Stammtisch in Kiel

Begonnen von Aloysius, 21:04:10 Di. 27.Mai 2008

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krapotke

Würde mich morgen gerne als Zuhörer dazugesellen, wenn das ok ist.
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

admin

Nein! Du mußt erst eine Prüfung durch das chefduzen Zentralkommitee für Ideologie und sonstiges bestehen. Du kannst jedoch in der Bambule einen Antrag auf Gesinnungsprüfung stellen und am 1.6. unter Beobachtungsstatus dich an unseren Tisch gesellen.

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

krapotke

Ich habe gestern am Stammtisch  über ein sowjetisches U-Boot vor der US-Küste geschwafelt, dass kurz vor dem Einsatz von Nuklearwaffen gestanden habe. Meine Geschichte hatte zwar einen waren Kern, aber wer zu 50% richtig liegt hat zu 100% Unrecht. Ich habe nochmal recheriert:

Am 27.10.1962 operierten während der Kubakrise sowjetische Uboote vor Kuba. Das Boot B-59 wurde von US Zerstörern eingekreist und sollte durch Abwurf von Übungsunterwasserbomben zum Auftauchen gezwungen werden. Valentin Sawitzki, Kapitän von B-59, ging davon aus, dass der Krieg zwischen der Sowjetunion und den USA nun ausgebrochen sei. Vor dem erforderlichen Auftauchen und der befürchtete Versenkung seines Bootes wollte er jedoch seine Nuklearwaffe gegen die US Flotte zum Einsatz bringen. Der Politkommissar von B-59 erteilte seine erforderlich Zustimmung, Wassili Alexandrowitsch Archipow, Stabschef und Kommandant des Flottenverbands, stellt sich gegen den Kapitän und den Politkommissar. Es gelang ihm den Kapitän vom Auftauchen zu überzeugen. B-59 wurde nicht direkt angegeriffen und zog sich später auf Befehl des Flottenkommandos aus den Gewässern zurück.

https://www.spektrum.de/news/kuba-krise-der-tag-an-dem-fast-ein-atomkrieg-ausgebrochen-waere/2071227

https://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_Alexandrowitsch_Archipow#:~:text=Archipow%20war%20w%C3%A4hrend%20der%20Kubakrise%20auf%20dem%20sowjetischen%2C,von%20den%20USA%20errichtete%20Quarant%C3%A4nezone%20um%20Kuba%20ein.

https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article241806709/Wassili-Archipow-Dieser-U-Boot-Offizier-verhinderte-einen-Atomkrieg.html
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Onkel Tom

Zitat von: admin am 12:39:44 Mi. 31.Mai 2023Nein! Du mußt erst eine Prüfung durch das chefduzen Zentralkommitee für Ideologie und sonstiges bestehen.

Und @krapotke, hast Du die "Gesinnungsprüfung" bestanden und hat admin dir die
Chefduzen-Mitgliedsurkunde sowie die CD-Clubkarte überreicht ?  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

.... und die CD-Anstecknadel fürs Revers?  :D
Die angefertigten Bild- und Tonbandaufnahmen werden an einem sicheren Ort aufbwahrt.

krapotke

Zitat von: Onkel Tom am 17:21:25 Fr. 02.Juni 2023
Zitat von: admin am 12:39:44 Mi. 31.Mai 2023Nein! Du mußt erst eine Prüfung durch das chefduzen Zentralkommitee für Ideologie und sonstiges bestehen.

Und @krapotke, hast Du die "Gesinnungsprüfung" bestanden und hat admin dir die
Chefduzen-Mitgliedsurkunde sowie die CD-Clubkarte überreicht ?  ;)

War auf alle Fälle eine angenehme Gespächsatmosphäre, bei der sich auch Neulinge und Personen, die nicht in linken Milieus sozialisiert wurden wohlfühlen können.

Zitat von: Frauenpower am 20:07:29 Fr. 02.Juni 2023.... und die CD-Anstecknadel fürs Revers?  :D
Die angefertigten Bild- und Tonbandaufnahmen werden an einem sicheren Ort aufbwahrt.

Wenn meine Schreibtischschublade für Dich als sicherer Ort zählt... :)


,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

Frauenpower

Wusste ich doch schon wo die sind 👿  :D

admin

Zitat von: krapotke am 12:13:09 So. 04.Juni 2023War auf alle Fälle eine angenehme Gespächsatmosphäre, bei der sich auch Neulinge und Personen, die nicht in linken Milieus sozialisiert wurden wohlfühlen können.

Als Ergänzung noch was von mir aus dem Nähkästchen.
Das Projekt chefduzen ist entstanden aus Frust über linke Millieus und deren Aktivitäten.

Die Grundidee war, Menschen nicht nach politischer Ausrichtung zu organisieren, sondern nach Sozialen Problemen. Es ging darum, Widerstand von unten gegen oben zu organisieren mit einem offenem Treff, um über alles, was Menschen mit und ohne Arbeit umtreibt, zu diskutieren. Geldprobleme, Ämterstreß, Chefs, Vermieter, Vorgesetzte, was auch immer.

Zuerst gab es die Idee für den Stammtisch in einer Kneipe, das noch auf's Internet auszuweiten, kam eher zufällig hinzu.

Damals wie heute halte ich das Internet für über- und reale Treffen für unterschätzt.

Ich wollte immer mehr und wollte weiterkommen. Ich hatte so vieles vor Augen, dachte an gemeinsam formulierte Flugblätter, gemeinsame Aktionen. Aber das war mit den Leuten unserer Kneiperunde nicht hinzukriegen. Es war stets lustig und es war einigen anzumerken, wie wichtig es ist, mit anderen quatschen zu können und sich auszukotzen. Es war eine Möglichkeit, nicht im eigenen Blues zu ertrinken. Es gab manchmal praktischen Rat und aufmunterndes Schultergeklopfen. Vereinzelt kamen auch Leute, die in irgendwelchen politischen Organisationen aktiv waren, um mal zu schauen, was bei uns los war. Da wir da völlig offen sind, kamen machmal auch welche von verschiedenen Politgruppen, die einander nicht grün waren, was bei uns nie ein Problem war.

Meine Idee, vom Stammtisch aus mal etwas gemeinsam zu machen, scheiterte auch an der Flugtuation. Man hat sich verabredet, um einen Plan beim nächsten Stammtisch weiterzuschmieden, aber die entsprechenden Leute sah man nie wieder.

Es dauerte ca. 10 Jahre, bis vom Kieler Stammtisch auch mal praktische Sachen ausgegangen sind. Damals bildeten sich auch Stammtische in anderen Städten und einige existierten über einige Jahre. Der Stammtisch in Bremen fand zweimal Erwähnung im Verfassungsschutzbericht. Heute lebt nur noch unsere kleine Runde in Kiel.

Mir ist der Treff, einfach um mal andere Leute um mich rum zu haben, persönlich wichtig. Die lustige Runde ist den Besuch allein wert, egal was da bequatscht werden mag. Beim letzten Mal waren wir Sieben Leute. Das ist schon die Grenze, da laufen manchmal Gespräche parallel, man kann halt nicht mehr alles mitkriegen. Meist sind wir weniger. Gelegentlich wir auch mehr.

Freut mich, daß es dir gefallen hat.

admin



Der nächste Stammtisch findet am kommenden Donnerstag, den 6.7. ab 19°° in der Bambule statt. Voraussichtlich im Biergarten.





admin

Don't forget da Stammtisch!


krapotke

Zaghaft angeklopft und nachgefragt: Steht der Stammtisch für morgen?
,,Das habe ich getan" sagt mein Gedächtnis. "Das kann ich nicht getan haben" sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach.        Friedrich Nietzsche

admin

Ja, doch. Ich fürchte, im Biergarten. Die Raucher haben einen starken Drang nach draußen und tun so, als würde ihnen das Wetter nix ausmachen.

admin

Do. 3.8. 19°°

Bambule, Iltisstraße 49, Kiel-Gaarden



Egal wie wetterfest sich die Stammtischbesucher geben mögen, es gibt noch die Möglichkeit im hinteren Gastraum zu tagen.

admin

7.9. 19°°

Stammtisch im Biergarten der Bambule, Kiel-Gaarden


admin

Nochmal ein Rückblick auf den Stammtisch. 8 Leute, jedes Mal anders zusammengewürfelt.

Es ist nicht automatisch ein Planungstreffen für politische Aktionen, es ist ein lockerer Treff und Austausch, auch gegen Vereinzelung und Vereinsamung. Es ging auch um persönlichen Kram. Arbeit, Rente, Gesundheit, Krankheit. Von da ging es zu der Feststellung, daß die Menschen zunehmend bei der Arbeit kaputt gehen und es kaum noch jemand halbwegs gesund zur Rente schafft. Psychisches nicht mehr Klarkommen ist weit verbreitet.

Es gab auch ein weiteres Kapitel von unserem Dauerthema: Stadtplanung, Verkehrs- und Wohnungspolitik. Mieterarbeit. Unter rot-grüner Regentschaft wird die Stadt dem Spekulantenpack zum Fraß vorgeworfen.

W. hatte drauf bestanden, daß wir mit dem Gräfenhausenthema erst anfangen, wenn sie aufgeschlagen ist. Es gab nicht nur Berichte von der Situation im Streikcamp, sondern auch von der politischen Situation vor Ort, von der Außenstehende wenig mitbekommen. Es ist eine schwierige bis bedrückende Situation entstanden. Die gewerkschaftliche Unterstützung (DGB, Verdi, FNV) war wichtig und hilfreich, führt aber zu einer Entmündigung der Streikenden. Die Gewerkschaften wollen keine Ausweitung des Streiks auf anderere Speditionen mit ähnlichen Bedingungen wie Mazur, sie wollen eine finanzielle Unterstützung der Fahrer verhindern (sie sollen sich mit Lebensmitteln zufrieden geben) und sie wollen keine Zusammenarbeit mit weitern Organisationen. Sie wollen ein Monopol auf die Solidaritätsarbeit und unbedingt die Zusammenarbeit mit der Schwedischen Basisgewerkschaft SAC und dem Solidaritätsfonds "Solidariska Byggare: Internationale Streikkasse zum Gedenken an Joe Hill" verhindern.

Es geht nicht um Kleinigkeiten. Es geht um unsolidarisches Verhalten von Gewerkschaftsseite und es geht um die überstrapazierte Kampfkraft der Streikenden. Sie führen den längsten Arbeitskampf im europäischen Straßentransportsektor.

dagobert

Das hat nichts mit Unvernunft zu tun. Die Leute von DGB und Co. wissen genau, was sie tun.
Lassen sie zu, dass die Streikenden eine Art Streikgeld bekommen, würde das für andere Trucker die Hemmschwelle ebenfalls zu streiken, erheblich senken. Das könnte zu einem Flächenbrand werden, was es unmöglich machen würde, Mazur als schwarzes Schaf in einer ansonsten weißen Herde darzustellen.
Hinzu kommen Probleme in den Lieferketten, die bei großflächigen Streiks unausweichlich wären.
An all dem ist den "Co-Managern" von DGB und Verdi nicht gelegen. Und der FNV anscheinend auch nicht.
Dieser Streik soll eine Ausnahme bleiben, und deshalb ist zusätzliche Unterstützung für die Streikenden von Gewerkschaftsseite sehr ungern gesehen.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

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