Phoenix: Dienen bei der NVA - 3 Filme

Begonnen von Kater, 09:44:45 Fr. 28.November 2008

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Kater

Phoenix, Sendetermine: Fr, 28.11.08, 20.15 Uhr

Sa, 29.11.08, 08.15 Uhr

ZitatDienen bei der NVA (1/3)

Fahneneid und Eisenschweine

Der erste Teil der Reihe beschäftigt sich mit den Aufbaujahren der Nationalen Volksarmee und ihrer Formierung bis Ende der 60er Jahre.

In dieser Zeit hatte sich Ulbrichts ehrgeizige Truppe zu einer vollwertigen Koalitionsarmee des Warschauer Paktes entwickelt; 1968 wartete sie auf ihren Einsatz zum Einmarsch in die CSSR.

Seit Gründung der Nationalen Volksarmee 1956 mussten insgesamt 2,5 Millionen junge Männer den grauen Waffenrock der NVA tragen. In den ersten Jahren wurde noch auf das Freiwilligenprinzip gesetzt. Soldaten verpflichteten sich für zwei Jahre, Offiziere für zehn Jahre, den Arbeiter- und Bauernstaat mit dem Einsatz ihres Lebens zu verteidigen. Doch schon kurz nach dem Mauerbau trat das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht in Kraft. Für die Rekruten war das, was offiziell gerne als "Ehrendienst" verkauft wurde, in der Regel nicht mehr und nicht weniger als ein notwendiges Übel, dem man nicht entkommen konnte.

Der Film setzt vor allem auf Zeitzeugen, die das Dienen bei der NVA unmittelbar und direkt erlebt haben. Die Geschichte der NVA, erzählt aus der Perspektive ehemaliger Rekruten, rückt Dimensionen und Aspekte des Soldatendaseins ins Blickfeld, die oft übersehen werden, und berichtet vom Alltag der Armee vor dem Hintergrund historischer Ereignisse zu Zäsuren.

Film von Thomas Kuschel

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/dienen_bei_der_nva_zur_geschichte_einer_deutschen_armee_(1_3)/140786

Sendetermine: Fr, 28.11.08, 21.00 Uhr

Sa, 29.11.08, 09.00 Uhr

ZitatDienen bei der NVA (2/3)

Bis zum letzten Zapfenstreich

Dieser Teil der Dokumentationsreihe betrachtet die Zeitspanne von Anfang der 70er Jahre bis zum letzten Zapfenstreich 1990, als die NVA zusammen mit dem Arbeiter- und Bauernstaat abgewickelt wurde. Das Ende der DDR war auch das Ende der NVA.

Anfang der 70er Jahre war die NVA zu einer relativ schlagkräftigen, modernen Armee im Rahmen der östlichen Militärkoalition herangewachsen. Unter Honecker, der 1971 zum obersten Dienstherren der NVA aufgestiegen war, wurde die Truppe schließlich zu einer Art Musterschüler der Sowjet-Armee: neue Kasernen, neue Waffensysteme, Verbesserung der Besoldung.

Das Image der NVA aus Sicht der Wehrpflichtigen verbesserte sich jedoch kaum. Die Bereitschaft, länger zu dienen als die obligatorischen 18 Monate war weniger dem NVA-Dienst als "Ehrendienst" als vielmehr in den verbesserten Chancen bei der beruflichen Weiterbildung begründet. Anfang der 80er Jahre aber drohte der Ernstfall mit der Demokratie-Bewegung in Polen.

Im Dezember 1980 wurden NVA-Verbände in erhöhte Gefechtsbereitschaft versetzt und warteten marschbereit auf ihren Einsatzbefehl nach Polen. Neun Jahre später, im Herbst 1989, wurden NVA-Truppenteile erneut auf einen Ernstfall vorbereitet. Diesmal sollten sie gegen das eigene Volk eingesetzt werden. Die Ereignisse überschlugen sich, auch innerhalb der NVA. Es kam zu Streiks und Befehlsverweigerungen.

Im März 1990 wurde Rainer Eppelmann, ein Zivilist und ehemaliger "Spatensoldat" Minister für Abrüstung und Verteidigung. Noch im Juli 1990 wurde ein neuer Fahneneid eingeführt, doch wenige Monate später wurden alle Soldaten aus dem geleisteten Eid entlassen.

Dokumentation von Michael Erler (2003)

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/dienen_bei_der_nva_(2_3)_bis_zum_letzten_zapfenstreich/142682


Sendetermine: Fr, 28.11.08, 21.45 Uhr

Sa, 29.11.08, 09.45 Uhr

ZitatDienen bei der NVA (3/3)

Die Spatensoldaten

Mit der Geschichte der Bau- bzw. Spatensoldaten widmet sich die dritte Folge der Reihe einem ganz besonderen Kapitel NVA-Geschichte. Bis heute ist kaum bekannt, dass es auch in der DDR die Möglichkeit gab, den Dienst an der Waffe zu verweigern. Der Film beleuchtet Ursprünge und Hintergründe der Kriegsdienstverweigerer des Ostblocks.

Anfang der 60er Jahre drängten insbesondere die Kirchen auf eine Möglichkeit, den Dienst an der Waffe verweigern zu können, und so machte die DDR 1964 als einziges sozialistisches Land ein Zugeständnis der besonderen Art: Sie kreierte eine ganz spezielle Verweigerer-Variante. Die jungen Männer durften zwar den Dienst an der Waffe verweigern, nicht aber den Armeedienst. So wie alle anderen mussten die Verweigerer 18 Monate dienen, in der Uniform der NVA, als Soldaten ohne Waffe. Offizieller Dienstgrad: Bausoldat.

Die Entscheidung, kein Gewehr in die Hand nehmen zu wollen, hatte für die Verweigerer nachhaltige Konsequenzen: Sie galten als Drückeberger, Staatsfeinde, Oppositionelle. Die beruflichen Perspektiven waren damit für viele weitgehend eingeschränkt. Studienplätze gab es für die Bausoldaten in der Regel nicht mehr. Trotz der Schikanen stieg die Zahl der Bausoldaten von Jahr zu Jahr. Ihr Los wurde zu DDR-Zeiten von den Medien ganz bewusst ausgeblendet. Viele DDR-Bürger wussten bis zuletzt nicht, dass es die Möglichkeit gab, den regulären Waffendienst zu verweigern.

Dokumentation von Kerstin Mauersberger und Nicole Standtke (2003)

http://www.phoenix.de/content/phoenix/die_sendungen/dokumentationen/dienen_bei_der_nva_(3_3)/140782



Wilddieb Stuelpner

Und wann bringt Phoenix seine historischen Beiträge von und mit Giudo Knopp über die Wiedereinrichtung der nach Völkerrecht und dem Potsdamer Abkommen illegalen Remilitarisierung mit alten Nazi- und SS-Offizieren in der Bundeswehr, über Revanchismus und ihre Ansprüche auf neuem Lebensraum im Osten, über Landsmannschaften, über paramilitärische Organisationen der Neonazis?

Das wäre auch ein Beitrag gegen Terrorismus, den man im eigenem Land züchtet.

Übrigens einen Warschauer Pakt, gab es immer nur nach Westansichten. Es gab die Mitgliedsländer des Warschauer Vertrags. Aber anderes ist man ja ideologisch nicht gewöhnt als die Zone, die Sowjetische Besatzungszone, die Gänsefüßchen-DDR. Nach der Hallsteindoktrin und dem Alleinvertretungsanspruch der BRD auf die "verlorenen" Ostgebiete konnte es im Osten nie einen anderen, souveränen deutschen Staat sozialistischer Nation geben, genauso wenig wie die anderen sozialistischen Staaten.

Man stelle sich vor, es gebe einen NATO-Pakt wie einen Pakt mit dem Teufel. North Atlantic Treaty Organization, deutsch: Nordatlantikvertrag-Organisation. Wie verräterisch schon die Wortwahl doch ist, welcher Ideologie man ausgeliefert ist?

Neben der NATO gab bzw. gibt es noch andere kapitalistische Militärbündnisse:

- WEU
- OVKS
- ANZUS
- ANUK
- SEATO
- CENTO

Wilddieb Stuelpner

Was mir bei dieser gegensätzlichen Ost-West-Darstellung auffällt:

Jede ideologische Seite versucht sich selbst für den interessierten Teil der Bevölkerung ins bessere Licht zu rücken und macht die Gegenseite grundsätzlich schlecht, arbeitet geschickt mit Lügen und Halbwahrheiten, wogegen die eigene schlechte Vergangenheit unter dem Teppich gekehrt wird.

Warum reagiere ich so spontan auf deratige Beiträge, die potentiell, mehr oder wenig ganz unterschwellig ein schlechtes DDR-Bild wieder projezieren wollen?

Wenn man nicht sofort in die Parade fährt und seine kritischen Einwände vorbringt, artet es schnell in Geschichtsfälschung durch die Sieger über die Besiegten, in Nichtachtung der Lebensleistung der Deutschen im anderen Teil Deutschlands aus. Solche Beiträge sind im Prinzip die Fortsetzung der Agitation und Propaganda unter den Bedingungen wie sie im Kalten Krieg üblich waren.

Übt man gegenseitig Kritik mit untermauernden Fakten an der Geschichtsfälschung, so besteht die Chance, sich auf sachlicher Basis anzunähern, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Bevölkerung im anderen Teil Deutschlands, ihre Gefühle, ihre Würde und Stolz kennenzulernen und zu achten, egal was denn die jeweils herrschende Klasse an Agitations- und Propagandamaterial auffährt.

Wir sollten an der Basis versuchen, zu beschreiben wie unser Leben, wie unsere Arbeit damals aus eigenem Erleben verlief, wer auf unser Leben Einfluß nahm, wie wir es selbst gestalten konnten und es heute aussieht. Entdecken wir soziale Ungerechtigkeiten, Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten, können wir gesellschaftliche Beziehungen in Ursachen und Wirkungen herleiten, dann verstehen wir uns allmählich besser und nähern uns an ohne den euphorischen Freudentaumel mit Sektpulle beim Fall der Mauer.

So kann man die tatsächlichen Grenzen und die Schranken in den Köpfen überwinden. Mir ist der Egoismus und Individualismus, der sich nur durch bloßes protziges Vorzeigen von Hab und Gut, von Geld, Besitz und Beziehungen stützt ekelerregend zuwider. Mit Angeboten von Hilfe, Unterstützung und Solidarität, jedem nach der Möglichkeit seiner Fähigkeit, Erfahrung und verfügbaren Mittel kommen wir dagegen im Annäherungsprozess erheblich weiter. Warum soll der Westen nicht von den guten sozialistischen Errungenschaften und Erfahrungen profitieren können, die wir Ossis in aufrechter Haltung einbringen können statt daß wir Ossis gezwungen werden, stets unterwürfig zu allem und jedem bitte, bitte sagen zu müssen.

Die Mangelwirtschaft der DDR hatte auch ihre Vorteile. Man konnte nicht mit der bezahlten Hilfe von Kundendienst, Serviceeinrichtungen und Supporten rechnen und der schnellen Anlieferung von Ersatzteilen rechnen. Man mußte selbst findig, erfinderisch sein undaus verfügbarem Material und Mitteln improvisieren können. Auch eine Art von Flexibilität und Mobilität aus der Selbsthilfe und Selbstrettung heraus geboren.

unkraut

So früh und so lange haben ich ja noch nie SA fern gesehen . Aber war doch interessant .
Wobei doch einige Aspekte runtergespielt worden . In großen und ganzen jedoch recht realsitisch .
Liegt aber wie immer im Auge des Betrachters und wie es jeder persönlich erlebt hat .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

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