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Handel & Dienstleistung => Transport & Verkehr => Thema gestartet von: Anti-Hartz am 14:08:57 Do. 19.Juni 2008

Titel: Mitfahrzentrale
Beitrag von: Anti-Hartz am 14:08:57 Do. 19.Juni 2008
Habe hier etwas sehr nützliches gefunden.
Mitfahrzentrale (http://arbeitsagentur-hd.de/Forum/index.php?topic=1513.0)
Finde das eine sehr gute Idee.
( Nicht dass ihr denkt ich mache Werbung für das Forum xD xD aber finde da halt ziemlich viele gute Sachen und wollte euch daran teilhaben lassen! )
Titel: Re:Mitfahrzentrale
Beitrag von: Strombolli am 11:26:37 Sa. 22.Mai 2010
"Mit Fahren" ist so eine Sache  ;)  - Am Besten wäre es überall würden kostenlose (per Steuer finanzierte) Öko-Karren zu Verfügung stehen, die man einfach benutzen kann. Der ganze Mist mit: Mein Haus, mein Schwanz, mein Auto ... würde wegfallen. Aber eben ebenso andere florierende und weniger florierende Wirtschaftszweige.

Doch, zu meinem Anliegen: 

Da geht man nun 2002, in einem Anfall von Wahnwitz, eingelullt von dem Mainstreamgedanken "Es kann ja nicht immer nur bergab gehen, irgendwann geht es auch wieder aufwärts." zum Autohaus mit dem tollsten Rabattangebot und gibt seine alte Gurke in Zahlung und entscheidet sich für einen Einjahreswagen-Kombi. Finanzierung geht gerade so durch, weil die Zähnchen der Gangsterbanken doch nicht immer genau ineinandergreifen.

Soweit zufrieden kutscht man nun mit dem Wagen sämtliche Geschäftsvorfälle der kleinen Selbstständigkeit durch ganz Deutschland. 50 T-km/Jahr sind normal. Bis dann das Finanzamt meint, dass man aufgrund eines Konkurses und der darauffolgenden Zahlungsunfähigkeit auch und gerade für Steuern, steuerlich unzuverlässig wäre und damit das Ordnungsamt ein Gewerbeuntersagungsverfahren einleitet. Damit reduziert sich die Jahreslaufleistung drastisch.

Reparaturen kommen trotzdem: Klimakompressor, Frontpartie bis kurz hinterm Kühler (zahlt die Versicherung, Unfall), Bremsen, Turbolader (Werkstatt findet nichts richtig), Handbremse, Servopumpe, Wasserpumpe, Uhr geht rückwärts, Stabilisatoren und ähnliches ... und immer wieder Reifen. Meistens nur zwei, dafür aber zwei mal im Jahr.
Etliche Radkappen, weil auf ländlichen Ostpisten immer noch kulturhistorisch wertvolles, 100 Jahre belastbares, wartungsfreies (besonders weil da jetzt ja auch 40-Tonner drüber jagen!) Kopfsteinpflaster verbaut ist. Zusätzlich natürlich dann die jährliche Steuer und die Versicherung, die letztlich an die 7000 € bisher kassiert und wenn ich richtig schätze damit 2500 € verdient hat.

Nun stehe ich vor der letzten Rate an die finanzierende Bank. Eine Bank, die die ursprünglich speziell für Autokredite ausgelegte Ursprungsbank
geschluckt hat und die mir bestimmt 7-mal während der Laufzeit mit 40 bis 80 € zusätzlicher Kosten Ratenaufschub gewährt hat.

Ja, die 252000 km sind rum und das Fahrzeug ist nichts mehr wert. Gestern flogen mir die Riemen im Motorraum herum. Die nächsten Reparaturen sind eine Frage der Zeit. Es droht der Turbolader ja schon fast zwei Jahre und obwohl nur der Krümmer gerissen sein soll, wird der ganze Lader ausgewechselt werden müssen. Weil (O-ton Werkstatt): Wenn der schon 250 T-km läuft ist es nur eine Frage der Zeit, bis der richtig kaputtgeht und da wäre es sinnlos den Turbolader aus- und wiedereinzubauen.

Da steh ich nun mit meinen über 50 Lenzen und bisher 7 genutzten PKWs, nicht zählbaren genutzten Frauenbekanntschaften (was für ein Joke!) und frage mich: Was nun?

Habe ich noch den Optimismus 20 Jahre zu leben oder meine ich, meine Gesundheit reicht nur noch wenige Jahre? Soll ich wieder eine Möglichkeit suchen mit ner "neu-gebrauchten" Karre nur noch 33 T-km/Jahr durch Deutschland zu gurken und dabei die zunehmende Internationalität und den dazu parallel verlaufenden (aber nicht in direktem Zusammenhang dazu stehenden!) Niedergang unseres Landes und der Bildung seiner Bevölkerung zu beobachten und dafür ca. 300 € "every month" abdrücken?

Das ich ein Auto brauche steht nicht zur Diskussion! Braucht auch keiner darauf einzutappen. Wohne auf dem Dorf und muss mit Gepäck auch unregelmäßig zu unchristlichen Zeiten nach sonstwo. Die Bahn  hier hat die DB erst zur ICE-Ersatztrasse ausgebaut und dann von Mehdorn totgemacht!

Oder soll ich mir regelmäßig für 800 € nen Gebrauchten wählen bis zur nächsten Großreparatur und dann weg?
Gibt es nicht sinnvolle PKW Nutzungsmodelle, die der Realität der östlichen Provinz-Pampa (ländlicher Raum!) gewachsen ist?
Die Lust, mein bisschen ALGII-KommunalKombi-Lohn zum Füttern von Banken einzusetzen, hält sich in Grenzen, da es ja mein eigentliches Ziel ist, diese und ihr Geld/Zinssystem aufzulösen.

Oder sollte ich dann wenn die KommunalKombi ausläuft und mein Chef wegen mangelndem Aufschwung sein Versprechen für mich (dann 53) einen Vollzeitjob zu schaffen, nicht einlösen kann, meine Krankheiten durch Fahrradfahren in der Natur langsam kurieren?
Dann wäre ich ja auch für die KommBA/ARGE oder wie die "Versorgungsstelle für Überflüssige" dann heißt, nicht mehr mobil. Jedenfalls lasse ich mich nicht zu Fahrradfahrten zum (im günstigsten Fall) 8 km entfernten Arbeitsplatz bei Wind und Wetter zwingen. Und zum Waldfegen bin ich eh zu krank.

Letztlich die Frage: War es das nun jetzt mit Strombollis Mobilität und seiner Teilnahme am bundesdeutschen Leben, schnell mal nach HH zu fahren, in M seine ebay-Ersteigerung abzuholen oder bloß mal mit der Frau ins nächste McDoof/Kino/Table-Dance-Schuppen (Scherz!)?

Im Grunde würde ich so gerne "aussteigen" ... allein mir fehlt der Mut. Und die regionale Gelegenheit bei anderen "einzusteigen":
Titel: Re:Mitfahrzentrale
Beitrag von: Almenschorsch am 19:55:26 Mi. 01.April 2015
Das mit der Mitfahrzentrale find ich eigentlich nicht schlecht, ich hab schon öfters jemanden mitgenommen wenn ich zur Family von Südbayern noch Zwiggau fahre (meistens mit der Abkürzung über Tschechien um dringend benötigte Güter auf Hin- und Rückfahrt dort zu kaufen und dem Deutschen Staat die Mehrwertsteuer legal vorzuenthalten dafür gibts die Freimengen die die Herren ja eigentlich nicht mögen).

Anders wär mir das auf die Dauer viel zu teuer.

Strombolli: Denk dran nächstes Jahr zahlste noch dazu die Straßen-GEZ auch PKW-Maut genannt und die meisten finden das leider auch noch toll - zumindest im CSU-Bayern wo (fast) alle ihrem Horst in den Bierzelten Beifall klatschen (mich mal ausgenommen)