Einzelhandel-Streiks in Rheinland-Pfalz

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 21:35:04 Mi. 06.Juli 2005

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ManOfConstantSorrow

06.07.05  
Gestern streikten in Trier Beschäftigte bei Kaufhof, Karstadt und bei der Drogeriekette Schlecker für 3 Prozent höhere Löhne. In einer Urabstimmung hatten sich letzte Woche 92 Prozent der gewerkschaftlich Organisierten in 32 Betrieben für Streik ausgesprochen. Die Unternehmer wollen einen Nullrunde durchsetzen. Die Gewerkschaft hat trotz Urabstimmung die Verhandlungen nicht abgebrochen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Salle.de

Da mir die Beschäftigten in den Schlecker-Filialen eh' schon leid tun, frage ich mich, was die bei Schlecker Streikenden erwartet.

Hier wird mehr nach dem Motto:"Wer fordert, fliegt." gehandelt.

Aber mal unter uns: Nachdem was ich über diesen Discounter gehört habe, scheint ein Arbeitsplatz unter den mir bekannten Bedingungen nicht weiter erhaltenswert und der Verlust eines solchen doch eher verschmerzbar zu sein.

Carsten König

ZitatOriginal von Salle.de
 Nachdem was ich über diesen Discounter gehört habe, scheint ein Arbeitsplatz unter den mir bekannten Bedingungen nicht weiter erhaltenswert und der Verlust eines solchen doch eher verschmerzbar zu sein.

Abstrakt gesehen mag das korrekt sein, konkret hilft es den Betroffenen nicht weiter.

ManOfConstantSorrow

Es mag LinksDenker wieder sagen, es sei egal, ob da ein paar Leute streiken oder in China platzt ein Sack Reis, doch ich halte diese Medung (wie auch die der Arbheitsniederlegungen in Bayern) für außerordentlich beachtenswert:

Es handelt sich weder um angehörige einer Politszene noch um klassisches gewerkschaftliches Potential. Es sind großteils Frauen aus dem Niedriglohnsektor. Ein Hoffnungsschimmer, daß sich auch in neuen Bereichen Kämpfe entwickeln können.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

...es scheint mir wirklich ein Trend zu sein, daß sich inzwischen verstärkt Belegschaften im Einzelhandel wehren:



17.08.05 - Streik bei Porta in Altwarmbüchen

Seit 14 Tagen streiken Beschäftigte des Möbelhauses Porta in Altwarmbüchen bei Hannover. Der Streik richtet sich gegen Pläne der Geschäftsleitung, nach dem Austritt aus dem zuständigen Unternehmerverband Neueinstellungen nur noch auf "Marktniveau" vornehmen und die Arbeitsbedingungen der bisherigen Beschäftigten schrittweise zu verschlechtern. Dagegen soll ein Anerkennungstarifvertrag mit der Gewerkschaft ver.di durchgesetzt werden. Die Betriebsräte berichten, dass der Streik bereits Wirkung zeigt, Porta aber dazu übergeht, Streikbrecher aus anderen Möbelhäusern bei freier Kost und Logis und Zahlung einer rechtswidrigen Prämie einzusetzen. Dagegen werden nun auch Zufahrten und Eingänge besetzt. Am Samstag, 20.8., ist ein "Streikfest" als Gegenprogramm zu einem Porta-"Familienfest" geplant.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

LinksDenker

Die Frage ist doch was Kurz, mittel und langfristig dabei raus kommt.

Ein Streik alleine bringt in der Regel mittel bis langfristig nichts, weil die Leute auf anderem Wege kalt gestellt werden. Nein, den Unternehmerlumpen muß die pure Angst bist in den letzten Knochen fahren, um Nachhaltig zu wirken (Denn mit uns machen Sie es auch nicht anders...). Dazu ist ein Streik zu zahm, die Gesetze zu Totalitär und die Staatsmacht zu Schmiergeldgesteuert.

Streik als "Warm Up" Ok, aber sobald sich die Gewerkschaften Einschalten ist die Sache doch schon meisten Tod.


Um bei der Sache mit Porta ein zu haken, dadurch das die den Streikbrechern nicht erlauben zu Arbeiten, setzen sich die Streikenden nach geltenden Abzockgesetz ins Unrecht.  Es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis sie das zu spüren bekommen...

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von LinksDenker
Ein Streik alleine bringt in der Regel mittel bis langfristig nichts

Unsinn!!!
Ein erfolgreicher Streik verbessert die Arbeitsbedingungen im Betrieb und zwar nachhaltig. Und auch das Arbeitsklima, denn das Management wird vorsichtiger...

ZitatOriginal von LinksDenker
Um bei der Sache mit Porta ein zu haken, dadurch das die den Streikbrechern nicht erlauben zu Arbeiten, setzen sich die Streikenden nach geltenden Abzockgesetz ins Unrecht.

LinksDenker, willst Du etwa sagen, wir sollten wegen der Gesetze kuschen? Es ist doch selbstverständlich, daß man Streikbrecher daran hindern muß einen Streik zu verraten. Und bei PORTA traut man sich genau das, obwohl Verdi mit dabei ist!

ZitatOriginal von LinksDenker
Dazu ist ein Streik zu zahm, die Gesetze zu Totalitär und die Staatsmacht zu Schmiergeldgesteuert.

Wieder Unsinn!!!
Willst Du etwa freiwillige Wehrlosigkeit vorschlagen? Streiks gibt es sogar unter Militärdiktaturen. Bei Massenstreiks werden auf Dauer die autoritärsten Regime hilflos, mit Polizeitruppen kann man keine Fabrik betreiben, mit Panzern kann man kein Getreide ernten...

ZitatOriginal von LinksDenker
Streik als "Warm Up" Ok

Aber natürlich!
Kein Streik verändert die Welt!
Selbst ein Generalstreik nicht. Wir werden das Ausbeutungssystem nicht von einen Tag auf den anderen abschaffen können, aber auf diese Weise können wir unsere Kraft erkennen und schon mal üben... warm up eben!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Längster Arbeitskampf im Einzelhandel in der Bundesrepublik - Streik bei Porta Hannover-Altwarmbüchen geht weiter

,,Auch nach dem heutigen 19. Streiktag der Beschäftigten des Möbelhauses Porta in Hannover-Altwarmbüchen zeigt sich kein Ende des Tarifkonfliktes. Porta ist mit seinem Möbelhaus in Altwarmbüchen aus dem tarifschließenden Arbeitgeberverband ausgetreten und will künftig einzelvertraglich die Arbeitsbedingungen mit den Beschäftigten regeln. ver.di dagegen fordert einen Haustarifvertrag, um zu verhindern, dass Beschäftigte entlassen werden, wenn sie nicht bereit sind, ihr Gehalt zu halbieren. Ähnliche Erfahrungen musste die Gewerkschaft bei der Möbelkette Boss machen, die ebenfalls den Inhabern von Porta gehört. Wer dort die Gehaltskürzung nicht akzeptiert hat, wurde gekündigt..." Meldung im ver.di Newsticker vom 22.08.2005. Der Streik hat am 20.07.05 begonnen und dauert mit 2-3 Tagen Unterbrechnung auf unbestimmte Zeit an.

Ein
Boykottaufruf (pdf)!


ver.di Mitarbeiterinformationen (auch pdf)

Berichte von Radie Flora vom 8.8.05 und 22.8.05.


Die KollegInnen sind auf Proteste an den Arbeitgeber sowieSolidaritätsschreiben angewiesen – bitte beides an die Fax-Nummer des Betriebsrats: 0511-61579729
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Längster Arbeitskampf im Einzelhandel in der Bundesrepublik - Streik bei Porta Hannover-Altwarmbüchen geht weiter
Im Konflikt um Möbel Porta (Altwarmbüchen bei Hannover), das tarifflüchtig geworden ist und dessen Beschäftigten bisher schon 24 Streiktage hatten, wird vorgeschlagen: Bitte überweist Beträge zwischen 10 bis 20 Cent auf das Konto

Porta Möbel GmbH & Co.KG
Commerzbank Herford
BLZ 49 44 00 43
Konto 29 00 108

Diese Summen lassen sich nicht verbuchen, da es ein reines KV Konto ist. Das Warenwirtschaftsystem spielt dann verrückt.  :D
Verwendungszweck: Tarifgerechte Bezahlung ihrer Mitarbeiter
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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