"Angemessener Lohn fuer Azubis.

Begonnen von Siebdruck, 12:38:48 Mo. 04.Mai 2015

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Siebdruck

Auch gemeinnuetzige Unternehmen muessen Auszubildenden einen angemessenen Lohn zahlen. Geklagt hatte ein Azubi, der nur 55 % des Tariflohns erhielt. Der Lohn darf nur in Ausnahmefaellen unter den ueblichen Saetzen liegen, urteilt das Bundesarbeitsgericht.
Ab einer Grenze von 20% werde widerlegbar vermutet, dass der Lohn zu niedrig ist (Aktenzeichen 9 AZR 108/14.) Die Klage hatte vor dem BAG wie auch in den Vorinstanzen Erfolg.

https://www.juris.de/jportal/portal/page/homerl.psml?cmsuri=/juris/de/nachrichten/zeigenachricht.jsp&feed=juna&wt_mc=rss.juna&nid=jnachr-JUNA150400967
Sagt der Foerster zu einem Jungen, der Pilze sammelt:
"Die sind doch alle giftig!"
"Macht nichts", meint das Kind, "die verkaufe ich an der Autobahn."

Nikita

Ich höre aus verschiedenen Richtungen, dass Azubis im hohen zweistelligen Prozentbereich abbrechen und sich etwas anderes suchen, weil sie während der Ausbildung merken, dass die Bezahlung zu mies, Verantwortung für die Bezahlung zu hoch oder Bedingungen zu schlecht sind in ihrem Bereich. Das ist eine gute Entwicklung. In den USA wechseln ein Dritte der MitarbeiterInnen die Jobs.
Es reicht noch nicht, dass die Branchen an sich umdenken. Aber punktuell tut sich etwas. Z.B. ÄrztInneN, die nur noch ArzthelferInnen bekommen, wenn sie ihnen Firmenwagen geben.

tleary

Zitat von: Nikita am 16:16:33 Mo. 04.Juli 2022
Aber punktuell tut sich etwas. Z.B. ÄrztInneN, die nur noch ArzthelferInnen bekommen, wenn sie ihnen Firmenwagen geben.
Das ändert aber grundsätzlich nichts an der schlechten Bezahlung. Wieso nicht einfach den Lohn der Arzthelferin um 20 % erhöhen? - Vielleicht kann die sich dann auch wieder den "Luxus" eines eigenen Pkw's leisten. Vor allem hätte sie dann aber die Entscheidungsfreiheit, ob sie tatsächlich einen Pkw braucht, oder sich nicht irgendetwas anderes (z.B. Urlaubreise, Kühlschrank oder neue Möbel) davon leisten soll.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

  • Chefduzen Spendenbutton