Soziale Bankrotterklärung Deutschlands

Begonnen von Carsten König, 10:40:01 Do. 01.Dezember 2005

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Carsten König

Zitat...Gab es 1980 noch vier Millionen Sozialwohnungen in Deutschland, sind davon heute nur noch 1 Million übrig geblieben, die sich in regelrechten Elendsquartieren der Städte konzentrieren. Im gleichen Zeitraum ist die Arbeitslosigkeit von 1 Million auf 5 Millionen hochgeschnellt, darunter sind knapp 2 Millionen Langzeitarbeitslose, deren Einkommen wahrscheinlich nie mehr für Mietwohnungen auf dem privaten Wohnungsmarkt reichen wird. Hinzu kommen noch 3 Millionen Erwerbstätige, die nach einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zu Jahresbeginn unterhalb der Armutsgrenze lebten. Seitdem hat sich die Zahl der Billiglohnjobs in Deutschland auf 6 Millionen gesteigert.    
Beispiel Mümmelmannsberg    Beispielhaft für die Entwicklung steht die Siedlung Mümmelmannsberg am östlichen Stadtrand Hamburgs.  
 Mümmelmannsberg galt bei der Errichtung Anfang der 1970er Jahre als Vorzeigeprojekt sozialdemokratischer Stadt- und Sozialpolitik. Der damalige Bundeswirtschafts- und Finanzminister und spätere Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) war extra zur Grundsteinlegung gekommen. Innerhalb kürzester Zeit entstanden vier- bis zwölfstöckige Wohnblocks mit 7.000 Wohnungen für 20.000 Menschen. Das Hamburger Abendblatt schrieb damals: "Mümmelmannsberg: eine gute Adresse."    
Heute liegt die Arbeitslosigkeit in Mümmelmannsberg weit über dem Hamburger Durchschnitt von 11,4 Prozent. Vier von zehn Kindern leben hier von Sozialhilfe, die Jugendarbeitslosigkeit ist im letzten Jahr um über 100 Prozent gestiegen. Mit der Adresse Mümmelmannsberg ist es für Jugendliche nahezu ausgeschlossen, einen Job oder eine Lehrstelle zu bekommen. Gleichzeitig werden durch Sparmaßnahmen der Stadt kulturelle und soziale Einrichtungen wie die Bücherhalle oder der Kindertreff geschlossen oder zurückgefahren.

Quelle: http://www.wsws.org/de/2005/dez2005/juge-d01.shtml

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