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Industrie & Handwerk & Agrar => Industrie und Handwerk bundesweit => Landwirtschaft und Agrarindustrie => Thema gestartet von: Kakerlake am 19:32:24 Do. 29.Mai 2008

Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Kakerlake am 19:32:24 Do. 29.Mai 2008
Man mag ja zu den (Milch) Bauern stehen wie man will, aber als Subverntionsempfänger kassieren sie nebenbei genug vom Steuerzahler für die Milch aber davon reden sie nicht,
Ganz nebenbei stehen tausende von Menschen schlange vor den Tafeln und niemanden juckt es ob hier zich Liter Milch im Abfluss landen.

Hier geht es einzig und allein um Gewinnmaximierung!

Was soll dieser Scheiß?

Warum verteilen sie die Milch nicht einfach kostenlos an die Verbraucher? Damit würden sie doch hr Ziel wahrscheinlich schneller erreichend und es würden keine Lebensmittel vernichtet werden.

Ist das die Zukunft eines Arbeiter und Bauern Staates? Der Arbeiter zahlt und die Bauern kassieren.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Strombolli am 20:25:46 Do. 29.Mai 2008
Es ist wirklich schwierig mitanzusehen, wie Nahrungsmittel vernichtet werden.

1. Subventionierung widerspricht dem sonst so hoch und heilig geglaubten "Freien Markt"

2. Verschenken von Ware widerspricht den Gesetzen des Kapitalismus (und außerdem kostet der Transport oder Zwischenlagerung Geld)

3. Nur drastische Mittel bringen Riesen ins Wanken.

4. Auslöffeln wird die Suppe die Allgemeinheit.

denn, die Konzerne lassen sich ihre Marge nicht kürzen.

Bleiben wir nur bei Punkt 1 und schon weiss man, wo der Fuchs pfeift.
Anspruch und Wirklichkeit, Theorie und Praxis klaffen weit auseinander!
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Pittiplatsch am 20:35:56 Do. 29.Mai 2008
ZitatOriginal von Strombolli
Anspruch und Wirklichkeit, Theorie und Praxis klaffen weit auseinander!

Na zum Glück ist die Illusion noch lebendig. Gruß Pitti
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: momo13 am 22:06:27 Do. 29.Mai 2008
einfach so weg zu kippen, finde ich eine Schweinerei!!!!!
Aber einfach aus dem Stall an Menschen verteilen, geht auch nicht. In meinem Landkreis hatte ein Bauer einer Schulklasse, die den Hof besichtigten, Rohmilch von der Kuh gegeben, und alle wurden krank, teilweise mit Krankenhausaufenthalt. Die Milch muß also erst behandelt werden.
Ich meine, das die Bauern kein Recht zu solchen Massnahmen haben, sie bekommen genügend Subventionen, ich habe hier im Umkreis keinen Bauern, der drauf legt. Sie bekommen ja auch Strom und Kraftstoff viel billiger als wir.
Ich weiß wirklich nicht, warum die solch einen Aufstand machen.
Und angesichts der hungernden Menschen in anderen Ländern  eine riesige Schweinerei-------------------haben die denn kein Gewissen?
Ne, wahrscheinlich nicht.
momo13 :aggressiv>
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Kakerlake am 01:59:14 Fr. 30.Mai 2008
ZitatOriginal von momo13
... Aber einfach aus dem Stall an Menschen verteilen, geht auch nicht. In meinem Landkreis hatte ein Bauer einer Schulklasse, die den Hof besichtigten, Rohmilch von der Kuh gegeben, und alle wurden krank, teilweise mit Krankenhausaufenthalt. Die Milch muß also erst behandelt werden...
Hab auch mal irgendwo gehört, man sollte Milch frisch von der Kuh mindestens einen Tag stehen lassen bevor man sie trinkt, ob das so stimmt?
Ich glaube es lag eher am Magen der Kinder, denn an Milch muß man den Magen etwas gewöhnen, sonst rennt man standig aufs Klo.
Die Verbraucher könnten auch Butter daraus machen, eine Wachmaschine hat doch fast jeder. :)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: BakuRock am 03:52:03 Fr. 30.Mai 2008
ZitatOriginal von Kakerlake
ZitatOriginal von momo13
... Aber einfach aus dem Stall an Menschen verteilen, geht auch nicht. In meinem Landkreis hatte ein Bauer einer Schulklasse, die den Hof besichtigten, Rohmilch von der Kuh gegeben, und alle wurden krank, teilweise mit Krankenhausaufenthalt. Die Milch muß also erst behandelt werden...
Hab auch mal irgendwo gehört, man sollte Milch frisch von der Kuh mindestens einen Tag stehen lassen bevor man sie trinkt, ob das so stimmt?
Ich glaube es lag eher am Magen der Kinder, denn an Milch muß man den Magen etwas gewöhnen, sonst rennt man standig aufs Klo.
Die Verbraucher könnten auch Butter daraus machen, eine Wachmaschine hat doch fast jeder. :)

Als Kind habe ich die Kuh gemolken (im thueringischen, auf dem Bauernhof) und die Milch aus dem Krug sofort (noch Leiberwarm) getrunken - Mir hat[ nicht geschadet.

Nach den ganzen "Aufwachsmitteln" der juengeren Generationen (Milsana, Milchpulver, Oettkers, Milchschnitten usw.) kann ich mir gut vorstellen, dass die Maegen und Organismen heute nicht mehr in der Lage sind, solche naturbelassenen Molken zu verkraften. Das muss also behandelt werden.

In der Molkerei, in der ich so um 1980 gearbeitet habe (habe mit dem Tanker die Milch von den Hoefen geholt) wurde die Milch "geschleudert". Dort haben sie die Sauermilchbakterien heraus geholt. Danach wurde die Milch (oder was davon uebrig geblieben ist) mit Kakao oder vanille veredelt, in Flaschen abgefuellt. Ich habe dann mit einem LKW die Flaschen ( 0,25 Liter) an die Schulen gebracht. Die hatten eine sog. Milchpause. Dort bekam jedEr SchuelerIN eine Flasche kostenlos. Das hat niemenschen geschadet.

Erst viele Jahre spaeter kam so ein Wort (Begriff) wie Laktose auf. In welcher Form die Milch heute aus den Kuehen gezogen wird, kann ich nicht sagen. Aber es kann wohl nicht dolle Qualitaet sein, wenn die Erzeuger die Molke auf[ Feld kippen.

Fuer mich war jedenfalls damals Milch ein (fast) heiliges Gut. Und die Kinder auf dem Schulhof mochten die Vanille-oder Schokomilch auch. Und wenn ich mir die Kinder von damals heute anschaue, sind sie alle gesund.

Ob die Menschen heute diese Milch wirklich noch brauchen, die von den Bauern aufs Feld gekippt wird, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube, die Bauern wuerden gesuender leben, wenn sie die Milch erzeugen wuerden, die die Menschen gesund erhalten wuerden. .........
Ich habe das Gefuehl, dass diese Worte boese Worte sein koennten.

Im Fazit: Lassen wir doch die Zwischenhaendler weg, lassen wir die Umwege ueber die Molkereien weg, holen wir uns (oder lassen wir uns bringen) die gesunde Milch, die jeder Bauer in der Lage ist zu erzeugen (jaja, die Kuh macht das, aber der Bauer streichelt sie dafuer, was der Bertha wiederum gut tut).

Erklaeren wir unseren Kindern, dass es die Landwirte sind, die sie ernaehren, und nicht Lidl, Kaufland, Netto, oder sowelche........... Dann koennte auch Verstaendnis aufkommen fuer die Probleme der landwirte.......
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: kleiner_Schläfer am 07:50:15 Fr. 30.Mai 2008
@bakurock

Wie du das so schreibst. Ja da werden längst vergangene Errinerungen wach. Die Hofpause. Lecker Milch trinken. Mein Favorit war natürlich Schokomilch. Aber wer nicht schnell genug war, der hatte Pech. Dann gabs nur noch Erdbeere. Trotzdem lecker.
 :]
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Sektsauferle am 08:14:59 Fr. 30.Mai 2008
ich bin da auch sehr gespalten.

ob es nicht andere wege gäbe, als alles wegzuschütten?

man hätte sich doch mit tafeln, schulen usw zusammenschließen können.

es ist einfach ein grausames bild, bei allem verständnis, wenn auf der ganzen welt menschen hungern, und die leeren so ein wichtiges lebensmittel in den gulli.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Schraubenwelle am 09:24:14 Fr. 30.Mai 2008
Das Problem ist die Milch muss behandelt werden...von wegen Keimen und Bakterien...wenn man sie so verschenken will.
Ich kann die Bauern teilweise ja schon verstehen..du stehst um 4 Uhr morgens auf und melkst die Kühe...die Mädels(Kühe );) auf die Weide treiben..Futter anmischen..usw usw.....und das alles Kostet Geld für Strom Diesel..und dann bekommst du für 1 Liter Milch gerade 35 Cent..hast aber Herstellungskosten von 38-39 Cent.
Und du hast nichts verdient...Versetzt euch mal in die Lage..wie lange würdet ihr das dann noch mit machen ??
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Galenit am 10:03:34 Fr. 30.Mai 2008
Es wird Solidarität gezeigt, die kleinen (Bauern) wehren sich gegen die grossen (Molkereien, Konzerne wie Aldi, ...) und versuchen etwas zu ändern.
Sollten wir uns nicht auch solidarisch zeigen?

Aber was lese ich hier, gerade hier?
Kaum eine Solidaritätsbekundung, die Spaltung funktioniert.  X(
Wir sind auch nicht bereit uns unter wert zu verkaufen, fordern faire Löhne, wieso wird das den Bauern abgesprochen?

Solange von den Konzernen nichtmal der Herstellungspreis gezahlt wird, Milch kaum mehr kostet als Wasser, sollte man den Kampf unterstützen.
Zumal erst ein reeller Preis, von dem ein Bauer leben kann, die Grundlage für einen Abbau der Subventionen ist.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: unkraut am 10:42:21 Fr. 30.Mai 2008
Mich würd mal interessieren was ein Liter Milch wirklich kostet bevor er im Laden ist .
Der ganze technische Aufwand des Bauern , der Unterhalt des Stalls , seine Zeit , die Kuh selbst , Tierarzt und was noch alles ... ?
Lebensmittel werdn aus Profitgier vernichtet .
Es kommt der Tag , da wird sich aber kaum noch einer Milch leisten können . Bei Fleisch geht schon los ...
MfG
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Galenit am 11:53:24 Fr. 30.Mai 2008
ZitatStand 2007
Der Landwirt erhalte davon rund. 51% (bzw. 31,5 Ct pro Liter), die Molkerei rd. 36% (bzw. 22 Ct pro Liter incl. Abgabe Grüner Punkt) und der Handel rund 13%, heißt es in der Studie.
...
Schließlich orientieren sich die Kraftfutterpreise an den Getreidepreisen, die derzeit noch in Bewegung sind. Hinrichs rechnet für eine 8.000-Liter-Kuh, die zwei Tonnen Kraftfutter pro Jahr benötigt, mit Mehrkosten von rund 160 € pro Jahr. Je Liter Milch sind das immerhin 2 Ct.

Quelle (http://www.landundforst.de/index.php?redid=173538)

ZitatStand 2004
Nur Kühe mit 15kg Milchleistung je Tag haben eine Kostendeckung, im Durchschnitt geben die Kühe 11,4Kg Milch.
Quelle (http://ava1.de/pdf/artikel/rinder/2007_21_wangler.pdf)



Siehe auch hier (http://de.wikipedia.org/wiki/Wirtschaftlichkeit_der_Milchviehhaltung)


Zitat43 Cent pro Kilo Milch, das sei der Herstellungspreis
Ein Bericht über einen Bauern (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/reportage/?sid=&em_cnt=1333696)


Ich wette, das wenn die Bauern faire Preise bekommen, das heisst etwa 10Cent mehr pro Liter, wir im Laden 20Cent mehr zahlen müssen, so das die Molkereien und Handelsketten nebenbei ihren Gewinn nochmal steigern können.  :evil:
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 12:11:46 Fr. 30.Mai 2008
Und warum ist die Milch so billig? (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/milchpreis2.html)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Regenwurm am 12:25:54 Fr. 30.Mai 2008
Ich bin echt auf die Milch angewiesen. Müsli mit Milch. Kaffe mit Milch.Tee mit Milch. Das schlägt sich bei 0,55 Euro per Tetra Pack x 30 Tagen negativ in der Kasse wieder, toll und dann beim Brot genau das selbe.

Hab' Null Einfluß auf die Preispolitik und auf die Verpackung.

Milch ist ein Grundnahrungsmittel und ein Baustoff des Lebens.
Daher können die Preistreiber und andere Kapitalisten in selbiger Milch ersaufen, denn weil wer Grundnahrungsmittel verteuert und die Bauern schlecht bezahlt ist kein Vertreter des Volkes. Wozu bezahlen die Leute Steuern, soll die Milch doch von den Steuern befreit werden Punkt

ZitatKäpt'n Kuck an Eltern, Lehrer, Hausmeister und Schüler:  

  Schulmilch ist ein wichtiger Bestandteil der täglichen Pausenverpflegung. Sie ist damit ein bedeutsamer Beitrag zur Gesundheitserziehung in der Schule. Dieser Aspekt gewinnt zunehmend an Bedeutung, da immer häufiger Schüler ohne morgendliches Frühstück zum Unterricht erscheinen.  

  Gerade Schulkinder benötigen eine ausreichende Versorgung mit Calcium. Aktuelle Studien zeigen auf, dass es insbesondere bei Mädchen eine deutliche Unterversorgung mit Calcium gibt. Bei den Jungen erreicht die Calcium-Versorgung rd. 80 % des täglichen Bedarfs. Die tägliche Portion Schulmilch ist deshalb sehr wichtig, nicht zuletzt deshalb, weil hiermit Osteoporose-Erkrankungen in späteren Lebensjahren wirksam vorgebeugt werden kann.  

  Schulmilch steigert die Konzentrations- und Lernfähigkeit und hilft, den erforderlichen Flüssigkeitsbedarf der Jungen und Mädchen zu decken. Neben Calcium enthält Schulmilch außerdem eine Vielzahl wertvoller Nährstoffe wie z.B. hochwertiges Eiweiß, leicht verdauliches Fett, Milchzucker, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.    Ravensberger Käpt'n Kuck Powermilch ist für Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen ein gesunder Ernährungsbeitrag für die körperliche und geistige Fitness. Ravensberger Schulmilch bringt Power auf Dauer.
..Quelle (http://www.schulmilchspass.de/)

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fcache.spreadshirt.net%2Fusers%2F49000%2F48106%2Fproducts%2F48106_863458_1_big.jpg&hash=787e59ed36b5cba47e626dc6c050b5bcf79209c1)-Kannst auch Kühe mieten (http://www.kuehe-mieten.ch/angebot/)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Schraubenwelle am 12:36:19 Fr. 30.Mai 2008
Hier steht gerade ein Artikel in der Dorf Prawda...Bauern kaufen die Milch in Supermärkten komplett auf und verschenken sie dann an Altenheime,Tafeln und Kindergärten.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Sektsauferle am 12:54:23 Fr. 30.Mai 2008
hä ?(
warum kein link?

jedenfalls, prima sache :froehlich>
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 14:13:00 Fr. 30.Mai 2008
ZitatOriginal von Galenit
Es wird Solidarität gezeigt, die kleinen (Bauern) wehren sich gegen die grossen (Molkereien, Konzerne wie Aldi, ...) und versuchen etwas zu ändern.
Sollten wir uns nicht auch solidarisch zeigen?

Aber was lese ich hier, gerade hier?
Kaum eine Solidaritätsbekundung, die Spaltung funktioniert.  X(
Wir sind auch nicht bereit uns unter wert zu verkaufen, fordern faire Löhne, wieso wird das den Bauern abgesprochen?

Genau das waren auch meine Gedanken. Warum haben Lokführer Solidarität verdient, ein Milchbauer aber nicht? Zumal ein Streik den gemeinen Milchbauer härter trifft als einen aus der Streikkasse bezahlten Eisenbahner. Das das Produkt zurückgehalten werden muss, um genügend Druck aufzubauen ist wohl unbestritten. Schade das dieses Produkt ein verderbliches Lebensmittel ist.

Die Bauern würden sicherlich die Milch kostenlos an Tafeln abgeben, aber soweit ich weiß, darf Rohmilch in Deutschland gar nicht unbehandelt an Kunden abgegeben werden. Wer sich durch Rohmilchgenuß einmal Kolibakterien im Rachenraum eingefangen hat (gut, das war in Irland, aber trotzdem) weiß auch warum...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 14:30:05 Fr. 30.Mai 2008
ZitatOriginal von Sektsauferle
hä ?(
warum kein link?

jedenfalls, prima sache :froehlich>

Hier!
http://www.shz.de/home/top-thema/article//bauern-kaufen-supermaerkte-leer.html

(https://forum.chefduzen.de/proxy.php?request=http%3A%2F%2Fwww.shz.de%2Fuploads%2Fpics%2F2008-05-29_Milch1.jpg&hash=c191081f90e902773a81ad88761a5076539eb858)

Ein wirklich vorbildliche Aktion!!!
Da könnten sich unsere Gewerkschaften eine Scheibe von abschneiden und bei Arbeitskämpfen für Öffentlichkeit und Sympathie bei einfachen Leuten werben. Unter einem Arbeitskampf braucht "der Bürger" keineswegs immer zu leiden. In anderen Ländern gibt es durchaus Streiks bei der Bahn oder im Nahverkehr, wo trotzdem gefahren wird, nur Fahrkarten gibt es nicht zu kaufen, der Reisende fährt umsonst. Da wird es keine aufgebrachte Öffentlichkeit gegen den bösen Arbeitskampf geben.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Werktätiger am 14:32:06 Fr. 30.Mai 2008
Auch in Rheinland-Pfalz haben nach einem Bericht vom SWR Fernsehen, Milchbauern bei Aldi die Milch aufgekauft und dann an die örtliche Tafel gespendet.

Die Frage warum die Milch so billig ist,wird von den Milchbauern darauf zurückgeführt, dass Müller- Milch als größte Molkerei ihre Marktbeherrschende Stellung gegenüber den Milcherzeugern radikal ausnutzte. Es war dann nur noch eine Frage der Zeit, bis die anderen Molkereien nachzogen.

Aber auch wir Verbraucher haben einen, wenn nicht sogar den größten Anteil an der Misere. Es muss jeder selbst wissen, was ihm ein Lebensmittel wert ist.
Ich jedenfalls zahle schon immer gern etwas mehr wenn es um ein echtes Lebensmittel geht.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 14:36:21 Fr. 30.Mai 2008
Bitte bei dieser Aktion auch bedenken, dass die Bauern mit eigenem Geld behandelte H-Milch im Supermarkt aufkaufen und weitergeben. Mit der frischgezapften Rohmilch dürfen sie das gar nicht!

Klar ist das nur eine PR-Aktion, die aus Finanzgründen überhaupt nicht flächendeckend durchgeführt werden kann, aber ein Zeichen haben die Bauern damit schon gesetzt...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: antonov am 14:56:36 Fr. 30.Mai 2008
@ Werktätiger

glaubst du wenn du mehr bezahlst das der bauer dann auch was davon hat ?

es sei denn du kaufst direkt beim bauern dann ist das was anderes  :)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Werktätiger am 15:13:49 Fr. 30.Mai 2008
ich glaube es und hoffe es, aber Wissen tue ich es nicht.
Als meine Kinder noch klein waren, habe ich meine Milch tatsächlich diekt beim Bauern gekauft. Heutzutage, wo der bedarf nur noch gering ist, kaufe ich meine Milch im Supermarkt, aber keinesfalls H-Milch.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: antonov am 15:48:49 Fr. 30.Mai 2008
wenn du teure milch kaufst subventionierst du die günstigere milch oder wenn du einen joghurt kaufst auch solang das von einem grossen konzern ist

aber vielleicht hab ich da auch einen denkfehler
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Werktätiger am 16:18:36 Fr. 30.Mai 2008
Soeben wird vom WDR berichtet, das Molkereien in NRW die Milch aus Polen ankarren lassen und dafür Preise bezahlen, die sie heimischen Milchbauern verweigern.
Der SWR meldet, dass in RLP die Molkereien von den Bauern blockiert werden, damit keine Milch aus dem Ausland angeliefert werden kann. Belgische Landwirte haben sich dem Aufstand angeschlossen.
Wäre doch schön wenn sich daraus ein Flächenbrand entwickeln würde, nach dem Motto: "Alle Räder stehen still, wenn dein starker Arm es will"
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 17:03:54 Fr. 30.Mai 2008
Die Milchbauern Europas haben außer
nichts dazugelernt.

Wo anders hungern Menschen und könnten die landwirtschaftlichen Überschüsse zu ihrer Ernährung gut gebrauchen.

Einzelbauern haben bis heute nicht gelernt, gemeinschaftlich ihre landwirtschaftlichen Ausgangsprodukte weiter aufzubereiten und zu vermarkten. Dann wäre sie z.B. von den großen Molkereien und Lebensmiteldiscountern nicht in erpresserischer Weise abhängig, sondern hätten bessere Absatzchancen, wenn sie sich in der Beziehung genossenschaftlich organisieren würden und so die monopolisierenden Zwischenhändler und Molkereien wie z.B. Theo Müller und Co. links liegen lassen würden. Und für uns Verbraucher wären die Waren wegen der ausgeschalteten Zwischenhändler auch billiger.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Schraubenwelle am 17:10:39 Fr. 30.Mai 2008
@Joachimkuehnel...die Bauern gerade im Norden sind überwiegent Genossenschaftlich Organisiert.
Trotzdem ist die Bezahlung nicht besser wie anders wo...obwohl die Molkereien in Bauerhand sind.
Die Preise werden von den grossen Handelsketten Gedrückt...so nach dem Motto..gibst du mir nich die Milch für 20 Cent hole ich sie mir von wo anders.


Viele geben für Kippen oder Bier mehr Geld aus als für ein Liter Milch mal 5 oder 10 Cent mehr zahlen zu wollen.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:25:43 Fr. 30.Mai 2008
Schraubi, wenn es um Bauern, Ärzte und Beamte geht, kommt von JK immer die gleiche Leier. Einfach weiterscrollen und bloß nicht ärgern!
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: mlawrenz am 17:32:30 Fr. 30.Mai 2008
Ich drücke den Bauern die Daumen und erkläre mich eindeutig solidarisch mit den Aktionen.
Endlich setzt jemand Raffkies, wie den Aldi-Brüdern und Onkel Schwarz mit ihren mafiösen Vorgehensweisen mal etwas entgegen.

Es ist stets das gleiche Prinzip bei den großen Discountern:

erst machen sie die Lieferanten abhängig und dann erpressen sie immer niedrigere Preise.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Werktätiger am 18:01:47 Fr. 30.Mai 2008
In Magdeburg kam es zu Übergriffen der Polizei, als die Bauern versuchten mit ihren Traktoren die Zufahrt zu einer Molkerei zu blockieren.
Die Polizei ging dann gegen die Protestierer wegen einer nicht angemeldeten Demonstration vor. Dabei wurde, wie in dem kurzen Filmbeitrag zu sehen war, eine Person auf dem Boden liegend von mehreren Polizisten attackiert. Eine weitere Person die dem am Boden liegenden helfen wollte, wurde durch weitere Polizisten abgedrängt.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: CubanNecktie am 18:59:03 Fr. 30.Mai 2008
So wie bei uns die Milchbauern protestieren, so protestieren Fischer in Spanien/Frankreich/Portugal ... gegen den Verfall von Fischpreisen & Kraftstoffkosten ...

Zitat»Schlimmste Krise seit 100 Jahren«
Nach wochenlangen Streiks der französischen Hochseefischer haben sich die spanischen Kollegen am Freitag dem Protest gegen hohe Treibstoffpreise angeschlossen. Zum Auftakt eines unbefristeten Ausstandes wurden während einer Demonstration in Madrid am Freitag 20 Tonnen Fisch kostenlos verteilt. Gewerkschaftsführer Javier Garat hatte die Aktion vorab angekündigt. »Wir gehen durch die schlimmste Krise seit 100 Jahren«, sagte er zur Begründung. In mehreren Häfen Spaniens waren Hunderte Fischer für mehrere Tage in den Ausstand getreten. Sie protestierten zugleich gegen den Verfall der Fischpreise. Auch in Italien und Portugal waren Protestaktionen geplant. Führend in allen Ländern waren die Hochseefischer, die von den steigenden Spritpreisen in besonderer Weise betroffen sind.
In Frankreich blockieren sie seit zwei Wochen Dutzende Häfen und Öldepots. Am Freitag legten die Fischer den Hafen von Le Havre an der Kanalküste vorübergehend lahm. Sie verlangen von der Regierung die Deckelung des Dieselpreises weit unter dem aktuellen Niveau. Die zugesagte Millionenunterstützung des Staates reicht ihnen nicht aus. Am Donnerstag hatten aufgebrachte Fischer in der Hafenstadt Lorient am Atlantik Polizisten mit brennenden Fackeln beworfen.
Nach Angaben der EU-Kommission ist der Preis für Diesel, mit dem die Fischer ihre Boote betreiben, seit 2004 um 240 Prozent gestiegen. Anstelle einer Subventionierung der Branche schlägt Brüssel die Verkleinerung der Fischereiflotten vor. Hauptgrund der Probleme sei ein »Mißverhältnis zwischen der Größe der Flotten und den Möglichkeiten nachhaltiger Fischerei«, erklärte EU-Fischereikommissar Joe Borg am Donnerstag, während auf den Straßen der belgischen Hauptstadt Mitarbeiter der Fischerei-Industrie aus mehreren EU-Staaten demonstrierten. Hintergrund des Konfliktes ist auch die neoliberale Politik der Europäischen Union: Die EU-Kommission verbietet den Mitgliedsstaaten eine unmittelbare Subventionierung von Treibstoff in der Fischerei-Industrie. Eine solche Bezuschussung würde den freien Wettbewerb verzerren, heißt es von ihrer Seite.
In Frankreich weitete sich der Streik gegen die galoppierenden Treibstoffpreise unterdessen auch auf die Transportbranche aus. Hunderte Lastwagen behinderten im Großraum Paris den Verkehr, indem sie im Schneckentempo über die Autobahn zum Flughafen Charles de Gaulle fuhren. In Deutschland hatte der ADAC am Mittwoch mitgeteilt, daß der Dieselpreis mit 1,50 Euro erstmals leicht über dem Preis für ein Liter Superbenzin lag, das mit 1,499 Euro notiert war. Nach Ansicht von Branchenexperten wird dieser Trend anhalten. Das Bundeskartellamt hat indes Ermittlungen wegen der hohen Preise aufgenommen. (AP/jW)

Nun ja, dafür haben die Fischer "während einer Demonstration in Madrid am Freitag 20 Tonnen Fisch kostenlos verteilt." Und bei uns wurde Milch weggeschüttet ... das find ich auch nicht in Ordnung
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Sobutai am 19:24:50 Fr. 30.Mai 2008
ZitatOriginal von momo13
einfach so weg zu kippen, finde ich eine Schweinerei!!!!!
Aber einfach aus dem Stall an Menschen verteilen, geht auch nicht. In meinem Landkreis hatte ein Bauer einer Schulklasse, die den Hof besichtigten, Rohmilch von der Kuh gegeben, und alle wurden krank, teilweise mit Krankenhausaufenthalt. Die Milch muß also erst behandelt werden.
Ich meine, das die Bauern kein Recht zu solchen Massnahmen haben, sie bekommen genügend Subventionen, ich habe hier im Umkreis keinen Bauern, der drauf legt. Sie bekommen ja auch Strom und Kraftstoff viel billiger als wir.
Ich weiß wirklich nicht, warum die solch einen Aufstand machen.
Und angesichts der hungernden Menschen in anderen Ländern  eine riesige Schweinerei-------------------haben die denn kein Gewissen?
Ne, wahrscheinlich nicht.
momo13 :aggressiv>

Wir holen seit Jahren frische Milch vom Bauern und hatten nie probleme.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Kakerlake am 02:20:46 Sa. 31.Mai 2008
Solidarität welch ein schönes Wort, aber es sollte eine ehrliche sein und nicht bloß aufgesetzt und schon gar nicht nur eine einseitige.
Ich gehöre zur Fraktion derer, weche differenzieren und da gibt es eben so ne und so ne Bauern.
Die einen, oftmals großen Betriebe, kassieren Subventionen in massen,
 sind mit privilegien ausgestattet wie kein zweiter hier, zerstören fast die Exixtens der kleineren Betriebe und halten sich auch sonst an der Gesellschaft schadlos. Wenn ihnen aber etwas markwirtschaftlicher Wind entgegen bläst, erstarren sie refelexartig in ihre Embryohaltung und tun so als wenn sie jahre lang nicht die besten Preise für ihr Produkt kassierten und jetzt kommt der kleine Bauer ins Spiel.
Vorher nur ein paar Stichworte: Euroumstellung, Lebensmittelverteuerung, Dollar billig, Soja (Tierfutter)  bezahlt mit Dollar.Machts klick?
Jetzt wird der Kleinbauer mobilisiert, (in einer Rentendiskussion isses die Oma mit 400€ Rente) der welche zwar auch privilegien etc. besitzt, aber trotzdem gerade noch so über die Runden kommt und der soll Solidarität in der Bevölkerung erzeugen, was ja auch funktioniert und oftmals sehr berechtigt ist. Wenn die kleinen kaum an die prall gefüllten Subventionstöpfe kommen, muß man eben einen zweiten für die Kleinen aufstellen und mit einem Teil vom anderen Topf füllen.
Besonderst hier in Bayern ist die Bauernlöbby besonderst stark (CSU) und ich glaube die benötigen keine weitere unterstützung und schon gar nicht von den Arbeitslosen indem sie auf ihren Feldern für einen Hungerlohn buckeln und schon fallen mir die z.b. polnischen und russischen Zwangsarbeiter ein, welche gerne zwischen 1940 und 45 von den Bauern genommen wurden. Menno aber auch!
Na gut, die bösen Zeiten sind Gott sei dank vorbei und heute essen wir alle Spargel. gelle?

Kühnel hat doch recht, die Kleinbauern sollten sich genossenschaftlich organisieren, solidarisieren und weniger auf die Subventionstöpfe schauen, das macht frei von Vorgaben der EU, schafft aber möglichkeiten bei der Selbstvermarktung.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Schraubenwelle am 10:02:49 Sa. 31.Mai 2008
ZitatOriginal von Schraubenwelle
@Joachimkuehnel...die Bauern gerade im Norden sind überwiegent Genossenschaftlich Organisiert.
Trotzdem ist die Bezahlung nicht besser wie anders wo...obwohl die Molkereien in Bauerhand sind.
Die Preise werden von den grossen Handelsketten Gedrückt...so nach dem Motto..gibst du mir nich die Milch für 20 Cent hole ich sie mir von wo anders.


Viele geben für Kippen oder Bier mehr Geld aus als für ein Liter Milch mal 5 oder 10 Cent mehr zahlen zu wollen.


@Kakerlake....ich habe mich mal selbst Zitiert..was ich nicht gern mache..ber lese dir bitte mal auch die Beiträge durch...nur mal genossenschaftlich sich zu Organisieren ...ist auch nicht immer so Klasse !
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 10:41:54 Sa. 31.Mai 2008
Alles, was privatwirtschaftlich produziert wird, strotzt nur so von betriebswirtschaftlichem Egoismus. Da rennen diese Eigner ohne Sinn und Verstand mit betriebswirtschaftlichen Scheuklappen durch die Gegend, weil sie nicht nach einem abgestimmten, volkswirtschaftlichem Konzept wirtschaften.

Weil jeder Produzent dem Anderem sein Teufel ist, stehen diese sich gegenseitig im Wege und bieten unnötig Überschüsse auf dem Markt an, die keiner braucht. Mit viel Sinn und Verstand könnte man gemeinschaftlich Arbeitsteilung, Kooperation, Spezialisierung, Standardisierung in der Produktion betreiben - also ein bedarfsgerechtes Produzieren und kein sinnloses Überschussproduzieren. So spart man volkswirtschaftlich Kapazitäten an Arbeitskraft, an Maschinen, Material, Energie, die man aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht verschwendet und vergeudet hat, ohne ein Arbeitsergebnis, ohne einen Absatz erzielt zu haben.

Das ist aber der schizophrene Normalfall der kapitalistischen Produktionsweise, was hirnverbrannt ist, wenn nicht mal ein Stückchen Planwirtschaft zu spüren ist.

Für mich ist eine genossenschaftliche und volkseigene Produktion im gemeinsamen Zusammenhalt und abgestimmter Fertigungs- und Qualitätsverantwortung die bessere Wahl als dieser beschissene Kapitalismus mit seinen idiotischen Hauruckaktionen - wer ist der Schnellere, der Skrupellosere, der Aggressivere auf Kosten der anderen Produzenten.

So was kommt raus, wenn im kapitalistischem Wertesystem das Geld, das Kapital und die Profitmaximierung die zentralen Markierungen sind, um das alles andere herumtanzt. Der Mensch mit seinen Bedürfnissen und tatsächlichem Bedarf wird benutzt und mißbraucht.

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Und ein privatwirtschaftlich organisiertes Gesundheits-, Sozial- und Altersversorgungswesen ist eine Perversion, denn da wird der Mensch und seine Arbeitskraft zur Handelsware, deren Wert man beliebig nach unten drückt.

Pervers sind privatwirtschaftlich Ärzte, die den Eid des Hipprokrates tauschen gegen die Schmiergeld- und Bestechungsmöglichkeiten der Pharmaindustrie, wenn also Ärzte zu Monstern mutieren, vom Mediziner zum Geschäftsmann, der seinen schnellen Profit durch Einsatz von teurer Apparatetechnik kommen sieht.

Und wenn ich mir die ständeorientierte, mittelalterliche Interessenvertretung der Ärzte ansehe wie den Marburger Bund unter Montgomery, dann kommen mir die alten Zünfte und Gilden in den Sinn, die andere, artverwandte Berufsgruppen keine Entwicklungs- und Vertretungschance lassen. Solche Misthaufen benehmen sich wie Schmarotzer auf deren Kosten. Das ist wie bei der Gewerkschaft der Lokführer, die als Egoisten nur sich sehen, statt die notwende Existenz der anderen Berufsgruppen der gleichen Branche. Der eine Beruf kann ohne den anderen nicht sein und alle Berufe der gleichen Branche müssen zusammen in einer Gewerkschaft sich vertreten sehen. Wenn jeder seinen Kram für sich macht, dann spaltet man die Arbeiterbewegung und Berufsgruppen und Branchen. So was kann nicht der Weisheit letzter Schluß sein.

Hinsichtlich der Altersversorgung sollten auch alle standesorientierten Versorgungssysteme aufgelöst und in die gesetzliche Krankenversicherung überführt werden, will man eine sozial gerechte Gesundheits- und Altersversorgung erreichen. Ständeorientierte Versorgungssysteme wie private Kranken- und Rentenversicherungen klammern in unsolidarischer Weise Gesellschaftsrisiken aus und igeln sich nach außen hin ein. Auch eine Sozialschmarotzerei.

So lange Ärzte die Rolle von Geschäftsleuten ausüben, habe ich für dieses Gesundheits-, Sozial-, Reha- und Altersversorgungswesen etc. keinerlei Verständnis. Solche Ärzte picken sich die fetten Rosinen heraus und handeln nicht mehr nach ihren Eid. Sie brechen ihn stattdessen täglich. Am schlimmsten ist es, wenn sie eine jahrelange Hochschulausbildung mit steuerlicher Hilfe hinter sich haben und nicht mal den Anstand besitzen, diese von der Gesellschaft erhaltenen Leistungen abzutragen, sondern nur nach lukrativen Privatpatienten schielen, ihre Arbeitsplätze nicht dort ausüben, wo sie volkswirtschaftlich dringend gebraucht werden oder gleich sich ins Ausland verdrücken.

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Die Beamten: Der alte Preussenzopf, den man schon abschneiden müsste, weil das alle durchweg machterhaltene Büttel von Ausbeutern und Unterdrückern sind. Und diese Bande schindet das Volk, genießt unendliche Privilegien in Form von Zulagen, Zuschlägen, Beihilfen, Ausgleichsleistungen, bevorzugter Erhalt von Wohnungen etc. und das Allerschärfste. Sie reden der Bevölkerung die Notwendigkeit von Eigen- und Altersvorsorge ein, aber leben in der Beziehung auf Kosten der Steuer- und Beitragszahler, denn die Erzielung von Pensionen als spezielle Altersversorgungsart beruht nicht auf selbst erbrachten Sozialpflichtversicherungsbeiträgen, Beitragszeiten und beitragspflichtigen Bruttoarbeitsverdiensten, sondern allein aus nicht nach dem Leistungsprinzip zusammengesessenen Dienstjahren.

Sie haben noch den Vorteil nie die Armut und das Elend von den Hartzgesetzen kosten zu müssen, die sie am arbeitslosen Bevölkerungsteil durchsetzen und als Patient sind sie ohne erbrachte Versicherungsbeiträge auf Kosten des Steuerzahlers in der bevorzugten medizinischen Behandlung und Versorgung den Privatpatienten gleichgestellt. Auch dafür gibt es spezielle "Beihilfen", wobei Otto Normalverbraucher immer Praxisgebühren zuzahlen muß.

Und dann gibt es noch die schadlose Frühpensionierung über den richtig ausgesuchten Amtsarzt und zwar ohne jegliche Abschläge, im Gegensatz zu den Arbeiter und Angestellten. Dafür gibt es im Internet eine exemplarische Beschreibung, wie sich Beamte mit getürkten "Krankheiten" in den vorzeitigen Ruhestand verdrücken.

Stellvertretend lese man sich diese Postings im Thread noch einmal durch: Telekom - Bizarre Reform (http://www.chefduzen.de/thread.php?postid=44661)

Diese Verdrückaktionen, kommen in jedem Verwaltungsbereich vor, wo Beamte tätig sind. Und da rege sich noch einmal einer über Arbeitslose auf.

Wenn uns denn immer wieder die verbeamteten Pensionäre mit ihren Ruhestandsgeldern finanziell als Volkswirtschaft belasten würden, stellt sich doch die Frage, warum schaffen wir uns diesen mittelalterlichen, reaktionären, machterhaltenen Büttelklotz nicht ab und wandeln sie um für den Rest ihrer "Amts-"zeit in sozialpflichtversicherte Angestellte mit beitragspflichtigem Altersrentenanspruch?

Dann gibt es keine Unterschiede zwischen Rentnern und Pensionären mehr, weil es künftig nur noch Rentner gäbe.

Man hält aber an diesem ollen Zopf fest, weil man privilegierte Leuteschinder braucht, die die Drecksarbeit für die Unternehmer und Politiker machen sollen, damit die als Schreibtischtäter nicht für den Vollzug der Schinderei zur Verantwortung gezogen werden sollen und die Beamten wiederum berufen sich dann auf ihre Amtspflichten und den Befehlsnotstand. So sind beide raus aus den rechtlichen Konsequenzen. Warum wohl hat man bis zum heutigen Tag noch kein Amtshaftungsgesetz eingeführt? Das hat seinen Grund in der soeben beschriebenen Vorgehensweise und amtlichen Unangreifbarkeit von unterdrückenden Bütteln, die man sich als Machtwerkzeuge erhalten will.

Zumindestens zukünftig kann man sich Verbeamtungen mit diesen Privilegien ein für alle mal schenken und nach Schweizer Vorbild die Bürgerversicherung republik- und europaweit durchsetzen, denn uns drückt ja noch der Klotz der unnützen Europabeamten.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 11:12:36 Sa. 31.Mai 2008
Untergang oder Neuanfang – Die absurde Schlacht um EU-Subventionen (http://www.chefduzen.de/thread.php?postid=16025#post16025)

NDR - Panorama Nr. 655 vom 23.6.2005: Untergang oder Neuanfang – Die absurde Schlacht um EU-Subventionen

ARD/WDR, Sendung MONITOR Nr. 549 am 15. Juni 2006: Europas Agrarsubventionen - Geldsegen für Großkonzerne (http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.phtml?bid=806&sid=147)

Das Superkonto - Der Griff nach den EU Milliarden (http://videogold.de.domains.tiggersystems.info/das-superkonto-der-griff-nach-den-eu-milliarden/dokumentationen/)

ARD/WDR, Sendereihe "die story": Das Superkonto - Der Griff nach den EU Milliarden (http://www.wdr.de/tv/diestory/sendungsbeitraege/2007/0122/index.jsp)

Montag, 22. Januar 2007, 22.30 - 23.15 Uhr

Was passiert eigentlich mit den Steuergeldern, die als Mitgliedsbeiträge von der Bundesregierung auf ein Konto der Europäischen Union überwiesen werden? Im Jahr sind das 22 Milliarden Euro. Allein in Brüssel gibt es über 2.500 Büros, die nur damit beschäftigt sind, Geld von der EU zu erhalten. Konzerne, Lobbyisten, Berater und Politiker haben auf unterschiedliche Weise Zugriff auf das Superkonto mit den Steuermilliarden.

Beispiel Nestlé. Warum kassiert das Schweizer Unternehmen mit einem Jahresgewinn von 8 Milliarden Schweizer Franken über 40 Millionen Euro an EU-Subventionen?
Rheinbraun, heute RWE-Power, bekommt die meisten Argrarsubventionen in NRW; Rechte: WDR/dpa

Beispiel RWE. Warum erhält der Essener Energiekonzern die mit Abstand größten Agrarsubventionen in Nordrhein-Westfalen?

Beispiel Europäische Kommission: Warum besitzt die Europäische Regierung Schwarzkonten mit Millionenbeträgen, von denen keiner weiß wer von ihnen profitiert?

Das Superkonto - eine spannende story über den Griff nach den EU-Milliarden.

Redaktion: Edeltraud Remmel
Autoren: Michael Grytz, Klaus Martens
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Werktätiger am 13:54:51 Sa. 31.Mai 2008
Kühnel hat doch recht, die Kleinbauern sollten sich genossenschaftlich organisieren, solidarisieren und weniger auf die Subventionstöpfe schauen, das macht frei von Vorgaben der EU, schafft aber möglichkeiten bei der Selbstvermarktung.[/quote]

Ich denke die sind doch genossenschaftlich organisiert. Die haben doch alle Anteile an den Molkereien. Sie haben dort bloß nichts mehr zu sagen.
Die Subventionen in dem Bereich Milchwirtschaft sollen nach dem willen der EU
in nächster Zeit auslaufen. Profitieren tun sowieso nur die Großbauern davon.
Was die Selbstvermarktung betrifft, sehe ich auch die größten Chancen für die Landwirtschaft. Auch wir als Verbraucher wüssten endlich wieder wo unsere Lebensmittel herkommen. Bis in die 70er Jahre gab es bei uns im Landkreis noch bis zu 4 selbstständige Molkereien. Sie wurden alle nach und nach geschluckt, von der heute größten Molkerei in RLP, den Hochwaldwerken.

Interessant wäre noch zu erwähnen, dass die von meiner Tochter bevorzugte Land Liebe Milch schon um 7 Cent teurer geworden ist. Wir haben uns dann entschieden Bio Milch zu kaufen.

@joachimkühnel,
zuerst mal danke für die interessanten Links. Ich kann auch deine Sichtweise voll und ganz nachvollziehen. Aber woran liegt es dann, dass es mit der Planwirtschaft in den ehemaligen Sozialistischen Volkswirtschaften nicht geklappt hat?
Meiner bescheidenen Meinung nach liegt es an den Menschen selbst. Solange es Menschen gibt, wird es auch immer die geben die Macht über andere ausüben. Das ist im Sozialismus so und erst recht im Kapitalismus. Deswegen bleibt deine Sichtweise auch immer bloße Theorie. Leider.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: ManOfConstantSorrow am 17:02:15 Sa. 31.Mai 2008
ZitatERFOLGREICHER MILCHBOYKOTT
Edeka und Lidl wollen "faire" Milch verkaufen

Seit vier Tagen streiken die Bauern, und das scheint zu wirken: Die beiden Handelsunternehmen Edeka und Lidl wollen den Landwirten ihre Milch künftig zu fairen Preisen abnehmen - zahlen soll dafür der Verbraucher.


(...)

Auch dänische Bauern wollen mit Hilfe deutscher Kollegen den Import von billiger Milch durch die Supermarktkette Aldi verhindern. Der Verband der Milchhersteller teilte in Kopenhagen mit, dass drei nicht genannte Molkereien in Deutschland blockiert werden sollten, von denen die dänische Aldi-Tochter ihre Milch bezieht.

Bauern in Dänemark gegen Aldi

Die Bauern in Dänemark wollen mit der Aktion gegen eine Billigpreis-Aktion von Aldi protestieren. Das Unternehmen hatte in dieser Woche mit Preissenkungen bei Milch geworben, auf die andere Supermärkte mit ähnlichen Schritten reagierten. Das werde letztlich zu Lasten der Bauern gehen, sagte Verbandssprecher Christian Sievertsen. Er sagte aber auch, dass Boykottaktionen wie in Deutschland "eigentlich nicht unser bevorzugtes Kampfmittel sind".
(...)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,556818,00.html
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 17:06:40 Sa. 31.Mai 2008
Den richtigen Weg in diese Richtung Genossenschaft (http://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaft) hat man schon früher begangen:

Stichwort: Friedrich Wilhelm Raiffeisen (http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_Raiffeisen), Handelsgenossenschaften (http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_der_gegenseitigen_Bauernhilfe) von der Belieferung mit Saatgut, Dünger, landwirtschaftlichen Ausrüstungsgegenständen bis hin zur genossenschaftlichen Eigen- Kredit- und Investitionsfinanzierung (In der DDR hießen diese bäuerlichen Versorgungseinrichtungen - Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) und eben in den Altländern die Raiffeisengeschichte. Dann hatten und haben wir noch die Konsumgenossenschaften (http://de.wikipedia.org/wiki/Konsumgenossenschaft), Wohnungsbaugenossenschaften (http://de.wikipedia.org/wiki/Wohnungsgenossenschaft), Genossenschaftsbanken (http://de.wikipedia.org/wiki/Genossenschaftsbank).

Was den Milch-, Obst- Wein- und anderen Bauern auch bei einer Genossenschaftsbildung momentan auf die Füße fallen würde, ist ihre fehlende Basis an rohstoffprodukteverarbeitender Industrie und die davon abgeleitete, mangelnde Angebotsbreite an Fertigproduktsortimenten. Also von der Saatgutbeschaffung, der gemeinsamen Nutzung der Landwirtschaftstechnik, der gemeinsamen Bestellung, Pflege und Ernte der Felder, der gemeinsamen Produktevermarktung, der Finanzierung der Betriebseinrichtungen ist bei diesen "Genossen" alles Hand in Hand zu planen und durchzuführen.

Dann braucht man auch keine fremde Hilfe von Niedriglöhnern, Fremdarbeitern und 1-Euro-Jobbern, sondern von tariflich bezahlten sv-pflichtversicherten Mitgenossen oder Angestellten. Genossenschafter haben auch eine bodenständuige, andere Einstellung zum Wert der Arbeit, zum Sozial- und Gemeinwesen. Sie stehen selbst mittendrin im Feld und den Ställen und machen selbst mit ihren Buckel krumm, was ein Großbauer oder vermarktender Monopolist nicht mehr nötig hat. Der bedient sich der Arbeitskraft seiner Mägde, Knechte und zeitweise beschäftigten Niedriglöhner. Einem Genossenschaftsvorsitzenden kann man die Meinung gemeinsam in der Vollversammlung geigen, einem Unternehmer bestimmt nicht. Da wird der Monatsletzte der entgültige Feierabend werden.

Über die Schiene Genossenschaften könnten auch die Gewerkschaften über Mitbeteiligungen wieder Zulauf an beitragzahlenden und aktiv im eigenen Interesse handelnden Mitgliedern erhalten.

Der Bürger ist durch die Supermärkte und Discounter verwöhnt worden und hat das Tante-Emma-Prinzip verstoßen und im Stich gelassen. Das rächt sich eben am Beispiel der Monopolstellung der Supermärkte und Discounter und internationalen Lebensmittelkonzerne. Die gehen mit ihren Lobbyisten in den Landesregierungen und in der EU über "Leichen" sowohl beim Erzeuger als auch beim Verbraucher.

Das Strickmuster mit den Genossenschaften könnte man auch auf die medizinische, soziale, Pflege- und Altersversorgung ausdehnen, wenn man denn auch wöllte und das Volk tatsächlich politisch wie wirtschaftlich das Sagen hätte.

Der Haken von Genossenschaften:

Genossenschaften haben ihre lokale und regionale Berechtigung, reichen aber nicht für eine landesweite Versorgung und Betreuung aus. Typisches Beispiel Republik Polen mit den zahlreichen Kleinbauern auf ihrer Minischolle. Die werden von den großen Landwirtschaftsunternehmen, Versorgungs- und Discounterketten der EU einfach gnadenlos überrollt und untergepflügt.

In der Summe ist die genossenschaftliche Leistungsfähigkeit und Kapazität immer begrenzt, um aus alleiniger Kraft ein ganz Volk oder einen Kontinent zu versorgen. Laufen diese Betriebe wirtschaftlich und rentabel stabil muß man sie in gesamtgesellschaftliches Eigentum und damit in größere Wirtschaftseinheiten überführen, wo aber immer noch die Belegschaften und die Verbraucher gemeinsam Einfluß nehmen können und müssen, was gebraucht und produziert werden muß. Der Versorgungsbedarf des Volkes muß bestimmen, was in welcher Menge und Qualtät, Territorium und Preis produziert wird und nicht das marktwirtschaftliche Verhältnis von Angebot und Nachfrage, denn beides kann ein marktbeherrschender Monopolist manipulieren, um für sich den Maximalprofit zu Lasten des Volkes zu ziehen. Der Bedarf ist nichts anderes als die zahlungskräftige Nachfrage. Es wird deutlich, dass die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft richtig und nötig war zu größeren, spezialisierten Landwirtschaftsbetrieben für Tier- oder Pflanzenproduktion.

(Was mich aber heute noch irritiert, war die beschissene Leistungsfähigkeit der sowjetischen Landwirtschaft auf ihren großen Schlägen der Kolchosen, Sowchosen und Artele. Bei den von Russlanddeutschen geführten Landwirtschaftsbetrieben in der Sowjetunion im Wolgagebiet, im Ural und Kasachstan waren die Erträge um Einiges höher als bei sowjetischen Bauern, obwohl bei allen gemeinsam die landwirtschaftlichen Nutzflächen von Horizont zu Horizont gingen. Trotzdem importierte die Sowjetunion Brotgetreide aus den USA und Kanada. Das riesengroße, sowjetische Land mit den "endlosen", fruchtbaren Ackerböden und Wiesen reichten nicht aus, um selbstständig sich versorgen zu können.)

Es wird aber auch Ausnahmesituationen geben, wo nötige Erzeuger und Verbraucher subventioniert werden müssen, weil sie nicht kostendeckend produzieren können oder wirtschaftlich nicht in der Lage sind mindestens einen kostendeckenden Preis zu bezahlen.

Was mit den Subventionen vom Grundsatz her aus dem Ruder gelaufen ist, daß diese Mittel profitable Großkonzerne und Großbauern über ihre Lobbyisten abschöpfen statt es diejenigen erhalten, die dringend darauf angewiesen sind.

Subventionierung darf auch kein endloser Dauerzustand sein, sondern eine zeitweise Starthilfe für ein auftstrebendendes junges oder von einem Wiedereinrichter in Gang gesetztes Unternehmen. Diese Betreiber müssen sich aber damit im Klaren sein, daß eine Fördergrenze gesetzt wird und ab diesem Zeitpunkt wirtschaftlich und rentabel gearbeitet werden muß.

Wenn es das Wechselspiel von Angebot und Nachfrage als preishochschaukelndes Mittel nicht mehr geben soll, dann hat es sich mit einer reißerischen Werbung und Marketing auch erledigt und die Menschen verlieren ihren Jagdtrieb nach den sinnlosen Geiz-ist-geil-Manieren und im anderen Extrem nach Statussymbolen wieder. Es läuft alles wieder viel ruhiger, emotionsloser und mit mehr Verstand und Vernunft ab.

Maßstab darf allein nicht der Preis sein, sondern es müssen sich Gebrauchseigenschaften - Qualität - Menge und Preis in einem annehmbaren Verhältnis zueinander befinden, daß die Produzentenseite sagen kann:

Ich habe das produziert, was notwendig, wirtschaftlich und umweltgerecht hergestellt werden kann und nicht überflüssigerweise erst eine Nachfrage schaffen musste, die es sonst nicht gab.

Und die Verbraucherseite muß diese Arbeitsleistung anerkennend würdigen, indem sie den angemessenen Abnahmepreis zahlt.

In diesem Zustand gegenseitiger Zufriedenheit erhalten wir ein für alle beteiligten Seiten stabiles Versorgungsverhältnis und man hilft sich wieder gegenseitig aus, nimmt Rücksicht aufeinander.

Genossenschaften - ein alter Hut, muß nur wieder neues Leben mit Mitbestimmungsrechten von Produzenten und Verbrauchern eingehaucht werden.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: BakuRock am 01:53:21 So. 01.Juni 2008
Moin,

@joachimkuehnel - das von dir dargestellte Prinzip der gegenseitigen Versorgung, welches ja auch teilweise in der DDR praktiziert wurde, ist fuer sich selbst gesehen, etwas Gutes. Allerdings kannst du es nicht lassen einen Staat und damit hierarchische Strukturen als Bedingung zum Funktionieren mit einzubauen. Du brauchst offensichtlich Machtstrukturen:

Zitat............................
In der Summe ist die genossenschaftliche Leistungsfähigkeit und Kapazität immer begrenzt, um aus alleiniger Kraft ein ganz Volk oder einen Kontinent zu versorgen. Laufen diese Betriebe wirtschaftlich und rentabel stabil muß man sie in gesamtgesellschaftliches Eigentum und damit in größere Wirtschaftseinheiten überführen, wo aber immer noch die Belegschaften und die Verbraucher gemeinsam Einfluß nehmen können und müssen, was gebraucht und produziert werden muß. Der Versorgungsbedarf des Volkes muß bestimmen, was in welcher Menge und Qualtät, Territorium und Preis produziert wird und nicht das marktwirtschaftliche Verhältnis von Angebot und Nachfrage, denn beides kann ein marktbeherrschender Monopolist manipulieren, um für sich den Maximalprofit zu Lasten des Volkes zu ziehen. Der Bedarf ist nichts anderes als die zahlungskräftige Nachfrage. Es wird deutlich, dass die Kollektivierung der DDR-Landwirtschaft richtig und nötig war zu größeren, spezialisierten Landwirtschaftsbetrieben für Tier- oder Pflanzenproduktion.
............................

........ und du setzt eine Zuweisung von Wertigkeiten (Geld oder wertig ausgleichender Tausch) voraus - Genau das ist der Denkfehler - erhaelt aber immer wieder, seit Jahrhunderten, einigen Wenigen die Macht. Naemlich die Macht zu lenken und zu steuern und zu verteilen, aber auch einzudaemmen und gesteuert Vorteile oder Nachteile verteilen zu koennen - und somit zu bestrafen oder belobigen zu koennen - also nichts anderes als das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche.......

Und genau diese Verwerfung gilt es zu ueberwinden. Dann kann Frieden herrschen und Gerechtigkeit. Dann werden Menschen (von dir "das Volk" genannt) gleichberechtigt sich in die Augen schauen koennen - der Eine ist in der Lage mehr, die Andere ist in der Lage nur etwas weniger zum Gemeinwohl beitragen zu koennen. Aber es wird niemensch eine Bewertung der Leistung vornehmen. Das waere der eigentliche revolutionaere Sprung in die Zukunft.

Krank werden tut immer dann ein "System", wenn sich Eliten (mit Macht und Geld und dem richtigen Parteibuch) die "Wahrheit" aneignen. Auch die DDR ist letztlich daran gescheitert. Auch in der DDR (und das sage ich zum ipzigsten Mal) galt leider ein Parteibuch oftmals, aber wirkungsv(erheerend)oll mehr, als eine fachliche Eignung. Das ist das beste Mittel, ArbeiterInnen zu demotivieren.

Ein kluges, nicht zentral gesteuertes, ehrliches Bedarf und Leistung erfassendes Netzwerk von gegenseitig versorgenden selbstverwalteten Erzeugern, kann sehr wohl auch ueberregional und sogar ueber Kontinente hinweg die Zukunft der Menschen sichern.

Alle weiteren Gedanken finden sich im Theoriebereich..........
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: momo13 am 14:44:14 So. 01.Juni 2008
Hallo sabutai,
ich hole die Milch auch vom Bauern, aber vom Bio- Bauer,
die schadet mir auch nichts.
Überleg doch bloß mal, was die Kühe beim Bauern so zu fressen bekommen.
Alle Äcker werden gespritzt, mit Unmengen von Gülle behandelt, damit überhaupt noch was wächst, muß jede Menge Kunstdünger her und und und,
und damit die Kuh noch mehr Milch gibt, als so schon, kriegt sie noch Kraftfutter mit irgendwelchen Zusätzen. Manche Kühe können vor lauter Euter garnicht mehr laufen-----------------------------------------
diese Bauern streicheln ihre Kühe sicher nicht! Sie treten sie höchsten in den Allerwertesten, wenn mal ein halber Lieter fehlt.
DIESE MILCH MUß BEHANDELT WERDEN !
Was die Ankaufaktion betrifft:
die Bauern zahlen das nicht, das sieht nur so aus.
Alles Politik.
Sie bekommen das Geld vom Landvolkverband wieder------das ist sowas wie deren Gewerkschaft.


Bei uns gibts einen Spruch:
ein Bauer, der nicht jammert, ist kein Bauer.
momo13
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 15:42:51 So. 01.Juni 2008
ZitatOriginal von momo13
(...) Manche Kühe können vor lauter Euter garnicht mehr laufen (...)

Hallo Momo, die gemeine Milchkuh welche den Großhandel bemilcht sieht eigentlich nie Tageslicht - mir wäre auch neu, das sie laufen müssten bzw. sollen (die paar Schritte zum Abzapfrundell zählt doch nicht als "Laufen")...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 16:22:28 So. 01.Juni 2008
Wie sich herausstellt, hat der Bundesverbrauchsminister Seehofer ein so großes Herz für seine jammernden, einzelbäuerlichen Milchbauern und für die bayerischen sowieso. Er knüpft wieder mal einen Geldsack auf und spendet als "Notopfer" für seine Lieblinge, natürlich nicht aus seiner und seiner Kollegen Tasche, sondern schon wieder vom deutschen und europäischen Steuerzahler eine milde Wirtschaftsverlustsausgleichsgabe. Wer am meisten brüllt, bekommt wahrscheinlich auch am reichlichsten.

Jedem anderem Existenzgründer betet man vor, daß man als Vollkaufmann für sein betriebswirtschaftliches Handeln auch vorsichtig und vorausschauend handeln muß und für Betriebsrisiken auch den eigenen Kopf hinhalten muß. das wäre nunmal so in einer Marktwirtschaft. Aber statt die großen, erpresserischen Molkereien, Discounterhandelsketten und Lebensmittelkonzerne bluten zu lassen, geht dieser Minister wie so viele vor ihm auch den Weg des geringsten Widerstands und schröpft den deutschen Michel gleich mehrfach:

a) über diese Steuerspende und
b) über trotzdem steigende Verbraucherpreise

Der Einzelbauer und die Molkereien, Discounterketten und Lebensmittelkonzerne sind's zufrieden.

Und der blede Michel hat's Maul zu halten, die verschwendeten, ausgegossenen Verluste zu ersetzen und ansonsten wieder zu konsumieren.

Wie singen da die böhmischen Musikanten?

Schön ist so ein Ringelspiel (http://www.youtube.com/watch?v=TzZXWoWvp-o)

http://www.stern.de/wirtschaft/unternehmen/:Preisverfall-Seehofer-Milch-Boykott/621599.html - Stern vom 26.05.2008: Preisverfall - Seehofer unterstützt Milch-Boykott

"... Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) sagte den Milchbauern Solidarität zu. Am Rande eines Treffens der EU-Agrarminister in Maribor sagte er: "Die Bauern haben meine volle politische Unterstützung im Kampf um diesen fairen Preis." Die Forderung nach 40 Cent je Liter sei gerechtfertigt. Der Minister kündigte Widerstand gegen eine Erhöhung der Milchproduktion in der EU an, um einen weiteren Preisverfall zu verhindern. Für Landwirte in schwierigen Lagen will er einen "Milchfonds" aus EU-Mitteln. In Delegationskreisen waren mindestens zwei Milliarden Euro jährlich im Gespräch

Die Bauern fordern die Molkereien auf, ihnen mindestens 40 Cent pro Liter Milch zu zahlen. Nach Angaben des BDM liegt der Milchpreis derzeit bei 27 Cent im Norden Deutschlands und 35 Cent im Süden. ..."

ARD, Tagesschau vom 31.05.2008 05:50 Uhr: Seehofer und Sonnleitner stellen sich hinter die Bauern (http://www.tagesschau.de/wirtschaft/milchboykott8.html)

Aufpassen!!! Mit BDM ist nicht die Naziorganisation Bund Deutscher Mädchen, sondern Bund Deutscher Milchbauern gemeint.

Was ist sozial an der Marktwirtschaft?

Wenn ein völlig anderer die Chose zahlen muß und man als jammernder Einzelbauer nicht selber blechen muß. Dafür hat man seine Amigo-CDU und -CSU.

Also was soll das ganze Affentheater, wenn wir Bürger sowieso die Zeche zahlen müssen. Einen dummen Esel findet man doch immer, dem man die schweren Säcke aufbuckeln kann.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 16:40:04 So. 01.Juni 2008
@Joachim, ich dachte immer nur meine Beiträge wären oftmals schwer zu ertragen! Nun, Deine Beiträge hier sind schlicht unerträglich - aber schön wenn Du so schnell mal einen Bogen um 'böhmische Musikanten' und 'Naziorganisationen' schlagen kannst!  ?(

Vergiss aber bei allem Gelaber nicht, es geht um Milch, deren Herkunft und den Preis dafür...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 16:59:12 So. 01.Juni 2008
Im deutschen Land der Abkürzungen muß man nun mal aufklären, sonst findet man sich nimmer zurecht. BDM und BDM sind zwei paar verschiedene Schuhe. Da muß man schon erklären, was das eine mal war und was die gleiche Abkürzung heute zu bedeuten hat.

Ich erkenne keine Unterschiede zwischen Nazis und CDU/CSU.

Die kommen allesamt aus der gleichen Ecke:

Bourgeoisie - Kapital mibrauchen und nutzen das Volk aus.

Was wird sich ändern an Unterdrückung und Ausbeutung, wenn die eine von der anderen Unternehmerpartei abgelöst wird?

Nichts! Die Schinderei wird nur offen, terroristischer und unerträglicher.

Das gleiche hatten wir in der Weimarer Republik zwischen den damaligen Steigbüghaltern aus der Zentrumspartei, der Deutschnationalen Volkspartei, der liberalen Deutschen Demokratischen Partei und der NSDAP.

In der Zentrumspartei, den Deutschnationalen und Deutschliberalen steckte das Wirtschafts- und Bankenkapital.

Und hinter derheutigen CDU/CSU und den Neofaschischen ist wieder Wirtschafts- und Bankenkapital. Vielen Unternehmen ist das Soziale an der Marktwirtschaft zu lästig. Die wollen eine härte Gangart gegen Arbeitslose, Kranke, Behinderte, gegen berufliche Förderung.

Aktuelles Beispiel: Die Spaßbartei FDP verspricht vor allen sich selbst wieder 30% Unternehmensteuersenkungen!

Und woher will sie die Mittel nehmen? Sie will die Bundesagentur für Arbeit zerschlagen, ausschlachten. In das gleiche Horn tönt der Hundt wieder mal. Niix da mit Arbeitsförderung, mit Aus- und Weiterbildung. Wer einmal in den Klauen der Arbeitslosigkeit festsitzt, soll als Billigst- oder kostenlose Arbeitskraft bis zum völligem Verbrauch verschlissen werden.

Man sollte ihnen ein für allemal mit soviel Steuergeschenken die raffenden Mäuler zustopfen, das sie daran ersticken müssen.

Wozu soll man noch bei Unternehmerparteien da nach dem Muster und Spielarten schlechter Cop - guter Cop differenzieren?

Wenn es gegen das Volk geht, ist sich dieses politische Lager, auch als soziale Klasse völlig einig. Der einzige Unterschied ist die Art und Weise, die Schärfe und Unbarmherzigkeit im Vorgehen gegen das Volk.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 17:08:07 So. 01.Juni 2008
Wie gesagt es geht um Milch und den aktuellen Bauernstreik.

Vielleicht solltest Du auf jegliche Milchprodukte verzichten, um keine Nazis zu unterstützen!?  :P
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 17:24:11 So. 01.Juni 2008
Irgendwie muß Schmidt und Pocher Dir den Blick eintrüben?

Was haben Milch und der Konsum von Grundnahrungsmitteln mit Nazis unmittelbar zu tun? Ich habe Abkürzungen erklärt nicht mehr und nicht weniger.

Und jetzt habe ich unabhängig vom Milchproblem erklärt wie ich den Zusammenhang zwischen Unternehmerparteien und Neonazis herleite. Ich halte von beiden überhaupt nichts, weil sich beide volksfeindlich verhalten.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: beickmann am 17:37:51 So. 01.Juni 2008
Der Lieferboykott der Milchbäuerinnen und -bauern der vergangenen Tage zeigt die dramatische Lage, in der sich viele Betriebe befinden. Steigende Produktionskosten auf der einen Seite und Preisdrückerei durch ein Oligopol aus Einzelhandelsketten und Molkereien auf der anderen Seite gefährden ihre Existenz. Kostendeckende Erzeugerpreise werden zum Erhalt dringend benötigter Arbeitsplätze in den Dörfern gebraucht.
Die Politik ist gefordert, für faire und verlässliche Rahmenbedingungen zu sorgen. Diese sind gerade für die Produktion, die Verarbeitung und den Handel mit Milch wichtig.

Die breite Solidarität der europäischen Nachbarn mit den Milchbäuerinnen und Milchbauern aus Deutschland zeigt, dass es an der Zeit ist, die berechtigten Forderungen endlich umzusetzen.
DIE LINKE fordert kostendeckende Preise für die Landwirtschaft. Diese müssen aber auch bezahlbar sein. Deshalb gehört für uns die Diskussion um Existenz sichernde, gerechte Löhne, armutsfeste Renten und die Erhöhung der Hartz IV-Regelsätze unbedingt in diese Debatte. Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen kostendeckender Produktion und bezahlbaren Produkten.

DIE LINKE fordert, dass die Milchbäuerinnen und Milchbauern an der Milchpreisbildung wirksamer beteiligt werden. Erst wenn Ihre Interessen von Molkereien und Handel deutlicher berücksichtigt werden, können Perspektiven für die Milchviehhaltung in allen Regionen Deutschlands gesichert werden.

DIE LINKE unterstützt den Zusammenschluss der Milcherzeuger gegen das Oligopol aus Milchindustrie und Lebensmittelhandel, die durch Konzentration in immer weniger Hände übermächtig geworden sind.

Übrigens: Jede und jeder kann diesen Kampf unterstützen: Milch kaufen – das setzt Molkereien und Handel unter Verhandlungsdruck.



http://linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1228058337
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 17:46:10 So. 01.Juni 2008
ZitatOriginal von beickmann
... DIE LINKE unterstützt den Zusammenschluss der Milcherzeuger...

http://linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1228058337 (http://linksfraktion.de/pressemitteilung.php?artikel=1228058337)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Pinnswin am 08:35:35 Mo. 02.Juni 2008
ZitatOriginal von Kakerlake
ZitatOriginal von momo13
... Aber einfach aus dem Stall an Menschen verteilen, geht auch nicht. In meinem Landkreis hatte ein Bauer einer Schulklasse, die den Hof besichtigten, Rohmilch von der Kuh gegeben, und alle wurden krank, teilweise mit Krankenhausaufenthalt. Die Milch muß also erst behandelt werden...
Hab auch mal irgendwo gehört, man sollte Milch frisch von der Kuh mindestens einen Tag stehen lassen bevor man sie trinkt, ob das so stimmt?
Ich bin mt Rohmilch aufgewachsen und netterweise gibt mein Nachbarbnauer auch immer noch welche ab, so das ich mir den Umweg über den Supermarkt auch immer noch sparen kann. Und der Bauer einen guten Direktpreis bekommt.
--
momo13
ZitatAlle Äcker werden gespritzt, mit Unmengen von Gülle behandelt, damit überhaupt noch was wächst, muß jede Menge Kunstdünger her und und und,
Das, was gespritzt werden muss, ist der Raps und der Mais für die Bioenergieproduktion, weil die das verträgt. Unmengen von Gülle verbrennen das Feld und die Ernte, sind also Kontraproduktiv. Genau wie Scheißelabern ´n braunen Hals macht. Und zwar richtig doll.

Das Viehfutter (= u.a. Gras und Futter-Mais, ist ne andere Sorte wir der für ´s Öl) darf nicht so doll gespritzt werden, weil das verträgt der Labmagen der Kuh überhaupt nicht so gut.
Kuh Kraftfutter (Pellets) sind größtenteils mit Soja (Gen-) vermengt. Soja ist der beste Eiweißlieferant für die Milchproduktion in der Kuh unter allen Getreidearten. Im Kuhfutter darf inzwischen kein Tiermehl mehr enthalten sein.

Kunstdünger ist teuer, also wird der Sparsam eingesetzt, weil: Weniger = hilft oft Mehr und zuviel Kunstdünger verbrennt genau wie zu viel Gülle das Feld.
Das weiß jeder Landwirt. Kühe werden nicht in den Allerwertesten getreten, weil das ist Kontraproduktiv. Kühe bekommen Striegelautomaten und Solarien. Sie hat im Winter einen gut belüfteten Laufstall und im Sommer tollt sie Tagsüber, oder wenn es zu heiß ist, nur des Nachts, auf der Weide herum, weil viel Bewegung an der Landluft eine gesunde Kuh ausmacht. Da würde Otto Normal auch gerne einziehen.
Ist eine Kuh krank, wird sie (soweit noch finanziell wirtschaftlich möglich) versorgt oder geht zum Schlachter.  
Schweine und Hühner haben es da nicht so gut, von Puten reden wir mal gar nicht, weshalb ich immer noch ein gutes Steak einem Putenschnitzel vorziehe. Sollte mein Zwiebelleder (Portemonee) das hergeben.
--
Bauernkriege EU (http://www.bauernkriege.de/EuropaNEUZEIT.html)

Es wird wohl bei dem Streik nichts rauskommen, der Streik ist schon seid Jahren überfällig, aber das Einzigste, was eintreten wird ist, das die Molkereiien sich die Milch aus Polen, Brasilien oder Agentinien einführen werden und der Verbraucher davon mal wieder nichts mitbekommt, weil die Frischmilch aus dem Tetrapack noch vom Nachbarbauern sein wird. Das wissen auch die Landwirte, weswegen sie bis jetzt einem Streik nicht gemacht haben, aber inzwischen wirds richtig eng durch die gestiegenen Energie- und Rohölpreise.
Sollten die Agrarsubventionen von einen auf den anderen Tag gestrichen werden, könnten alle deutschen Landwirtschaftlichen Betriebe sofort dicht machen und wir dürften unsere Nahrungsmittel aus "woAnders" beziehen..

Von der Politik würde ich denken, das es so geplant ist. Die bäuerlichen/landwirtschaftlichen Tier-Betriebe (Milchvieh, Schweinemast, Hühner) sollen komplett zerschlagen werden, sie sind zu effektiv. Stattdessen werden die Weideflächen für immer mehr Pflanzen aus denen man Biogas und Bioethanol herstellen kann, benutzt.

Und ein paar versprenkelte Demeter Höfe werden auch noch übrig bleiben, die Lebensmittel teuer (= kosteneffektiv) an die oberen 10.000 die sich das leisten können, verkaufen und Otto Normal bekommt dann Soilent´z Green. Soilet Green iss Menschenfleisch.

Hach, ich träum schon wieder mit offenen Augen so vor mich hin...  :D
~~~~
Kraftstoffe sind nun mal wichtiger, als die Volksernährung.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 21:08:19 Mo. 02.Juni 2008
Pinnswin, warum fängt die Auflistung der Bauernaufstände, -revolten und -aufstände erst ab 1775 an?

Der Autor dieser Liste hat wohl noch nichts vom Bundschuh (http://de.wikipedia.org/wiki/Bundschuh-Bewegung) (1493-1517), vom Armen Konrad (http://de.wikipedia.org/wiki/Armer_Konrad) (1513/14) und vom Deutschen Bauernkrieg (http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg) (1524/25) gehört?

Den Deutschen Bauernkrieg nennt man auch erste frühbürgerliche Revolution.

Liste der Bauernaufstände nach Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bauernkrieg

Martin Luthers 30 Thesen von der Freiheit eines Christenmenschen (http://de.wikipedia.org/wiki/Von_der_Freiheit_eines_Christenmenschen)

siehe auch http://www.ubf-net.de/doc/freiheit.htm

Diese Thesen sind nicht mit den 95 Thesen (http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther#Ablass_und_95_Thesen), die er an die Schlosskirche zu Wittenberg anschlug.

ZDF, heute-Nachrichten:Seehofer kündigt "Milch-Gipfel" an (http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/2/0,3672,7246658,00.html?dr=1)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 10:16:24 Di. 03.Juni 2008
@Joachim, der heutige Leitartikel des Wirtschafts- u. Finanzblattes Financial Times Deutschland spricht Dir aus dem Mund! Das ich das noch erlebe hätte ich auch nicht gedacht...

ZitatMilchbauern - Militant kurzsichtig

Wenn es um den Bauern und seine Milch geht, wird auch und gerade der deutsche Stadtmensch gefühlig. Anders ist jedenfalls kaum zu erklären, dass der Milchbauernverband BDM in der Bevölkerung solch bemerkenswerte Zustimmung für seine immer militanteren Aktionen findet.

Dem Verband gelingt es, sich als Opfer zu stilisieren, obwohl seine Methoden und Forderungen höchst dubios sind. Der BDM repräsentiert nur eine Minderheit der Milchbauern, aber er versucht, möglichst großen wirtschaftlichen Schaden anzurichten, um sein Partikularinteresse durchzusetzen. Darin ähnelt er der kleinen Lokführergewerkschaft GDL, für deren endloses Ringen mit der Deutschen Bahn die eigentlich geschädigten Verbraucher ebenfalls zunächst großes Verständnis aufbrachten.

Anders als die Lokführer können sich die Milchbauern aber nicht auf ein Streikrecht berufen, wenn sie jetzt Molkereien blockieren, um andere Milchproduzenten an der Lieferung zu hindern und die Verarbeiter unter Druck zu setzen. Wer seine eigene Milch wegkippen will, mag das tun. Die Blockaden sind aber offener Rechtsbruch, für den es keine Entschuldigung geben kann.

Die Forderungen des Verbands sind ebenso fragwürdig: Von den Molkereien verlangen sie einen Literpreis, der sich möglichst nah am Weltmarktpreis orientiert - wenn der wie gerade jetzt hoch ist. Gleichzeitig rufen sie aber nach EU-Subventionen und einer Marktregulierung durch die Milchquote - die sie vom Weltmarkt abkoppelt.

Zweifellos bringen hohe Energie- und Futtermittelkosten derzeit viele Betriebe in Bedrängnis. Ein Lieferboykott kann die Marktlage aber nicht grundlegend ändern. Die Bauern bekommen niedrige Preise, weil zu viel Milch im Markt ist - wozu auch ihre Investitionen nach dem kurzfristigen Preisanstieg im vergangenen Jahr beigetragen haben.

Angebot und Nachfrage werden die Preise noch stärker bestimmen, wenn die Milchquote 2015 fällt - und das ist auch gut so. Spätestens bei der nächsten Lebensmittelkrise würde die Politik zu Recht für eine künstliche Verknappung des Angebots angeprangert.

Der Strukturwandel in der Milchwirtschaft ist unvermeidlich, er lässt sich nur über sozialpolitische Maßnahmen für betroffene Bauern abfedern. Während aber die Molkereien versuchen, ihre Wettbewerbsfähigkeit über die Entwicklung neuer Endprodukte und über Investitionen zu steigern, denkt der BDM auch hier kurzfristig. Aus Angst vor niedrigeren Rohmilchpreisen verhinderte er etwa sinnvolle Fusionen von Molkereien, an denen er genossenschaftlich beteiligt ist. Dass sie sich selbst schaden, wenn sie ihre Abnehmer behindern, scheint den zornigen Milchbauern nicht in den Sinn zu kommen.

quelle (http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Leitartikel%20Milchbauern%20Militant/363573.html)


Noch einmal etwas größer und zum grübeln:

"Der Strukturwandel in der Milchwirtschaft ist unvermeidlich (...) denkt der BDM auch hier kurzfristig. Aus Angst vor niedrigeren Rohmilchpreisen verhinderte er etwa sinnvolle Fusionen von Molkereien, an denen er genossenschaftlich beteiligt ist." [/B]

Was ist denn nun los? Joachim Kühnel und "Die Linke" gehen synchron mit der Wirtschaft im neoliberalistischen Gleichschritt oder was?

Ich gebe zu, dass mir die Problematik über den Kopf wächst, gegen mein Bauchgefühl kann ich nichts tun und das vergleicht den Supermarktliterpreis für Milch um die 0,50 Euro mit dem Diesel/Benzinpreis pro Liter um 1,50 Euro...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Ralf0815KU am 15:58:40 Di. 03.Juni 2008
Meine Mamma hat früher immer gesagt "Du musst aufessen, weil die kinder in Arfika müssen alle hungern also sei froh das du was zu essen hast"
Ich hab immer aufgegessen bin dick und krank geworden. In den Nachrichten hab ich dann gesehen das die Kinder in der dritten welt trotzdem sterben. Michwegschütten wird gerne Moralisiert. Ich glaub nicht daran das da  was unmoralisch dran ist. Unser Handel erpresst durch ihre Marktmacht große teile der Industrie. Die holen sich das geld dann bei ihren Mitarbeitern. Das sich die Bauern jetzt weren find ich richtig. Der Handel gehört Verstatlicht. Nemd den Albrecht die Kohle weg!
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 00:20:56 Do. 05.Juni 2008
ZitatDer Milchindustrieverband kann nicht über Preise verhandeln, das geht kartellrechtlich nicht. Jede einzelne der oftmals genossenschaftlich organisierten Molkereien zahlt den Bauern das aus, was sie nach direkten Verhandlungen vom Handel bekommt. Das Problem ist, dass es mehr als 100 Molkereien mit entsprechend geringer Verhandlungsmacht in Deutschland gibt. Nur die zehn größten Molkereien mit einem Marktanteil von 50 bis 60 Prozent können den großen Handelsriesen etwas entgegensetzen.

Ja, Joachim Kühnel, Lidl und Rewe preschen vor und verlangen ab Montag 10 Cent mehr für den Liter Milch. Geniales Marketing, weil der schwarze Peter ist ab sofort nicht mehr beim Einzelhandel. Die Molkereien und die Bauern sollen das nun mal selbst unter sich ausmachen.

Der Handel ist privat, Bauern und Molkereien oft genossenschaftlich - nun hast Du das Wort, Herr Joachim Kühnel!
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: BakuRock am 01:38:56 Do. 05.Juni 2008
Jau, und gegen die Genossenschaften wird in breiter Front, Front gemacht:

ZitatHände weg von unseren Genossenschaften

In 3 Fällen haben nationale Wirtschaftorganisationen Genossenschaften in
ihren Ländern bei der Europäischen Kommission angeklagt, gegen die Regeln
eines fairen Wettbewerbs zu verstoßen. In Italien richtet sich die Klage
gegen die Steuerbefreiung der Rückvergütung der Konsumgenossenschaften an
die Mitglieder aus dem Mitgliedergeschäft (ist in Deutschland auch
steuerfrei) und die ebenfalls steuerbegünstigte Einstellung von
Jahresüberschüssen in eine Rücklage. In Spanien richtet sich die Klage
gegen steuerliche und rechtliche Besonderheiten von Agragenossenschaften.
Aufgrund erster Stellungnahmen der EU Kommission besteht die Gefahr, dass
die EU Kommission entscheidet, dass nationale steuerliche und rechtliche
Besonderheiten für Genossenschaften unter dem allgemeinen Beihilferecht
der EU fallen und damit nur unter bestimmten Auflagen (Größenordnung der
genossenschaftlichen Unternehmen und Bewerte der Größe der rechtlichen und
steuerlichen Besonderheiten)erlaubt sind.
Um eine entsprechende Grundsatzentscheidung der Kommission zu verhindern,
bitte ich Sie um Ihre Unterstützung bei einer Kampagne des
Spitzenverbandes �Cooperatives Europe�. Diese Organisation ist der
Regionalverband des Internationalen Genossenschaftsbundes, der auf
europäischer Ebene die Interessen der Genossenschaften vertritt.
Cooperatives Europe und andere Organisationen befürchten, dass mit einer
solchen Entscheidung eine Diskussion losgetreten wird, die allen
Genossenschaften in Europa und eben auch in Deutschland schaden könnte.
Bislang hat sich die Europäische Union unterstützend gezeigt, eine
unternehmerische Vielfalt in Europa zu erhalten und nicht das
gewinnorientierte Unternehmen zur allein zu berücksichtigen Form der
unternehmerischen Betätigung anzusehen. Im Verbund mit
Personengesellschaften, Kapitalgesellschaften, Stiftungen, Vereinen sind
Genossenschaften auch in Deutschland aufgrund ihres gesetzlichen
Förderauftrages eine besondere Unternehmensform, die zu dieser Vielfalt
beitragen. Wenn allerdings die 3 eingangs genannten Fälle womöglich nur
die Spitze eines Eisberges sind und  die Zielsetzung, dass eine
Genossenschaft nicht anders behandelt werden darf, als eine
Kapitalgesellschaft sich durchsetzt, bedeutet das, dass eine
Genossenschaft nur eine Rechtsform für eine Kapitalgesellschaft ohne
Besonderheiten ist. Deshalb wendet sich der europäische Spitzenverband
�Cooperatives Europe�� gegen die Zielsetzung des Verfahrens.
Die europäische Kommission behauptet, dass bisher nur wenige große
Genossenschaften reagiert hätten und es ansonsten keine Äußerungen zum
Thema gegeben hätte, Deshalb wendet sich der Verband �Cooperatives Europe�
an alle Bürger eine elektronische Petition zu unterstützen. Diese Petition
ist unter http://www.gopetition.com/petitions/hands-off-our-coops.html zu
finden. Die Petition ist noch bis zum 15.Juni offen.

Quelle: CONTRASTE e.V., Postfach 10 45 20, D-69035 Heidelberg, EMail:
CONTRASTE(at)t-online.de
Internet: http://www.contraste.org

Zusätzlich gibt es eine Mailingliste. An-/Abmeldung und
weitere Informationen unter:
http://de.groups.yahoo.com/group/contraste-list
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Kater am 17:37:38 Do. 05.Juni 2008
ZitatWie die Milchbauern die Revolte organisiert haben
Von Susanne Amann

Es war ein Aufstand der Kleinen. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hat geschafft, was dem großen Bauernverband über Jahre nicht gelungen ist: Er hat den Protest gegen die niedrigen Milchpreise organisiert und bundesweit Landwirte mobilisiert. Mit beachtlichem Erfolg.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,557884,00.html
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 19:51:10 Do. 05.Juni 2008
Wieso soll ich mich rechtfertigen, wenn der Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter, der die Streiks organisiert hat, sich ansatzweise handelseinig mit Lidl und Rewe geworden ist?

Ich habe diesen Niedrigpreisskandal der Privatmolkereien, der Discounterhandelsketten und Lebensmittelkonzerne gegen die Milchbauern nicht angezettelt oder provoziert.

Warum echauffierst Du Dich gegen Genossenschaften als wenn das Teufelszeug wäre und die angebliche Ursache für das Weiter- bzw. Durchreichen der höheren Erzzeugerpreise auf die Endverbraucherpreise?

Frage doch mal eher, was denn die Privatmolkereien, die Discounterhandelsketten und Lebensmittelkonzerne bereit sind auf Profite und staatliche Subventionen zu verzichten, die sie im Überfluß einsacken.

Frage doch mal welche dieser Privatmolkereien, die Discounterhandelsketten und Lebensmittelkonzerne bereit ist seine Unternehmenssteuerflucht ins Ausland wieder zu beseitigen und dort seine Steuern zu bezahlen, wo er herkommt.

Beide Male wirst Du aber von diesen Unternehmergaunern keine Antwort erhalten. In den wenigsten Fällen haben sich Bauern zu Genossenschaften zusammengeschlossen, weil sie bis zuletzt privat statt gemeinschaftlich wirtschaften. Untereinander traut man doch dem Berufskollegen nicht über den Weg.
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 23:24:42 Do. 05.Juni 2008
@Joachim, ich habe überhaupt nichts gegen Genossenschaften - mich stört nur, das Du hier ständig behauptest es gebe kaum genossenschaftlich organisierte Bauern. Die Bauern, die ich zu Gesicht bekomme, sind durch die Bank organisiert - allein schon die benötigten Landmaschinen erfordern große Genossenschaften. Die einzigen wirklich selbstständigen Bauern, die ich in Deutschland traf, waren Weinbauern mit sehr kleinen Weinbergen.

Dein nächster Fehler ist die Wahrnehmung das sich die Bauern mit dem Handel 'ansatzweise handelseinig' geworden sind. Das ist falsch! Lidl (adhoc sowieso heftig unter öffentlichen Druck) hat einseitig festgelegt 10 Cent mehr zu bezahlen - verhandelt wurde da nicht. Die Branche wird das wohl so übernehmen.

Ach ja, die Müllermolkerei ist wegen der Erbschaftssteuer, die naturgemäß bald anfallen wird, ins Ausland gegangen und das ist keine 'Unternehmenssteuer'. Ich finde das auch Scheiße, dass gerade Millionäre die ihren Gewinn mit hochsubventionierten Produkten machen, einfach so flüchten können.

Und dann natürlich noch einen Glückwunsch an den BDM - gut gemacht! Das es einen so schnellen Erfolg geben würde, hätte ich echt nicht gedacht...
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Pinnswin am 08:20:15 Fr. 06.Juni 2008
ZitatOriginal von joachimkuehnel
Pinnswin, warum fängt die Auflistung der Bauernaufstände, -revolten und -aufstände erst ab 1775 an?


Keine Ahnung, ich hab auf die Schnelle keine Bessrere Seite gefunden, und die Dithmarscher haben sie auch nicht auf dem Rechner, egal. Danke für die Info.

@alfred, welche Landmaschinen? Das Ernten machen doch größtenteils Lohnunternehmer? Ist aber regional sicherlich unterschiedlich. Gruß
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 09:40:19 Fr. 06.Juni 2008
@Pinns, mir wurde das so erklärt, es gibt einen großen Fahrzeug- u. Gerätepark wo dann die einzelnen Bauern "entleihen" können. Bei Überschwemmungen und anderen Katastrophen wird die Reihenfolge angepasst, so dass zuerst die bedrohten Ernten eingefahren werden können. Ob diese Maschinen dann von externen Lohnkräften bedient werden weiß ich nicht. Das Beispiel ist eine Genossenschaft in den neuen Bundesländern.

Aber wie Schraubi und Du es beschrieben habt, gibt es im Westen wohl ebenso Genossenschaften (auch wenn Joachim das nicht wahrhaben will).
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: alfred am 22:48:29 Mo. 09.Juni 2008
ZitatTrotz erster Angebote, die Preise für Milch zu erhöhen, bleiben die Milchbauern bei ihrem Lieferstopp. Der Einzelhändler Lidl kündigte an, künftig 10 Cent mehr pro Liter zu verlangen - für die Lieferanten nur ein erster Schritt.

Die Bauern würden kämpfen, bis weitere Erfolge erzielt seien, sagte der Chef des Bunds Deutscher Milchviehhalter (BDM), Romuald Schaber, am Mittwoch in Berlin.

Neben Lidl hätten auch die genossenschaftlichen Milchwerke Berchtesgadener Land - Chiemgau eine Anhebung angekündigt. Sie seien bereit, 43 Cent pro Kilo Milch zu zahlen.

Schaber kündigte eine Großdemonstration für Donnerstag mit Schleppern und Traktoren vor dem Brandenburger Tor in Berlin an. Auch Gäste aus den Nachbarländern würden erwartet. Er rief die Verbraucher auf, die Aktion zu unterstützen.

Schaber wies Vorwürfe zurück, seine Organisation habe zu dem Lieferstopp aufgerufen. Dies sei nicht der Fall, vielmehr hätten sich die Milchbauern von sich aus solidarisiert. Das Bundeskartellamt hatte gegen den BDM ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Danach wird überprüft, ob der Tatbestand des Boykottaufrufs erfüllt ist. Dies wäre laut Kartellamt ein Verstoß gegen das Wettbewerbsgesetz.
quelle (http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:H%F6here%20Preise%20Milchbauern/364672.html)
Titel: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Wilddieb Stuelpner am 14:20:44 Do. 19.Juni 2008
Guter Rat, 07/2008, S. 03: "Die Politik wird um Entlastungen nicht herumkommen"

Lebensmittel - Die bitteren Folgen des Preisanstiegs

der Preisanstieg bei Lebensmitteln kam überraschend und fiel so üppig aus, dass die Hoffnungen auf mehr Ausgabenfreude der Verbraucher sich in Luft auflösten. Wer nicht weiß, wie teuer sein täglich Brot morgen ist, der überlegt sich zweimal, ob er wirklich einen neuen Fernseher oder ein neues Ato kauft. Der Ölpreis-Schock alleine verpasste der Konjunktur einen Dämpfer, gemeinsam mit dem Lebensmittelpreis-Schock holt der Konjunkturkiller zum Schlag aus - die Regierung wird früher oder später um Entlastungen für ie Verbraucher nicht herumkommen. Aber die Krise wird auch etwas Gutes haben. Wenn weltweit die Nachfrage nach Lebensmitteln steigt, bedeutet dies eine neue Chance für regionale Produkte, denn sie werden im gnadenlosen Preispoker wieder wettbewerbsfähig. Äpfel aus der Umgebung statt Kiwis aus Australien, die Kartoffeln lehmverschmiert statt in Normgröße und perfekter Rundform. Und was die Milch angeht, fällt da vielleicht jemandem auf, dass es weder ökonomisch noch umwelverträglich ist, wenn in Kiel ein LKW-Fahrer startet, um Joghurt X ins Allgäu zu fahren, während sein Kollege Joghurt Y vom Allgäu nach Kiel bringt.

Werner Zedler, Chefredakteur "Guer Rat"
werner.zedler@guter-rat.de (werner.zedler@guter-rat.de)
Titel: Aw: Milch in den Abfluss und keinen interessierts
Beitrag von: Kuddel am 12:24:54 Mo. 11.September 2023
Landwirtschaft ist gesellschaftlich extrem wichtig.

Es gibt dort die knallharte Agrarindustrie, die alles dem Profitstreben unterwirft.

Es gibt aber auch Bauern, mit denen man diskutieren kann. Das halte ich für sehr wichtig.

https://agrar4future.de/project/klimaplattform-milch-klimabilanzierung/?twclid=22h6dd3bt370mdwdb1npfs2q6q