Klein CDU-Fritzgen Merz betreibt geistigen Diebstahl, so wie es von diesen Kreisen auch nicht ...

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 17:46:04 Mo. 13.Februar 2006

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Wilddieb Stuelpner

... anders zu erwarten ist!

Zuerst betreiben die CDU-Oberen auf Geheiß ihrer Geldschmierer in Wirtschaft und Banken materiellen Diebstahl an AN und Arbeitslosen und jetzt ist geistiger Diebstahl einer geklauten Büttenrede eines faulen Bierdeckelsteuer-Merz bestenfalls ein Kavaliersdelikt. Wie arrogant und großkotzig sind denn diese Leute?

[align=center][/align][align=center][/align][align=center]Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat Teile seiner Karnevalsrede als neuer Ordensritter wider den tierischen Ernst abgeschrieben. Foto: dpa[/align]


Sächsische Zeitung: Ärger um Ritterrede von Merz

Montag, 13. Februar 2006

Von Elke Silberer

Plötzlich konnte niemand mehr richtig lachen: Der neue Ordensritter wider den tierischen Ernst, der CDU-Politiker Friedrich Merz, reagierte kurz angebunden, die Aachener waren verwundert, die Karnevalisten übten sich in moderaten Worten.

Ein Zeitungsleser hatte nach der Fernsehübertragung der Karnevalssitzung mit einem dezenten Hinweis bei seiner Lokalzeitung den Stein ins Rollen gebracht: Friedrich Merz habe bei seiner Ritterrede von einem Satirebeitrag abgeschrieben. Da war Schluss mit lustig.

Der Sauerländer selbst wollte nicht großüber die Sache reden und bezog am Montag lediglich im WDR Position. Er habe die Rede selbst geschrieben, sagte er. ,,Ich habe allerdings einige Gedanken übernommen aus einem Text, den ich vor längerer Zeit zugeschickt bekommen habe und von dem ich nicht wusste, dass er schon veröffentlich war." Den Text hatte Monika Rieboldt, Sekretärin an der Bielefelder Universität, für das Internet-Satiremagazin ,,zyn.de"

geschrieben: Ein fiktives Interview mit dem ehemaligen Siemens-Chef Heinrich von Pierer, der als Bundeskanzler eine Bilanz seiner vierjährigen Amtszeit zieht. Sie fand ihre Idee und ihren Text so deutlich in der Ritterrede wieder, dass sie von einem Anwalt prüfen lässt, ob ihre Autorenrechte verletzt sind. ,,So ein Mann wie Merz hat doch so viel Geld, dass er sich ein ganzes Autorenteam leisten kann. Und dann schreibt der bei einer kleinen Sekretärin ab", sagte Rieboldt.

Beispielsweise beim Thema Gebühren für den Auftritt von Politikern: ,,Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos", hieß es in dem Originaltext. Merz ersetzte in seiner Rede kostenlos durch ,,umsonst". In der Passage über den angeblich geplanten Zukauf des Elsass finden sich fast wortgleiche Formulierungen über die schlechte Verhandlungsposition der Franzosen, ,,seitdem Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte besetzt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert".

,,Wenn der Mann den Humor einer Tagesschau hat, dann soll er die Finger vom Karneval lassen", kommentierte die Autorin das, was sie als ,,geistigen Diebstahl" ansieht. Wenn sich jemand durch seine Rede ,,beschwert" fühle, bedauere er das, sagte Merz. ,,Aber es ist jetzt Karneval und vielleicht bringen wir alle zusammen den Humor dazu auf und lassen uns die Freude an der gut gelungenen Festsitzung in Aachen nicht nehmen." (dpa)

Kater

Auszug aus der Rede von Merz:

ZitatBei den Arbeitslosen gehen wir ebenfalls einen ganz neuen Weg. Wir sind bereits dabei, einen großen Teil der uns bekannten Dauerarbeitslosen zu entlassen. Das hat anfangs natürlich wieder keiner verstanden, aber das macht schließlich jeder erfolgreiche Manager, er entlässt Leute, die zuviel an Bord sind.

Wir haben bereits drei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen.

Die restlichen zwei Millionen, überwiegend jugendliche Arbeitslose werden wir voraussichtlich an asiatische Länder abgeben. Jürgen Rüttgers verhandelt derzeit in meinem Auftrag über die Einführung einer sogenannten ,,Blond Card" mit Indien. Wir nennen das Programm: ,,Kinder für Inder."

http://www.akv.de/wdte/wdte_seiten.php?seite=Rede+Ritter+Merz&j=2006




Wilddieb Stuelpner

Wenn ich mir den Inhalt dieser Büttenrede vom CDU-Fritzgen Merz so durchlese, muß er keinen Deut besser seine als die echten Autorin dieses Blödsinns. Geistiges Niveau?

Unterirdische Katakomben!

Allein der Abschnitt über die Arbeitslosigkeit läßt einem das Blut in den Adern gefrieren. So einen abgrundtiefen Haß zeigt Merz den betroffenen Menschen. Der Mann ist selbstgefällig, hochnäsig, als Biedermann und Brandstifter in die Kategorie Schreibtischtäter und Terrorist einzustufen. Er hetzt und wiegelt die Menschen verschiedener sozialer Klassen gegeneinander auf und will dabei der lachende, raffende Dritte sein.

Hoffentlich kommt bei dieser politischen Knalltüte bald der tiefe Fall vor seinem Hochmut.


Klassenkampf

Merz und das Naziklischee, eine alte, immer wiederkehrende Geschichte. Von der Hand zu weisen ist es nicht:

Zitat»Die Bekämpfung der Vogelgrippe wird uns ganz unerwartet helfen, einige kulturelle Probleme unseres Landes im Zusammenleben mit Mitbürgern islamischen Glaubens zu lösen, insbesondere die Vielweiberei einzudämmen. Wir werden die nötigen Kontrollen bei den türkischen Geflügelzüchtern massiv verschärfen, nachdem uns dort bereits vor einiger Zeit das Angebot gemacht wurde: ›Nehmt meine Frauen, laßt mir die Hühner!‹«

Obige Zeilen kreuzen im Sprechakt des fidelen Politpoeten Friedrich Merz auf, den er im Narrenkäfig des Aachener Karnevalsvereins am 11. Februar 2006 als Ordensritteranwärter deklamierte – live übertragen von der ARD. Daß sich sein Text in Teilen als geistiger Diebstahl herausstellte, ist ein anderes Thema. Was hat aber die Vogelgrippe mit »einigen kulturellen Problemen unseres Landes im Zusammenleben mit Mitbürgern islamischen Glaubens« zu tun?

Es ist der tierische Ernst eines Apostels des neoliberalen Ensembles, der mit einer Portion Herrenmenschenmanier die Perspektivlosigkeit unbemittelter Menschen verhohnepiepelt, um einen semantischen Longseller bei neorassistischen Stammtischen zu erzielen. Der Ausspruch »Nehmt meine Frauen, laßt mir die Hühner!« entstammt einem Bericht des türkischen Boulevardblatts Hürriyet aus der ostanatolischen Hochebene während des Vogelgrippeausbruchs. Zitiert wurde ein angeblich mit zwei Frauen verheirateter Mann, dessen Hühner die Staatsdiener beschlagnahmen wollten.

Was hat die Geflügelzucht mit den türkischen Einwohnern Deutschlands zu tun? Und die Vielweiberei? Daß sie seit achtzig Jahren in der Türkei verboten ist, davon müßte ein Parlamentarier im Reichstag Kenntnis haben.

Humor ist, die Widrigkeiten des Daseins mit Heiterkeit zu verbildlichen. Friedrich Merz tritt erneut in einen Wettbewerb mit Naziskins, den er schon vor fünf Jahren verlor – dieses Mal im Bereich der Türkenwitze. Der Spiegel schrieb am 23. Januar 2001 zum »Unwort 2000«: »Favorit war Friedrich Merz' ›Leitkultur‹, doch dann ging der Unionsfraktionschef im Wettbewerb um den wenig schmeichelnden Preis doch leer aus. Das ›Unwort des Jahres‹ lautet ›national befreite Zone‹.«

Den Auftritt als karnevalesker Ordensritter nutzte Merz demonstrativ aus, um den »Kampf der Kulturen« zwischen Alteingesessenen und Spätankömmlingen des Groß-D-Landes anzufeuern. Ökonomisch enthält sein islamophober Galgenhumor das Patentrezept: »Türken raus!« Das meint er offensichtlich ernst. Nur: Wo bleiben die Tugendwächter der »political correctness«? Die interkulturell aktiven Advokaten des halbamtlich arrangierten antirassistischen Arsenals? Oder läßt sich hinter der fashionablen Fassade der Spaß-Society der faschistoid ordinäre Umgang mit dem Orientalen als Freiheit des Ausdrucks einstufen, wenn es sich dabei um die Kasteneliten des Zivilisiertenkastells dreht – als Schlagwortgeber der ethnophoben Attacken?

Erstaunt stelle ich fest: Da streiten ein stockkonservativer Bundespolitiker und eine minderbegabte Bügelbrettautorin um derlei Textpassagen. Ertappe man mich als Urheber solcherlei Schaffens, erlaube ich mir das Recht zu Schweigen, ja, ich würde gar die Lüge vorziehen. Wo Verstand herrscht, distanziert man sich von dieser geistigen Nachgeburt.

Der Diebstahl von Müll ist nicht strafbar. Dies sollte sich die Autorin zu Gemüte führen, bevor sie den "edlen Ritter" vor den Richter zieht.

Vergleiche folgender Art werden in Deutschland ungerne akzeptiert: Diese Art der Satire, die feine Art der kleinen Stacheln, erinnert in unsäglicher Art, an die Reden der Nationalsozialisten, an das anfängliche "Necken" der Juden. Ein gröhlender Saal, nachdem man darlegte, man wolle nur ihr Bestes - ihr Geld, man wolle ihnen doch nichts Böses, sie nur nach Madagaskar schicken...

Verächtlichkeit, dies war der Anfang aller Radikalität...

Quelle
,,Diese Verhältnisse sind nicht die von Individuum zu Individuum, sondern die von Arbeiter zu Kapitalist... Streicht diese Verhältnisse, und ihr habt die ganze Gesellschaft aufgehoben."
--- Karl Marx, "Das Elend der Philosophie" ---

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