Protest hinaus und ist in der Bundesrepublik einzigartig!

Nachdem das Fahrradwerk Nordhausen durch eine Kooperation des Konkurrenzwerkes
der MIFA in Sangerhausen mit dem Hedge-Fonds Lonestar geschlossen wurde,
entschieden sich die KollegInnen vor 3 Monaten spontan, das Werk zu besetzen. In
Zusammenarbeit mit der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft Freie
Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU-IAA), des Berliner Fahrradladenkollektivs
Radspannerei Kreuzberg und des Café Libertad Kollektivs in Hamburg wurde die
Idee einer Produktion in Selbstverwaltung entwickelt. Nach der Ausarbeitung des
Konzepts wurde am 19. September die Kampagne zum Vertrieb der zum Start der
Produktion mindestens benötigten 1800 Fahrräder gestartet.

Daraufhin kam es dank der weltweiten Solidarität zu einer sensationellen
Dynamik. Überall haben sich Menschen für die Kampagne engagiert. Sie machten
Veranstaltungen, besuchten lokale FahrradhändlerInnen, verteilten Flyer, klebten
Plakate, verbreiteten die Information auf allen möglichen Wegen und erzählten
ihren FreundInnen und KollegInnen von der Sache. Weltweit wird auf tausenden von
Internetseiten euphorisch über die Kampagne geschrieben. Basis-Solidarität,
Bestellungen und Aktionen verschiedenster Art gab es z.B. aus Israel, Südafrika,
den USA, Kanada, Australien, Ägypten sowie nahezu allen europäischen Ländern.
Meist handelt es sich um Sammelbestellungen von sozialen Kollektiven oder Gruppen.

Zuletzt erkannten dann sogar Medien wie der Spiegel oder die Tagesthemen die
Besonderheit der Kampagne und ,,informierten" ausführlich. Und auch der IG Metall
wurde es – wahrscheinlich aufgrund des Drucks ihrer Mitglieder – unmöglich, die
Kampagne länger zu ignorieren. Sie sprang mit auf den Zug auf, der ihr wie
gewohnt davonzufahren drohte.

Die Kolleginnen und Kollegen vom Fahrradwerk sind von der Welle der Solidarität
sichtlich beeindruckt. Sie sind zurecht stolz auf die öffentlichen Reaktionen
und auf die gemeinsame Aktion – die Produktion des ,,Strike-Bike" in eigener
Regie. Ständig bekommen sie Anrufe und Briefe in denen ihnen gesagt wird, dass
ihre Aktion Mut macht und was für einen Vorbildcharakter die Aktion zukünftig
für Leute in ähnlichen Situationen haben wird. All dies sorgt dafür, dass alle
Beteiligten trotz der anstrengenden Kampagne mit großem Spaß und gutem Gefühl
dabei sind. Für alle ist es wunderbar, so viel praktische Solidarität auszuüben
und zu erhalten.

Inzwischen ist es sicher, dass die 1800 Räder ohne weiteres verkauft werden.
Schon mehr als 1400 Bestellungen aus aller Welt liegen vor, täglich kommen
hunderte dazu. Wer nun noch eines abbekommen möchte, muss sich also beeilen!



Infos zum Rad und Bestellformulare gibt es auf: http://www.strike-bike.de

Hintergrundinformationen:
http://www.strike-bike.de/1/index.php?page=hintergrund&hl=de_DE


Zur Geschichte der Besetzung:
http://www.labournet.de/branchen/sonstige/fahrzeug/bikesystems.html



Am Dienstag, den 2. Oktober wird im besetzten Werk in Nordhausen um 15 Uhr eine
Pressekonferenz stattfinden, um den Erfolg der Kampagne bekanntzugeben.

Bike-Systems GmbH
Freiherr vom Stein Straße 31
99734 Nordhausen
Telefon: 03631 - 622 131 - Fax: 03631 622 146
fahrradwerk (ät) gmx.de
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 17:00:52 Mo. 01.Oktober 2007
Echt gut!

Knappes Spekulationsgut? Nicht, dass die Bikes noch bei ebay zu 500 Euronen unter den Hammer kommen!  ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Eivisskat am 17:18:01 Mo. 01.Oktober 2007
ZitatOriginal von BakuRock
Inzwischen ist es sicher, dass die 1800 Räder ohne weiteres verkauft werden. Schon mehr als 1400 Bestellungen aus aller Welt liegen vor, täglich kommen hunderte dazu. Wer nun noch eines abbekommen möchte, muss sich also beeilen!

 :cheer: :laola> :cheer:
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 17:34:28 Mo. 01.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
Echt gut!

Knappes Spekulationsgut? Nicht, dass die Bikes noch bei ebay zu 500 Euronen unter den Hammer kommen!  ;)

Das wuerde sogar Sinn machen, wenn die Differenz zum echten Kaufpreis auf das Konto der Nordhaeuser Kolleginnen und Kollegen gebucht wuerde.....  ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 17:37:14 Mo. 01.Oktober 2007
"Gewonnen!!!" ist auch falsch, weil die Abwicklung/Insolvenz nicht aufzuhalten ist. ABER die Geste zählt - da wehren sich ein paar unscheinbare Gestalten, die eben doch gern für höchstens 8 Euro malochen gehen wollen/müssen! Die Geste zählt deshalb, weil sich nun vielleicht die nächste Heuschrecke überlegen wird, wie die Reaktion der Arbeiter in einer vielleicht 1000 mitarbeiter starken Firma erst aussehen wird, wenn der Investor aus Übersee mal eben so nebenbei eine deutsche Firma "kaufen" will...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 17:42:32 Mo. 01.Oktober 2007
ZitatOriginal von BakuRock
ZitatOriginal von alfred
Echt gut!

Knappes Spekulationsgut? Nicht, dass die Bikes noch bei ebay zu 500 Euronen unter den Hammer kommen!  ;)

Das wuerde sogar Sinn machen, wenn die Differenz zum echten Kaufpreis auf das Konto der Nordhaeuser Kolleginnen und Kollegen gebucht wuerde.....  ;)

Was eine Extra-(Medien-)Aktion ergeben würde! Stellt doch das letzte "Strike-Bike" medienwirksam bei ebay (oder von mir aus bei der verdammten BILD!  X() zur Versteigerung rein...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kater am 17:57:39 Mo. 01.Oktober 2007
jetzt versucht sogar die NPD auf das Strike-Bike draufzuspringen:

ZitatHilfe kommt dagegen von einer Seite, von der sich Bike-Systems keine Unterstützung wünscht: Die NPD wirbt auf einer Internetseite für die Aktion der Firmenbesetzer. "Die NPD fordert alle auf, jetzt nationale Solidarität zu zeigen und sich jetzt ein 'Strike-Bike' zu bestellen, um den Untergang der Bike Systems GmbH zu stoppen und den Heuschrecken zu zeigen, dass sie nicht jeden Betrieb kaputtwirtschaften können", heißt es da.

"Wir haben bei der NPD angerufen und die gebeten, den Aufruf von ihrer Seite zu nehmen", sagt Kegel. "Aber die zeigten sich da sehr engstirnig und verstanden nicht, dass wir ihre Hilfe nicht wollen. Da haben wir gesagt: Dann sollen sie halt für uns werben." Mit den politischen Aussagen der NPD, betont Kegel, hätten die Bike-Systems-Mitarbeiter ohnehin nichts im Sinn.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,508873,00.html
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 20:26:23 Mo. 01.Oktober 2007
oje.

na dass die rechten die linken kopieren is ja immer so. dass NPD'ler mal n betrieb besetzen das wäre allerdings novum.

was die texanische "white power"- und U.S. neonazi-allianzen davon halten, das deutsche "proleten" texaner mit unterstützung der NPD in bolschewistischer weise "enteignen", würde mich interessieren. ich glaub denen geb ich maln tip :D
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 00:28:16 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
"Gewonnen!!!" ist auch falsch, weil die Abwicklung/Insolvenz nicht aufzuhalten ist. ABER die Geste zählt - da wehren sich ein paar unscheinbare Gestalten, die eben doch gern für höchstens 8 Euro malochen gehen wollen/müssen! Die Geste zählt deshalb, weil sich nun vielleicht die nächste Heuschrecke überlegen wird, wie die Reaktion der Arbeiter in einer vielleicht 1000 mitarbeiter starken Firma erst aussehen wird, wenn der Investor aus Übersee mal eben so nebenbei eine deutsche Firma "kaufen" will...

Unsere Erklaerungen und Hintergruende bis zum Ende lesen lohnt sich - da wird naemlich so gut wie jedermensch klar, dass die Lone Star als Instrument zur Firmen- und Geldverschiebung benutzt worden ist - vom ehem. Chef der DDR-Robotron und Kumpanen.

Der Auszug:

ZitatWas haben Lone Star und Wicht, Lehmann und Brüning vor?

Wir klagen öffentlich an, dass diese offensichtlichen Zusammenhänge verschwiegen wurden, vielmehr wurde die global operierende multinationale Lone Star auserkoren, damit das Geheul von den Arbeitsplatz fressenden ausländischen ,,Heuschrecken" ertönen konnte. Das profitgierige Konsortium besteht aber neben der Lone Star auch aus einheimischen Kapitalisten wie Peter Wicht, der Hyrican aus Kindelbrück, der auf einen Streich 355 Arbeitsplätze seiner Konkurrenz vernichtet hat, um seinen Profitrate zu steigern. Will er nun zusammen mit der Lone Star seine beiden Firmen für fertigproduzierte Computer und Fahrräder aus Korea (Samsung ist der Hauptlieferant) sturmreif schießen? Diesem abgekarteten Spiel kann nur durch internationale Solidarität begegnet werden, die FAU wird ihre internationalen Schwester-Gewerkschaften in der IAA um Solidarität bitten, um dem Arbeitsplatz fressenden Durchmarsch der Wicht-Lehmann-Gruppe und der Lone Star auf dem europäischen Computer- und Fahrrad-Markt Widerstand entgegen zu setzen.

Nun, wieviel "Nationale Solidaritaet" tatsaechlich im Spiel war, wird die weitere (Nach) Forschung zeigen!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 01:01:30 Di. 02.Oktober 2007
Apropos Hintergrundinfos - dabei wird auch klar, daß die ganze "US-Heuschrecken"-Nummer auch n´Ablenkungsmanöver von eben hiesigen "Interessenverwaltern" bedeutet hat. Is der IG Metall die ganze Zeit nich aufgefallen? Oder? Jedenfalls bleibt´s spannend!
Und gegen das Unkengerufe selbst in diesem Forum steht diese Nachricht wie ne eins:

Zitat: Strike-Bike wird produziert!!

Dank der Solidarität und des Engagements tausender Menschen weltweit wurde die Strike-Bike-Kampagne ein sensationeller Erfolg. In einer in der deutschen Nachkriegsgeschichte einmaligen Aktion werden die KollegInnen der besetzten Fahrradfabrik in Nordhausen im Oktober Fahrräder selbstverwaltet produzieren. Schon jetzt wurden so viele Fahrräder bestellt, wie für die Aufnahme der Produktion nötig sind.

Kampagnenseite:
//www.strike-bike.de

und wir kriegen unsere schönen roten Tretomobile!


Die Nummer mit der Nazianbiederei is mir allerdings Grund genug, den nächsten ThorSteinar Laden zum Tag der doofen Einheit platt zu machen, mann hab ich ne Wut...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 07:45:47 Di. 02.Oktober 2007
BakuRock

wie kommst Du auf die Luftnummer, daß der ehemalige Generaldirektor des Robotron-Kombinates ein gewendeter Kapitalist ist, der mit Heuschreckenunternehmen einträgliche Geschäfte zum privaten Vorteil machte?

Hast Du dafür stichhaltige Beweise?

Ich kenne keinen GD oder Betriebsdirektor mit den Namen Wicht, Lehmann und Brüning, obwohl ich jahrzehntelang bei Robotron gearbeitet hatte. Die letzten beiden jahrelangen GDs waren in Wirklichkeit Dr. Friedrich ,,Fritz" Wokurka und sein Vorgänger Wolfgang Sieber.

Welche Funktion übten denn Wicht, Lehmann und Brüning im Robotron-Kombinat aus?

Vielleicht mit der westdeutscher Berufsbezeichnung eines "Einlaßmanagers" - viel Schein als Sein und heiße Luft in der Berufsbezeichnung - am Ende waren die in Wahrheit nur popelige, schlicht zu bezeichnende Pförtner von einer Betriebswache, die von einem westdeutschen Tschakka-Schnellballsystem angeheuert wurden?
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 10:42:15 Di. 02.Oktober 2007
BakuRock, Deine ständige (arrogante?) Allwissenheit und Zurechtweiserei nervt. Ich habe das mit Lonestar genau so gemeint, wie ich es geschrieben habe.

"Eure Erklärungen und Hintergründe" zu zerpflücken habe ich keine Lust. Wenn ich schon diesen polemischen Quatsch lese:

ZitatUnd auch der IG Metall wurde es – wahrscheinlich aufgrund des Drucks ihrer Mitglieder – unmöglich, die Kampagne länger zu ignorieren. Sie sprang mit auf den Zug auf, der ihr wie gewohnt davonzufahren drohte.

Dann möchte ich gar nicht die Stichhaltigkeit der anderen Behauptungen hinterfragen. Die IG Metall war vom Tag eins an bei Bike Systems vertreten. Auf welchen Zug ist sie dann wann aufgesprungen? Welcher Druck von welchen Mitgliedern? Außer dem Betriebsrat sind kaum Leute von bike Systems in einer Gewerkschaft.

Und vergesse auch nicht die Menschen in der Firma - es ist zu allererst ihr "Erfolg", dass sie seit drei Monaten durchhalten. Natürlich ist das Engagement der FAU und anderer linker Gruppen sehr lobenswert. Bei allem Stolz, ein wenig Bescheidenheit würde Dir, BakuRock, wirklich gut tun...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 10:54:47 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
BakuRock, Deine ständige (arrogante?) Allwissenheit und Zurechtweiserei nervt. Ich habe das mit Lonestar genau so gemeint, wie ich es geschrieben habe.

"Eure Erklärungen und Hintergründe" zu zerpflücken habe ich keine Lust. Wenn ich schon diesen polemischen Quatsch lese:

Die IG Metall war vom Tag eins an bei Bike Systems vertreten.

Und vergesse auch nicht die Menschen in der Firma - es ist zu allererst ihr "Erfolg", dass sie seit drei Monaten durchhalten. Natürlich ist das Engagement der FAU und anderer linker Gruppen sehr lobenswert. Bei allem Stolz, ein wenig Bescheidenheit würde Dir, BakuRock, wirklich gut tun...

das meine ich auch. wie er versucht, den erfolg allein der FAU zuzubuchen mutet doch ziemlich nach bürgerlichem wettbewerbsgehabe an, folgt dem was er den sozialisten immer vorwirft, und widerspricht seiner angeblichen anarchosyndikalistischen grundhaltung, die er sonst immer raushängt :D
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 11:07:59 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von joachimkuehnel
Welche Funktion übten denn Wicht, Lehmann und Brüning im Robotron-Kombinat aus?

Wicht und Lehmann waren ehemalige Mitarbeiter von Robotron (Direktor war Wokurka), ich vermute mal, das Wicht höchstens als Ingenieur angestellt war. 1996 kaufte sich Wicht sozusagen den Namen "Mifa" (Auffanggesellschaft "SFG Sachsen-Anhalt Fahrradbau  GmbH") für seine Bike-In GmbH. "Robotron Generaldirektor Wicht" ist eine Falschaussage, mit der dann 100fach copy&paste betrieben wurde.

Und Brüning war nach seinem Studium in Passau Investmentbanker bei der Dresdner Bank - wie seine Vita mit dem DDR-Kombinat Robotron in Verbindung stehen soll erschließt sich mir nicht.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 11:45:53 Di. 02.Oktober 2007
wie ihr das aus alfreds letztem posting über Wicht feststellen könnt, lohnt sich genaueres lesen der hintergründe sehr wohl, dann könnte man auch nicht mehr so geflissentlich herumignorieren.

Das ist hier wieder mal wie bei dem Dieb, der haltet den Dieb ruft, wenn ausgerechnet Leute die hier schon des öfteren der Polemik überführt wurden, anstatt auf argumente einzugehen, jetzt hier leuten polemik vorwerfen-
wann hat den einer wie baku-rock hier das letzte mal  überhaupt den namen dieser basisgewerkschaft in den mund genommen?

man kann über die fau gerne jedweder meinung sein, mir ist auch name und symbol von funktionärsfreien basisgewerkschaften nicht wichtig, aber daß sie
den erfolg der strike-bike kampagne nicht den kollegen vor ort überlassen würde, ist schlicht gelogen und hetze gegen basisinitiativen, vermutlich von leuten, die beweisen wollen, das es ohne führungkader nicht geht.

bin gerade sauer, das habta mit eurem gegeifer geschafft, ihr parteigänger.

@ alfred: dich hab ich gerade nich jemeint, du recherchierst und lieferst hier coole hintergünde, und wenn wat nich stimmt, den wolln wa det alle wissen.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:06:57 Di. 02.Oktober 2007
Den Lebenslauf der 3 Leute Peter Wicht , Marcus Brüning
(Ex-Geschäftsführer der Biria-Gruppe und Ex-Banker der Dresdner Bank AG --> http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2007-03/artikel-7989753.asp oder http://www.finanzen.net/nachrichten/DGAP_Ad_hoc_MIFA_Mitteldeutsche_Fahrradwerke_AG_507199
), Michael Lehmann --> http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=65 (http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=65) bzw. http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=57 (http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=57) findet man nicht und alle genannten Namen sind nur mit der MIFA Mitteldeutschen Fahrradwerke AG Sangerhausen verbunden. Ich finde keinen Zusammenhang mit dem Robotron-Kombinat.

Unter dieser Quelle wird irrigerweise der Wicht als Robotron-Kombinatsdirektor hingestellt, was er meiner Kenntnis nach nicht war, wenn dann höchstens durch die Treuhand als westdeutscher Firmenbestatter in der Zerlegungsphase von Robotron eingesetzt --> http://de.indymedia.org/2007/09/194785.shtml (http://de.indymedia.org/2007/09/194785.shtml) oder http://www.elo-forum.net/arbeit%11beruf/arbeit%11beruf/-200709201271.html (http://www.elo-forum.net/arbeit%11beruf/arbeit%11beruf/-200709201271.html)

Alle 3 dürften aus den Banken- oder Unternehmensberatungsdunstkreis stammen und sich über Vitamin B der Banker- und Treuhandbekanntschaften zueinander der ostdeutscher Firmen im Rahmen der Treuhandaktivitäten auf dubiose Weise bemächtigt haben --> http://www.hyrican.de/cms/front_content.php?idart=18 (http://www.hyrican.de/cms/front_content.php?idart=18)

Zu Peter Wicht und Michael Lehmann findet man noch die Querverbindung zur Hyrican Informationssysteme AG, die es erst seit 1999, vormals seit 1990 als Lehmann & Partner GmbH aus Kindelbrück bei Erfurt gibt. --> http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_57712

Meine Hinweise zu den Robotron-GDs Wokurka und Sieber --> http://de.wikipedia.org/wiki/Robotron (http://de.wikipedia.org/wiki/Robotron)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 14:21:41 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von handkey
Leute die hier schon des öfteren der Polemik überführt wurden,

ist schlicht gelogen und hetze gegen basisinitiativen, vermutlich von leuten, die beweisen wollen, das es ohne führungkader nicht geht.

-na und? ich lass mich von dir ned zensieren  :P

-auweia, also auf dem niveau brauchen wa uns ned unterhalten, herr feierabendanarchist. ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kater am 14:21:42 Di. 02.Oktober 2007
zu Peter Wicht u.a.:

http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/1081867246070.html

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2005/0509/wirtschaft/0008/index.html
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kater am 14:33:50 Di. 02.Oktober 2007
Auszug aus Der Welt von heute:

ZitatDer Protest der Zweirad-Arbeiter und das "Strike Bike" sind zum Politikum geworden. Unterstützer kommen von den Grünen, von der SPD, von Linksradikalen und von der rechtsextremen NPD.

Linksradikale und Rechtsextremisten
Thüringens oppositionelle SPD hat laut Landeschef Christoph Matschie schon zwei der knallroten Räder als Dienstfahrzeuge geordert. Die grüne Spitzenfrau Katrin Göring-Eckhardt hat ein Strike Bike bestellt. Die rechtsextremistische NPD ruft auf ihrer Website zur "nationalen Solidarität" mit der thüringischen Fabrik auf und verweist auf die Internet-Seite strike-bike.de. Die wiederum wird betrieben von einem linksradikalen Trupp aus Hamburg.

Vor einigen Wochen kamen Mitglieder des "Café Libertad Kollektiv" nach Nordhausen und nahmen die Sache in die Hand. Die Gruppe, die auch im Hamburger Verfassungsschutzbericht Erwähnung findet, verkauft unter anderem Bio-Kaffee aus "aufständischen indigenen Gemeinden" Mexikos sowie "zapatistische Stiefel". Gegründet wurde das "Café Libertad Kollektiv" von Mitgliedern der anarchistischen Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU). Die versteht sich als Alternativ-Gewerkschaft und wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft.

http://www.welt.de/wirtschaft/article1230010/Der_knallrote_Aufstand_der_Fahrradwerker.html
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:51:43 Di. 02.Oktober 2007
Danke Kater,

da ist doch ein bissel magere Informationssubstanz dahinter. Das müssen 3 mit frischen BWL- und Finanzstudiums-Diplomen in der Tasche gewordene Existenzgründer mit der nötigen Geldgier aus Wendezeiten gewesen sein, die das Risiko lieben, aber waren keine gestandenen und erfahrenen, schnell gewendeten DDR-Betriebsfunktionäre.

Mit Google kommt man wohl nicht zu diesen Ergebnissen, eher mit MetaGer.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 14:59:23 Di. 02.Oktober 2007
ZitatVor einigen Wochen kamen Mitglieder des "Café Libertad Kollektiv" nach Nordhausen und nahmen die Sache in die Hand.
Wenn das "vor einigen Wochen" stimmt, dann frage ich mich, wer hier bei wem "auf den Zug" aufgesprungen ist. Aber genug jetzt der kleinlichen Streitereien - das Ziel zählt und außer der NPD sollten alle willkommen sein!

Hier noch ein Link (http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=65) zur Mifa-Seite mit Personeninfos zu Wicht und Brüning.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 15:09:40 Di. 02.Oktober 2007
ZitatDurch die Konzentration auf eine Produktionsstätte am Sitz der Gesellschaft in Sangerhausen sollen u.a. die Fixkosten langfristig niedrig gehalten werden.
link (http://ir.mifa-shop.de/index.php?id=60)
LOL Deshalb wurden den Leuten von Bike Systems von Mifa auch Verträge mit 5 Euro Stundenlohn angeboten...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 17:30:52 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von Bürgerskäsblatt
Die Gruppe, die auch im Hamburger Verfassungsschutzbericht Erwähnung findet, verkauft unter anderem Bio-Kaffee aus "aufständischen indigenen Gemeinden" Mexikos sowie "zapatistische Stiefel". Gegründet wurde das "Café Libertad Kollektiv" von Mitgliedern der anarchistischen Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU). Die versteht sich als Alternativ-Gewerkschaft und wird vom Verfassungsschutz als linksextremistisch eingestuft.

ach was. wirklich ned. leute die kaffee verkaufen, sind doch keine linksextremisten.
das is ja n witz.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Spätlese am 17:32:35 Di. 02.Oktober 2007
Hierzu:
http://agora.free.de/sofodo/sozialer-widerstand/lokale-buendnisse/belegschaft-nimmt-die-produktion-in-besetzter-fahrradfabrik-im-thuringischen-nordhausen-selbstverwaltet-wieder-auf-1

So sehr der Belegschaft auch der Fortbestand zu gönnen ist, 1800 Fahrräder als Vorbestellung sind doch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.
Gestern kam eine Meldung das pro Woche (oder pro Monat, bin mir nicht mehr sicher) 2000 Räder bestellt werden müssen um den Fortbestand zu gewährleisten.
Kommt das nicht, wovon sollen dann bei ausgesprochenen 6 Euro Stundenlohn Löhne, Rohmaterial bzw. Instandhaltung bezahlt werden.
Ein frommer Wunsch ist auch, künftig von den Kunden nach Bestellung direkt Zahlung per Vorkasse zu erhalten. WELCHER Kunde wird das in größerem Rahmen so akzeptieren, bevor überhaupt nur 1 Stück geliefert wurde? Heute kommen die Räder für einen Bruchteil des Preises aus "Billigheimerländern" bezahlt wird 3 oder 6 Monate nach Lieferung.

Solange bei diesem "VEB-Modell" nicht auch potenzielle Abnehmer Farbe bekennen, sehe ich ehrlich gesagt (auch wenn es hier nicht gefällt) schwarz. Solidarisch wäre aus meiner Sicht, wenn diverse "Konsumtempelketten", die ja monatlich 1000e solcher Räder verhökern, die Räder zu einem fairen Preis "Made in Germany" bestellen und über einen längeren vertraglich fixierten Zeitraum vertreiben würden.
Aber wird das passieren? Wir sehen doch regelmäßig in den Kaufmärkten, wie das Publikum eher in der Preisklasse 100-200 Euro nach Rädern mit diversem Schnickschnackzubehör schielt. (Das Zeug kommt dann für 20-30 Euro aus "Schrottistan" und die Leute kaufen sich halt jedes Jahr ein neues Billigrad, nachdem sie sich wegen abgebrochenem Lenker auf die Fresse gelegt haben oder sich nach Abbruch des Sattels das freiliegende Rohr sonstwohin gerammt haben.

Oder was kaufen sich z. B. Arbeitslose? Aus Solidarität das Rad für 300 - 500 oder 1000 Euro - oder eher die Billig- bzw. Gebrauchtvariante?

Aber womöglich wird mich die Zukunft eines Besseren belehren!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Ziggy am 17:52:31 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOder was kaufen sich z. B. Arbeitslose? Aus Solidarität das Rad für 300 - 500 oder 1000 Euro - oder eher die Billig- bzw. Gebrauchtvariante?
Da musst du nicht arbeitslos sein, war auch schon vorher so bei mir. 200 ist bei mir die absolute Schmerzgrenze. Wenn Frau auch noch eins haben will, max. 350 bis 400 EUR, das ist ein Haufen Geld, mehr geht einfach nicht.
Und die Strike-Bikes sind nicht für jeden geeignet, ich habe andere Anforderungen an ein Rad. Bei aller Sympathie, es hilft nichts.

Grüße, Ziggy
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Carpe Noctem am 19:07:18 Di. 02.Oktober 2007
ZitatOriginal von flipperleute die kaffee verkaufen, sind doch keine linksextremisten.

Genau! Zumal "links" und "rechts" wie auch "Mitte" parlamentarische Begriffe sind, welche historisch auf der Sitzordnung im Reichstag zu Zeiten der Weimarer Republik beruhen, und Anarcho-Syndikalismus sich prinzipiell nicht als Teil der Repräsentativdemokratie respektive Parlamentarismus versteht. Anarchso-Syndikalismus setzt auf Selbstbestimmung im Kollektiv, ohne Hierarchien und nach Möglichkeit auf Basis eines Konsens. Es gibt Delegierte und Imperatives Mandat, aber keine Stellvertreter mit zeitlich festgelegten Befugnissen zur Fremdbestimmung Anderer.

Aus diesem Grund unterstützen Mitglieder der FAU auch die selbstverwaltete Produktion. Selbige ist ein Leitziel der Gewerkschaft, ergo die Produktionsweise der erstrebenswerten Gesellschaft. Was in Spanien vorgelebt wurde, wird hierzulande exemplarisch durchgezogen, um eine Notlage abzuwenden und Alternativen aufzuzeigen. Grundsätzlich entscheiden bei Arbeitskampf- und Existenzsicherungsmassnahmen welche die FAU durchführt, immer die Arbeiter bzw. Arbeitslosen vor Ort selbst, was sie tun und erreichen wollen, wie weit sie zu gehen bereit sind und welche Risiken sie tragen. Allein aus diesem Grund kann ein Erfolg nicht ausschliesslich auf dem Mist der FAU gewachsen sein. Wir haben keine verantwortlichen Funktionäre, sondern die arbeitende Belegschaft entscheidet und handelt, während die FAU mit den ihr zu Gebote stehenden Mitteln solidarisch unterstützt wo sie kann. Kein Erfolg dieser Gewerkschaft kann abgekoppelt vom Erfolg der Belegschaft selbst betrachtet werden, das liegt hierbei in der Natur der Sache. Idealer Weise wären Arbeiterselbstbestimmung und Durchsetzungskraft der FAU eins, sofern sie genügend Mitglieder im Betrieb verzeichnet. Bei einer externen Unterstützung wie im vorliegenden Fall kommt das Prinzip natürlich nur analog zum Tragen, bleibt aber vom Grundsatz her bestehen.

Mittlerweile werden nach dem Beispiel von Sevilla auch von Ortsgruppen der FAU in Deutschland Strike-Bikes verlost. Ein Los kostet 2 - 5 Euro. Auf diese Weise versuchen auch Leute mit wenig Geld, sich eine Chance auf ein Strike-Bike zu ergattern :-)

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:49:16 Di. 02.Oktober 2007
@Carpe Noctem, Deine Erklärung liest sich gut. Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn Eurer Aktion sehr skeptisch gewesen bin, was die Kampfkraft der FAU und ihr Durchhaltevermögen anbetrifft. Auch die internationale Solidarität ist beeindruckend!

Wie soll´s aus Eurer Sicht weitergehen?
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Beitrag von: flipper am 00:33:56 Mi. 03.Oktober 2007
ich teile trotzdem die zweifel, die spätlese zusammengefasst hat.
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Beitrag von: handkey am 12:26:07 Mi. 03.Oktober 2007
wg. "feierabendanarchist"- X(
 
-das "niveau hat der herr flipper ja wohl höchstselbst initiiert, und zensur ist m. E. ja wohl was anderes als kritik und steht ingewissen autoritären traditionen.
ob allerdings Kaffee- Fairtrader keine linksradikalen sind, darfs Du gerne mit denen selbst verhandeln, die lassen sich nämlich nix gefallen, ob vor -oder nach Feierabend.
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Beitrag von: Carpe Noctem am 17:12:22 Mi. 03.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
wie soll´s aus Eurer Sicht weitergehen?

Letztlich entscheidet die Belegschaft, was sie als nächstes tun will. Ich bin nicht in der FAU Hamburg, daher sitze ich nicht direkt an der Quelle. Entschuldige bitte, dass ich zur weiteren Strategie keine befriedigende Antwort geben kann.

Grüsse - CN
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Beitrag von: handkey am 17:19:19 Mi. 03.Oktober 2007
Auch wenn sich dabei irgendwer überflüssig fühlen sollte :]

die zentrale aussage bleibt:

Das entscheidet die belegschaft!
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Beitrag von: Carpe Noctem am 16:39:09 Do. 04.Oktober 2007
ZitatOriginal von handkey
die zentrale aussage bleibt:

Das entscheidet die belegschaft!

Dann lassen wir sie mal hier zu Wort kommen:

Die Zeit - ZUENDER - "Klassenkampf. Der knallrote Protest" (http://zuender.zeit.de/2007/40/interview-fabrikbesetzung-nordhausen-strike-bike)

Weitere Presseechos:

Telepolis (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/26/26324/1.html)
Die WELT online (http://www.welt.de/wirtschaft/article1230010/Der_knallrote_Aufstand_der_Fahrradwerker.html#vote_1200606)

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 17:02:51 Do. 04.Oktober 2007
ZitatDas einzige Zeichen, das wir erhalten haben, war eine Absage des Ministerpräsidenten Dieter Althaus auf unsere Einladung.

Was will der Mitbegründer der christlichen Gewerkschaft auch bei Arbeitnehmern? Dieter Althaus beweist, dass mann auch ohne Kontakt zur Basis immer weiß was für eben diese Basis das Beste ist!
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Beitrag von: Kater am 18:03:22 Do. 04.Oktober 2007
schön ist, dass das FAU-Banner genau so auch auf der NPD-website verlinkt ist, inklusive Mülleimer fürs Hakenkreuz... 8)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fau.org%2Fsoli%2Fstrike-bike%2Fbanner_1.gif&hash=74288e5e41083ce8cdb7d6e739c04f2f38a2d1a9)
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Beitrag von: alfred am 18:23:08 Do. 04.Oktober 2007
LOL

Ich glaube Dir einfach mal, weil es gibt Seiten die will ich einfach nicht anklicken...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Krokos am 18:49:02 Do. 04.Oktober 2007
lol^^
naja Nazis sind halt saublöd....




zum Thema, wenn das Fahrrad nicht so scheisse aussehen würde oder ich ein besseres Gehalt als das Zeitarbeitsgehalt bekommen würde, würde ich mir doch glatt so ein Ding holen
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 10:18:57 Fr. 05.Oktober 2007
keine faulen ausreden! da lässt sich bestimmt ne günstige finanzierungslösung über die GE-moneybank arrangieren :D *duck+wegrenn*
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 10:35:07 Fr. 05.Oktober 2007
Alles hypothetische Theorie, weil das Strike Bike ist nun in Erstauflage ausverkauft. Ich bin dann mal gespannt, wann das erste Exemplar bei ebay auftaucht...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 20:36:04 Di. 09.Oktober 2007
Hier mal eine recht interessante Einschaetzung auf indymedia:

ZitatStrike-Bike und die Rolle der Gewerkschaften
Jens 08.10.2007 23:44 Themen: Soziale Kämpfe
In Deutschland wird eine Fabrik besetzt, die 135 ArbeiterInnen zeigen einen hierzulande fast nie da gewesenen Zusammenhalt, besetzen die Fabrik seit nun 3 Monaten und entscheiden sich zu einem in Deutschland für unmöglich gehaltenen Schritt; der Produktion in Selbstverwaltung. Wohlgemerkt in einem besetzten Betrieb. Damit überschreiten sie alle Grenzen, welche wir uns im Rahmen von Aktionen der DGB Gewerkschaften vorstellen können.
Und haben damit einen Erfolg welcher in die Geschichte eingehen wird.

Über google finden sich zwei Wochen nach dem Start der Kampagne sagenhafte 300.000 Einträge zu "Strike-Bike" aus der ganzen Welt. Und fast nirgends ein Wort über die IGM, sondern nur über die in Deutschland wirklich kleine anarchosyndikalistische FAU.

Mehr und Quelle: http://de.indymedia.org/2007/10/196487.shtml

und hier ein Kurzfilm: http://www.youtube.com/watch?v=AVHiED8ThXM
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Krokos am 20:42:52 Di. 09.Oktober 2007
hmm, ob soetwas flächendeckend stattfinden könnte wie in Spanien und der CNT...?
Sieht jedenfalls sehr interessant aus und wenn die Entwicklung weiter so nach unten geht gibt es bestimmt mehr solcher Fälle....wenn dann einszwei Fabriken dabei sind, die die Nahrungsmittelversorgung sichern, könnte man dann richtig Güterhandel betreiben...."Ihr schickt uns monatlich 50 Fahrräder und werdet dafür kostenlos täglich mit Brot versorgt" usw....naja mal abwarten.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kater am 23:31:39 Di. 09.Oktober 2007
ZitatOriginal von Kater
schön ist, dass das FAU-Banner genau so auch auf der NPD-website verlinkt ist, inklusive Mülleimer fürs Hakenkreuz... 8)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.fau.org%2Fsoli%2Fstrike-bike%2Fbanner_1.gif&hash=74288e5e41083ce8cdb7d6e739c04f2f38a2d1a9)

ist bis heute abend immer noch so...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 21:55:45 Mo. 15.Oktober 2007
Der Landtag in Thueringen hat sich heute zum Thema "Strike-Bike" aus Nordhausen in einer aktuellen Stunde recht heftig gezockt:

Zitat» Aktuelle Stunde auf Antrag der Fraktion der SPD zum Thema "Aktivitäten der Landesregierung zur Weiterproduktion in der Firma Bike Systems Nordhausen" «

Es gibt dazu interessante Videomitschnitte:

Strike-Bike-Pressespiegel (http://www.strike-bike.de/1/index.php?page=pressespiegel&hl=de_DE)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 18:48:54 Di. 16.Oktober 2007
dem wdr 3 tageszeichen -spiesser könnt ich für seine kollegen verarschenden kommentare und entmutigungsversuche allerdings ein Mikrofon in diverse Körperöff... ach nein, ich bin ja nahezu gewaltfrei.

was die sülzbude der politiker da absondert- danke für den link übrigens-
muss ich mir noch reinzie´n
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Onkel Tom am 21:25:04 Di. 16.Oktober 2007
Hmm.. Bin zu spät, ein Srike Bike zu bestellen..
Wenn das Kollektiv sich das anders mit der Lackierung überlegen würde, indem sie das Bike im
syndykalistischem Schwarz - Rot lakiert und vorn auf dem Kotflügel eine Schwarze - Katze - Figur
anbringen würde, würde der NPD der Appetit vergehen..

Ähmm, war gerade nur so ein Blitzgedanke, ob das funzt ?..

Ich hoffe...
Das Kollektivarbeit wieder Saloonfähig wird..

Daumendrück
 ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 21:54:03 Di. 16.Oktober 2007
Onkel Tom - lass dich in die Warteliste eintragen. Hier mal der Link zur Erklaerung, dort findest du auch die Mailaddi zur Eintragung in die Warteliste - Versuche es einfach ;-)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: SyndiCat am 21:55:10 Di. 16.Oktober 2007
Nicht weinen, Onkel Tom. Wenn du dich beeilst und in den nächsten Tagen mal bei Cafe Libertad oder im Libertären Zentrum vorbeischaut, hast du noch realistische Chancen, eines der hundert Strike-Bikes abzubekommen, die Cafe Libertad und die Hamburger FAU vorbestellt haben.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Onkel Tom am 22:04:40 Di. 16.Oktober 2007
Danke, werde in der Fettstraße mal anklopfen..
Bin morgen sowiso wieder im Virtel..
:]
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Krokos am 22:19:20 Di. 16.Oktober 2007
mmmh, ich will auch eins haben, auch wenn ich denke dass es immer noch scheisse aussieht, aber nichts ist styliger als mit nem strikebike in der nächsten Zeit rumzufahren^^

der Preis schreckt irgendwie ab, 350 Euro und man hat ja auch vielleicht keine Garantie usw....
naja ich hoffe das mit der Selbstverwaltung irgendwie klappt, das wäre mal was sehr feines  :)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Onkel Tom am 03:24:14 Mi. 17.Oktober 2007
350 Euronen ?

Nee, ich hab da was von 275 Euronen inkl. Umsatzsteuer und Anlieferung gelesen.

Ich denke, wenn ich mir das Rad bei der Fau in HH abhole, dürfte der Kurs richtig sein oder vertue ich mich ?

Puh, jetzt hab ich es geschafft kleine Fehler aus dem Text zu verbannen..
Gehe jetzt besser  :schlafen>
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 10:48:43 Mi. 17.Oktober 2007
das mit der Warteliste hat Baku ja schon geklärt, die Lackierung wird wohl vorerst einheitlich so bleiben, weil es als einen wichtigen Punkt drum ging, daß es sich unter 1800 Stück ausser dem Teileeinkauf auch nicht gerechnet hätte, die Lackierstraße anzuwerfen.-
Aus HH kam (ausser der Namensidee)auch det mit dem Schwarz/Rot, war aber wohl produktionsmäßig praktischer so. Solltest du über die Warteliste fertig werden, kannste ja umlackieren was das Klebeband hält!
Wie wärs mit schwarz/lila für anarchafeminismus, schwarz/grün für äh... vegane antifa,

bloß blue/silver mit blaulicht halte ich für extrem grenzwertig    :tongue: :tongue:
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 19:52:19 Mi. 17.Oktober 2007
ZitatOriginal von Onkel Tom
350 Euronen ?

Nee, ich hab da was von 275 Euronen inkl. Umsatzsteuer und Anlieferung gelesen.

Ich denke, wenn ich mir das Rad bei der Fau in HH abhole, dürfte der Kurs richtig sein oder vertue ich mich ?

Unter diesem Link gibt es alle Info´s rund um die strike-bikes

Info zum strike-bike !!! (http://www.strike-bike.de/1/index.php?page=rad&hl=de_DE)

 :Boardsuche>

 :tischkante>

 8)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 20:25:02 Mi. 17.Oktober 2007
Wer hätte jemals gedacht, dass ein kleines Fahrradwerk eine "geordnete" Firmenbesetzung hinbekommt und Sympathien hinzu gewinnt, während eine mächtige Gewerkschaft, in dem Fall die GdL, ihren Chef während eines Arbeitskampfes auf Kur schickt und im Chaos versinkt!

Das ist keine Schadenfreude, sondern Respekt für Bike Systems und Fassungslosigkeit gegenüber einer Gewerkschaft...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Krokos am 20:59:10 Mi. 17.Oktober 2007
ich glaube dass sich die GDL sowieso kräftig verarschen lassen hat, schnell den Alten in den Urlaub geschickt und jetzt kommt irgendein Vize daher der dann der Bahn zustimmen wird
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:03:45 Mi. 17.Oktober 2007
Oder eben die große Show: Weselsky (der gibt auf keinen Fall nach) lässt streiken und nach drei Wochen kommt Schell als großer Schlichter von der Kur zurück...

Tschuldigung, wollte keinesfalls von Bike Systems ablenken. Gibt es News von der Besetzerfront?
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Onkel Tom am 12:08:28 Do. 18.Oktober 2007
@ BakuRock

Hab mir das alles schon reingezogen.. Auf Google hab ich kein Bock..
Lass den Tisch heile, der wird noch gebraucht.  ;)

Na, dann wird es ja näxten Montach losgehen, mit der Schöpfung des revolutionären Radl.  :]
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Regenwurm am 18:38:42 Do. 18.Oktober 2007
(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fuploads%2Fimages%2Fstrikebike_herren.jpg&hash=ba8b7cbd4235b8cdfc94e3ea8c54031226be5c7e)(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.strike-bike.de%2F1%2Fimages%2Fschwarze-katze.jpg&hash=f3a404c54b7db67b63288d68a05606f7365a7099)
Völlig selbstverwaltet und ohne Chefs wird ab 6:30 Uhr morgens das ,,Strike-Bike" produziert. Die 1800 vorbestellten Fahrräder werden hergestellt.

ZitatAber immer nur "Mensch ärgere dich nicht" in der leeren Werkhalle zu spielen, reichte der Belegschaft der Fahrradschmiede bald nicht mehr. Schließlich wuchs die Idee, auch praktisch zu demonstrieren, dass das Werk weiterhin produktionsfähig ist. Der Vorschlag, auf eigene Faust ein Fahrrad zu bauen, kam zunächst aus den Reihen der anarchistischen Freien Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU), die sich schnell mit den Streikenden solidarisierte. Selbst der Insolvenzverwalter soll laut Schillat "Das ist es!" gesagt haben.  
Strike-Bike nur auf Vorkasse

Gruß an Tom, handkey und die anderen von der "Hamburger Zelle", es wird aber glatt im Winter, Schal nicht vergessen.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Regenwurm am 12:07:40 Sa. 27.Oktober 2007
11:50 Uhr  das letzte Rad läuft gerade in NDH vom Band.  insgesamt sind es 1.837 geworden.
Der Versand läuft bis Montag.

LinkS (http://de.indymedia.org/)

super
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 18:51:12 Mo. 29.Oktober 2007
.... neu im LabourNet Germany am Montag, 29. Oktober 2007:

Zitat– Aktueller Stand der Dinge

a) Strike Bike Produktion abgeschlossen

,,...Die IGM versuchte sogar die ArbeiterInnen von dem Vorhaben, auch nur
eine Woche selbstverwaltet und ohne Chef bei gleicher Bezahlung für alle
zu arbeiten, ab zu bringen. Erst nachdem die ,,Tagesthemen" einen Bericht
über die Werksbesetzung gesendet hatte, sprangen sie wieder auf den Zug
auf. Allerdings bestellte die IG-Metall keine Fahrräder oder organisierte
Solidarität. Vielmehr versuchte sie wieder verstärkt Mitglieder zu werben.
Unter anderem versprachen sie ein zinsloses Darlehen, ,,Übergangsgeld"
genannt. Anstatt dieses Darlehen möglichst schnell an die neuen Mitglieder
auszuzahlen, wurden nur die Mitgliedsbeiträge abgebucht, Wimpel und
IG-Metall-Girlanden und Fahnen aufgehängt. Mitlerweile hat die IGM
offiziell verlautbaren lassen die ,,Übergangsgelder" gar nicht zu zahlen.
Viele der neuen IGM-Mitglieder traten daraufhin aus und auch Fahnen und
Wimpel der IGM sind in Nordhausen wieder verschwunden..." Artikel auf
Indymedia vom 26.10.2007
http://de.indymedia.org/2007/10/197848.shtml

b) »Strike-Bike« Produktion am Freitag, dem 26. Oktober 2007 um 12 Uhr
beendet

,,Seit Montag, dem 22. Oktober, lief die Produktion des knallroten
»Strike-Bikes« mit der fauchenden Katze (dem Symbol des wilden Streiks)
auf dem Lenkkopf in der Fahrradfabrik in Nordhausen. Vollkommen
selbstverwaltet und ohne Chefs wurden bis Freitag, den 26. Oktober gegen
12 Uhr 1.837 »Strike-Bike« produziert. Die vorbestellten Fahrräder werden
seit Montag an die Käuferinnen und Käufer ausgeliefert. Mit dieser Aktion
haben die kämpfenden Fahrradwerker aus Nordhausen Geschichte geschrieben.
Fünf Tage lang produzierten 135 Kolleginnen und Kollegen bei gleichem
Stundenlohn von 10 € an 36 Stunden die »Strike-Bikes«, egal ob sie oder er
in der Lackiererei, der Einspeicherei, der Montage, dem Versand oder im
Büro gearbeitet hat. Mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion haben die
Fahrradwerker auf ihre gnadenlose "Platt-Sanierung" eindrucksvoll
hinweisen und die "Abwicklung" nicht kampflos hingenommen. Wir danken
allen solidarischen Kolleginnen und Kollegen im In- und Ausland, die diese
Aktion - eine Besetzung mit über 116 Tagen - durch den Kauf eines »Strike
Bikes« oder andere Aktivitäten unterstützt haben. Es ist noch nicht aller
Tage Abend - und Gehen lernt mensch beim Laufen!..." Presseerklärung auf
der Seite der KollegInnen vom 26.10.2007
http://www.strike-bike.de/1/index.php?hl=de_DE

Kommentarloses Kopfschuettel.........
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 20:43:59 Mo. 29.Oktober 2007
ZitatDie Rolle der Gewerkschaften

Zu Beginn des Konfliktes stand die IG-Metall beratend zur Seite und gab wichtige Tip's bezüglich der Legalisierung der ,,Werksbesetzung". Die Gewerkschaftslinke hat ihrerseits über den Konflikt berichtet und sich bemüht innerhalb des DGB Öffentlichkeit her zu stellen. In dem Moment als die KollegInnen etwas andere Wege einschlugen als ,,normal", zogen sich beide erst einmal zurück. Die IGM versuchte sogar die ArbeiterInnen von dem Vorhaben, auch nur eine Woche selbstverwaltet und ohne Chef bei gleicher Bezahlung für alle zu arbeiten, ab zu bringen.
Erst nachdem die ,,Tagesthemen" einen Bericht über die Werksbesetzung gesendet hatte, sprangen sie wieder auf den Zug auf. Allerdings bestellte die IG-Metall keine Fahrräder oder organisierte Solidarität. Vielmehr versuchte sie wieder verstärkt Mitglieder zu werben. Unter anderem versprachen sie ein zinsloses Darlehen, ,,Übergangsgeld" genannt. Anstatt dieses Darlehen möglichst schnell an die neuen Mitglieder auszuzahlen, wurden nur die Mitgliedsbeiträge abgebucht, Wimpel und IG-Metall-Girlanden und Fahnen aufgehängt.
Mitlerweile hat die IGM offiziell verlautbaren lassen die ,,Übergangsgelder" gar nicht zu zahlen. Viele der neuen IGM-Mitglieder traten daraufhin aus und auch Fahnen und Wimpel der IGM sind in Nordhausen wieder verschwunden.
link (http://de.indymedia.org/2007/10/197848.shtml)

Warum lässt Du den ersten Absatz weg?
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 21:09:38 Mo. 29.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
ZitatDie Rolle der Gewerkschaften
................
Warum lässt Du den ersten Absatz weg?

@alfred - ich habe nichts weggelassen - obiges ist das Originalzitat aus der Labournet-News-Liste.

Beim naechsten passe ich besser auf - versprochen ;-)

Der fakt bleibt dennoch der gleiche......!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:37:13 Mo. 29.Oktober 2007
Auszug aus Junge Welt (http://www.jungewelt.de/2007/10-22/025.php) vom 22.10.2007 (siehe an, ein linkes Blatt, welches objektiv berichten kann):

Zitat(...)

Kritik an IG Metall

Der IG Metall selbst hat der Aufstand bei Bike-Systems rund 30 neue Mitglieder beschert. Von der Belegschaft sind neuerdings etwa 80 Prozent in der Gewerkschaft organisiert, erfuhr jW von Betriebsrätin Manuela Fischer. Keinen Zuwachs verzeichnete dagegen die Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU). Dabei waren es Mitstreiter dieser kleinen in etlichen Ortsgruppen über die Republik verstreuten »anarcho-syndikalistischen Gewerkschaft«, die überhaupt den Anstoß zur Produktion des »Strike-Bikes« gegeben, die Organisation und Logistik maßgeblich mitbestimmt und der Kampagne zu ihrem Erfolg verholfen hatten.

Dennoch sei es die IG-Metall-Flagge gewesen, die zuerst auf dem Werksgelände gehißt wurde, schilderte Folkert Mohrhof, Pressesprecher des »Solidaritätskreises Strike-Bike« der FAU, am Freitag gegenüber jW. Mohrhofs Klagen erschöpfen sich nicht im Vorwurf, die Konkurrenz schmücke sich mit fremden Federn. »Ich will zwar keinen Kleinkrieg. Aber die Frage muß erlaubt sein: Was hat die IG Metall getan, um der Belegschaft wirklich zu helfen?« Von einer offensiven Unterstützung, von umfassender Aufklärung könne keine Rede sein, so der FAU-Aktivist. »Während wir uns den Arsch aufgerissen haben, kamen von denen nur Pappschilder und Phrasen von bösen Heuschrecken, die Arbeitsplätze auffressen.«

Auch die Online-Portale Indymedia und Telepolis haben jüngst von Blockade- und Hinhalteversuchen seitens der IG Metall berichtet. Daß die mächtige Industriegewerkschaft darauf bedacht ist, Konkurrenz von links aus den Betrieben fernzuhalten, ist keine Neuigkeit. Mohrhofs Behauptung, »die wollten Ruhe haben, die wollten, daß der Betrieb abgewickelt wird«, wiegt da ungleich schwerer, auch wenn sich dies kaum beweisen läßt. Von den befragten Belegschaftsmitgliedern wollte dies niemand bestätigen. André Kegel verweigerte einen Kommentar, denn: »Ich will mich nicht in die Nesseln setzen.« Betriebsrätin Fischer äußerte sich »zufrieden« mit der IG Metall: »Die haben uns von Anfang an unterstützt.« Aber: »Der ein oder andere ist anderer Meinung.«

Offenbar aus gutem Grund. Den neu gewonnen Mitgliedern wurden zinslose Darlehen als Überbrückungshilfe versprochen, die die IG Metall jedoch bis heute nicht ausgezahlt hat. Die Mitgliedsbeiträge wurden hingegen umgehend eingezogen. IG-Metall-Funktionär Schmidt räumte diese Peinlichkeit gegenüber jW zwar ein, drückte sich wegen des »komplizierten Vorgangs« trotz wiederholter Nachfragen aber um eine Erklärung herum. FAU-Mann Mohrhof kam folgendes zu Ohren: »Es fehlte angeblich eine Unterschrift. Einmal hieß es, der ominöse Unterzeichner wäre im Urlaub, dann wieder krank. Die Leute wurden wochenlang für dumm verkauft.« Schmidt von der IG Metall versicherte dagegen: »Wir wollten niemals Kapital aus dem Fall schlagen, mir ging es immer um die Leute.« (...)

Hallo BakuRock, ich habe, wie schon gesagt, großen Respekt vor der Organisation der Aktion "Strikebike". Nur meinst Du nicht, dass das jetzige Nachtreten in Richtung IGMetall einfach nur kindisch und peinlich ist? Ihr verhaltet Euch genau so wie die "etablierten" Gewerkschaften! Es geht nur um das eigene Ego - ja den anderen nichts gönnen. "Wir sind die Besten, die anderen können nichts" - ich würde da mal drüber nachdenken, weil Pluspunkte sammelt Ihr dadurch ganz sicher nicht. Ganz zu schweigen von der Außenwirkung auf die Bürgerlichen usw. - was werden die wohl jetzt denken? Wohl eher: "typisch links, die können es einfach nicht, keine Einheit und kleingeistige Streitereien"...

So ein Kindergarten!!!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:53:30 Mo. 29.Oktober 2007
Statement des Betriebsrates vom letzten Freitag (komplettes Statement hier (http://www.nnz-online.de/news/news_lang.php4?ArtNr=42545&Step=0)):

Zitat(...)

Schnell bekam man Solidarität durch die IG-Metall, dem DGB, ver.di, DIE LINKE, die SPD, Bündnis 90/Die Grünen, dem Theater, der Stadtverwaltung Nordhausen, dem Landratsamt und vor allem durch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Nordhausen, dem Landkreis und mehr und mehr durch viele Menschen bundesweit, aus Europa und sogar auch Lateinamerika um nur einige wenige zu nennen. Unzählige E-Mails, Briefe, Sach- und Geldspenden gingen in der Freiherr-vom-Stein-Straße ein. Zeitweise ging es zu wie im Taubenschlag, denn viele Menschen wollten sehen was in Nordhausen passiert.

(...)

Letztlich war der Gipfel das MDR-Interview am 10.10. indem der Wirtschaftsminister des Freistaates Thüringen, Herr Reinholz (CDU), allein der Gewerkschaft IG-Metall und dem Betriebrat die Schuld an der Situation gab und für die Zukunft empfahl, man sollte doch einfach auf die Politik und den Wirtschaftsminister hören. Seitens der Belegschaft heißt es, dass man sich als Minister und gleichzeitig Nordhäuser Bürger für diese Aussage schämen solle!

(...)

Der größte Coup gelang aber, als man sich die Produktion des Strike-Bikes auf die Fahnen schrieb. Das Strike-Bike erfüllt zwei Funktionen. Zum einen ist es eine Protestnote für alle die so ein Fahrrad erwerben, zum anderen, dass man mit der Produktion dieser verhältnismäßig kleinen Stückzahl von 1.800 Rädern den Beweis antritt, dass eine effiziente und kostendeckende Produktion von Fahrrädern in Nordhausen sehr wohl möglich ist und nicht viel zu teuer, wie es die Lone-Star-Gruppe vorgab als man begründen musste warum das Werk in Nordhausen schließen müsse.

(...)

Trotz dem verlorenen Kampf, denn im ehemaligen IFA-Fahrradwerk werden am 1. November endgültig die Lichter gelöscht und auch weiterhin wird Lone-Star als eine von vielen ,,Heuschrecken" versuchen auf dem Rücken der Menschen Profit zu machen, bleibt der alte Slogan: Nordhausen ist überall – Menschen vor Profite!

Die Mitarbeiter der Bike Systems GmbH

Lasst das doch so stehen, Eure Hetze kommt auf Euch zurück! Auch die FAU hielt ihre Fahnen in jede Kamera - wo ist der Unterschied zu roten Wimpeln und Kappen? lg alfred
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 23:42:24 Mo. 29.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
.............................

Lasst das doch so stehen, Eure Hetze kommt auf Euch zurück! Auch die FAU hielt ihre Fahnen in jede Kamera - wo ist der Unterschied zu roten Wimpeln und Kappen? lg alfred

Das koennte wohl einigen so passen, dass wir das so stehen lassen - ich jedenfalls nicht.

Das ist ein Statement des Betriebsrates, also der IGM. Der aktive Teil der Kampagne waren aber die Mitglieder des Vereines "Bikes-in-Nordhausen", deren Statements und Presseveroeffentlichungen doch um einiges anders aussehen siehe:

//www.strike-bike.de

Im Uebrigen ist dieses Statement des BR ein uebles Nachtreten und einige Mitarbeiter kannten bis zur Veroeffentlichung die Schrift nicht, wie sie versicherten.

Von Hetze kann ja wohl schon gar nicht die Rede sein. Die Mitglieder der Kampagne und die Mitglieder des Vereins waren sich schon zu Beginn der Kampagne einig darueber, keine Konfrontation mit der IGM (dem hauptamtlichen Apparat) aus Ruecksicht den IGM-Mitgliedern gegenueber (ich war uebrigens etwas anderer Meinung)

Welchen Anteil der DGB (direkt oder indirekt) an der Entwicklung bis zur Abwicklung hat, gilt es noch aufzuarbeiten. Die IGM ist, glaube ich, eine DGB-Gewerkschaft!?

Ach ja - was wohl die Buergerlichen denken............? -geht mir sowas am A....... vorbei....

Wusstest du uebrigens, dass Anarchosyndikalisten garnicht links sind? Die Aufteilung/Spaltung in Links/Rechts/Mitte ist nur in dieser Gesellschaft moeglich. In der von uns angestrebten, gibt es sowas nicht. Aber dazu kann mensch sich im Theoriebereich schlauer machen, ich klugscheiss...... (wo ist der klugscheiss-smilie?)

lg | BakuRock
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 23:52:36 Mo. 29.Oktober 2007
ZitatDas koennte wohl einigen so passen, dass wir das so stehen lassen - ich jedenfalls nicht.

Na denne - macht Euren guten Ruf (StrikeBike) eben wieder kaputt. Ich find´s traurig, aber in dieser Gesellschaft seid Ihr mit diesem Verhalten bestens aufgehoben. Glaub mir, nicht nur ich werde den Kopf schütteln...
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Beitrag von: BakuRock am 00:08:55 Di. 30.Oktober 2007
Das Label "Strike-Bike" ist nicht "unser" guter Ruf, sondern ein Produkt von ehrlichen, kaempferischen und auch verzweifelnden ArbeiterINNEN aus Nordhausen.

Wir (wenn du mit "Euch" und "Euerm" die FAU meintest) haben den KollegINNen lediglich geholfen, ihren gemeinsamen Willen in die Tat umzusetzen. Nicht die FAU kaempft hier, sondern die KollegINNen.

Die FAU, als Organisation, hilft grundsaetzlich immer nur dort, wo schon eine Willensbildung erfolgt ist. So jedenfalls definiere ich meine Aufgabe. Die KollegINNen in den Betrieben geben den Takt vor - deren Willen ist der Ansporn. Das gilt auch fuer "Einzelkaempfer": Wenn ein/e FAU-GenossIN Probleme hat, dann artikuliert sie ein Ziel und, die Organisation/Mitglieder/GenossINNen helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Aber die Grundsaetze sind wohl besser hier nachzulesen:

//www.fau.org
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Beitrag von: Kater am 01:15:24 Di. 30.Oktober 2007
ZitatOriginal von alfred
Auch die FAU hielt ihre Fahnen in jede Kamera - wo ist der Unterschied zu roten Wimpeln und Kappen? lg alfred

der Unterschied ist der, daß jetzt auch mal in bürgerlichen Medien mit großer Verbreitung und mit Lesern und Leserinnen, die noch nie was darüber gehört haben, über die FAU berichtet wurde, capito?
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Beitrag von: handkey am 09:13:33 Di. 30.Oktober 2007
Moin, hier haste was worüber Du gleich mehrere Köpfe schütteln kannst.

Lesen kannste ja selber - die Links , die man findet, wenn man DGB+AHBR
bei Google eingibt, machen deutlich, was dieser "Gewerkschafts"bund mit den Arbeitergroschen seiner Mitglieder macht- ja das erinnert doch gewaltig an Coop, Neue Heimat, und so manche Finanzschweinerei, und es macht auch klar, daß die Herrschaften dieses Banken- Verkaufs- Geschäft über die gleiche "Lonestar" abgewickelt haben, die hier bei Bike-Systems zum Tragen kam.
Ein paar Milliönchen als Kaufanreiz sind noch zusätzlich geflossen, schade, daß das die Presse zur Zeit nicht breiter zu interessieren scheint.

Lynx:DGB+AHBR Bank (http://www.google.de/search?hl=de&q=DGB+%2B+AHBR&meta=&btnG=Google-Suche)

oder:AHBR und Lonestar (http://www.google.de/search?hl=de&q=AHBR%2BLonestar&btnG=Suche&meta=lr%3Dlang_de)
Noch Fragen?

@ Baku und @alle:
Seit gestern Abend hab ich mein knallrotes Fahrrad! Freu!

Und: Den Begriff (von Sub Marcos) :
"Von uns allen von unten für und mit uns allen von unten"

finde ich auch viel richtiger und wichtiger als den Begriff "Links", der nur deutlich macht, auf welcher Seite der "Quasselbude" jemand sitzen möchte.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 09:27:55 Di. 30.Oktober 2007
Wollte eigentlich die links in meinem Post eben genauer aufdröseln, ist aber, bei Interesse, nen eigenen Thread wert.

nur erstmal zum Anfang :

ZitatLone Star übernimmt das Ruder bei AHBR
Nach der Übernahme der gewerkschaftseigenen Hypothekenbank AHBR hat der neue Besitzer, der US-Finanzinvestor Lone Star, das Heft nun in die Hand genommen und den Chefposten neu besetzt.


alles weitere unter den o.g.
Links:

s.O. (http://www.chefduzen.de/thread.php?postid=93268#post93268)
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Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 09:54:39 Di. 30.Oktober 2007
Du vergißt noch das Verhökern des Gewerkschaftseigentums und -häuser durch den DGB-Vorstand an die amerikanische Heuschrecke Cerberus bzw. Fortress, die sich auch die Dresdner WOBA einsackte.

chefduzen.de: Tradition im Ausverkauf - Volkshaus Leipzig: Der DGB-Vorstand setzt auf Geld statt Geschichte (http://www.chefduzen.de/thread.php?threadid=4933&threadview=1&hilight=Heuschrecke&hilightuser=0&sid=&page=6#post48443)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 10:21:10 Di. 30.Oktober 2007
Danke, hab ich  persönl. nich vergessen, passt aber hierher.
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Beitrag von: alfred am 15:18:38 Di. 30.Oktober 2007
@handkey: Die nächsten zwei Tage geht zeitmäßig nichts, dann nehme ich mir Deine Links mal vor. Glückwunsch zum neuen Fahrrad.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:12:48 Do. 01.November 2007
Ja, also gegen einen Extra-Thread über die finanziellen Machenschaften der Gewerkschaften hätte ich auch nichts. Ich stelle mir auch die gut recherchierten Beiträge von JoKu interessant vor.

Ich bin selbst äußerst kritisch eingestellt, nur eben nach allen Seiten. Und polemische Seitenhiebe, wie sie z.B. hier im Thread gegen die IGMetall gefallen sind, finde ich äußerst nervig. Zumindest bei mir erreicht man damit das Gegenteil. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die FAU so etwas nötig hätte.

Zur Bezeichnung 'links' nur soviel, hier im Thread wurde von mir nur die mutmaßiche Sicht der Bürgerlichen zum Thema ins Spiel gebracht und ein durchschnittlicher Deutscher benennt nun einmal in seinem begrenztem Horizont alles subversive mit "links" oder eben die "Linken". Ich selbst sah mich bisher als "links von der Mitte" und am Begriff "links" fand ich auch noch nichts Anstößiges - gut, vielleicht ist da mal ein Update fällig (wenn es denn so wichtig ist).

Zum Thema Lone Star und angeblichen kriminellen Absprachen mit den bzw. der Gewerkschaft(en) will und kann ich den Hypothesen nicht ganz folgen, lasse mich da aber gern eines Besseren belehren. Nur fundiert und nachvollziehbar sollte es schon sein.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 21:29:31 Do. 01.November 2007
ZitatOriginal von Kater
ZitatOriginal von alfred
Auch die FAU hielt ihre Fahnen in jede Kamera - wo ist der Unterschied zu roten Wimpeln und Kappen? lg alfred

der Unterschied ist der, daß jetzt auch mal in bürgerlichen Medien mit großer Verbreitung und mit Lesern und Leserinnen, die noch nie was darüber gehört haben, über die FAU berichtet wurde, capito?

'Capito' ist das, nur was hat Dein Einwurf mit meiner Frage zu tun? Das über die FAU und ihre Aktion zurecht berichtet wurde und das Logo präsentiert werden muss ist klar.

Ich bezog mich auf die Anprangerung von roten Insignien einer Industriegewerkschaft. Aber warum darf einer etwas bemängeln, wenn er es auch nicht anders macht?

Nochmal, ich fand die Aktion der FAU (und mir ist wirklich scheißegal, ob sie sich als 'links' bezeichnen, oder nicht!) gut. Ich war den großspurigen Sprüchen gegenüber sehr skeptisch eingestellt, wurde dann aber von der Umsetzung positiv überrascht. Zu deutsch - ich hätte es ihnen nicht zugetraut.

Um so weniger gefällt mir das öffentliche Verhalten und deren Wirkung nach der erfolgreichen Aktion. Schön für BakuRock, dass es ihm egal ist - ich finde es schade.

Jedem das seine...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 00:37:26 Fr. 02.November 2007
ZitatOriginal von alfred
..............................................
Jedem das seine...

Das - ist dann doch einer zuviel..........  X(
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 04:21:36 Fr. 02.November 2007
ZitatOriginal von BakuRock
Das - ist dann doch einer zuviel..........  X(

Du hast Dein Weltbild und ich mache mir meine eigenen Gedanken, was ist Dir daran zu viel?

Den Widerspruch, hier wiederholt auf die FAU hinzuweisen aber gleichzeitig zu behaupten, sämtliche Wahrnehmungen der Umwelt darauf wären Dir egal, hast Du bei aller Theorieversessenheit bisher nicht versucht aufzuklären.
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Beitrag von: flipper am 09:39:36 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von alfred
Auszug aus Junge Welt (http://www.jungewelt.de/2007/10-22/025.php) vom 22.10.2007 (siehe an, ein linkes Blatt, welches objektiv berichten kann):
Zitat(...)
Kritik an IG Metall

Offenbar aus gutem Grund. Den neu gewonnen Mitgliedern wurden zinslose Darlehen als Überbrückungshilfe versprochen, die die IG Metall jedoch bis heute nicht ausgezahlt hat. Die Mitgliedsbeiträge wurden hingegen umgehend eingezogen. IG-Metall-Funktionär Schmidt räumte diese Peinlichkeit gegenüber jW zwar ein, drückte sich wegen des »komplizierten Vorgangs« trotz wiederholter Nachfragen aber um eine Erklärung herum.

FAU-Mann Mohrhof kam folgendes zu Ohren: »Es fehlte angeblich eine Unterschrift. Einmal hieß es, der ominöse Unterzeichner wäre im Urlaub, dann wieder krank. Die Leute wurden wochenlang für dumm verkauft.« Schmidt von der IG Metall versicherte dagegen: »Wir wollten niemals Kapital aus dem Fall schlagen, mir ging es immer um die Leute.« (...)

genau. und die folgen der FAU. und die sponsert die IGM ja wohl aus gutem grund nicht.
alles klar? der FAU fällt sehr wohl die verantwortung für die ganze aktion zu, wenn Bakurock hier wie ein neoliberaler rechtsverdreher erklärt die Kollegen machten das alles in eigenregie ist das lächerlich und feige. wenn man so eine aktion anleiert dann hat man auch die verantwortung dafür, oder soll das heissen, die FAU wälzt immer alle verantwortung und risiken für ihre aktionen nach unten ab? dann steht es ihr nicht zu die IGM in irgendeiner weise zu kritisieren.  :P

sollte sich die aktion am ende als unwirtschaftliche selbstausbeutungsspontiaktion mit nachteilen für karriere (betriebsbesetzung kommt bestimmt gut im lebenslauf bei bewerbung) und sozialleistungsbezug und arbeitsrechtlich (abfindungen, etc) herausstellen, dann ist die FAU dafür voll verantwortlich und haftbar.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 14:22:01 So. 04.November 2007
LOL - neoliberaler rechtsverdreher.........  LOL

Der "neoliberale rechtsverdreher" kennt sogar auf o.g. geistigen Duennpfiff eine Antwort:

Abschlussparty "Strike-Bike" (unbedingt reinhoeren!!!) (http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19502)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 15:21:39 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von BakuRock
LOL - neoliberaler rechtsverdreher.........  LOL

Der "neoliberale rechtsverdreher" kennt sogar auf o.g. geistigen Duennpfiff eine Antwort:

Abschlussparty "Strike-Bike" (unbedingt reinhoeren!!!) (http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19502)

BakuRock, du gehst wieder einmal nicht auf Argumente bzw. Aussagen ein. Ich nannte das schon einmal 'überheblich' und 'arrogant'. Ich stimme flipper nicht in allen bisher gemachten Aussagen zu, aber viele seiner Einwürfe sind augenscheinlich gerechtfertigt, bzw. einer weiteren Erläuterung durch Dich wert. Was aber machst Du? Du kanzeltst wieder einmal alles in überheblicher Weise ab und setzt wieder nur einen FAU-Link (den wohl die wenigsten überhaupt anklicken und wenn bringt er auch niemanden in der Sache weiter).

Ich kann nur hoffen, dass sich andere FAU-Leute menschlicher verhalten! Außerdem bin ich immer noch geschockt, dass Dir die Außenwirkung der FAU scheißegal (Zitat: 'geht mir sowas am A....... vorbei....') ist - zu dieser Weltsicht hast Du auch noch keine Erklärung abgegeben...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 15:34:16 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von alfred
BakuRock, du gehst wieder einmal nicht auf Argumente bzw. Aussagen ein. Ich nannte das schon einmal 'überheblich' und 'arrogant'.
Ich kann nur hoffen, dass sich andere FAU-Leute menschlicher verhalten! Außerdem bin ich immer noch geschockt, dass Dir die Außenwirkung der FAU scheißegal (Zitat: 'geht mir sowas am A....... vorbei....') ist - zu dieser Weltsicht hast Du auch noch keine Erklärung abgegeben...

jo er benimmt sich schon wie ein "richtiger Gewerkschaftsoberboss" unser FAU-bsirske! :D
immer wieder erstaunlich, was plötzlich erlangte macht durch erfolg aus idealistischen menschen macht  :froehlich>

aber ich gönns ihm. möge er lernen mit macht vernünftig umzugehen :D
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: BakuRock am 16:58:14 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von alfred
ZitatOriginal von BakuRock
..........................
Abschlussparty "Strike-Bike" (unbedingt reinhoeren!!!) (http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=19502)

Dies ist kein Link zur FAU - es ist ein Link zu freien Radios.

Zitat..........
Ich stimme flipper nicht in allen bisher gemachten Aussagen zu, aber viele seiner Einwürfe sind augenscheinlich gerechtfertigt, bzw. einer weiteren Erläuterung durch Dich wert.
.............................

Mag ja ueberheblich sein, aber ich muss nichts und niemenschen "erlaeutern" - und wenn, dann entscheide ich das fuer mich.

ZitatIch kann nur hoffen, dass sich andere FAU-Leute menschlicher verhalten! Außerdem bin ich immer noch geschockt, dass Dir die Außenwirkung der FAU scheißegal (Zitat: 'geht mir sowas am A....... vorbei....') ist - zu dieser Weltsicht hast Du auch noch keine Erklärung abgegeben...

"menschlicher"  ?(

@alfred - wenn du schon zitierst, dann bitte im richtigen Zusammenhang:

ZitatOriginal von BakuRock
Ach ja - was wohl die Buergerlichen denken............? -geht mir sowas am A....... vorbei....
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Carpe Noctem am 17:49:51 So. 04.November 2007
Liebe Streihähne,

die FAU hat den Betriebsbesetzern dabei geholfen, ein neues Produkt zu vermarkten. Sie tut das, weil Besetzungen durchaus ein Mittel der Wahl sind, wenn es um Arbeitsplätze und selbstbestimmte Produktion geht. Dabei geht es aber ausschliesslich um die Menschen, deren Existenz daran hängt. Aus den Beratungsleistungen und logistischen Hilfen ergibt sich aber keine Haftung für die Folgen von Fehlern anderer Beteiligter.

Das die FAU und der DGB sich historisch bedingt nicht grün sind, ist altbekannt und kaum Anlass zur Verwunderung. Man könnte darüber nachdenken, auf wessen Mist dieser aktuelle Konflikt gewachsen ist, aber man kann es ich auch schenken und die positiven Akpekte sehen. Da wäre nämlich der Punkt, dass der schwelende Konflikt zwsichen den beiden Gewerkschaftskonzepten das Projekt Strik-Bike nicht zu Fall gebracht hat. Die Konfliktaustragung ist ein Nebenschauplatz und kein Hindernis für das neue Produkt. Es lebe das Strike-Bike!

Innerhalb der FAU ist Meinungsfreiheit überlich. Wenn BakuRock hier seine persönliche Anschauung an Hand von Pressemitteilungen zum besten geben möchte, ist es ihm unbenommen. Er spricht aber nicht für die gesamte Organisation, sondern für sich privat. Das ist sein Recht als Mensch und Mitglied (sofern er FAU-Mitglied ist, was ich nicht weiss). Niemand in der FAU hat das Recht, einfach so ohne imperatives Mandat für die Gesamtorganisation zu sprechen oder schreiben. Ich auch nicht. Mein Statement ist ebenfalls eine persönliche Stellungnahme. Ich pfeife auf den DGB und lege grossen Wert auf die gelungene Aktion der Belegschaft in Nordhausen. Es leben die solidarischen ArbeiterInnen und ihr schickes Fahrrad! Hola!

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 18:03:00 So. 04.November 2007
(edit: @BakuRock)

Es war der richtige Zusammenhang und erklärt hast Du Dich immer noch nicht, aber Du hast natürlich recht, müssen tust Du nichts.

Mit 'menschlich' meinte ich, dass mich als Arbeitnehmer solch ein "Mensch" wie Du unter keinen Umständen vertreten (bzw. 'beratend zur Seite stehen') dürfte und dann wollte ich der Hoffnung Ausdruck verleihen, dass es in der FAU auch andere Charaktere gibt - war das jetzt deutlich genug erklärt?

Ich werde mich zukünftig trotz allem bemühen, die FAU getrennt von Deinem Charakter zu betrachten.


Abseits dieses Threads hoffe ich aber trotzdem auf ein gutes Auskommen mit BakuRock.  :)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 18:07:07 So. 04.November 2007
Der Vorpost war natürlich an BakuRock gerichtet.

@Carpe Noctem, Dein Statement klingt gut.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Carpe Noctem am 18:23:34 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von alfred
Ich werde mich zukünftig trotz allem bemühen, die FAU getrennt von Deinem Charakter zu betrachten.

Ich persönlich hoffe das sehr. Die FAU besteht aus nahezu 500 Individuen und kann sich kaum am Verhalten eines einzelnen Mitglieds messen lassen, zumal es sich hierbei eher um die Interpretation eines vermeintlichen Charakters durch Dritte handelt.

Es ist nicht verwunderlich, wenn die Öffnetlichkeitspräsenz der FAU, welche überhaupt nur selten mal in den Massenmedien wahrnehmbar ist, Angriffsfläche bietet. Die überwiegende Majorität des Landes will uns nicht wahrnehmen, wahrhaben oder in unserer Existenz bestätigen, und befürwortet mit Sicherheit eine Auflösung der Gewerkschaft FAU. Das gilt nicht nur für Rechts und die sog. bürgerliche Mitte, sondern grösstenteils auch für die hierarchisch organisierte Linke. Es ist vielen Leuten ein Dorn im Auge, dass die Belegschaft in Nordhausen sich freiwillig zur Zusammenarbeit mit der FAU bereit erklärt hat. Ich denke, die Entscheidung der arbeitenden Menschen dort ist zu respektieren. Sie wissen was sie tun und haben damit schon ihr erstes Etappenziel erreicht.

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 19:13:24 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von Carpe Noctem
Aus den Beratungsleistungen und logistischen Hilfen ergibt sich aber keine Haftung für die Folgen von Fehlern anderer Beteiligter.

Niemand in der FAU hat das Recht, einfach so ohne imperatives Mandat für die Gesamtorganisation zu sprechen oder schreiben.CN

- das möcht ich aber bestreiten! wer ist dann für dies "werk" verantwortlich?

- soll das heissen ich hab nicht das recht zu kritisieren?  :(
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Carpe Noctem am 19:52:44 So. 04.November 2007
ZitatOriginal von flipper
- das möcht ich aber bestreiten! wer ist dann für dies "werk" verantwortlich?

Das sind Institutionen wie z.B. der Insolvenzverwalter und die Belegschaft, aber nicht die FAU.

Zitat- soll das heissen ich hab nicht das recht zu kritisieren?  :(

Doch klar darfst du das, ich würde mir nur wünschen dass differenziert wird zwischen Einzelpersonen wie BakuRock oder mir und der Organisation FAU. Für dich gilt ja die gleiche Meinungsfreiheit wie für alle anderen auch. Sogar die FDP hat hier... :D

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: schwarzrot am 23:24:25 So. 04.November 2007
...Schon komisch wie sich manche hier auf die kleine FAU gewerkschaft stürzen, als wär die an den schweinereien des kapitalismus schuld.

Ich kann euch ja verstehen! Mir wär auch lieber gewesen, die betriebsbesetzung hätte zu einem allgemeinen bundesweiten aufstand und einer weitreichenden positiven veränderung der verhältnisse geführt, aber immerhin: Strike-bike hat zeigen können, das auch ohne chef produziert werden kann und das sogar in d-land.

Aber sein wir doch bei aller kritik mal ehrlich, was wäre denn anders geworden, wenn die IGM oder ver.di statt FAU die streikenden unterstützt hätte? Nicht viel, warscheinlich wär die belegschaft noch viel schneller am arsch gewesen. Da denk ich gibt es genug unrühmliche beispiele für.

Und flipper:
Zitatdie FAU wälzt immer alle verantwortung und risiken für ihre aktionen nach unten ab?

FAU hat kein 'oben' (zumindest wenn sie sich an ihre statuten halten), kann also auch nix nach 'unten' abwälzen.
Ist natürlich schwer in unserer antrainierten oben-verantwortung+geld/unten-klappehalten+blechen -welt sich sowas vorzustellen.

Richtig schräg wirds aber wenn du sowas bringst:
Zitatsollte sich die aktion am ende als unwirtschaftliche selbstausbeutungsspontiaktion mit nachteilen für karriere (betriebsbesetzung kommt bestimmt gut im lebenslauf bei bewerbung) und sozialleistungsbezug und arbeitsrechtlich (abfindungen, etc) herausstellen,
Du bist doch hoffentlich nicht der meinung, die belegschaft hätte sich lieber nicht wehren sollen, weil sich das besser im lebenslauf macht? ?(
Kann ich mir nicht so recht vorstellen das du das propagierst!
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Carpe Noctem am 00:40:19 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von schwarzrot
Du bist doch hoffentlich nicht der meinung, die belegschaft hätte sich lieber nicht wehren sollen, weil sich das besser im lebenslauf macht? ?(
Kann ich mir nicht so recht vorstellen das du das propagierst!

In gewisser Hinsicht hat er ja nicht unrecht. Öffentlich unangepasstes Verhalten zu zeigen, zieht u.U. Konsequenzen nach sich. Man sollte schon dahinter stehen, wenn man sich auf die Barrikaden begibt. Um so erfreulicher, dass es den Leuten das wert ist. Wir haben hier immerhin bürgerliche Arbeitnehmer vor uns, die sehr umdenken mussten, um für ihre Existenz kämpfen zu können. Mit Duckmäusertum wären sie bereits heute arbeitslos, mit dem schicken Löchli im Lebenslauf namens "stellensuchend".

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass flipper unser "schick für jeden Dünnpfiff ne Klage und mach das übern Anwalt" Kollege glaubt, dass man sich unablässig einer solch brechreizerregenden Subordination zu befleissigen habe. Eher stelle ich mir vor, dass er uns als FAU provozieren wollte, weil ihm BakuRocks Postings nicht passen =)

Grüsse - CN
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 10:34:00 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von Carpe Noctem
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass flipper unser "schick für jeden Dünnpfiff ne Klage und mach das übern Anwalt" Kollege glaubt, dass man sich unablässig einer solch brechreizerregenden Subordination zu befleissigen habe. Eher stelle ich mir vor, dass er uns als FAU provozieren wollte, weil ihm BakuRocks Postings nicht passen =)
CN

mitnichten

aber man muss schon mal das zwischenergebnis im sinne wirtschaftlicher vor- und nachteile für die angestellten kritisch beleuchten dürfen, insbesondere wenn ihr euch weigert, verantwortung zu übernehmen für das was ihr propagiert habt und die folgen.
werdet mal erwachsen.

OT:
warum nicht anwälte für uns arbeiten lassen solangs das "armenrecht" gibt?
viele hilfesuchende sind mit den nerven am ende und kriegen ne krise wennse nur nen brief vom amt in der hand haben. was ist daran "dünnpfiff" ?  :( nur wenige haben unsere drahtseilnerven und anwälte machen das gerne, die sind für solche reibereien ausgebildet und konditioniert und können damit professionell um.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 10:42:38 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von schwarzrot
Du bist doch hoffentlich nicht der meinung, die belegschaft hätte sich lieber nicht wehren sollen, weil sich das besser im lebenslauf macht? ?(
Kann ich mir nicht so recht vorstellen das du das propagierst!

tatsache ist, dass jeder der strike-bike arbeiter jetzt lebenslang bei der wirtschaft ganz oben auf der schwarzen liste steht (dafür hat der ex-geschäftsführer garantiert noch gesorgt, so verärgert wie der war). das hätte jedem klar sein müssen. euch wars hoffentlich auch klar.

solche risikoabwägungen sollte man vor so einer aktion durchführen und die strike-bike arbeiter dazu entsprechend beraten, habt ihr das getan? hoffentlich. denn nach der aktion wenn der presserummel abgeflaut ist, kräht ja nach diesen menschen kein hahn mehr, wenns vorbei ist, die FAU (die den ruhm kassiert hat) dann noch? da bin ich ja mal gespannt. das werden wir beobachten und euch beim wort nehmen. auch das gehört zur verantwortung, die man wohl von einer im sinne der arbeiterschaft "seriösen organisation" verlangen kann.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: schwarzrot am 11:16:28 Mo. 05.November 2007
Ist dir ja hoffentlich klar, dass die belegschaft eine 'permanente betriebsversammlung' hatte, noch bevor die fau irgendwas geholfen hat?

Aber nett, dass du 'uns' beobachtest. Da bist du in prima gesellschaft, mit leuten mit denen du eigentlich nicht in einem raum sitzen möchtest.
(wieso überhaupt uns?)

Das die beschäftigten dort weiterhin, sofern sie in der fau organisiert sind, sich auf die strukturen der gewerkschaft verlassen können, nehme ich doch mal stark an?
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 11:21:07 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von schwarzrot
Ist dir ja hoffentlich klar, dass die belegschaft eine 'permanente betriebsversammlung' hatte, noch bevor die fau irgendwas geholfen hat?

Aber nett, dass du 'uns' beobachtest. Da bist du in prima gesellschaft, mit leuten mit denen du eigentlich nicht in einem raum sitzen möchtest.
(wieso überhaupt uns?)

Das die beschäftigten dort weiterhin, sofern sie in der fau organisiert sind, sich auf die strukturen der gewerkschaft verlassen können, nehme ich doch mal stark an?

-ja. beantwortet das meine frage?

-wie kommst du denn darauf? also einfache FRAGEN als persönliche anfeindung zu verstehen ist nicht professionell, entschuldigung.

-freut mich zu hören.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 11:55:53 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von flipper
Tatsache ist, dass jeder der strike-bike arbeiter jetzt lebenslang bei der wirtschaft ganz oben auf der schwarzen liste steht (dafür hat der ex-geschäftsführer garantiert noch gesorgt, so verärgert wie der war). das hätte jedem klar sein müssen. euch wars hoffentlich auch klar.

solche risikoabwägungen sollte man vor so einer aktion durchführen und die strike-bike arbeiter dazu entsprechend beraten, habt ihr das getan? hoffentlich. denn nach der aktion wenn der presserummel abgeflaut ist, kräht ja nach diesen menschen kein hahn mehr, wenns vorbei ist, die FAU (die den ruhm kassiert hat) dann noch? da bin ich ja mal gespannt. das werden wir beobachten und euch beim wort nehmen. auch das gehört zur verantwortung, die man wohl von einer im sinne der arbeiterschaft "seriösen organisation" verlangen kann.

Da muss ich widersprechen, denn jetzt läuft ja alles in den "üblichen" Bahnen. Die Beschäftigten sind komplett (nehme ich an?) in der Auffanggesellschaft, sozusagen unter IGMetall-Betreuung - das ist ja eben das, was den FAU-Leuten nicht passt.

Ist dann diese "Fortbildung" abgeschlossen, wird wohl ein Großteil in Arbeitsverhältnisse "gebracht" - das dabei gemauschelt wird ist klar und offensichtlich nicht in Ordnung. Die Empörung über solche Vorgänge liegt naturgemäß extern beim Betrachter, der aus der Ferne diese Mauschelei beobachtet - nur für die betroffenen Arbeiter ist es das Beste (und von denen wird sich wohl niemand darüber beschweren).

Wenn man dann in ein paar Jahren zurückblickt, wird die Zusammenfassung folgende sein: Erstbetreuung IGM, dann Aktion Strikebike durch die Fau, dann wieder "geordnete Abwicklung" (im positiven Sinne, also keine LoneStar-Verschwörungstheorien!) durch die IGM.


PS: Die LoneStar-IGM-DGB-Verschwörungstheorien wurden bisher auch immer nur als Brocken hier hin geworfen. Es wäre mal an der Zeit, das näher zu belegen - weil mir hat sich das ehrlich gesagt NICHT erschlossen! Ich meine der Thread ist eh von Bike System abgekommen, also könnten das die FAU-Leute eigentlich hier darlegen, oder?
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: schwarzrot am 11:57:54 Mo. 05.November 2007
flipper:
Zitatda bin ich ja mal gespannt. das werden wir beobachten

Zitat-wie kommst du denn darauf? also einfache FRAGEN als persönliche anfeindung zu verstehen ist nicht professionell, entschuldigung.

ok, hab ich vielleicht nur komisch verstanden. ;)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:05:34 Mo. 05.November 2007
flipper,
auf was für nem Film biste eigentlich?
Sicher, Kritik sollte nicht nur an der Politik der DGB Gewerkschaften geübt werden, es kann auch durchaus die Praxis und der theoritische Überbau der FAU hinterfragt werden.

Aber BakuRock, jemand der sich solidarisch verhält (er setzt sich nicht für seine primären Eigeninteressen ein, sondern für andere, die beschlossen haben sich zu wehren) und klassenkämpferisch aktiv ist, so dumm und plump zu beleidigen, ist einfach nicht mehr feierlich.

Du redest bei chefduzen gerne von "wir" und dann gibt es wohl noch welche in der Community, die nicht zu "uns" gehören. Da wird's aber wirklich haarig, wenn begonnen wird Gräben zwischen den Ausgebeuteten aufzureißen. Ich will weder Diskussionen noch Kritik abwürgen, aber das was hier an "Auseinandersetzung" stattfindet, hat keinen Stil und hat auch in diesem Forum nix verloren.

Von BakuRock habe ich immerhin mitbekommen, daß er sich aktiv einsetzt für den Widerstand einfacher Leute gegen Kapitalinteressen. flipper glänzt eher durch Phantasien von "richtigen Männern" und dem Gebrauch militärischen Vokabulars. Chefduzen ist kein Computerspiel.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 12:31:32 Mo. 05.November 2007
Ich fände es trotzdem interessant, wenn auf die Verquickungen der alten Gewerkschaften mit dem Kapital und deren Folgen eingegangen wird.

Und dann hoffe ich noch, dass wir das ohne das Eingreifen von Kellerkind hinbekommen...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: flipper am 12:32:50 Mo. 05.November 2007
ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Aber BakuRock, jemand der sich solidarisch verhält (er setzt sich nicht für seine primären Eigeninteressen ein, sondern für andere, die beschlossen haben sich zu wehren) und klassenkämpferisch aktiv ist, so dumm und plump zu beleidigen, ist einfach nicht mehr feierlich.

Du redest bei chefduzen gerne von "wir" und dann gibt es wohl noch welche in der Community, die nicht zu "uns" gehören. Da wird's aber wirklich haarig, wenn begonnen wird Gräben zwischen den Ausgebeuteten aufzureißen. Ich will weder Diskussionen noch Kritik abwürgen, aber das was hier an "Auseinandersetzung" stattfindet, hat keinen Stil und hat auch in diesem Forum nix verloren.

Von BakuRock habe ich immerhin mitbekommen, daß er sich aktiv einsetzt für den Widerstand einfacher Leute gegen Kapitalinteressen. flipper glänzt eher durch Phantasien von "richtigen Männern" und dem Gebrauch militärischen Vokabulars. Chefduzen ist kein Computerspiel.

-zitat? wo ist die beleidigung?

-ich weiss nicht was du meinst. tatsache ist, dass ich ständig von den anarchosyndikalisten hier angegriffen werde wenn ich nur den mund aufmache.
diese angeblich so fortschrittlichen genossen ertragen keine kritik, noch nicht einmal unwillkommene fragen.

-schön. aber unter seiner wiederholt erklärten ablehnung von jeder verantwortung habe ich meine bedenken. tut mir leid. wenn die administration hier auch deiner meinung ist, dann halt ichs maul, ansonsten lass ich mich ned zensieren  X(

EDIT:
ich bin raus aus dem thread. mir reichts. ich bin nur reingekommen, weil hier ziemlich übel  auf der IGM rumgehackt wurde.
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 19:04:55 Mo. 05.November 2007
@ man of constant sorrow:
Danke, sowas musste hier auch mal von jemand gesagt werden, der nicht in den Sippenhaft- anarcho-syndkl.-Verdacht gerät.

@ Alfred:
nach einem längeren Wochenende ohne Internet-Zugang, weil ich Dir gerne schon vorher antworten wollte:
Frage: Was ist denn so schlecht an der Unterstützung von Leuten, die schon beschlossen haben, sich selbst zu wehren, bevor die Fau mit n´paar Ideen dazukam(, die dankbar aufgenommen wurden).- ohne gleich mit Beitrittsformularen wie bei der IGM zu winken,(von der die Belegschaft die versprochene Kohle bis heute nicht gekriegt hat.
-und daß zum weitermachen bei Insolvenz die "ganze Fabrik zu kaufen" wohl´n zu harter Brocken war, siehste wohl selber.- da konnte mensch nur schöde "kapilistisch" bei der Investorensuche helfen...

@flipper-"Beobachter":...  ;(

und sonst:
daß menschen, die sich wehren, auf schwarze Listen kommen können, ist ja kaum zu vermeiden- soll wir uns alle besser nicht wehren?- oder besser, die ganze Bevölkerung kommt auf deren schwarze Liste, weil dann nix mehr geht.

Heute ist Guy-Fawkes-Tag...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 22:29:08 Mo. 05.November 2007
Hier noch etwas "Hintergrundinfo" eines Companero-
besser hätt ichs nich hingekriegt:

Die Rolle der IGM – »Keine Chance für Gegenwind« - für wen?

Am 10. Juli hieß es in einer Pressemitteilung: »Tatsächlich wurden schrittweise sämtliche Aufträge der Bike Systems GmbH an den Wettbewerber, die MiFa AG in Sangerhausen, übergeben, um die Beteiligung der Lone-Star an der MiFA mit Aufträgen und Vorräten aus Nordhausen zu finanzieren«. Und die Neue Nordhauser Zeitung fährt fort: Was die Belegschaft jetzt besetzt, das ist quasi ein filetiertes Unternehmen, das für einen Investor vollkommen uninteressant ist. Der Markt ist quasi bereinigt. (nnz)

Trotz dieser eindeutigen Tatsache, dass nämlich die MIFA Neukirch und Nordhausen plattmacht, wurden dann im besetzter Werk vorproduzierte IGM-Schilder aufgestellt, die das Hedge-Fonds-Unternehmen Lone Star als gefräßige »Heuschrecke« (die Affinität zum Rattenvergleich mit den Juden ist einkalkuliert!*) und Lone Star als »HIV-Seuche« plakativ dargestellt werden. Und als wenn die sozialpartnerschaftliche Politik der IGM nicht auf zur »Anarchie gegen den Sozialstaat« beigetragen hätte ....

Der Verlust von Fähigkeiten und Kenntnissen hat mit der Verteidigung des »nationalen Standortes« rein gar nichts zu schaffen. Wer eine sozialistische-libertäre Gesellschaftsordnung auf seine Fahnen geschrieben hat, geht ja wohl on einer dezentralisierten Industrie bzw. regional autarken Versorgungsproduktion aus. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ist ein profitorientiertes Spielchen von Investoren, nationalen Kapitalisten, international operienden Banken und Hedge Fonds, Umstrukturierungs-maßnahmen der Weltbank-Think Tanks und des IWF, die global ganze Regionen von Industrieländern zu landwirtschaftlichen Produzenten degradieren und andersherum. Einfach, weil so die Profite maximiert werden können. Gegen das bürgerliche Horror-Szenario von »Klima-Katastrophe« und nachhaltigem Umweltschutz stehen diese Forderungen der libertären Arbeiterbewegung seit den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts auf der Tagesordnung – allerings unter der Kontrolle der organisierten Arbeiterklasse.

Theorie schadet nix – auch wenn's Karl Marx gesagt hat

Ohne Klassenkampf und Arbeiter-Widerstand gegen diese keineswegs »natürliche« Entwicklung der Produktivkräfte, diese Ausbeuter-Ordnung, werden die Reichen immer Reicher und gefräßiger und die Arbeits- und Lebensbedingungen der weltweiten Arbeiterklasse wird immer weiter niedergedrückt. Wer sich nicht wehrt, der geht zum Teufel, das ist die Quintessenz.

Was ist, wenn die von Deutschland nach Mexiko verlagerte Textilproduktion, die mittlerweile – ebenso wie die Billig-Kaffeeproduktion – in Vietnam angekommen ist, durch die Waschmaschinenproduktion aus den zu teuer gewordenen Tigerstaaten verdrängt wird? Nähen wir dann in Deutschland wieder T-Shirts so wie bereits »hippe ,Affentor'-Designermode« zu 1 Euro-Löhnen wie in der gemeinnützigen »Werkstatt Frankfurt« unter dem Beifall von ver.di?
 Oder kommt die HighTech-Produktion zu uns zurück, weil wir längst ein Billiglohnland geworden sind? Eines ist sicher: die Zahl der Industriearbeiter/innen auf der Welt ist nicht gesunken, sie steigt an. Das liegt daran, dass Waschmaschinen, Kühlschränke, Rasierapparate, Autos und Fahrräder noch nicht von »Aliens« im Weltall hergestellt werden, sondern durch Klassengenoss/innen irgendwo auf diesem blauen Planeten, zu Hungerlöhnen.
Und noch etwas extrem falsches und dummes Geschreibsel: »Und die Entstehung des internationalen Finanzkapitals geht nicht etwa auf geplante Machenschaften böswilliger Akteure zurück, sondern ereignet sich im Kapitalismus ganz natürwüchsig, wenn das Geld nicht zurück in die produktive Sphäre wandern kann, weil dort der Kapitalbedarf gesättigt ist.«
 So gottgegeben diese Dummheit sein mag, so goutierten selbsternannte Intellektuelle Vordenker – von wem auch immer – diesen peinlichen Quark. Nichts ereignet sich naturwüchsig, einfach so; Geld schon gar nicht. Es handelt sich dabei um abgepreßten Mehrwert. Und der Kapitalbedarf ist in den USA ebenso wenig gesättigt wie in Deutschland – die Profitraten sind einfach zu gering, um hier lohnend zu investieren. Da kommen steuersubventionierte Betriebs- und Produktionsverlagerungen innerhalb der EU oder in andere Staaten gerade recht.

Es fragt sich also, wenn »die Tendenz der Dinge in diesem System solcher Natur ist, besagt das etwa, daß die Arbeiterklasse auf ihren Widerstand gegen die Gewalttaten des Kapitals verzichten und ihre Versuche aufgeben soll, die gelegentlichen Chancen zur vorübergehenden Besserung ihrer Lage auf die bestmögliche Weise auszunutzen? Täte sie das, sie würde degradiert werden zu einer unterschiedlosen Masse ruinierter armer Teufel, denen keine Erlösung mehr hilft.« Das schrieb Karl Marx 1865 in seinem Text »Lohn, Preis, Profit«, den unsereins damals während seiner Legrzeit als Schulungsmaterial gelesen und erörtert hat. Vielleicht sollten einige Leute mit so genannten antideutschen und anderen dummerhaften, pseudolinken Positionen mal wieder die grundlegenden Kapitalismuskritik zuwenden. Sie würden dann bei Marx die Unterscheidung in »industrielle« und »geldverleihende« Kapitalisten mit ihrem »industriellen oder kommerziellen Profit« kennenlernen. Heute wird das marodierende Kapital der Hedge Fonds der LONE STAR, BLACKSTONE und CERBERUS-Kapitalgesellschaften selbst von den Gewerkschaften des DGB hofiert, denn die verscherbelten über ihre gewerkschaftseigene Beteiligungsgesellschaft BGAG in Frankfurt ihre letzten Bank, die Allgemeine HypothekenBank Rheinboden (AHBR) Ende 2005 an die LONE STAR – und zahlte noch 871 Millionen Euro Mitgliedsbeiträge als »Mitgift« drauf! Ver.di und andere ,,parken" ihre Mitgliedsmilliarden bei BLACKSTONE (die dann im Arbeitskampf bei der Ausgliederung von Telekom-Teilen aktiv wird – gegen die ver.di-Gewerkschaft!). Wie stand doch noch in Nordhausen auf einem IGM-Plakat: »Mit Lone Star kooperieren heißt Zukunft verlieren.«

Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die meinen, sich gegen die kapitalistische Logik wehren zu müssen, ehe sie ihre eigenen Überzeugungen und die Verteidigung ihrer Würde als Arbeiter/in »zum Teufel« gehen lassen, müssen sich woanders orgnisieren als in den DGB-Gewerkschaften. Das Ziel sollte eine wirkliche Klassenkampforganisation sein, die nicht »in ihren tagtäglichen Zusammenstößen mit dem Kapital feige nachgeben«, weil sie sich dadurch  »selbst unweigerlich der Fähigkeit berauben, (eine) irgendwelche umfassendere Bewegung ins Werk zu setzen« . Da genau das der DGB nicht will, bedarf es anderer kämpferischer Gewerkschaften und Organisationen, die den zwingend notwendigen Klassenkampf für eine bessere Gesellschaft führen wollen und fortsetzen können.

* trotz dieses (bewußten oder unbewußten) Vergleichs (der letztlich ja keiner ist, da hier Firmen mit gefräßigen Tieren und nicht mit Menschen verglichen wurden),  würde ich den SPD-Müntefering nicht als Nazi titulieren; was wären dann nämlich die anderen und wäre die NPD und die Neo-Nazis. Ein Wiederauflebenlassen der »Sozialfaschismus-Theorie« der stalinistisch-völkischen KPD unter Thälmann kann nur aus der selben Ecke kommen, aber nicht durch libertäre Kommunist/innen.

So weit erst mal-
 gut´s nächtle
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 01:05:30 Di. 06.November 2007
ZitatOriginal von handkey
@ man of constant sorrow:
Danke, sowas musste hier auch mal von jemand gesagt werden, der nicht in den Sippenhaft- anarcho-syndkl.-Verdacht gerät.

Der durchaus geschätzte ManOf zeichnete sich in der Forumsvergangenheit durch regelrechte Tiraden gegen die DGB-Gewerkschaften aus. Das kann ich nachvollziehen, muss aber trotzdem darauf hinweisen, dass er deshalb 'sippenhaftverdächtig' ist...

ZitatFrage: Was ist denn so schlecht an der Unterstützung von Leuten, die schon beschlossen haben, sich selbst zu wehren, bevor die Fau mit n´paar Ideen dazukam(, die dankbar aufgenommen wurden).- ohne gleich mit Beitrittsformularen wie bei der IGM zu winken,(von der die Belegschaft die versprochene Kohle bis heute nicht gekriegt hat.
-und daß zum weitermachen bei Insolvenz die "ganze Fabrik zu kaufen" wohl´n zu harter Brocken war, siehste wohl selber.- da konnte mensch nur schöde "kapilistisch" bei der Investorensuche helfen...

Da ist überhaupt nichts schlechtes dran. Mein Unverständnis bezog sich allein auf die Polemik gegen die IGM. Dabei sorge ich mich auch überhaupt nicht um die IGM, sondern nur darüber, wie die FAU öffentlich bei rüberkommt...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 01:33:37 Di. 06.November 2007
ZitatOder kommt die HighTech-Produktion zu uns zurück, weil wir längst ein Billiglohnland geworden sind? Eines ist sicher: die Zahl der Industriearbeiter/innen auf der Welt ist nicht gesunken, sie steigt an. Das liegt daran, dass Waschmaschinen, Kühlschränke, Rasierapparate, Autos und Fahrräder noch nicht von »Aliens« im Weltall hergestellt werden, sondern durch Klassengenoss/innen irgendwo auf diesem blauen Planeten, zu Hungerlöhnen.

Ich greife mir nur einen kleinen Teil des Beitrags heraus. Alle hier genannten Produkte sind nicht der 'High Tech-Produktion' zuzuordnen. Auf den Thread zurückkommend erinnere ich daran - es geht um Fahrräder aus Thüringen. Das heißt, es geht um Stundenlöhne von (teils unter) SIEBEN EURO! Man muss sich also nicht in Theorien ergehen, nein, die 'Hungerlöhne' werden genau hier gezahlt. Und wir sind hier in Thüringen unter MP Althaus, d.h. es gibt KEINE Gewerschaftsstrukturen (außer die importierten für Opel). Lest Euch das Börsenprospekt von MIFA durch, dort wird Euch vom Kapital persönlich erklärt, warum ein Fahrrad hier preiswerter hergestellt wird, als z.B. in China (mit folgenden shipping costs).

Und noch etwas zum Nachdenken für die Theoretiker. Beim Thüringer Proletariat sind die westlichen Gewerkschaften nicht nur nicht erwünscht (wieder Opel ausgenommen), sondern sie werden regelrecht gehasst.

Die FAU sollte einfach die Mentalität dort beachten, auch sie wird dort schnell als fremdbestimmende Obrigkeit wahrgenommen...
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: handkey am 03:17:03 Di. 06.November 2007
Ich nehm das gerne als lieb gemeinten hinweis, was irgendwelche abschreckenden politnaseweisen verhaltensweisen ( von welchen "aktivisten" auch immer ) angeht- die kommen zu recht bei kollegen nicht an, die schon massiv unter besserwisserei gelitten haben.

denoch, und selbstmurmelnd immer noch zu wenig-

haben sich in den letzten Jahren "ortsgruppen" dieser mir doch teuren basisgewerkschaft in Frankfurt/O, Potsdam,Halle, Leipzig, Dresden, Magdeburg  mit "Ablegern" drumrum gegründet, obwohl "ortsgruppe"  für viele sagen wir doch noch mal "ossis" schon als wort pfui-spucke klingt. ;)

ansonsten, als begeisterter verfechter der autogestion, hab ich anderswo hier ab und zu die bemerkung fallen lassen, daß es mir egal ist, wie die leute sich nennen und symbole und so, wenn sie sich für ihre Arbeiterinteressen selbst organisieren, anstatt sich organisieren zu lassen, weil es nicht die Symbole sind, die uns befreien, sondern wir selber. (wdhlg)
Titel: Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: alfred am 11:13:05 Di. 06.November 2007
Mal kurz zur Mifa. Innerhalb der letzten vier Tage ist deren Kurs um fast die Hälfte eingebrochen. Ob da LoneStar die Finger im Spiel haben? Wenn nein, dann haben sie auch die Hälfte ihres Kapitals verloren.

Nur mal so am Rande, weil jemand schrieb, dass Mifa der große Abräumer/Gewinner der BikeSystem-Insolvenz wäre.
Titel: Re:Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: Kuddel am 20:19:37 Mi. 16.Mai 2018
Ein kritischer Blick zurück:

Was bleibt vom Strike Bike?

Im Jahr 2007 führten KollegInnen der Fahrradfabrik Bike System in Thüringen einen bemerkenswerten Kampf gegen die ,,Abwicklung" ihrer Arbeitsplätze, der als ,,Strike Bike" in die Gewerkschaftsgeschichte einging. Was blieb vom Kampf der Bike System-KollegInnen – diese Frage stellten sich Alix Arnold (Köln) und Dieter Wegner (Hamburg) zehn Jahre danach:


https://gewerkschaftslinke.hamburg/2018/05/02/was-bleibt-vom-strike-bike/
Titel: Re:Betriebs-Besetzer in Nordhausen uebernehmen Produktion in Selbstverwaltung
Beitrag von: dejavu am 22:29:28 Do. 14.Juni 2018
ZitatKritisch ist jedoch zu sehen, dass die ,,BesetzerInnen" die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit nicht selbst erledigten, sondern den Routiniers vom Cafe Libertad überließen. Cafe Libertad war Ansprechpartner für die bürgerlichen Medien, die Homepage der FAU war Informationsquelle für die ,,Besetzung". Zu einer selbstermächtigten Aktion der Strike Biker hätte gehört, ihre ,,Besetzung" auch nach außen eigenständig zu vermitteln. Zum Beispiel hätten sie sich bei örtlichen Kräften wie der Arbeitslosen-Initiative Nordhausen bei der Einrichtung einer eigenen Homepage Hilfe holen können.
ZitatDa keine Struktur von Versammlungen und gemeinsamen Entscheidungen entwickelt worden war, gab es hier keine Kriterien und Transparenz, stattdessen kam es zu gegenseitigen Vorwürfen und Verdächtigungen.
Wie schon anderswo gesagt: Mich hat man beim Flugblattverteilen auf einer Leiharbeitsmesse aufgefordert: "tut doch mal endlich was" Hm. Im vorliegenden Fall wurde die Hilfe von FAU und Anderen ist gerne angenommen, Eigenständiges ist  nicht einmal im Ansatz entwickelt worden, war wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt.
Ich denke man sollte derartige Hilfsleistungen einstellen, es bringt absolut nichts, auf lange Sicht landet man höchstens im nächsten KZ.
Ich werde,  wahrscheinlich in ein, zwei Monaten, etwas dazu schreiben, eigenes Topic dann...